[0001] Die Erfindung betrifft eine Streckvorrichtung, also ein Gerät, das in der Lage ist,
Faserbänder beispielsweise aus mehreren Kannen einzuziehen, danach nebeneinander zu
legen, zu strecken und zu einem neuen, einzigen Faserband zusammenzuführen, das vorzugsweise
die gleichen Breitenabmessungen hat wie jedes einzelne der eingezogenen, mehreren
Faserbänder. Breitenabmessung bedeutet im Rahmen der Anmeldung das Ausdehnungsmaß
des Faserbandes in jegliche Richtung quer zur Längserstreckung des Faserbandes.
[0002] Zum Einziehen des Faserbandes werden üblicherweise Gatteranordnungen verwendet, bei
denen Kannen in einer oder mehreren Reihen, entlang deren Längserstreckung gesehen,
nebeneinander angeordnet sind. Dabei können üblicherweise bis zu zehn Faserbänder
in ein Streckwerk eingezogen werden.
[0003] Problematisch ist, dass im Rahmen einer Verarbeitungskette von Rohfasern wie Baumwollfaserballen
oder Chemiefasern zum Vorgarn eine Vielzahl an Strecken notwendig ist. Dies führt
zu einem erhöhten Platzbedarf, da jede einzelne Strecke zugänglich sein muss. Ein
einfaches Nebeneinanderstellen mehrerer Strecken verringert dieses Problem nicht.
[0004] Daher wurden sogenannte Doppelstrecken entwickelt. Diese haben zwei Streckwerke,
die, entlang ihrer Längserstreckung gesehen, sehr eng aneinander angeordnet sind.
Zudem ermöglicht dies den Einsatz dreireihiger Gatteranordnungen, bei denen jeweils
1½ Längsreihen für ein jeweiliges der zwei Streckwerke vorgesehen sein können. Beide
Streckwerke werden eng nebeneinander platziert und mittels Wellen miteinander wirkverbunden.
Durch einen gemeinsamen Antriebsstrang werden somit beide Streckwerke von einem Motor
angetrieben. Die gesamte Maschinenperipherie (Schaltschrank, Steuerung, Absaugung/Filterbox
und Display) wird nur einmal benötigt. Da die Maschinen immer gleichzeitig, laufen
wird nur eine Gatteranordnung benötigt. Damit ist eine sehr geringe Flächenausnutzung
möglich, und trotzdem kann die Leistung zweier Strecken bzw. Streckwerke weiter genutzt
werden. Das Problem der Flächennutzung wird umso größer, je mehr Querreihen von Karden
hintereinander vorgesehen sind, deren erzeugte Faserbänder gestreckt werden sollen.
[0005] Da beide Streckwerke miteinander antriebsgekoppelt sind, arbeiten beide Streckwerke,
oder beide stehen still. Tritt nun an einem Streckwerk eine Störung auf, und muss
dieses temporär stillgelegt werden, betrifft dies automatisch auch das zweite Streckwerk.
Dies führt dazu, dass, obwohl möglich, das an sich intakte Streckwerk nicht arbeiten
kann, was den Durchsatz und damit die Leistungsfähigkeit der gesamten Streckenvorrichtung
bzw. Doppelstrecke in unnötiger Weise verringert. Dies ist insbesondere bei an nur
einem Streckwerk notwendigen, zwischenzeitlichen Wartungs- oder Servicearbeiten ärgerlich.
[0006] Zudem ist eine Bedienung dieser Streckwerke nur von deren Außenseiten und von der
der Gatteranordnung abgewandten Seite der Doppelstrecke möglich. D. h. die betreffende
Person befindet sich in Bezug beispielsweise auf umherfahrende Fahrzeuge immer in
einem Gefahrenbereich.
[0007] Abgesehen davon arbeiten auch solche Streckwerke in der Regel nicht identisch synchron
zueinander. Auch sind die Kannen, die das Faserband dem Streckwerk zuführen sollen,
in der Regel nicht unbedingt identisch gefüllt. Es kann also vorkommen, dass ein Streckwerk
die zugehörigen Kannen schneller leert als das andere. In dem Fall kann es sein, dass
beide Streckwerke gestoppt werden müssen, um die betreffende(n) Zuführkanne(n) zu
wechseln, obwohl das andere Streckwerk weiterhin arbeiten könnte. Dies verringert
ebenfalls die Leistungsfähigkeit solch einer Doppelstrecke.
[0008] Und da beide Streckwerke über ein und denselben Antrieb betrieben werden, werden
beide Streckwerke immer mit gleicher Geschwindigkeit zueinander betrieben. D. h. beide
Streckwerke müssen mit dem gleichen Fasermaterial aus der gleichen Anzahl an Kannen
beschickt werden. Zusätzlich sind diese Doppelstrecken in Bezug auf den jeweiligen
Verarbeitungsprozess nur insoweit variabel, wie es die Drehzahl der angetriebenen
Walzen zulässt; diese ist aufgrund der Antriebskopplung fest vorgegeben. Alle Einstellungen
(Verzüge, Liefergeschwindigkeit, Bandnummer) für beide Streckwerke müssen identisch
sein, insbesondere die Streckfeldweiten. Die Streckwerke sind also immer nur für das
gleiche Material bzw. für die gleiche Passage nutzbar. Bei nach Spinnplan ungeraden
Vorstreckenstückzahlen muss immer eine Strecke mehr geliefert werden. Insgesamt ergibt
sich eine geringere Flexibilität beim Einsatz solcher Doppelstrecken.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteilen zu begegnen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Erfindungsgemäß ist eine Streckvorrichtung, vorgesehen, die zwei Streckwerke aufweist.
Jedes dieser zwei Streckwerke verfügt in bekannter Weise über einen Einzugsabschnitt,
einen Streckabschnitt und einen Ausgabeabschnitt. Der Einzugsabschnitt ist gestaltet,
Faserband von außen in Bezug auf das zugehörige Streckwerk in Richtung des Streckabschnitts
des zugehörigen Streckwerks zu befördern. Dieser Streckabschnitt ist gestaltet, das
beförderte Faserband gemäß vorbestimmten Vorgaben zu strecken und zu vergleichmäßigen.
Der Ausgabeabschnitt wiederum ist gestaltet, das gestreckte und vergleichmäßigte Faserband
aus dem zugehörigen Streckwerk nach außen hin abzugeben. Dies erfolgt in üblicher
Weise mittels Ablegens in eine Kanne. Ferner verfügt jedes Streckwerk über eine eigene
Antriebsvorrichtung. Diese ist gestaltet, die Abschnitte, also den Einzugsabschnitt,
den Streckabschnitt und/oder den Ausgabeabschnitt desselben, zugehörigen Streckwerks
anzutreiben. Dabei sind die Antriebsvorrichtungen der Streckwerke voneinander unabhängig
arbeitend konfiguriert.
[0012] Die Streckvorrichtung weist erfindungsgemäß zudem eine einzige, zentrale Bedieneinheit
auf. Diese ist eingerichtet, einem Benutzer zu ermöglichen, den Betrieb der zwei Streckwerke
zumindest unabhängig voneinander zu konfigurieren und/oder zu steuern. Da die Antriebsvorrichtungen
der Streckwerke voneinander unabhängig arbeitend konfiguriert sind, können die Streckwerke
zwar aufeinander abgestimmt arbeiten, dies erfolgt jedoch unabhängig voneinander.
Es gibt keinerlei Kopplung zwischen den zwei Streckwerken, die dazu führen könnte,
dass beide Streckwerke mechanisch in Abhängigkeit zueinander betrieben werden. Dies
hat den Vorteil, dass beispielsweise der Ausfall eines Streckwerks nicht zum notwendigen
Stillstand des anderen Streckwerks führt. Ein anderer Vorteil liegt darin, dass beide
Streckwerke weiterhin platzsparend angeordnet werden können. Die zentrale Bedieneinheit
macht so aus den an sich autarken Streckwerken bzw. Strecken eine sehr variable (Doppel-)
Streckeinheit. Damit sind die Forderung nach effizienter Platzausnutzung und universeller
Bedienbarkeit erfüllt.
[0013] Alternativ oder zusätzlich zur vorgenannten Bedieneinheit umfasst die Streckvorrichtung
erfindungsgemäß ferner eine Luftabzugsvorrichtung. Diese ist mit den Streckabschnitten
strömungstechnisch derart gekoppelt, dass die Luftabzugsvorrichtung in der Lage ist,
Luft von den Streckabschnitten in Richtung Luftabzugsvorrichtung abzusaugen. D. h.
während des Streckbetriebs werden wie üblich Fremdstoffe wie Schmutzpartikel und unerwünschte
Fasern aus dem Bereich des jeweiligen Streckabschnitts abtransportiert, indem vorzugsweise
per Unterdruck Luft abgesaugt wird. Ferner ist die Luftabzugsvorrichtung gestaltet,
die Luftabsaugung von einem jeweiligen der beiden Streckabschnitte zu unterbrechen.
Die Luftabzugsvorrichtung ist also in der Lage, bei Stillstand des zugehörigen Streckwerks
beispielsweise aufgrund einer Störung in Bezug auf das andere Streckwerk weiterzuarbeiten
und trotzdem keine Luft vom stillstehenden, zugehörigen Streckwerk mehr abzusaugen.
Somit kann die Störung am zugehörigen Streckwerk beseitigt werden. Damit ist ein einziger
Antrieb für die Luftabzugseinrichtung beispielsweise in Form eines Ventilators für
zwei Streckwerke möglich, was den Bauraum für die ansonsten zwei notwendigen Luftabzugsvorrichtungen
enorm verringert. Dies kommt dem geringen Platzbedarf der gesamten Doppelstrecke zugute.
[0014] Vorzugsweise weist jeder Ausgabeabschnitt einen Kannenwechsler auf. Dies ermöglicht,
die Kannen eines Streckwerks wechseln zu können, während das andere weiterarbeiten
kann.
[0015] Die Kannenwechsler sind vorzugsweise als Linearwechsler ausgebildet und erstrecken
sich parallel zur Längserstreckung des jeweils zugehörigen Streckwerks. Dies ermöglicht
eine besonders schmale Anordnung aller Bestandteile des jeweiligen Streckwerks und
damit der gesamten Streckvorrichtung.
[0016] Jede der vorgenannten Streckvorrichtungen kann zudem einen Verbindungsabschnitt aufweisen.
Dieser ist, in Längserstreckung der zwei Streckwerke gesehen, zwischen den zwei Streckwerken
angeordnet. Daraus resultiert, dass die zwei Streckwerke zumindest im Bereich des
Verbindungsabschnitts im Abstand zueinander angeordnet sind. Nicht zuletzt erstreckt
sich der Verbindungsabschnitt in Längsrichtung der zwei Streckwerke. D. h. der Verbindungsabschnitt
verbreitert die gesamte Anordnung nur um seine eigene Breite. Dies ermöglicht einem
Benutzer, an ein und derselben Stelle, nämlich im Bereich des Verbindungsabschnitts,
gleichzeitig Zugang zu beiden Streckwerken zu bekommen. Die ihn somit umgebenden Streckwerke
schützen den Benutzer vor etwaigen Gefahren wie umherfahrenden Fahrzeugen oder dergleichen.
Ein anderer Vorteil besteht darin, dass zur Bedienung beider Streckwerke nur die Breite
des Verbindungsabschnitts zusätzlich nötig ist. Fehlte dieser Verbindungsabschnitt,
und wären die Streckwerke unmittelbar aneinander angrenzend aufgestellt, müsste für
die Bedienung zumindest an einer Außenseite der Streckvorrichtung Raum vorgesehen
werden. Auch kann so über den Zwischenabschnitt ein Zugang von außen an die Gatteranordnungen
realisiert werden, verbunden mit geringerer Unfallgefahr. D. h. der Raum wird optimal
ausgenutzt. Eine zweite Streckvorrichtung könnte, entlang ihrer Längserstreckung gesehen,
unmittelbar angrenzend an die hier beschriebene Streckvorrichtung angeordnet werden.
[0017] Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt an zumindest einem der zwei Streckwerke
angebracht. Der Verbindungsabschnitt bildet somit mit dem/n angebrachten Streckwerk(en)
eine bauliche Einheit. Dies erleichtert die Montage, Anordnung und Ausrichtung aller
Komponenten der Streckvorrichtung zueinander.
[0018] Vorzugsweise bildet jeder der vorgenannten Verbindungsabschnitte einen Durchgang
zwischen den zwei Streckwerken der zugehörigen Streckvorrichtung entlang deren Längserstreckung.
Somit sind die Streckwerke mithilfe des Verbindungsabschnitts von beiden Enden des
Verbindungsabschnitts, also von Seiten der Faserbandzuführung (Einzugsabschnitt) und
von Seiten der Faserbandabführung (Ausgabeabschnitt) her zugänglich. Dies macht die
Bedienung komfortabler und universeller hinsichtlich der jeweiligen Bedingungen vor
Ort.
[0019] Die Bedieneinheit ist beim Vorhandensein solch eines Verbindungsabschnitts, in Längsrichtung
der Streckwerke gesehen, vorzugsweise an einem Ende des Verbindungsabschnitts angeordnet.
Dies ermöglicht den Zugang zu anderen Teilen der Streckwerke, wie beispielsweise zu
Gehäuseteilen, die geöffnet oder entfernt werden müssen, um beispielsweise Schmutz
in Form verlorengegangener, nicht abgesaugter Fasern aus dem jeweiligen Streckwerk
zu entfernen.
[0020] Jeder der vorgenannten Verbindungsabschnitte kann mit einem Podestabschnitt versehen
sein. Dieser weist, wie der Name sagt, in Bezug auf einen Fußboden, auf dem die Streckvorrichtung
angeordnet ist, eine vorbestimmte Höhe auf. Dies ermöglicht, die zumindest für die
Bedienung der Streckwerke und/oder Antriebsvorrichtungen notwendige Verkabelung unterflur,
d. h. unter dem Verbindungsabschnitt hindurch, verlegen zu können. Damit können beispielsweise
beide Streckwerke bzw. ihre Antriebsvorrichtungen von einer Seite der Streckvorrichtung
her mit Energie versorgt werden. Ferner ist es damit möglich, auf elegante Art und
Weise die Bedieneinheit mit den Streckwerken bzw. ihren Steuerungen koppeln zu können.
Auch kann so, sofern vorhanden, die für die Luftabzugsvorrichtung notwendige Rohrverbindung
von einem Streckwerk zu dem anderen Streckwerk, wo der üblicherweise Ventilator angeordnet
ist, unterflur gebildet werden, ist also nicht im Weg.
[0021] Ist solch ein Podestabschnitt vorgesehen, ist der Verbindungsabschnitt vorzugsweise
ferner zumindest mit einem rampen- oder treppenartigen Aufgangsabschnitt versehen.
Dieser ist von einem freien Ende des Verbindungsabschnitts her entlang der Längserstreckung
der zwei Streckwerke in Richtung Podestabschnitt ansteigend ausgebildet und an dem
Podestabschnitt angebracht oder mit diesem einstückig ausgebildet. Damit ergibt sich
eine einfache Möglichkeit, auf den Podestabschnitt zu gelangen. Die Rampe kann vorgesehen
sein, um einen Behälter hinaufrollen und mit dem vorgenannten Schmutz füllen zu können.
[0022] Die Bedieneinheit kann bei allen vorstehend erwähnten Streckvorrichtungen an einem
der zwei Streckwerke angebracht sein. Damit kann eine Art Master-Slave-Anordnung geschaffen
werden. Das Streckwerk mit Bedieneinheit bildet den Master, der auch ohne das andere
Streckwerk, den Slave, funktionieren würde. Mithin ist es möglich, das Streckwerk
ab Werk als Einzel- oder auch als Mastergerät vorzusehen, je nachdem, ob die Bedieneinheit
mit einem anderen Streckwerk gekoppelt wird oder nicht. Dies ermöglicht ein standardisiert
ausgebildetes Streckwerk und hilft so, die Herstellungskosten zu senken.
[0023] Alternativ kann die Bedieneinheit oder aber auch nur eine Anbringmöglichkeit dafür
an jedem der genannten Verbindungsabschnitte angebracht sein, sofern ein solcher Abschnitt
vorhanden ist. Dies hat den Vorteil, dass die Streckwerke funktional identisch ausgebildet
sein können, abgesehen von einer möglichen spiegelbildlichen Anordnung ihrer Komponenten
zueinander. Jedenfalls müssen die Streckwerke nicht mit einer Konstruktion hinsichtlich
einer Bedieneinheit versehen sein, was standardisierte Streckwerke ermöglicht, verbunden
mit geringen Herstellungskosten.
[0024] Ist die vorgenannte Luftabzugsvorrichtung vorhanden, ist das Unterbrechen der Luftabsaugung
vorzugsweise realisiert, indem zwischen zumindest einem jeweiligen der Streckabschnitte
und der Luftabzugsvorrichtung eine Beeinflussungsvorrichtung vorgesehen ist. Diese
ist gestaltet, in einem ersten Betriebszustand eine Luftstromverbindung von dem zumindest
einen Streckabschnitt zur Luftabzugsvorrichtung zu blockieren. D. h. in diesem Zustand
kann beispielhaft die vorgenannte Störung an ebenjenem Streckabschnitt beseitigt werden.
Demzufolge ist die Luftabzugsvorrichtung zudem gestaltet, die Luftstromverbindung,
in einem zweiten, vom ersten Betriebszustand verschiedenen Betriebszustand von dem
zumindest einen Streckabschnitt zur Luftabzugsvorrichtung freizugeben. D. h. dieser
Betriebszustand ist vorgesehen, um die vorgenannten Fremdstoffe aus dem zugehörigen
Streckwerk zu beseitigen. Das Unterbrechen des Luftstroms vom Streckwerk muss also
nicht per Abschalten der Luftabzugsvorrichtung erfolgen, sondern der Luftstrom wird
einfach umgeleitet und geht so am Streckwerk "vorbei", es handelt sich mithin um eine
Art Bypass-Lösung. Dies ermöglicht in einfacher Weise die Realisierung der erfindungsgemäßen
Luftabzugsvorrichtung.
[0025] Der erste oder zweite Betriebszustand wird vorzugsweise mittels Betreibens der Beeinflussungseinrichtung
bewirkt. Dementsprechend wird der zweite bzw. erste Betriebszustand mittels Nicht-Betreibens
der Beeinflussungseinrichtung bewirkt. Dadurch ist es möglich, einen der zwei Betriebszustände
ohne Betreiben der Beeinflussungseinrichtung und damit ohne externe elektrische Energie
zu erreichen, was dem Energieverbrauch zugute kommt.
[0026] Anstatt dessen kann auch eine bistabile Beeinflussungseinrichtung vorgesehen sein.
Diese ist gestaltet, bei einem Betreiben einen Wechsel vom ersten zum zweiten Betriebszustand
bzw. wieder zurück zu bewirken. D. h. die eigentlichen Betriebszustände können ohne
externe Energiezufuhr beibehalten werden. Dies kann beispielsweise mittels Verrastens
erfolgen, was den Gesamt-Energiebedarf weiter verringert.
[0027] Vorzugsweise kann jede der vorgenannten Beeinflussungseinrichtungen ein Sperrorgan
aufweisen. Das Sperrorgan gibt in einer mit dem ersten Betriebszustand korrespondierenden
Blockierstellung einen Luftstrom zwischen einem von dem Streckabschnitt strömungstechnisch
isolierten Bereich und der Luftabzugsvorrichtung frei. Strömungstechnisch isoliert
bedeutet, dass es in dieser Stellung aufgrund der Bauweise der Doppelstrecke praktisch
nicht möglich ist, Luft aus dem zugehörigen Streckabschnitt heraus abzusaugen; es
entsteht im Bereich dieses Streckwerks keine von der Luftabzugsvorrichtung erzeugte
Luftströmung. Vorteilhafterweise wird Luft von außen in Bezug auf die Doppelstrecke
angesaugt. Dementsprechend gibt das Sperrorgan in einer mit dem zweiten Betriebszustand
korrespondierenden Freigabestellung einen Luftstrom zwischen dem zumindest einen Streckabschnitt
und der Luftabzugsvorrichtung frei. Die Freigabestellung entspricht somit der normalen
Betriebsstellung, um Fremdstoffe aus dem zugehörigen Streckabschnitt abzutransportieren.
[0028] Vorzugsweise umfasst die Beeinflussungsvorrichtung einen Rückstellmechanismus. Dieser
ist gestaltet, das Sperrorgan in Richtung Blockierstellung oder Freigabestellung zu
drängen. Es kann beispielsweise der Fall auftreten, dass der eine Streckabschnitt
ausgefallen ist und repariert werden muss. Fällt die Stromzufuhr zur Beeinflussungsvorrichtung
aus, kann diese das Sperrorgan beispielsweise in Blockierstellung drängen, sodass
der Antrieb des Streckabschnitts repariert werden kann. Es erhöht sich mithin die
Sicherheit.
[0029] Der Rückstellmechanismus weist vorzugsweise eine in Richtung Blockierstellung bzw.
Freigabestellung vorgespannte Feder auf. Dies ist eine besonders einfache und kostengünstige
Realisierung solch eines Rückstellmechanismus'.
[0030] Vorzugsweise weist jede der vorgenannten Beeinflussungseinrichtungen einen Antrieb
auf. Dieser drängt erfindungsgemäß bei dessen Betreiben das Sperrorgan in Richtung
Freigabestellung bzw. Blockierstellung.
[0031] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 2
- eine Doppelstrecke in einer perspektivischen Ansicht, gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung,
- Figur 3
- eine Doppelstrecke in einer perspektivischen Ansicht, gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung,
- Figur 4
- eine Doppelstrecke gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung, in drei Ansichten,
- Figur 5
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 6
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 7
- eine Doppelstrecke gemäß einer siebten Ausführungsform der Erfindung, in zwei Ansichten,
- Figur 8
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer achten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 9
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer neunten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 10
- eine Doppelstrecke in Draufsicht, gemäß einer zehnten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 11
- eine Doppelstrecke gemäß einer elften Ausführungsform der Erfindung, in zwei Ansichten,
- Figur 12
- das in Figur 1 obere Streckwerk in größerem Detail und in verschiedenen Ansichten,
- Figur 13
- den Luftabzugsmechanismus des Streckwerks von Figur 12 in verschiedenen Ansichten,
- Figur 14
- den Umschaltabschnitt von Figur 13 in größerem Detail und in verschiedenen Ansichten
und
- Figur 15
- die zu Figur 12 analoge Box des anderen, in Figur 1 unteren Streckwerks in verschiedenen
Ansichten.
[0032] Figur 1 zeigt eine Streckvorrichtung 1 in Draufsicht, gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, die als Doppelstrecke ausgebildet ist.
[0033] Die Doppelstrecke 1 umfasst zwei Streckwerke 2, die oberhalb eines jeweiligen Kannenwechslers
3 angeordnet sind.
[0034] Die Streckwerke 2 sind in herkömmlicher Weise gestaltet, weisen also Streckwalzen
und eine entsprechende Sensorik für die Faserbanddicke auf. Zudem weist jedes Streckwerk
2 einen eigenen, nicht sichtbaren Antrieb auf. Antrieb und Streckwalzen sind vorzugsweise
unter einem jeweiligen Gehäusedeckel 14 angeordnet.
[0035] Jeder Kannenwechsler 3 ist beispielhaft als Linearwechsler ausgebildet. D. h. eine
jeweils leere Kanne 4 wird, in Längserstreckung der Doppelstrecke 1 gesehen, gemäß
Figur 1 also horizontal, seitlich von einer Außenseite des jeweiligen Kannenwechslers
3 her in diesen eingeschoben. Dies ist in Figur 1 mittels der senkrechten Blockpfeile
angedeutet.
[0036] Dabei steht eine zu füllende Kanne 5 jeweils im in Figur 1 gezeigten Zustand bereits
unter einem entsprechenden, nicht sichtbaren Ausgabeabschnitt des jeweiligen Kannenwechslers
3. Der Ausgabeabschnitt dient dazu, das vom jeweiligen Streckwerk 2 verarbeitete Faserbandmaterial
in die zugehörige Kanne 5 abzulegen und diese damit zu füllen.
[0037] Ist die jeweilige Kanne 5 voll, wird sie vorzugsweise automatisch aus dem jeweiligen
Kannenwechsler 3 in Richtung der Längserstreckung der Streckvorrichtung 1 nach außen
befördert, wie mittels der horizontal verlaufenden, nach rechts weisenden Blockpfeile
angedeutet.
[0038] Die Streckwerke 2 sind exemplarisch vermittels eines Zwischenabschnitts 7 voneinander
separiert. Der Zwischenabschnitt 7 erstreckt sich entlang der Längserstreckung der
Streckwerke 2 bzw. der darunter angeordneten Kannenwechsler 3. Um beide Streckwerke
2 vom Zwischenabschnitt 7 her manuell bedienen zu können, sind diese, entlang ihrer
Längserstreckung gesehen, zumindest hinsichtlich der handzuhabenden Komponenten vorzugsweise
spiegelbildlich zueinander ausgebildet. Der Zwischenabschnitt 7 mündet exemplarisch
beiderends in einen jeweiligen Aufgang 25. Der Aufgang 25 dient der Überwindung des
Höhenunterschieds des Zwischenabschnitts 7 zu einem hier nicht dargestellten Fußboden,
auf dem die Doppelstrecke 1 aufgestellt ist, sodass eine Person den Zwischenabschnitt
7 begehen kann.
[0039] Linksseitig der Streckwerke 2 ist eine Gatteranordnung 8 angeordnet, die im gezeigten
Beispiel dreireihig ausgebildet ist. Sie umfasst ein Gestell 9, unterhalb dessen drei
sich in Längserstreckung der angrenzend angeordneten Streckwerke 2 erstreckende Reihen
von hier jeweils vier Kannen 11 angeordnet sind.
[0040] Das Gestell 9 verfügt je nach Anzahl der sich quer zur Längserstreckung der Streckwerke
2 erstreckenden, hier vier Querreihen, bestehend aus jeweils drei Kannen 11, über
eine dazu korrespondierende Anzahl von Paaren von Armen 10, von denen nur zwei mit
Bezugszeichen versehen sind. Bei jedem dieser Paare erstrecken sich beide Arme 10
vom Gestell 9 abgehend voneinander weg. Ihre freien Enden befinden sich oberhalb einer
jeweils äußeren der drei Kannen 11 der zugehörigen Querreihe.
[0041] Jeder Arm 10 verfügt in Abschnitten oberhalb der jeweils äußeren Kanne 11 und auch
im Bereich der jeweils mittig angeordneten Kanne 11 über einen Umlenkmechanismus beispielsweise
in Form einer Rolle, um das von der zugehörigen Kanne 11 abgenommene Faserband in
Richtung Streckwerke 2 umzulenken.
[0042] An einem den Streckwerk 2 zugewandten Ende des Gestells 9 befindet sich jeweils eine
Faserbandführung in Form zweier sich voneinander weg erstreckender, freistehender
Arme als Führungsabschnitt 12. Diese sind vorzugsweise parallel zu den Armen 10 ausgebildet.
Der Führungsabschnitt 12 sorgt dafür, dass die aus den Kannen 11 abgenommenen Faserbänder
in geeigneter Weise dem jeweils zugehörigen Streckwerk 2 zugeführt werden.
[0043] Im gezeigten Beispiel wird Faserbandmaterial aus den oberen vier und die in der Mitte
linken zwei Kannen 11 dem hier oberen Streckwerk 2 zugeführt, wohingegen das Faserbandmaterial
aus den übrigen sechs Kannen 11 dem hier unteren Streckwerke 2 zugeführt werden.
[0044] Der Zwischenabschnitt 7 bildet im gezeigten Beispiel einen Durchgang zwischen den
beiden Streckwerken 2. Dies ermöglicht den Zugang zu der Gatteranordnung 8 von dem
der Gatteranordnung 8 abgewandten Ende der Streckwerke 2 her.
[0045] Ferner ist ein Bedienterminal 15 gezeigt, über das beide Streckwerke 2 softwaremäßig
überwacht und/oder bedient werden können.
[0046] Figur 2 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung.
Sie unterscheidet sich von der in Figur 1 dargestellten Doppelstrecke 1 im Wesentlichen
durch die Gatteranordnung 8 und die Position des Bedienterminals 15, das nunmehr am
anderen der zwei Streckwerke 2 angeordnet ist.
[0047] Die Gatteranordnung 8 ist zweireihig ausgebildet und umfasst im gezeigten Beispiel
zwei Gestelle 9. Diese weisen an den einander zugewandten Seiten wiederum jeweils
Paare von Armen 10 für zwanzig hier nicht dargestellte Kannen auf, die dem Abführen
des Faserbandes aus der jeweils darunter angeordneten Kanne in Richtung des zugehörigen
Streckwerks 2 dienen.
[0048] An dem den Streckwerken 2 zugewandten Ende weist jedes Gestell 9 wiederum einen Führungsabschnitt
12 hier in Form zweier freistehender, sich aufeinander zu erstreckender Arme auf.
[0049] Das Faserbandmaterial wird über den jeweiligen Arm des Führungsabschnitts 12 durch
einen Einzug 13 des jeweiligen Streckwerks 2 hindurch in Richtung der jeweiligen,
das Faserbandmaterial streckenden Walzen geführt, die sich unter einem jeweiligen
Gehäusedeckel 14 befinden und daher nicht sichtbar sind.
[0050] Unterhalb der Streckwerke 2 befindet sich wiederum jeweils ein Kannenwechsler 3,
wobei die anordbaren Kannen nicht dargestellt sind. Hier ist besonders gut zu erkennen,
dass der Kannenwechsler 3 im Bereich dieser Kannen hier seitlich und stirnseitig jeweils
eine Öffnung 16 aufweist. Die in Bezug auf die Längserstreckung der Streckwerke 2
und der Gatteranordnung 8 seitlich angeordneten Öffnungen 16 dienen dem Einstellen
einer jeweils leeren Kanne, wohingegen die hier vorderen Öffnungen 16 dem Herausführen
der gefüllten Kannen aus dem jeweiligen Kannenwechsler 3 dienen.
[0051] Das Bedienterminal 15 ist beispielhaft am rechten Streckwerk 2 angebracht. Es ist
ausgebildet, Einstellungen an beiden Streckwerken 2 getrennt voneinander oder zusammen
tätigen zu können. Ferner kann der Zustand bzw. der jeweilige Verarbeitungsprozess
beider Streckwerke 2 an ein und demselben Bedienterminal 15 angezeigt werden. Dazu
ist das Bedienterminal 15 mit einer jeweiligen Steuerung gekoppelt, dass zu dem jeweiligen
Streckwerk 2 gehört. Zu diesem Zweck wird über eine hier senkrecht verlaufende Stange
26, an der das Bedienterminal 15 befestigt ist, die elektrische Verkabelung zu den
Streckwerken 2 geführt.
[0052] Im Fall des rechten Streckwerks 2 ist das insofern kein großes Problem, da die Haltestange
26 an dessen oberer Abdeckung 27 angebracht ist.
[0053] Um auch das linke Streckwerk 2 mit dem Bedienterminal 15 zu koppeln, wird vorzugsweise
der Zwischenabschnitt 7 genutzt.
[0054] Wie zu erkennen, ist der Zwischenabschnitt 7 podestartig ausgebildet. D. h. er weist
an seiner ihr Unterseite einen Hohlraum auf, in dem vorteilhafterweise die notwendige
Verkabelung zum linken Streckwerk 2 verlegt ist. An einem vorderen Ende weist der
Podestabschnitt 7 einen Treppenaufgang 25 in Form einer Zwischenstufe auf, der es
ermöglicht, dass sich eine Person in bequemer Weise an den Streckwerken 2 vorbei beispielsweise
zur Gatteranordnung 8 oder auch nur zum Bedienterminal 15 bewegen kann.
[0055] Figur 3 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
Diese unterscheidet sich von der in Figur 2 gezeigten darin, dass die Gatteranordnung
8 wiederum anders ausgebildet ist.
[0056] Wie zu erkennen, umfasst die Gatteranordnung 8 zwei nebeneinander im Abstand zueinander
angeordnete Gestelle 9, die sich in Richtung Längserstreckung eines jeweiligen Streckwerks
2 erstreckend angeordnet sind. Die Gestelle 9 sind exemplarisch analog der Gatteranordnung
8 gemäß Figur 1 ausgebildet. D. h. jedes Gestell 9 weist an seinen dem jeweiligen
anderen Gestell 9 zugewandten und abgewandten Seiten freistehende Arme 10 auf, die
dem Abführen des Faserbandmaterials von der jeweils darunter angeordneten, hier nicht
dargestellten Kanne dienen.
[0057] An ihren dem jeweiligen Streckwerk 2 zugewandten Enden weisen beide Gestelle 9 somit
jeweils ebenfalls einen Führungsabschnitt 12 in Form zweier sich jeweils voneinander
erstreckender, freistehender Arme auf.
[0058] Da der sonstige Aufbau der Doppelstrecke 1 gleich ist, wird auf dessen explizite
Beschreibung verzichtet.
[0059] Figur 4 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung
und in drei Ansichten, einmal perspektivisch (Figur 4a) und zweimal als abgewandelte
Draufsichten (Figur 4b und Figur 4c).
[0060] Das Gestell 9 der Gatteranordnung 8 ist prinzipiell aufgebaut wie das rechte bzw.
linke Gestell 9 gemäß Figur 3. Nur sind hier in jeder Längsreihe exemplarisch acht
Kannen 11 anordbar. Die beiden seitlichen Arme des Führungsabschnitts 12 münden aber
entgegen der dritten Ausführungsform der Erfindung jeweils in ein eigenes Streckwerk
2 der Doppelstrecke 1.
[0061] Jedes Streckwerk 2 verfügt in bekannter Weise über Streckwalzen. Diese inklusive
zugehörigem Antrieb sind exemplarisch jeweils unter einer zugehörigen Abdeckung 27
mit Gehäusedeckel 14 angeordnet.
[0062] Die Kannenwechsler 3, die sich unterhalb der jeweiligen Streckwalzenanordnung befinden,
sind im gezeigten Beispiel ausgebildet, jeweils die hier angeordnete rechte bzw. linke
Kanne zu füllen. D. h. beide Kannen können eine leere Kanne 4, eine zu füllende Kanne
5 oder eine volle Kanne 6 darstellen. Wird also die linke oder rechte Kanne gefüllt
(Kanne 5), ist die andere Kanne eine leere Kanne 4 oder eine volle Kanne 6; oder aber
der zugehörige Kannen-Einstellplatz ist leer.
[0063] Der Kannenwechsler 3 ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sein nicht sichtbarer
Drehteller, über den das gestreckte und vergleichmäßigte Faserband in die jeweilige
Kanne 5 abgefüllt wird, seine Position von der einen auf die andere Kannenposition
wechseln kann. Im gezeigten Beispiel ist die linke vordere Kanne voll (Bezugszeichen
6), und die rechte vordere Kanne (Bezugszeichen 4) ist leer, wird momentan aber nicht
gefüllt.
[0064] Ferner befindet sich zwischen beiden Streckwerken 2 wiederum ein Verbindungsabschnitt
7.
[0065] Das Bedienterminal 15 ist am in Figur 4a hinteren der beiden Streckwerke 2 angeordnet
bzw. ausgebildet.
[0066] Figur 4b unterscheidet sich von der Darstellung in Figur 4a dadurch, dass hier zusätzlich
Faserbandmaterial 17 abgebildet ist.
[0067] Es ist deutlich zu erkennen, wie die aus den jeweiligen Kannen-Längsreihen herausgeführten
Faserbänder in Richtung des jeweiligen Streckwerks 2 zugeführt werden, und zwar in
Richtung eines jeweiligen Einzugs 13. Jeder Einzug 13 ist eingerichtet, das jeweils
zugeführte Faserbandmaterial zu bündeln und dem unter dem korrespondierenden Gehäusedeckel
14 befindlichen Streckwalzen zuzuführen.
[0068] Ferner ist zu erkennen, dass die einzelnen, das Faserbandmaterial 17 bildenden und
mittels Strichpunktlinien angedeuteten Faserbänder der jeweiligen Längsreihe von hier
acht Kannen 11 über die Arme 10 parallel zueinander ausgerichtet werden und in dieser
Konstellation dem jeweils zugehörigen freistehenden Arm des Führungsabschnitts 12
zugeführt werden.
[0069] Zusätzlich kann einer der beiden Einzüge 13, oder sogar beide, eingerichtet sein,
die Faserbanddicke zu erfassen und damit eine Ansteuerung der Streckwerke 2 zu bewirken,
um das Faserband noch gleichmäßiger und in der gewünschten Faserbanddicke herstellen
zu können.
[0070] Figur 4c zeigt ebenfalls eine Draufsicht auf die Doppelstrecke 1, und zwar ohne Streckwerke
2 im Bereich der Kannenwechsler 3. D. h. der Innenraum der Kannenwechsler 3 ist sichtbar.
[0071] Diese Ansicht dient der Veranschaulichung der Anordnung der Kannen 4, 5, 6 in Bezug
auf den jeweiligen Kannenwechsler 3.
[0072] Figur 5 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung
in Draufsicht und ebenfalls mit offen gelegten Kannenwechslern 3.
[0073] Die Gatteranordnung 8 ähnelt der in Figur 1. Nur sind die dem jeweiligen Streckwerk
2 zugeordneten 1½ Längsreihen von Kannen 11 quer zur Längserstreckung der Streckwerke
2 etwas zueinander im Abstand versetzt angeordnet. Damit kann das hier nicht dargestellte
Faserband von den Kannen 11 über den korrespondierenden Teil des Führungsabschnitts
12 in Bezug auf das zugehörige Streckwerk 2 vorzugsweise symmetrisch zugeführt werden,
ohne eine extra Umlenkung vorsehen zu müssen.
[0074] Figur 6 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung
in Draufsicht. Die Gatteranordnung 8 ist beispielhaft identisch mit der in Figur 1
gezeigten.
[0075] Figur 7 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer siebten Ausführungsform der Erfindung,
in zwei Ansichten. Diese zwei Ansichten ähneln den ersten zwei Ansichten der vierten
Ausführungsform.
[0076] Im Gegensatz zu den vorherigen Ausführungsformen gibt es zwischen den beiden Streckwerken
2 keinen Zwischenabschnitt 7. Vielmehr befindet sich zumindest an dem Streckwerk 2,
an dem das Bedienterminal 15 angeordnet ist, ein Podestabschnitt 18. Um beide Streckwerke
2 beispielsweise reinigen zu können, befindet sich vorzugsweise auch an der in Figur
7a nach hinten weisenden Außenseite des hinteren Streckwerks 2 ein zweites Podest
18.
[0077] Die Podeste 18 erstrecken sich im Wesentlichen etwa über die Hälfte der Länge des
jeweiligen Streckwerks 2 bzw. des darunter angeordneten Kannenwechslers 3, und zwar
im Bereich einer jeweiligen, am zugehörigen Streckwerk ausgebildeten Aussparung 24.
An ihren der Gatteranordnung 8 zugewandten Ende münden die Podeste 18 jeweils in einen
treppenartigen Aufgang 25.
[0078] Wie zu erkennen, ist jeder Kannenwechsler 3 so ausgebildet, dass in einer Richtung
quer zur Längserstreckung der Streckwerke 2 drei Kannen nebeneinander Platz haben.
Um die Kannenwechsler 3 zu bestücken, ist beispielhaft vorgesehen, dass leere Kannen
4, in Längsrichtung der Streckwerke 2 gesehen, mittig in Bezug auf die Anordnung der
zwei Kannenwechsler 3 angeordnet werden. Sind die jeweils auf der Seite angeordneten
Kannen gefüllt (z.B. die hier hintere Kanne 6), können diese beispielsweise automatisch
in Längsrichtung der Streckwerke 2 von der Gatteranordnung 8 weg vorzugsweise automatisch
ausgeschoben werden. Die nächste, zwischen denen Kannen 5, 6 angeordnete leere Kanne
4 wird dann vorzugsweise automatisch an die Position verfahren, an der die ausgeworfene,
volle Kanne 6 angeordnet war. Dabei wird vorzugsweise ebenfalls automatisch die nächste
leere Kanne 4, die gemäß Figur 7a außerhalb der Streckwerke 2 angeordnet ist, in die
Position verfahren, in der sich die hier linke Kanne 4 befindet.
[0079] Da sich die Podeste 18 nicht über die gesamte Länge des jeweiligen Streckwerks 2
erstrecken, ist entsprechend Platz für diese Kannen vorhanden.
[0080] Figur 7b zeigt eine Draufsicht dieser Ausführungsform.
[0081] Hier ist das an der in Figur 7a nicht sichtbaren Rückseite des hier oberen Streckwerks
2 angeordnete Podest 18 erkennbar. Ferner ist das Faserbandmaterial 17 dargestellt,
das über Einzüge 13 der Streckwerke 2 in Richtung der jeweiligen Streckwalzen, die
unterhalb der Gehäusedeckel 14 angeordnet sind, geführt wird. Der "Knick", der durch
Umlenken der jeweiligen Faserbänder entsteht, wird vermittels nicht dargestellter
Faserbandführungen erreicht.
[0082] Figur 8 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer achten Ausführungsform der Erfindung
in Draufsicht. Diese Ausführungsform ähnelt der vierten Ausführungsform der Erfindung.
[0083] Der Unterschied besteht darin, dass nur ein Kannenwechsler 3 verwendet wird, der
in der Lage ist, mittels eines Rotationsteils 28 und daran angebrachten, exemplarisch
vorsprungartigen Mitnehmern 19 Kannen 4, 5, 6 exemplarisch im Uhrzeigersinn so zu
bewegen, dass in einer hier unten ausgebildeten Führungsbahn 22 bzw. lediglich Fläche
angeordnete, leere Kannen 4 in die Wirk- bzw. Füllbereiche des Kannenwechslers 3 hinein
und volle Kannen 6 in den Bereich der oberen Führungsbahn 22 bzw. Fläche aus diesem
heraus befördert werden können.
[0084] Figur 9 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer neunten Ausführungsform der Erfindung.
Diese Ausführungsform ist eine Kombination der Gatteranordnung 8 von Figur 5 mit der
Anordnung Streckwerke 2 und Kannenwechsler 3 von Figur 8.
[0085] Figur 10 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer zehnten Ausführungsform der Erfindung.
Diese Ausführungsform ist eine Kombination der Gatteranordnung 8 von Figur 6 mit der
Anordnung Streckwerke 2 und Kannenwechsler 3 von Figur 8
[0086] Figur 11 zeigt eine Doppelstrecke 1 gemäß einer elften Ausführungsform der Erfindung,
in zwei Ansichten. Diese zwei Ansichten ähneln denen der vierten Ausführungsform.
Die Gatteranordnung 8 entspricht beispielhaft der in Figur 3 gezeigten dritten Ausführungsform
der Erfindung.
[0087] Wie zu erkennen, sind hier andere Kannenwechsler 3 angeordnet bzw. ausgebildet. Die
den Streckwerken 2 zugeordneten Kannenwechsler 3 verfügen über jeweils zwei Führungsbahnen
22, die exemplarisch zueinander parallel verlaufend angeordnet sind. Beide Führungsbahnen
22 münden einerends in den Wirkbereich des jeweiligen Kannenwechslers 3 und anderenends
in eine jeweilige Rampe 21, die einen Höhenausgleich der jeweiligen Führungsbahnen
22 mit dem nicht weiter dargestellten Fußboden schafft.
[0088] Im gezeigten Beispiel sind lediglich drei leere Kannen 4 in der jeweiligen Zuführ-Führungsbahn
22 angeordnet. Diese werden beim Hineinbewegen in den Wirkbereich des jeweiligen Kannenwechslers
3, d. h. unterhalb des zugehörigen Gehäusedeckels 14, aufgrund einer Anlaufschräge
20, die am jeweiligen Podest 18 ausgebildet ist, in Richtung Füllposition bewegt.
[0089] Befindet sich unterhalb des jeweiligen Gehäusedeckels 14 bereits eine nunmehr volle
Kanne 6, wird diese vermittels einer jeweiligen, an einem Zwischenabschnitt 7 ausgebildeten
Anlaufschräge 23 in Richtung der jeweils anderen Führungsbahn 22 gedrängt. So wird
ein umlaufendes Bewegen der Kannen ermöglicht.
[0090] Ferner ist anstelle an der Gatteranordnung 8 an den Streckwerken 2 ein Führungsabschnitt
12 ausgebildet. D. h. der Führungsabschnitt 12 fehlt bei der Gatteranordnung 8.
[0091] Zudem sind hier sowohl der Zwischenabschnitt 7 als auch seitliche Podeste 18 vorzugsweise
jeweils mit zwei bzw. einem Aufgang 25 ausgebildet. Damit kann die betreffende Person
wählen, wie sie die anfallenden Arbeiten an der Doppelstrecke 1 angeht. Auch können
so bequem mehrere Personen beispielsweise an beiden Streckwerken 2 arbeiten.
[0092] Figur 12 zeigt beispielhaft das in Figur 1 obere Streckwerk 2 in größerem Detail
und in verschiedenen Ansichten.
[0093] Figur 12a zeigt dieses Streckwerk 2 von einer der hier nicht dargestellten Gatteranordnung
8 her, an der sich der Einzug 13 befindet. Ferner ist der Gehäusedeckel 14 gezeigt,
unter dem sich der andeutungsweise erkennbare Streckabschnitt 29 befindet. Der Gehäusedeckel
14 ist an einem Rahmen 30 drehgelenkig angebracht. Der Rahmen 30 weist hier sechs
nicht bezeichnete Standfüße auf, die vorzugsweise das gesamte Streckwerk 2 tragen.
An der der Gatteranordnung 8 zugewandten Seite weist das Streckwerk 2 einen kasten-
bzw. boxartigen Fortsatz 31 auf. Diese Box 31 umfasst vier umlaufend ausgebildete
Außenwände, von denen eine mit dem Bezugszeichen 33 versehen ist. Die hier vordere,
in Richtung Gatteranordnung 8 weisende Abschlusswand ist nicht abgebildet, um einen
Blick in das Innere der Box 31 zu gewähren. Innen ist eine vertikal verlaufende, sich
quer zur Längserstreckung des Streckwerks 2 erstreckende Zwischenwand 32 eingesetzt.
Diese separiert den Innenraum der Box 31 in einen vorderen, in Richtung Gatteranordnung
8 weisenden Teilraum, der beispielsweise der Aufnahme steuerungstechnischer Bestandteile
dient, und einen hinteren, hier nicht sichtbaren Teil.
[0094] Von einer hier rechten Außenseite der Wand 33 her steht ein Luftleitrohr 37 hervor,
das später näher erläutert wird.
[0095] Figur 12b zeigt das Streckwerk 2 im Ausschnitt und ohne linke Seitenwand der Box
31. Hier ist der besagte hintere Teil des Innenraums von der linken Seite her erkennbar.
Dieser ist als Hohlraum von der die Box 31 und der Zwischenwand 32 eingeschlossen.
In diesem Teil befindet sich ein Luftleitrohr 39.
[0096] Figur 12c zeigt einen ähnlichen Ausschnitt, nur diesmal ohne Zwischenwand 32. D.
h. hier ist der Aufbau des besagten Hohlraums erkennbar.
[0097] Wie zu erkennen, beginnt das Luftleitrohr 39 an der linken oberen Ecke des Hohlraums
und verläuft zunächst vertikal nach unten Richtung Fußboden und knickt dann schräg
in Richtung Wand 33 ab. An dessen unterem Ende schließt sich ein Luftleitteil 36 hier
in Form eines in Richtung nicht dargestellter Zwischenwand 32 offenen Rohrs an. Es
verlängert zunächst das Luftleitrohr 39 und knickt dann vorzugsweise an einer Unterseite
der Box 31 horizontal in Richtung rechter Wand 33 ab. Das Luftleitteil 36 mündet an
seinem der rechten Wand 33 zugewandten Ende in die Wand 33, die an dieser Stelle eine
Öffnung 34 aufweist. An der vorgenannten, dem Luftleitteil 36 abgewandten Außenseite
dieser Wand 33 schließt sich das Luftleitrohr 37 an.
[0098] Oberhalb des Luftleitteils 36 ist ein anderes, exemplarisch ebenfalls in Richtung
Zwischenwand 32 offenes Luftleitteil 35 angeordnet. Es verbindet an derselben, rechten
Wand 33 ausgebildete, hier drei Öffnungen 34 strömungstechnisch mit einer andeutungsweise
erkennbaren Öffnung im Luftleitteil 35 und einer dazu fluchtenden, hier nicht sichtbaren
Öffnung 63 in der dem Einzug 13 zugewandten Rückwand 61 der Box 31.
[0099] Die Zwischenwand 32 schließt im gezeigten Beispiel beide Luftleitteile 35, 36 an
ihren offenen Seiten strömungstechnisch ab. Somit sind durch die Box 31 hindurch zwei
Luftleitungen "gelegt".
[0100] Ferner ist in Figur 12 ein Luftleitrohr 38 gezeigt, das den Streckabschnitt 29 über
einen später näher erläuterten Umschaltabschnitt 40 strömungstechnisch mit dem oberen,
dem Luftleitteil 36 abgewandten Ende des Luftleitrohrs 39 verbindet.
[0101] Figur 13 zeigt lediglich die luftströmungstechnisch relevanten Teile des Streckwerks
2. Diese Teile bilden, wie nachstehend näher erläutert, einen Luftabzugsmechanismus.
[0102] Figur 13a zeigt die Luftleitteile 35 und 36. An einer dem nicht dargestellten Einzug
13 zugewandten Seite des Luftleitteils 35 ist die vorgenannte, nicht bezeichnete Öffnung
ausgebildet. In bzw. an dieser ist ein Ventilator 43 angeordnet. An der in Richtung
Einzug 13 weisenden Außenseite des Luftleitteils 35 schließt sich ein Rohr 42 an,
das strömungstechnisch in den hier ebenfalls nicht dargestellten Streckabschnitt 29
mündet. Der Ventilator 43 wird so betrieben, dass er Luft aus dem Luftleitteil 35
in Richtung Rohr 42 drückt. D. h. über die vorgenannten drei Öffnungen 34 wird von
außen in Bezug auf die Box 31 über die Anordnung Zwischenwand 32 - Luftleitteil 35
Luft eingesaugt und über das Rohr 42 in den Streckabschnitt 29 gedrückt.
[0103] An einer hier linken Seite des nicht dargestellten Streckabschnitts 29 schließt sich
das Luftleitrohr 38 an, das im gezeigten Beispiel mehrteilig ausgebildet ist. Dieses
knickt, ausgehend vom Streckabschnitt 29, in Richtung nicht dargestellter Box 31 ab,
und zwar in Richtung der vorgenannten linken oberen Ecke der zugewandten Wand 61 der
Box 31. Das Rohr 38 mündet an seinem der Box 31 zugewandten Ende in den Umschaltabschnitt
40. Dieser wiederum mündet anderendends in das obere Ende des Luftleitrohrs 39. D.
h. im normalen Streckbetrieb wird über den Ventilator 43 in den Streckabschnitt 29
gedrückte Luft mit den im Streckabschnitt 29 aufgenommenen Fremdstoffen aus dem nicht
dargestellten, zu streckenden Fasermaterial 17 über das Rohr 38, den Umschaltabschnitt
40, das Luftleitrohr 39, die Anordnung Zwischenwand 32 - Luftleitteil 36 und das Luftleitrohr
37 und somit aus dem Streckwerk 2 heraus abgeführt. Das Luftleitrohr 37 mündet, wie
später näher erläutert, in das andere, hier nicht abgebildete Streckwerk 2 der Doppelstrecke
1.
[0104] Figur 13b zeigt die Anordnung von Figur 13a von seiten des nicht dargestellten Streckabschnitts
29 her in Richtung ebenfalls nicht dargestellter Box 31. Es ist erkennbar, dass es
einen zusätzlichen Luftabzugsabschnitt gibt. Dieser umfasst zwei Einlauftrichter 41,
die an ihren Unterseiten jeweils in einen Schlauch 45 münden. Die somit zwei Schläuche
45 münden anderenends in das Luftleitrohr 38. Die Einlauftrichter 41 sind Bestandteil
des sonst nicht weiter abgebildeten Einzugs 13. Die über die Einlauftrichter 41 abgesaugte
Luft dient dem Zweck, im Einzug 13 auftretende Fremdstoffe abzuführen, sodass diese
den Streckabschnitt 29 gar nicht erst erreichen. Es findet somit eine Art Vorreinigung
statt, bevor das Faserbandmaterial 17 gestreckt und vergleichmäßigt wird.
[0105] Strömungstechnisch sind die Einlauftrichter 41 nicht mit dem aufgrund des Rohrs 42
hier nicht sichtbaren Ventilator 43 verbunden sondern parallel dazu angeordnet.
[0106] Muss das jeweilige Streckwerk 2 beispielsweise für Wartungsarbeiten stillgesetzt
werden, müsste die Luftabsaugung abgeschaltet werden. Da aber beide Streckwerke 2
der Doppelstrecke 1 miteinander strömungstechnisch verbunden sind, würde ein Abschalten
des zugehörigen Ventilators 43 nicht viel bringen. Der Unterdruck im Luftleitrohr
37 würde weiterhin zu einem Luftstrom durch den stillzusetzenden Streckabschnitt 29
hindurch führen, sodass eine Wartung oder dergleichen kaum oder gar nicht möglich
ist. Zu diesem Zweck ist der Umschaltabschnitt 40 vorgesehen.
[0107] Figur 13c zeigt die Anordnung Rohr 38, Umschaltabschnitt 40 und Luftleitrohr 39 von
einer dem Fußboden zugewandten, gemäß Figur 13a Unterseite des Umschaltabschnitts
40 her.
[0108] Wie zu erkennen, ist der Umschaltabschnitt 40 an seiner in Richtung Fußboden weisenden
Unterseite offen und weist vorzugsweise ein Gitter 44 auf.
[0109] Figur 14 zeigt den Umschaltabschnitt 40 von Figur 13 in größerem Detail und in verschiedenen
Ansichten, und zwar zweimal von der Anschlussseite zum nicht dargestellten Rohr 38
her (Figur 14a und Figur 14b) und einmal von der dem ebenfalls nicht dargestellten
Einzug 13 zugewandten Seite her (Figur 14c).
[0110] Der Umschaltabschnitt 40 ist mit einem Rahmen 46 versehen. Der Rahmen 46 ist so gestaltet,
dass er nur in Richtung Rohr 38, Luftleitteil 39 und Gitter 44 offen ist. An der Seite
des Gitters 44, die dem vom Rahmen 46 eingeschlossenen Innenraum zugewandt ist, befindet
sich eine Klappe 47.
[0111] Figur 14b zeigt den Umschaltabschnitt 40 in einer ähnlichen Perspektive. Nur fehlt
hier die vordere Wand des Rahmens 46.
[0112] Die Klappe 47 ist an ihrer dem in Figur 14a und Figur 14b nach vorne weisenden, dem
nicht abgebildeten Rohr 38 zugewandten offenen Seite mittels einer Welle 49 drehgelenkig
gelagert. Die Welle 49 durchdringt strömungstechnisch abgedichtet die besagte, in
Figur 14b nicht dargestellte Wand und ist an ihrem der Klappe 47 abgewandten Ende
mit einem Hebel 51 rotationswirkverbunden. D. h. eine Rotation der Welle 49 bewirkt
ein Verschwenken des Hebels 51 bzw. umgekehrt. Dies wird erreicht, indem das besagte
Ende der Welle 49 mit dem Hebel 51 kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff steht.
Im einfachsten Fall wird dies erreicht, indem das Ende der Welle 49 eine, in Längsrichtung
der Welle 49 gesehen, nicht kreisförmige Außenkontur aufweist. Der Hebel 51 weist
dementsprechend an seinem der Welle 49 zugewandten Ende eine zur Wellen-Außenkontur
vorzugsweise komplementäre Innenkontur auf. Zusätzlich oder alternativ ist der Hebel
51 mittels einer auf die Welle 49 aufgeschraubten Mutter 50 an der Welle 49 drehfest
fixiert.
[0113] Das von der Welle 49 entfernte Ende des Hebels 51 ist mit einem Ende eines pneumatischen
Zylinders 52 drehgelenkig gekuppelt.
[0114] An seinem dem Hebel 51 abgewandten Ende ist der Zylinder 52 an einer Befestigung
54 drehgelenkig gelagert. Die Befestigung 54 umfasst im gezeigten Beispiel einen Befestigungssitz,
der mittels Schrauben 55 am oberen Teil des Rahmens 46 angebracht oder auch angeformt
ist.
[0115] Der Zylinder 52 hat zwei Druckluftanschlüsse 53. Wird in einen dieser Anschlüsse
Druckluft eingeleitet, wird ein im Zylinder verschieblich gelagerter Kolben dementsprechend
bewegt. Im gezeigten Beispiel ist der Kolben mit seinem freien Ende an dem Hebel 51
drehgelenkig angebracht. Wird der Kolben in den sonstigen Zylinder 52 eingezogen,
wird die Welle 49 dementsprechend im Uhrzeigersinn rotiert. Dies bewirkt ein Verschwenken
der Klappe 47 mit ihrer der Welle 49 abgewandten Seite vom Gitter 44 weg. Damit wird
der Gitterausgang des Umschaltabschnitts 40 strömungstechnisch mit dem Luftleitteil
39 verbunden.
[0116] Vorzugsweise ist der Zylinder 52 mit einer nicht dargestellten Steuerung gekoppelt,
die über die Druckluftanschlüsse 53 in der Lage ist, die Klappe 47 mittels des Zylinders
52 in die jeweilige Richtung, also zum Gitterausgang hin oder von diesem weg, zu verschwenken.
Die Steuerung ist dergestalt, dass sie das Verschwenken der Klappe 47 bei Vorliegen
eines bestimmten Betriebszustands bzw. Ereignisses bewirkt. Beispielsweise kann am
Gehäusedeckel 14 ein Sensor exemplarisch in Form eines Druckschalters vorgesehen sein.
[0117] Ist der Deckel 14 geschlossen, wird der Schalter beispielsweise mittels Niederdrückens
seines Schaltelements, wie eines Tasters, betätigt, das ein Signal für die Steuerung
ist, dass das Streckwerk 2 der zugehörigen Strecke normal funktioniert. In dem Fall
wird der Zylinder 52 nicht betätigt.
[0118] Weist nun auch der Umschaltabschnitt 40 einen Sensor auf, mittels dessen die Steuerung
die Stellung der Klappe 47 ermitteln kann, ist es zusätzlich möglich, den Zylinder
52 zu betätigen, sollte sich die Klappe 47 nicht in einer Freigabestellung befinden,
in der sie das Gitter 44 quasi abdeckt und damit sperrt und den Luftdurchlass zum
zugehörigem Streckwerk 2 bzw. zwischen Luftleitrohr 38 und Luftleitrohr 39 freigibt.
[0119] Wird der Deckel 14 geöffnet, wird die Betätigung des Schaltelements des am Deckel
14 befindlichen Schalters aufgehoben, das ein Signal für die Steuerung ist, dass das
Streckwerk 2 der zugehörigen Strecke aktuell nicht betrieben wird und damit die Luftabsaugung
abzuschalten ist. In dem Fall wird der Zylinder 52 betätigt, um die Klappe 47 in eine
Sperrstellung zu verschwenken, in der sie den Luftdurchlass zum zugehörigen Streckwerk
2 praktisch sperrt und den Luftdurchlass zwischen Luftleitrohr 39 und Gitter 44 freigibt.
[0120] Weist der Umschaltabschnitt 40 den vorgenannten Sensor auf, ist es möglich, den Zylinder
52 nur zu betätigen, wenn sich die Klappe 47 nicht in der jeweils zu erzielenden,
Freigabe- bzw. Sperrstellung, befindet.
[0121] Vorzugsweise weist die Klappe 47 an der der Welle 49 abgewandten Seite einen Anliegeabschnitt
48 auf. Dieser ist plattenartig ausgebildet und knickt von der sonstigen Klappe weg
in Richtung Gitter 44 ab. Wird die Klappe 47 verschwenkt, erfolgt dies soweit, bis
der Anliegeabschnitt 48 an der Innenseite des hier oberen Rahmenteils, das exemplarisch
parallel zum Gitter 44 verläuft, anliegt. Da die Klappe 47 auch an der in Figur 14a
rechten und linken Seite an dem Rahmen 46 anliegt, schließt sie in diesem Zustand
den Strömungsdurchgang vom Rohr 40 zum Luftleitteil 39. Dadurch kann vom zugehörigen
Streckabschnitt 29 keine Luft mehr abtransportiert werden, wodurch die vorgenannten
Wartungsarbeiten durchgeführt werden können. Es ist also kein Abschalten der vorgenannten
Abzugseinrichtung nötig, und das andere Streckwerk 2 kann weiter arbeiten.
[0122] Da weiterhin Luft vom Gitter 44 durch den Umschaltabschnitt 40 hindurch zum anderen
Streckwerk 2 transportiert werden kann, ändert sich an den Druckverhältnissen im gesamten
Luftabzugsmechanismus nichts oder kaum etwas. Dadurch verändert sich auch am Betrieb
des anderen, nicht stillgesetzten Streckwerks 2 kaum etwas. Dies kann noch dadurch
verbessert werden, dass im Bereich des Gitters 44 ein zusätzlicher Ventilator angeordnet
ist. Dieser wird bei ausgeschwenkter Klappe 47 so angesteuert, dass genau so viel
Luft in Richtung angrenzendes Luftleitrohr 39 befördert wird, wie dies bei der in
Figur 14 gezeigten, nicht aufgeschwenkten Klappe 47 erfolgen würde.
[0123] Figur 15 zeigt die zu Figur 12 analoge Box 31 des anderen, in Figur 1 unteren Streckwerks
2 der Doppelstrecke 1 in verschiedenen Ansichten
[0124] Die Box 31 des hier nicht weiter dargestellten zweiten Streckwerks 2 ist im Wesentlichen,
in Längsrichtung des Streckwerks 2 gesehen, spiegelbildlich zur in Figur 12 dargestellten
Box 31 ausgebildet. D. h. die Wand 33 ist hier links angeordnet. Die Box 31 umfasst
ein Luftleitteil 56. Dieses ist vorzugsweise analog dem Luftleitteil 35 ausgebildet.
Nur fehlt hier die Öffnung für einen Ventilator. Dies ist dadurch begründet, dass
das Luftleitteil 56 mit seiner offenen Seite in Richtung Rückwand 61 weist und dort
abdichtend angebracht ist.
[0125] Auch hier gibt es nunmehr rechts oben eine Öffnung zu einem nicht dargestellten Umschaltabschnitt
40, der die gleiche Funktion hat wie der Umschaltabschnitt 40 des anderen Streckwerks
20. Allerdings mündet der Umschaltabschnitt 40 nicht in ein Luftleitrohr 39 sondern
einen Rahmenabschnitt 60. Der Rahmenabschnitt 60 ist mittels zweier Rahmenwände 60a,
60b gebildet, die einen Winkel von beispielhaft 90° einschließen und an ihren einander
abgewandten Rändern an Innenseiten der Box 31 strömungstechnisch abdichtend angebracht
bzw. angeformt sind. Der Rahmenabschnitt 60 ist somit an der dem Umschaltabschnitt
40 und der dazu gegenüberliegenden Seite offen ausgebildet. Seine Erstreckung in Längsrichtung
des Streckwerks 2 ist kürzer als eine korrespondierende (Tiefen-)Innenabmessung der
Box 31 in diese Richtung. Damit wird vom zugehörigen Umschaltabschnitt 40 kommende
Luft in einen Zwischenraum 62 der Box 31 eingesaugt (vgl. Figur 15b).
[0126] Die Wand 33 umfasst analog zur Wand 33 der anderen Box 31 ebenfalls eine untere Öffnung
34. In diese mündet von der Außenseite der Box 31 her das hier nicht dargestellte
Luftleitrohr 37. Diese Öffnung 34 mündet in einen Rahmenabschnitt 59, der ähnlich
dem Rahmenabschnitt 60 ausgebildet ist. Der Rahmenabschnitt 59 ist ebenfalls mittels
zweier Rahmenwände 59a, 59b gebildet, die einen Winkel von beispielhaft 90° einschließen
und an ihren einander abgewandten Rändern an Innenseiten der Box 31 strömungstechnisch
abdichtend angebracht bzw. angeformt sind. Ferner sind beide Wände 59a, 59b auch an
der Rückwand 61 abdichtend angeordnet. Der Rahmenabschnitt 59 ist somit nur an der
der Rückwand 61 abgewandten Seite offen ausgebildet. Seine Erstreckung in Längsrichtung
des Streckwerks 2 ist ebenfalls kürzer als die korrespondierende Abmessung der Box
31. Damit wird von der zugehörigen Öffnung 34, also vom anderen Streckwerk 2, kommende
Luft ebenfalls in den Zwischenraum 62 der Box 31 eingesaugt.
[0127] Der Zwischenraum 62 der Box 31 ist an der der nicht abgebildeten Gatteranordnung
8 zugewandten, in Figur 15a vorderen Seite der Box 31 vorzugsweise mittels nicht dargestellter
Türen strömungstechnisch abgedichtet. In diesen Zwischenraum 62 ist ein Filter vorzugsweise
in Form einer Matte eingesetzt, die exemplarisch den gesamten Querschnitt des Zwischenraums
62, entlang der Längserstreckung des Streckwerks 2 gesehen, ausfüllt.
[0128] Im Eckbereich des Innenraums der Box 31 zwischen den Rahmenabschnitten 59, 60 und
dem Luftleitteil 56 ist ein hier dreieckförmiges Wandteil 57 ausgebildet, das eine
Öffnung 58 aufweist. Das Wandteil 57 erstreckt sich vorzugsweise parallel zur Rückwand
61 und liegt zumindest im Bereich der Öffnung 58 am Filter an.
[0129] Figur 15b zeigt die Box 31 ohne umlaufende Wände, also auch ohne Wand 33. Hier ist
zu erkennen, dass der Rahmenabschnitt 60 mit einer Öffnung 64 versehen ist, über die
der Rahmenabschnitt 60 mit dem Umschaltabschnitt 40 strömungstechnisch verbunden ist.
Ferner ist erkennbar, dass sich hinter dem Wandteil 57 ein später näher erläutertes
Ventilatorgehäuse 65 befindet. Abgesehen davon schließt sich an einem den umlaufend
ausgebildeten Wänden der Box 31 abgewandten, hier schräg verlaufenden Rand des Wandteils
57 eine Wandung 68 an, die sich in Richtung Rückwand 61 erstreckt und vorzugsweise
mit dem Wandteil 57 einen Winkel von 90° einschließt.
[0130] Figur 15c zeigt die Box 31 gemäß Figur 15a, nur ohne Luftleitteil 56. Hier sind deutlich
die Öffnungen 34, 63 für das Luftleitteil 56 zu erkennen, wie sie auch bei der Box
31 gemäß Figur 12 für das Luftleitteil 35 ausgebildet sind, nur eben spiegelbildlich
dazu.
[0131] Figur 15d zeigt die Box 31 von der dem Einzug 13 zugewandten, also von der in Bezug
auf Figur 15a Rückseite der Box 31 her. Figur 15e zeigt die Box 31 aus der gleichen
Perspektive, nur ohne Rückwand 61.
[0132] Demgemäß ist die Rückwand 61 im Wesentlichen zweiteilig ausgebildet. Das hier abgebildete
Teil der Rückwand 61 weist im Bereich des Ventilatorgehäuses 65 eine Öffnung auf.
Diese ist mittels einer hier nicht dargestellten, zur Rückwand 61 gehörenden Klappe
verschlossen.
[0133] Die Klappe ist vorgesehen, um einer Person Zugang zu einem Zwischenraum 66 der Box
31 zu gestatten. Der Zwischenraum 66 ist von der hier linken vorderen Seitenwand der
Box 31, einer Bodenwand 69 der Box 31, der Wandung 68, dem Wandteil 57 und der Rückwand
61 eingeschlossen.
[0134] Das Ventilatorgehäuse 65 ist beispielhaft schneckengehäuseartig ausgebildet und Bestandteil
eines Radialventilators. Dieser ist eingangsseitig mit der Öffnung 58 strömungsverbunden
und weist ausgangsseitig mit einer Öffnung 70 in den Zwischenraum 66. Die Bodenwand
69 weist eine Öffnung 67 auf, die so angeordnet ist, das aus dem Radialventilator,
also über dessen Öffnung 70, austretende Luft aus der Box 31 nach außen abgeführt
werden kann.
[0135] Die Luftleitteile 35, 56 sowie die Boxen 31 können aus gleichartigen Teilen zusammengesetzt
sein, obwohl die Anordnung spiegelbildlich zueinander realisiert ist, Dies hält die
Kosten gering und ermöglicht die Nutzung standardisierter Teile.
[0136] Die Erfindung ist nicht auf die vorgeschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
[0137] Bei den vorgestellten Doppelstrecken 1 ist jede Art von Gatteranordnung verwendbar,
sofern diese eingerichtet ist, Faserbandmaterial zu zwei Streckwerken 2 zu liefern.
[0138] Auch ist jeder Kannenwechsler 3 mit jeder der vorgeschriebenen Streckwerke 2 kombinierbar.
[0139] Die Podeste 18 und der Zwischenabschnitt 7 sind bei jeder Ausführungsform vorhersehbar
oder können auch entfallen. Fehlt der Zwischenabschnitt 7, ist das jeweilige Bedienterminal
15 an einer der zwei voneinander wegweisenden Außenseiten der Streckwerke 2 angeordnet
bzw. ausgebildet.
[0140] Die Kopplung des Bedienterminals 15 mit den Streckwerken 2 bzw. einer oder mehreren
diese ansteuernden Steuerung(en) muss nicht drahtgebunden sein. Sie kann auch drahtlos
beispielsweise mittels Bluetooth erfolgen.
[0141] Die beschriebenen Kannenwechsler 3 können auch separat angeordnet sein.
[0142] Die Aufgänge 25 können alle oder teilweise entfallen oder in jedweder anderen Art
und Weise als die vorbeschriebene Treppenform ausgestaltet sein. Beispielsweise bietet
sich in Bezug auf den Zwischenabschnitt 7 an, an dessen der Gatteranordnung 8 abgewandten
Ende einen rampenartigen Aufgang vorzusehen. Damit kann beispielsweise zur Wartung
ein Schmutzbehälter auf den Zwischenabschnitt 7 hochgerollt werden, um darin nicht
abgesaugtes Material aus dem jeweiligen Streckabschnitt ablegen zu können.
[0143] Der Zwischenabschnitt 7 kann auch plattenartig ausgebildet sein oder eine in Bezug
auf den Fußboden ansteigende Form haben.
[0144] Im Ergebnis bietet die Erfindung eine einfache und universell einsetzbare Lösung,
Doppelstrecken zu realisieren, die bei geringstmöglichem Flächenbedarf eine größtmögliche
Nutzungsflexibilität bieten.
[0145] Der Platzbedarf ist verringert, insbesondere hinsichtlich der Breite der gesamten
Doppelstrecke 1. Es können Linearkannenwechsler für Kannen von 1000 mm Durchmesser
eingesetzt werden, was dem Nutzeffekt zugute kommt. Ein Kannenmagazin ist nicht unbedingt
vonnöten. Bei den vorgestellten Doppel(kopfvor)strecken ohne mechanische Kopplung
untereinander und mit getrennter Antriebstechnik kann eine Peripherie (Schaltschrank,
Steuerung, Absaugung/Filterbox, Bedienterminal/Anzeige) gemeinsam von bzw. für beide
Streckwerke 2 genutzt werden.
[0146] Aufgrund der antriebstechnischen Trennung der beiden Streckwerke 2 kann bei einer
Störung das nicht betroffene Streckwerk 2 weiter betrieben werden. Dies betrifft ebenso
Wartungsarbeiten/Service, sofern diese nur an einem Streckwerk 2 vorzunehmen sind.
[0147] Der Abstand zwischen beiden Streckwerken 2 kann so groß gewählt werden, dass eine
Bedienung aus der Mitte zwischen den beiden Streckwerken 2 heraus möglich ist.
[0148] Zudem kann ein direkter Durchgang zur Gatteranordnung realisiert werden; die Wege
für den Bediener werden so auf ein Minimum reduziert.
[0149] Die Einstellungen an beiden Streckwerken 2 können völlig autark vorgenommen werden.
Damit ist eine Nutzung der erfindungsgemäßen Streckvorrichtung 1 mit unterschiedlichen
Materialien oder beispielsweise auch als erste oder zweite Passage problemlos möglich.
[0150] Durch die Erfindung lässt sich das Streckwerk 2 mit Bedienterminal 15 auch als Einkopfvorstrecke
nutzen. Somit sind auch ungerade Streckenstückzahlen realisierbar.
[0151] Anstelle des Zylinders kann jedweder Antrieb verwendet werden, der in der Lage ist,
die Klappe 47 zu verschwenken. Eine Möglichkeit ist beispielsweise ein Schneckentrieb.
[0152] Zudem kann vorgesehen sein, dass der Antrieb der Klappe 47 nur in eine Richtung wirkt.
In die andere Richtung ist ein vorzugsweise mechanisch wirkender Rückstellmechanismus
vorgesehen. Im in Figur 14 kann der Rückstellmechanismus mittels einer Schenkelfeder
gebildet sein, dessen ein Ende am Rahmen 46 abgestützt ist, und dessen anderes Ende
am Hebel 51 befestigt ist oder an einem daran angeordneten Anschlag abgestützt ist.
[0153] Vorstehend ist angegeben, dass die Klappe 47 an seinen Rändern an den zugehörigen
Innenseiten des Rahmens 46 abdichtend anliegt. Alternativ weist die Klappe 47 vorzugsweise
zu jeder dieser Innenseiten einen Abstand auf. Dieser Abstand ist so bemessen, dass
zwar Luft hindurch strömt, aber in einem vernachlässigbaren Maß. D. h. am Streckenabschnitt
29 ist dies nicht bemerkbar, wenn die Klappe 47 aufgeschwenkt ist. Der Abstand bewirkt,
dass sich in der Luft befindliche Fremdstoffe nicht im Kontaktbereich zwischen Klappe
47 und Rahmen 46 einnisten und dadurch die Klappe 47 am Rahmen 46 festklemmen könnten,
sodass diese nicht mehr bewegbar wäre. Der Abstand dient mithin der Betriebssicherheit
des Umschaltabschnitts 40.
[0154] Anstelle der verschwenkbaren Klappe 47 kann auch ein verschiebbares Teil vorgesehen
sein. Dieses könnte beispielsweise zwei freie Schenkel aufweisen, die im rechten Winkel
zueinander angeordnet sind. Ein Schenkel erstreckt sich parallel zur Ausrichtung der
Klappe 47 in Figur 14. Der andere Schenkel erstreckt sich von diesem Schenkel in Richtung
Gitter 44. Als Antrieb könnte ein Zahnstangentrieb vorgesehen sein. Dabei rotiert
eine Motorwelle und kämmt mit einer Zahlstange, die beispielsweise durch eine Gummilippendichtung
hindurch an dem anderen Schenkel angebracht oder angeformt ist. Hier kann als Rückstellmechanismus
eine Druck- oder Zugfeder vorgesehen sein.
[0155] Alternativ oder zusätzlich kann eine bistabile Ausführung vorgesehen sein. Im Fall
des Hebels 51 beispielsweise kann dieser so ausgebildet sein, dass er beim Verschwenken
an einem ihm zugewandt gewölbten, federnden Teil vorbeibewegt wird. Etwa in der Mitte
der Bewegung ist der Teil maximal vorgespannt und drängt beim Weiterbewegen des Hebels
aufgrund seines Entspannens diesen in Richtung jeweilige Endstellung.
[0156] Anstelle der Box 31 mit Filtermatte kann auch vorgesehen sein, dass die entsprechende
Box 31 mit Luftführungsteilen versehen ist. Dies sind so gestaltet, dass die Luft
vom Luftleitrohr 37 und vom unmittelbar an diese Box 31 angeschlossenen Umschaltabschnitt
40 kommende Luft nach außen in Bezug auf die Box 31 an eine externe Luftabsaugung
abgegeben wird.
Bezugszeichenliste
[0157]
- 1
- Doppelstrecke
- 2
- Streckwerk
- 3
- Kannenwechsler
- 4
- leere Kanne
- 5
- zu füllende Kanne
- 6
- volle Kanne
- 7
- Zwischenabschnitt
- 8
- Gatteranordnung
- 9
- Gestell
- 10
- Arm
- 11
- Kanne
- 12
- Führungsabschnitt
- 13
- Einzug
- 14
- Gehäusedeckel
- 15
- Bedienterminal
- 16
- Öffnung
- 17
- Faserbandmaterial
- 18
- Podestabschnitt
- 19
- Mitnehmer
- 20
- Anlaufschräge
- 21
- Rampe
- 22
- Führungsbahn
- 23
- Anlaufschräge
- 24
- Aussparung
- 25
- Aufgang
- 26
- Stange
- 27
- Abdeckung
- 28
- Rotationsteil
- 29
- Streckabschnitt
- 30
- Rahmen
- 31
- Box
- 32
- Zwischenwand
- 33
- Wand
- 34
- Öffnung
- 35
- Luftleitteil
- 36
- Luftleitteil
- 37
- Luftleitrohr
- 38
- Luftleitrohr
- 39
- Luftleitrohr
- 40
- Umschaltabschnitt
- 41
- Einzugstrichter
- 42
- Rohr
- 43
- Ventilator
- 44
- Gitter
- 45
- Schlauch
- 46
- Rahmen
- 47
- Klappe
- 48
- Anliegeabschnitt
- 49
- Welle
- 50
- Mutter
- 51
- Hebel
- 52
- pneumatischer Zylinder
- 53
- Druckluftanschluss
- 54
- Befestigung
- 55
- Schraube
- 56
- Luftleitteil
- 57
- Wandteil
- 58
- Öffnung
- 59
- Rahmenabschnitt
- 59a, 59b
- Wand
- 60
- Rahmenabschnitt
- 60a, 60b
- Wand
- 61
- Rückwand
- 62
- Zwischenraum
- 63
- Öffnung
- 64
- Öffnung
- 65
- Ventilatorgehäuse
- 66
- Zwischenraum
- 67
- Öffnung
- 68
- Wandung
- 69
- Bodenwand
- 70
- Öffnung
1. Streckvorrichtung (1),
• aufweisend zwei Streckwerke (2) jeweils mit
- einem Einzugsabschnitt (13), gestaltet, Faserband (17) von außen in Bezug auf das
zugehörige Streckwerk (2) in Richtung eines Streckabschnitts (29) des zugehörigen
Streckwerks (2) zu befördern,
- den Streckabschnitt (29) selbst, gestaltet, das beförderte Faserband (17) gemäß
vorbestimmten Vorgaben zu strecken und zu vergleichmäßigen,
- einem Ausgabeabschnitt (3), gestaltet, das gestreckte und vergleichmäßigte Faserband
aus dem zugehörigen Streckwerk (2) nach außen hin abzugeben, sowie
- einer Antriebsvorrichtung, gestaltet, die Abschnitte (3, 13) des zugehörigen Streckwerks
(2) anzutreiben,
• wobei beide Antriebsvorrichtungen voneinander unabhängig arbeitend konfiguriert
sind, und
• die Streckvorrichtung (1) ferner umfasst
- eine Bedieneinheit (15), eingerichtet, einem Benutzer zu ermöglichen, den Betrieb
der zwei Streckwerke (2) unabhängig voneinander zu konfigurieren und/oder zu steuern,
und/oder
- eine Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39), die mit den Streckabschnitten (29) strömungstechnisch
derart gekoppelt ist, dass die Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39) in der Lage ist,
Luft von den Streckabschnitten (29) in Richtung Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39)
abzusaugen, und gestaltet ist, die Luftabsaugung von einem jeweiligen der beiden Streckabschnitte
(29) zu unterbrechen.
2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei jeder Ausgabeabschnitt (3) einen Kannenwechsler
(3) aufweist.
3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 2, wobei die Kannenwechsler (3)
• als Linearwechsler ausgebildet sind und
• sich parallel zur Längserstreckung des jeweils zugehörigen Streckwerks (2) erstrecken.
4. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend einen
Verbindungsabschnitt (7), der
• in Längserstreckung der zwei Streckwerke (2) gesehen, zwischen den zwei Streckwerken
(2) angeordnet ist, sodass die zwei Streckwerke (2) zumindest im Bereich des Verbindungsabschnitts
(7) im Abstand zueinander angeordnet sind, und
• sich in Längsrichtung der zwei Streckwerke (2) erstreckt.
5. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 4, wobei der Verbindungsabschnitt (7) an zumindest
einem der zwei Streckwerke (2) angebracht ist.
6. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei der Verbindungsabschnitt (7) einen
Durchgang zwischen den zwei Streckwerken (2) bildet.
7. Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Bedieneinheit (15), in
Längsrichtung der Streckwerke (2) gesehen, an einem Ende des Verbindungsabschnitts
(7) angeordnet ist.
8. Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei der Verbindungsabschnitt
(7) mit einem Podestabschnitt versehen ist, der in Bezug auf einen Boden, auf dem
die Streckvorrichtung (1) angeordnet ist, eine vorbestimmte Höhe aufweist.
9. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 8, wobei der Verbindungsabschnitt (7) ferner zumindest
mit einem rampen- oder treppenartigen Aufgangsabschnitt (25) versehen ist, der
• vom freien Ende des Verbindungsabschnitts (7) her entlang der Längserstreckung der
zwei Streckwerke (2) in Richtung Podestabschnitt ansteigend ausgebildet ist und
• an dem Podestabschnitt angebracht oder mit diesem einstückig ausgebildet ist.
10. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bedieneinheit
(15) an einem der zwei Streckwerke (2) angebracht ist.
11. Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei die Bedieneinheit (15) an
dem Verbindungsabschnitt (7) angebracht ist.
12. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei Vorhandensein
der Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39) das Unterbrechen der Luftabsaugung realisiert
ist, indem zwischen zumindest einem jeweiligen der Streckabschnitte (29) und der Luftabzugsvorrichtung
eine Beeinflussungsvorrichtung (40) vorgesehen ist, gestaltet,
• in einem ersten Betriebszustand eine Luftstromverbindung von dem zumindest einen
Streckabschnitt (29) zur Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39) zu blockieren und
• in einem zweiten Betriebszustand die Luftstromverbindung von dem zumindest einen
Streckabschnitt (29) zur Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39) freizugeben.
13. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 12, wobei
• der erste oder zweite Betriebszustand mittels Betreibens der Beeinflussungseinrichtung
(40) bewirkt wird und
• dementsprechend der zweite bzw. erste Betriebszustand mittels Nicht-Betreibens der
Beeinflussungseinrichtung (40) bewirkt wird.
14. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 12, wobei die Beeinflussungseinrichtung gestaltet ist,
bei einem Betreiben einen Wechsel vom ersten zum zweiten Betriebszustand bzw. wieder
zurück zu bewirken.
15. Vorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Beeinflussungseinrichtung
(40) ein Sperrorgan (47) aufweist, das
• in einer mit dem ersten Betriebszustand korrespondierenden Blockierstellung einen
Luftstrom zwischen einem von dem Streckabschnitt (29) strömungstechnisch isolierten
Bereich und der Luftabzugsvorrichtung (36, 37, 39) freigibt und
• in einer mit dem zweiten Betriebszustand korrespondierenden Freigabestellung einen
Luftstrom zwischen dem zumindest einen Streckabschnitt (29) und der Luftabzugsvorrichtung
(36, 37, 39) freigibt.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 15, wobei die Beeinflussungsvorrichtung (40) einen Rückstellmechanismus
umfasst, gestaltet, das Sperrorgan (40) in Richtung Blockierstellung oder Freigabestellung
zu drängen.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 16, wobei der Rückstellmechanismus eine in Richtung Blockierstellung
bzw. Freigabestellung vorgespannte Feder aufweist.
18. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei die Beeinflussungseinrichtung
(40) einen Antrieb (52) aufweist, der bei Betreiben mit dem Sperrorgan (47) dieses
in Richtung Freigabestellung bzw. Blockierstellung drängt.