[0001] Es gibt viele Schmiermittel, die in der Sintermetallographie / Sintertechnologie
/ PM (Pulvermetallographie) Technik, von der Industrie verwendet werden und in der
Patentliteratur ausführlich beschrieben werden.
[0002] Wie zum Beispiel in den aufgeführten Patenten ausführlich beschrieben wird:
http://www.google.de/patents/DE69816108T2?cl=de
http://www.google.com/patents/EP2370220A1?cl=en
http://www.google.com/patents/EP2061842B1?cl=de
http://www.google.de/patents/EP0968068B1?cl=de
http://www.google.com/patents/US8257462
Stand der Technik:
[0003] Das PM-Verfahren bietet wirtschaftliche Vorteile im Vergleich zu anderen Metall-Formgebungsverfahren.
Drei wichtige Kriterien zeichnen das Verfahren aus:
[0004] Erstens: nahezu 100 % Werkstoffausnutzung (keine Verluste durch Materialabfall) vielfältige,
kostenneutrale Fertigungsmöglichkeiten.
[0005] Zweitens: zur Erfüllung kundenspezifischer Anforderungen weitgehende Anpassungsfähigkeit
der Werkstoffeigenschaften an die Funktion der Bauteile.
[0006] Und Drittens: umweltfreundlich - durch die in diesem Patent beschriebenen Schmiermittel
ist es zum ersten Mal möglich ein Schmiermittel auf nachwachsender Rohstoffbasis,
das CO2 neutral und damit 100%ig nachhaltig ist, zu verwenden.
[0007] Die große Vielfalt zulässiger Geometrien ermöglicht Bauteile, die mehrere Funktionen
in sich vereinigen und oft ganze Baugruppen herkömmlich produzierter Teile ersetzen
können.
[0008] Zum Beispiel können Innen- und Außenverzahnungen, Bohrungen und Sacklöcher mit Profil
oder auch Öffnungen mit Senkung oder Absatz in einem einzigen Formgebungsschritt hergestellt
werden.
[0009] Die Effizienz hängt von der Arbeitsgeschwindigkeit der Presse, den Fließeigenschaften
des Pulvers und der Höhe des zu pressenden Teils ab. Hingegen werden die Sinterkosten
durch die benötigte Materialqualität, die Sintertemperatur und - zeit, und die Schutzatmosphäre
beeinflusst, sind aber relativ unabhängig von der Teilegeometrie.
[0010] Obwohl Metallpulver mehr kosten als konventioneller Stahl, wird dieser Unterschied
durch die 100%ige Werkstoffausnutzung ausgeglichen. Dies gilt sowohl für typische
PM Teile von weniger als 1 kg Gewicht als auch für schwerere Teile, wobei das Ursprungsgewicht
des konventionellen Rohlings größer ist als das bearbeitete Fertigteil.
[0011] Die Parameter des Fertigungsprozesses werden durch die geforderten Bauteileigenschaften
bestimmt; sie sind abgestimmt auf die chemische Zusammensetzung, Dichte und Maßgenauigkeit
des Bauteils. Ein Kostenvergleich mit Wettbewerbstechnologien wie Stanzen, Kaltumformung,
Präzisionsgießen, Präzisionsschmieden und Kunststoffspritzgießen wird stark von dem
geforderten Werkstoff, der Geometrie und der Stückzahl beeinflusst.
[0012] Je höher die Anforderungen an die Werkstoffeigenschaften sind, je enger die geforderten
Maßtoleranzen und je größer die Stückzahl ist, umso größer sind die Vorteile beim
Einsatz von gesinterten Bauteilen. Auch wenn eine zerspanende Nachbearbeitung aus
Gründen der Maßtoleranzen oder der Geometrie notwendig wird, bleibt der Kostenvorteil
von Sinterteilen oft erhalten. Die PM-Technologie eignet sich besonders für hohe Stückzahlen,
da anfängliche Investitionen in formgebende Werkzeuge erforderlich sind.
[0013] Ein weiterer signifikanter Vorteil - das PM-Verfahren schont natürliche Ressourcen
durch Recycling, spart Rohmaterialien und der Produktionsprozess erzeugt geringere
Emissionen, vor allem dann, wenn als Schmiermittel zuckerrohrwachsbasierende Produkte
genommen werden, die CO2 neutral und nachwachsend und nachhaltig sind.
Kritik am Stand der Technik:
[0014] Aber es gibt keine Schmiermittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe, die CO2 neutral
sind und nachhaltig hergestellt werden. Es gibt kein Schmiermittel das auf Zuckerrohrwachsbasis
hergestellt wurde.
[0015] Überraschenderweise wurde herausgefunden, dass sich Zuckerrohrwachse und daraus hergestellte
Mischungen mit anderen Wachsen und wachsähnlichen Produkten ausgezeichnet als Schmiermittel
für Metallpulverzusammensetzungen eignen, die in der Sintermetallurgie / PM-Verfahren
hervorragende Ergebnisse erzielen.
Lösung und Verbesserung des Standes der Technik:
[0016] Die Erfindung betrifft Additive, die bei Metallpulverzusammensetzungen als Schmiermittel
eine spezifische Art von Schmierung erzielen und aus Zuckerrohrwachsen hergestellt
werden, sowie Mischungen aus Zuckerrohrwachs mit anderen Wachsen und wachsähnlichen
Stoffen. Diese Additive auf Zuckerrohrwachsbasis erzielen erstaunliche Ergebnisse.
[0017] Diese Schmiermittel werden zur Verdichtung der Metallpulver verwendet. Insbesondere
betrifft die Erfindung Metallpulverzusammensetzungen, die, wenn sie gepresst werden,
zu Erzeugnissen mit hoher Biegebruchfestigkeit und Druckfestigkeiten führen und zu
sehr glatten Oberflächen der Endprodukte führen. Die Schmiermittel haben den Vorteil,
dass sie in Metallpulverzusammensetzungen verwendet werden können, die sowohl für
die warme als auch für die kalte Verdichtung geeignet sind.
[0018] In der Industrie ist die Verwendung von Metallteilen, die durch Verdichten und Sintern
von Metallpulverzusammensetzungen hergestellt werden weit verbreitet und nimmt kontinuierlich
zu. Unterschiedlichste Teile mit variierenden Formen in Größe und Gestalt können hergestellt
werden. Die so hergestellten Metallteile weisen eine besonders hohe Dichte und auch
eine hohe Festigkeit aus, die strenge Qualitätskontrollen erfüllen.
[0019] Bei der Verdichtung von Metall werden unterschiedliche Standardtemperaturbereiche
verwendet. Daher wird das kalte Pressen hauptsächlich zur Verdichtung von Metallpulver
verwendet. Bereits bei der Kaltverpressung erreicht man mit den Additiven auf Zuckerrohrwachsbasis
sehr gute Erfolge, weil diese Wachse mit deren typischen niedrigeren Schmelzpunkten
bei der Kaltverdichtung, bei Raumtemperatur ideal verarbeitet werden. Leichte Erwärmungen
bei der Verdichtung haben sich als vorteilhaft erwiesen. Sowohl das kalte Pressen
als auch das warme Pressen erfordern die Verwendung eines Schmiermittels.
[0020] Die Verdichtung bei Temperaturen oberhalb der Raumtemperatur weist deutliche Vorteile
auf, und führt zu einem Erzeugnis mit höherer Dichte und höherer Festigkeit als die
Verdichtung, die bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt wird.
[0021] Die meisten der Schmiermittel, die bei der kalten Verdichtung verwendet werden, können
nicht bei der Hochtemperaturverdichtung eingesetzt werden, da sie nur innerhalb eines
begrenzten Temperaturbereiches effektiv sind. Ein ineffektives Schmiermittel erhöht
den Verschleiß der Verdichtungswerkzeuge beträchtlich und führt dadurch zu erhöhten
Kosten.
[0022] Wie stark das Verdichtungswerkzeug verschlissen wird hängt von folgenden Faktoren
ab:
- Von der Härte und Rauigkeit des Materials im Werkzeug und natürlich der Werkzeug beschaffenheit
- Vom ausgeübten Druck, der zur Verdichtung notwendig ist
- Von der Reibung zwischen dem Presskörper und der Wand des Werkzeuges während der Verdichtung
- Und davon wieviel Energie notwendig ist, um den verdichtete Presskörper wieder aus
dem Werkzeug zu entfernen - also den verdichteten Presskörper wieder aus dem Werkzeug
heraus zu stoßen. Minimierung der Ausstoßenergie/Ausstoßkraft.
[0023] Alle die genannten Punkte werden von Schmiermitteln auf Zuckerrohrwachsbasis ausgesprochen
positiv beeinflusst.
[0024] Die Ausstoßkraft ist die Kraft, die notwendig ist, um den Presskörper aus dem Werkzeug
auszustoßen. Da eine hohe Ausstoßkraft nicht nur den Verschleiß des Verdichtungswerkzeuges
erhöht, sondern auch den Presskörper beschädigen kann, sollte diese Kraft vorzugsweise
so weit wie möglich verringert werden.
[0025] Die Verwendung eines Schmiermittels kann natürlich zu Problemen bei der Verdichtung
führen und es ist daher wichtig, dass das Schmiermittel auf die Verdichtung angepasst
wird.
[0026] Um eine geeignete Wirkung zu zeigen, sollte das Schmiermittel während des Pressvorganges
aus der Porenstruktur der Pulverzusammensetzung in den Zwischenraum zwischen dem Presskörper
und dem Werkzeug gedrückt werden, so dass die Wände des Presswerkzeuges geschmiert
werden. Durch solch eine Schmierung der Wände des Verdichtungswerkzeuges wird die
Ausstoßkraft erheblich reduziert.
[0027] Ein anderer Grund, warum das Schmiermittel aus dem Presskörper in Richtung Wand des
Presswerkzeuges migrieren sollte, ist, dass es sonst in dem Presskörper nach dem Sintern
Poren bilden würde. Es ist bekannt, dass große Poren eine negative Wirkung auf die
dynamischen Festigkeitseigenschaften des Endproduktes / Erzeugnisses ausüben.
[0028] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Presskörper unter Verwendung des
spezifischen Schmiermittels auf Zuckerrohrwachsbasis in den Metallpulvern mit hoher
Biegebruchfestigkeit, Druckfestigkeit und hoher Rohdichte herzustellen und, dass die
gesinterten Erzeugnisse eine hohe Sinterdichte und eine niedrige Ausstoßkraft aufweisen.
Der Presskörper ist beträchtlichen Spannungen unterworfen, wenn er aus dem Verdichtungswerkzeug
wieder ausgestoßen wird. Das Formteil/Erzeugnis muss während der Weiterverarbeitung
zwischen Verdichtung und Sintern zusammengehalten werden, damit es nicht reißt bzw.
zu einer Rissbildung kommt, oder auf andere Weise beschädigt wird. Deshalb ist eine
hohe Biegebruchfestigkeit und Druckfestigkeit sehr wichtig. Diese ist besonders wichtig
bei dünnwandigen und filigranen Formteilen/Erzeugnissen.
[0029] Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Schmiermitteladditiv ist ein Zuckerrohrwachs.
[0030] Dieses natürliche, nachwachsende, CO2 neutrale und nachhaltige Schmiermittel wird
aus der Zuckerrohrpflanze gewonnen und hat eine C Kettenlängenverteilung von vorzugsweise
C 10 - C 40. Als Endgruppen treten neben aliphatischen Kohlenwasserstoffen Säure-
und Alkoholendgruppen auf. Die Säureendgruppen sind teilweise verestert.
[0031] Das natürliche Zuckerrohrwachs unterliegt leichten saisonalen Schwankungen und kann
auch leichte Abweichungen unter den regionalen Anbaugebieten aufweisen. Dies hat jedoch
keine Auswirkungen auf die positiven Eigenschaften, auf denen dieses Patent basiert.
[0032] Das Zuckerrohrwachs kann in der ungereinigten Qualität, so wie es von der Zuckerrohrpflanze
durch einfache Extraktion gewonnen wird, aber auch in der mit Wasserstoffsuperoxid
gereinigten und gebleichten Qualität verwendet werden.
[0033] Das Zuckerrohwachs kann zu jeder gewünschten Feinheit gemahlen, gesprüht oder windgesichtet
werden mit Feinheiten von 1 µm bis 1.000 µm. Die Besten Ergebnisse bei unseren Versuchen
wurden mit Feinheiten von 100% kleiner 80 µm, 100% kleiner 50 µm und 100% kleiner
30 µm erzielt.
[0034] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen,
sowohl durch kalte als auch warme Verdichtung. Das Verfahren zur Kaltverdichtung gemäß
der Erfindung umfasst folgende Schritte:
- a) Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels auf Basis von Zuckerrohrwachs
zu einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Verdichten der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten Körper, und
- c) Sintern des verdichteten Körpers, wobei ein Schmiermittel auf Zuckerrohrwachsbasis
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
[0035] Das Verfahren zur Warmverdichtung gemäß der Erfindung umfasst folgende Schritte:
- a) Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels auf Zuckerrohrwachsbasis zu
einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Vorwärmen der Metallpulverzusammensetzung auf eine vorbestimmte Temperatur,
- c) Verdichten der erwärmten Metallpulverzusammensetzung in einem erwärmten Werkzeug,
und
- d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung, wobei ein Schmiermittel auf
Zuckerrohrbasis gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
[0036] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung des Schmiermittels
gemäß der Erfindung für eine metallurgische Pulverzusammensetzung bei der Kalt- und
Warmverdichtung.
[0037] Die Einsatzkonzentration des Schmiermittels kann von 0,1 bis 3,0 Gew.% der Metallpulverzusammensetzung
betragen. Als besonders vorteilhaft hat sich eine Einsatzkonzentration von 0,2 bis
0,8 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der Metallpulverzusammensetzung, erwiesen.
Die Möglichkeit, das Schmiermittel auf Zuckerrohrbasis in niedrigen Mengen zu verwenden,
ist ein besonders vorteilhaftes Merkmal dieser Erfindung. Dadurch ist es möglich sowohl
den Presskörper als auch die Sintererzeugnisse mit hohen Dichten kosteneffektiv herzustellen.
[0038] Wie in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet, schließt der Ausdruck
"Metallpulver" Pulver auf Eisenbasis ein, die im Wesentlichen aus Eisenpulvern bestehen
und nicht mehr als ungefähr 1,0 Gew.%, vorzugsweise nicht mehr als ungefähr 0,5 Gew.%
normale Verunreinigungen enthalten. Beispiele solcher stark verdichtbaren Eisenpulver
mit metallurgischer Güte sind ANCORSTEEL 1000er Reihe aus reinen Eisenpulvern, z.
B. 1000, 1000B und 1000C, erhältlich von Hoeganaes Corporation, Riverton, New Jersey
und ähnliche Pulver, die von Höganäs AB, Schweden, erhältlich sind. Zum Beispiel weist
ANCORSTEEL 1000 Eisenpulver ein typisches Siebprofil auf, wobei ungefähr 22 Gew.%
der Teilchen unter einem Nr. 325 Sieb (US-Reihe) und ungefähr 10 Gew.% der Teilchen
größer als ein Nummer 100-Sieb sind, wobei der Rest zwischen diesen beiden Größen
liegt (Spurenmengen sind größer als ein Nr. 60 Sieb). Das ANCORSTEEL 1000 Pulver weist
eine scheinbare Dichte von ungefähr 2,85-3,00 g/cm
3 auf, typischerweise 2,94 g/cm
3. Andere Eisenpulver, die in der Erfindung verwendet werden können, sind normalerweise
Eisenschwammpulver, wie ein Hoeganaes ANCOR MH-100 Pulver.
[0039] Die Eisenbasispulver können auch Eisen enthalten, vorzugsweise im Wesentlichen reines
Eisen, das vorlegiert, diffusionsgebunden oder mit einem oder mehreren Legierungselementen
vermischt wurde. Beispiele von Legierungselementen, die mit den Eisenteilchen verbunden
werden können, sind jedoch nicht auf diese beschränkt, sondern umfassen auch Molybdän,
Mangan, Magnesium, Chrom, Silicium, Kupfer, Nickel, Gold, Vanadium, Columbium (Niob),
Graphit, Phosphor, Aluminium, binäre Legierungen aus Kupfer und Zinn oder Phosphor,
Ferrolegierungen von Mangan, Chrom, Bor, Phosphor oder Silicium, niedrigschmelzende
tertiäre oder quartäre Eutectica von Kohlenstoff und zwei oder drei ausgewählte aus
Eisen, Vanadium, Mangan, Chrom und Molybdän, Carbide von Wolfram oder Silicium, Siliciumnitrid,
Aluminiumoxid und Sulfide von Mangan oder Molybdän und deren Kombinationen. Typischerweise
werden die Legierungselemente im Allgemeinen mit Eisenpulver verbunden, vorzugsweise
im Wesentlichen mit reinem Eisenpulver in einer Menge von bis zu 7 Gew.%, vorzugsweise
0,25 bis 5 Gew.%, bevorzugter von 0,25 bis 4 Gew.%, obwohl in bestimmten Spezialverwendungen
die Legierungselemente in einer Menge von 7 Gew.% bis 15 Gew.% des Eisenpulvers und
Legierungselementes vorhanden sein können.
[0040] Die Pulver auf Eisenbasis können daher Eisenteilchen enthalten, die sich in einer
Mischung mit Legierungselementen befinden, die in der Form von Legierungspulver vorliegen.
Der Ausdruck "Legierungspulver", wie hier verwendet, betrifft jedes teilchenförmige
Element oder Verbindung, wie zuvor erwähnt, die physikalisch mit den Eisenteilchen
vermischt wurde, unabhängig davon, ob sich das Element oder die Verbindung mit dem
Eisenpulver legiert oder nicht.
[0041] Die Legierungselementteilchen weisen im Allgemeinen eine mittlere Teilchengröße von
1 bis 500 µm auf, vorzugsweise von 1 - 100 µm und die besonders bevorzugte Teilchengröße
liegt unter 30 µm. Bindemittel werden vorzugsweise in Mischungen der Eisenteilchen
und Legierungspulver eingeführt, um ein Stauben und eine Anhäufung des Legierungspulvers
in dem Eisenpulver zu vermeiden.
[0043] Das Pulver auf Eisenbasis kann des Weiteren in Form von Eisen vorliegen, welches
mit einem oder mehreren der Legierungselemente vorlegiert wurde. Die vorlegierten
Pulver können hergestellt werden, indem eine Schmelze aus Eisen und der gewünschten
Legierungselemente hergestellt wird und anschließend die Schmelze zerstäubt wird,
wobei die zerstäubten Tröpfchen bei Verfestigung das Pulver bilden. Die Menge des
Legierungselementes oder der Elemente, welche eingeführt werden, hängen von Eigenschaften
ab, die in dem fertigen Metallteil gewünscht sind. Vorlegierte Eisenpulver, die solche
Legierungselemente einsetzen, sind von Hoeganaes Corporation als Teil der ANCORSTEEL
Reihe von Pulvern erhältlich.
[0044] Ein weiteres Beispiel von Pulvern auf Eisenbasis sind diffusionsgebundene Pulver
auf Eisenbasis, die Teilchen von im Wesentlichen reinem Eisen enthalten, welche die
Legierungselemente diffusionsgebunden an ihren Außenoberflächen aufweisen. Solche
kommerziell erhältlichen Pulver umfassen DISTALOY 4600A diffusionsgebundenes Pulver,
erhältlich von Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 1,8% Nickel, ungefähr 0,55%
Molybdän und ungefähr 1,6% Kupfer enthält, und DISTALOY 4800A diffusionsgebundenes
Pulver, erhältlich von Hoeganaes Corporation, welches ungefähr 4,05% Nickel, ungefähr
0,55% Molybdän und ungefähr 1,6% Kupfer enthält. Pulver mit ähnlicher Güte sind auch
von Höganäs AB, Schweden, erhältlich.
[0045] Ein bevorzugtes Pulver auf Eisenbasis wird aus einem mit Molybdän (Mo) vorlegierten
Eisen hergestellt. Das Pulver wird hergestellt, indem eine Schmelze aus im Wesentlichen
reinem Eisen, welches zwischen 0,1 bis 3 Gew.-% Mo enthält, zerstäubt wird. Ein Beispiel
solch eines Pulvers ist Hoeganaes ANCORSTEEL 85HP Stahlpulver, welches 0,70 - 0,90
Gew.% Mo, insgesamt weniger als ungefähr 0,4 Gew.% anderen Materialien wie Mangan,
Chrom, Silicium, Kupfer, Nickel, Molybdän oder Aluminium enthält, und weniger als
0,03 Gew.% Kohlenstoff. Ein weiteres Beispiel solch eines Pulvers ist Hoeganaes ANCORSTEEL
4600V Stahlpulver, welches 0,4 bis 0,7 Gew.% Molybdän enthält, 1,0 bis 3,0 Gew.% Nickel
und 0,05 bis 0,35 Gew.% Mangan und weniger als 0,03 Gew.% Kohlenstoff enthält.
[0046] Ein anderes vorlegiertes Eisenbasispulver, das in der Erfindung verwendet wird, ist
in dem
US-Patent Nr. 5 108 93 von Causton offenbart, mit dem Titel "Steel Powder Admixture Having Distinct Pre-alloyed Powder
of Iron Alloys". Diese Stahlpulverzusammensetzung ist eine Mischung zweier unterschiedlich
vorlegierter Pulver auf Eisenbasis, wobei das eine eine Vorlegierung aus Eisen mit
0,4 bis 3,0 Gew.% Molybdän, das andere eine Vorlegierung aus Eisen mit Kohlenstoff
und mit wenigstens 25 Gew.% eines Übergangselementbestandteils ist, wobei dieser Bestandteil
wenigstens ein Element umfasst, gewählt aus der Gruppe bestehend aus Chrom, Mangan,
Vanadium und Columbium. Diese Mischung liegt in Verhältnissen vor, die wenigstens
0,05 Gew.% des Übergangselementbestandteiles zu der Stahlpulverzusammensetzung bereitstellen.
Ein Beispiel solch eines Pulvers ist kommerziell als Hoeganaes ANCORSTEEL 41 AB Stahlpulver
erhältlich, welches ungefähr 0,85 Gew.% Molybdän, ungefähr 1 Gew.% Nickel, ungefähr
0,9 Gew % Mangan, ungefähr 0,75 Gew.% Chrom und ungefähr 0,5 Gew.% Kohlenstoff enthält.
[0047] Andere Pulver auf Eisenbasis, die in der Praxis der Erfindung geeignet sind, sind
ferromagnetische Pulver. Ein Beispiel ist eine Zusammensetzung eines im Wesentlichen
reinen Eisenpulvers, in Mischung mit Pulvern aus Eisen, welches mit geringen Mengen
an Phosphor vorlegiert wurde.
[0048] Noch andere Pulver auf Eisenbasis, die bei der Praxis der Erfindung geeignet sind,
sind Eisenteilchen, die mit einem thermoplastischen Material beschichtet sind, um
eine im Wesentlichen gleichförmige Beschichtung aus dem thermoplastischen Material
bereitzustellen, wie in dem
US-Patent Nr. 5 198 137 von Rutz et al. beschrieben. Vorzugsweise weist jedes Teilchen eine im Wesentlichen gleichförmige
umgebende Beschichtung um das Eisenkernteilchen auf. Es wird ausreichend thermoplastisches
Material aufgebracht, um eine Beschichtung mit 0,05 bis15 Gew.% der Eisenteilchen
bereitzustellen. Im Wesentlichen ist das thermoplastische Material in einer Menge
von 0,2 Gew.%, vorzugsweise 0,4 bis 2 Gew.% und besonders bevorzugt 0,5 bis 1,0 Gew.%
der beschichteten Teilchen vorhanden. Bevorzugt sind thermoplastische Kunststoffe
wie Polyethersulfone, Polyetherimide, Polycarbonate oder Polyphenylether mit einem
massegemittelten Molekulargewicht in dem Bereich von 5000 bis 50000. Andere polymerbeschichtete
Eisenbasispulver umfassen solche, die eine innere Beschichtung aus Eisenphosphat enthalten,
wie in dem
US-Patent Nr. 5 063 011 von Rutz et al. beschrieben.
[0049] Die Teilchen aus reinem Eisen, vorlegiertem Eisen, diffusionsgebundenem Eisen oder
mit thermoplastischen Kunststoffen beschichteten Eisen können eine Teilchengröße von
1 µm bis 1000 µm betragen. Im Allgemeinen weisen die Teilchen eine massegemittelte
Teilchengröße in dem Bereich von 10 µm bis 500 µm auf. Bevorzugt ist eine Teilchengröße
von 50 µm bis 150 µm.
[0050] Unabhängig von dem Metallpulver und dem Schmiermittel gemäß der Erfindung, kann die
Metallpulverzusammensetzung ein oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, gewählt aus der
Gruppe bestehend aus Bindemitteln, Verarbeitungshilfen und harten Phasen. Die Bindemittel
können zu der Pulverzusammensetzung gemäß des Verfahrens zugegeben werden, welches
in dem
US-P-4 834 800 beschrieben ist und in die Metallpulverzusammensetzungen in Mengen von ungefähr 0,005
bis 3 Gew.%, vorzugsweise ungefähr 0,05 bis1,5 Gew.% und bevorzugter ungefähr 0,1
bis1 Gew.% gemischt werden, bezogen auf das Gewicht des Eisens und der Legierungspulver.
[0051] Die Verarbeitungshilfen, die in der Metallpulverzusammensetzung verwendet werden,
können aus Talk, Forsterit, Mangansulfid, Schwefel, Molybdändisulfid, Bornitrid, Tellur,
Selen, Bariumdifluorid und Calciumdifluorid bestehen, welche entweder getrennt oder
in Kombination verwendet werden.
[0052] Die harten Phasen, die in der Metallpulverzusammensetzung verwendet werden, können
aus Carbiden von Wolfram, Vanadium, Titan, Niob, Chrom, Molybdän, Tantal und Zircon,
aus Nitriden von Aluminium, Titan, Vanadium, Molybdän und Chrom, Al
2O
3, B
4C und aus verschiedenen keramischen Materialien bestehen.
[0053] Mit der Hilfe herkömmlicher Verfahren werden das Metallpulver und die Schmiermittelteilchen
zu einer im Wesentlichen homogenen Pulverzusammensetzung vermischt. Vorzugsweise wird
das Schmiermittel zu der Metallpulverzusammensetzung in der Form von festen Teilchen
zugegeben. Die mittlere Teilchengröße der Schmiermittel kann variieren, liegt jedoch
vorzugsweise in dem Bereich von 1-1000 µm.
[0054] Ist die Teilchengröße zu groß, wird es für das Schmiermittel schwierig, die Porenstruktur
der Metallpulverzusammensetzung während der Verdichtung zu verlassen und das Schmiermittel
kann dann zu großen Poren nach dem Sintern führen, was zu einem Presskörper mit verschlechterten
Festigkeitseigenschaften führt.
[0055] Bei der Kaltverdichtung gemäß der Erfindung sind die Schritte wie folgt:
- a) Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels auf Zuckerrohrwachsbasis gemäß
dieser Erfindung, zu einer Metallpulverzusammensetzung,
- b) Verdichten der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten Körper, und
- c) Sintern des verdichteten Körpers.
[0056] Bei der Kaltverdichtung gemäß der Erfindung ist es bevorzugt, den verdichteten Körper
vor dem Schritt c) auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels
auf Zuckerrohrwachsbasis für einen ausreichenden Zeitraum zu erwärmen, sodass im Wesentlichen
in dem ganzen Körper die gleiche Temperatur erreicht wird. Durch diese Behandlung
wird dem verdichteten Körper, welcher zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesintert ist,
eine hohe Biegebruchfestigkeit verliehen, welche die Handhabung und Verarbeitung des
verdichteten Körpers zwischen der Verdichtung und dem Sintern vereinfacht, ohne dass
dieser reißt oder anderweitig beschädigt wird. Aus den nachfolgenden Untersuchungen
wird deutlich, dass die gesteigerten Biegebruchfestigkeiten und Druckfestigkeiten
nicht unter Verwendung von Beispielen kommerziell erhältlicher Schmiermittel für die
Kaltverdichtung erzielt werden können, wodurch das Schmiermittel auf Zuckerrohrwachsbasis
gemäß der vorliegenden Erfindung als besonders angesehen werden kann.
[0057] Bei der Warmverdichtung gemäß der Erfindung wird die Metallpulverzusammensetzung
idealerweise vorgewärmt, bevor diese dem vorgewärmten Verdichtungswerkzeug zugeführt
wird. Bei solch einer Vorwärmung der Metallpulverzusammensetzung ist es wichtig, dass
sich das Schmiermittel auf Zuckerrohrwachsbasis nicht erweicht oder anschmilzt. Dies
würde die Handhabung der Pulverzusammensetzung erschweren und ein Einfüllen in das
Verdichtungswerkzeug erschweren. Die Reproduzierbarkeit der Gewichtsbestandteile durch
den gesamten Körper des Erzeugnisses bzw. die exakte Einhaltung der Rezeptur durch
den gesamten Körper des Erzeugnisses würde schwieriger. Es könnte zu Dichtefluktuationen
kommen. Und somit hätte man größere Probleme zu einem verdichteten Körper mit einer
exakt gleichförmigen Dichte zu kommen.
[0058] Die Schritte des Warmverdichtungsverfahrens sind die folgenden:
- a) Mischen eines Metallpulvers und des Schmiermittels auf Zuckerrohrwachsbasis gemäß
der Erfindung
- b) Vorwärmen der Mischung auf eine vorbestimmte Temperatur, vorzugsweise eine Temperatur
unterhalb des Schmelzpunktes des Schmiermittels;
- c) Befördern der erwärmten Pulverzusammensetzung zu einem Werkzeug, welches auf eine
Temperatur erwärmt ist, vorzugsweise eine Temperatur des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels
oder leicht (1 - 5 °C) darunter und Verdichten der Zusammensetzung, und
- d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung.
[0059] In Schritt b) des Verfahrens, wird die Metallpulverzusammensetzung auf eine Temperatur
von 5-30°C unterhalb des Schmelzpunktes des Schmiermittels auf Zuckerrohrwachses vorgewärmt.
[0060] Die Untersuchungen werden im Folgenden zur Darstellung der Wirksamkeit der Erfindung
angeführt und dass diese zu Erzeugnissen mit hoher Rohdichte wie auch hoher Biegebruchfestigkeit
und Bruchfestigkeit führt.
Untersuchung 1
[0061] Tabelle 1 zeigt Schmiermittel unter Angabe des Schmelzpunktpeaks, der gemessenen
Rohdichte (GD) und der Ausstoßkraft (Ej.F) bei der Kaltverdichtung von ASC 100.29
(hergestellt von Hoeganaes AB) gemischt mit 0,5 Gew.% Graphit, 2 Gew.% Cu-200 und
0,6 Gew.% Schmiermittel. Der Verdichtungsdruck betrug 600 MPa.
Tabelle 1 Schmiermittel bei der Kaltverdichtung
| |
GD Gramm/cm2 |
EjF N/mm2 |
DSC Peak |
| Rohzuckerrohrwachs DEUREX® X 50 |
7,22 |
21,5 |
90 |
| Zuckerrohrwachs DEUREX® X 52 gebleicht |
7,18 |
18,7 |
82 |
| * EBS Wachs |
7,18 |
17,7 |
144 |
| * nicht Gegenstand der Erfindung |
|
|
|
[0062] Zuckerrohrwachs DEUREX® X 50 innerhalb des Umfangs der Erfindung.
[0063] Zuckerrohrwachs DEUREX® X 52 gebleicht innerhalb des Umfangs der Erfindung.
[0064] EBS-Wachs ist ein Ethylen-bis-stearamid-Wachs.
[0065] Die Rohdichte wurde gemäß ISO 3927 1985 gemessen und die Ausstoßkraft wurde gemäß
dem DEUREX - Verfahren gemessen.
[0066] Die Schmelzpunktpeaks für die Schmiermittel sind als Peak-Werte der Schmelzkurve
angegeben, welche mit Hilfe des Differentialkalorimeter (DSC)-Verfahrens an einem
Modell 912S DSC-Gerät, erhältlich von TA Instruments, New Castle,
DE 197 201 USA gemessen.
[0067] Aus Tabelle 1 wird deutlich, dass ähnliche Rohdichten erzielt werden können, und
die gleiche niedrige Ausstoßkraft durch das Schmiermittel auf Zuckerrohrwachsbasis
im Vergleich mit dem EBS-Wachs erhalten werden kann.
Untersuchung 2
[0068] Die nachfolgende Tabelle 2 zeigt einen Vergleich des Schmiermittels auf Zuckerrohrwachsbasis
X 50 und EBS-Wachs betreffend des Erwärmens des verdichteten Körpers vor dem Sintern,
wobei der verdichtete Körper auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktpeaks des
Schmiermittels über einen ausreichenden Zeitraum erwärmt wird, um im Wesentlichen
die gleiche Temperatur in dem gesamten verdichteten Körper zu erzielen.
[0069] Die Metallpulverzusammensetzungen enthielten die folgenden Bestandteile.
Zusammensetzung 1 (Erfindung)
ASC 100.29, vertrieben von Höganäs AB
2,0 Gew.% CU-200
0,5 Gew.% Graphit
0,6 Gew.% Rohzuckerrohrwachs X 50 oder gebleichtes X 52
Zusammensetzung 2 (EBS-Wachs)
ASC 100.29, vertrieben von Höganäs AB
2,0 Gew.% CU-2000
0,5 Gew.% Graphit
0,8 Gew.% EBS-Wachs (z.B. DEUREX® A 20)
Tabelle 2 Verdichtete Körper, wärmebehandelt vor dem Sintern
| Zusammensetzung |
Verdichtungsdruck MPs |
GD Gramm/cm |
TRS MPs |
| 1 Wachs X 50/ 52 |
600 |
7,10 |
24 |
| 2 EBS Wachs |
600 |
7,07 |
14 |
| 1*1 Wachs X 50/X52 |
600 |
7,12 |
38 |
| 2*2 EBS Wachs |
600 |
7,09 |
18 |
[0070] Zwischen dem Rohzuckerrohrwachs X 50 und dem gebleichten Zuckerrohrwachs X 52 konnte
kein wesentlicher Unterschied bei der erreichten Biegebruchfestigkeit erhalten werden.
[0071] Aus Tabelle 2 wird deutlich, dass die Biegebruchfestigkeit (TRS) durch die Wärmebehandlung
der verdichteten Rohkörper der Zusammensetzung 1 beträchtlich gesteigert wird, während
die Biegebruchfestigkeit des verdichteten Rohkörpers der Zusammensetzung 2 durch die
Wärmebehandlung nicht erheblich erhöht wird.
[0072] Die erhöhte Biegebruchfestigkeit stellt einen verdichteten Rohkörper zur Verfügung,
der vor dem Sintern handhabbar ist und verarbeitet werden kann. Diese Möglichkeit
ist in vielen Bereichen besonders gewünscht.
Untersuchung 3
[0073] Die nachfolgende Tabelle 3 zeigt Schmiermittel unter Angabe des Schmelzpunktpeaks
des Verdichtungsdrucks (Comp. Press.), der gemessenen Rohdichte (GD), der Ausstoßenergie
(Ej.En) bei der Kaltverdichtung von ASC 100.29 (vertrieben von Höganäs AB) gemischt
mit 0,45 Gew.% Schmiermittel und 0,15 Gew.% Methacrylatbindemittel.
Tabelle 3 Schmiermittel in gebundenen Metallzusammensetzungen bei der Kaltverdichtung
| Schmiermittel |
Verdichtungsdruck MPs |
GD g/cm |
Ej.En. J/cm2 |
Schmelzpunktpeak |
| DEUREX® X 52 |
600 |
7,09 |
32,5 |
82 |
| DEUREX® X 52 |
800 |
7,22 |
38,9 |
82 |
| DEUREX® X 50 |
600 |
7,07 |
35,0 |
90 |
| DEUREX® X 50 |
800 |
7,22 |
41,9 |
90 |
| * EBS Wachs |
600 |
7,16 |
47,4 |
144 |
| * EBS Wachs |
800 |
7,28 |
59,1 |
144 |
DEUREX® X 50 und DEUREX® X 52 sind Schmiermittel auf Zuckerrohrbasis gemäß der Erfindung.
(*) EBS Wachs (wie z.B. DEUREX A 20) ist nicht Bestandteil der Erfindung. |
[0074] Aus Tabelle 3 wird deutlich, dass die Ausstoßenergien bei den Schmiermitteln gemäß
der vorliegenden Erfindung niedriger sind als bei dem Schmiermittel außerhalb des
Umfangs der Erfindung.
Untersuchung 4
[0075] Die nachfolgende Tabelle 4 zeigt Schmiermittel unter Angabe des Schmelzpunktpeaks,
der Pulvertemperatur, der Werkzeugtemperatur und der Rohdichte (GD) und der Ausstoßkraft
(Ej.F).
[0076] Die Metallpulverzusammensetzungen enthielten die folgenden Bestandteile:
Distaloy®Ae, vertrieben von Höganäs AB
0,3 Gew.% Graphit
0,6 Gew.% Schmiermittel gemäß Tabelle 4.
[0077] Der Verdichtungsdruck betrug 600 MPa.
Tabelle 4 Schmiermittel bei der Warmverdichtung
| Schmiermittel |
Schmelzp. |
Pulvertemperatur |
Werkzeugtemp. |
GD g/cm |
Ej.F N/mm2 |
| DEUREX® X 50 |
90 |
80 |
80 |
7,27 |
20,3 |
| DEUREX® X 50 |
90 |
80 |
85 |
7,29 |
20,8 |
| * EBS Wachs |
144 |
120 |
120 |
7,22 |
17,0 |
| (*) EBS Wachs (wie z.B. DEUREX A 20) ist nicht Bestandteil der Erfindung |
[0078] Aus Tabelle 4 wird deutlich, dass die Rohdichte (GD) bei dem Schmiermittel gemäß
der Erfindung etwas höher ist. Die Ausstoßkraft ist bei dem Schmiermittel gemäß der
Erfindung höher, ist jedoch immer noch niedrig genug, um geeignet zu sein.
[0079] Im Vergleich mit dem Material, welches EBS-Wachs als Schmiermittel enthält, zeigen
die Materialien, welche mit den Schmiermitteln gemäß der Erfindung vermischt sind,
vergleichbare Rohdichten (GD) und Ausstoßkräfte (Ej.F) bei niedrigerem Energieeinsatz.
[0080] Wenn ein kaltverdichteter Körper, bei welchem das Material mit dem Schmiermitteln
gemäß der Erfindung vermischt wurde, vor dem Sintern wärmebehandelt wird, gewinnt
es eine erhöhte Rohfestigkeit im Vergleich zu einem Material, welches mit EBS-Wachs
vorgemischt ist. Die erhöhte Rohfestigkeit macht es möglich, den verdichteten Körper
vor dem Sintern zu verarbeiten, ohne dass dieser reißt oder anderweitig beschädigt
wird.
[0081] EBS Wachs kann bis zu einer Konzentration von 80% dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
[0082] Ölsäureamid kann bis zu einer Konzentration von 80% dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
[0083] Erucasäureamid kann bis zu einer Konzentration von 80% dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
[0084] Behensäureamid kann bis zu einer Konzentration von 80% dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
[0085] Arachidonsäureamid kann bis zu einer Konzentration von 80% dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
[0086] Montanwachse können bis zu einer Konzentration von 80 % dem Zuckerrohrwachs zugemischt
werden, ohne die positiven Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schmiermittels zu verlieren.
1. Metallpulverzusammensetzung zur Verdichtung, welche ein Metallpulver und ein Schmiermittel
enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein nachwachsendes und C02 neutrales Zuckerrohrwachs ist.
2. Metallpulverzusammensetzung nach Anspruch 1 zur Verdichtung, welche ein Metallpulver
und ein Schmiermittel enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Naturwachs ist.
3. Metallpulverzusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel auf Zuckerrohrwachsbasis hergestellt wurde.
4. Metallpulverzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel mindestens 1 - 100 % eines Naturwachses enthält.
5. Metallpulverzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel mindestens 1 - 100 % Zuckerrohrwachs enthält.
6. Metallpulverzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich einen oder mehrere Zusatzstoffe enthält, gewählt aus der Gruppe bestehend
aus Bindemitteln, Verarbeitungshilfsmitteln, Legierungselementen und harten Phasen.
7. Metallpulverzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich ein Bindemittel und einen oder mehrere Zusatzstoffe enthält, gewählt
aus der Gruppe bestehend aus Verarbeitungshilfsmitteln, Legierungselementen und harten
Phasen.
8. Metallpulverzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Hauptmenge eines Metallpulvers, welches aus einem Pulver auf der Basis von
Eisen besteht, das eine Teilchengröße in dem Bereich von 1 µm bis 1000 µm aufweist,
und eine kleinere Menge 0,1 - 3,0 % eines festen Schmiermittels umfasst, welches ein
Zuckerrohrwachs, ein Naturwachs oder eine Mischung aus Zuckerrohrwachs und einem weiteren
Naturwachs mit dem jeweiligen Schmiermittel EBS Wachs, Ölsäureamid, Erucasäureamid,
Behensäureamid, Arachidonsäureamid, Polyolefinwachse, Montanwachse oder Fischer Tropsch
Wachse, mit einem jeweiligen Anteil von 1 bis 99 % enthält.
9. Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen, umfassend folgende Schritte: a)
Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung;
b) Verdichten der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten Körper, und c)
Sintern des verdichteten Körpers, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Naturwachs oder eine Mischung aus Naturwachsen oder Montanwachsen
und anderen Schmiermitteln ist.
10. Verfahren zur Herstellung von Sintererzeugnissen, umfassend folgende Schritte: a)
Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung;
b) Verdichten der Metallpulverzusammensetzung zu einem verdichteten Körper, und c)
Sintern des verdichteten Körpers, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Zuckerrohrwachs oder eine Mischung aus einem Zuckerrohrwachs
und anderen Schmiermitteln ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der verdichtete Körper vor dem Schritt c) auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktpeaks
des Schmiermittels für einen ausreichenden Zeitraum erwärmt wird, um in dem ganzen
Körper im Wesentlichen die gleiche Temperatur zu erzielen.
12. Verfahren nach Anspruch 9 - 11 zur Herstellung von Sintererzeugnissen, umfassend folgende
Schritte a) Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung,
b) Vorwärmen der Metallpulverzusammensetzung auf eine vorbestimmte Temperatur, c)
Verdichten der erwärmten Metallpulverzusammensetzung in einem erwärmten Werkzeug,
und d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Naturwachs oder eine Mischung aus einem Naturwachs oder einem
Montanwachs und anderen Schmiermitteln ist.
13. Verfahren nach Anspruch 9 -12 zur Herstellung von Sintererzeugnissen, umfassend folgende
Schritte a) Mischen eines Metallpulvers und eines Schmiermittels zu einer Metallpulverzusammensetzung,
b) Vorwärmen der Metallpulverzusammensetzung auf eine vorbestimmte Temperatur, c)
Verdichten der erwärmten Metallpulverzusammensetzung in einem erwärmten Werkzeug,
und d) Sintern der verdichteten Metallpulverzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmiermittel ein Zuckerrohrwachs oder eine Mischung aus einem Zuckerrohrwachs
und anderen Schmiermitteln ist.
14. Verfahren nach Anspruch 9 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallpulverzusammensetzung aus Schritt b) auf eine Temperatur unterhalb des
Schmelzpunktpeaks des Zuckerrohrwachses vorgewärmt wird, vorzugsweise auf eine Temperatur
von 5 bis 30°C unterhalb des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels.
15. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug vor dem Schritt c) auf eine Temperatur des Schmelzpunktpeaks des Polyolefins
oder darunter vorgewärmt wird, vorzugsweise auf eine Temperatur von 5 bis 30°C unterhalb
des Schmelzpunktpeaks des Schmiermittels.
16. Verwendung eines Schmiermittels, welches ein Naturwachs oder eine Mischung aus Naturwachsen
oder einem Montanwachs und den jeweiligen bekannten Schmiermitteln EBS Wachs, Ölsäureamid,
Erucasäureamid, Behensäureamid oder Arachidonsäureamid, Polyolefinwachse oder Fischer
Tropsch Wachse jeweils 1 bis 99 % enthält, in einer Metallpulverzusammensetzung zur
Kaltverdichtung.
17. Verwendung eines Schmiermittels, welches ein Zuckerrohrwachs oder eine Mischung aus
Zuckerrohrwachs und den jeweiligen Schmiermitteln EBS Wachs, Ölsäureamid, Erucasäureamid,
Behensäureamid oder Arachidonsäureamid, Polyolefinwachse oder Fischer Tropsch Wachse
jeweils 1 bis 99 % enthält, in einer Metallpulverzusammensetzung zur Kaltverdichtung.
18. Verwendung eines Schmiermittels, welches ein Naturwachs oder eine Mischung aus Naturwachsen
oder Montanwachsen und den jeweiligen bekannten Schmiermitteln EBS Wachs, Ölsäureamid,
Erucasäureamid, Behensäureamid, Arachidonsäureamid, Polyolefinwachse oder Fischer
Tropsch Wachse jeweils 1 bis 99 % enthält, in einer Metallpulverzusammensetzung zur
Warmverdichtung.
19. Verwendung eines Schmiermittels, welches ein Zuckerrohrwachs oder eine Mischung aus
Zuckerrohrwachs und dem jeweiligen Schmiermitteln EBS Wachs, Ölsäureamid, Erucasäureamid,
Behensäureamid oder Arachidonsäureamid jeweils 1 bis 99 % enthält, in einer Metallpulverzusammensetzung
zur Warmverdichtung.