[0001] Die Erfindung betrifft eine Federleiste für eine Sitz- oder Liegemöbelunterfederung,
umfassend zumindest zwei in Einfederungsrichtung übereinander angeordnete Einzelfederleisten,
welche Federleiste im unbelasteten Zustand entgegen der Einfederrichtung über ihre
Spannweite gekrümmt ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Unterfederung mit zumindest
einer solchen Federleiste.
[0002] Matratzenunterfederungen dienen zum Tragen einer Matratze und zum Erhöhen des Liege-
bzw. Federungskomfort, verglichen mit dem Liegen auf einer Matratze ohne einer solchen
Unterfederung. Matratzenunterfederungen sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen
bekannt. Matratzenunterfederungen, die sich in besonderer Weise an die Liegeposition
einer auf der Matratzenoberseite liegenden Person anpassen, verfügen über eine Vielzahl
einzelner und unabhängig voneinander reagierender Federelemente. Kostengünstigere
Matratzenunterfederungen verfügen über einen aus zwei Längsholmen und aus die Längsholme
endseitig verbindenden Querholmen gebildeten Rahmen, der eine Mehrzahl von die Längsholme
verbindenden Federleisten trägt. Die sich quer zur Längserstreckung erstreckenden
Federleisten einer solchen Matratzenunterfederung sind nachgiebig. Die Enden der Federleisten
sind zumeist unter Zwischenschaltung von nach Art von Kappen ausgeführten Kunststoffanschlusstücken
an die Längsholme angeschlossen. Eine solche Matratzenunterfederung wird auch als
Lattenrost angesprochen. Bei einer solchen Matratzenunterfederung ist die Einfederung
der Federleisten in der Mitte ihrer Spannweite naturgemäß am größten. Liegt eine Person
auf einer auf der Matratzenunterfederung befindlichen Matratze, bildet sich in aller
Regel als Folge der Einfederung eine gewisse Liegekuhle aus. Allerdings wird bei derartigen
Matratzenunterfederungen der Liegekomfort mitunter als nicht immer optimal angesehen,
da für ein Einfedern der Federleisten zum Ausbilden einer nicht nur durch Eindrücken
der Matratze hervorgerufenen Liegekuhle maßgeblich das Gewicht der auf der Matratze
liegenden Person verantwortlich ist. Insofern kann es für einen Rückenschläfer unerwünscht
sein, dass sich eine relativ breite Liegekuhle ausbildet, oder für einen Seitenschläfer,
dass vor allem im Schulterbereich aufgrund des geringeren auf die Matratzenunterfederung
einwirkenden Gewichtes sich eine Liegekuhle nur unzureichend ausbildet.
[0003] Zwar bildet sich innerhalb der Matratze durch Kompression derselben bereits eine
gewisse Liegekuhle, jedoch wird gewünscht, dass auch die Matratzenunterfederung den
Einfedervorgang zumindest anteilig mitmacht. Ist die Matratzenunterfederung nicht
zumindest anteilig auch an der Ausbildung einer Liegekuhle beteiligt, kann eine Rückstellung
der Matratze nur durch die elastischen Eigenschaften der Matratze selbst erfolgen.
Dieses führt bei vielen Matratzen dazu, dass sich im Laufe der Zeit und typischerweise
gleich bleibender oder nur geringfügig geänderter Liegepositionen in der Matratze
eine dauerhafte Kuhle ausbildet, die sodann bei bestimmten Schlafpositionen als unangenehm
empfunden werden kann.
[0004] Bei den Federleisten einer solchen Matratzenunterfederung handelt es sich in vielen
Fällen um solche aus Holz. Eingesetzt werden an dieser Stelle auch andere Materialien,
beispielsweise faserverstärkte Kunststoffe oder dergleichen. Durch die Dicke und/oder
die Breite der Federleisten wird die Einfedercharakteristik derselben vorgegeben.
Bekannt geworden sind auch Federleisten, die aus zwei einzelnen Federleisten bestehen,
von denen nur die obere Federleiste mit ihren Enden an jeweils einen Holm der Matratzenunterfederung
angeschlossen ist. Die untere Federleiste ist über der Längserstreckung der Federleisten
verschiebbare Schieber an die obere Federleiste angeschlossen. Befinden sich diese
Einfederhärteeinstellschieber in mittiger Position dieser beiden Federleisten, wird
die gesamte Einfederarbeit von der oberen Federleiste übernommen. Je weiter die diese
beiden Federleisten umfassenden bzw. einfassenden Schieber in Richtung zu den Enden
derselben bewegt worden sind, je mehr ist auch die untere Federleiste an der Einfederarbeit
beteiligt. Die Folge ist, dass je weiter diese Schieber von der Mitte wegbewegt sind,
die Einfederungscharakteristik einer solchen Federleiste härter wird. Durch diese
Anordnung wird das vorbeschriebene Konzept auch im Zusammenhang mit der Ausbildung
einer Liegekuhle nicht geändert.
[0005] Ist eine Verbesserung in der Stabilisierung der Schlafposition gewünscht, muss auf
zusätzliche mechanische Federelemente und/oder auf andersartig wirkende Geräte oder
Vorrichtungen zurückgegriffen werden.
[0006] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine Federleiste vorzuschlagen, durch die, ohne Zusatzelemente zu
benötigen, eine Schlafposition, insbesondere eine Seitenschlafposition durch Ausbildung
einer entsprechend auf den Liegebereich beschränkten Liegekuhle stabilisiert ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte gattungsgemäße
Federleiste, bei der die zumindest zwei Einzelfederleisten mit Abstand zueinander
an ihren längsaxialen Enden zumindest in Längserstreckung wirkend starr miteinander
verbunden sind.
[0008] Bei dieser Federleiste wird in geschickter Art und Weise die konvexe Krümmung derselben
im unbelasteten Zustand genutzt. Die Federleiste umfasst zumindest zwei Einzelfederleisten,
die in Einfederungsrichtung mit Abstand zueinander angeordnet sind. Im Bereich ihrer
Enden sind die Einzelfederleisten starr miteinander verbunden. Diese starre Verbindung
wirkt zwischen den Einzelfederleisten zumindest in Längserstreckung derselben. Erreicht
wird durch diese Verbindung, dass die Einzelfederleisten bei einer Einfederung der
Federleiste sich nicht in längsaxialer Erstreckung gegeneinander bewegen können. Aufgrund
der im unbelasteten Zustand konvexen Wölbung der Einzelfederleisten ist jeweils eine
oben liegende Einzelfederleiste gegenüber der darunter liegenden Einzelfederleiste
bestrebt, infolge einer Verkürzung durch eine Einfederung eine Ausgleichsbewegung
in Längserstreckung gegenüber der darunter befindlichen Einzelfederleiste auszuführen.
Eine solche Ausgleichsbewegung ist bei dieser Federleiste jedoch aufgrund der in Längserstreckung
der Einzelfederleisten wirkenden starren Verbindung in den Enden verhindert. Die zwangsweise
sich einstellende Ausgleichsbewegung führt sodann zu einem Aufbeulen bzw. Auswölben
der oberen Einzelfederleiste. Eine solche Auswölbung ist in Abhängigkeit von der geleisteten
Einfederarbeit und auch von der Position, an der der Einfedervorgang in Bezug auf
die Längserstreckung der Federleiste stattfindet, abhängig. In jedem Fall bildet sich
zumindest eine solche Auswölbung zwischen dem Endabschnitt der Federleiste und der
Position der Einfederung aus. Eine Schlafposition auf einer derartige Federleisten
umfassenden Unterfederung wird entweder beidseitig zur Position der darauf liegenden
Person durch je eine Auswölbung oder nur an einer Seite durch eine Auswölbung und
auf der anderen Seite durch den Abschluss der Unterfederung gebildet. Eine sich auf
einer solchen Federleiste ausbildende Liegekuhle weist daher in aller Regel eine geringere
Spannweite auf als sich diese bei herkömmlichen Federleisten ausbilden würde. Aus
diesem Grunde ist bei Einsatz dieser Federleisten in einer Matratzenunterfederung
eine Schlafposition sehr viel besser fixiert als bei Einsatz herkömmlicher Federleisten.
Besonders positiv bemerkbar macht sich dieser Effekt, wenn bei Einsatz derartiger
Federleisten bei einer Matratzenunterfederung eine Person eine Seitenschlafposition
außerhalb der Mitte der Matratze eingenommen hat. Bei einer solchen außermittigen
Belastung der Federleiste, bezogen auf ihre Längserstreckung, ist die oberste Einzelfederleiste
bestrebt, eine in Längserstreckung desselben gerichtete Ausgleichsbewegung gegenüber
der oder den darunter befindlichen Einzelfederleisten nur in demjenigen Abschnitt
auszuführen, der durch die Person nicht belastet ist. Die sich in der obersten Einzelfederleiste
ausbildende Auswölbung ist dann besonders prägnant. Dieses ist für eine Seitenschlafposition
auch gewünscht, da eine Seitenschlafposition von sich aus instabiler ist als eine
Rückenschlafposition und von daher eine Stabilisierung nur über eine entsprechend
tiefe Liegekuhle bereitgestellt werden kann, vorausgesetzt, diese ist, wie dieses
beim Gegenstand der erfindungsgemäßen Federleiste der Fall ist, an die Kontur des
Körpers angepasst.
[0009] Mit dem vorbeschriebenen Konzept der Ausbildung einer Federleiste wird bei Einsatz
derselben in einer Matratzenunterfederung die Liegekuhle durch Ausbilden der einen
oder der beiden vorbeschriebenen Auswölbungen in besonderem Maße an die Kontur einer
auf der Matratze liegenden Person angepasst. Die Folge ist, dass einem sogenannten
"roll-out-Effekt" begegnet ist. Von besonderem Vorteil des beschriebenen Federleistenkonzeptes
ist auch, dass sich dieses nicht nur ohne zusätzliche Elemente oder Geräte sondern
auch kostengünstig herstellen lässt. Zudem ist eine Montage einer solchen Federleiste
gegenüber herkömmlichen Federleisten nicht erschwert. Eine Montage erfolgt in gleicher
Weise durch Einsetzen der einander gegenüberliegenden Enden in Nuten im Holm verankert
oder in entsprechende Anschlusskappen, die an den Holmen eines Unterfederungsrahmens
angeschlossen sind.
[0010] Die Beabstandung der Einzelfederleisten kann über deren Spannweite hinweg gleich
sein. Durchaus besteht auch die Möglichkeit, dass sich der Abstand der obersten Einzelfederleiste
gegenüber der in Einfederungsrichtung darunter befindlichen Einzelfederleiste von
den Bereichen der Endenverbindungen in Richtung zur Mitte hin zunimmt. Die Folge ist,
dass dann die oberste Einzelfederleiste eine größere Krümmung gegenüber der darunter
befindlichen aufweist. Die damit verbundene größere Länge der oberen Einzelfederleiste
hat bei einem Einfederungsvorgang eine zur Ausbildung betragsmäßig größere Ausgleichsbewegung
zur Folge, was wiederum zu einer stärkeren Auswölbung führt. Dadurch ist eine Schlafposition
sehr viel besser fixiert als bei Liegekuhlen, die sich durch Verwendung herkömmlicher
Federleisten ausbilden können.
[0011] Der Einfederungskomfort bei einer solchen Federleiste lässt sich über die Anzahl
und die Ausbildung der an einer solchen Federleiste beteiligten Einzelfederleisten
einrichten. Je nach gewünschter Ausgestaltung können die Einzelfederleisten einer
solchen Federleiste aus einem gleichen oder auch einem unterschiedlichen Material
gefertigt sein. Ebenso können die Einzelfederleisten hinsichtlich ihrer Dimensionierung
in Bezug auf ihre Materialstärke und/oder Breite unterschiedlich ausgebildet sein.
[0012] Zur Beabstandung der Einzelfederleisten im Bereich ihrer Endenverbindungen dienen
gemäß einer Ausgestaltung Distanzstücke, die zwischen die benachbarten Endabschnitte
benachbarter Einzelfederleisten eingesetzt sind.
[0013] Die vorbeschriebene starre Verbindung lässt sich beispielsweise durch eine Klebeverbindung
der an der Erstellung der starren Endenverbindung beteiligten Teile erreichen. Anstelle
oder auch ergänzend können auch eine Endenverbindung durchgreifende Befestiger und/oder
diese einfassenden Manschetten eingesetzt werden, wie auch mechanisch durch Zerspannung
aus Massivholz oder einstückigem Schichtholz hergestellt sein, solange sichergestellt
ist, dass sich die Einzelfederleisten in Längserstreckung derselben im Bereich ihrer
Enden nicht gegeneinander bewegen können.
[0014] In einer Weiterbildung einer solchen Federleiste ist vorgesehen, dass zwischen den
Verbindungen eine weitere Verbindungsstelle vorgesehen ist, in der die Einzelfederleisten
in Abstand zueinander gehalten und in Längserstreckung wirkend starr miteinander verbunden
sind. Derartige Federleisten eignen sich auch zum Unterteilen des Liegebereiches,
wenn dieser für zwei Personen vorgesehen ist. Eine solche zusätzliche Verbindungsstelle
kann auch innerhalb eines Liegeflächenbereiches für eine Person zweckdienlich sein,
beispielsweise zum Erzielen einer besonderen Auswölbungs-Charakteristik im Becken-/Hüftbereich
einer Matratzenunterfederung. Es versteht sich, dass bei Federleisten mit einer größeren
Spannweite auch mehr als eine zusätzliche Verbindungsstelle vorgesehen sein kann.
[0015] Insgesamt ist eine solche Federleiste etwas härter als eine solche ohne zusätzliche,
typischerweise mittige Zusatzverbindungsstelle. Auch kann man eine solche Ausgestaltung
wählen, wenn die eine oder die beiden sich als Folge einer Einfederung ausbildenden
Auswölbungen weniger stark ausgebildet sein sollen, verglichen mit einer zuvor beschriebenen
Federleiste ohne die weitere, typischerweise mittige, Verbindungsstelle.
[0016] Die vorbeschriebenen Federleisten eignen sich grundsätzlich für eine Implementierung
in jedweder Unterfederung, sei es für ein Sitz- oder ein Liegemöbel. Besonders geeignet
sind derartige Federleisten jedoch in Zusammenhang mit einem Einsatz in einer Matratzenunterfederung
(Lattenrost). In einem solchen Fall ist es besonders zweckmäßig, diese Federleisten
aufgrund ihrer besonderen Konturanpassung für den Schulter- und/oder Beckenbereich
vorzusehen.
[0017] Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematisierte Draufsicht auf eine Matratzenunterfederung mit Federleisten gemäß
der Erfindung im Becken- und Schulterbereich,
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch die Unterfederung der Figur 1 mit Blick auf eine Federleiste gemäß
der Erfindung im unbelasteten Zustand,
- Fig. 3:
- eine Ausschnittsvergrößerung aus dem seitlichen Endbereich der Federleiste der Figur
2,
- Fig. 4:
- die Federleiste der Figur 2 bei einer einfedernden Belastung durch eine Person in
Rückenschlafposition,
- Fig. 5:
- die Darstellung der Figur 4 mit einer die Federleiste beanspruchenden Person in Seitenschlafposition,
- Fig. 6:
- ein Schnitt entsprechend demjenigen der vorangegangenen Figuren durch eine Unterfederung
mit Blickrichtung auf eine Federleiste gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
mit einer die Matratzenunterfederung nutzenden Person in Seitenschlafposition,
- Fig. 7:
- eine Schnittdarstellung entsprechend derjenigen der vorangegangenen Figuren mit Blick
auf eine Federleiste gemäß noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung und unter
Belastung durch eine Person in Rückenschlafposition,
- Fig. 8:
- die Federleiste der Figur 7 mit einer Belastung dieser Federleiste bei einer außermittigen
Seitenschlafposition durch eine die Unterfederung nutzende Person und
- Fig. 9:
- die Darstellung der Figur 8 mit der darauf in Seitenschlafposition befindlichen Person
in einer mittigen Anordnung bezüglich der Längserstreckung der Federleiste.
[0018] Eine Matratzenunterfederung 1 umfasst einen Rahmen 2, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus zwei Längsholmen 3, 3.1 und zwei die Längsholme 3, 3.1 verbindenden Querholmen
4, 4.1 aufgebaut ist. Die Längsholme 3, 3.1 fassen einen Unterfederungsbereich ein.
Dieser wird von Federleisten überspannt. Diese sind in an sich bekannter Art und Weise
mittels Federleistenkappen 5, in die die Federleisten mit ihren Enden eingreifen,
an die Längsholme 3, 3.1 angeschlossen. Im Bereich des Beckens und im Schulterbereich
verfügt die Matratzenunterfederung 1 über mehrere besondere Federleisten 6, die nachfolgend
beschrieben sind. Bei den übrigen Federleisten handelt es sich um herkömmliche Federleisten.
[0019] In der Seitenansicht der Figur 2 ist eine solche Federleiste 6 bezüglich ihres Aufbaus
erkennbar. Die Federleiste 6 ist im unbelasteten Zustand entgegen der Einfederungsrichtung
konvex gewölbt, wobei sich die Wölbung gleichmäßig über die Spannweite der Federleiste
6 erstreckt. Von Besonderheit bei der Federleiste 6 ist, dass diese aus drei Einzelfederleisten
7, 7.1, 7.2 aufgebaut ist. Die Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 sind im Bereich ihrer
zu den Längsholmen 3, 3,1 weisenden Enden starr miteinander verbunden, und zwar sowohl
in Richtung ihrer Längserstreckung als auch in Querrichtung dazu. Die Einzelfederleisten
7, 7.1, 7.2 sind voneinander beabstandet, wie dieses in der Ausschnittsvergrößerung
der Figur 3 deutlicher zu erkennen ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich bei den Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 um solche aus Holz. Zur Gewährung
der Abstandshaltung sind zwischen die Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 jeweils Distanzstücke
8, 8.1 eingeschaltet. Die Endenverbindung im Bereich der Distanzstücke 8, 8.1 zwischen
den Einzelteilen 7, 8, 7.1, 8.1, 7.2 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils durch eine Klebeverbindung bereitgestellt. Der Bereich der Endenverbindung
ist mit dem Bezugszeichen 9 kenntlich gemacht. In Richtung zu dem längsaxialen Ende
der Federleiste 6 hin ist diese in ihrem Endabschnitt der Endenverbindung 9 hinsichtlich
ihrer Materialstärke verjüngt, damit der verjüngte Abschnitt 10 in eine herkömmliche
Federleistenkappe 5 eingesetzt werden kann. Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Verjüngung in die zu der Druckbelastungsseite hinweisende Oberseite der Federleiste
6 durch eine Materialreduzierung eingebracht. In einer anderen Ausgestaltung ist die
Verjüngung von der Druckschattenseite der Federleiste 6 vorgesehen. Der Übergang von
der Druckseite der Federleiste 6 in die benachbarte Leistenkappe erfolgt dann ohne
eine Nut, in der sich die Matratzenunterseite oder ein Bezug beim Vorgang des Ein-
bzw. Ausfederns verklemmen könnte.
[0020] Eine Reduzierung in der Dicke im Bereich der Enden der Federleiste kann auch durch
eine Ablattung vorgenommen werden, wie dieses aus dem Stand der Technik grundsätzlich
bekannt ist.
[0021] Wie aus Figur 3 ersichtlich, entspricht die Materialstärke der Distanzstücke 8, 8.1
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel denjenigen der Einzelfederleisten 7, 7.1,
7.2. Somit entspricht der durch die Distanzstücke 8, 8.1 bereitgestellte Abstand der
Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 voneinander der Materialstärke einer solchen. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Abstand der Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2
im unbelasteten Zustand, wie in Figur 2 gezeigt, gleichbleibend vorgesehen. Es versteht
sich, dass die Materialstärke der Distanzstücke, die den Abstand der Einzelfederleisten
voneinander bestimmen, auch unterschiedlich zur Materialstärke der Einzelfederleisten
und auch unterschiedlich zueinander vorgesehen sein kann. Unterschiedliche Abstände
führen zu einer unterschiedlich Ausbildung einer Liegekuhle, sodass in Abhängigkeit
von der gewünschten Ausbildung einer Liegekuhle der Abstand der Einzelfederleisten
voneinander vorgesehen wird.
[0022] Durch die Beabstandung der Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 ist der Einfederungskomfort
gegenüber herkömmlichen Federleisten deutlich verbessert. Die Summe der Materialstärken
der Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 definiert die Tragkraft der Federleiste 6. Aufgrund
der Beabstandung der Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 erfolgt ein erstes Einfedern der
obersten Einzelfederleiste 7 und anschließend in der mittleren Einzelfederleiste 7.1
bereits bei einer geringeren Kraft.
[0023] Figur 4 zeigt das Verhalten der Federleiste 6 bei einer mittigen Belastung durch
eine Person in Rückenschlafposition. Nicht dargestellt ist in Figur 4 und auch den
weiteren Figuren eine auf der Matratzenunterfederung 1 befindliche Matratze. Aufgrund
der mittigen Belastung der Federleiste 6 bildet sich in ihrem Zentrum eine Liegekuhle
11 aus. Aufgrund der vorbeschriebenen Ausgestaltung der Federleiste 6 ist die Liegekuhle
auf die tatsächliche Breite der Körperteile begrenzt, die auf die Federleiste 6 wirken.
Die sich ausbildende Liegekuhle 11 erstreckt sich somit im Unterschied zu vorbekannten
Federleisten nicht von den in die Federleistenkappen eingreifenden Enden bis zur Mitte,
sondern infolge des vorbeschriebenen Konzeptes der Beabstandung der Einzelfederleisten
7, 7.1, 7.2 voneinander, sondern ist auf den oder diejenigen Abschnitte begrenzt,
die durch die Benutzung der auf der Matratzenunterfederung 1 befindlichen Person konkret
beansprucht sind. Grund für diese im Bezug auf vorbekannte Federleisten hinsichtlich
ihrer Weite engere Anpassung der Liegekuhle 8 an einen Körper ist, dass die Enden
der Einzelfederleisten 7, 7.1, 7.2 in Längserstreckung derselben starr miteinander
verbunden sind und damit Ausgleichsbewegungen beim Einfedern der obersten Einzelfederleiste
7 gegenüber den darunter befindlichen, nicht durch eine Verschiebung gegenüber der
darunter befindlichen Einzelfederleiste 7.1 stattfinden kann. Vielmehr wird die oberste
Einzelfederleiste 7 benachbart zu dem Ort der Lasteinwirkung nach oben aufgewölbt.
Dieses ist auch in der in Figur 4 dargestellten Rückenschläferposition der Fall, auch
wenn dieser Effekt aufgrund der relativ großen Breite der auf der Matratzenunterfederung
1 befindlichen Person in dieser Figur nicht so deutlich zu erkennen ist.
[0024] Der vorbeschriebene Effekt tritt besonders anschaulich in Erscheinung, wenn die Federleiste
6 außermittig durch eine Person in Seitenschlafposition belastet wird. Dieses ist
in Figur 5 gezeigt. Die Liegekuhle 11.1 ist aufgrund der infolge der Belastung auftretenden
Auswölbung 12 der obersten Einzelfederleiste 7 eng an den Körper der Person angepasst.
Die Liegekuhle 11.1 wird für die in Seitenschlafposition befindliche Person als sehr
angenehm empfunden, da eine besonders wirkungsvolle Abstützung im Rücken durch die
Federleiste 6, insbesondere seiner Einzelfederleiste 7, bereitgestellt ist. Zugleich
ist durch die Nachgiebigkeit der Federleiste 6 auch in Richtung zu dem Längsholm 3
der Matratzenunterfederung 1 die Liegekuhle 11.1 aufgrund der Beabstandung der Einzelfederleisten
besonders gut an den darauf einwirkenden Körper der Person angepasst und insbesondere
hinreichend tief, um auf diese Weise wirksam einem "roll-out" entgegenzuwirken.
[0025] Figur 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Federleiste
6.1, die prinzipiell genauso aufgebaut ist wie die Federleiste 6 der Figuren 1 bis
5. Insofern gelten die vorstehenden Ausführungen ebenfalls für die Federleiste 6.1.
Die Federleiste 6.1 unterscheidet sich von der Federleiste 6 nur dadurch, dass diese
nur zwei Einzelfederleisten 7.3, 7.4 umfasst. Bei der Federleiste 6.1 weist die obere
Einzelfederleiste 7.3 eine geringere Materialstärke auf als die untere Einzelfederleiste
7.4. Somit dient maßgeblich die untere Einzelfederleiste 7.4 einer Gewichtsaufnahme,
während die obere Einzelfederleiste 7.3 vornehmlich zur Ausbildung einer Liegekuhle
dient. Die Einzelfederleisten 7.3, 7.4 sind ebenfalls voneinander beabstandet. Figur
6 zeigt eine solche Federleiste 6.1 in einer Belastungssituation, wie sie vorstehend
zu der Federleiste 6 in der Figur 5 beschrieben ist. Ebenso, wie bei der Federleiste
6, bildet sich eine als sehr angenehm empfundene Liegekuhle 11.2 in der gezeigten
Seitenschlafposition aus.
[0026] Figuren 7 bis 9 zeigen noch eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Federleiste
6.2. Auch diese ist prinzipiell aufgebaut wie die Federleiste 6 der Figuren 1 bis
5 und umfasst ebenso wie die Federleiste 6 drei Einzelfederleisten 7.5, 7.6, 7.7.
Auch bei dieser Federleiste 6.2 sind die Endenverbindungen ausgeführt, damit der Längserstreckung
folgende Bewegungen der Einzelfederleisten 7.5, 7.6, 7.7 unterbunden sind. Die Federleiste
6.2 unterscheidet sich von der Federleiste 6 dadurch, dass diese im Bereich ihrer
Mitte eine weitere Verbindungsstelle 13 aufweist, in der die Einzelfederleisten 7.5,
7.6, 7.7 unter Bewahrung ihres Abstandes starr miteinander verbunden sind, um auch
im Bereich der Mitte längsaxiale Ausgleichsbewegungen der Einzelfederleisten 7.5,
7.6, 7.7 bei einer Belastung in der Federleiste 6.2 zu unterbinden. Zwischen die Einzelfederleisten
7.5, 7.6, 7.7 sind bei der Federleiste 6.2 ebenso wie in den Endenverbindungen Distanzstücke
eingeschaltet.
[0027] Die Federleiste 6.2 wirkt etwas härter als die Federleiste 6. Die Härte kann über
die Breite der Verbindungsstelle 13 eingerichtet werden. Es versteht sich, dass je
breiter die Verbindungsstelle 13 ist, desto härter ist die Federleiste 6.2 in ihrem
Einfederungsverhalten.
[0028] Figur 7 zeigt die im unbelasteten Zustand ebenfalls konvex nach oben gekrümmte Federleiste
6.2 bei einer Belastung durch eine mittig auf der Federleiste 6.2 liegenden Person
in Rückenschlafposition. Aufgrund der Ausgestaltung der Federleiste 6.2 bildet sich
eine an die Körperkontur angepasste Liegekuhle 11.3 aus.
[0029] In einer außermittigen Seitenschlafposition, wie in Figur 8 dargestellt, bildet sich
ebenso, wie dieses zu der Figur 5 zu der Federleiste 6 beschrieben ist, eine Auswölbung
12.1 in dem durch die Person nicht belasteten Bereich der Federleiste 6.2 aus. Aufgrund
der mittigen weiteren Verbindungsstelle 13 der Einzelfederleisten 7.5, 7.6, 7.7 fällt
die Auswölbung 12.1 etwas kleiner aus als die Auswölbung 12 bei der Federleiste 6.
[0030] In einer mittigen Seitenschlafposition bilden sich Auswölbungen 12.2, 12.3 zu beiden
Seiten der Person aus (siehe Figur 9).
[0031] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang
der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere
Ausgestaltungen, die Erfindung verwirklichen zu können.
[0032] Die beschriebene Matratzenunterfederung kann auf der Oberseite der Federleisten mit
einer Polsterung versehen und mit einem die Polsterung und die Federleisten einfassenden
Überzug zusammengefasst sein. Eine solche Ausgestaltung würde prinzipiell einer Ausgestaltung
entsprechen, wie diese durch Box-Spring-Betten bekannt ist, wobei anstelle der Federn
die Federleisten vorgesehen sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Unterfederung
wird man bei einer Verwendung derselben im Rahmen eines Liegemöbels oberseitig eine
Matratze anordnen.
[0033] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Unterfederung insgesamt
Teil einer Polsterung ist, dass mithin die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen
angesprochene Matratze im Falle eines Liegemöbels mit der Unterfederung verbunden
ist und somit die Unterfederung mit der Matratze eine Einheit bildet. Bei einer Schaummatratze
können die Federleisten beispielsweise in den Schaum eingreifen, womit dieser an den
Federleisten fixiert ist. Auch in einem solchen Fall ist die Matratze zusammen mit
der Unterfederung typischerweise mit einem Überzug versehen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Matratzenunterfederung
- 2
- Rahmen
- 3,3.1
- Längsholm
- 4,4.1
- Querholm
- 5
- Federleistenkappe
- 6,6.1,6.2
- Federleiste
- 7,7.1-7.7
- Einzelfederleiste
- 8,8.1
- Distanzstück
- 9
- Endenverbindung
- 10
- Abschnitt
- 11, 11.1, 11.2
- Liegekuhle
- 12, 12.1-12.3
- Auswölbung
- 13
- Verbindungsstelle
1. Federleiste für eine Sitz- oder Liegemöbelunterfederung, umfassend zumindest zwei
in Einfederungsrichtung übereinander angeordnete Einzelfederleisten (7, 7.1, 7.2;
7.3, 7.4; 7.5, 7.6, 7.7), welche Federleiste (6, 6.1, 6.2) im unbelasteten Zustand
entgegen der Einfederrichtung über ihre Spannweite gekrümmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Einzelfederleisten (7, 7.1, 7.2; 7.3, 7.4; 7.5, 7.6, 7.7) mit
Abstand zueinander an ihren längsaxialen Enden zumindest in Längserstreckung wirkend
starr miteinander verbunden sind.
2. Federleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelfederleisten (7, 7.1, 7.2; 7.5, 7.6, 7.7) jeweils eine gleiche Materialstärke
aufweisen.
3. Federleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unterste Einzelfederleiste (7.4) eine größere Materialstärke aufweist als die
oberste Einzelfederleiste (7.3).
4. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die starren Endenverbindungen (9) zwischen den Endabschnitten zur Abstandswahrung
der Einzelfederleisten (7, 7.1, 7.2; 7.3, 7.4; 7.5, 7.6, 7.7) Distanzstücke (8, 8.1)
eingeschaltet sind.
5. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erstellen der starren Endenverbindungen (9) die an einer Endenverbindung (9)
beteiligten Teile durch eine Klebeverbindung miteinander verbunden sind.
6. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erstellen der starren Endenverbindungen die in einer Innenverbindung beteiligten
Teile durch zumindest einen diese Teile durchgreifenden Befestiger miteinander verbunden
sind.
7. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federleiste (6, 6.1, 6.2) zumindest zwei Einzelfederleisten (7, 7.1, 7.2; 7.3,
7.4; 7.5, 7.6, 7.7) umfasst.
8. Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelfederleisten (7.5, 7.6, 7.7) zwischen ihren Enden an einer weiteren Verbindungsstelle
(13) mit Abstand zueinander zumindest in Längsrichtung wirkend starr miteinander verbunden
sind.
9. Federleiste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand, mit dem die Einzelfederleisten (7.5, 7.6, 7.7) in der weiteren Verbindungsstelle
(13) miteinander verbunden sind, demjenigen Abstand entspricht, mit dem die Einzelfederleisten
(7.5, 7.6, 7.7) an ihren Endenverbindungen miteinander beabstandet sind.
10. Unterfederung für ein Sitz- oder Liegemöbel mit einem durch zwei Holme seitlich begrenzten
Unterfederungsbereich und mit zumindest einer mit ihren Enden an die Holme angeschlossenen,
den Unterfederungsbereich überspannenden Federleiste nach einem der Ansprüche 1 bis
9.
11. Unterfederung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfederung eine Matratzenunterfederung ist und im Schulterund/oder Beckenbereich
mehrere Federleisten (6, 6.1, 6.2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 angeordnet sind.
12. Unterfederung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfederung eine Matratzenunterfederung, ausschließlich mit Federleisten nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 bestückt ist.