[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltgerät nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1.
[0002] Ein gattungsgemäßes Schaltgerät weist zumindest eine Kontaktstelle und eine der Kontaktstelle
zugeordnete Lichtbogenblaseinrichtung auf. Die Lichtbogenblaseinrichtung umfasst zumindest
einen Blasmagneten zur Erzeugung eines magnetischen Blasfelds. Das Blasfeld ist derart
beschaffen, dass ein beim Öffnen der Kontaktstelle entstehender Schaltlichtbogen aus
der Kontaktstelle geblasen wird.
[0003] Ein gattungsgemäßes Schaltgerät ist beispielsweise aus
EP 2230678 A2 bekannt. Es handelt sich um ein lichtbogenresistentes Schütz, dessen Lichtbogenblaseinrichtung
sowohl Permanentmagneten als auch elektrisch betriebene Blasspulen umfasst. Der Einsatz
von Blasspulen zur Erzeugung eines magnetischen Blasfeldes bedeutet in der Regel,
dass das Schaltgerät relativ schwer, groß und zudem teuer in der Herstellung ist.
Außerdem ist der Blaseffekt auf den Lichtbogen abhängig von der Stromstärke, was zu
kritischen Strombereichen führt. Die Aktivierung der Blasspulen im Schaltaugenblick
erfordert zusätzliche Aufwendungen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schaltgerät der gattungsgemäßen Art
anzugeben, das unabhängig von der Stromrichtung eine zuverlässige Löschung des Schaltlichtbogens
gewährleistet und dabei eine einfache und kostengünstige Konstruktion aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1. Demnach
liegt bei einem gattungsgemäßen Schaltgerät dann eine erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe vor, wenn das Blasfeld einen ersten Magnetfeldbereich und einen neben dem
ersten Magnetfeldbereich angeordneten zweiten Magnetfeldbereich aufweist, wobei Magnetfeldlinien
des ersten Magnetfeldbereiches entgegengesetzt zu Magnetfeldlinien des zweiten Magnetfeldbereichs
ausgerichtet sind, und wobei das Blasfeld ferner einen Übergangsbereich aufweist,
der den ersten Magnetfeldbereich und den zweiten Magnetfeldbereich miteinander verbindet,
wobei sich die Ausrichtung der Magnetfeldlinien im Übergangsbereich, ausgehend jeweils
von dem ersten Magnetfeldbereich und dem zweiten Magnetfeldbereich, zur Kontaktstelle
hin angleicht, so dass der Schaltlichtbogen innerhalb des Übergangsbereichs in Abhängigkeit
der Stromrichtung ausgehend von der Kontaktstelle entweder in den ersten Magnetfeldbereich
oder in den zweiten Magnetfeldbereich geleitet und dort in beiden Fällen in gleicher
Richtung von der Kontaktstelle weggeblasen wird.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, dass der Schaltlichtbogen unabhängig
von der Stromrichtung immer in der gleichen Richtung aus dem Gehäuse des Schaltgeräts
geblasen wird, so dass lediglich eine Lichtbogenlöscheinrichtung benötigt wird, um
den Schaltlichtbogen zu löschen. Das magnetische Blasfeld kann dabei rein permanentmagnetisch
erzeugt werden, so dass auf den Einsatz schwerer und teurer Blasspulen vollständig
verzichtet werden kann. Das erfindungsgemäße Schaltgerät wird dadurch sehr kompakt.
Der Schaltlichtbogen entsteht mitten im Übergangsbereich des Blasfeldes und wird daher
in Abhängigkeit der Stromrichtung entweder in den ersten Magnetfeldbereich oder in
den zweiten Magnetfeldbereich geleitet. Die Magnetfeldlinien sind im Übergangsbereich
vorzugsweise über einen Winkel von 180° aufgefächert. Eine besonders einfache Konstruktion
ergibt sich, wenn der zweite Magnetfeldbereich spiegelbildlich zum ersten Magnetfeldbereich
ausgebildet ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dem ersten Magnetfeldbereich
ein erster Kanal und dem zweiten Magnetfeldbereich ein zweiter Kanal zugeordnet, wobei
erster Kanal und zweiter Kanal parallel verlaufen und nebeneinander angeordnet sind,
und wobei der erste Kanal quer zu seiner Längserstreckung von den Magnetfeldlinien
des ersten Magnetfeldbereichs, und der zweite Kanal quer zu seiner Längserstreckung
von den Magnetfeldlinien des zweiten Magnetfeldbereichs durchsetzt ist.
[0009] Durch das Vorsehen der Kanäle kann der Schaltlichtbogen sicher und zuverlässig von
der Kontaktstelle weggeführt werden.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das
Schaltgerät ferner eine Lichtbogenlöscheinrichtung auf, die derart angeordnet ist,
dass der Schaltlichtbogen unabhängig von der Stromrichtung durch die Lichtbogenblaseinrichtung
in die Lichtbogenlöscheinrichtung geblasen wird. Dadurch wird auf kostengünstige Weise
eine zuverlässige Löschung des Schaltlichtbogens erreicht.
[0011] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist die Lichtbogenblaseinrichtung eine erste seitliche Polplatte, eine zweite seitliche
Polplatte und eine dazwischen angeordnete mittlere Polplatte auf, wobei der erste
Magnetfeldbereich zwischen erster seitlicher Polplatte und mittlerer Polplatte besteht,
und wobei der zweite Magnetfeldbereich zwischen zweiter seitlicher Polplatte und mittlerer
Polplatte besteht. Bei dieser Ausführungsform kann das Blasfeld exakt und auf einfache
Weise erzeugt werden. Ferner ermöglicht diese Ausführungsform eine besonders kompakte
und konstruktiv günstige Lösung. Im ersten Magnetfeldbereich und im zweiten Magnetfeldbereich
verlaufen die Magnetfeldlinien im Wesentlichen senkrecht zu den Polplatten. Die zuvor
angesprochenen Kanäle verlaufen jeweils zwischen einer seitlichen Polplatte und der
mittleren Polplatte. Die Polplatten bilden vorzugsweise die Seitenwände der Kanäle.
[0012] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist der ersten seitlichen Polplatte zumindest ein erster Blasmagnet, und der zweiten
seitlichen Polplatte zumindest ein zweiter Blasmagnet zugeordnet, wobei erster Blasmagnet
und zweiter Blasmagnet entgegengesetzt gepolt sind. Erster Blasmagnet und zweiter
Blasmagnet sind vorzugsweise jeweils zwischen einer seitlichen Polplatte und der mittleren
Polplatte angeordnet. Ferner vorzugsweise befindet sich der erste Blasmagnet in direktem
Kontakt mit der ersten seitlichen Polplatte, der zweite Blasmagnet befindet sich vorzugsweise
in direktem Kontakt mit der zweiten seitlichen Polplatte.
[0013] In einer weiteren ebenfalls besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die mittlere Polplatte zumindest an einem der Kontaktstelle zugewandten
ersten Ende kürzer als die beiden seitlichen Polplatten. Dadurch wird eine besonders
vorteilhafte Auffächerung der Magnetfeldlinien im Übergangsbereich erreicht. Von besonderem
Vorteil ist es dabei, wenn die beiden seitlichen Polplatten seitlich neben die Kontaktstelle
reichen, so dass sich die Kontaktstelle zwischen einem ersten Ende der ersten seitlichen
Polplatte und einem ersten Ende der zweiten seitlichen Polplatte befindet. Auf diese
Weise wird sichergestellt, dass der Schaltlichtbogen nach seiner Entstehung in Abhängigkeit
der Stromrichtung zuverlässig entweder in den ersten Magnetfeldbereich oder in den
zweiten Magnetfeldbereich geleitet wird. Weiter vorzugsweise ist die mittlere Polplatte
an einem, ihrem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende ebenfalls kürzer als die
beiden seitlichen Polplatten. Dadurch wird der Schaltlichtbogen vor dem Eintritt in
die Lichtbogenlöscheinrichtung wieder in die Mitte geführt, sozusagen in die Symmetrieebene
der mittleren Polplatte. Dadurch kann die Lichtbogenlöscheinrichtung besonders kompakt
ausgeführt werden.
[0014] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst die Kontaktstelle einen Festkontakt und einen beweglichen Kontakt, wobei dem
Festkontakt ein erstes Lichtbogenleitblech und ein zweites Lichtbogenleitblech zugeordnet
sind, wobei sich das erste Lichtbogenleitblech und das zweite Lichtbogenleitblech
jeweils zwischen Kontaktstelle und Lichtbogenlöscheinrichtung erstrecken und leitend
mit dem Festkontakt verbunden sind, wobei dem beweglichen Kontakt ein drittes Lichtbogenleitblech
und ein viertes Lichtbogenleitblech zugeordnet sind, wobei sich das dritte Lichtbogenleitblech
und das vierte Lichtbogenleitblech ebenfalls jeweils zwischen Kontaktstelle und Lichtbogenlöscheinrichtung
erstrecken, und wobei das dritte Lichtbogenleitblech und das vierte Lichtbogenleitblech
jeweils von dem beweglichen Kontakt beabstandet sind, und wobei das erste Lichtbogenleitblech
und das dritte Lichtbogenleitblech ein, dem ersten Magnetfeldbereich zugeordnetes
erstes Paar von Lichtbogenleitblechen und das zweite Lichtbogenleitblech und das vierte
Lichtbogenleitblech ein, dem zweiten Magnetfeldbereich zugeordnetes zweites Paar von
Lichtbogenleitblechen bilden, und wobei die Lichtbogenleitbleche des ersten und zweiten
Paars von der Kontaktstelle ausgehend jeweils derart auseinander laufen, dass der
Schaltlichtbogen entweder zwischen erstem Lichtbogenleitblech und drittem Lichtbogenleitblech
oder zwischen zweitem Lichtbogenleitblech und viertem Lichtbogenleitblech gestreckt
wird, wenn der Schaltlichtbogen durch die Lichtbogenblaseinrichtung in die Lichtbogenlöscheinrichtung
geblasen wird. Bei dieser Ausführungsform wird die Löschung des Schaltlichtbogens
durch dessen Streckung erheblich vereinfacht. Das dritte und das vierte Lichtbogenleitblech
sind nicht mit dem beweglichen Kontakt verbunden. Sie können daher auf einfache Weise
an einem feststehenden Bauteil des Schaltgeräts befestigt werden. Dadurch bleibt die
Masse, die mit dem beweglichen Kontakt verbunden ist und dadurch beim Schließen bzw.
Öffnen der Kontaktstelle beschleunigt werden muss, sehr gering. Der Antrieb des beweglichen
Kontakts kann entsprechend klein dimensioniert werden. Damit der Schaltlichtbogen
von dem beweglichen Kontakt auf das dritte bzw. vierte Lichtbogenleitblech überspringen
kann, ist es von Vorteil, wenn zwischen dem dritten bzw. vierten Lichtbogenleitblech
und dem beweglichen Kontakt lediglich ein geringer Spalt besteht. Das erste und das
zweite Lichtbogenleitblech sind hingegen vorzugsweise fest mit dem Festkontakt verbunden
und weiter vorzugsweise einteilig mit dem Festkontakt ausgeführt. Auf diese Weise
müssen nur wenige Bauteile hergestellt und verbaut werden. Die Konstruktion des Schaltgeräts
bleibt dadurch einfach und kostengünstig.
[0015] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist das Schaltgerät eine erste Kontaktstelle und eine zweite Kontaktstelle auf,
wobei die beweglichen Kontakte der ersten und zweiten Kontaktstelle auf einer gemeinsamen
Kontaktbrücke angeordnet sind, und wobei das dritte Lichtbogenleitblech und das vierte
Lichtbogenleitblech an der ersten Kontaktstelle mit dem dritten Lichtbogenleitblech
und dem vierten Lichtbogenleitblech an der zweiten Kontaktstelle potentialverbunden
sind. Bei dieser Ausführungsform wird auf einfache Weise sichergestellt, dass der
Schaltlichtbogen auf die Lichtbogenleitbleche überspringt und zwischen den jeweils
betroffenen Lichtbogenleitblechen auf dem Weg in die zugehörige Lichtbogenlöscheinrichtung
geführt und dabei gestreckt wird.
[0016] Besonders bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das dritte Lichtbogenleitblech an
der ersten Kontaktstelle über eine erste elektrisch leitende Verbindung mit dem dritten
oder vierten Lichtbogenleitblech an der zweiten Kontaktstelle elektrisch leitend verbunden
ist, wobei das vierte Lichtbogenleitblech an der ersten Kontaktstelle über eine zweite
elektrisch leitende Verbindung mit dem jeweils anderen dritten oder vierten Lichtbogenleitblech
an der zweiten Kontaktstelle elektrisch leitend verbunden sind, wobei zwischen der
ersten elektrisch leitenden Verbindung und der zweiten elektrisch leitenden Verbindung
eine dritte elektrisch leitende Verbindung besteht, und wobei in der dritten elektrisch
leitenden Verbindung vorzugsweise eine Diode vorgesehen ist, die nur eine Stromrichtung
zulässt. Bei dieser Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Schaltgerät nicht nur
für Gleichstrombetrieb sondern auch für Wechselstrombetrieb geeignet. Selbst wenn
an dem Schaltgerät eine Wechselspannung anliegt, erfolgt eine zuverlässige Löschung
des Schaltlichtbogens. Entsteht der Schaltlichtbogen an der ersten Kontaktstelle beispielsweise
während einer positiven Halbwelle, so wird er bei entsprechender Polung in den ersten
Magnetfeldbereich geleitet, wobei der Strom dabei unter anderem über den Schaltlichtbogen
an der ersten Kontaktstelle, die Diode und den Schaltlichtbogen an der zweiten Kontaktstelle
fließt. Nach Beendigung der positiven Halbwelle kann kein Strom mehr fließen, da die
Diode einen Stromfluss in der Gegenrichtung verhindert. Es kommt zu einer Wiederverfestigung,
der Schaltlichtbogen bricht zusammen. Die dritte elektrisch leitende Verbindung kann
an beliebiger Stelle zwischen der ersten und zweiten elektrisch leitenden Verbindung
ausgeführt werden. Beispielsweise ist es möglich, die dritte elektrisch leitende Verbindung
zwischen dem dritten und vierten Lichtbogenleitblech an der ersten Kontaktstelle vorzusehen.
Der konstruktive Aufwand ist besonders gering, wenn die dritten und vierten Lichtbogenleitbleche
an der ersten und zweiten Kontaktstelle parallel miteinander verbunden werden. Dies
bedeutet, das dritte Lichtbogenleitblech an der ersten Kontaktstelle wird mit dem
gegenüberliegenden dritten Lichtbogenleitblech an der zweiten Kontaktstelle elektrisch
leitend verbunden, und das vierte Lichtbogenleitblech an der ersten Kontaktstelle
wird mit dem gegenüberliegenden vierten Lichtbogenleitblech an der zweiten Kontaktstelle
elektrisch leitend verbunden. Die dritten und vierten Lichtbogenleitbleche können,
bei entsprechend geänderter Polung des magnetischen Blasfelds an einer der beiden
Kontaktstellen, aber auch kreuzweise miteinander verbunden werden.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das
Schaltgerät eine erste Kontaktstelle und eine benachbart angeordnete zweite Kontaktstelle
auf, wobei die mittlere Polplatte an der ersten Kontaktstelle und die mittlere Polplatte
an der zweiten Kontaktstelle magnetisch unterschiedlich gepolt sind. Dadurch werden
die Blasfelder an den beiden Kontaktstellen optimiert. Die mittlere Polplatte an der
ersten Kontaktstelle fluchtet dabei vorzugsweise mit der mittleren Polplatte der zweiten
Kontaktstelle.
[0018] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind der oder die Blasmagneten ausschließlich Permanentmagneten. Dadurch ist das erfindungsgemäße
Schaltgerät besonders einfach aufgebaut und günstig herstellbar. Die kompakte Bauweise
kann weiter optimiert werden, wenn es sich bei den Permanentmagneten um Seltenerdmagneten
handelt.
[0019] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
weist das Schaltgerät eine erste Kontaktstelle und eine zweite Kontaktstelle auf,
wobei der ersten Kontaktstelle eine erste Lichtbogenblaseinrichtung und der zweiten
Kontaktstelle eine zweite Lichtbogenblaseinrichtung zugeordnet ist, wobei die erste
Kontaktstelle einen ersten Festkontakt und einen ersten beweglichen Kontakt aufweist,
wobei die zweite Kontaktstelle einen zweiten Festkontakt und einen zweiten beweglichen
Kontakt aufweist, wobei der erste bewegliche Kontakt und der zweite bewegliche Kontakt
an gegenüberliegenden Enden einer gemeinsamen Kontaktbrücke angeordnet sind, wobei
dem ersten Festkontakt zumindest ein erstes Lichtbogenleitblech und dem zweiten Festkontakt
zumindest ein zweites Lichtbogenleitblech zugeordnet ist, wobei sich das erste Lichtbogenleitblech
und das zweite Lichtbogenleitblech zwischen dem jeweiligen Festkontakt und der Lichtbogenlöscheinrichtung
erstrecken und leitend mit dem jeweiligen Festkontakt verbunden sind, wobei ferner
ein drittes Lichtbogenleitblech und ein viertes Lichtbogenleitblech vorgesehen sind,
wobei sich das dritte Lichtbogenleitblech und das vierte Lichtbogenleitblech jeweils
bogenförmig vom ersten beweglichen Kontakt zum zweiten beweglichen Kontakt erstrecken,
sodass das dritte Lichtbogenleitblech und das vierte Lichtbogenleitblech zusammen
mit der Kontaktbrücke jeweils eine nahezu geschlossene Schlaufe bildet, und wobei
die mittleren Polplatten der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung jeweils
zwischen drittem und viertem Lichtbogenleitblech angeordnet sind.
[0020] Diese Ausführungsform ist besonders einfach aufgebaut und kann daher kostengünstig
hergestellt werden. Gleichzeitig ergibt sich bei dieser Ausführungsform ein besonders
hohes Löschpotential, und zwar sowohl im Gleichstrombetrieb als auch im Wechselstrombetrieb.
Die erste Lichtbogenblaseinrichtung und die zweite Lichtbogenblaseinrichtung sind
im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Die magnetische Polung der
Polplatten der ersten Lichtbogenblaseinrichtung stimmt bei diesem Ausführungsbeispiel
daher mit der magnetischen Polung der Polplatten der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
überein. Die Enden des dritten und vierten Lichtbogenleitblechs sind jeweils geringfügig
von den Enden der Kontaktbrücke beabstandet, so dass die Kontaktbrücke relativ zum
dritten und vierten Lichtbogenleitblech bewegt werden kann. Ein Fußpunkt des Lichtbogens
springt von der Kontaktbrücke auf das dritte bzw. vierte Lichtbogenleitblech über,
wenn der Lichtbogen aus der Kontaktstelle geblasen wird. Eine besonders vorteilhafte
Konstruktion ergibt sich, wenn die Kontaktbrücke über den Festkontakten angeordnet
ist. Das erste Lichtbogenleitblech und das zweite Lichtbogenleitblech sind vorzugsweise
unterhalb der jeweiligen mittleren Polplatte angeordnet und erstrecken sich in der
Breite jeweils sowohl über den ersten Kanal als auch über den parallelen zweiten Kanal
der zugehörigen Lichtbogenblaseinrichtung. Sie verbinden vorzugsweise jeweils den
Festkontakt mit dem zugehörigen Anschlusskontakt. Die Ecken der Kontaktbrücke sind
vorzugsweise abgerundet, um die Lebensdauer zu erhöhen.
[0021] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind der erste Blasmagnet der ersten
Lichtbogenblaseinrichtung und der erste Blasmagnet der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
innerhalb der Schlaufe angeordnet, die durch das dritte Lichtbogenleitblech und die
Kontaktbrücke gebildet wird, wobei der zweite Blasmagnet der ersten Lichtbogenblaseinrichtung
und der zweite Blasmagnet der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe
angeordnet sind, die durch das vierte Lichtbogenleitblech und die Kontaktbrücke gebildet
wird. Dadurch sind die Blasmagneten auf einfache Weise vom Lichtbogen abgeschirmt.
Eine Schutzumhüllung der Blasmagneten aus Keramik oder dergleichen ist nicht erforderlich.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind die mittleren Polplatten der ersten
und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung elektrisch isolierend ummantelt. Die Ummantelung
kann aus geeignetem Kunststoff oder aus Keramik bestehen.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform weist die Lichtbogenlöscheinrichtung
eine erste Lichtbogenlöscheinrichtung und eine zweite Lichtbogenlöscheinrichtung auf,
wobei erste und zweite Lichtbogenlöscheinrichtung derart an gegenüberliegenden Seiten
eines Gehäuses des Schaltgeräts angeordnet sind, dass erster Kanal und zweiter Kanal
der ersten Lichtbogenblaseinrichtung in die erste Lichtbogenlöscheinrichtung münden,
wobei erster und zweiter Kanal der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung in die zweite
Lichtbogenlöscheinrichtung münden. Besonders bevorzugt ist an einer die beiden gegenüberliegenden
Seiten des Gehäuses verbindenden Oberseite des Gehäuses ferner eine dritte Lichtbogenlöscheinrichtung
angeordnet, dergestalt dass die ersten und zweiten Kanäle der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtungen
auch in die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung münden. Dadurch kann das Löschpotential
bei Bedarf noch erhöht werden. Teile des Gehäuses, die zwischen den Lichtbogenlöscheinrichtung
liegen, können bei Bedarf durch geeignete Kupferplatten vor dem Lichtbogen geschützt
werden. Weiter ist es von Vorteil, wenn die Lichtbogenlöscheinrichtung, gegebenenfalls
zusammen mit den beiden Lichtbogenblaseinrichtungen, zu Wartungszwecken komplett vom
Gehäuse der Schalteinrichtung abgenommen werden kann, um auf einfache Weise einen
ungehinderten Zugang zu den Festkontakten und zur Kontaktbrücke zu ermöglichen. Der
Antrieb des Schaltgeräts befindet sich vorteilhafterweise unterhalb der beiden Festkontakte.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Lichtbogenlöscheinrichtungen
jeweils mehrere Löschelemente auf, die aufeinandergestapelt sind. Die Löschelemente
können aus Keramik bestehen. Die Löschelemente weisen an demjenigen Ende, das der
Kontaktstelle bzw. dem dritten und vierten Lichtbogenleitblech zugewandt ist, jeweils
zumindest zwei keilförmige Flanken auf, wobei sich die keilförmigen Flanken eines
jeden Löschelements mit den keilförmigen Flanken des jeweils darauffolgenden Löschelements
zu zwei V-förmigen Nuten, die jeweils einem der beiden Kanäle zugeordnet sind, ergänzen.
Je nach Stromrichtung wird der Lichtbogen entweder durch den ersten Kanal oder durch
den zweiten Kanal der jeweiligen Lichtbogenblaseinrichtung in eine der beiden V-förmigen
Nuten geblasen. Die Lichtbogenlöscheinrichtungen weisen jeweils mehrere Öffnungen
nach außen auf, damit das Plasma, das durch den Schaltlichtbogen erzeugt wird, aus
dem Gehäuse des Schaltgeräts entweichen kann. Die Öffnungen werden bevorzugt durch
entsprechende Nuten in den Löschelementen gebildet.
[0025] Das Schaltvermögen kann weiter erhöht werden, wenn die Kontaktbrücke gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform auf einem Kontaktträger aus elektrisch isolierendem
Material angeordnet ist, wobei sich der Kontaktträger zwischen der ersten Kontaktstelle
und der zweiten Kontaktstelle über die lichte Breite des Gehäuses des Schaltgeräts
erstreckt. Besonders bevorzugt taucht der Kontaktträger beidseitig in entsprechende
Nuten des Gehäuses ein, so dass für das Plasma, das durch den Lichtbogen gebildet
wird, eine Barriere nach Art einer Labyrinthdichtung gebildet wird. Unterhalb des
Kontaktträgers kann ferner ein Faltenbalg angeordnet sein, um einen Masseschluss zu
vermeiden, der ansonsten aufgrund des durch den Lichtbogen erzeugten Plasmas bei einem
Überschlag des Lichtbogens auf die Jochplatte des Antriebs des Schaltgeräts stattfindet,
falls entsprechend hohe Lasten geschaltet werden.
[0026] Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Schaltgerät um ein Schaltschütz.
[0027] Die vorliegende Erfindung stellt ferner eine Lichtbogenblaseinrichtung für ein Schaltgerät
bereit.
[0028] Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Schaltgeräts bei geöffnetem Gehäuse gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2:
- eine geschnittene Draufsicht auf das erfindungsgemäße Schaltgerät aus Figur 1,
- Figur 3:
- das Schaltgerät aus den Figuren 1 und 2 in der Ansicht aus Figur 1 kurz nach dem Öffnen
der Kontaktstellen,
- Figur 4:
- die Darstellung aus Figur 3 bei umgekehrter Stromrichtung,
- Figur 5:
- eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Schaltgeräts gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Figur 6:
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schalter aus Figur 5 entlang der in Figur
5 eingezeichneten Schnittlinie VI (geschnittene Seitenansicht),
- Figur 7:
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schalter aus Figur 5 entlang der in Figur
5 eingezeichneten Schnittlinie VII (Längsschnitt),
- Figur 8:
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Schalter aus Figur 5 entlang der in Figur
5 eingezeichneten Schnittlinie VIII (geschnittene Draufsicht),
- Figur 9:
- ein Löschelement der Lichtbogenlöscheinrichtungen des erfindungsgemäßen Schalters
aus den Figuren 5 bis 8,
- Figur 10:
- ein weiteres Löschelement der Lichtbogenlöscheinrichtungen des erfindungsgemäßen Schalters
aus den Figuren 5 bis 8,
- Figur 11:
- die beiden Löschelemente aus den Figuren 9 und 10 im aufeinandergestapelten Zustand.
[0029] Für die folgenden Ausführungen gilt, dass gleiche Teile durch gleiche Bezugszeichen
bezeichnet sind. Sofern in einer Zeichnung Bezugszeichen enthalten sind, auf die in
der zugehörigen Figurenbeschreibung nicht näher eingegangen wird, so wird auf vorangehende
oder nachfolgende Figurenbeschreibungen Bezug genommen.
[0030] Figur 1 zeigt eine Schrägansicht eines erfindungsgemäßen Schaltgeräts 1. Bei dem
Schaltgerät handelt es sich um ein einpoliges Schaltschütz. Aus Gründen der Anschaulichkeit
sind das Gehäuse des Schaltgeräts sowie diverse andere Bauteile, die zum Teil in Figur
2 dargestellt sind, nicht gezeigt. Figur 2 zeigt eine geschnittene Draufsicht. Der
Schnitt verläuft durch die Achsen der in Figur 1 gezeigten Bauteile 2.1 und 2.2.
[0031] Das Schaltschütz 1 weist zwei Festkontakte 7.1 und 7.2 auf, die jeweils mit einem
zugehörigen Anschlusskontakt 8.1, 8.2 elektrisch verbunden sind. Die beiden Festkontakte
7.1 und 7.2 können mittels einer Kontaktbrücke 10 elektrisch leitend miteinander verbunden
werden. Die Kontaktbrücke 10 wird durch den Anker eines elektromagnetischen Antriebs
19 betätigt und weist zwei bewegliche Kontakte 9.1, 9.2 auf. Beim Schließen der Kontakte
kommt dabei der erste bewegliche Kontakt 9.1 mit dem ersten Festkontakt 7.1 zur Anlage.
Der zweite bewegliche Kontakt 9.2 kontaktiert den zweiten Festkontakt 7.2. Wie bereits
erwähnt, ist das Gehäuse des Schaltschützes 1 nicht dargestellt. In der Darstellung
ist lediglich das Chassis 20 des Schaltgeräts dargestellt, an dem der elektromagnetische
Antrieb befestigt ist.
[0032] Beim Öffnen der Kontakte entsteht zwischen dem ersten Festkontakt 7.1 und dem ersten
beweglichen Kontakt 9.1 und zwischen dem zweiten Festkontakt 7.2 und dem zweiten beweglichen
Kontakt 9.2 jeweils ein Schaltlichtbogen.
[0033] Um zu verhindern, dass das Schaltgerät aufgrund der Entstehung der Schaltlichtbögen
Schaden nimmt, müssen diese aus dem Kontaktbereich herausgeführt und zum Erlöschen
gebracht werden. Im Folgenden wird die Paarung aus erstem Festkontakt 7.1 und erstem
beweglichen Kontakt 9.1 als erste Kontaktstelle bezeichnet. Die Paarung aus zweitem
Kontakt 7.2 und zweitem beweglichen Kontakt 9.2 wird als zweite Kontaktstelle bezeichnet.
Das Schaltgerät verfügt für jede der beiden Kontaktstellen über eine Lichtbogenblaseinrichtung,
um den Schaltlichtbogen von der Kontaktstelle wegzublasen. Jeder der beiden Lichtbogenblaseinrichtungen
ist eine Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 bzw. 5.2 zugeordnet. Die Lichtbogenlöscheinrichtungen
sind in Figur 2 schematisch dargestellt und können in wohlbekannter Weise mehrere
Löschbleche oder keramische Löschelemente aufweisen.
[0034] Der Aufbau der Lichtbogenblaseinrichtung wird zunächst für die erste Kontaktstelle,
bestehend aus dem ersten Festkontakt 7.1 und dem ersten beweglichen Kontakt 9.1, erläutert.
Das Blasfeld, das durch die Lichtbogenblaseinrichtung erzeugt wird, wird bei dem erfindungsgemäßen
Schaltgerät ausschließlich permanentmagnetisch erzeugt. Es werden keine elektrisch
betriebenen Blasspulen benötigt. Es kommen somit lediglich die beiden Permanentmagneten
2.1 und 2.2 zum Einsatz. Die beiden Permanentmagneten 2.1 und 2.2 sind jeweils zwischen
der ersten Kontaktstelle und der Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 angeordnet, die der
ersten Kontaktstellen zugeordnet ist. Der erste Permanentmagnet 2.1 steht dabei in
direktem Kontakt mit einer ersten seitlichen Polplatte 6.1, die an einer Seitenwand
des nicht gezeigten Schaltergehäuses angeordnet ist. Der zweite Permanentmagnet 2.2
steht ebenfalls in direktem Kontakt mit einer zweiten seitlichen Polplatte 6.2, die
an der gegenüberliegenden Gehäuseseite angeordnet und in Figur 1 aus Gründen der besseren
Anschaulichkeit nicht dargestellt ist. Zwischen den beiden seitlichen Polplatten 6.1
und 6.2 befindet sich eine mittlere Polplatte 6.3, die parallel zu den beiden seitlichen
Polplatten 6.1, 6.2 verläuft und in Figur 1 ebenfalls nicht dargestellt ist. Zwischen
den beiden Permanentmagneten und der mittleren Polplatte 6.3 ist jeweils ein magnetischer
Rückschluss angeordnet. Sowohl der Rückschluss als auch die Permanentmagneten sind
zylindrisch ausgebildet. In Figur 2 ist zu erkennen, dass beide Bauteile jeweils von
einer Schutzhülse 21 umgeben sind.
[0035] Die beiden Permanentmagneten 2.1 und 2.2 sind entgegengesetzt gepolt. Der Südpol
befindet sich jeweils außen an der ersten Polplatte 6.1 bzw. an der zweiten Polplatte
6.2. Der gemeinsame Nordpol befindet sich an der mittleren Polplatte 6.3. Die entgegengesetzte
Polung bewirkt, dass das Magnetfeld, das zwischen der zweiten seitlichen Polplatte
6.2 (rechts) und der mittleren Polplatte 6.3 aufgebaut wird, genau entgegengesetzt
zu dem Magnetfeld ausgerichtet ist, das zwischen der ersten Polplatte 6.1 (links)
und der mittleren Polplatte 6.3 aufgebaut wird. Dieser Umstand ist auch anhand der
Magnetfeldlinien 23 ersichtlich, die in Figur 2 eingezeichnet sind.
[0036] Die Polplatten definieren zwischen sich zwei Kanäle, die beide jeweils ausgehend
von der ersten Kontaktstelle in der Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 münden. Dabei besteht
zwischen der ersten seitlichen Polplatte 6.1 und der mittleren Polplatte 6.3 ein erster
Kanal 4.1. Zwischen der zweiten seitlichen Polplatte 6.2 und der mittleren Polplatte
6.3 besteht ein zweiter Kanal 4.2. Die beiden Kanäle sind jeweils quer zu ihrer Längserstreckung
von einem der beiden entgegengesetzt gepolten Magnetfelder durchsetzt. Wie aus Abbildung
2 deutlich wird, reichen die beiden seitlichen Polplatten 6.1, 6.2 seitlich neben
die Kontaktstelle, wobei die mittlere Polplatte 6.3 etwas kürzer ist und vor der Kontaktstelle
endet. Dadurch ergibt sich an der Kontaktstelle ein Übergangsbereich des magnetischen
Blasfeldes. Etwa in der Mitte des feststehenden Kontakts 7.1 bzw. des beweglichen
Kontakts 9.1 verlaufen die Magnetfeldlinien senkrecht zu den Magnetfeldlinien der
beiden Magnetfelder in den Kanälen 4.1 und 4.2. Im Übergangsbereich sind die Magnetfeldlinien
quasi über einen Winkel von 180° aufgefächert. Die Richtung des Magnetfelds im Kanal
4.1 wird dadurch im Übergangsbereich umgekehrt, bis sie schließlich der Richtung des
Magnetfelds im Kanal 4.2 entspricht.
[0037] Ist nun der erste Anschlusskontakt 8.1 mit dem Pluspol einer Spannungsquelle verbunden,
so entsteht beim Öffnen der Kontakte an der ersten Kontaktstelle ein Schaltlichtbogen
3.1, der durch das magnetische Blasfeld in Figur 2 zunächst nach rechts ausgelenkt
wird und anschließend in den Kanal 4.2 zwischen der zweiten seitlichen Polplatte 6.2
und der mittleren Polplatte 6.3 eintritt. Die Bewegungsrichtung des Schaltlichtbogens
3.1 ist für diesen Fall mit dem Pfeil 24 verdeutlicht. Ist der erste Anschlusskontakt
8.1 mit dem Minuspol der Spannungsquelle verbunden, so wird der Schaltlichtbogen zunächst
in entgegengesetzter Richtung nach links ausgelenkt. Er tritt anschießend entlang
des durch den Pfeil 25 verdeutlichten Pfads in den linken Kanal 4.1 zwischen der ersten
seitlichen Polplatte 6.1 und der mittleren Polplatte 6.3 ein. In beiden Fällen wird
der Schaltlichtbogen anschießend durch das magnetische Blasfeld in die Lichtbogenlöscheinrichtung
5.1 getrieben. Die mittlere Polplatte 6.3 ist auch an dem gegenüberliegenden Ende,
welches der Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 zugewandt ist, etwas kürzer als die beiden
seitlichen Polplatten 6.1, 6.2. Dadurch weist das magnetische Blasfeld auch kurz vor
der Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 einen Übergangsbereich auf, der den Schaltlichtbogen
in die Mitte der Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 leitet. Dadurch kann die Lichtbogenlöscheinrichtung
5.1 kompakt gehalten werden.
[0038] An der zweiten Kontaktstelle, die durch den zweiten Festkontakt 7.2 und den zweiten
beweglichen Kontakt 9.2 gebildet wird, ist ebenfalls eine Lichtbogenblaseinrichtung
vorgesehen, die im Wesentlichen identisch zu der Lichtbogenblaseinrichtung an der
ersten Kontaktstelle aufgebaut ist. Der einzige wesentliche Unterschied ist, dass
die beiden Permanentmagnete 2.1, 2.2 umgekehrt ausgerichtet sind. An der zweiten Kontaktstelle
markiert somit die mittlere Polplatte 6.3 den Südpol. Die beiden seitlichen Polplatten
6.1 und 6.2 bilden jeweils den Nordpol des Magnetfelds. Wenn der erste Anschlusskontakt
8.1 mit dem Pluspol, und der zweite Anschlusskontakt 8.2 mit dem Minuspol einer Spannungsquelle
verbunden sind, wird der an der zweiten Kontaktstelle entstehende Schaltlichtbogen
3.2 somit zunächst nach links ausgelenkt und tritt anschließend in den Kanal zwischen
der linken seitlichen Polplatte 6.1 und der mittleren Polplatte 6.3 ein. Bei umgekehrter
Spannung wird der Schaltlichtbogen 3.2 an der zweiten Kontaktstelle nach rechts ausgelenkt
und tritt daher in den Kanal zwischen der rechten seitlichen Polplatte 6.2 und der
mittleren Polplatte 6.3 ein.
[0039] In Figur 1 ist zu erkennen, dass mehrere sogenannte Lichtbogenleitbleche vorgesehen
sind, um den Schaltlichtbogen zum einen zu führen und zum anderen auf dem Weg in die
Lichtbogenlöscheinrichtungen zu strecken. Die Anordnung der Lichtbogenleitbleche wird
im Folgenden zunächst wieder für die erste Kontaktstelle erläutert. Der erste Festkontakt
7.1 verfügt über ein erstes Lichtbogenleitblech 11.1 und ein zweites Lichtbogenleitblech
12.1. Dem gegenüberliegenden ersten beweglichen Kontakt 9.1 sind ebenfalls zwei Lichtbogenleitbleche
zugeordnet, nämlich ein drittes Lichtbogenleitblech 13.1 und ein viertes Lichtbogenleitblech
14.1. Das dritte Lichtbogenleitblech 13.1 und das vierte Lichtbogenleitblech 14.1
sind nicht mit dem beweglichen Kontakt 9.1 bzw. mit der Kontaktbrücke 10 verbunden,
sondern fest in dem Schaltgerät installiert. Zwischen dem dritten Lichtbogenleitblech
13.1 und der Kontaktbrücke 10 bzw. zwischen dem vierten Lichtbogenleitblech 14.1 und
der Kontaktbrücke 10 besteht daher der in Figur 2 angedeutete Spalt 22. Das erste
Lichtbogenleitblech 11.1 bildet zusammen mit dem dritten Lichtbogenleitblech 13.1
ein Lichtbogenleitblechpaar, welches dem ersten Kanal 4.1 zwischen dem ersten seitlichen
Polblech 6.1 und dem mittleren Polblech 6.3 zugeordnet ist. Das zweite Lichtbogenleitblech
12.1 bildet zusammen mit dem vierten Lichtbogenleitblech 14.1 ebenfalls ein Lichtbogenleitblechpaar,
welches dem zweiten Kanal 4.2 zwischen dem zweiten seitlichen Polblech 6.2 und dem
mittleren Polblech 6.3 zugeordnet ist. Die beiden Lichtbogenleitbleche eines Lichtbogenleitblechpaars
laufen von der Kontaktstelle ausgehend auseinander, um den Schaltlichtbogen auf dem
Weg in die Lichtbogenlöscheinrichtung zu strecken.
[0040] An der zweiten Kontaktstelle sind ebenfalls entsprechende Lichtbogenleitbleche vorgesehen,
wobei das dritte und vierte Lichtbogenleitblech 13.1, 14.1 an der ersten Kontaktstelle
jeweils mit dem entsprechenden dritten und vierten Lichtbogenleitblech 13.2, 14.2
an der zweiten Kontaktstelle potenzialverbunden sind. Das bedeutet, das dritte Lichtbogenleitblech
13.1 an der ersten Kontaktstelle ist über eine elektrische Verbindung 15 mit dem dritten
Lichtbogenleitblech 13.2 an der zweiten Kontaktstelle leitend verbunden. Ebenso ist
das vierte Lichtbogenleitblech 14.1 an der ersten Kontaktstelle über eine elektrische
Verbindung 16 mit dem vierten Lichtbogenleitblech 14.2 an der zweiten Kontaktstelle
elektrisch verbunden. Zusätzlich besteht zwischen dem dritten Lichtbogenleitblech
13.1 und dem vierten Lichtbogenleitblech 14.1 an der ersten Kontaktstelle eine elektrische
Verbindung 17, in der eine Diode 18 vorgesehen ist, die nur eine Stromrichtung zulässt.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Diode nur erforderlich ist, falls das Schaltschütz
bei AC-Anwendungen eingesetzt wird. Der zweite Festkontakt 7.2 ist mit den beiden
Lichtbogenleitblechen 11.2 und 12.2 verbunden. Das Lichtbogenleitblech 11.2 bildet
dabei an der zweiten Kontaktstelle das erste Lichtbogenleitblech. Das Lichtbogenleitblech
12.2 bildet das zweite Lichtbogenleitblech.
[0041] Im Folgenden wird die Funktion der Lichtbogenleitbleche und der entsprechenden elektrischen
Verbindungsleitungen näher erläutert. Wenn der erste Anschlusskontakt 8.1 mit dem
Pluspol und der zweite Anschlusskontakt 8.2 mit dem Minuspol einer Spannungsquelle
verbunden sind, so tritt der Schaltlichtbogen 3.1, der an der ersten Kontaktstelle
entsteht, in den zweiten Kanal 4.2 zwischen der zweiten seitlichen Polplatte 6.2 und
der mittleren Polplatte 6.3 ein. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Schaltlichtbogens
3.1 besteht dieser zwischen dem ersten Festkontakt 7.1 und dem ersten beweglichen
Kontakt 9.1, welcher auf der Kontaktbrücke 10 angeordnet ist. Um in den Kanal 4.2
eintreten zu können, muss der Schaltlichtbogen von der Kontaktbrücke 10 auf das vierte
Lichtbogenleitblech 14.1 überspringen. Der Strom fließt dabei vom ersten Festkontakt
7.1 über das zweite Lichtbogenleitblech 12.1, den ersten Schaltlichtbogen 3.1, das
vierte Lichtbogenleitblech 14.1, die elektrische Verbindungsleitung 17, das dritte
Lichtbogenleitblech 13.1, die elektrische Verbindungsleitung 15, das dritte Lichtbogenleitblech
13.2 an der zweiten Kontaktstelle, den zweiten Schaltlichtbogen 3.2 und das erste
Lichtbogenleitblech 11.2 an der zweiten Kontaktstelle zum zweiten Festkontakt 7.2.
Dieser Fall ist in Figur 3 dargestellt.
[0042] Bei entgegengesetzt angelegter Spannung stellt sich der in Figur 4 gezeigte Fall
ein. Der Strom fließt dabei vom zweiten Festkontakt 7.2 über das zweite Lichtbogenleitblech
12.2 an der zweiten Kontaktstelle, den zweiten Schaltlichtbogen 3.2, das vierte Lichtbogenleitblech
14.2, die elektrische Verbindungsleitung 16, das vierte Lichtbogenleitblech 14.1,
die elektrische Verbindungsleitung 17, das dritte Lichtbogenleitblech 13.1, den ersten
Schaltlichtbogen 3.1 und das erste Lichtbogenleiblech 11.1 an der ersten Kontaktstelle
zum ersten Festkontakt 7.1. In beiden Fällen werden der erste Schaltlichtbogen 3.1
und der zweite Schaltlichtbogen 3.2 durch die Lichtbogenleitbleche entsprechend gestreckt
und schlussendlich in der zugehörigen Lichtbogenlöscheinrichtung zum Erlöschen gebracht.
Durch den Einsatz der Diode 18 in der elektrischen Verbindungsleitung 17 zwischen
dem dritten Lichtbogenleitblech 13.1 und dem vierten Lichtbogenleitblech 14.1 an der
ersten Kontaktstelle ist das erfindungsgemäße Schaltgerät auch für einen Wechselstrombetrieb
geeignet. Entstehen die Schaltlichtbögen 3.1 und 3.2 während der positiven Halbwelle,
so stellt sich zunächst der in Figur 3 gezeigte Zustand ein. Bei einer Netzfrequenz
von 50 Hz beträgt die Dauer der positiven Halbwelle 10 Millisekunden. Es verbleibt
dadurch genügend Zeit, so dass der Schaltlichtbogen von der Kontaktbrücke auf das
entsprechende Lichtbogenleitblech überspringen kann. Der Übergang zur negativen Halbwelle
wird durch den Einsatz der Diode 18 schlichtweg verhindert. Die Stromrichtung kann
sich nicht mehr umkehren. Es kommt zu einer Wiederverfestigung, wodurch der Schaltlichtbogen
in der negativen Halbwelle nicht wiederzünden kann. Gleiches gilt für den Fall, dass
der Schaltlichtbogen während der negativen Halbwelle entsteht. In diesem Fall stellt
sich zunächst die in Figur 4 gezeigte Situation ein. Auch hierbei kommt es wiederum
zu einer Wiederverfestigung und zu einer Verhinderung einer Wiederzündung des Lichtbogens.
[0043] Die Figuren 5 bis 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schaltgeräts 1. Der Aufbau entspricht im Prinzip dem Aufbau des Schaltgeräts aus den
Figuren 1 bis 4. Gleiche Teile sind durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet. Im Folgenden
werden im Wesentlichen die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel aus den
Figuren 1 bis 4 beschrieben.
[0044] Wie aus Figur 6 hervorgeht, ist die Kontaktbrücke 10 mit den beiden beweglichen Kontakten
9.1 und 9.2 im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel oberhalb der beiden Festkontakte
7.1 und 7.2 angeordnet. Der elektromagnetische Antrieb 19 befindet sich wie beim ersten
Ausführungsbeispiel unterhalb der beiden Kontaktstellen. Dies hat den Vorteil, dass
der obere Teil des Gehäuses zu Wartungszwecken komplett abgenommen werden kann, wodurch
freier Zugang zu den Kontakten ermöglicht wird. Die Verriegelung des oberen Gehäuseteils
erfolgt mittels des in Figur 5 gezeigten Riegels 26.
[0045] Auch das Schaltgerät gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel verfügt über zwei Kontaktstellen.
Der ersten Kontaktstelle 7.1/9.1 ist eine erste Lichtbogenblaseinrichtung zugeordnet,
der zweiten Kontaktstelle 7.2/9.2 ist eine zweite Lichtbogenblaseinrichtung zugeordnet.
Die erste Lichtbogenblaseinrichtung ist in Figur 8 in der unteren Bildhälfte dargestellt,
die zweite Lichtbogenblaseinrichtung nimmt in Figur 8 die obere Bildhälfte ein. Die
erste Lichtbogenblaseinrichtung und die zweite Lichtbogenblaseinrichtung sind im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch zueinander aufgebaut. Die magnetische Polung der Polplatten 6.1,
6.2 und 6.3 der ersten Lichtbogenblaseinrichtung stimmt bei diesem Ausführungsbeispiel
daher mit der magnetischen Polung der Polplatten 6.1, 6.2 und 6.3 der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
überein.
[0046] Die Lichtbogenlöscheinrichtung des Schaltgeräts 1 weist an gegenüberliegenden Seiten
des Gehäuses eine erste Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 und eine zweite Lichtbogenlöscheinrichtung
5.2 auf. Die erste Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 ist der ersten Kontaktstelle 7.1/9.1
zugeordnet. Erster Kanal 4.1 und zweiter Kanal 4.2 der ersten Lichtbogenblaseinrichtung,
welche der ersten Kontaktstelle zugeordnet ist, münden jeweils in die erste Lichtbogenlöscheinrichtung
5.1. Die zweite Lichtbogenlöscheinrichtung 5.2 ist der zweiten Kontaktstelle 7.2/9.2
zugeordnet. Erster Kanal 4.1 und zweiter Kanal 4.2 der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung,
welche der zweiten Kontaktstelle zugeordnet ist, münden jeweils in die zweite Lichtbogenlöscheinrichtung
5.2. An der Oberseite des Gehäuses ist ferner eine dritte Lichtbogenlöscheinrichtung
5.3 angeordnet, wobei die ersten und zweiten Kanäle der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtungen
auch in die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung 5.3 münden. Durch die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung
wird das Löschpotential bei Bedarf erhöht. Teile des Gehäuses, die zwischen den Lichtbogenlöscheinrichtungen
liegen, können durch geeignete Kupferplatten 32 vor dem Lichtbogen geschützt werden.
Alle drei Lichtbogenlöscheinrichtungen 5.1, 5.2, und 5.3 weisen jeweils mehrere Löschelemente
29 und 30 auf, die abwechselnd aufeinandergestapelt sind. Die Löschelemente bestehen
aus Keramik. Sie weisen an demjenigen Ende, das der Kontaktstelle zugewandt ist, jeweils
zwei keilförmige Flanken auf, wobei sich die keilförmigen Flanken eines ersten in
Figur 9 gezeigten Löschelements 29 mit den keilförmigen Flanken eines darauffolgenden
zweiten Löschelements 30 zu zwei V-förmigen Nuten 31, die jeweils einem der beiden
Kanäle 4.1 und 4.2 zugeordnet sind, ergänzen. Das zweite Löschelement 30 ist in Figur
10 gezeigt, die sich ergebenden V-förmigen Nuten sind in Figur 11 dargestellt. Je
nach Stromrichtung wird der Lichtbogen entweder durch den ersten Kanal 4.1 oder durch
den zweiten Kanal 4.2 der jeweiligen Lichtbogenblaseinrichtung in eine der beiden
V-förmigen Nuten geblasen.
[0047] Dem ersten Festkontakt 7.1 ist ein erstes Lichtbogenleitblech 11 zugeordnet und dem
zweiten Festkontakt 7.2 ist ein zweites Lichtbogenleitblech 12 zugeordnet. Das erste
Lichtbogenleitblech 11 und das zweite Lichtbogenleitblech 12 erstrecken sich zwischen
dem jeweiligen Festkontakt 7.1 bzw. 7.2 und der jeweils zugehörigen Lichtbogenlöscheinrichtung
5.1 bzw. 5.2. Sie verbinden jeweils den Festkontakt 7.1 bzw. 7.2 mit dem zugehörigen
Anschlusskontakt 8.1 bzw. 8.2. Das erste Lichtbogenleitblech 11 und das zweite Lichtbogenleitblech
12 sind unterhalb der jeweiligen mittleren Polplatte 6.3 angeordnet und sie erstrecken
sich in der Breite jeweils sowohl über den ersten Kanal 4.1 als auch über den parallelen
zweiten Kanal 4.2 der zugehörigen Lichtbogenblaseinrichtung. Ferner sind ein drittes
Lichtbogenleitblech 13 und ein viertes Lichtbogenleitblech 14 vorgesehen. Das dritte
Lichtbogenleitblech 13 und das vierte Lichtbogenleitblech 14 erstrecken sich jeweils
bogenförmig vom ersten beweglichen Kontakt 9.1 zum zweiten beweglichen Kontakt 9.2,
sodass das dritte Lichtbogenleitblech 13 und das vierte Lichtbogenleitblech 14 zusammen
mit der Kontaktbrücke 10 jeweils eine nahezu geschlossene Schlaufe bilden. Wie Figur
6 zeigt, sind die mittleren Polplatten 6.3 der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
jeweils zwischen drittem Lichtbogenleitblech 13 und viertem Lichtbogenleitblech 14
angeordnet. Das dritte Lichtbogenleitblech 13 befindet sich in der Darstellung der
Figur 6 hinter den beiden mittleren Polplatten 6.3 und ist daher in dieser Abbildung
gestrichelt dargestellt.
[0048] Die Enden des dritten Lichtbogenleitblechs 13 und des vierten Lichtbogenleitblechs
14 sind jeweils geringfügig von den Enden der Kontaktbrücke 10 beabstandet, so dass
die Kontaktbrücke 10 relativ zum dritten und vierten Lichtbogenleitblech bewegt werden
kann. Ein Fußpunkt des Schaltlichtbogens springt von der Kontaktbrücke auf das dritte
bzw. vierte Lichtbogenleitblech über, wenn der Schaltlichtbogen aus der Kontaktstelle
geblasen wird. Die Ecken der Kontaktbrücke sind vorzugsweise abgerundet, um die Lebensdauer
zu erhöhen.
[0049] Der erste Blasmagnet 2.1 der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der erste Blasmagnet
2.1 der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung sind innerhalb der Schlaufe angeordnet,
die durch das dritte Lichtbogenleitblech 13 und die Kontaktbrücke 10 gebildet wird,
wobei der zweite Blasmagnet 2.2 der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der zweite
Blasmagnet 2.2 der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe angeordnet
sind, die durch das vierte Lichtbogenleitblech 14 und die Kontaktbrücke 10 gebildet
wird. Dadurch sind die Blasmagneten auf einfache Weise vom Lichtbogen abgeschirmt.
Eine Schutzumhüllung der Blasmagneten aus Keramik oder dergleichen ist nicht erforderlich.
[0050] Die mittleren Polplatten 6.3 der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung sind
elektrisch isolierend ummantelt. Die Kontaktbrücke 10 ist auf einem Kontaktträger
27 aus elektrisch isolierendem Material angeordnet. Wie Figur 7 zeigt, erstreckt sich
der Kontaktträger 27 zwischen der ersten Kontaktstelle und der zweiten Kontaktstelle
über die lichte Breite des Gehäuses des Schaltgeräts. Der Kontaktträger taucht beidseitig
in entsprechende Nuten des Gehäuses ein, so dass für das Plasma, das durch den Lichtbogen
gebildet wird, eine Barriere nach Art einer Labyrinthdichtung gebildet wird. Unterhalb
des Kontaktträgers 27 ist ferner ein Faltenbalg 28 angeordnet, um einen Masseschluss
zu vermeiden, der ansonsten aufgrund des durch den Lichtbogen erzeugten Plasmas bei
einem Überschlag des Lichtbogens auf die Jochplatte des Antriebs des Schaltgeräts
stattfindet, falls entsprechend hohe Lasten geschaltet werden.
[0051] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 5 bis 8 werden die beiden Schaltlichtbögen
3.1 und 3.2, die an den Kontaktstellen 7.1/9.1 und 7.2/9.2 entstehen, in der Darstellung
der Figur 8 je nach Stromrichtung zunächst entweder beide nach rechts oder beide nach
links abgelenkt, dann in die jeweilige Lichtbogenlöscheinrichtung 5.1 bzw. 5.2, und
in weiterer Folge auch in die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung 5.3 geblasen. Je nach
Stromrichtung werden die Schaltlichtbögen 3.1 und 3.2 somit entweder durch die Kanäle
4.1 oder, so wie es in Figur 6 gezeigt ist, durch die Kanäle 4.2 in die Lichtbogenlöscheinrichtungen
getrieben.
[0052] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in der nachfolgenden
Liste bevorzugter Ausführungsbeispiele aufgeführt.
Liste bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0053]
- 1. Schaltgerät (1) mit zumindest einer Kontaktstelle und einer der Kontaktstelle zugeordneten
Lichtbogenblaseinrichtung, wobei die Lichtbogenblaseinrichtung zumindest einen Blasmagneten
(2.1, 2.2) zur Erzeugung eines magnetischen Blasfelds aufweist, wobei das Blasfeld
derart beschaffen ist, dass ein beim Öffnen der Kontaktstelle entstehender Schaltlichtbogen
(3.1, 3.2) aus der Kontaktstelle geblasen wird, dadurch gekennzeichnet dass das Blasfeld
einen ersten Magnetfeldbereich und einen neben dem ersten Magnetfeldbereich angeordneten
zweiten Magnetfeldbereich aufweist, wobei Magnetfeldlinien des ersten Magnetfeldbereichs
entgegengesetzt zu Magnetfeldlinien des zweiten Magnetfeldbereichs ausgerichtet sind,
und wobei das Blasfeld ferner einen Übergangsbereich aufweist, der den ersten Magnetfeldbereich
und den zweiten Magnetfeldbereich miteinander verbindet, wobei sich die Ausrichtung
der Magnetfeldlinien im Übergangsbereich, ausgehend jeweils von dem ersten Magnetfeldbereich
und dem zweiten Magnetfeldbereich, zur Kontaktstelle hin angleicht, so dass der Schaltlichtbogen
(3.1, 3.2) innerhalb des Übergangsbereichs in Abhängigkeit der Stromrichtung ausgehend
von der Kontaktstelle entweder in den ersten Magnetfeldbereich oder in den zweiten
Magnetfeldbereich geleitet und dort in beiden Fällen in gleicher Richtung von der
Kontaktstelle weggeblasen wird.
- 2. Schaltgerät (1) nach Beispiel 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Magnetfeldbereich
ein erster Kanal (4.1), und dem zweiten Magnetfeldbereich ein zweiter Kanal (4.2)
zugeordnet ist, wobei erster Kanal (4.1) und zweiter Kanal (4.2) parallel verlaufen
und nebeneinander angeordnet sind, und wobei der erste Kanal (4.1) quer zu seiner
Längserstreckung von den Magnetfeldlinien des ersten Magnetfeldbereichs, und der zweite
Kanal (4.2) quer zu seiner Längserstreckung von den Magnetfeldlinien des zweiten Magnetfeldbereichs
durchsetzt ist.
- 3. Schaltgerät (1) nach Beispiel 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät
(1) ferner eine Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2, 5.3) aufweist, die derart angeordnet
ist, dass der Schaltlichtbogen (3.1, 3.2) unabhängig von der Stromrichtung durch die
Lichtbogenblaseinrichtung in die Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2, 5.3) geblasen
wird.
- 4. Schaltgerät (1) nach einem der Beispiele 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtbogenblaseinrichtung eine erste seitliche Polplatte (6.1), eine zweite seitliche
Polplatte (6.2) und eine dazwischen angeordnete mittlere Polplatte (6.3) aufweist,
wobei der erste Magnetfeldbereich zwischen erster seitlicher Polplatte (6.1) und mittlerer
Polplatte (6.3) besteht, und wobei der zweite Magnetfeldbereich zwischen zweiter seitlicher
Polplatte (6.2) und mittlerer Polplatte (6.3) besteht.
- 5. Schaltgerät (1) nach Beispiel 4, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten seitlichen
Polplatte (6.1) zumindest ein erster Blasmagnet (2.1), und der zweiten seitlichen
Polplatte (6.2) zumindest ein zweiter Blasmagnet (2.2) zugeordnet ist, wobei erster
Blasmagnet (2.1) und zweiter Blasmagnet (2.2) entgegengesetzt gepolt sind, und wobei
die Blasmagneten (2.1, 2.2) Permanentmagneten sind.
- 6. Schaltgerät (1) nach Beispiel 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere
Polplatte (6.3) zumindest an einem der Kontaktstelle zugewandten ersten Ende kürzer
ist als die beiden seitlichen Polplatten (6.1, 6.2).
- 7. Schaltgerät (1) nach Beispiel 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden seitlichen
Polplatten (6.1, 6.2) seitlich neben die Kontaktstelle reichen, so dass sich die Kontaktstelle
zwischen einem ersten Ende der ersten seitlichen Polplatte (6.1) und einem ersten
Ende der zweiten seitlichen Polplatte (6.2) befindet.
- 8. Schaltgerät (1) nach Beispiel 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere
Polplatte (6.3) an einem ihrem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende ebenfalls
kürzer ist als die beiden seitlichen Polplatten (6.1, 6.2).
- 9. Schaltgerät (1) nach Beispiel 1 in Kombination mit den Beispielen 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (1) eine erste Kontaktstelle und eine zweite
Kontaktstelle aufweist, wobei der ersten Kontaktstelle eine erste Lichtbogenblaseinrichtung,
und der zweiten Kontaktstelle eine zweite Lichtbogenblaseinrichtung zugeordnet ist,
wobei die erste Kontaktstelle einen ersten Festkontakt (7.1) und einen ersten beweglichen
Kontakt (9.1) aufweist, wobei die zweite Kontaktstelle einen zweiten Festkontakt (7.2)
und einen zweiten beweglichen Kontakt (9.2) aufweist, wobei der erste bewegliche Kontakt
(9.1) und der zweite bewegliche Kontakt (9.2) an gegenüberliegenden Enden einer gemeinsamen
Kontaktbrücke (10) angeordnet sind, wobei dem ersten Festkontakt (7.1) zumindest ein
erstes Lichtbogenleitblech (11) und dem zweiten Festkontakt (7.2) zumindest ein zweites
Lichtbogenleitblech (12) zugeordnet ist, wobei sich das erste Lichtbogenleitblech
(11) und das zweite Lichtbogenleitblech (12) zwischen dem jeweiligen Festkontakt (7.1,
7.2) und der Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2) erstrecken und leitend mit dem
jeweiligen Festkontakt (7.1, 7.2) verbunden sind, wobei ferner ein drittes Lichtbogenleitblech
(13) und ein viertes Lichtbogenleitblech (14) vorgesehen sind, wobei sich das dritte
Lichtbogenleitblech (13) und das vierte Lichtbogenleitblech (14) jeweils bogenförmig
vom ersten beweglichen Kontakt (9.1) zum zweiten beweglichen Kontakt (9.2) erstrecken,
sodass das dritte Lichtbogenleitblech (13) und das vierte Lichtbogenleitblech (14)
zusammen mit der Kontaktbrücke (10) jeweils eine nahezu geschlossene Schlaufe bildet,
und wobei die mittleren Polplatten (6.3) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
jeweils zwischen drittem und viertem Lichtbogenleitblech (13, 14) angeordnet sind.
- 10. Schaltgerät (1) nach Beispiel 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Blasmagnet
(2.1) der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der erste Blasmagnet (2.1) der zweiten
Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe angeordnet sind, die durch das dritte
Lichtbogenleitblech (13) und die Kontaktbrücke (10) gebildet ist, wobei der zweite
Blasmagnet (2.2) der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der zweite Blasmagnet (2.2)
der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe angeordnet sind, die
durch das vierte Lichtbogenleitblech (14) und die Kontaktbrücke (10) gebildet ist.
- 11. Schaltgerät (1) nach Beispiel 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mittleren
Polplatten (6.3) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung elektrisch isolierend
ummantelt sind.
- 12. Schaltgerät (1) nach einem der Beispiele 9 bis 11, jeweils in Kombination mit
Beispiel 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2,
5.3) eine erste Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1) und eine zweite Lichtbogenlöscheinrichtung
(5.2) aufweist, wobei erste und zweite Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2) derart
an gegenüberliegenden Seiten eines Gehäuses des Schaltgeräts (1) angeordnet sind,
dass erster Kanal (4.1) und zweiter Kanal (4.2) der ersten Lichtbogenblaseinrichtung
in die erste Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1) münden, wobei erster Kanal (4.1) und
zweiter Kanal (4.2) der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung in die zweite Lichtbogenlöscheinrichtung
(5.2) münden.
- 13. Schaltgerät (1) nach Beispiel 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einer die beiden
gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses verbindenden Oberseite des Gehäuses ferner
eine dritte Lichtbogenlöscheinrichtung (5.3) angeordnet ist, dergestalt dass die ersten
und zweiten Kanäle (4.1, 4.2) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtungen auch
in die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung (5.3) münden.
- 14. Schaltgerät (1) nach Beispiel 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtbogenlöscheinrichtung
(5.1, 5.2, 5.3), gegebenenfalls zusammen mit den beiden Lichtbogenblaseinrichtungen,
komplett abnehmbar ist.
- 15. Schaltgerät (1) nach einem der Beispiele 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktbrücke (10) auf einem Kontaktträger (27) aus elektrisch isolierendem Material
angeordnet ist, wobei sich der Kontaktträger (27) zwischen der ersten Kontaktstelle
und der zweiten Kontaktstelle über die lichte Breite des Gehäuses des Schaltgeräts
(1) erstreckt.
1. Schaltgerät (1) mit zumindest einer Kontaktstelle und einer der Kontaktstelle zugeordneten
Lichtbogenblaseinrichtung, wobei die Lichtbogenblaseinrichtung zumindest einen Blasmagneten
(2.1, 2.2) zur Erzeugung eines magnetischen Blasfelds aufweist, wobei das Blasfeld
derart beschaffen ist, dass ein beim Öffnen der Kontaktstelle entstehender Schaltlichtbogen
(3.1, 3.2) aus der Kontaktstelle geblasen wird, wobei das Blasfeld einen ersten Magnetfeldbereich
und einen neben dem ersten Magnetfeldbereich angeordneten zweiten Magnetfeldbereich
aufweist, wobei Magnetfeldlinien des ersten Magnetfeldbereichs entgegengesetzt zu
Magnetfeldlinien des zweiten Magnetfeldbereichs ausgerichtet sind, und wobei das Blasfeld
ferner einen Übergangsbereich aufweist, der den ersten Magnetfeldbereich und den zweiten
Magnetfeldbereich miteinander verbindet, wobei sich die Ausrichtung der Magnetfeldlinien
im Übergangsbereich, ausgehend jeweils von dem ersten Magnetfeldbereich und dem zweiten
Magnetfeldbereich, zur Kontaktstelle hin angleicht, so dass der Schaltlichtbogen (3.1,
3.2) innerhalb des Übergangsbereichs in Abhängigkeit der Stromrichtung ausgehend von
der Kontaktstelle entweder in den ersten Magnetfeldbereich oder in den zweiten Magnetfeldbereich
geleitet und dort in beiden Fällen in gleicher Richtung von der Kontaktstelle weggeblasen
wird, wobei die Lichtbogenblaseinrichtung eine erste seitliche Polplatte (6.1), eine
zweite seitliche Polplatte (6.2) und eine dazwischen angeordnete mittlere Polplatte
(6.3) aufweist, wobei der erste Magnetfeldbereich zwischen erster seitlicher Polplatte
(6.1) und mittlerer Polplatte (6.3) besteht, und wobei der zweite Magnetfeldbereich
zwischen zweiter seitlicher Polplatte (6.2) und mittlerer Polplatte (6.3) besteht,
wobei die mittlere Polplatte (6.3) zumindest an einem der Kontaktstelle zugewandten
ersten Ende kürzer ist als die beiden seitlichen Polplatten (6.1, 6.2), dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere Polplatte (6.3) an einem ihrem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten
Ende ebenfalls kürzer ist als die beiden seitlichen Polplatten (6.1, 6.2).
2. Schaltgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Magnetfeldbereich ein erster Kanal (4.1), und dem zweiten Magnetfeldbereich
ein zweiter Kanal (4.2) zugeordnet ist, wobei erster Kanal (4.1) und zweiter Kanal
(4.2) parallel verlaufen und nebeneinander angeordnet sind, und wobei der erste Kanal
(4.1) quer zu seiner Längserstreckung von den Magnetfeldlinien des ersten Magnetfeldbereichs,
und der zweite Kanal (4.2) quer zu seiner Längserstreckung von den Magnetfeldlinien
des zweiten Magnetfeldbereichs durchsetzt ist.
3. Schaltgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (1) ferner eine Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2, 5.3) aufweist,
die derart angeordnet ist, dass der Schaltlichtbogen (3.1, 3.2) unabhängig von der
Stromrichtung durch die Lichtbogenblaseinrichtung in die Lichtbogenlöscheinrichtung
(5.1, 5.2, 5.3) geblasen wird.
4. Schaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten seitlichen Polplatte (6.1) zumindest ein erster Blasmagnet (2.1), und
der zweiten seitlichen Polplatte (6.2) zumindest ein zweiter Blasmagnet (2.2) zugeordnet
ist, wobei erster Blasmagnet (2.1) und zweiter Blasmagnet (2.2) entgegengesetzt gepolt
sind, und wobei die Blasmagneten (2.1, 2.2) Permanentmagneten sind.
5. Schaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden seitlichen Polplatten (6.1, 6.2) seitlich neben die Kontaktstelle reichen,
so dass sich die Kontaktstelle zwischen einem ersten Ende der ersten seitlichen Polplatte
(6.1) und einem ersten Ende der zweiten seitlichen Polplatte (6.2) befindet.
6. Schaltgerät (1) nach Anspruch 1 in Kombination mit den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltgerät (1) eine erste Kontaktstelle und eine zweite Kontaktstelle aufweist,
wobei der ersten Kontaktstelle eine erste Lichtbogenblaseinrichtung, und der zweiten
Kontaktstelle eine zweite Lichtbogenblaseinrichtung zugeordnet ist, wobei die erste
Kontaktstelle einen ersten Festkontakt (7.1) und einen ersten beweglichen Kontakt
(9.1) aufweist, wobei die zweite Kontaktstelle einen zweiten Festkontakt (7.2) und
einen zweiten beweglichen Kontakt (9.2) aufweist, wobei der erste bewegliche Kontakt
(9.1) und der zweite bewegliche Kontakt (9.2) an gegenüberliegenden Enden einer gemeinsamen
Kontaktbrücke (10) angeordnet sind, wobei dem ersten Festkontakt (7.1) zumindest ein
erstes Lichtbogenleitblech (11) und dem zweiten Festkontakt (7.2) zumindest ein zweites
Lichtbogenleitblech (12) zugeordnet ist, wobei sich das erste Lichtbogenleitblech
(11) und das zweite Lichtbogenleitblech (12) zwischen dem jeweiligen Festkontakt (7.1,
7.2) und der Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2) erstrecken und leitend mit dem
jeweiligen Festkontakt (7.1, 7.2) verbunden sind, wobei ferner ein drittes Lichtbogenleitblech
(13) und ein viertes Lichtbogenleitblech (14) vorgesehen sind, wobei sich das dritte
Lichtbogenleitblech (13) und das vierte Lichtbogenleitblech (14) jeweils bogenförmig
vom ersten beweglichen Kontakt (9.1) zum zweiten beweglichen Kontakt (9.2) erstrecken,
sodass das dritte Lichtbogenleitblech (13) und das vierte Lichtbogenleitblech (14)
zusammen mit der Kontaktbrücke (10) jeweils eine nahezu geschlossene Schlaufe bildet,
und wobei die mittleren Polplatten (6.3) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
jeweils zwischen drittem und viertem Lichtbogenleitblech (13, 14) angeordnet sind.
7. Schaltgerät (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Blasmagnet (2.1) der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der erste Blasmagnet
(2.1) der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe angeordnet sind,
die durch das dritte Lichtbogenleitblech (13) und die Kontaktbrücke (10) gebildet
ist, wobei der zweite Blasmagnet (2.2) der ersten Lichtbogenblaseinrichtung und der
zweite Blasmagnet (2.2) der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung innerhalb der Schlaufe
angeordnet sind, die durch das vierte Lichtbogenleitblech (14) und die Kontaktbrücke
(10) gebildet ist.
8. Schaltgerät (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mittleren Polplatten (6.3) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtung elektrisch
isolierend ummantelt sind.
9. Schaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, jeweils in Kombination mit Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2, 5.3) eine erste Lichtbogenlöscheinrichtung
(5.1) und eine zweite Lichtbogenlöscheinrichtung (5.2) aufweist, wobei erste und zweite
Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2) derart an gegenüberliegenden Seiten eines Gehäuses
des Schaltgeräts (1) angeordnet sind, dass erster Kanal (4.1) und zweiter Kanal (4.2)
der ersten Lichtbogenblaseinrichtung in die erste Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1)
münden, wobei erster Kanal (4.1) und zweiter Kanal (4.2) der zweiten Lichtbogenblaseinrichtung
in die zweite Lichtbogenlöscheinrichtung (5.2) münden.
10. Schaltgerät (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an einer die beiden gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses verbindenden Oberseite
des Gehäuses ferner eine dritte Lichtbogenlöscheinrichtung (5.3) angeordnet ist, dergestalt
dass die ersten und zweiten Kanäle (4.1, 4.2) der ersten und zweiten Lichtbogenblaseinrichtungen
auch in die dritte Lichtbogenlöscheinrichtung (5.3) münden.
11. Schaltgerät (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtbogenlöscheinrichtung (5.1, 5.2, 5.3), gegebenenfalls zusammen mit den beiden
Lichtbogenblaseinrichtungen, komplett abnehmbar ist.
12. Schaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktbrücke (10) auf einem Kontaktträger (27) aus elektrisch isolierendem Material
angeordnet ist, wobei sich der Kontaktträger (27) zwischen der ersten Kontaktstelle
und der zweiten Kontaktstelle über die lichte Breite des Gehäuses des Schaltgeräts
(1) erstreckt.