TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Tablar mit einer Bodenplatte, die
eine Oberseite, eine Unterseite und einen Außenumfang aufweist, einem Rahmen, der
die Bodenplatte und ihre Außenseite umfasst und der an der Unterseite der Bodenplatte
anliegt, und einem Anschlusselement, das zwischen der Bodenplatte und dem Rahmen angeordnet
ist, nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 1. Weiterhin bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Tablars.
[0002] Bei dem Tablar kann es sich insbesondere um einen sogenannten Korb oder Boden eines
Möbelbeschlags handeln.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der
DE 87 15 166 U1 ist ein Schubkasten mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 bekannt. Der Schubkasten weist zwei vorzugsweise aus Metall gefertigte Seitenzargen
auf, welche an ihrem jeweiligen unteren Rand mit Mitteln zur Abstützung eines Schubkastenbodens
versehen sind. Die Mittel zur Abstützung des Schubkastenbodens bestehen aus an den
Seitenzargen befestigten Profilleisten, welche jeweils mit zur Schubkasteninnenseite
hin offenen Aufnahmenuten versehen sind. Der Schubkastenboden greift in diese Aufnahmenuten
formschlüssig ein. Die Seitenzargen sind an ihrem jeweiligen unteren Rand mit zur
Schubkasteninnenseite hin abgewinkelten Auflagerändern versehen, auf die die Profilleisten
aufgeschoben sind. Die Profilleisten sind einstückig aus Kunststoff oder Metall hergestellt.
[0004] Bei der Herstellung des bekannten Schubkastens muss der Schubkastenboden zwischen
den Seitenzargen sowie einer Schubkastenvorderwand an einer Schubkastenrückwand angeordnet
werden, bevor die Schubkastenvorderwand und Schubkastenrückwand mit den Seitenzargen
verbunden werden.
[0005] Aus der
DE 299 00 661 U1 ist ein Tablar für Möbelkörper, insbesondere für Küchenmöbelkörper, bekannt, das
eine Bodenplatte aufweist, die umfangsseitig von einer Randleiste eingefasst ist.
Die Randleiste umfasst einen im Wesentlichen parallel zum Außenumfang der Bodenplatte
verlaufenden Umrandungsteil und einen oberen Abschlussteil, der die Bodenplatte im
Randbereich als über deren Oberseite vorstehende Begrenzung übergreift. Unterseitig
ist der Umrandungsteil mit einem unteren Anschlussteil versehen. Die Randleiste bildet
eine in Umfangsrichtung geschlossene Begrenzungseinheit, die im Bereich der oberen
und/oder unteren Anschlussteile mit der Bodenplatte in stoff-, form- und/oder kraftschlüssiger
Verbindung steht. Dabei kann der Umrandungsteil und/oder der untere Anschlussteil
und/oder der obere Anschlussteil durch eine der Bodenplatte ringsum zugeordnete Klebverbindungsmasse
mit der Bodenplatte fest verbunden sein.
[0006] Die Herstellung des bekannten Tablars umfasst neben dem Einsetzen der Bodenplatte
von unten in die von der Randleiste gebildete Begrenzungseinheit das Einbringen der
Klebverbindungsmasse zwischen die Bodenplatte und die Randleiste. Für eine Abstützung
des Tablars über seine Randleiste bietet sich die Ausführungsform des Tablars mit
der Klebeverbindung weniger an als eine weitere Ausführungsform des bekannten Tablars,
bei der die Randleiste kraft- und formschlüssig mit der Bodenplatte verbunden ist.
Hier liegt die Bodenplatte sowohl an ihrer Oberseite als auch an ihrer Unterseite
an der Randleiste an. Hierzu muss die Randleiste beim Zusammenbau des bekannten Tablars
umgebogen werden.
[0007] Aus
DE 94 17 324 U1 ist ein Tablar insbesondere für Drehbeschläge von Eckschränken, Funktionssäulen oder
dergleichen mit einer Bodenplatte, einer von einer mit dem Außenumfang der Bodenplatte
verbundenen aufrecht stehenden Metallleiste gebildeten Umrandung und einer Reling
aus Metall bekannt, die auf an ihr angeschweißten Stützstegen angeordnet ist. Die
Metallleiste ist mit der Umfangsseite des Bodenteils verklebt, und auf ihrer Oberkante
sind die Stützstege der Reling aufgeschweißt. Konkret ist die Metallleiste im Bereich
einer an die Oberseite der Bodenplatte angrenzende Hohlkehle mit dem Außenumfang der
Bodenplatte verklebt. Die freien Enden der Metallleiste sind zusätzlich durch jeweils
zumindest einen Harpunensteg im Bodenteil festgelegt. Die Herstellung dieses bekannten
Tablars, bei dem die Bodenplatte nicht über den von der Umrandung und der Reling gebildeten
Rahmen abstützbar ist, umfasst das Anformen der Metallleiste an die Bodenplatte, das
Eindrücken der Harpunenstege in die Bodenplatte und das Verkleben der Bodenplatte
mit der Metallleiste.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Tablar mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 aufzuzeigen, das zwar kostengünstig herstellbar ist, aber dennoch
hohe funktionale und optische Anforderungen erfüllt.
LÖSUNG
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Tablar mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche 2 bis 14 betreffen bevorzugte
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Tablars. Der Patentanspruch 15 ist auf ein
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Tablars gerichtet.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0010] Bei einem Tablar mit einer Bodenplatte, die eine Oberseite, eine Unterseite und einen
Außenumfang aufweist, einem Rahmen, der die Bodenplatte an ihrem Außenumfang umfasst
und der an der Unterseite der Bodenplatte anliegt, und einem Anschlusselement, das
zwischen der Bodenplatte und dem Rahmen angeordnet ist, weist das Anschlusselement
einen in horizontaler Richtung vor dem Außenumfang liegenden ersten Teilbereich und
einen den Außenumfang an der Oberseite der Bodenplatte überdeckenden zweiten Teilbereich
auf. Erfindungsgemäß liegt das Anschlusselement an der Bodenplatte durch Stoff- und/oder
Formschluss fest, während es an dem Rahmen durch reinen Kraftschluss festliegt.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Tablar kann der Rahmen die Bodenplatte in der Horizontalen
allseitig umfassen. Dies ist jedoch kein zwingendes Merkmal des erfindungsgemäßen
Tablars. Es reicht aus, wenn der Rahmen an zwei einander gegenüberliegenden Vertikalseiten
der Bodenplatte an der Bodenplatte angreift. In diesem und jedem anderen Zusammenhang
der vorliegenden Beschreibung und der anhängenden Patentansprüche bedeutet "Vertikalseite
der Bodenplatte" nur den Bereich, der quer zu einer der vier Blickrichtungen von vorne,
von hinten, von rechts und von links auf die horizontal ausgerichtete Bodenplatte
verläuft. In diesem Sinn haben auch runde und andere nicht viereckige Bodenplatten
vier Vertikalseiten.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Tablar kann der Rahmen über das Anschlusselement an der
Unterseite der Bodenplatte anliegen. Dazu weist das Anschlusselement dann einen dritten
den Außenumfang der Bodenplatte bis an deren Unterseite übergreifenden Teilbereich
auf. Mit einem solchen dritten Teilbereich kann auch ein formschlüssiges Festliegen
des Anschlusselements an der Bodenplatte erreicht werden. Vorzugsweise umfasst das
Anschlusselement jedoch keinen solchen dritten Teilbereich, sondern besteht ausschließlich
aus seinem vor dem Außenumfang der Bodenplatte liegenden ersten Teilbereich und seinem
den Außenumfang an der Oberseite der Bodenplatte überdeckenden zweiten Teilbereich.
Dann liegt der Rahmen direkt an der Unterseite der Bodenplatte an. Mit dem Rahmen
ist das Anschlusselement weder formschlüssig noch stoffschlüssig verbunden. Es liegt
vielmehr ausschließlich durch Kraftschluss an dem Rahmen fest. Dies ermöglicht die
einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Tablars durch Eindrücken der Bodenplatte
mit dem daran festliegenden Anschlusselement von oben in den Rahmen. Der zweite Teilbereich
des Anschlusselements bildet dabei eine den Übergang zwischen Rahmen und Bodenplatte
abdeckende Dichtung aus, während der erste Teilbereich des Anschlusselements einen
in horizontaler Richtung spielfreien Sitz der Bodenplatte in dem Rahmen auf ihrer
Anlage mit ihrer Unterseite an dem Rahmen gewährleistet.
[0013] Vorzugsweise steht das Anschlusselement zwischen dem Außenumfang der Bodenplatte
und ebenen, im Wesentlichen vertikal verlaufenden Anlageflächen des Rahmens unter
Vorspannung. Die Anlageflächen, die von der Bodenplatte weg einen leichten Öffnungswinkel
von wenigen Grad aufweisen können, um das Eindrücken der Bodenplatte mit dem Anschlusselement
zu erleichtern, sind so äußerst schlicht gehalten. Sie bieten dem Anschlusselement
keine Angriffsflächen für einen Formschluss, der aber bei dem erfindungsgemäßen Tablar
auch gar nicht beabsichtigt ist. Die horizontale Vorspannung, unter der das Anschlusselement
zwischen dem Außenumfang der Bodenplatte und den vertikalen Anlageflächen des Rahmens
steht, stellt einerseits den spielfreien Sitz der Bodenplatte in dem Rahmen und andererseits
auch eine ausreichende Haltekraft für die Bodenplatte in dem Rahmen bereit. Selbst
wenn die Abstützung des erfindungsgemäßen Tablars über die Bodenplatte erfolgt, ist
die Verbindung zwischen Bodenplatte und Rahmen durch den Kraftschluss über das Anschlusselement
ausreichend belastbar.
[0014] Vorzugsweise ist das Anschlusselement überall dort vorgesehen, wo der Rahmen die
Bodenplatte umfasst. Wenn der Rahmen die Bodenplatte in der Horizontalen allseitig
umfasst, läuft daher das Anschlusselement vorzugsweise zwischen dem Rahmen und der
Bodenplatte um den gesamten Außenumfang der Bodenplatte um.
[0015] Das Anliegen des Rahmens an der Unterseite der Bodenplatte ist in mindestens zwei
Bereichen an einander gegenüberliegenden Vertikalseiten der Bodenplatte gegeben, um
eine definierte Relativausrichtung von Rahmen und Bodenplatte in der Vertikalen sicherzustellen.
[0016] In bevorzugten Ausführungsformen liegt der Rahmen mit Ausnahme einer Vertikalseite
der Bodenplatte oder ganz ohne Ausnahme längs allen Vertikalseiten der Bodenplatte
durchgängig an der Unterseite der Bodenplatte an. Durch das mindestens dreiseitige
durchgängige Anliegen des Rahmens an der Unterseite der Bodenplatte wird nicht nur
eine sehr gute Definition der vertikalen Relativausrichtung des Rahmens und der Bodenplatte
erreicht, sondern auch ein sauberer funktioneller und optischer Abschluss des Tablars
nach unten erzielt.
[0017] Konkret kann der Rahmen mit Ausnahme einer Vertikalseite der Bodenplatte oder ohne
Ausnahme über alle Vertikalseiten der Bodenplatte hinweg aus einem durchgängigen,
in der Horizontalen gebogenen Profil ausgebildet sein. Dieses Profil kann aus einem
Blechstreifen bestehen, der zur Ausbildung der Anlage an der Unterseite der Bodenplatte
einfach aus der Vertikalen in die Horizontale umgebogen ist. Das Profil ist also L-förmig
und wird durch rechtwinkliges Abkanten oder anderes einfaches rechtwinkliges Umbiegen
aus einem Blechstreifen oder einem Blechband, das nach dem Umbiegen in Blechstreifen
unterteilt wird, ausgebildet.
[0018] Die Enden des Profils, das den Rahmen an drei Vertikalseiten der Bodenplatte ausbildet,
können an einer Halteplatte befestigt sein, die den Rahmen an der verbleibenden vierten
Vertikalseite der Bodenplatte ausbildet. Diese Halteplatte kann an ihrer der Bodenplatte
abgekehrten Außenseite Befestigungseinrichtungen zum Befestigten des Tablars an einem
Tragrahmen aufweisen. Ein Anliegen der Bodenplatte mit ihrer Unterseite an dem Rahmen
auch im Bereich der Halteplatte erweist sich in aller Regel als überflüssig. Wenn
sie mit ihrer Unterseite an ihren anderen drei Vertikalseiten an dem Rahmen anliegt,
ist die Bodenplatte ausreichend über den Rahmen an dem Tragrahmen abgestützt.
[0019] Die Halteplatte des Rahmens kann insbesondere aus einem Blechzuschnitt ausgebildet
sein, der mit den Enden des Profils verschweißt ist und dessen Ränder ausschließlich
von der einen Vertikalseite der Bodenplatte, an der die Halteplatte den Rahmen ausbildet,
weg umgebogen sind. Die Halteplatte ist damit ein einfach herstellbares Blechformteil,
bei dem die Befestigungseinrichtungen oder zumindest Befestigungssockel für die Befestigungseinrichtungen
direkt aus dem Blechzuschnitt ausgebildet sind.
[0020] Wie bereits angesprochen wurde, kann die Bodenplatte des erfindungsgemäßen Tablars
mit dem daran festgelegten Anschlusselement von oben in den Rahmen eingedrückt sein.
Dabei wird der zweite Teilbereich des Anschlusselements typischerweise nach innen
elastisch eingebogen und der erste Teilbereich des Anschlusselements zwischen der
Bodenplatte und dem Rahmen unter horizontale Vorspannung gesetzt.
[0021] Das Anschlusselement kann über ein doppelseitiges Klebeband an den Außenumfang der
Bodenplatte angeklebt sein. Dies ist insbesondere eine Möglichkeit für eine Kleinserienfertigung
des erfindungsgemäßen Tablars. Wenn das doppelseitige Klebeband eine wesentliche Dicke
aufweist, wirkt es sich auf die Elastizität des Anschlusselements in horizontaler
Richtung und damit auf den Kraftschluss zwischen dem Anschlusselement und dem Rahmen
aus.
[0022] Insbesondere für eine Großserienfertigung des erfindungsgemäßen Tablars kann das
Anschlusselement über eine einfache Klebstoffzwischenschicht an den Außenumfang der
Bodenplatte angeklebt sein. Dem Fachmann stehen Verfahren und Vorrichtungen zum automatisierten
Bekleben von Außenumfängen von Platten mit als Anschlusselement des erfindungsgemäßen
Tablars geeigneten Leisten zur Verfügung.
[0023] Das Anschlusselement weist vorzugsweise in seinem ersten Teilbereich eine um mindestens
20 % größere Shore-Härte auf als in seinem zweiten Teilbereich. Die höhere Shore-Härte
des ersten Teilbereichs verhindert eine unerwünschte "schwimmende Lagerung" der Bodenplatte
in dem Rahmen, während die geringere Shore-Härte des zweiten Teilbereichs eine elastische
Abdichtung des Tablars zwischen Rahmen und Bodenplatte sicherstellt. Die unterschiedlichen
Shore-Härten des Anschlusselements in seinen beiden Teilbereichen können durch unterschiedliche
Porösität eines zur Ausbildung des Anschlusselements geschäumten Materials erreicht
werden. Den unterschiedlichen Shore-Härten entsprechende unterschiedliche Elastizitäten
des ersten und zweiten Teilbereichs können auch durch unterschiedliche Formgebungen
erreicht werden. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Anschlusselement jedoch um ein
mit seinen beiden Teilbereichen aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen co-extrudiertes
Profilband. Ein solches Herstellungsverfahren für Kunststoffteile aus zwei verschiedenen
Kunststoffen wird auch als 2K-Verfahren bezeichnet. Es versteht sich, dass es für
die optische Erscheinung des erfindungsgemäßen Tablars nahezu ausschließlich auf diejenige
seines zweiten Teilbereichs ankommt. So reicht es z. B. aus, dessen Farbe an die Farbe
der Bodenplatte und des Rahmens anzupassen, während der erste Teilbereich immer dieselbe
Farbe haben kann.
[0024] Konkret kann der erste Teilbereich des Anschlusselements mindestens eine beim Zusammenbau
des Tablars teilweise abgescherte und/oder plastisch deformierte horizontale Stütznase
aufweisen, mit der er an der vertikalen Anlagefläche des Rahmens anliegt. Der zweite
Teilbereich kann hingegen eine zumindest teilweise horizontal ausgerichtete, beim
Zusammenbau des Tablars elastisch nach oben ausgelenkte Dichtlippe aufweisen.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tablars
wird das bandförmige Anschlusselement umlaufend an den Außenumfang der Bodenplatte
angeklebt, und anschließend wird die Bodenplatte zusammen mit dem Anschlusselement
von oben in den Rahmen eingedrückt, bis eine Unterseite der Bodenplatte an dem Rahmen
anliegt, wobei das Anschlusselement an dem Rahmen durch Kraftschluss festgelegt wird.
[0026] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0027] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist
dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden
sind. Diese Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen
Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis besteht.
[0028] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Bodenplatte, ein Anschlusselement und einen
Rahmens im Randbereich eines erfindungsgemäßen Tablars.
- Fig. 2
- zeigt in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung die ursprünglichen Abmessungen des
Anschlusselements vor dem Zusammenbauen des erfindungsgemäßen Tablars gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- ist eine Explosionszeichnung eines vollständigen erfindungsgemäßen Tablars.
- Fig. 4
- zeigt das erfindungsgemäße Tablar vor dem Eindrücken seiner Bodenplatte mit dem Anschlusselement
in seinen Rahmen.
- Fig. 5
- ist eine perspektivische Ansicht des fertigen Tablars; und
- Fig. 6
- ist eine Rückansicht des fertigen Tablars mit Blickrichtung auf eine Halteplatte seines
Rahmens.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0030] Das in
Fig. 1 in Form eines Details dargestellte Tablar 1 umfasst eine in einem Rahmen 2 angeordnete
Bodenplatte 3, wobei die Bodenplatte 3 zwar direkt an einem horizontalen Schenkel
4 eines L-förmigen Profils 5 des Rahmens aufliegt, aber horizontal und nach oben ausschließlich
über ein Anschlusselement 6 an dem Rahmen anliegt. Das Abstützelement 6 ist ein aus
zwei verschiedenen Kunststoffen 7 und 8 co-extrudiertes Profilband 9. Aus dem Kunststoff
7 ist dabei ein erster Teilbereich 10 des Anschlusselements 6 ausgebildet, der horizontal
zwischen einem Außenumfang 11 der Bodenplatte 3 und einer vertikalen Anlagefläche
12 des Rahmens 2 angeordnet ist. Der Kunststoff 8 bildet einen zweiten Teilbereich
13 des Anschlusselements 6 aus, der den Außenumfang 11 und den Übergang zwischen dem
Rahmen 2 und einer Oberseite 14 der Bodenplatte 3 nach oben überdeckt. An dem horizontalen
Schenkel 4 liegt die Unterseite 15 der Bodenplatte 3 direkt an. Der Kunststoff 7 weist
eine um mindestens 20 % größere Shore-Härte als der Kunststoff 8 auf, um die Bodenplatte
3 in horizontaler Richtung steif an dem Rahmen 2 abzustützen und auch in vertikaler
Richtung durch Kraftschluss festzuhalten. Der Kunststoff 8 bildet hingegen mit dem
Teilbereich 13 eine elastische Dichtung zwischen der Bodenplatte 3 und dem Rahmen
2 aus. Dabei liegt eine nach außen und oben gerichtete Dichtlippe 16 des Teilbereichs
13 an der Anlagefläche 12 des Rahmens 2 an, und es liegen zwei Stütznasen 17 des Teilbereichs
10 an der Anlagefläche 12 an. Während das Anschlusselement 6 an dem Rahmen 2 ausschließlich
durch Kraftschluss festliegt, ist es an dem Außenumfang 11 durch Stoffschluss, d.
h. mittels einer Klebstoffzwischenschicht 18, festgelegt. Die Klebstoffzwischenschicht
kann sich bis zwischen die Oberseite 14 und den Teilbereich 13 des Anschlusselements
6 erstrecken.
[0031] Fig. 2 illustriert das Übermaß der Bodenplatte 3 mit dem Anschlusselement 6 vor dem Eindrücken
in den Rahmen 2, mit dem der Kraftschluss zum Festlegen der Bodenplatte 3 über das
Anschlusselement 6 in dem Rahmen 2 erreicht wird. Die Stütznasen 17 stehen ebenso
wie die Dichtlippe 16 horizontal über die Anlagefläche 12 über und werden beim Zusammenfügen
in horizontaler Richtung elastisch deformiert. Insbesondere die Stütznasen 17 können
beim Zusammenfügen auch teilweise abscheren.
[0032] Die Explosionszeichnung des Tablars 1 gemäß
Fig. 3 zeigt die Bodenplatte 3 mit dem daran angebrachten Profilband 9 als Anschlusselement
6, einen Blechstreifen 19, der zur Ausbildung des Schenkels 4 des Profils 9 an seinem
unteren Rand aus der Vertikalen in die Horizontale umgebogen ist und ansonsten in
der Horizontalen dem Außenumfang 11 der Bodenplatte 3 folgend gebogen ist, und eine
Halteplatte 20 mit daran festzulegenden Befestigungseinrichtungen 21 zum Befestigen
des Tablars an einem hier nicht dargestellten Tragrahmen. Die Halteplatte 20 besteht
aus einem Blechzuschnitt 22, der ausschließlich von der Bodenplatte 3 weg umgebogene
Ränder 23 und 24 aufweist.
[0033] Bei der Darstellung des Tablars 1 in
Fig. 4 ist der Rahmen 2 aus den Teilen 19 und 20 gemäß Fig. 3 zusammengebaut. Die Befestigungseinrichtungen
21 sind an die hier nicht sichtbare Rückseite der Halteplatte 20 angeschweißt, insbesondere
angepunktet. Auch die Verschweißung zwischen dem Blechstreifen 19 und der Halteplatte
20 ist eine Punktverschweißung zwischen den Enden des Blechstreifens 19 und den nach
außen umgebogenen vertikalen Rändern 23 der Halteplatte 20. Fertiggestellt wird das
Tablar 1 durch anschließendes Eindrücken der Bodenplatte 3 mit dem Anschlusselement
6 in den Rahmen 2.
[0034] Fig. 5 zeigt das fertige Tablar 1 in perspektivischer Ansicht.
[0035] Fig. 6 zeigt in einer Rückansicht des Tablars mit Blickrichtung auf die Halteplatte 20 die
Lage der dort angeschweißten Befestigungseinrichtungen 21.
[0036] Auch wenn in den Fig. 3 bis 5 nur ein Tablar 1 mit einer im Wesentlichen rechteckigen
Grundform der Bodenplatte 3 dargestellt ist, ist die vorliegende Erfindung nicht auf
irgendeine Form der Bodenplatte beschränkt. Auch der Rahmen kann auf ganz andere Weise
ausgebildet sein als in dem gezeigten Ausführungsbeispiel. Insbesondere muss nicht
der Rahmen 2 zur Befestigung des Tablars 1 an einem Tragrahmen vorgesehen sein, sondern
diese Befestigung kann auch über die Tragplatte 3 erfolgen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0037]
- 1
- Tablar
- 2
- Rahmen
- 3
- Bodenplatte
- 4
- horizontaler Schenkel
- 5
- Profil
- 6
- Anschlusselement
- 7
- Kunststoff
- 8
- Kunststoff
- 9
- Profilband
- 10
- erster Teilbereich
- 11
- Außenumfang
- 12
- Anlagefläche
- 13
- zweiter Teilbereich
- 14
- Oberseite
- 15
- Unterseite
- 16
- Dichtlippe
- 17
- Stütznase
- 18
- Klebstoffzwischenschicht
- 19
- Blechstreifen
- 20
- Halteplatte
- 21
- Befestigungseinrichtung
- 22
- Blechzuschnitt
- 23
- Rand
- 24
- Rand
1. Tablar (1) mit
- einer Bodenplatte (3), die eine Oberseite (14), eine Unterseite (15) und einen Außenumfang
(11) aufweist;
- einem Rahmen (2), der die Bodenplatte (3) an ihrem Außenumfang (11) umfasst und
der an der Unterseite (15) der Bodenplatte (3) anliegt, und
- einem Anschlusselement (6), das zwischen der Bodenplatte (3) und dem Rahmen (2)
angeordnet ist,
wobei das Anschlusselement (6) einen in horizontaler Richtung vor dem Außenumfang
(11) liegenden ersten Teilbereich (10) und einen den Außenumfang (11) an der Oberseite
(14) der Bodenplatte (3) überdeckenden zweiten Teilbereich (13) aufweist und einerseits
an der Bodenplatte (3) und andererseits an dem Rahmen (2) festliegt;
dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) an der Bodenplatte (3) durch Stoff- und/oder Formschluss
festliegt und an dem Rahmen (2) durch Kraftschluss festliegt.
2. Tablar (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) zwischen dem Außenumfang (11) der Bodenplatte (3) und ebenen,
vertikal verlaufenden Anlageflächen (12) des Rahmens (2) unter Vorspannung steht.
3. Tablar (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) die Bodenplatte (3) in der Horizontalen allseitig umfasst und dass
das Anschlusselement (6) zwischen dem Rahmen (2) und der Bodenplatte (3) um den Außenumfang
(11) der Bodenplatte (3) umläuft.
4. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen in mindestens zwei Bereichen an einander gegenüberliegenden Vertikalseiten
der Bodenplatte (3) an der Unterseite (15) der Bodenplatte (3) anliegt.
5. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) mit Ausnahme einer Vertikalseite der Bodenplatte (3) oder ohne Ausnahme
längs allen Vertikalseiten der Bodenplatte (3) durchgängig an der Unterseite (15)
der Bodenplatte (3) anliegt.
6. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2) mit Ausnahme einer Vertikalseite der Bodenplatte (3) oder ohne Ausnahme
über alle Vertikalseiten der Bodenplatte (3) hinweg aus einem durchgängigen, in der
Horizontalen gebogenen Profil (5) ausgebildet ist.
7. Tablar (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil (5) aus einem Blechstreifen (19) ausgebildet ist, der zur Ausbildung der
Anlage an der Unterseite (15) der Bodenplatte (3) einfach aus der Vertikalen in die
Horizontale umgebogen ist.
8. Tablar (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass Enden des Profils (5) an einer Halteplatte (20) festgelegt sind, die den Rahmen (2)
an der einen Vertikalseite der Bodenplatte (3) ausbildet und die an ihrer der Bodenplatte
(3) abgekehrte Außenseite Befestigungseinrichtungen (21) zum Befestigen des Tablars
(1) an einem Tragrahmen aufweist.
9. Tablar (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (20) aus einem Blechzuschnitt (22) ausgebildet ist, der mit den Enden
des Profils (5) verschweißt ist und dessen Ränder (23, 24) ausschließlich auf die
der Bodenplatte (3) abgekehrte Außenseite der Halteplatte (20) umgebogen sind.
10. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte (3) mit dem daran festgelegten Anschlusselement (6) von oben in den
Rahmen (2) eingedrückt ist.
11. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) über ein doppelseitiges Klebeband oder eine Klebstoffzwischenschicht
(18) an den Außenumfang (11) der Bodenplatte (3) angeklebt ist.
12. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlusselement (6) in seinem ersten Teilbereich (10) eine um mindestens 20
% größere Shore-Härte aufweist als in seinem zweiten Teilbereich (13), wobei das Anschlusselement
(6) mit seinen beiden Teilbereichen (10, 13) optional ein aus zwei unterschiedlichen
Kunststoffen (7, 8) co-extrudiertes Profilband (9) ist.
13. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich (10) mindestens eine beim Zusammenbau des Tablars (1) teilweise
abgescherte und/oder plastisch deformierte horizontale Stütznase (17) aufweist.
14. Tablar (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teilbereich (13) eine zumindest teilweise horizontal ausgerichtete, beim
Zusammenbau des Tablars (1) elastisch nach oben ausgelenkte Dichtlippe (16) aufweist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Tablars (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Tablar (1) eine Bodenplatte (3) mit einer Oberseite (14), einer Unterseite
(15) und einem Außenumfang (11), einen Rahmen (2), der die Bodenplatte (3) an ihrem
Außenumfang (11) umfasst und der an der Unterseite (15) der Bodenplatte (3) anliegt,
und ein Anschlusselement (6) aufweist, das zwischen der Bodenplatte (3) und dem Rahmen
(2) angeordnet ist, wobei das Anschlusselement (6) einen in horizontaler Richtung
vor dem Außenumfang (11) liegenden ersten Teilbereich (10) und einen den Außenumfang
(11) an der Oberseite (14) der Bodenplatte (3) überdeckenden zweiten Teilbereich (13)
aufweist und wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- Ankleben des bandförmiges Anschlusselements (6) umlaufend an den Außenumfang (11)
der Bodenplatte (3) und
- Eindrücken der Bodenplatte (3) mit dem Anschlusselement (6) von oben in den Rahmen
(2), bis eine Unterseite (15) der Bodenplatte (3) an dem Rahmen (2) anliegt, wobei
das Anschlusselement (6) an dem Rahmen (2) durch Kraftschluss festgelegt wird.