[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen stapelbaren und nestbaren Behälter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Stapel- und nestbare Behälter sind aus dem Stand der Technik in vielerlei Varianten
bekannt. Diese lassen sich im gefüllten Zustand übereinander stapeln und im leeren
Zustand platzsparend ineinander nesten. Um das Nesten von Behältern ineinander zu
ermöglichen, müssen die Behälterseitenwände nach außen leicht angestellt sein, so
dass der obere Behälter mit seinem Boden in die Behälteröffnung des unteren Behälters
eintauchen kann. Dies bedeutet jedoch auch, dass der Bodenquerschnitt kleiner als
der Öffnungsquerschnitt des Behälters ist und man deshalb Hilfsmittel benötigt, wenn
man die Behälter nicht einander nesten, sondern übereinander stapeln will.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind ebenfalls diverse Stapelvorrichtungen, insbesondere
Stapelbügel bekannt, welche sich von einer ersten Position bzw. Nestposition, in welcher
der Stapelbügel den Öffnungsquerschnitt des Behälters freigibt, in eine zweite Position
bzw. Stapelposition bringen lässt, in welcher der Stapelbügel in den Öffnungsquerschnitt
hineinragt oder diesen überspannt, um dadurch den Öffnungsquerschnitt zu verkleinern.
Der darüber zu stapelnde Behälter kann deshalb mit seinem Boden auf den Stapelbügeln
platziert werden, welche verhindern, dass der obere Behälter in den unteren Behälter
eintaucht. Solche Stapelbügel sind beispielsweise aus
EP 0 918 694 A1 oder
EP 0 802 119 A2 bekannt.
[0004] Vor dem Stapeln von Behältern müssen somit die Stapelbügel allesamt manuell in ihre
Stapelposition bzw. Innenposition gebracht werden, damit der obere Behälter mit seinem
Boden auf dem Stapelbügel des unteren Behälters aufliegen kann. In der Praxis hat
sich jedoch gezeigt, dass oft vergessen wird, den einen oder anderen Stapelbügel in
seine Stapelposition zu bringen, oder dieser nicht vollständig in die Stapelposition
gebracht wird, so dass beim Stapeln der Behälter an der Stelle, an der sich der Stapelbügel
nicht ordnungsgemäß in der Stapelposition befindet, der obere Behälter in den unteren
Behälter eintaucht und es dadurch dazu kommen kann, dass der obere Behälter die Waren
in dem unteren Behälter beschädigt oder gar der ganze Behälterstapel umkippt, wenn
sich der eine Stapelbügel in der Stapelposition befindet und der andere in der Nestposition.
[0005] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen
Behälter bereitzustellen, der sich sowohl stapeln als auch nesten lässt und welcher
das Risiko minimiert, dass beim Übereinanderstapeln von Behältern die Ware in den
Behältern beschädigt wird oder der Behälterstapel umkippt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Behälter, der insbesondere aus Kunststoff gefertigt sein kann,
eignet sich zum Lagern und/oder Transportieren von Waren. Dieser weist einen, insbesondere
rechteckigen, Boden sowie mehrere Seitenwände, insbesondere zwei lange Seitenwände
und zwei kurze Seitenwände, auf, welche mit dem Boden, fest oder gelenkig, verbunden
oder verbindbar sind und welche untereinander verbunden oder verbindbar sind. Die
Seitenwände sind vom Boden aus gesehen leicht nach außen angestellt oder derart ausgebildet,
dass sich der Innenquerschnitt, der von den Seitenwänden definiert wird, vom Boden
zur Behälteröffnung hin aufweitet. Anders ausgedrückt ist die Bodenfläche des Behälters
kleiner als der Behälteröffnungsquerschnitt. Der Behälter weist ferner zumindest eine
Stapelvorrichtung auf, welche mit dem Behälter, insbesondere mit zumindest einer der
Seitenwände, insbesondere mit beiden langen Seitenwänden, beweglich gekoppelt ist
und in einer ersten Position den Öffnungsquerschnitt des Behälters freigibt, um in
den Behälter einen baugleichen oder kompatiblen Behälter nesten können, und welcher
in einer zweiten Position in den Öffnungsquerschnitt hineinragt oder diesen überspannt,
um einen baugleichen oder kompatiblen Behälter auf dem Behälter, genauer gesagt auf
der Stapelvorrichtung, stapeln zu können. Erfindungsgemäß ist die Stapelvorrichtung
mittels zumindest einer Vorspanneinrichtung in die zweite Position bzw. in die Nestposition
bzw. in die Innenposition vorgespannt.
[0008] Aufgrund der Vorspannung in die zweite Position befindet sich die Stapelvorrichtung,
wenn kein baugleicher oder kompatibler Behälter auf dem Behälter platziert ist oder
auch sonst keine äußere Kraft auf die Stapelvorrichtung wirkt, automatisch in der
zweiten Position bzw. bewegt sich selbsttätig in die zweite Position, wenn sie zuvor
aus dieser gebracht worden ist. Dadurch wird sichergestellt, dass vor dem Stapeln
von erfindungsgemäßen Behältern keine Stapelvorrichtung bzw. Stapelbügel in der Nestposition
vergessen werden kann und sich die Stapelbügel in der Stapelposition befinden, bzw.
wird verhindert, dass beim Stapeln der obere Behälter in den unteren Behälter versehentlich
eintaucht und die Ware beschädigt bzw. den Behälterstapel zu Fall bringt.
[0009] Die erfindungsgemäße Stapelvorrichtung ist somit so konfiguriert, dass sich diese
automatisch bzw. selbsttätig in die zweite bzw. Stapelposition bringt oder zurückstellt,
sich aber nach wie vor zum Nesten eignet, wozu lediglich die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung
manuell oder durch eine entsprechende Bewegung mit dem oberen Behälter nach außen
in die Nestposition gebracht und gehalten werden kann. Durch die Vorspannung der Stapelvorrichtung
wird jedoch die Stapelposition der Stapelvorrichtung priorisiert, da ein wesentlich
höherer Schaden entstehen kann, wenn wie oben bereits angedeutet vor dem Stapeln vergessen
wird, den Stapelbügel in die Stapelposition zu bringen, als im umgekehrten Fall, wenn
sich der Stapelbügel vor dem Nesten in der Stapelposition befindet.
[0010] Die Vorspanneinrichtung kann kostengünstig als eine oder mehrere Feder(n) realisiert
sein, welche die Stapelvorrichtung in die zweite Position drückt oder zieht.
[0011] Die vorliegende Erfindung kann sowohl in einem Behälter implementiert werden, der
translatorisch oder linear bewegbare Stapelvorrichtungen oder schwenkbare Stapelvorrichtungen
aufweist. Im ersten Fall kann die Stapelvorrichtung verschiebbar gelagert und gegen
die Vorspannkraft von der zweiten Position in die erste Position translatorisch bewegbar
sein. Im zweiten Fall kann die Stapelvorrichtung drehbar gelagert und gegen die Vorspannkraft
von der zweiten Position in die erste Position schwenkbar sein. Es sind auch andere
Mimiken denkbar, solange sichergestellt wird, dass sich die Stapelvorrichtung ohne
äußeres Zutun und ohne äußere Krafteinwirkung selbsttätig in die Stapelposition bringt,
zurückstellt oder verbleibt.
[0012] Die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung oder zumindest deren vertikale Kraftkomponente
kann so eingestellt sein, dass sie kleiner als eine vorbestimmte Kraft ist, insbesondere
dass sie kleiner als die Gewichtskraft eines leeren darüber gestapelten Behälters
ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Behälter auch im leeren Zustand übereinander
gestapelt werden können, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass die federvorgespannte Stapelvorrichtung
den leeren und somit relativ leichten oberen Behälter anhebt. Außerdem würde eine
allzu hohe Vorspannkraft der Stapelvorrichtung die Handhabung des Behälters, insbesondere
beim Nesten, erschweren. Alternativ kann die Vorspannkraft so eingestellt sein.
[0013] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Stapelvorrichtung einen Stapelbügel aufweisen,
der in der Nähe der kurzen Seitenwände mit den langen Seitenwänden beweglich gekoppelt
ist, um sowohl in der ersten Position als auch in der zweiten Position parallel zu
den kurzen Seitenwänden ausgerichtet zu sein und in der ersten Position jeweils über
den kurzen Seitenwänden bringbar zu sein. Dadurch wird sichergestellt, dass der Stapelbügel
in der ersten Position platzsparend oberhalb oder innerhalb der kurzen Seitenwände
gebracht werden kann und dadurch einerseits den Öffnungsquerschnitt vollständig freigibt,
andererseits nicht über die Außenabmessungen der Seitenwände hinausragt.
[0014] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Stapelvorrichtung durch einen Stapelbügel
mit einem Stapelbalken und zwei an dessen jeweiligen Enden vorgesehenen Lagerarmen
gebildet sein, die an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden bzw. langen Seitenwänden
drehbar gelagert sind.
[0015] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Vorspannvorrichtung durch eine separate,
mit dem Stapelbügel, insbesondere mit dem Schwenkarm, verbundene Schenkelfeder gebildet
sein, deren einer Schenkel sich an dem Schwenkarm abstützt und deren anderer Schenkel
sich an der Seitenwand abstützt, an dem der Schwenkarm angebunden ist. Dies stellt
eine besonders einfache und leicht herstellbare und montierbare Lösung dar.
[0016] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Vorspanneinrichtung durch eine mit dem
Stapelbügel, insbesondere mit dem Stapelarm, einstückig verbundene, insbesondere angespritzte,
Dreh- oder Schenkelfeder gebildet sein, die sich mit einem Federarm an der Seitenwand
abstützt, an der der Schwenkarm angebunden ist. Durch die einstückige Ausbildung der
Vorspanneinrichtung an dem Stapelbügel bzw. Schwenkarm reduzieren sich die Bauteile
des erfindungsgemäßen Behälters und auch die Anzahl der Montageschritte.
[0017] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann die Vorspannvorrichtung an nur einem Schwenkarm
des Stapelbügels vorgesehen sein. Dies stellt eine besonders kostengünstige und einfach
montierbare Lösung dar. Um zu verhindern, dass der Stapelbügel sich nicht aufgrund
der einseitigen Federvorspannung am Behälter verklemmt, können gemäß einem anderen
Aspekt der Erfindung beide Enden des Stapelbügels bzw. beide Schwenkarme federvorgespannt
ausgebildet sein.
[0018] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Freiheitsgrad der Stapelvorrichtung in
der zweiten Position durch einen Anschlag, insbesondere durch die Oberkante von zumindest
einer Seitenwand, vorzugsweise von zwei gegenüberliegenden Seitenwänden, oder einer
darin ausgebildeten Vertiefung begrenzt sein.
[0019] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Behälter einen außen von den Seitenwandoberkanten
nach unten gezogenen umlaufenden Stapelrand aufweisen und können die Seitenwandoberkanten
jeweils im Schwenkbereich des Schwenkarms eine schlitzförmige Ausnehmung aufweisen,
in den der entsprechende Schwenkarm aufgenommen und geführt ist. Auf diese einfache
Weise wird die Bewegung zwischen der ersten und zweiten Position genauer definiert.
Durch die seitliche Führung der Schwenkarme kann verhindert werden, dass selbst bei
Querkräften die Schwenkarme nicht aus ihren Drehlagern springen.
[0020] Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann der Behälter im Schwenkbereich der Schwenkarme
an der Seitenwandaußenseite und an der Innenseite des umlaufenden Stapelrandes jeweils
eine Kulisse oder Schwenkbereichsbegrenzung aufweisen, welche den Bewegungsfreiheitsgrad
des Stapelbügels definiert. Auf diese Weise wird die gesamte Schwenkmimik des Stapelbügels
von dem umlaufenden Stapelrand vor äußeren Krafteinwirkungen geschützt, so dass diese
nicht so leicht beschädigt werden kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0021] Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen anhand von beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben.
[0022] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung mit einem teilweise frei geschnittenen Gelenkabschnitt.
Detaillierte Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
[0023] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behälters 2 gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung. Dieser ist aus Kunststoff gefertigt und lässt sich im Spritzgießverfahren
herstellen. Der Behälter 2 weist einen im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Boden
4 sowie ein erstes Paar von einander gegenüberliegenden langen Seitenwänden 6 und
ein zweites Paar von einander gegenüberliegenden kurzen Seitenwänden 8 auf, welche
mit den entsprechenden Außenkanten des Bodens 4 fest bzw. einstückig verbunden sind.
Die langen Seitenwände 6 und kurzen Seitenwände 8 sind untereinander ebenfalls einstückig
verbunden und die Seitenwände 6 und 8 definieren auf der dem Boden 4 abgewandten Seite
eine Behälteröffnung 10.
[0024] Aus der Fig. 1 ist ferner zu erkennen, dass die Seitenwände 6 und 8 jeweils um einen
vorbestimmten Winkel nach außen angestellt sind, so dass sich der Innenquerschnitt
des Behälters 2 vom Boden 4 zur Behälteröffnung 10 hin kontinuierlich aufweitet. Auf
diese Weise lassen sich zwei Behälter 2 platzsparend ineinander nesten. Um zu verhindern,
dass sich zwei ineinander genestete Behälter 2 verklemmen, weist der Behälter 2 ferner
einen umlaufenden Stapelrand 12 auf, welcher von oberen Kanten 14 und 16 der Seitenwände
6 bzw. 8 nach außen und nach unten bzw. Richtung Boden 4 gezogen sind. Werden zwei
erfindungsgemäße Behälter 2 ineinander genestet, liegt der umlaufende Stapelrand 12
des oberen Behälters auf den Oberkanten 14 bzw. 16 des unteren Behälters 2 auf, wodurch
verhindert wird, dass die Außenseiten der Seitenwände 6 und 8 des oberen Behälters
2 mit den Innenseiten der Seitenwände 6 und 8 des unteren Behälters in Kontakt kommen
und sich verklemmen.
[0025] Um zumindest zwei erfindungsgemäße bzw. miteinander kompatible Behälter 2 auch übereinander
stapeln zu können und zu verhindern, dass der Boden 4 des oberen Behälters 2 in die
Behälteröffnung 10 des unteren Behälters eintaucht und ggf. dort befindliche Ware
durch Druck beschädigt, weist der Behälter 2 ferner zwei U-förmige Stapelbügel 18
auf, welche jeweils einen (runden) Stapelbalken 20 und zwei an den jeweiligen Enden
ausgebildete Schwenkarme 22 aufweisen. Über die Schwenkarme 22 sind die Stapelbügel
18 jeweils in der Nähe der kurzen Seitenwände 8 schwenkbar an den gegenüberliegenden
langen Seitenwänden 6 derart drehbar gelagert, dass sich die beiden Stapelbügel 18,
welche jeweils parallel zu den kurzen Seitenwänden 8 ausgebildet sind, von einer ersten
Position bzw. Außenposition bzw. Nestposition (nicht gezeigt), in der sie die Behälteröffnung
10 freigeben, in eine zweite Position bzw. Innenposition bzw. Stapelposition, welche
in der Fig. 1 gezeigt ist, bringen lassen, in welcher die beiden Stapelbügel 18 aufeinander
zu geschwenkt jeweils den Öffnungsquerschnitt der Behälteröffnung 10 überspannen.
Auf diese Weise kann ein zweiter Behälter 2 mit seinem Boden 4 auf den Stapelbügels
18, genauer gesagt auf den Stapelbalken 20 platziert werden.
[0026] Um zu verhindern, dass der obere auf den Stapelbügeln 18 des unteren Behälters 2
platzierte Behälter 2 nicht von den Stapelbügeln 18 rutscht, sind an der Unterseite
bzw. Stellfläche des Bodens 4 quer verlaufende Nuten 24 ausgebildet, welche in der
gestapelten Position die Stapelbalken 20 aufnehmen können und deren Abstand zueinander
den Abstand der beiden Stapelbalken 20 in der Stapelposition entspricht.
[0027] Im Folgenden wird die Anbindung der Stapelbügel 18 an den langen Seitenwänden 6 näher
beschrieben. Zur Veranschaulichung ist in der Fig. 1 der Gelenkabschnitt des Schwenkarms
22 an einer Stelle frei geschnitten. Wie aus der Fig. 1 erkennbar ist, sind die Schwenkarme
22 jeweils in einem Schlitz 26 aufgenommen und geführt, der im Schwenkbereich der
Stapelbügel 18 jeweils an den Oberkanten 14 der langen Seitenwände 6 ausgebildet sind.
Die Schwenkarme 22 sind über Gelenkzapfen 28 an der langen Seitenwand 6 bzw. dem umlaufenden
Stapelrand 12 drehbar gelagert. Die Schwenkarme 22 befinden sich zwischen der Außenseite
der langen Seitenwand 6 und der Innenseite des Stapelrands 12. Der Schlitz 26 ist,
wie aus dem frei geschnittenen Schwenkabschnitt erkennbar, eine im Wesentlichen V-förmige
Vertiefung, welche durch eine V-förmige Rippenstruktur 30 definiert wird, welche zwischen
der Außenseite der Seitenwand 6 und der Innenseite des Stapelrands 12 ausgebildet
ist und sich vom Drehpunkt 28 nach oben hin öffnet und den Schwenkbereich der Schwenkarme
22 definiert bzw. zur Seite, d.h. zur ersten Position hin und zur zweiten Position
hin, begrenzt. Der Schwenkarm 22 kommt somit in der ersten und in der zweiten Position
jeweils in Anlage mit der Rippenstruktur 30. Darüber hinaus liegt der Stapelbalken
20 in der zweiten Position auf der Oberkante 14 bzw. in einer darin ausgebildeten
halbkreisförmigen Ausnehmung 32 auf und in der ersten Position in einer rillenförmigen
Nut 36, welche an der Oberkante 16 der kurzen Seitenwand 8 zwischen der Seitenwand
8 und dem Stapelrand 12 ausgebildet ist.
[0028] Wie bereits oben dargelegt, ist der Stapelbügel 18 über die Schwenkarme 22 und entsprechendem
Gelenkzapfen 28 an den langen Seitenwänden 6 drehbar gelagert, um zwischen der ersten
Position bzw. Nestposition in die zweite Position bzw. Stapelposition schwenkbar zu
sein. Aus dem frei geschnittenen Abschnitt in der Fig. 1 ist erkennbar, dass im Lagerauge
38 des Schwenkarms 22 eine Schenkelfeder 40 aufgenommen ist, dessen einer Schenkel
42 in einer Nut 44 im Schwenkarm 22 formschlüssig aufgenommen ist und dessen zweiter
Schenkel 46 sich an einer entsprechenden Nut 48 abstützt, welche in der V-förmigen
Rippenstruktur ausgebildet ist, welche den Schwenkbereich des Stapelbügels 18 definiert.
Die Schenkelfeder 40 ist so angebracht, dass sie den Stapelbügel 18 in die in der
Fig. 1 gezeigte zweite Position bzw. Stapelposition vorspannt. D.h., dass die Stapelbügel
18 sich ohne äußere Krafteinwirkung in der in der Fig. 1 gezeigten Stellung, d.h.
in der Stapelposition, befinden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass beim Stapeln
von mehreren mit Waren gefüllten Behältern 2 alle Stapelbügel 18 sich in der dafür
notwendigen Stapelposition befinden und somit ein sicheres Stapeln ohne Beschädigung
von Ware ermöglicht, da die Stapelbügel 18 nicht versehentlich in der Nestposition
vergessen werden können und sich diese selbsttätig in die Stapelposition bringen.
[0029] Um zwei erfindungsgemäße Behälter 2 ineinander nesten zu können, müssen die Stapelbügel
18 manuell oder durch entsprechendes seitliches Bewegen des zu nestenden Behälters
2 gegen die Vorspannkraft der Schenkelfeder 40 bzw. der beiden Schenkelfedern 40 nach
außen in die erste Position gedrückt werden. Wenn zwei Behälter 2 ineinander genestet
sind, drückt die Schenkelfeder 40 die beiden Stapelbügel 18 jeweils nach innen gegen
die Außenwandung der kurzen Wände 8 des darin genesteten Behälters 2. Wird dieser
herausgenommen, stellen die Schenkelfedern 40 die Stapelbügel 18 automatisch in die
Stapelposition zurück, wie sie in der Fig. 1 gezeigt ist.
[0030] Zuvor wurde ein erfindungsgemäßer Behälter gemäß einer ersten Ausführungsform beschrieben,
bei welcher die Stapelbügel 18 zwischen der ersten Position bzw. Nestposition und
der zweiten Position bzw. Stapelposition in einer Schwenkbewegung hin und her bringbar
sind. Die Stapelbügel 18 können jedoch auch derart ausgebildet sein, dass diese in
einer linearen oder im Wesentlichen linearen Bewegung zwischen ihren beiden Positionen
verstellbar sind. Auch in diesem Fall kann die erfindungsgemäße Idee verwirklicht
werden, indem der translatorisch beweglich Stapelbügel 18 oder Stapelbalken 20 mittels
einer Spannvorrichtung z. B. einer Druck- oder Zugfeder in die zweite Position bzw.
Stapelposition vorgespannt wird und nur durch Überwinden der Vorspannkraft in die
erste Position überführbar und dort haltbar ist.
[0031] Ferner sind weitere Varianten denkbar. So kann lediglich nur ein Schwenkarm 22 mit
einer Schenkelfeder 40 versehen sein. Anstelle von die Behälteröffnung 10 komplett
überspannende Stapelbügeln 18 können vier separate und individuell vorgespannte Stapelhilfen
vorgesehen sein, welche nur zu einem bestimmten Teil in die den Behälteröffnungsquerschnitt
hineinragen.
[0032] Bei der ersten Ausführungsform handelt es sich bei der Schenkelfeder um ein separates
an dem Stapelbügel 18 montiertes Bauteil. Das Federelement, welches den Stapelbügel
18 in die zweite Position bzw. Stapelposition vorspannt, kann auch einstückig an dem
Stapelbügel 18 bzw. dem Schwenkarm 22 ausgebildet sein. So kann dieses Federelement
im Spritzgussverfahren an den Schwenkarm 22 angespritzt sein.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2
- Behälter
- 4
- Boden
- 6, 8
- Seitenwände
- 10
- Behälteröffnung
- 12
- Stapelrand
- 14, 16
- Oberkanten
- 18
- Stapelbügel
- 20
- Stapelbalken
- 22
- Schwenkarm
- 24
- Nut
- 26
- Schlitz
- 28
- Drehpunkt
- 30
- Rippenstruktur
- 32
- Ausnehmung
- 36
- Nut
- 38
- Lagerauge
- 40
- Schenkelfeder
- 42, 46
- Schenkel
- 44, 48
- Nut
1. Behälter (2), insbesondere Kunststoffbehälter, zum Lagern und/oder Transportieren
von Waren, mit
einem, insbesondere rechteckigen, Boden (4);
mit dem Boden (4), fest oder gelenkig, verbundene oder verbindbare und untereinander
verbundene oder verbindbare Seitenwänden (6, 8), insbesondere mit zwei langen Seitenwänden
(6) und zwei kurzen Seitenwänden (8), die nach Außen angestellt oder derart ausgebildet
sind, dass sich der von den Seitenwänden (6, 8) definierte Innenquerschnitt zur Behälteröffnung
(10) hin aufweitet; und
zumindest einer mit dem Behälter (2), insbesondere mit zumindest einer der, vorzugsweise
langen, Seitenwände (6), beweglich gekoppelten Stapelvorrichtung (18), insbesondere
zwei Stapelbügeln, welche in einer ersten Position den Öffnungsquerschnitt freigibt,
um in den Behälter (2) einen baugleichen oder kompatiblen Behälter (2) nesten zu können,
und welche in einer zweiten Position seitlich in den Öffnungsquerschnitt hineinragt
oder diesen überspannt, um einen baugleichen oder kompatiblen Behälter (2) darauf
stapeln zu können;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stapelvorrichtung (18) mittels zumindest einer Vorspanneinrichtung (40), insbesondere
einer Feder, in die zweite Position vorgespannt ist.
2. Behälter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Stapelvorrichtung in der Nähe einer kurzen Seitenwand (8) mit der
langen Seitenwand (6) derart beweglich gekoppelt ist, dass die Stapelvorrichtung sowohl
in der ersten Position als auch in der zweiten Position parallel zu der kurzen Seitenwand
(8) ausgerichtet ist, und
die zumindest eine Stapelvorrichtung derart von der kurzen Seitenwand beabstandet
ist, dass die Stapelvorrichtung in der ersten Position über die kurze Seitenwand bringbar
ist.
3. Behälter (2) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dass der Freiheitsgrad der Stapelvorrichtung
(18) in der zweiten Position durch einen Anschlag (14, 30), insbesondere durch eine
Oberkante (14) von zumindest einer Seitenwand (6), vorzugsweise von zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden (6), oder einer darin ausgebildeten Vertiefung (32) begrenzt ist.
4. Behälter (2) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung (18) drehbar gelagert ist und gegen die Vorspannkraft von der
zweiten Position in die erste Position schwenkbar ist.
5. Behälter (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung durch einen Stapelbügel (18) mit einem Stapelbalken (20) und
zwei an dessen jeweilige Enden vorgesehenen Schwenkarmen (22), die an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden (6) drehbar gelagert sind.
6. Behälter (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannvorrichtung (40) durch eine separate, mit dem Stapelbügel (18), insbesondere
mit dem Schwenkarm (22), verbundene Schenkelfeder (40) gebildet wird, deren ein Schenkel
(42) sich an dem Schwenkarm (22) abstützt und deren anderer Schenkel (46) sich an
der Seitenwand (6) abstützt, an dem der Schwenkarm (22) angebunden ist.
7. Behälter nach Anspruch 5, dass die Vorspannvorrichtung durch eine mit dem Stapelbügel,
insbesondere mit dem Schwenkarm einstückig verbundene, insbesondere angespritzte,
Dreh- oder Schenkelfeder gebildet wird, die sich mit einem Federarm an der Seitenwand
abstützt, an dem der Schwenkarm angebunden ist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) einen außen von den Seitenwandoberkanten (14) nach unten gezogenen
umlaufenden Stapelrand (12) aufweist, und
die Seitenwandoberkanten (14) jeweils im Schwenkbereich des Schwenkarms (22) eine
schlitzförmige Ausnehmung (26) aufweisen, in denen der entsprechende Schwenkarm (22)
aufgenommen und geführt ist
9. Behälter nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) im Schwenkbereich der Schwenkarme (22) an der Seitenwandaußenseite
jeweils eine Kulisse oder Schwenkbereichsbegrenzung (30) aufweist, welche den Bewegungsfreiheitsgrad
des Stapelbügels (18) definieren.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapelvorrichtung verschiebbar gelagert ist und gegen die Vorspannkraft von der
zweiten Position in die erste Position translatorisch bewegbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Behälter (2), insbesondere Kunststoffbehälter, zum Lagern und/oder Transportieren
von Waren, mit
einem, insbesondere rechteckigen, Boden (4);
mit dem Boden (4), fest oder gelenkig, verbundene oder verbindbare und untereinander
verbundene oder verbindbare Seitenwänden (6, 8), insbesondere mit zwei langen Seitenwänden
(6) und zwei kurzen Seitenwänden (8), die nach Außen angestellt oder derart ausgebildet
sind, dass sich der von den Seitenwänden (6, 8) definierte Innenquerschnitt zur Behälteröffnung
(10) hin aufweitet; und
zumindest einer mit dem Behälter (2), insbesondere mit zumindest einer der, vorzugsweise
langen, Seitenwände (6), beweglich gekoppelten Stapelvorrichtung (18), insbesondere
zwei Stapelbügeln, welche in einer ersten Position den Öffnungsquerschnitt freigibt,
um in den Behälter (2) einen baugleichen oder kompatiblen Behälter (2) nesten zu können,
und welche in einer zweiten Position seitlich in den Öffnungsquerschnitt hineinragt
oder diesen überspannt, um einen baugleichen oder kompatiblen Behälter (2) darauf
stapeln zu können;
wobei die Stapelvorrichtung durch einen Stapelbügel (18) mit einem Stapelbalken (20)
und zwei an dessen jeweiligen Enden vorgesehenen Schwenkarmen (22), die an zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden (6) drehbar gelagert sind, ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stapelvorrichtung (18) mittels zumindest einer Vorspanneinrichtung (40), insbesondere
einer Feder, in die zweite Position vorgespannt ist und gegen die Vorspannkraft von
der zweiten Position in die erste Position schwenkbar ist, und wobei die Vorspanneinrichtung
(40) durch eine separate, mit dem Schwenkarm (22) verbundene Schenkelfeder (40) gebildet
wird, welche in einem Lagerauge (38) des Schwenkarms (22) aufgenommen ist, deren ein
Schenkel (42) sich an dem Schwenkarm (22) abstützt und in einer Nut (44) des Schwenkarms
(22) formschlüssig aufgenommen ist und deren anderer Schenkel (46) sich an der Seitenwand
(6) abstützt, an der der Schwenkarm (22) angebunden ist.
2. Behälter (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Stapelvorrichtung in der Nähe einer kurzen Seitenwand (8) mit der
langen Seitenwand (6) derart beweglich gekoppelt ist, dass die Stapelvorrichtung sowohl
in der ersten Position als auch in der zweiten Position parallel zu der kurzen Seitenwand
(8) ausgerichtet ist, und
die zumindest eine Stapelvorrichtung derart von der kurzen Seitenwand beabstandet
ist, dass die Stapelvorrichtung in der ersten Position über die kurze Seitenwand bringbar
ist.
3. Behälter (2) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dass der Freiheitsgrad der Stapelvorrichtung
(18) in der zweiten Position durch einen Anschlag (14, 30), insbesondere durch eine
Oberkante (14) von zumindest einer Seitenwand (6), vorzugsweise von zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden (6), oder einer darin ausgebildeten Vertiefung (32) begrenzt ist.
4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass die Vorspannvorrichtung durch
eine mit dem Stapelbügel, insbesondere mit dem Schwenkarm einstückig verbundene, insbesondere
angespritzte, Dreh- oder Schenkelfeder gebildet wird, die sich mit einem Federarm
an der Seitenwand abstützt, an dem der Schwenkarm angebunden ist.
5. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Behälter (2) einen außen von den Seitenwandoberkanten (14) nach unten gezogenen
umlaufenden Stapelrand (12) aufweist, und
die Seitenwandoberkanten (14) jeweils im Schwenkbereich des Schwenkarms (22) eine
schlitzförmige Ausnehmung (26) aufweisen, in denen der entsprechende Schwenkarm (22)
aufgenommen und geführt ist
6. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) im Schwenkbereich der Schwenkarme (22) an der Seitenwandaußenseite
jeweils eine Kulisse oder Schwenkbereichsbegrenzung (30) aufweist, welche den Bewegungsfreiheitsgrad
des Stapelbügels (18) definieren.