[0001] Die Erfindung betrifft ein Nietwerkzeug zum Setzen von Blindnietmuttern und/oder
Blindnietschrauben, mit
- einem hydraulisch aus einer Ausgangsposition in Richtung auf eine Endposition verstellbaren
Antriebskolben und
- einem mit dem Antriebskolben lösbar in Wirkverbindung bringbaren und durch den Antriebskolben
zwischen einer Nietaufnahmeposition und einer Setzposition verstellbaren Ziehdorn.
[0002] Bei Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben handelt es sich um Nieten, die ein
Gewinde aufweisen und die z. B. dann eingesetzt werden, wenn eine Unterseite, eine
Innenseite oder eine Rückseite eines Bauteils nicht oder nur schwer zugänglich ist,
wie dies beispielsweise bei Rohren der Fall ist. Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben
bieten dann die Möglichkeit, an Bauteilen Gewinde anzubringen, wenn diese eine zu
geringe Wandstärke aufweisen, um das Einschneiden von Gewinden zu ermöglichen.
[0003] Nietwerkzeuge der eingangs genannten Art werden dabei dazu verwendet, um die Blindnietmuttern
und/oder Blindnietschrauben in komfortabler Weise an dem jeweiligen Bauteil zu befestigen.
Der zu setzende Niet wird dabei durch den zwischen der Nietaufnahmeposition und der
Setzposition verstellbaren und mit dem Antriebskolben des Nietwerkzeugs verbundenen
Ziehdorn, der ein an den jeweils zu setzenden Niet angepasstes Innen- oder Außengewinde
aufweist, durch eine definierte Verformung an dem Bauteil angeordnet. Zum Setzen der
Blindnietmuttern und/oder der Blindnietschraube werden diese zuvor auf den Ziehdorn
aufgeschraubt, in die zuvor erstellte Öffnung des Bauteils zur Aufnahme des Niets
eingebracht und durch den durch das Nietwerkzeug aufgebrachten Hub des Ziehdorns gesetzt,
wobei der Niet dabei an einem Setzkopf an dem Nietwerkzeug abgestützt ist. Wesentlich
für die Qualität der Verbindung zwischen dem gesetzten Niet und dem Bauteil ist dabei
die Länge der Setzbewegung, welche durch den Verstellweg des mit dem Antriebskolben
verbundenen Ziehdorns bestimmt wird. Der Verstellweg, d. h. der Hubweg des Ziehdorns
ausgehend von der Nietaufnahmeposition bis in die Setzposition bestimmt die Festigkeit
der Verbindung von Bauteil und Niet. Der Verstellweg ist dabei u. a. abhängig von
der Materialdicke der Bauteile so wie dem verwendeten Niet. Üblicherweise wird der
Verstellweg dabei über den Hydraulikdruck geregelt. Die Setzbewegung wird bspw. durch
ein automatisiertes oder manuelles Abschalten einer Pumpeneinheit beendet, wenn ein
voreingestellter Druck erreicht wird der einer definierten Position des Ziehdorns
entspricht.
[0004] Ein derart druckgesteuertes Setzen von Nieten weist jedoch den Nachteil auf, dass
es - insbesondere im Falle einer manuellen Unterbrechung des Setzvorgangs durch den
Bediener bei Erreichen eines voreingestellten Drucks - zu Setzvorgängen kommt, welche
eine unterschiedliche Qualität aufweisen. Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Nietwerkzeug der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit
dem mit einer hohen Wiederholgenauigkeit gleichbleibende Setzvorgänge von Nieten durchgeführt
werden können.
[0005] Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein Nietwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Nietwerkzeug ist, dass dieses zur Festlegung
der Setzposition des Ziehdorns eine Stelleinheit mit einem in Längsachsenrichtung
des Antriebskolbens verstellbaren und mit dem Antriebskolben in Eingriff bringbares
Hubbegrenzungselement aufweist. Die Längsachsenrichtung des Auftriebskolbens stimmt
dabei mit dessen Verstellrichtung zwischen der Ausgangsposition und der Endposition
überein. Durch eine Verlagerung des Hubbegrenzungselements entlang dieser Längsachse
wird somit ein in seiner Position veränderbarer mechanischer Anschlag für den Antriebskolben
bereitgestellt, der in mechanischer Weise die Setzposition des Nietwerkzeugs festlegt.
Die in Längsachsenrichtung des Antriebskolbens gegebene Verstellbarkeit des Hubbegrenzungselements
ermöglicht dabei eine einfache Festlegung der Setzposition, wobei hierzu das Hubbegrenzungselement
lediglich in Richtung auf den Antriebskolben oder von diesem Weg verstellt werden
muss. Die Setzposition stellt somit eine durch das Hubbegrenzungselement festegelegte
Position zwischen der Ausgangsposition und der Endposition des Antriebskolbens dar.
[0007] Die mechanische Festlegung der Setzposition durch das Hubbegrenzungselement weist
den Vorteil auf, dass mit dem Nietwerkzeug wiederholt Setzvorgänge mit einem identischen
Setzhub durchgeführt werden können. Der Setzvorgang ist dann beendet, wenn der Antriebskolben
mit dem Hubbegrenzungselement in Eingriff gelangt, wobei das Hubbegrenzungselement
dann in der durch dieses eingestellten Setzposition eine weitere Verlagerung des Antriebskolbens
ausgehend von der Ausgangsposition in Richtung auf die Endposition verhindert.
[0008] Die Ausgestaltung des den Verstellweg des Antriebskolbens festlegenden und damit
die Setzposition bestimmenden Hubbegrenzungselements ist grundsätzlich, ebenso wie
Ausgestaltung der in Längsachsenrichtung des Antriebskolbens vorgesehenen Verstellbarkeit,
frei wählbar. Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass das Hubbegrenzungselement als Stellbuchse ausgebildet ist, die über ein Außengewinde
mit einer an einem Gehäuse des Nietwerkzeugs festegelegten Rasthülse in Längsachsenrichtung
des Antriebskolbens verstellbar verbunden ist.
[0009] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung lässt sich die Position der Stellbuchse
gegenüber dem Antriebskolben durch ein Herein- bzw. Herausschrauben der Stellbuchse
in bzw. aus der Rasthülse festlegen, wobei die Rasthülse an einem Gehäuse des Nietwerkzeugs
festgelegt ist. Die Einstellbarkeit der Position der Stellbuchse gegenüber dem Antriebskolben
durch eine Gewindeverbindung weist den Vorteil auf, dass die Setzposition besonders
exakt eingestellt werden kann. Über die Ausgestaltung der Gewindeverbindung kann dabei
die Längenverstellbarkeit pro Umdrehung der Stellbuchse festgelegt werden. Ferner
weist die durch die Gewindeverbindung eingestellte Position der Stellbuchse eine hohe
Positionssicherheit auf, so dass der Setzvorgang mit einer hohen Wiederholgenauigkeit
durchgeführt werden kann. Durch ein Hereinschrauben der Stellbuchse in Richtung auf
den Antriebskolben wird die Hubbewegung des Antriebskolbens reduziert, wohingegen
ein Herausschrauben eine verlängerte Hubbewegung des Antriebskolbens ermöglicht. Die
maximale Hubbewegung ist durch die Endposition des Antriebskolbens festgelegt, in
der dieser vorzugsweise an der Rasthülse anliegt.
[0010] Die Ausgestaltung des die Setzposition durch das Hubbegrenzungselement bestimmenden
Zusammenwirkens mit dem Antriebskolben kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen,
dass eine dem Antriebskolben zugewandte Anschlagfläche der Stellbuchse zur Anlage
an einer der Anschlagfläche zugewandten Stirnseite des Antriebskolbens ausgebildet
ist, insbesondere eine Beschichtung aufweist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung
wird die Setzposition durch die Position bestimmt, in der die Stirnseite des Antriebskolbens
an der Anschlagfläche der Stellbuchse zur Anlage kommt. Diese Ausgestaltung der Hubbegrenzung
stellt eine besonders einfache und zuverlässige Festlegung der Setzposition des mit
dem Antriebskolben verbundenen Ziehdorns dar. Die Anordnung einer nach einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung vorgesehenen Beschichtung auf der Anschlagfläche der Stellbuchse
und/oder des Antriebskolbens kann dabei dazu dienen, die Anschlagbewegung zu dämpfen
und so Beschädigungen vorzubeugen und den Bedienkomfort zu erhöhen. Als Beschichtung
können dabei beispielsweise Kunststoffe zum Einsatz kommen.
[0011] Die Festlegung des Hubbegrenzungselements in der eingestellten Setzposition kann
beispielsweise durch die Auswahl des Gewindes gewährleistet werden, wobei dieses im
Falle einer Selbsthemmung eine besonders zuverlässige Positionssicherung gewährleistet.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stellbuchse Rastmarken
aufweist, die mit Rastkörpern an der Rasthülse in Eingriff bringbar sind. Die Verwendung
von Rastkörpern und Rastmarken verbessert zum einen die Lagesicherung des Hubelements
in der eingestellten Position, sodass bis zur bewussten Veränderung der Setzposition
mit hoher Wiederholgenauigkeit Nieten gesetzt werden können. Über die Anordnung und
Ausgestaltung der Rastmarken kann zum anderen eine abgestufte Einstellung der Setzposition
vorgegeben werden. So können die Rastmarken und Rastkörper beispielsweise derart angeordnet
sein, dass diese in vorgegebenen Längenschritten, beispielsweise ¼-Millimeterschritten
miteinander in Eingriff gelangen und somit dem Benutzer eine haptische Rückmeldung
über die eingestellte Position liefern. Ergänzt werden kann die Bedienerfreundlichkeit
und die Einstellbarkeit dabei über eine an der Stellbuchse angeordneten Skalierung.
[0012] Die Rastmarken, mit denen die Rastkörper in vorgegebenen Positionen in Eingriff gelangen,
können beispielsweise durch kalottenförmige Vertiefungen gebildet werden. Nach einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die
Rastmarken durch mindestens eine in Längsachsenrichtung der Stellbuchse verlaufende
Rastnut gebildet sind. Die Anordnung einer Rastnut, bei der es sich um eine durchgehende
Vertiefung handelt, an der Umfangsfläche der Stellbuchse stellt eine besonders einfache
und komfortable Möglichkeit zur Bildung von Rastmarken dar, in die die Rastkörper
nach entsprechender Umdrehung der Stellbuchse eingreifen. U. a über die Anzahl und
Positionierung der Rastmarken kann dabei ebenso wie über die Anzahl und den Abstand
der Rastnuten sowohl das Rastmoment wie auch die Abstufung zwischen den Rastpositionen
in beliebiger Weise festgelegt werden. In der einfachsten Ausgestaltung weißt die
Stellbuchse eine einzige Rastnut auf, welche nach jeweils einer Umdrehung mit einem
einzigen Rastkörper in Eingriff gelangt. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung sind jedoch mindestens zwei diametral an der Stellbuchse angeordneten
Rastnuten vorgesehen, welche mit zwei gegenüberliegend an der Rasthülse angeordneten
Rastkörpern in Eingriff bringbar sind.
[0013] Die Einsatzfähigkeit des Nietwerkzeugs setzt voraus, dass in Abhängigkeit von den
zu setzenden Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben unterschiedliche Ziehdorne
verwendbar sind, wobei ein Austausch der Zeihdorne in möglichst einfacher Weise erfolgen
soll. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen,
dass der Ziehdorn lösbar mit einem Druckstab verbunden ist, der sich in Längsachsenrichtung
des Antriebskolbens durch die Stellbuchse erstreckt. Gemäß dieser Ausgestaltung der
Erfindung ist das Ziehwerkzeug zweiteilig ausgebildet, und weist den Ziehdorn sowie
einen mit dem Ziehdorn verbundenen Druckstab auf. Der Druckstab erstreckt sich dabei
auf der dem Ziehdorn gegenüberliegenden Seite des Gehäuses durch die Stellbuchse und
ermöglicht es somit, den Ziehdorn aus dem Gehäuse des Nietwerkzeugs herauszuziehen.
Nach dem Entfernen des Ziehwerkzeugs kann dann durch die lösbare Verbindung des Ziehdorns
mit dem Druckstab der Ziehdorn in einfacher Weise entsprechend der zu setzenden Niete
ausgetauscht werden und dann mithilfe des Druckstabs wieder in das Gehäuse des Nietwerkzeugs
eingesetzt werden, wo der Antriebskolben mit dem Ziehdorn im Eingriff ist.
[0014] Die Ausgestaltung der lösbaren Verbindung von Ziehdorn und Druckstab ist dabei grundsätzlich
frei wählbar. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist jedoch vorgesehen,
dass der Druckstab an seinem dem Ziehdorn zugewandten Ende ein Kopplungselement aufweist,
das zur lösbaren Verbindung mit dem Ziehdorn ausgebildet ist, insbesondere einen in
einer Nut angeordneten Nusshaltering aufweist, der in einer Nut an dem Ziehdorn eingreift.
Die Verwendung eines Kopplungselementes erlaubt es, die lösbare Verbindung von Ziehdorn
und Druckstab in beliebiger Weise auszugestalten. So kann das Kopplungselement unabhängig
von der Ausgestaltung des Druckstabs an den Ziehdorn bzw. einen Verbindungsabschnitt
des Ziehdorns angepasst werden. Die Anordnung einer Nut mit einem Nusshaltering an
dem Kopplungselement stellt dabei eine besonders einfache und kostengünstige sowie
zuverlässige lösbare Anordnung des Druckstabs an dem Ziehdorn dar. Die Verbindung
des Kopplungselements mit dem Druckstab kann dabei ebenfalls in beliebiger Weise erfolgen,
wobei auch eine dauerhafte Verbindung möglich ist. Bevorzugt ist jedoch eine verschraubte
Verbindung des Kopplungselements mit dem Druckstab, so dass gegebenenfalls die Möglichkeit
besteht, das Kopplungselement auszutauschen.
[0015] Neben der Verwendung des Kopplungselements zur lösbaren Anordnung des Ziehdorns an
dem Druckstab ist das Kopplungselement nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
zur lösbaren Verriegelung an dem Antriebskolben ausgebildet, wobei das Kopplungselement
nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung hierzu mindestens ein zwischen einer
Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung verstellbares Sperrelement aufweist.
[0016] Die Festlegung des aus Druckstab und Ziehdorn bestehenden Ziehwerkzeugs in dem Nietwerkzeug,
insbesondere dessen Positionierung an dem Antriebskolben, kann grundsätzlich in beliebiger
Weise erfolgen. Die gemäß dieser Weiterbildung vorgesehene Ausgestaltung des Kopplungselements
zur lösbaren Verriegelung erlaubt es jedoch, das Nietwerkzeug besonders kompakt auszugestalten,
da auf weitere Verriegelungselemente verzichtet werden kann. Die verriegelte Anordnung
an dem Antriebskolben, wobei das Sperrelement in eine entsprechende Aufnahme an den
Antriebskolben eingreift, gewährleistet dabei in besonders vorteilhafter Weise, dass
das Ziehwerkzeug stabil mit dem Antriebskolben verbunden ist und somit die vom Antriebskolben
aufgebrachte Bewegung zuverlässig auf den Ziehdorn übertragen wird. Besonders vorteilhafter
Weise besteht in Zugrichtung eine flächige Anlage des Ziehdorns mit einem Anlageabschnitt
an dem Antriebskolben, so dass die Zugkräfte nicht über die Verriegelung übertragen
werden müssen und folglich besonders kompakt ausgestaltet sein kann.
[0017] Die Ausgestaltung des Sperrelements ist ebenso wie die Verstellung zwischen dessen
Verriegelungsstellung und Entriegelungsstellung grundsätzlich frei wählbar. Nach einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass das
Sperrelement, insbesondere ein Raststift, mittels eines sich durch den Druckstab erstreckenden,
zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verlagerbaren Entriegelungsstabs
zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung verstellbar ist.
Gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung dient ein sich axial zum Druckstab erstreckende
Entriegelungsstab dazu, das Sperrelement zwischen der Verrieglungsstellung und der
Entriegelungsstelle zu verlagern. Der Entriegelungsstab erstreckt sich dabei derart
durch den Druckstab, dass er durch den Bediener betätigbar ist. Eine Verlagerung des
Entriegelungsstabs aus der Sperrstellung, in der die Sperrelemente durch den Entriegelungsstab
in der Verriegelungsstellung gehalten sind, in die Freigabestellung, bewirkt eine
Freigabe der Sperrelemente, die dann bspw. aus entsprechenden Öffnungen an dem Antriebskolben
heraus gelangen, so dass eine einfache Entnahme des Ziehwerkzeugs möglicht ist.
[0018] Besonders vorteilhafter Weise ist dabei der Entriegelungsstab in Richtung auf die
Sperrstellung und/oder der Antriebskolben in Richtung auf die Ausgangsposition vorgespannt.
Eine Vorspannung des Entriegelungsstabs in Richtung auf die Sperrstellung gewährleistet
dabei, dass im unbetätigten Zustand des Entriegelungsstabs die Sperrelemente in der
Verriegelungsstellung verbleiben und des somit nicht zu einer unbeabsichtigten Entfernung
des Ziehwerkzeugs aus dem Nietwerkzeug kommt. In gleicher Weise gewährleistet die
Vorspannung des Antriebskolbens in Richtung auf die Ausgangsposition, dass nach Beendigung
des Setzvorgangs mit einer dabei einhergehenden Druckverringerung der Antriebskolben
und damit auch der Ziehdorn in die Ausgangsposition gelangt, so dass die gesetzte
Blindnietmutter und/oder Blindnietschraube von dem Ziehdorn geschraubt werden kann.
Hierzu ist besonders bevorzugt das Ziehwerkzeug drehbar in dem Nietwerkzeug bzw. im
Gehäuse des Nietwerkzeugs gelagert, so dass wenn wie vorzugsweise vorgesehen, ein
an dem dem Ziehdorn gegenüberliegenden Ende des Druckstabs angeordneter Handgriff
nach Beendigung des Setzvorgangs verdreht wird, der Ziehdorn von dem gesetzten Niet
geschraubt werden kann.
[0019] Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann dabei der Entriegelungsstab
an seinem dem Kupplungselement gegenüberliegenden Ende ein verstellbar an dem Handgriff
gelagerten Druckknopf aufweisen, der eine einfache Betätigung des Entriegelungsstabs
ermöglicht. Die Anordnung des Druckknopfes an dem Handgriff, welcher zur Verdrehung
des Ziehwerkzeugs genutzt werden kann, erlaubt es dabei, das Nietwerkzeug besonders
kompakt auszugestalten.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass ein koaxial
zum Ziehdorn angeordneter Setzkopf lösbar, insbesondere magnetisch an dem Gehäuse
befestigbar ist. Der Setzkopf wird in Abhängigkeit von dem Ziehdorn und damit von
der zu setzenden Blindnietmutter und/oder Blindnietschraube ausgewählt und ist an
deren Durchmesser angepasst. Die Möglichkeit der lösbaren Anordnung an dem Gehäuse
des Nietwerkzeugs insbesondere eine magnetische Lagesicherung gewährleistet einen
einfachen und schnellen Austausch des Setzkopfs für den Fall eines Austauschs des
Ziehdorns.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Schnitts eines Nietwerkzeugs;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Nietwerkzeugs von Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Perspektivische Ansicht des Ziehwerkzeugs des Nietwerkzeugs von Fig. 1 bestehend
aus Zugdorn und Druckstab.
[0022] In Figur 1 ist eine eine Antriebseinheit 2 für ein in Fig. 3 dargestelltes Ziehwerkzeug
47 aufweisendes Nietwerkzeug 1 in einer Schnittansicht dargestellt. Die Antriebseinheit
2 des Nietwerkzeugs 1 weist dabei einen Antriebskolben 3 auf, welcher innerhalb eines
Zylinderabschnitts 5 eines Gehäuses 4 des Nietwerkzeugs 1 in Längsachsenrichtung des
Antriebskolbens 3 verstellbar ist.
[0023] Die Verstellung des Antriebskolbens 3 erfolgt dabei aufgrund eines hydraulischen
Drucks. Die hierfür erforderliche Hydraulikflüssigkeit wird über einen Anschlussstutzen
40, der über ein Gelenk 43 mit dem Gehäuse 4 verbunden ist, in den Druckraum 48 des
Gehäuses 4 geleitet. Durch die Beaufschlagung des Druckraums 48 mit Hydraulikdruck
erfolgt eine Verlagerung des Antriebskolbens 3 in dessen Längsachsenrichtung entgegen
einer durch eine Schraubendruckfeder 15, aufgebrachten Vorspannung, wobei die Schraubendruckfeder
15 hierzu einenends in einer Ausnehmung 36 an dem Antriebskolben 3 und anderenends
in einer Vertiefung 35 an einer in den Zylinderabschnitt 5 des Gehäuses 4 eingesetzten
Rasthülse 10 abgestützt ist.
[0024] Zur Verbindung des Nietwerkzeugs 1 mit einer zu setzenden, hier nicht dargestellten
Blindnietmutter dient das in das Nietwerkzeug 1 eingesetzte Ziehwerkzeug 47, das im
Wesentlichen aus einem Ziehdorn 8 und einem lösbar mit dem Ziehdorn 8 verbundenen
Druckstab 9 besteht. Das Ziehwerkzeug 47 erstreckt sich in seiner am Nietwerkzeug
1 montierten Lage dabei in axialer Richtung durch das Gehäuse 4 so wie den längskanalisierten
Antriebskolben 3.
[0025] In der in Figur 1 dargestellten Nietaufnahmeposition ragt der Ziehdorn 8 mit seinem
freien Ende zur Anordnung der Blindnietmutter aus dem der Rasthülse 10 gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses 4 heraus. Der Ziehdorn 8 liegt in der in Figur 1 dargestellten Nietaufnahmeposition,
in der der Antriebskolben 3 in seiner Ausgangsposition befindlich ist, mit einem Absatz
39 an einer Druckfläche 38 des Antriebskolbens 3 an. Eine Verlagerung des Antriebskolbens
3 in Folge einer Erhöhung des Hydraulikdrucks bewirkt somit eine Verlagerung des Zugdorns
8 in Richtung auf die Rasthülse 10 entsprechend der Längsverstellung des Antriebskolbens
3.
[0026] Zur Begrenzung der Verstellbewegung des Antriebskolbens 3 und des Ziehdorns 8 und
damit zur Festlegung der Setzposition dient eine in die Rasthülse 10 eingeschraubte
Stellbuchse 11, die als Hubbegrenzungselement dient. Die Stellbuchse 11 ist über ein
Außengewinde 45 ein das Innengewinde 46 der Rasthülse 10 einschraubbar und so in ihrer
Längsachsenrichtung gegenüber dem Gehäuse 4 positionierbar. In Abhängigkeit von der
Position der Stellbuchse 11 dient somit eine Anschlagfläche 33 an der Stellbuchse
als Wegbegrenzer für eine Stirnseite 34 des Antriebskolbens 3. In der hier nicht dargestellten
Setzposition liegen die Anschlagfläche 33 und die Stirnseite 34 aneinander an. Die
eingestellte Position der Stellbuchse 11 wird dabei über eine geeignete, selbsthemmende
Gewindeverbindung 45, 46 gesichert.
[0027] An Rastkörperträgern 14 in Öffnungen 16 der Rasthülse 10 angeordnete Rastkörper 12
dienen zur haptischen Rückmeldung der eingestellten Position der Stellbuchse 11. Nach
jeweils einer halben Umdrehung der Stellbuchse 11 gelangen die Rastkörper 12 mit in
Längsachsenrichtung verlaufenden Rastnuten 13 an der Umfangsfläche der Stellbuchse
11 in Eingriff. Dabei entspricht eine halbe Umdrehung einer Längenverlagerung der
Stellbuchse 11 um ¼ mm.
[0028] Der Druckstab 9 und der Ziehdorn 8 des Ziehwerkzeugs 47 sind über ein Kopplungselement
29, das mit einem Außengewinde 26 in eine mit einem Innengewinde 25 versehene Öffnung
des Druckstabs 9 eingeschraubt ist lösbar miteinander verbunden, wobei zur lösbaren
Verbindung das Kopplungselement an seinem dem Druckstab 9 gegenüberliegenden Ende
eine Nut 37 mit einem darin angeordneten Nusshaltering 18 aufweist. In der montierten
Lage greift dieser Nusshaltering 18 in eine Nut 19 an dem Zugdorn 8 ein und arretiert
somit den Ziehdorn 8 lösbar an dem Druckstab 9.
[0029] Neben der lösbaren Anordnung des Ziehdorns 8 an dem Druckstab 9 dient das Kopplungselement
29 ferner dazu, das Ziehwerkzeug 47 an dem Antriebskolben 3 festzulegen. Hierzu weist
das Kopplungselement 29 eine sich senkrecht zur Längsachsenrichtung erstreckende Bohrung
30 auf, innerhalb derer Raststifte 31 angeordnet sind. In der in Figur 1 dargestellten
Sperrstellung der Raststifte 31 greifen diese in Ausnehmung 32 an dem Antriebskolben
3 ein und arretieren somit das Ziehwerkwerkzeug 47 an dem Antriebskolben 3.
[0030] Ein in Figur 1 in der Verriegelungsstellung dargestellter Entriegelungsstab 21 verhindert
dabei, dass die Raststifte 31 aus den Ausnehmungen 32 an dem Antriebskolben 3 herausgelangen.
Zur Demontage des Ziehwerkzeugs 47 ist der Entriegelungsstab 21 über einen Druckknopf
17 entgegen einer durch eine Schraubendruckfeder 22 erzeugten Vorspannung in Richtung
auf den Ziehdorn 8 verlagerbar, wobei in der hier nicht dargestellten Entriegelungsstellung
eine Verjüngung 28 mit den Raststiften 31 in Eingriff gelangt und diesen die Möglichkeit
bietet, aus den Ausnehmungen 32 an dem Antriebskolben 3 herauszugelangen. In der Entriegelungsstellung
kann dann das Ziehwerkzeug 47 aus dem Nietwerkzeug 1 entnommen werden.
[0031] Der Druckknopf 17 zur Betätigung des Entriegelungsstabs 21 ist dabei an einem Handgriff
20 verschiebbar gelagert, welcher auf ein Außengewinde 23 des Druckstabs 9 aufgeschraubt
ist, wobei hierzu der Handgriff 20 ein entsprechend ausgebildetes Innengewinde 27
aufweist. Zur Beschränkung der Bewegung des Entriegelungsstabs 21 in Richtung auf
den Druckknopf 17 dient ein Sprengring 24 welcher in der Verriegelungsstellung an
einer senkrecht zur Längsachsenrichtung verlaufenden Innenfläche des Druckstabs 9
anliegt.
[0032] Der Zugdorn 8 weist zur Linearführung einen Führungsring 41 auf, welcher einstückig
mit dem Zugdorn 8 ausgebildet ist und an einer Innenfläche des Antriebskolbens 3 anliegt.
Der Antriebskolben 3 ist dabei in einer Führungsbuchse 6 verschiebbar gelagert, wobei
die Führungsbuchse 6 ferner mit Magnethaltern 42 zur lösbaren Anordnung eines Setzkopfs
7 ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Nietwerkzeug |
27 |
Innengewinde |
| 2 |
Antriebseinheit |
28 |
Verjüngung |
| 3 |
Antriebskolben |
29 |
Kopplungselement |
| 4 |
Gehäuse |
30 |
Bohrung |
| 5 |
Zylinderabschnitt |
31 |
Raststifte |
| 6 |
Führungsbuchse |
32 |
Ausnehmungen |
| 7 |
Setzkopf |
33 |
Anschlagfläche |
| 8 |
Ziehdorn |
34 |
Stirnseite |
| 9 |
Druckstab |
35 |
Vertiefung |
| 10 |
Rasthülse |
36 |
Ausnehmung |
| 11 |
Hubbegrenzungselement(Stellbuchse) |
37 |
Nut |
| 12 |
Rastkörper |
38 |
Druckfläche |
| 13 |
Rastnut |
39 |
Absatz |
| 14 |
Rastkörperträger |
40 |
Anschlussstutzen |
| 15 |
Schraubendruckfeder |
41 |
Führungsring |
| 16 |
Öffnung |
42 |
Magnethalter |
| 17 |
Druckknopf |
43 |
Gelenk |
| 18 |
Nusshaltering |
44 |
Stelleinheit |
| 19 |
Nut (Ziehdorn) |
45 |
Außengewinde |
| 20 |
Handgriff |
46 |
Innengewinde |
| 21 |
Entriegelungsstab |
47 |
Ziehwerkzeug |
| 22 |
Schraubendruckfeder |
48 |
Druckraum |
| 23 |
Außengewinde |
|
|
| 24 |
Sprengring |
|
|
| 25 |
Innengewinde |
|
|
| 26 |
Außengewinde |
|
|
1. Nietwerkzeug zum Setzen von Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben, mit
- einem hydraulisch aus einer Ausgangsposition in Richtung auf eine Endposition verstellbaren
Antriebskolben und
- einem mit dem Antriebskolben lösbar in Wirkverbindung bringbaren und durch den Antriebskolben
zwischen einer Nietaufnahmeposition und einer Setzposition verstellbaren Ziehdorn,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Nietwerkzeug (1) zur Festlegung der Setzposition des Ziehdorns (8) eine Stelleinheit
(44) mit einem in Längsachsenrichtung des Antriebskolbens (3) verstellbaren und mit
dem Antriebskolben (3) in Eingriff bringbares Hubbegrenzungselement (11) aufweist.
2. Nietwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubbegrenzungselement als Stellbuchse (11) ausgebildet ist, die über ein Außengewinde
(45) mit einer an einem Gehäuse (4) des Nietwerkzeugs (1) festgelegten Rasthülse (10)
in Längsachsenrichtung des Antriebskolbens (3) verstellbar verbunden ist.
3. Nietwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Antriebskolben (3) zugewandte Anschlagfläche (33) der Stellbuchse (11) zur
Anlage an einer der Anschlagfläche (33) zugewandten Stirnseite (34) des Antriebskolbens
(3) ausgebildet ist, insbesondere eine Beschichtung aufweist.
4. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellbuchse (11) Rastmarken (13) aufweist, die mit Rastkörpern (12) an der Rasthülse
(10) in Eingriff bringbar sind.
5. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastmarken durch mindestens eine in Längsachsenrichtung der Stellbuchse (11)
verlaufende Rastnut (13) gebildet sind.
6. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ziehdorn (8) lösbar mit einem Druckstab (9) verbunden ist, der sich in Längsachsenrichtung
des Antriebskolbens (3) durch die Stellbuchse (11) erstreckt.
7. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckstab (9) an seinem dem Ziehdorn (8) zugewandten Ende ein Kopplungselement
(29) aufweist, das zur lösbaren Verbindung mit dem Ziehdorn (8) ausgebildet ist, insbesondere
einen in einer Nut (37) angeordneten Nusshaltering (18) aufweist, der in eine Nut
an dem Ziehdorn (8) eingreift
8. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (29) zur lösbaren Verriegelung an dem Antriebskolben (3) ausgebildet
ist, insbesondere mindestens ein zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
verstellbares Sperrelement (31) aufweist.
9. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement, insbesondere ein Raststift (31), mittels eines sich durch den Druckstab
(9) erstreckenden, zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verlagerbaren
Entriegelungsstabs (21) zwischen der Verriegelungsstellung und der Entriegelungsstellung
verstellbar ist.
10. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungsstab (21) in Richtung auf die Sperrstellung und/oder der Antriebskolben
(3) in Richtung auf die Ausgangsposition vorgespannt ist.
11. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungsstab (21) an seinem dem Kopplungselement (29) gegenüberliegenden
Ende einen verstellbar an einem Handgriff (20) gelagerten Druckknopf (17) aufweist.
12. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein koaxial zum Ziehdorn (8) angeordneter Setzkopf (7) lösbar, insbesondere magnetisch
an dem Gehäuse (4) befestigbar ist.