[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere
kleinstückiger Süßwaren, wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder -tafeln
oder dergleichen, ferner einen Packstoff zur Verpackung solcher Artikel und eine Verpackungsmaschine
zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Für die Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere für kleinstückige Süßwaren,
wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder Schokoladentafeln bestehen
zunehmend steigende Anforderungen an die Perfektion der Verpackung im Sinne luft-
und/oder aromadichter Verschlüsse der Verpackungen zur Erhöhung der Dichtigkeit und
Bestandfestigkeit der Verpackung gegenüber äußeren Einflüssen, bei gleichzeitiger
Vermeidung des Herausdiffundierens von Einsatzstoffen der Süßwaren aus ihren Verpackungen.
[0003] Gegebenenfalls spielt auch die dichte Wiederverschließbarkeit geöffneter Verpackungen
eine Rolle.
[0004] Insbesondere für wärmeempfindliche Produkte wie Schokoladenstücke oder -tafeln muss
die Minimierung einer für ein Heißsiegeln der Verpackung einzubringenden Wärmemenge
angestrebt werden, um die wärmeempfindlichen Artikel zu schonen.
[0005] In anderen Einsatzgebieten ist es bekannt, Bauteile mittels härtbarer und wieder
lösbarer Klebeverbindungen über eine Klebstoffschicht zu verbinden, die ihrerseits
über elektrisch leitfähige oder mit der Klebeschicht in wärmeübertragender elektrisch
leitfähige Partikel aufweist, insbesondere ferromagnetische Partikel, die unter dem
Einfluss eines elektrischen, magnetischen und/oder elektromagnetischen Feldes induktiv
durch Wirbelströme oder kapazitiv erwärmt werden, um ihrerseits diese Erwärmung auf
die benachbarte oder umgebende Klebstoffschicht zu übertragen und diese dadurch zur
Ausbildung ihrer Hafteigenschaften zu aktivieren (
EP 1 444 306 B1).
[0006] Auf dem Gebiet der Verpackungstechnik wird hingegen bisher z. B. beim Heißsiegeln,
eine Erwärmung der Heißsiegelmaske des Packstoffes nur durch Einwirkung von Infrarotstrahlung
auf die Heißsiegelmaske bewirkt und zur luft- oder gasdichten Verpackung der kleinstückigen
Artikel, wie Süßwaren, herangezogen.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verpackung
kleinstückiger Artikel sowie einen im Rahmen dieses Verfahrens verwendbaren Packstoff
und eine Verpackungsmaschine anzugeben, die es gestatten, die Präzision eines Wärmeeintrages
in den Packstoff oder eine Haftmittelschicht desselben unter Aktivierung der Haftmittelschicht
wesentlich präziser und produktschonender als bisher auszubilden.
[0008] Die vorliegenden Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche
1, 9 und 14 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist mit Hilfe des elektrisch leitfähigen Materiales im Bereich der
Haftmittelschicht eine unmittelbare Wärmeerzeugung in der herzustellenden Siegelnaht,
d. h., dort wo die Haftverbindung tatsächlich erforderlich ist, ausgebildet. Diese
Wärmeerzeugung erfolgt auf der Grundlage einer induktiven oder kapazitiven Erwärmung
unter Anlegen eines elektrischen und/oder magnetischen und/oder elektromagnetischen
Feldes durch Wirbelstromerwärmung (Induktion) oder kapazitive Wärmeerzeugung auf der
Grundlage eines elektrischen Wechselfeldes hoher Frequenz.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren, der erfindungsgemäße Packstoff und die erfindungsgemäße
Verpackungsvorrichtung sind für alle Arten von Faltungen und Verpackungsarten wie
Brief- oder Päckchenfaltung, Säckchenfaltung oder auch einer Umfangsfaltung, wie sie
z. B. beim Verpacken von Lollipops, auftritt, vorgesehen und anwendbar, wobei in einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung auch vorgesehen sein kann, bereits ausgehärtete
Klebeverbindungen durch entsprechenden Feldeinfluss wieder zu erwärmen und zu lösen
und auf einfache Weise ein Öffnen der Verpackungen nach deren vollständigen Verschluss
zu gestatten.
[0011] Durch die Erfindung können wärmeempfindliche Produkte durch Minimierung der einzubringenden,
in der herzustellenden Siegelnaht selbst erzeugten Wärmemenge besonders geschont werden.
[0012] Auf Grund der präziseren Steuerung der einzubringenden Wärmemenge durch deren Entstehung
unmittelbar in der Siegelebene, d. h. der Ebene der Haftmittelschicht auf dem Packstoff
unter vorzugsweise induktiver Erwärmung der vorzugsweise ferromagnetischen Partikel,
insbesondere nanoskalierten Partikeln, die in der Haftmittelschicht dispergiert sind,
kommt es auch zu einer Reduzierung der abzuführenden Wärmemenge und dadurch zum einem
schnelleren Abbinden (Aushärten) der Klebeverbindung der Verpackung, was zu kürzeren
Taktzeiten und einem größeren Einsatzspektrum an zur Verfügung stehenden und für den
Packungsprozess verwendbaren Packstoffmaterialien führt. Überdies ist es auf diese
Weise möglich, einen Siegeldruck bzw. Anpressdruck der miteinander zu verbindenden
Packstoffbereiche zu verringern und so produktschonend zu arbeiten, bzw. druckempfindliche
Produkte zu verarbeiten.
[0013] Ferner gestattet die Erfindung eine gezielte Auswahl der Schichtdicken der Haftmittelschicht,
um Lagensprünge beim Verschließen des Packstoffes auszugleichen bzw. zu überbrücken.
Es kann auch darauf Rücksicht genommen werden, ob beim Verschließen der Verpackung
eine Haftmittelschicht eines Packstoffabschnittes in Verbindung mit einer weiteren
Haftmittelschicht (Klebstoffschicht) auf einem anderen Abschnitt des Packstoffes oder
aber ob die Klebstoffschicht (Haftmittelschicht) in Kontakt mit einem unbeschichteten
Teil des Packstoffes tritt.
[0014] Durch die Erfindung wird weitergehenden Anforderungen an eine erhöhte Dichtigkeit
von Verpackungen für kleinstückige Artikel, insbesondere empfindliche Süßwaren, Rechnung
getragen.
[0015] Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auch eine hohe Flexibilität beim Aufbringen
der Haftmittelschicht (Klebstoffschicht) auf den Packstoff zur Berücksichtigung unterschiedlicher
Formate, Einschlagtechniken (unterschiedliche Faltungsarten) und Produktabmessungen
erreicht und eine sehr genaue Dosierung des Energieeintrages ermöglicht, wobei zum
Beispiel bei einem unvorhergesehenen Maschinenstillstand eine rasche Abschaltung der
die Erwärmung der Klebstoff- bzw. Haftmittelschicht bewirkenden Felderzeugungseinrichtung,
insbesondere Spuleneinrichtung, zur Erzeugung eines Elektromagnetfeldes zur Wirbelstromerwärmung,
der mit der Klebstoff- bzw. Haftmittelschicht verbundenen elektrisch leitfähigen,
insbesondere ferromagnetischen Partikel erreichbar ist.
[0016] Vorzugsweise kann die unmittelbare Wärmeerzeugung in der herzustellenden Siegelnahtebene
(Haftmittelschicht), z. B. durch Induktion auf Grund der Verbindung derselben mit
elektrisch leitfähigen, insbesondere ferromagnetischen Teilchen oder Elementen unter
entsprechender Ausbildung des Packstoffes, der bereits mit dem Klebstofffilm (in Form
von Klebe- bzw. Siegelmasken) versehen ist unter Einschluss von der Haftmittelschicht
zugeordneten elektrisch leitfähigen Elementen oder Partikeln bereits von Seiten des
Packstoffherstellers erfolgen.
[0017] Es wird allerdings zur Erhöhung der Flexibilität der Bereitstellung von Haftmittelschichten
bzw. Klebemasken ein "in-situ"-Prozess bevorzugt, d. h. das Aufbringen einer unter
dem Einfluss eines elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldes aktivierbaren
Haftmittel-bzw. Klebstoffschicht auf den Packstoff unmittelbar vor Beginn des Verpackungsprozesses,
d. h. vor einer Einschlageinrichtung stromauf der Verpackungsmaschine oder innerhalb
der Verpackungsmaschine stromauf einer Einschlageinrichtung derselben.
[0018] Ggf. ist die aktivierbare, in Verbindung mit einem elektrisch leitfähigen Material
oder entsprechender Partikeln als Haftmittelschichtmasse aufgebrachte Siegelmaske
mehrlagig und in Abstimmung auf den Einschlagprozess in unterschiedlicher Schichtdicke,
auch innerhalb einer einzigen Haftmittelschicht (Klebstoffmaske) vorgesehen.
[0019] Es ist auch denkbar in Abhängigkeit von der Anordnung der Felderzeugungseinheit innerhalb
der Verpackungsmaschine eine Rückseite des Packstoffes mit einer metallischen Beschichtung
zur Erwärmung in kapazitiver oder induktiver Weise, vorzugsweise durch Induktion,
unter entsprechender Zuordnung der Felderzeugungseinheit zu versehen und durch diese
Weise die Haftmittelschicht, d. h. die entsprechende Klebstoffschicht (Siegelmaske)
auf dem Packstoffmaterial zu erwärmen. Vorzugsweise werden als Haftmittelschicht Klebstoffe
mit eingemischten nanoskalierten ferromagnetischen Partikeln, die die Grundlage für
die induktive Erwärmung der Haftmittelschicht innerhalb eines z. B. elektromagnetischen
Feldes bilden, verwendet. Als Haftmittelmaterial kommt z. B. auch ein mit super-paramagnetisch
reagierenden, elektrisch leitfähigen Partikeln arbeitende Klebstoff MagSilica in Betracht,
der mittels elektromagnetischer Wechselfelder im Hochfrequenzbereich zu einer raschen
Erwärmung der Klebstoffschicht führt.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:
- Fig. 1
- ein Verfahren zur Ausbildung einer Haftmittelschicht bei der Packmittelherstellung
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- ein Verfahren zum Aufbringen einer reaktivierbaren Haftmittelschicht (Klebstoffschicht)
unmittelbar vor dem Verpackungsprozess bzw. innerhalb desselben in schematischer Darstellung,
- Fig. 3
- ein Verpackungsverfahren für einen kleinstückigen Artikel in Briefhaltung unter Verwendung
eines Packstoffes, der mit einer reaktivierbaren Haftmittelschicht (Klebstoffschicht)
zum Verschließen der Verpackung versehen ist.
[0021] Figur 1 zeigt einen schematischen Verpackungsablauf für ein erstes Ausführungsbeispiel
bei dem eine Haftmittelschicht zur Ausbildung von Siegelmasken unter Einschluss elektrisch
leitfähigen Materiales, insbesondere nanoskalier Partikel seitens des Packstoffherstellers
bereits auf dem nicht näher dargestellten Packstoffwickel aufgebracht ist. Im Rahmen
einer Verpackungsmaschine werden diese in ein elektrisches, magnetisches oder elektromagnetisches
Feld geführt und führen vorzugsweise durch Wirbelstromeffekte induktiv zur Erwärmung
der Haftmittelschicht (Klebstoffschicht).
[0022] Ein kleinstückiges Produkt (Artikel 1) wird über eine hier nicht näher dargestellte
Produktzuführung 2 zu einer Einschlagvorrichtung 3, z. B. einem rotierenden Packkopf
mit einer Anzahl von Haltevorrichtungen für die Artikel unter Einschluss eines entsprechenden
Packstoffabschnittes geführt, während das Packmittel (Packstoff 4), das eine mit einem
elektrisch leitfähigen Material verbundene oder mit diesem, z. B. in Form Nanoskalierpartikel
dotierte Haftmittelschicht als thermisch reaktivierbare Siegelschicht aufweist, bereits
unmittelbar auf dem Packstoff 4 aufgebracht ist.
[0023] Über eine Abrollvorrichtung 5 und eine Packmittel-Trennvorrichtung 6 werden hier
nicht näher dargestellte Packstoffabschnitte zu der Einschlagvorrichtung 3, z. B.
einem Packkopf oder einem vorgeschalteten Artikelaufnahmerad, an dem die Artikel dem
Packstoffabschnitt vereinigt werden, zugeführt, und Artikel und Packstoffabschnitt
werden in bekannter Weise der Einschlagvorrichtung 3, die aus mehreren vorzugsweise
umlaufenden Rädern oder Köpfen, einschließlich eines Aufnahmerades, bestehen kann,
zugeführt.
[0024] Stromab der Einschlagvorrichtung 3 ist eine vorzugsweise induktiv arbeitende Felderzeugungseinheit
7 vorgesehen, insbesondere eine Spulenanordnung, die ein elektromagnetisches Feld
erzeugt, in dem die Haftmittelschicht (Klebstoff- oder Siegelschicht) reaktiviert,
d. h. aufgrund induktiver oder kapazitiver (hochfrequenter) Erwärmung der elektrisch
leitfähigen Partikel, die mit der Klebstoff- bzw. Siegelschicht in wärmeübertragender
Verbindung stehen, aktiviert wird, um ihre Haftwirkung zu entfalten. Anschließend
erfolgt in einer weiteren Station 8 eine Fixierung (Andrücken des mit der Haftmittelschicht
(Siegel- bzw. Klebstoffschicht) versehenen Abschnittes des Packstoffes gegen den übrigen,
die Verpackung in diesen Bereich bildenden Abschnitt) des Packstoffes. Die Druckbeaufschlagung
des Packstoffes bzw. des Artikels soll im Vergleich zu anderen Siegelsystemen auf
diese Weise verringert werden. Anschließend erfolgt ein Abkühlen der Haftmittel bzw.
Siegelschicht unter vorzugsweise dichtem Verschluss der Verpackung. Die Abkühlung
kann aktiv über eine Kühlstrecke oder insbesondere passiv ohne zusätzliche Kühlungsmaßnahmen
erfolgen.
[0025] Figur 2 verdeutlicht schematisch die Ausführungsform mit "in situ"-Aufbringen der
Siegelmaske bzw. der diese bildenden Haftmittelschicht auf dem Packstoff innerhalb
des Verpackungsprozesses bzw. unmittelbar stromauf desselben selbst, wobei der Packstoff
(Packmittel 4) über eine Abroll- bzw. Packstoffzuführungsvorrichtung 5 einem Maschinenabschnitt
9 der Verpackungsmaschine oder einer stromauf derselben angeordneten separaten Konfektioniereinheit
9 zugeführt wird, in der der Klebstoffauftrag in Gestalt einer Siegelmaske oder Klebstoffmaske
aus reaktivierbarem Klebstoff auf dem Packstoff erfolgt, unter Einschluss elektrisch
leitfähiger Partikel, die später über induktive oder kapazitive Wirkungen in einem
entsprechenden elektromagnetischem, elektrischem oder magnetischem Feld zu einer Erwärmung
elektrisch leitfähigen Partikel oder Elemente, die mit der Haftmittelschicht bzw.
Klebstoffschicht in wärmeübertragender Verbindung stehen, vorzugsweise in dieser dispergiert
sind, führen.
[0026] Nach Aufbringen der entsprechenden Haftmittelschicht wird der Packstoff in entsprechende
Packstoffabschnitte in einer Trennvorrichtung 10 entsprechend der erforderlichen Größe
der Packstoffabschnitte zur Verpackung der Artikel getrennt.
[0027] Gegebenenfalls kann auch eine Haftmittelbeschichtung (Ausbildung einer Siegelmaske
in wärmeübertragender Verbindung mit elektrisch leitfähigem Material, insbesondere
ferromagnetischem Material wie ferromagnetischen, nanoskalierten Partikeln innerhalb
der Haftmittelschicht) auf die Packstoffabschnitte aufgetragen werden (nach Trennen
des packstoffes in einzelne Packstoffabschnitte).
[0028] Anschließend werden die Artikel 1 über eine Artikelzuführungsvorrichtung 2 der Einschlagvorrichtung
3 zur Ausbildung der Artikelverpackung gegebenenfalls unter Einsatz eines vorgeschalteten
Aufnahmerades, vorzugsweise in Gestalt rotierender Köpfe zugeführt und es erfolgt
stromab in einer Felderzeugungseinheit 7 eine vorzugsweise induktive Reaktivierung
d. h. Erwärmung der Haftmittel- bzw. Klebstoffschicht aufgrund der vorzugsweise induktiven
Wärmeerzeugung innerhalb des elektrisch leitfähigen Materials, das mit der Klebstoffschicht
verbunden ist.
[0029] Gegebenenfalls können die elektrisch leitfähigen Materialien auch an der Rückseite
auf den Auftrag der Haftmittelschicht (Klebstoffschicht) auf einer Vorderseite desselben
vorgesehen sein.
[0030] Anschließend erfolgt in entsprechender Weise, wie im ersten Ausführungsbeispiel eine
Andruckfixierung und/oder Abkühlung der Klebstoffschicht bzw. der entsprechenden Siegelmaske
nach Ausbildung der fertigen und insbesondere luft- und/oder aromadicht verschlossenen
Verpackung in einer weiteren Sektion 8.
[0031] Das vorerläuterte Verfahren ist mit geringer Modifikation auch für die Herstellung
von Schlauchbeutelverpackungen einsetzbar, wobei die Trennvorrichtung 10 erst am Ende
des Prozesses (nach dem vollständigen Verschluss des Flowpack) vorzusehen wäre.
[0032] Nachfolgend wird anhand der Figuren 3a und 3b noch eine Verpackung eines Artikels
1 anhand einer Faltungsabfolge für eine Verpackung in Brieffaltung erläutert.
[0033] Zunächst erfolgt im Schritt 1 eine Zusammenführung von Produkten (Artikel 1) und
Packmittel in Gestalt eines Packstoffabschnittes 4a, der mit einer Haftmittelschicht
in Gestalt einer Siegelmaske 12 (vgl. weitere Schritte des Verfahrens nach den Figuren
3a und 3b) versehen ist.
[0034] Im Schritt 2 wird der Packstoffabschnitt 4a U-förmig um den Artikel 1 gelegt und
es wird anschließend im Schritt 3 der Packstoffabschnitt 4a stirnseitig, d. h. über
die Breite des Artikels 1 von beiden Seiten stirnseitig eingefaltet.
[0035] Wie ersichtlich ist, ist die Siegelmaske 12 in den Darstellungen durch grau bzw.
schwarz markierte Bereiche 12a, 12b repräsentiert, wobei die grau markierten Bereiche
12a dünnere Klebstoffschichten bedeuten, die insbesondere in denjenigen Bereichen
vorgesehen werden, in denen im Zuge der Komplettverpackung des Artikels 1 eine Klebstoffschicht
der Siegelmaske 12 auf eine weitere Klebstoffschicht der Siegelmaske 12 an der Artikelaußenseite
trifft.
[0036] Demgegenüber bezeichnen die hier schwarzmarkierten Bereiche 12b eine dickere Klebstoffschicht,
d. h. eine größere Dicke der Haftmittelschicht in denen der entsprechende Bereich
des Packstoffes 4a mit der beschichteten Packstoffaußenseite auf eine unbeschichtete
Packstoffinnenseite im Zuge der Verpackung trifft, wobei hierdurch auch ein Ausgleich
von Lagensprüngen in der Faltung möglich ist.
[0037] Die vorzugsweise in der Klebstoff der Siegelmaske 12 dispergierten elektrisch leitfähigen,
vorzugsweise nanoskaligen Partikel (oder auch andere elektrisch leitfähige Elemente),
die unter Einfluss eines elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldes
zu einer Erwärmung der Haftmittelschicht 4 führen, sind hier nicht dargestellt.
[0038] Im Schritt 4 wird der Packstoffabschnitt 4a im Bereich seiner Länge stirnseitig eingefaltet
und zwar von beiden Seiten, wobei dieser Zustand in Schritt 5 gezeigt ist. Nunmehr
wird der Packstoff 4a am Boden stirnseitig eingefaltet, wobei dies im Schritt 7 von
beiden Seiten abgeschlossen ist (vgl. Fig. 3b).
[0039] Nunmehr erfolgt die Fertigfaltung in den Schritten 8 und 9, siehe Fig. 3b wobei einerseits
der Klebstoffschichtabschnitt 12b größere Dicke mit der haftmittelfreien Innenseite
des gegenüberliegenden Packstoffabschnittes (vgl. Schritt 8) zur Anlage kommt, während
die grau markierten Bereiche 12a (an der Außenseite des Packstoffabschnittes 4a mit
dünnerer Klebstoffbeschichtung) miteinander in Eingriff treten und im Schritt 9 die
endgültige Faltung und der Einschlag des Artikels 1 unter Andruck der Klebstoffschichten
gegeneinander fertig verpackt ist.
[0040] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen ist es auch möglich, zusätzlich
oder alternativ zur Außenseite oder Abschnitten derselben auch eine dem zu verpackenden
Artikel zugewandten Innenseite des Packstoffes mit einer Haftmittelschicht der hier
erläuterten Art ganz oder teilweise zu versehen, insbesondere wenn diese von Beginn
des Verpackungsprozesses in abgebundener oder verfestigter Form vorliegt.
[0041] Die Erfindung gestattet die Ausbildung der Erwärmung einer Siegelmaske oder Klebstoffschicht
(Haftmittelschicht) unmittelbar in der Ebene der Klebstoffschicht, so dass eine sehr
präzise und anforderungsgenaue Erwärmung und Haftleistung der Klebstoffschicht erreicht
und auch deren Ausbildung an die unmittelbaren Faltungsanforderungen der jeweiligen
Artikelfaltung angepasst werden kann.
[0042] Voraussetzung hierfür ist die Dotierung der Haftmittel- bzw. Klebstoffschicht 4 mit
elektrisch leitfähigem Material bzw. in wärmeübertragender Verbindung mit diesem,
wobei dieses elektrisch leitfähige Material im Rahmen des Verpackungsvorganges vorzugsweise
für eine induktive Erwärmung der Haftmittel- bzw. Klebstoffschicht sorgt, indem es
in eine Felderzeugungseinheit 7 einer Verpackungsmaschine und den Einflussbereich
eines elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Feldes gebracht wird, woraus
eine z. B. hochfrequente Beaufschlagung innerhalb eines elektrischen Wechelfeldes
oder eine elektromagnetische Feldbeeinflussung über entsprechende Spulen zu einer
Erwärmung des elektrisch leitfähigen Materiales und damit der mit dieser in Wirkverbindung
stehenden Haftmittel- bzw. Klebeschicht 12 (Siegelmaske) führt.
[0043] Ein besonders vorteilhaftes Verpackungsverfahren zeichnet sich durch eine Kombination
der Erwärmung des Haftbereiches mit einem vorbestimmten Anpressdruck zwischen zu verbindenden
Packstoffschichten über einen vorbestimmten Zeitraum aus.
[0044] Die Erfindung ist für Verpackungsprozesse, insbesondere für die Verpackung kleinstückiger
Artikel, insbesondere Nahrungsmittel, wie kleinstückiger Süßwaren besonders vorteilhaft,
in denen wärmesensible Produkte verpackt werden, die nur einer geringen Wärmebeaufschlagung
ausgesetzt werden können. Die Erfindung ist auf sämtliche Einschlagverfahren anwenbar
[0045] Gegebenenfalls kann die nach Verpackung des Artikels 1 ausgehärtete Siegelmaske 12
(Haftmittelschicht) unter Wärmezuführ z. B. aufgrund der aus einem elektrischen, magnetischen
oder elektromagnetischen Wechselfeldes resultierenden Erwärmung elektrisch leitfähiger,
mit der Haftmittelschicht wärmeübertragend vorhandener Partikel auch ein Wieder-Erweichen
der Haftmittelschicht und damit zerstörungsfreies Öffnen der Verpackung möglich sein.
[0046] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere
kleinstückiger Süßwaren, wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder -tafeln,
sowie ein Verpackungsmittel und eine Verpackungsmaschine wobei ein Erwärmen eines
Haftbereiches eines Packstoffes, der zumindest teilweise eine Haftmittelschicht in
wärmeübertragender Verbindung mit einem elektrisch leitfähigen Material aufweist,
unter Einwirkung eines elektrischen und/oder magnetischen und/oder elektromagnetischen
Feldes vorgesehen ist.
1. Verfahren zur Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere kleinstückiger Süßwaren,
wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder -tafeln, gekennzeichnet durch ein Erwärmen eines Haftbereiches (12) eines Packstoffes (4a), der zumindest teilweise
eine Haftmittelschicht in wärmeübertragender Verbindung mit einem elektrisch leitfähigen
Material aufweist, unter Einwirkung eines elektrischen und/oder magnetischen und/oder
elektromagnetischen Feldes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Packstoff (4a) mit zumindest einem Haftbereich (12) versehen wird, der elektrisch
leitfähige, insbesondere ferromagnetische Partikel zur induktiven oder kapazitiven
Erwärmung des Haftbereiches in einem elektromagnetischen Feld aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftbereich eine Klebemaske (12) zum Verschließen der Verpackung bildet, die
entweder vor der Einführung des Packstoffes (4a) in eine Verpackungsmaschine oder
nach Einführen des Packstoffes in die Verpackungsmaschine auf dem Packstoff (4a) aufgebracht
wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftbereich (12) stromauf einer Einschlagvorrichtung (3) einer Verpackungsmaschine
auf den Packstoff aufgebracht wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftbereich (12) zumindest teilweise induktiv oder kapazitiv erwärmt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftbereich (12) eine nach Aushärten durch insbesondere induktive Wärmezufuhr
aufgrund der elektrisch leitfähigen Partikel in einer Haftmittelschicht des Haftbereiches
reaktivierbare Haftfähigkeit aufweist.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftbereich (12) aus Haftmittelschichten unterschiedlicher Dicke und/oder Haftfähigkeit
und/oder Haftmittelmaterialien gleicher oder unterschiedlicher Haftfähigkeit besteht.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Kombination der Erwärmung des Haftbereiches mit einem vorbestimmten Anpressdruck
zwischen zu verbindenden Packstoffschichten über einen vorbestimmten Zeitraum.
9. Packstoff zur Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere kleinstückiger Süßwaren,
wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder -tafeln oder dergleichen,
gekennzeichnet durch einen Haftbereich (12) mit zumindest einer Haftmittelschicht in wärmeübertragender
Verbindung mit elektrisch leitfähigem Material zur induktiven oder kapazitiven Erwärmung
der Haftmittelschicht in einem elektromagnetischen Feld.
10. Packstoff nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch elektrisch leitfähige, insbesondere ferromagnetische Partikel innerhalb der Haftmittelschicht
(12).
11. Packstoff nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch einen Haftbereich (12) mit Haftmittelschichten unterschiedlicher Dicke und/oder Haftfähigkeit
und/oder Haftmittelmaterialien gleicher oder unterschiedlicher Haftfähigkeit.
12. Packstoff nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch eine, insbesondere mehrlagige, Haftmittelschicht (12), die nach Aushärten durch Wärmezufuhr, insbesondere induktive oder kapazitive Erwärmung aufgrund eines mit
der Haftmittelschicht in wärmeübertragender Verbindung befindlichen, elektrisch leitfähigem
Materiales, insbesondere ferromagnetischer Partikel innerhalb der Haftmittelschicht
reaktivierbar ist.
13. Packstoff nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 12, gekennzeichnet, durch zumindest eine Haftmittelschicht auf der Innen- und/oder Außenseite.
14. Verpackungsmaschine zur Verpackung kleinstückiger Artikel, insbesondere kleinstückiger
Süßwaren, wie Hart- oder Weichkaramellen, Schokoladenstücken oder -tafeln oder dergleichen,
mit einer Packstoffzuführungseinrichtung zur Zuführung von Packstoff zu der Verpackungsmaschine
gekennzeichnet durch eine Felderzeugungseinheit (7) zur Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes angeordnet
stromauf und/oder stromab einer Einschlagvorrichtung (3) für die kleinstückigen Artikel
(1), zur Beeinflussung einer Haftmittelschicht (12) des Packstoffes (4a).
15. Verpackungsmaschine nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine Haftmittel-Beschichtungseinrichtung zum Aufbringen einer Haftmittelschicht (12)
auf den Packstoff (4a) stromauf der Verpackungsmaschine oder nach Zuführung des Packstoffes
zu der Verpackungsmaschine.
16. Verpackungsmaschine nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Felderzeugungseinheit (7) zur Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes eine
Spulenanordnung von zumindest einer Elektromagnetspule zu induktiven Erwärmung einer
Haftmittelschicht (12) des Packstoffes (4a) aufweist.
17. Verpackungsmaschine nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 14 bis 16, gekennzeichnet durch eine Zuführungsvorrichtung (5) von Packstoff (4a), der Haftbereiche (12a, 12b) in
Verbindung mit elektrisch leitfähigem Material, insbesondere in einer Haftmittelschicht
dispergierte nanoskalige Partikel zur induktiven Erwärmung der Haftmittelschicht (12)
innerhalb der Verpackungsmaschine aufweist.