[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet von Bauwerken, vor allem von bewohnbaren
Bauwerken bzw. von Bauwerken, die Präsentations- oder Ausstellungszwecken dienen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Bauwerk, das in der allgemeinen
Gestalt eines Iglus erstellt ist.
[0002] Als Iglu wird ein Bauwerk bezeichnet, das aus Eis oder Schnee erstellt ist und allgemeine
Kuppelgestalt besitzt. Laut WIKIPEDIA ist "Iglu" ein Inuktitut-Wort und bedeutet allgemein
"Wohnung" und umfasst neben Schneehaus, Qarmaq, Zelt u. ä. Als Wohnung hat das Iglu
bei den Eskimos seit den 1950er Jahren im Wesentlichen ausgedient. Bis auf wenige
Ausnahmen leben die Eskimos heute in Siedlungshäusern und bei winterlichen Aufenthalten
auf dem Land in Holzhütten (sog. "Cabins"). Die Eskimos nutzen das Iglu heute meist
als Schutzhütte, wenn sie, etwa bei einem Jagdausflug, von Wetterumstürzen überrascht
werden. Dieser in der Arktis nach wie vor wichtige Zweck ist auch der Grund dafür,
dass Iglubauten bis zu einem gewissen Grad auch in der Schule unterrichtet wird. In
manchen Siedlungen, z. B. Pond Inlet, aber auch in den Alpen wird das Übernachten
im Iglu als Touristenattraktion angeboten.
[0003] Für ein stabiles Iglu werden Schneeblöcke benötigt, die mit einem Schneemesser oder
einer Schneesäge in unmittelbarer Nähe des geplanten Bauplatzes aus der Schneedecke
ausgeschnitten werden. Nach dem Schneiden des Schnees müssen die Teile etwa 40 cm
hoch, 60 cm breit, 50 cm tief (Gewicht etwa 40 kg) und zusätzlich abgeschrägt sein,
damit die Ringe der Schneeblöcke nach oben immer enger werden und eine Kuppel bilden.
Hierfür ist nur eine ganz bestimmte Schneeart geeignet, weshalb derartige Iglus nicht
jederzeit errichtet werden können. Die Blöcke werden nacheinander in einer sich verjüngenden
Spirale aufgestapelt und mit dem Schneemesser passend zugeschnitten. Der Durchmesser
wird so stetig verringert, bis die Kuppel geschlossen ist. Zum Schluss werden ein
oder zwei Fenster aus blanken Eisplatten (z. B. Eisstücke aus einem nahen See) eingesetzt,
um das Innere etwas zu erhellen. Nach Fertigstellung wird der Eingangsbereich als
Wind- und Kältefang gegraben und mit Schneeblöcken überwölbt (WIKIPEDIA).
[0004] Angeregt durch die Bauweise eines traditionellen Iglus besteht eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, ein Bauwerk zu schaffen, das einen Wohnraum ebenso bereitstellt wie
einen Praxisraum oder einen Raum für Wellnesszwecke, das jedoch auch Präsentations-
oder Ausstellungszwecken dienen kann und als Raum im Raum innerhalb bestehender Gebäude
einsetzbar ist, mithin ein Bauwerk, das relativ universell einsetzbar ist.
[0005] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Bauwerk in der allgemeinen
Gestalt eines Iglus zu schaffen, das mit wenig Aufwand kostengünstig erstellt werden
kann.
[0006] Eine noch weitere Aufgabe besteht darin, ein Bauwerk in der allgemeinen Gestalt eines
Iglus zu schaffen, das je nach Einsatzweck kostengünstig aus unterschiedlichen Materialen
erstellt werden kann, beispielsweise aus Materialien, die eine bemerkenswert wirksame
Schalldämmung gewährleisten.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Mit anderen Worten schafft die Erfindung primär ein Bauwerk allgemeiner Iglugestalt,
das aus gleichförmig gestalteten Modulen erstellt ist, die aufgrund als Verbindungskanten
aneinander angrenzender Module komplementär ausgebildeter Seitenkanten und eines Basisrings,
in den die Module einsteckbar sind ohne die Notwendigkeit des Einsatzes von Werkzeugen
zur igluförmigen Kuppelform zusammenfügbar sind.
[0009] Die identisch gebildeten Module besitzen die Gestalt eines gleichschenkligen Trapezes,
das um eine seine beiden Grundseiten in einer Radialebene des Grundkörpers gekrümmte
Mittenlängsachse derart gebogen ist, dass die zusammengesetzten Module die typische
Kuppelform eines Iglus ergeben.
[0010] Der Basisring besitzt geschlossene Kreisform und ist als im Wesentlichen U-förmiges
Profilteil gebildet.
[0011] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße igluförmige Bauwerk zur Vergrößerung seines Innenvolumens
mit einem zylinderförmigen Sockel versehen, der sich an den unteren Rand seines kuppelförmigen
Grundkörpers anschließt und im Basisring aufgenommen ist. Bei dieser Ausführungsform
des Bauwerks, umfassen die trapezförmigen Module anschließend an die breitere Unterseite,
integral an diese angeformt zylinderförmig gebogene Zylindersegmente mit parallel
zueinander verlaufenden, kreisförmigen oberen und unteren Rändern mit identischem
Krümmungsradius, entsprechend dem Krümmungsradius der breiteren Unterseite des Trapezförmigen
Moduls bzw. des kreisförmigen Basisrings und mit parallel zueinander verlaufenden
geraden Seitenrändern, die in derselben Weise komplementär als Verbindungskanten aneinander
angrenzender Module gebildet sind wie die Seitenkanten der Module.
[0012] Das aus den gebogenen trapezförmigen Modulen erstellte erfindungsgemäße Bauwerk hat
ein offenes oberes Ende in Gestalt eines umlaufend kreisförmigen Rands, das bevorzugt
mittels einer Kuppelabschlusskappe abgedeckt wird, die auf diesen Rand aufgesetzt
wird. Bevorzugt sind der umlaufend kreisförmige Rand und der Rand der Kuppelabschlusskappe
für eine dichte Verbindung komplementär ausgebildet. Alternativ wird die Kuppelabschlusskappe
mittels Abstandhalterelementen am umlaufend kreisförmigen Rand aufgesetzt, um eine
Zwangsbelüftung für das Innere es Bauwerks bereitzustellen.
[0013] Die Bauwerk-Module und die Kuppelabschlusskappe können aus unterschiedlichen Materialen
bestehen, beispielsweise aus Kunststoff oder einem Kunststoffverbundwerkstoff, der
intern mit einem Dämmstoff gefüllt ist. Kunststoffkonstruktionen haben den Vorteil,
dass die Bauwerk-Module relativ leichtgewichtig sind, und dass das Bauwerk ggf. problemlos
zerlegt und andernorts wieder erstellt werden kann. Eine bevorzugte alternative Ausführungsform
sieht als Material für die Bauwerk-Module und die Kuppelabschlusskappe technischen
Gips oder einen sonstigen umweltfreundlichen Baustoff vor, wie etwa einem Baustoff,
der auf Bimssteinpulver basiert. Dieser Baustoff bildet den Kern der Module und wird
nach Zusammenstellen der Module zum fertigen Iglu verkleidet, beispielsweise an den
Fugen verspachtelt und dann mit Farbe überzogen. Dies erbringt den Vorteil einer geschlossenen
Bauwerk-Innen- und Außenseite und eine bemerkenswert gute Schalldämmung. Außerdem
können die Module ein Netz aus elektrisch leitfähigen Drähten enthalten, welches Netz
sich bis an die Ränder jedes Moduls erstreckt, um einen geschlossenen Faraday-Käfig
zu bilden. In derselben Weise enthält die Kuppelabschlusskappe eine entsprechende
Drahtnetzeinlage.
[0014] Bevorzugt ist für den Zutritt zum erfindungsgemäßen igluförmigen Bauwerk eine Schiebtüre
vorgesehen, die auf oberen und unteren Führungsschienen läuft und anstelle eines der
Iglu-Module am Bauwerk angeordnet ist. Diese Führungsschienen können in einer Ausführungsform
außen am Basisring bzw. außen an der Bauwerkhaut vorgesehen sein. Alternativ kann
die Schiebtür ähnlich einer Bordtüre eines Verkehrsflugzeugs derart verschiebbar gelagert
sein, das sie in ihrer Schließstellung eine Position innerhalb des Iglu-Kuppel-Umrisses
zu liegen kommt. In jedem Fall soll die Tür in ihrer Schließstellung das Bauwerk dicht,
vor allem licht- und schalldicht verschließen. Bevorzugt kommt eine Türabdichtung
aus Filz, Schurwolle oder Gummiprofil zum Einsatz.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauwerks
mit geschlossener Schiebetür,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bauwerks
mit geöffneter Schiebetür und durch Strichlierungen verdeutlichte Bauwerke-Module,
aus denen das Bauwerk erfindungsgemäß gebildet ist,
Fig.3 eine Draufsicht des Bauwerks von Fig. 1,
Fig. 4 eine Horizontalschnittsansicht durch drei aneinadergrenzende Bauwerkmodule
des Bauwerks von Fig. 2,
Fig. 5 eine Detailansicht des Bauwerks von Fig. 1 im Bereich dessen Schiebetür und
eine im Bereich einer der Schiebeseitenkannten der Schiebetür geschnittene Teilansicht
des Bauwerks von Fig. 1, und
Fig. 6 eine Detailansicht des oberen Endes des Bauwerks mit in dessen Kuppelabschlusskappe
ausgebildeten Einschubfächern zur Aufnahme des oberen Endes der Bauwerk-Module.
[0016] Wie Fig.1 und 2 zeigen, hat das erfindungsgemäße Bauwerk 1 die Gestalt eines typischen
Iglus, das, wie einleitend dargestellt aus Schnee- und/oder Eiblöcken erstellt eine
historische Eskimobehausung verkörpert. Das Bauwerk 10 umfasst einen kuppelförmigen
Grundkörper 11, der eine durch eine Schiebetür 12 verschließbare Türöffnung 13 und
eine Kuppelöffnung umfasst, die in Fig. 1 und 2 durch eine Kuppelabschlusskappe 14
verschlossen ist. In Fig. 1 befindet sich die Schiebetür 12 in einer die Türöffnung
verschließenden Stellung, während Fig. 2 die Schiebetür 12 in ihrer die Türöffnung
freigebenden offenen Stellung zeigt. Außerdem ist der kuppelförmige Grundkörper 11
seiner allgemeinen Kuppelgestalt entsprechend bodenseitig offen und besitzt dort einen
kreisförmig umlaufenden unteren Rand 15, mit dem der Grundkörper 11 in die oben offene
Nut eines ebenfalls kreisförmigen Verbindungsrings 16 eingreift, der ein U-förmiges,
nach oben offenes Querschnittsprofil aufweist (Fig. 5), in dem unteren Rand 15 des
Grundkörpers 11 im Klemmsitz aufgenommen ist. Eine beispielhafte Gestaltung der Kuppelabschlusskappe
14, mit der die obere Kuppelöffnung des Grundkörpers 1 verschlossen ist, ist nachfolgend
unter Bezug Fig. 6 hinsichtlich der Gewährleistung einer Zwangsbelüftung des Inneren
des Bauwerks 10 und seiner Verbindung mit dem Grundkörper 11 näher erläutert.
[0017] Wie aus Fig. 5 hervorgeht, ist die Schiebetür 12 im Bereich ihres oberen horizontalen
Rands mittels Gleit- oder Rollelementen in eine obere Führungsschiene 17 eingehängt,
die in die Außenseite des Grundkörpers 11 eingesetzt bzw. eingearbeitet ist, und sie
greift im Bereich ihres unteren horizontalen Rands in eine untere Führungsschiene
18 ein, die an der Außenseite des Verbindungsrings 16 fest angebracht ist. Mehr im
Einzelnen sind im Bereich des oberen Rands der Schiebetür 12 einwärts vorspringende,
seitlich zueinander beabstandet angeordnete Gleitelemente vorgesehen, von denen in
Fig.5 das nahe dem einen Seitenrand 19 der Schiebetür 12 liegende Gleitelement 20
dargestellt ist, das zusammen mit den anderen nicht gezeigten Gleitelementen in die
als Hohlprofil ausgebildete obere Führungsschiene über einen Schlitz eingreift, über
den das Hohlprofil zur Innenseite der Schiebetür 12 ausmündet. Auch am unteren Ende
der Schiebetür ist für diese ein Gleitlager vorgesehen, das seitlich zueinander beabstandete
Gleitelemente umfasst, von denen in Fig.5 das nahe dem einen Seitenrand 19 liegende
Gleitelement 21 dargestellt ist, das zusammen mit den anderen nicht gezeigten Gleitelementen
in die als nach oben offenes U-förmiges Hohlprofil eingreift und mit dessen Grund
gleitend im Eingriff steht. Alternativ sind die Gleitelemente durch Laufräder ersetzbar.
[0018] Aus Fig. 1, 2 und 5 geht hervor, dass der obere und untere Rand der Schiebetür 13
die jeweiligen Führungsschienen außenseitig überlappt. Diese Überlappung für beide
Ränder ist im linken Teil von Fig. 5 gezeigt, während im rechten Teil dieser Figur
lediglich der obere Rand überlappend gebildet gezeigt ist.
[0019] Ein wesentliches Merkmal des Grundkörpers 11 des igluförmigen Bauwerks 10 betrifft
seine Unterteilung in Segmente bzw. Module. Diese Segmentierung geht aus Fig. 2 durch
vertikale Strichlierungen hervor und ist in der Draufsicht von Fig. 3 mehr im Einzelnen
dargestellt. Demnach umfasst die beispielhaft in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform
des Bauwerks neun Module bzw. Segmente, von denen acht Segmente 22-29 identisch ausgebildet
sind, während das neunte Segment von der Schiebetür 12 in deren Schließstellung und
einer sich an die Oberkante dieser Tür anschließenden Türblende 12a repräsentiert
ist, das sich an den oberen Rand der Schiebetür 12 anschließt und sich bis zum oberen
Rand des Grundkörpers 11 erstreckt, und das die Schiebetür 12 zum neunten Modul 30
ergänzt, dessen Gestalt derjenigen der Module 22-29 entspricht.
[0020] Die identisch gebildeten Module 22-30 besitzen jeweils die Gestalt eines gleichschenkligen
Trapezes, das um eine seine beiden Grundseiten in einer Radialebene des Grundkörpers
gekrümmte Mittellängsachse derart gebogen ist, dass die zusammengesetzten Module die
typische Kuppelform eines Iglus ergeben. Insbesondere ist die Biegung derart beschaffen,
dass die untere Grundseite bzw. die Unterkante jedes Moduls ein Kreissegment derart
festlegt, dass die dadurch festgelegte gemeinsame Unterkante - entsprechend dem unteren
Rand 15 des Grundkörpers 11- bestimmungsgemäß aneinandergefügten Module einen geschlossenen
Kreis mit einem Radius bildet, der dem Radius des Verbindungsrings 16 entspricht,
so dass die den Grundkörper 11 festlegenden zusammengefügten Module 22-30 formschlüssig
in den Verbindungsring einsetzbar sind.
[0021] Ferner ist die Biegung derart beschaffen, dass die obere Grundseite bzw. die Oberkante
jedes Moduls ein Kreissegment derart festlegt, dass die dadurch festgelegte gemeinsame
Oberkante - entsprechend dem oberen Rand des Grundkörpers 11- bestimmungsgemäß aneinandergefügten
Module einen geschlossenen Kreis mit einem Radius bildet, der im Wesentlichen dem
Radius der Kuppelabschlusskappe 14 entspricht, so dass die den Grundkörper 11 festlegenden
zusammengefügten Module 22-30 mit der Kuppelabschlusskappe verbindbar sind.
[0022] Wie in Fig. 6 gezeigt, erstrecken sich die Module mit ihren Oberkanten in Aufnahmen
der Kuppelabschlusskappe 14 hinein. Zu diesem Zweck sind die Aufnahmen jeweils in
Gestalt eines Fachs ausgebildet, das eine stabile z.B. eine kraft- oder formschlüssige
Aufnahme des jeweiligen Moduls im Bereich dessen Oberkante gewährleistet. Gezeigt
sind in Fig. 6 zwei seitlich aneinadergrenzende Module 27 und 28, die in entsprechende
Aufnahmefächer der Kuppelabschlusskappe eingesetzt sind sowie zwei sich an das Modul
28 anschließende Aufnahmefächer 31 und 32 zur Passaufnahme weiterer Module. Sobald
sämtliche Module 22-30 in die Aufnahmefächer der Kuppelabschlusskappe 14 und in den
Verbindungsring 16 eingesetzt sind, bildet der um diese Abschlusskappe ergänzte Grundkörper
11 ein stabiles kuppel- bzw. igluförmiges Bauwerk 10.
[0023] Fig. 4 zeigt eine Horizontalschnittsansicht von drei aneinandergrenzenden Bauwerkmodulen
22, 23, 24 des Bauwerks 10 von Fig. 2. Gezeigt sind zwei Überlappungsbereiche 33 und
34, in denen die Module 22 und 23 und 23 und 24 aneinadergrenzen. Diese Überlappungsbereiche
können, wie vorstehend angesprochen, komplementär ähnlich einer Nut/Federverbindung
ausgebildet sein. Alternativ und wie in Fig. 4 gezeigt, können die Module 22, 23,
24 eine zentrale Kernstruktur 35, 36, 37 in Gestalt einer Glasfasermatte oder eines
Metallnetzes einer Glasfasermatte und eines Metallnetzes enthalten, welche an den
Seitenkanten der Module 22, 23, 24 derart übersteht, dass es in den Überlappungsbereichen
33 und34 zur Überlappung der Struktur 35-37 mit benachbarten Modulen kommt.
[0024] Die Module können aus Kunststoff bestehen. Bevorzugt bestehen sie jedoch aus technischem
Gips, bevorzugt mit verschiedensten Beimischungen wie Flocken, Fasern oder Körnern.
Unter technischem Gips versteht man Gips als Sekundärrohstoff, der im Gegensatz zur
Verwendung von Gipsgestein und Anhydrit aus natürlichen Vorkommen aus verschiedenen
technischen Prozessen gewonnen wird, in denen Calciumsulfat als Nebenprodukt anfällt.
Die Nutzung dieser Nebenprodukte spart den Aufwand für deren Beseitigung oder Deponierung
und schont gleichzeitig die natürlichen Ressourcen. Zudem können je nach technischem
Prozess sehr spezielle und teilweise hochreine Calciumsulfat-Verbindungen für die
Gipsindustrie gewonnen werden.
[0025] Ein Vorteil der Verwendung von technischem Gips als Material für die Module des vorliegenden
Bauwerks besteht in dessen hoher Stabilität und der einfachen Erzielbarkeit durchgehend
homogener Innen- und Außenseiten des Bauwerks auch im Bereich der mit Fugen an den
Stoßstellen der Module, die sauber verspachtelt werden können.
[0026] Ein weiterer Vorteil der Verwendung von technischem Gips betrifft dessen günstigen
Schalldämmeigenschaften und das im Bauwerk erzielbare günstige Klima aufgrund der
Abwesenheit von bei Kunststoffmaterial unvermeidlichen Ausgasungen. Ähnliche Vorteile
werden mit einem Baustoff erzielt, der auf gemahlenem Bimsstein basiert. Dieser Baustoff
ist außerdem deutlich leichter als technischer Gips, was dem Gewicht der Module zugute
kommt.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Bauwerk
- 11
- Grundkörper
- 12
- Schiebetür
- 12a
- Türblende
- 13
- Türöffnung
- 14
- Kuppelabschlusskappe
- 15
- unterer Rand des Grundkörpers
- 16
- Verbindungsring
- 17
- obere Führungsschiene für die Schiebetür
- 18
- untere Führungsschiene für die Schiebetür
- 19
- Seitenrand der Schiebetür
- 20
- Gleitelement am oberen Schiebetürrand
- 21
- Gleitelement am unteren Schiebetürrand
- 22-30
- Module
- 31, 32
- Aufnahmefach
- 33, 34
- Überlappungsbereich
- 35-37
- Kernstruktur
1. Bauwerk (10) mit einem kuppel- bzw. igluförmigen Grundkörper (11), der vertikal in
Module (22-30) segmentiert ist, die mit ihrem unteren Ende in einen Verbindungsring
(16) eingesetzt und an ihrem oberen Ende durch einen Kuppelabschlusskappe (14) zusammengehalten
sind.
2. Bauwerk (10) nach Anspruch 1, wobei die Module (22-30) jeweils die Gestalt eines gleichschenkligen
Trapezes aufweisen, das um eine seine beiden Grundseiten mittig durchsetzende, in
einer Radialebene des Grundkörpers gekrümmte Mittenlängsachse derart gebogen ist,
dass die zusammengefügten Module den Grundkörper (11) in Kuppel- bzw. Iglugestalt
ergeben.
3. Bauwerk (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Verbindungsring einen kreisförmigen
U-Profilteil umfasst.
4. Bauwerk (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Module (22-30) Seitenkanten
mit einem Profil aufweisen, das eine formschlüssige Verbindung aneinandergrenzender
Module (22-30) gewährleistet.
5. Bauwerk (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Module (22-30) Seitenkanten
mit einem Profil oder eine an den Seitenkanten überstehende Kernstruktur (35-37) aufweisen,
die eine überlappende Verbindung aneinandergrenzender Module (22-30) gewährleisten
bzw. gewährleistet.
6. Bauwerk (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei die Kernstruktur
eine Glasfaserlage und/oder ein Metallnetz umfasst.
7. Bauwerk (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kuppelabschlusskappe
(14) Aufnahmefächer (31, 32) zur form- und/oder kraftschlüssigen Aufnahme der oberen
Enden der Module (22-30) umfasst.
8. Bauwerk (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei im Grundkörper (11) eine
Tür vorgesehen ist, bevorzugt eine Schiebtür (12), und besonders bevorzugt eine Schiebtür
(12), die im Schließzustand eine Türöffnung verschließt, die im Wesentlichen dem Umriss
eines der Module (22-30) entspricht, das sie im Schließzustand ersetzt.
9. Bauwerk (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Module (22-30) und/oder
die Kuppelabschlusskappe (14) und/oder die Schiebtür (12) aus Kunststoff, bevorzugt
aus technischem Gips oder einem Baustoff bestehen, der auf Bimssteinpulver basiert.
10. Bauwerk (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Grundkörper (11), die Kuppelabschlusskappe
(14) und die Schiebtür (12) jeweils einstückige 3D-Drucker-Erzeugnisse sind.