Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung für
Flüssigbrennstoffe. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Steuerung
eines Startvorgangs einer Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe. Ferner betrifft
die Erfindung eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung für
Flüssigbrennstoffe, wobei die Steuervorrichtung eine Kalibrierungsfunktion zur Kalibrierung
der Brennervorrichtung aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe, wobei die Brennervorrichtung eine Düse, eine Elektrode, ein
Gebläse zur Zuführung von Verbrennungsluft in den Bereich der Düse, eine Brennstoffpumpe
zur Zuführung von flüssigem Brennstoff zur Düse und eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung
des Gebläses und der Brennstoffpumpe aufweist.
Stand der Technik
[0002] In der
DE 7910213 U1 wird ein Ölbrenner mit einem an ein Gebläse für die Verbrennungsluft angeschlossenen
Flammrohr und einem im Flammrohr liegenden Zerstäuber, der an eine Ölzuleitung und
eine Druckluftleitung angeschlossen ist, beschrieben. Eine auf der gleichen Antriebswelle
wie das Gebläse sitzende Ölpumpe, die als Zahnradpumpe ausgebildet ist, saugt das
zu verfeuernde Öl über einen Ölfilter an und pumpt es dem Zerstäuber zu.
[0003] Beim erstmaligen Aufstellen bzw. Installieren einer Brennervorrichtung sowie auch
beim Verändern einer Brennervorrichtung, beispielsweise nach Düsenaustausch, Pumpentausch
oder Umbau der Brennervorrichtung, ist es notwendig, die Brennervorrichtung zu kalibrieren.
Hierbei handelt es sich um einen Vorgang, welcher üblicherweise manuell von einem
Monteur durchgeführt werden muss und in der Regel recht aufwändig ist.
Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Kalibrierung
sowie ein Verfahren zur Steuerung eines Startvorgangs einer Brennervorrichtung einfacher
und flexibler auszugestalten.
[0005] Erfindungsgemäß wird hierfür ein Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Des Weiteren wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Steuerung eines Startvorgangs
einer Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe gemäß Anspruch 12 vorgeschlagen.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe
bezieht sich auf eine Brennervorrichtung, beispielsweise einen Brenner für eine Heizung
für Flüssigbrennstoffe, insbesondere für Heizöl, Benzin, Diesel und flüssige Biokraftstoffe.
Derartige Brennervorrichtungen weisen ein Gebläse zur Förderung von Verbrennungsluft,
eine Brennstoffpumpe, zum Beispiel eine Ölpumpe, zur Förderung von Flüssigbrennstoff,
zum Beispiel Öl, eine Düse und zumindest eine Elektrode auf. Die Düse und Elektrode
ragen dabei in einen Brennkessel bzw. in einen im Brennkessel angeordneten Brennraum.
Im Betrieb des Brenners bildet sich eine Flamme im Bereich der Düsenöffnung.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung betrifft
bevorzugterweise eine Startkalibrierung. Hierunter ist eine Kalibrierung zu verstehen,
welche beim erstmaligen Aufstellen bzw. bei der Installation einer Brennervorrichtung
vorgenommen wird. Des Weiteren könnte die Startkalibrierung dann durchgeführt werden,
falls größere Änderungen an der Brennervorrichtung vorgenommen wurden, die Brennervorrichtung
oder Teile der Brennervorrichtung ausgetauscht wurden oder die Brennervorrichtung
repariert wurde.
[0008] In der Brennervorrichtung bzw. in einer Steuervorrichtung der Brennervorrichtung
sind mindestens zwei Leistungsstufen vorgegeben bzw. vordefiniert. Jeder Leistungsstufe
ist dabei eine Gebläsedrehzahl und eine Brennstoffpumpendrehzahl zugeordnet. Derartige,
einer Leistungsstufe zugeordnete Werteparameter können beispielsweise in einem Speicher
der Steuervorrichtung abgelegt sein. Unter der Gebläsedrehzahl ist im Sinne der Erfindung
die Drehzahl einer Welle, auf welcher das Gebläse angeordnet ist bzw. mittels welcher
das Gebläse angetrieben wird, zu verstehen. Unter einer Brennstoffpumpendrehzahl ist
erfindungsgemäß die Drehzahl einer Welle zu verstehen, auf der die Brennstoffpumpe,
beispielsweise die Ölpumpe, angeordnet ist bzw. mittels welcher die Brennstoffpumpe
angetrieben wird. Die Gebläsedrehzahlen und Brennstoffpumpendrehzahlen für zumindest
zwei vordefinierte Leistungsstufen sind somit beim Start der Kalibrierung vorgegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung der Brennervorrichtung sieht zumindest
die folgenden Schritte vor:
- a) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer ersten Leistungsstufe, wobei der ersten
Leistungsstufe eine erste Gebläsedrehzahl und eine erste Brennstoffpumpendrehzahl
zugeordnet ist; und
- b) Messen eines ersten Messwerts mindestens einer Messgröße im Abgasbereich der Brennervorrichtung.
Beispielsweise könnte ein CO2-Wert und/oder ein CO-Wert und/oder ein 02-Wert und/oder
eine Rußzahl und/oder ein Abgaswert und/oder eine Temperatur und/oder ein Stickoxid-Wert
gemessen werden; und
- c) Überprüfen, ob der erste Messwert in einem vorgegebenen ersten Soll-Wertebereich
für die erste Leistungsstufe liegt; und
- d) Verändern der ersten Gebläsedrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische Einstellung
einer neuen ersten Gebläsedrehzahl oder eines mit einer neuen ersten Gebläsedrehzahl
korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert außerhalb des vorgegebenen ersten
Soll-Wertebereichs für die erste Leistungsstufe liegt; oder
Verändern der ersten Brennstoffpumpendrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische
Einstellung einer neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl oder eines mit einer neuen
ersten Brennstoffpumpendrehzahl korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert
außerhalb des vorgegebenen ersten Sollwertebereichs liegt. Je nachdem, ob die erste
Gebläsedrehzahl oder die erste Brennstoffpumpendrehzahl verändert wird, kann entweder
die gewünschte neue erste Gebläsedrehzahl bzw. gewünschte neue erste Brennstoffpumpendrehzahl
oder aber auch ein mit der jeweiligen Drehzahl korrespondierender Wert vorgegeben
werden; und
- e) Zuordnen der neuen ersten Gebläsedrehzahl oder der neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl
zur ersten Leistungsstufe, je nachdem, welche Drehzahl im Schritt d) verändert wurde.
[0010] Erfindungsgemäß ist ferner zumindest ein weiterer Kalibrierungsdurchlauf in einer
zweiten Leistungsstufe vorgesehen. Hierfür werden die Schritte a) bis e) für die zweite
Leistungsstufe wiederholt. Das Verfahren zur Kalibrierung weist somit ferner zumindest
die folgenden Schritte auf:
a2) Ansteuern der Brennervorrichtung mit einer zweiten Leistungsstufe, wobei der zweiten
Leistungsstufe eine zweite Gebläsedrehzahl und eine zweite Brennstoffpumpendrehzahl
zugeordnet ist; und
b2) Messen eines zweiten Messwerts mindestens einer Messgröße, insbesondere eines
CO2-Wertes und/oder eines CO-Wertes und/oder eines 02-Wertes und/oder einer Rußzahl
und/oder eines Abgaswertes und/oder einer Temperatur und/oder eines Stickoxid-Wertes,
im Abgasbereich der Brennervorrichtung; und
c2) Überprüfen, ob der zweite Messwert in einem vorgegebenen zweiten Soll-Wertebereich
für die zweite Leistungsstufe liegt; und
d2) Verändern der zweiten Gebläsedrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische
Einstellung einer neuen zweiten Gebläsedrehzahl oder eines mit einer neuen zweiten
Gebläsedrehzahl korrespondierenden Wertes, falls der zweite Messwert außerhalb des
vorgegebenen zweiten Soll-Wertebereichs liegt; oder Verändern der zweiten Brennstoffpumpendrehzahl
durch manuelle Eingabe oder automatische Einstellung einer neuen zweiten Brennstoffpumpendrehzahl
oder eines mit der neuen zweiten Brennstoffpumpendrehzahl korrespondierenden Wertes,
falls der zweite Messwert außerhalb des vorgegebenen zweiten Soll-Wertebereichs liegt;
e2) Zuordnen der neuen zweiten Gebläsedrehzahl oder der neuen zweiten Brennstoffpumpendrehzahl
zur zweiten Leistungsstufe, je nachdem, welche Drehzahl im Schritt d2) verändert wurde.
[0011] Die jeweiligen Messwerte werden im Abgasbereich entweder manuell, beispielsweise
durch einen Monteur, oder automatisch, beispielsweise durch eine automatische Messvorrichtung
ermittelt. Auch der Vergleich der ermittelten Messwerte mit einem vorgegebenen Soll-Wert
bzw. einem vorgegebenen Soll-Wertebereich für diesen Messwert in der jeweiligen Leistungsstufe
kann manuell oder automatisch durchgeführt werden. Bevorzugterweise werden für jede
im Kalibrierungsverfahren angesteuerte Leistungsstufen Messwerte derselben Messgröße
ermittelt. Falls der in einer Leistungsstufe ermittelte Messwert außerhalb des für
diese Leistungsstufe vorgesehenen Soll-Wertebereichs liegt, wird entweder die Drehzahl
des Gebläses, nämlich die Gebläsedrehzahl, oder die Drehzahl der Brennstoffpumpe,
nämlich die Brennstoffpumpendrehzahl, zum Beispiel die Ölpumpendrehzahl, verändert.
Hierfür kann ein neuer, beispielsweise höherer oder niedrigerer Drehzahlwert manuell
über ein elektronisches Eingabemittel, welches mit der Steuervorrichtung gekoppelt
ist, eingegeben werden. Alternativerweise kann ein mit dem entsprechenden gewünschten
neuen Drehzahlwert korrespondierender Wert eingegeben werden. Als elektronisches Eingabemittel
kann beispielsweise eine Tastatur, ein Display, ein elektronischer Schalter oder ein
elektronischer Druckknopf vorgesehen sein. Alternativerweise zur manuellen Eingabe
kann eine automatische Einstellung mittels einer speziell hierfür vorgesehenen Steuer-Regeleinheit
vorgesehen sein.
[0012] In Schritt e) bzw. e2) wird der neue Drehzahlwert der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnet.
Beispielsweise kann hierfür der neu eingegebene Drehzahlwert vom Benutzer bzw. Monteur
quittiert bzw. bestätigt werden. Der neu eingegebene Drehzahlwert wird dann entsprechend
zur jeweiligen Leistungsstufe in der Steuereinheit abgespeichert und ersetzt den ursprünglich
vorgegebenen Drehzahlwert. Der nicht veränderte Drehzahlwert wird entweder belassen
oder mit demselben Wert nochmals überschrieben.
[0013] Erfindungsgemäß ist für das Kalibrierverfahren somit vorgesehen, dass die vorgenannten
Verfahrensschritte a) bis e) für mindestens zwei Leistungsstufen durchgeführt werden.
[0014] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die vorgenannten Schritte a) bis e) auch
für eine weitere dritte Leistungsstufe durchgeführt werden, wobei die Brennervorrichtung
mit der dritten Leistungsstufe angesteuert wird, ein dritter Messwert gemessen und
überprüft wird, ob dieser in einem vorgegebenen dritten Soll-Wertebereich für die
dritte Leistungsstufe liegt, eine dritte Gebläsedrehzahl oder eine dritte Brennstoffpumpendrehzahl
verändert wird, falls der dritte Messwert außerhalb des vorgegebenen dritten Soll-Wertebereichs
liegt, wobei eine neue dritte Gebläsedrehzahl oder eine neue dritte Brennstoffpumpendrehzahl
der dritten Leistungsstufe zugeordnet wird. Es können besonders vorteilhafterweise
auch noch weitere, beispielsweise eine vierte und eine fünfte, Leistungsstufen angesteuert
werden. Für sämtliche Leistungsstufen, welche mit dem Kalibrierungsverfahren angesteuert
bzw. kalibriert werden, sind im Wesentlichen dieselben Verfahrensschritte a) bis e)
vorgesehen.
[0015] Falls ein Messwert in dem für die jeweilige Leistungsstufe vorgesehenen Soll-Wertebereich
liegt, ist keine Änderung der Gebläsedrehzahl oder Brennstoffpumpendrehzahl nötig.
Eine durch die ursprünglich vorgegebenen Leistungsstufen definierte Betriebskennlinie
kann in diesem Fall unverändert belassen werden. In der Regel wird bei dem Kalibrierverfahren,
insbesondere bei einer Startkalibrierung, aber die Einstellung bzw. Veränderung von
Drehzahlwerten für zumindest einige Leistungsstufen notwendig sein. Vorteilhafterweise
wird dann eine neue Betriebskennlinie durch Interpolation der im Kalibrierverfahren
angesteuerten Leistungsstufen nach Zuordnung der jeweiligen neuen Gebläsedrehzahlen
oder Brennstoffpumpendrehzahlen erstellt. Nach Festlegung der optimierten Drehzahlen
für zumindest die erste Leistungsstufe und die zweite Leistungsstufe kann somit durch
Interpolation der kalibrierten Leistungsstufen eine für den Betrieb des Brenners geeignete
Betriebskennlinie neu festgelegt und in der Steuervorrichtung abgespeichert werden.
[0016] Vorteilhafterweise wird ferner eine Zündposition als Startleistungsstufe für den
normalen bzw. ordentlichen Betrieb der Brennervorrichtung festgelegt. Für die Zündposition
wird als Startleistungsstufe eine Position auf der Betriebskennlinie bestimmt und
abgespeichert.
[0017] Des Weiteren ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Schritte b) bis d) bzw.
b2) bis d2) für jede Leistungsstufe so lange wiederholt werden, bis der jeweilige
Messwert in dem jeweiligen vorgegebenen Soll-Wertebereich für die entsprechende Leistungsstufe
liegt. Eine neue Gebläsedrehzahl oder Brennstoffpumpendrehzahl wird in Schritt e)
bzw. Schritt e2) erst dann der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnet, wenn durch Wiederholung
der Schritte b) bis d) die jeweilige Drehzahl so verändert und eingestellt wurde,
dass der entsprechende Messwert innerhalb des vorgesehenen Soll-Wertebereichs liegt.
Insbesondere wird hierfür eine vorgegebene Wartezeit eingehalten, innerhalb welcher
der Messwert kontinuierlich gemessen wird und überprüft wird, ob der Messwert dauerhaft
im vorgegebenen Soll-Wertebereich verbleibt. Eine geeignete Wartezeit kann hierfür
beispielsweise zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten betragen.
[0018] Die der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl ist bevorzugterweise
nicht veränderbar. Somit ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass in Schritt d) bzw.
Schritt d2) nur die Brennstoffpumpendrehzahl für die jeweilige Leistungsstufe verändert
wird, wobei in Schritt e) bzw. Schritt e2) nur die jeweilige neue Brennstoffpumpendrehzahl
der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnet wird und die der jeweiligen Leistungsstufe
zugeordnete Gebläsedrehzahl nicht verändert wird. Die Gebläsedrehzahl wird somit lediglich
beim Wechsel von einer Leistungsstufe zur anderen verändert. Die einer Leistungsstufe
zugeordnete Gebläsedrehzahl bleibt aber konstant und wird bevorzugterweise bei dem
Kalibrierungsverfahren nicht verändert. Bei im Stand der Technik vorgesehenen Brennervorrichtungen
und Steuerungsverfahren kann die Brennstoffpumpendrehzahl nicht ohne gleichzeitiges
Verändern der Gebläsedrehzahl variiert werden. Im Gegensatz hierzu ist vorteilhafterweise
nun vorgesehen, dass die Brennstoffpumpendrehzahl in jeder Leistungsstufe unabhängig
von der Gebläsedrehzahl und insbesondere ohne Änderung der Gebläsedrehzahl eingestellt
bzw. verändert werden kann.
[0019] Dadurch, dass bei der Kalibrierung in der jeweiligen Leistungsstufe nur die Brennstoffpumpendrehzahl
und nicht die Gebläsedrehzahl verändert wird bzw. die Gebläsedrehzahl konstant gehalten
wird, kann die Brennervorrichtung in besonders vorteilhafter und einfacher Weise kalibriert
werden.
[0020] Vorteilhafterweise ist des Weiteren vorgesehen, dass jeder Leistungsstufe nicht nur
Wertepaare, nämlich eine Gebläsedrehzahl und eine Brennstoffpumpendrehzahl, zugeordnet
sind, sondern zusätzlich mindestens ein weiterer Wert, nämlich ein Überwachungssollwert.
Für jede Leistungsstufe wird vorteilhafterweise ein Überwachungswert der Brennvorrichtung
ermittelt und dieser der jeweiligen Leistungsstufe als Überwachungssollwert zugeordnet.
Alternativerweise kann der jeweiligen Leistungsstufe ein Überwachungssollwertebereich
basierend auf dem jeweils ermittelten Überwachungssollwert zugeordnet werden.
[0021] Somit ist vorzugsweise vorgesehen, dass beim Kalibrieren in jeder einzelnen Leistungsstufe
der Überwachungswert gemessen wird und dieser dann als neuer Sollwert oder ein hierauf
basierender Überwachungssollwertebereich in der Steuervorrichtung zur jeweiligen Leistungsstufe
abgespeichert wird. Der Überwachungssollwert bzw. Überwachungssollwertebereich dient
im normalen Betrieb als Vergleichswert, womit kontinuierlich ermittelt werden kann,
ob die Brennervorrichtung ordnungsgemäß betrieben wird oder eine Justierung oder Nachkalibrierung
notwendig ist. Vorzugsweise wird der Überwachungssollwert nach dem Ermitteln der geeigneten
Drehzahl und somit nach Schritt d) bzw. d2) für die jeweilige Leistungsstufe festgelegt.
[0022] Unter Ermitteln des Überwachungswerts ist zu verstehen, dass entweder ein für die
Überwachung der Brennervorrichtung geeigneter Wert direkt gemessen wird oder ein basierend
auf mindestens einem Messwert geeigneter Wert berechnet wird. Zum Beispiel können
über einen vorgegebenen Messwertzeitraum mehrere Werte gemessen werden und basierend
darauf ein Überwachungssollwert, beispielsweise ein Durchschnittswert oder ein Mittelwert
aus den gemessenen Werten, berechnet werden.
[0023] Auch ist bevorzugterweise vorgesehen, dass für den Überwachungssollwertebereich einer
höheren Leistungsstufe eine kleinere Toleranzspanne festgelegt wird als für den Überwachungssollwertebereich
einer niedrigeren Leistungsstufe. Zum Beispiel könnte für die erste Leistungsstufe
eine kleinere Toleranzspanne für den Überwachungssollwertebereich festgelegt werden
als für die zweite und/oder dritte Leistungsstufe. Die Toleranzspanne eines Überwachungssollwertebereichs
könnte besonders bevorzugterweise kontinuierlich mit Zunahme der Leistung kleiner
festgelegt werden.
[0024] Als Überwachungswert beziehungsweise Überwachungssollwert dient jeder Messwert einer
Messgröße, welcher zur Flammüberwachung der Brennervorrichtung geeignet ist. Unter
dem Überwachungswert beziehungsweise Überwachungssollwert ist somit ein Messwert zur
Flammüberwachung zu verstehen. Hiermit kann ein ordnungsgemäßer Betrieb der Brennervorrichtung
überwacht werden. Bevorzugterweise ist als Überwachungswert ein Flammwiderstandswert
oder ein mit einem Flammwiderstandswert korrespondierender Wert vorgesehen. Beispielsweise
könnte in jeder Leistungsstufe direkt der Flammwiderstand oder ein damit korrespondierender
Wert, zum Beispiel eine Stromstärke beziehungsweise einen Flammensignalstrom, gemessen
werden. Ohne Flamme geht der elektrische Widerstand zwischen Elektrode und Masse gegen
unendlich beziehungsweise der Flammensignalstrom gegen Null, da Luft ein sehr schlechter
elektrischer Leiter ist. Durch die ionisierende Wirkung einer Flamme nimmt der elektrische
Widerstand (Flammwiderstand) üblicherweise einen Wert im Mega-Ohm Bereich ein. Je
nach Flamme könnte der Flammwiderstand einen Wert zwischen 20 kOhm und 40 Mega-Ohm
betragen. Der Flammensignalstrom kann einen entsprechenden, mit diesem Flammenwiderstandswert
korrespondierenden, Wert aufweisen.
[0025] Grundsätzlich könnte die Kalibrierung mit jeder Leistungsstufe, beispielsweise mit
der niedrigsten oder der höchsten Leistungsstufe, begonnen werden. Bevorzugterweise
ist die der ersten Leistungsstufe zugeordnete erste Gebläsedrehzahl aber größer als
die der zweiten Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl. Des Weiteren ist bevorzugterweise
die der ersten Leistungsstufe zugeordnete erste Brennstoffpumpendrehzahl größer als
die der zweiten Leistungsstufe zugeordnete zweite Brennstoffpumpendrehzahl. Die erste
Leistungsstufe ist somit bevorzugterweise höher als die zweite Leistungsstufe. Die
Kalibrierung wird bevorzugterweise mit einer höheren Leistungsstufe begonnen. Eine
dritte Leistungsstufe könnte und eventuell weitere Leistungsstufen könnten zwischen
der ersten und der zweiten Leistungsstufe angeordnet sein.
[0026] Ferner ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die erste Leistungsstufe einer maximalen
Leistungsstufe der Brennervorrichtung entspricht und/oder dass die zweite oder dritte
Leistungsstufe einer minimalen Leistungsstufe der Brennervorrichtung entspricht. Die
Kalibrierung beginnt somit bevorzugterweise mit der maximalen Leistungsstufe bzw.
bei Großlast und wird dann mit einer kleineren Leistungsstufe fortgeführt. Falls drei
oder mehr Leistungsstufen im Kalibrierungsverfahren angefahren bzw. angesteuert werden,
könnte die letzte Leistungsstufe die minimale bzw. kleinste Leistungsstufe sein und
die Kleinlast darstellen.
[0027] Bevorzugterweise wird beim Ansteuern der Brennervorrichtungen in der jeweiligen Leistungsstufe
die der jeweiligen Leistungsstufe zugeordnete Brennstoffpumpendrehzahl durch manuelle
Eingabe über ein elektronisches Eingabemittel erhöht oder verringert. Falls die Brennervorrichtung
in der gewünschten Leistungsstufe beispielsweise überhaupt nicht startet, kann somit
die für die jeweilige Leistungsstufe festgelegte und zugeordnete Brennstoffpumpendrehzahl
manuell erhöht oder verringert werden, ohne dabei die Gebläsedrehzahl zu beeinflussen.
Dies kann beispielsweise nach Austausch einer Düse der Brennervorrichtung notwendig
sein, da je nach Düse Druckunterschiede von bis zu 8 bar auftreten können. Des Weiteren
könnte nach Austausch einer Brennstoffpumpe eine derartige Starthilfe bzw. Justierung
notwendig sein. Auch nach anderen Umbauarbeiten und Reparaturen an der Brennervorrichtung
könnte eine manuelle Vorgabe der Brennstoffpumpendrehzahl vorgesehen und notwendig
sein. Hierbei wird vorzugsweise nur die Brennstoffpumpendrehzahl manuell verändert
und somit die jeweilige Leistungsstufe nicht entlang der Betriebskennlinie sondern
lediglich auf ein zweidimensionales Diagramm bezogen in X- oder Y-Richtung verschoben.
Durch das elektronische Eingabemittel ist es insbesondere möglich, die gewünschte
Brennstoffpumpendrehzahl oder einen entsprechenden Offset genauer zu bestimmen und
vorzugeben. Hierfür ist das elektronische Eingabemittel mit der Steuervorrichtung
gekoppelt. Eine derartige Starthilfe bzw. Justierung muss nunmehr nicht mehr umständlich
über Stellschrauben oder Ventile vorgenommen werden. Das elektronische Eingabemittel
könnte beispielsweise als Display, Tastatur, elektronischer Schalter oder elektronischer
Druckknopf ausgebildet sein.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung des Startvorgangs einer Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe basiert auf einer Brennervorrichtung mit einer Steuervorrichtung,
mittels welcher die Brennervorrichtung gestartet werden kann. Der Steuervorrichtung
sind mehrere Leistungsstufen und eine daraus resultierende Betriebskennlinie der Brennervorrichtung
sowie eine Zündposition für den Start der Brennervorrichtung vorgegeben. Beispielsweise
können diese Parameter in einem Speicher der Steuervorrichtung abgespeichert sein.
[0029] Erfindungsgemäß ist für das Verfahren zum Starten der Brennervorrichtung vorgesehen,
dass die vorgegebene Zündposition, nämlich die Startleistungsstufe, durch manuelle
Eingabe über ein elektronisches Eingabemittel verändert wird, wobei die Zündposition
auf der vorgegebenen Betriebskennlinie verschoben wird. Die Leistungsstufen und die
daraus resultierende Betriebskennlinie sowie auch die Zündposition könnten mittels
eines Kalibrierverfahrens, beispielsweise einer Startkalibrierung, ermittelt und in
der Steuervorrichtung abgelegt werden.
[0030] Unter Umständen könnte eine bereits kalibrierte Brennervorrichtung aus bestimmten
Gründen nicht mehr starten. Der Startleistungspunkt bzw. die Startleistungsstufe,
das heißt die vorgegebene Zündposition, kann dann manuell entlang der Kennlinie mittels
des elektronischen Eingabemittels verschoben werden. Unter einem "Verschieben" entlang
der Kennlinie ist zu verstehen, dass beide Drehzahlen, nämlich die Gebläsedrehzahl
und die Brennstoffpumpendrehzahl, verändert werden, derart, dass sich der resultierende
Leistungspunkt für die neue Zündposition ebenfalls auf der bei einer Kalibrierung
vordefinierten Betriebskennlinie befindet. Hierfür ist es beim Verschieben der Zündposition
entlang der Kennlinie insbesondere möglich, die Drehzahlen, nämlich die Gebläsedrehzahl
und die Brennstoffpumpendrehzahl, nicht notwendigerweise im selben Maß zu erhöhen
bzw. zu verringern. Mit Hilfe des elektronischen Eingabemittels ist es in besonders
einfacher Weise möglich, die Zündposition zu verändern. Das elektronische Eingabemittel
könnte beispielsweise als Display, Tastatur, elektronischer Schalter oder elektronischer
Druckknopf ausgebildet sein. Besonders bevorzugterweise wird die Betriebskennlinie
auf einem Display angezeigt.
[0031] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die mehreren Leistungsstufen und die daraus
resultierende Betriebskennlinie der Brennervorrichtung sowie die Zündposition für
den Start der Brennervorrichtung der Steuervorrichtung mittels eines vorbeschriebenen
Verfahrens zur Kalibrierung, insbesondere zur Startkalibrierung, vorgegeben werden.
[0032] Erfindungsgemäß ist ferner eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung
für Flüssigbrennstoffe vorgesehen, wobei die Steuervorrichtung eine Kalibrierfunktion
zur Kalibrierung der Brennervorrichtung aufweist.
[0033] Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist dabei zur Kalibrierung der Brennervorrichtung
mittels eines vorbeschriebenen Kalibrierverfahrens ausgebildet. Des Weiteren kann
die Steuervorrichtung derart ausgebildet sein, dass mittels dieser Steuervorrichtung
ein vorbeschriebenes Verfahren zum Starten der Brennervorrichtung vorgenommen werden
kann. Die Steuervorrichtung dient insbesondere zur Ansteuerung eines Gebläses und
einer Brennstoffpumpe, zum Beispiel einer Ölpumpe, der Brennervorrichtung. Mittels
der Steuervorrichtung können somit insbesondere die Drehzahlen, nämlich die Gebläsedrehzahl
und die Brennstoffpumpendrehzahl, direkt oder indirekt eingestellt und gesteuert werden.
In besonders vorteilhafter Weise kann die Gebläsedrehzahl und die Brennstoffpumpendrehzahl
dabei mittels der Steuervorrichtung separat angesteuert und eingestellt werden.
[0034] Ferner ist erfindungsgemäß eine Brennervorrichtung für Flüssigbrennstoffe vorgesehen,
wobei die Brennervorrichtung eine Düse, eine Elektrode, ein Gebläse zur Zuführung
von Verbrennungsluft in den Bereich der Düse, eine Brennstoffpumpe zur Zuführung von
flüssigem Brennstoff zur Düse und eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Gebläses
und der Brennstoffpumpe aufweist.
[0035] Die erfindungsgemäße Brennervorrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass das Gebläse
auf einer ersten Welle angeordnet ist und die Brennstoffpumpe auf einer zweiten Welle
angeordnet ist, wobei die erste Welle und die zweite Welle getrennt voneinander angeordnet
und separat voneinander ansteuerbar sind. Die beiden Wellen übertragen die Drehzahlen.
Dabei überträgt die erste Welle die Gebläsedrehzahl bzw. treibt das Gebläse an. Die
zweite Welle überträgt die Brennstoffpumpendrehzahl bzw. treibt die Brennstoffpumpe
an. Die Brennstoffpumpe und das Gebläse sind somit nicht auf derselben Welle angeordnet
bzw. werden nicht von derselben Welle angetrieben.
[0036] Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung zur getrennten Ansteuerung
des Gebläses und der Brennstoffpumpe ausgebildet ist, wodurch eine Gebläsedrehzahl
und eine Brennstoffpumpendrehzahl getrennt voneinander steuerbar sind.
[0037] Die Steuervorrichtung selbst kann fiktiv als eine Einheit betrachtet werden. Die
Steuervorrichtung kann dabei aus einem einzigen Modul oder auch aus mehreren Modulen
bestehen. Insbesondere weist die Steuervorrichtung ein elektronisches Modul, eine
Steuer-Software sowie ein elektronisches Eingabemittel auf.
[0038] Bevorzugterweise weist die Brennervorrichtung ein mit der Steuervorrichtung gekoppeltes
elektronisches Eingabemittel zur manuellen Eingabe einer Brennstoffpumpendrehzahl
und/oder zur manuellen Eingabe einer Zündposition für einen Start der Brennervorrichtung
auf. Falls der Brenner in der gewünschten Leistungsstufe, insbesondere für die Kalibrierung
in der ersten Leistungsstufe, gar nicht startet, kann somit über das elektronische
Eingabemittel die Brennstoffpumpendrehzahl verändert werden, ohne dabei die Gebläsedrehzahl
zu verändern.
[0039] Falls eine bereits kalibrierte Brennervorrichtung nicht mehr startet, kann über das
elektronische Eingabemittel ferner eine bereits vorgegebene Zündposition entlang der
bereits festgelegten Betriebskennlinie verschoben werden. Das elektronische Eingabemittel
könnte beispielsweise als Display, Tastatur, elektronischer Schalter oder elektronischer
Druckknopf ausgebildet sein.
[0040] Ferner ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die Steuervorrichtung zur Kalibrierung
der Brennervorrichtung mittels einer vorbeschriebenen Kalibrierfunktion ausgebildet
ist und/oder dass die Steuervorrichtung zum Starten der Brennervorrichtung gemäß eines
vorbeschriebenen Verfahrens zur Steuerung des Startvorgangs ausgebildet ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen anhand besonders
bevorzugter Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
[0042] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- ein Ablaufdiagramm eines Kalibrierverfahrens einer Brennervorrichtung,
- Fig. 2:
- eine durch drei kalibrierte Leistungsstufen interpolierte Betriebskennlinie,
- Fig. 3:
- eine beispielhafte Verschiebung der Zündposition entlang einer vorgegebenen Betriebskennlinie,
und
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch eine Brennervorrichtung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0043] Fig. 1 zeigt einen beispielhaften Ablauf eines Verfahrens zur Kalibrierung einer
Brennervorrichtung 200 für Flüssigbrennstoffe mittels einer Steuervorrichtung 100.
In einem ersten Schritt S1 wird die gewünschte Leistungsstufe 210, 211, 212, zu Beginn
der Kalibrierung die erste Leistungsstufe 210, ausgewählt. Im nächsten Schritt S2
wird die Brennervorrichtung 200 mit der ausgewählten ersten Leistungsstufe 210 angesteuert.
In Schritt S3 wird ein erster Messwert mindestens einer Messgröße, zum Beispiel ein
CO2-Wert, gemessen. Anschließend wird in Schritt S4 der gemessene erste Messwert mit
einem Sollwert bzw. einem Sollwertebereich für die erste Leistungsstufe verglichen.
Befindet sich der erste Messwert außerhalb des ersten Sollwertebereiches für die erste
Leistungsstufe 210, das heißt, ist der erste Messwert kleiner als die untere Grenze
des ersten Sollwertebereiches oder ist der erste Messwert größer als die obere Grenze
des ersten Sollwertebereiches, wird in Schritt S5 die Brennstoffpumpendrehzahl angepasst
und anschließend in den Schritten S3 und S4 der erste Messwert erneut gemessen und
anschließend mit dem ersten Sollwertebereich verglichen. Die Schritte S3, S4 und S5
werden so lange wiederholt, bis der erste Messwert innerhalb des vorgegebenen ersten
Sollwertebereichs liegt.
[0044] Anschließend wird in Schritt S6 die ermittelte neue Brennstoffpumpendrehzahl quittiert
und der ersten Leistungsstufe 210 zugeordnet. Die Gebläsedrehzahl wird nicht verändert,
und der ersten Leistungsstufe wird keine neue bzw. angepasste Gebläsedrehzahl zugeordnet.
Die ursprünglich der ersten Leistungsstufe zugeordnete Gebläsedrehzahl wird somit
beibehalten.
[0045] In Schritt S7 wird abgefragt, ob die erforderliche Mindestanzahl an Leistungsstufen
210, 211, 212 durchlaufen wurde. Ist dies nicht der Fall, werden die Schritte S1 bis
S7 mit der nächsten Leistungsstufe 210, 211, 212, beispielsweise der zweiten Leistungsstufe
211 und anschließend der dritten Leistungsstufe 212, wiederholt. Ist die vorgegebene
Anzahl an Leistungsstufen durchlaufen worden, wird in Schritt S8 das Verfahren zur
Kalibrierung der Brennervorrichtung 200 beendet.
[0046] Nachdem die Brennstoffpumpendrehzahl einer Leistungsstufe 210, 211, 212 festgelegt
wurde, wird mittels einer Überwachungswert-Messvorrichtung 22 der Überwachungswert,
nämlich der Flammwiderstandswert oder der mit dem Flammwiderstand korrespondierende
Flammensignalstrom, ermittelt und als Überwachungssollwert der jeweiligen Leistungsstufe
210, 211, 212 zugeordnet.
[0047] Beispielsweise kann das Verfahren zur Kalibrierung der Brennervorrichtung 200 drei
Leistungsstufen 210, 211, ,212 nacheinander anfahren. Dabei wird im ersten Schritt
die höchste Leistungsstufe, nämlich die erste Leistungsstufe 210, angefahren und die
erste Brennstoffpumpendrehzahl angepasst. Im nächsten Schritt wird die zweite Leistungsstufe
211 und anschließend die dritte Leistungsstufe 212 angefahren bzw. kalibriert. Im
Ergebnis ergeben sich bezogen auf die Brennstoffpumpendrehzahl 110 und die Gebläsedrehzahl
111 drei Koordinaten, welche mittels Interpolation miteinander verbunden werden können
und hieraus die Betriebskennlinie 213 ermittelt werden kann. Eine derartige Betriebskennlinie
213 ist in Fig. 2 gezeigt.
[0048] Fig. 3 zeigt nochmals die Betriebskennlinie 213 aus Fig. 2, wobei in Fig. 3 zusätzlich
die Zündposition 214 eingezeichnet ist. Die Zündposition 214 wird mit dem Verfahren
zur Kalibrierung der Brennervorrichtung 200 ermittelt und festgelegt. Im eigentlichen
Betrieb startet die Brennervorrichtung 200 dann jeweils an einem Leistungspunkt, dem
sogenannten Startleistungspunkt, welcher durch die Zündposition 214 definiert ist.
[0049] Zur Veränderung der Zündposition 214 kann die Zündposition 214 in einfacher Weise
mittels eines elektronischen Eingabemittels 21 entlang der Betriebskennlinie 213 verschoben
werden.
[0050] Fig. 4 zeigt eine Brennervorrichtung 200, wobei während eines Kalibrierungsverfahrens
mittels einer Messvorrichtung 19 im Abgasbereich 18 Messwerte zur Kalibrierung ermittelt
werden.
[0051] Die Düse 10 zusammen mit der Elektrode 11 ragen in das Innere einer Brennkammer 17,
welche in einem Kessel 20 angeordnet ist, hinein.
[0052] Die Brennervorrichtung 200 weist ein Gebläse 12 und eine Brennstoffpumpe 13, nämlich
eine Ölpumpe, auf. Das Gebläse 12 und die Brennstoffpumpe 13 sind auf voneinander
getrennten Wellen 14, 15 und somit auf getrennten Antriebswellen angeordnet. Mittels
der Steuervorrichtung 100 kann die Gebläsedrehzahl und die Brennstoffpumpendrehzahl
unabhängig voneinander eingestellt und angesteuert werden. Für die Kalibrierung sowie
auch für den Betrieb der Brennervorrichtung 200 können der Steuervorrichtung 100 mittels
eines elektronischen Eingabemittels 21 Parameter übergeben werden. Das in Fig. 3 gezeigte
elektronische Eingabemittel 21 ist als Display ausgebildet. Hierüber können die Parameter,
beispielsweise eine neue zu ändernde Brennstoffpumpendrehzahl während der Kalibrierung,
eingegeben werden. Des Weiteren können die Überwachungswerte, beispielsweise ein Flammwiderstandswert
oder ein Flammensignalstrom, oder die einer jeweiligen Leistungsstufe zugeordneten
Parameter, angezeigt werden.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 100
- Steuervorrichtung
- 200
- Brennervorrichtung
- 10
- Düse
- 11
- Elektrode
- 12
- Gebläse
- 13
- Brennstoffpumpe
- 14
- Erste Welle
- 15
- Zweite Welle
- 16
- Flamme
- 17
- Brennkammer
- 18
- Abgasbereich
- 19
- Messvorrichtung
- 20
- Kessel
- 21
- Elektronisches Eingabemittel
- 22
- Überwachungswert-Messvorrichtung
- 110
- Gebläsedrehzahl
- 111
- Brennstoffpumpendrehzahl
- 210
- Erste Leistungsstufe
- 211
- Zweite Leistungsstufe
- 212
- Dritte Leistungsstufe
- 213
- Betriebskennlinie
- 214
- Zündposition
- S1
- Auswahl der Leistungsstufe
- S2
- Ansteuern der Brennervorrichtung
- S3
- Messen einer Messgröße
- S4
- Vergleichen mit Sollwert
- S5
- Verändern der Brennstoffpumpendrehzahl
- S6
- Neue Brennstoffpumpendrehzahl quittieren
- S7
- Abfrage ob vorgegebene Anzahl der Leistungsstufen durchlaufen
- S8
- Kalibrierung beenden
1. Verfahren zur Kalibrierung einer Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe,
wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte aufweist:
a) Ansteuern der Brennervorrichtung (200) mit einer ersten Leistungsstufe (210), wobei
der ersten Leistungsstufe (210) eine erste Gebläsedrehzahl und eine erste Brennstoffpumpendrehzahl
zugeordnet ist; und
b) Messen eines ersten Messwerts mindestens einer Messgröße, insbesondere eines CO2-Wertes
und/oder eines CO-Wertes und/oder eines 02-Wertes und/oder einer Rußzahl und/oder
eines Abgaswertes und/oder einer Temperatur und/oder eines Stickoxid-Wertes, im Abgasbereich
(18) der Brennervorrichtung (200); und
c) Überprüfen ob der erste Messwert in einem vorgegebenen ersten Sollwertebereich
liegt; und
d) Verändern der ersten Gebläsedrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische Einstellung
einer neuen ersten Gebläsedrehzahl oder eines mit einer neuen ersten Gebläsedrehzahl
korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert außerhalb des vorgegebenen ersten
Sollwertebereichs liegt; oder
Verändern der ersten Brennstoffpumpendrehzahl durch manuelle Eingabe oder automatische
Einstellung einer neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl oder eines mit einer neuen
ersten Brennstoffpumpendrehzahl korrespondierenden Wertes, falls der erste Messwert
außerhalb des vorgegebenen ersten Sollwertebereichs liegt; und
e) Zuordnen der neuen ersten Gebläsedrehzahl oder der neuen ersten Brennstoffpumpendrehzahl
zur ersten Leistungsstufe (210); und
f) Wiederholen der Schritte a) bis e) für eine zweite Leistungsstufe (211), wobei
die Brennervorrichtung (200) mit der zweiten Leistungsstufe (211) angesteuert wird,
ein zweiter Messwert gemessen und überprüft wird, ob dieser in einem vorgegebenen
zweiten Sollwertebereich liegt, eine zweite Gebläsedrehzahl oder eine zweite Brennstoffpumpendrehzahl
verändert wird falls der zweite Messwert außerhalb des vorgegebenen zweiten Sollwertebereichs
liegt, wobei eine neue zweite Gebläsedrehzahl oder eine neue zweite Brennstoffpumpendrehzahl
der zweiten Leistungsstufe (211) zugeordnet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet,
durch Wiederholen der Schritte a) bis e) für eine dritte Leistungsstufe (212), wobei die
Brennervorrichtung (200) mit der dritten Leistungsstufe (212) angesteuert wird, ein
dritter Messwert gemessen und überprüft wird, ob dieser in einem vorgegebenen dritten
Sollwertebereich liegt, eine dritte Gebläsedrehzahl oder eine dritte Brennstoffpumpendrehzahl
verändert wird falls der dritte Messwert außerhalb des vorgegebenen dritten Sollwertebereichs
liegt, wobei eine neue dritte Gebläsedrehzahl oder eine neue dritte Brennstoffpumpendrehzahl
der dritten Leistungsstufe (212) zugeordnet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Betriebskennlinie (213) durch Interpolation der mindestens ersten Leistungsstufe
(210) und der mindestens zweiten Leistungsstufe (211) nach Zuordnung der neuen Gebläsedrehzahlen
(110) oder der neuen Brennstoffpumpendrehzahlen (111) erstellt wird.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte b) bis d) für jede Leistungsstufe (210, 211, 212) solange wiederholt
werden, bis der jeweilige Messwert in dem jeweiligen vorgegebenen Sollwertebereich
liegt.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Leistungsstufe (210, 211, 212) jeweils eine nicht veränderbare Gebläsedrehzahl
(110) zugeordnet ist, wobei in Schritt d) nur die Brennstoffpumpendrehzahl (111) für
die jeweilige Leistungsstufe (210, 211, 212) verändert wird, wobei in Schritt e) nur
die jeweilige neue Brennstoffpumpendrehzahl (111) derjeweiligen Leistungsstufe (210,
211, 212) zugeordnet wird und die der jeweiligen Leistungsstufe (210, 211, 212) zugeordnete
Gebläsedrehzahl (110) nicht verändert wird.
6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jede Leistungsstufe (210, 211, 212) ein Überwachungswert der Brennervorrichtung
(200) ermittelt wird und dieser der jeweiligen Leistungsstufe (210, 211, 212) als
Überwachungssollwert zugeordnet wird und/oder der jeweiligen Leistungsstufe (210,
211, 212) ein Überwachungssollwertebereich basierend auf dem jeweils ermittelten Überwachungswert
zugeordnet wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Überwachungssollwertebereich einer höheren Leistungsstufe (210, 211, 212)
eine kleinere Toleranzspanne festgelegt wird als für den Überwachungssollwertebereich
einer niedrigeren Leistungsstufe (210, 211, 212).
8. Verfahren gemäß Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Überwachungswert ein Flammwiderstandswert oder ein mit einem Flammwiderstandswert
korrespondierender Wert, insbesondere ein Flammensignalstrom, ermittelt wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der ersten Leistungsstufe (210) zugeordnete erste Gebläsedrehzahl größer ist
als die der zweiten Leistungsstufe (211) zugeordnete zweite Gebläsedrehzahl, und dass
die der ersten Leistungsstufe (210) zugeordnete erste Brennstoffpumpendrehzahl größer
ist als die der zweiten Leistungsstufe (211) zugeordnete zweite Brennstoffpumpendrehzahl.
10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Leistungsstufe (210) einer maximalen Leistungsstufe der Brennervorrichtung
(200) entspricht und/oder dass die zweite Leistungsstufe (211) einer minimalen Leistungsstufe
der Brennervorrichtung (200) entspricht.
11. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Ansteuern der Brennervorrichtung (200) in der jeweiligen Leistungsstufe (210,
211, 212) die der jeweiligen Leistungsstufe (210, 211, 212) zugeordnete Brennstoffpumpendrehzahl
(111) durch manuelle Eingabe über ein elektronisches Eingabemittel (21) erhöht oder
verringert wird.
12. Verfahren zum Starten einer Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe, wobei
die Brennervorrichtung mittels einer Steuervorrichtung (100) der Brennervorrichtung
(200) gestartet wird, wobei der Steuervorrichtung mehrere Leistungsstufen (210, 211,
212) und eine daraus resultierende Betriebskennlinie (213) der Brennervorrichtung
(200) sowie eine Zündposition (214) für den Start der Brennervorrichtung (200) vorgegeben
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vorgegebene Zündposition (214) durch manuelle Eingabe über ein elektronisches
Eingabemittel (21) verändert wird, derart, dass die Zündposition (214) auf der vorgegebenen
Betriebskennlinie (213) verschoben wird.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehreren Leistungsstufen (210, 211, 212) und die daraus resultierende Betriebskennlinie
(213) der Brennervorrichtung (200) sowie die Zündposition (214) für den Start der
Brennervorrichtung (200) der Steuervorrichtung (100) mittels eines Verfahrens zur
Kalibrierung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 vorgegeben werden.
14. Steuervorrichtung (100) zur Ansteuerung einer Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe,
wobei die Steuervorrichtung (100) eine Kalibrierfunktion zur Kalibrierung der Brennervorrichtung
(200) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (100) zur Kalibrierung der Brennervorrichtung (200) mittels
der Kalibrierfunktion gemäß einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist;
und/oder dass die Steuervorrichtung (100) zum Starten der Brennervorrichtung (200)
gemäß einem Verfahren der Ansprüche 12 oder 13 ausgebildet ist.
15. Brennervorrichtung (200) für Flüssigbrennstoffe, wobei die Brennervorrichtung (200)
eine Düse (10), eine Elektrode (11), ein Gebläse (12) zur Zuführung von Verbrennungsluft
in den Bereich der Düse (10), eine Brennstoffpumpe (13) zur Zuführung von flüssigem
Brennstoff zur Düse (10) und eine Steuervorrichtung (100) zur Ansteuerung des Gebläses
(12) und der Brennstoffpumpe (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (12) auf einer ersten Welle (14) angeordnet ist und die Brennstoffpumpe
(13) auf einer zweiten Welle (15) angeordnet ist, wobei die erste Welle (14) und die
zweite Welle (15) getrennt voneinander angeordnet und separat voneinander ansteuerbar
sind.
16. Brennervorrichtung (200) gemäß Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (100) zur getrennten Ansteuerung des Gebläses (12) und der
Brennstoffpumpe (13) ausgebildet ist, wodurch eine Gebläsedrehzahl (110) und eine
Brennstoffpumpendrehzahl (111) getrennt voneinander steuerbar sind.
17. Brennervorrichtung (200) gemäß Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brennervorrichtung (200) ein mit der Steuervorrichtung (100) gekoppeltes elektronisches
Eingabemittel (21) zur manuellen Eingabe einer Brennstoffpumpendrehzahl (111) und/oder
zur manuellen Eingabe einer Zündposition (214) für einen Start der Brennervorrichtung
(200) aufweist.
18. Brennervorrichtung (200) gemäß einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuervorrichtung (100) zur Kalibrierung der Brennervorrichtung (200) mittels
einer Kalibrierfunktion gemäß einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist;
und/oder dass die Steuervorrichtung (100) zum Starten der Brennervorrichtung (200)
gemäß einem Verfahren der Ansprüche 12 oder 13 ausgebildet ist.