[0001] Die Erfindung betrifft ein Nietwerkzeug zum Setzen von Blindnietmuttern und/oder
Blindnietschrauben, mit
- einem hydraulisch aus einer Ausgangsposition in Richtung auf eine Endposition verstellbaren
Antriebskolben,
- einem mit dem Antriebskolben lösbar in Wirkverbindung befindlichen und durch den Antriebskolben
aus einer Nietaufnahmeposition in eine Setzposition verstellbaren Zugstab und
- einem den Zugstab und einen Ziehdorn in Längsachsenrichtung aneinander festlegendes
Kopplungselement.
[0002] Bei Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben handelt es sich um Nieten, die ein
Gewinde aufweisen und die z.B. dann eingesetzt werden, wenn eine Unterseite, eine
Innenseite oder eine Rückseite eines Bauteils nicht oder nur schwer zugänglich ist.
Blindnietmuttern oder Blindnietschrauben bieten auch dann die Möglichkeit an Bauteilen
Gewinde anzubringen, wenn diese eine zu geringe Wandstärke aufweisen, um das Einschneiden
von Gewinden zu ermöglichen.
[0003] Nietwerkzeuge der eingangs genannten Art werden dabei dazu verwendet, um die Blindnietmuttern
oder die Blindnietschrauben in komfortabler Weise an dem jeweiligen Bauteil zu befestigen.
Der zu setzende Niet wird dabei durch den zwischen der Nietaufnahmeposition und der
Setzposition verstellbaren und mit dem Ziehdorn verbundenen Zugstab durch eine definierte
Verformung an dem Bauteil angeordnet, wobei der Ziehdorn ein an den jeweils zu setzenden
Niet angepasstes Innen- oder Außengewinde aufweist. Die Verformung des Niets bestimmt
sich dabei aus dem durch den Ziehdorn aufgebrachten Hub des Zugstabs aus der Ausgangsposition
in die einstellbare Setzposition. Zum Setzen der Blindnietmuttern und/oder der Blindnietschraube
werden diese zuvor auf den Ziehdorn aufgeschraubt, in eine zuvor erstellte Öffnung
des Bauteils zur Aufnahme des Niets eingebracht und anschließend durch den durch das
Nietwerkzeug aufgebrachten Hub des Ziehdorns gesetzt, wobei sich der Niet dabei aufgrund
seiner Abstützung an einem Setzkopf an dem Nietwerkzeug in definierter Weise verformt.
[0004] Wesentlich für die Qualität der Verbindung zwischen dem gesetzten Niet und dem Bauteil
ist dabei die Länge der Setzbewegung, welche durch den Verstellweg des mit dem Zugstab
verbundenen Ziehdorns bestimmt wird, wobei der Zugstab durch den Antriebskolben verstellt
wird. Der Verstellweg, d. h. der Hubweg des Ziehdorns ausgehend von der Nietaufnahmeposition
des Zugstabs bis in dessen Setzposition bestimmt die Festigkeit der Verbindung von
Bauteil und Niet. Der Verstellweg ist dabei u. a. abhängig von der Materialdicke der
Bauteile sowie dem verwendeten Niet. Bei herkömmlichen Nietwerkzeugen wird der Verstellweg
dabei über den Hydraulikdruck bzw. die Setzkraft geregelt. Die Setzbewegung wird bspw.
durch ein automatisiertes oder manuelles Abschalten einer Pumpeneinheit beendet, wenn
ein voreingestellter Druck bzw. eine Kraft erricht wird.
[0005] Ein derart druckgesteuertes bzw. kraftgesteuertes Setzen von Nieten weist jedoch
den Nachteil auf, dass es insbesondere im Falle einer manuellen Unterbrechung des
Setzvorgangs durch den Bediener bei Erreichen eines voreingestellten Drucks zu Setzvorgängen
kommt, welche eine unterschiedliche Qualität aufweisen. Hiervon ausgehend liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Nietwerkzeug der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mit dem mit einer hohen Wiederholgenauigkeit gleichbleibende Setzvorgänge von Nieten
durchgeführt werden können.
[0006] Die Erfindung löst die Aufgabe durch ein Nietwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Nietwerkzeug ist, dass dieses zur Festlegung
der Setzposition eine Stelleinheit mit einem in Längsachsenrichtung des Zugstabs axial
gegenüber dem Kopplungselement verstellbaren Hubbegrenzungselement aufweist, wobei
das Hubbegrenzungselement in der Setzposition mit einer Anschlagfläche mit dem Kopplungselement
in Eingriff befindlich ist. Gemäß der Erfindung ist demnach vorgesehen, dass das Nietwerkzeug
eine Stelleinheit aufweist, welche durch eine in Längsachsenrichtung positionierbaren
Hubbegrenzungselement den durch den Zugstab, bzw. Ziehdorn auf den zu setzenden Niet
ausgeübten Hub mechanisch begrenzt. Die in Längsachsenrichtung des Zugstabs erfolgende
Positionierung in axialer Richtung gegenüber dem Kopplungselement, d. h. relativ gegenüber
diesem, ermöglicht es dabei, den Hub in vorgegebener Weise mechanisch festzulegen.
Die Setzbewegung wird durch einen Anschlag des Kopplungselements an der Anschlagfläche
des Hubbegrenzungselements festgelegt, wobei das Hubbegrenzungselement relativ gegenüber
dem Zugstab und dem Ziehdorn an dem Nietwerkzeug festgelegt ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Nietwerkzeugs ermöglicht somit ohne eine Anpassung
der den Antriebskolben aufweisenden Antriebseinheit eine einfache Einstellung und
Festlegung des auf die zu setzenden Niete auszuübenden Setzhubs, so dass mit hoher
Wiederholgenauigkeit ein Setzen von Blindnietmutter oder Blindnietschrauben durchgeführt
werden kann. Die Verwendung des Kopplungselements als mit der Anschlagfläche des Hubbegrenzungselements
in Eingriff bringbares Wirkelement erlaubt es dabei, auf ein separates Anschlagteil
zu verzichten, das mit dem Hubbegrenzungselement in Wirkverbindung zu bringen wäre.
Das Kopplungselement erfüllt somit zum einen die Funktion, den Zugstab mit einem auswechselbaren
Ziehdorn in axialer Richtung zu verbinden. Zum anderen stellt es eine Kontaktfläche
für die Anschlagfläche des Hubbegrenzungselements bereit. Das erfindungsgemäße Nietwerkzeug
lässt sich somit besonders einfach und kompakt ausgestalten. Zudem besteht aufgrund
einer nicht erforderlichen Anpassung der Antriebseinheit die Möglichkeit, herkömmliche,
druckgesteuerte Nietwerkzeuge durch die Verbindung mit der Stelleinheit umzurüsten,
so dass mit derart umgerüsteten Nietwerkzeugen dann eine hubgesteuerte Verarbeitung
der Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben möglich ist.
[0009] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, welche sich insbesondere
zur Umrüstung bestehender Nietwerkzeuge eignet, ist vorgesehen, dass die Stelleinheit
als Hubbegrenzungselement eine gegenüber dem Zugstab verdrehsicher gelagerte und in
Längsachsenrichtung verstellbare Anschlaghülse aufweist, die über ein Außengewinde
mit einem Innengewinde eines verdrehbar an dem Nietwerkzeug gelagerten Stellrings
in Eingriff befindlich ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung bildet eine entlang
des Zugstabs verschiebbare Anschlaghülse das mit dem Kopplungselement in Eingriff
bringbare Hubbegrenzungselement. Zur Positionierung der Anschlaghülse relativ gegenüber
dem Kopplungselement weist die Anschlaghülse dabei ein Außengewinde auf, welches mit
einem Innengewinde eines Stellrings in Eingriff befindlich ist. Der Stellring ist
seinerseits verdrehbar an dem Nietwerkzeug gelagert, dabei jedoch in Längsachsenrichtung
an dem Nietwerkzeug festgelegt, so dass eine Verdrehung des Stellrings eine Verlagerung
der Anschlaghülse - in Abhängigkeit von der Drehrichtung - in Richtung auf das Kopplungselement
zu oder von diesem weg bewirkt.
[0010] Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine einfache sowie zuverlässige Einstellung
der Position der Anschlaghülse und damit Festlegung des Hubs, der durch das Nietwerkzeug
ausgeübt werden kann. Die verdrehsichere Anordnung der Anschlaghülse kann dabei grundsätzlich
in beliebiger Weise realisiert werden. Denkbar ist bspw. eine Nut-Feder-Verbindung
zwischen dem Zugstab und der Anschlaghülse. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass die Anschlaghülse an einem, vorzugsweise
zwei, besonders bevorzugt vier parallel zum Zugstab verlaufenden Zylinderstiften in
Längsachsenrichtung verschiebbar gelagert ist.
[0011] Demnach erstreckt sich innerhalb der Stelleinheit mindestens ein, vorzugsweise zwei,
besonders bevorzugt vier Zylinderstifte parallel zur Längsachsenrichtung des Zugstabes
durch entsprechende Aufnahmen an der Anschlaghülse, so dass die Anschlaghülse verdrehsicher
gegenüber dem Zugstab gelagert ist. Die Verwendung von Zylinderstiften stellt dabei
eine besonders einfache Möglichkeit zur verdrehsicheren Lagerung dar, die ohne eine
Anpassung des Zugstabes erfolgen kann. Die Lagerung der Zylinderstifte kann dabei
an geeigneter Stelle innerhalb der Stelleinheit erfolgen. Diese Ausgestaltung der
Erfindung ermöglicht ferner eine einfache Anpassung bestehender, rein druckgesteuerter
Nietwerkzeuge, so dass diese nach der Umrüstung die Möglichkeit zum hubgesteuerten
Setzen von Nieten bieten.
[0012] Um eine Umrüstung bestehender Nietwerkzeuge zu vereinfachen, ist nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ferner vorgesehen, dass die Stelleinheit lösbar mit einem
Grundkörper des Nietwerkzeugs verbunden, insbesondere verschraubt ist. Diese Ausgestaltung
der Verbindung, die den modularen Aufbau des Nietwerkzeugs verbessert, bietet neben
der einfachen Umrüstung bestehenden Nietwerkzeugen die Möglichkeit, das Nietwerkzeug
in einfacher Weise an die Einsatzbedingungen anzupassen. Die aus einer Gruppe verschiedener
Stelleinheiten auswählbare Stelleinheit wird hierzu bevorzugt mit einem Grundkörper
einer geeigneten Antriebseinheit verbunden, insbesondere verschraubt und bildet somit
ein optimal an den Einsatzzweck angepasstes Nietwerkzeug. Ferner können durch diese
Ausgestaltung der Erfindung druckgesteuerte Nietwerkzeuge in einfacher Weise umgerüstet
werden, wobei hierzu die Stelleinheit nur an die Antriebseinheiten der druckgesteuerten
Nietwerkzeuge angepasst sein muss. Zur Anpassung der Antriebseinheit an die Stelleinheit
kann dabei bspw. auch ein Adapterring vorgesehen werden, welcher einerseits mit einem
an ein Grundgehäuse der Antriebseinheit angepassten Gewinde und andererseits mit einem
an die Stelleinheit angepassten Gewinde ausgestaltet ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Stelleinheit ermöglicht eine frei wählbare Positionierung des
Hubbegrenzungselements innerhalb des Verstellbereichs des Hubbegrenzungselements.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Stellring Rastmarken aufweist, die mit Rastkörpern an der Antriebseinheit, insbesondere
mit Rastkörpern an einem an der Antriebseinheit festlegbaren Adapterring in Eingriff
bringbar sind.
[0014] Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung rastet der Stellring entsprechend der Anordnung
der Rastmarken und Rastkörper in vorbestimmten Positionen ein und verhindert so in
ergänzender Weise eine Verlagerung des Hubbegrenzungselements während des Betriebs
des Nietwerkzeugs. Zudem können die Rastmarken und Rastkörper derart angeordnet sein,
dass diese nach einer definierten Längsverstellung des Hubbegrenzungselements wiederholt
in Eingriff gelangen, so dass dem Nutzer abgestuft eine haptische Rückmeldung über
die Verstellung des Hubbegrenzungselements geliefert wird. Als Rastkörper können dabei
bspw. federbelastete Rastkugeln verwendet werden, welche mit kalottenförmigen Ausnehmungen
an dem Stellring in Eingriff bringbar sind. Denkbar ist auch eine Anordnung der Rastmarken
an der Antriebseinheit und der Rastkörper an dem Stellring, wobei die Funktion in
identischer Weise gewährleistet wird.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Stellring
zur Sichtbarkeit des Hubbegrenzungselements eine Öffnung aufweist, die besonders bevorzugt
an einem Rand mit einer Skalierung zur Positionierung des Hubbegrenzungselements versehen
ist. Gemäß dieser Ausgestaltung der Erfindung erlaubt der Stellring durch eine Öffnung
eine Betrachtung des Hubbegrenzungselements, so dass dessen Position von außen sichtbar
ist. Eine zusätzlich am Rand der Öffnung angeordnete Skalierung, welche mit Markierungen
an dem sichtbaren Hubbegrenzungselement korrespondiert, ermöglicht darüber hinaus
eine sehr genaue Einstellung des Setzhubs, so dass das Nietwerkzeug in komfortabler
Weise an die Bearbeitungsbedingungen angepasst werden kann.
[0016] Die Ausgestaltung der Stelleinheit ist grundsätzlich frei wählbar, wobei gewährleistet
sein muss, dass im montierten Zustand an der Antriebseinheit eine Verlagerung in Längsachsenrichtung
blockiert ist. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Stelleinheit
eine Basiseinheit und ein Kopfstück auf, wobei das Kopfstück koaxial zum Kopplungselement
angeordnet und über einen Schnellverschluss lösbar mit der Basiseinheit verbunden
ist. Die Basiseinheit der Stelleinheit stellt dabei die Einheit dar, die mit der Antriebseinheit
des Nietwerkzeugs verbunden ist und an welcher auch in vorteilhafter Weise der Stellring
ausgebildet ist. Das Kopfstück ist koaxial zum Kopplungselement angeordnet und weist
bspw. den an die zu setzenden Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben angepassten
Setzkopf auf. Der Vorteil gemäß dieser Ausgestaltung dieser Erfindung, wonach das
Kopfstück über einen Schnellverschluss lösbar mit der Basiseinheit verbunden ist,
besteht in einem einfachen und schnellen Zugang zu dem Kopplungselement, so dass im
Bedarfsfall nicht die gesamte Stelleinheit demontiert werden muss, um das Nietwerkzeug
an die Verwendung unterschiedlicher Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben anzupassen.
Ein Wechsel des Ziehdorns kann in einfacher Weise durch ein Abziehen des Kopfstücks
von der Basiseinheit erfolgen, wobei der Schnellverschluss hierzu eine besonders einfache
und komfortable Ausgestaltung darstellt.
[0017] Der Schnellverschluss kann bspw. nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung eine auf eine Rastposition vorgespannte Schiebehülse aufweisen, die
in der Rastposition ein Rastelement in eine Rastmarke an der Basiseinheit verschiebt.
Diese Ausgestaltung der Erfindung stellt eine besonders einfache und sichere Anordnung
des Kopfstücks an der Basiseinheit dar, wobei über die Schiebehülse das Rastelement
zwischen einer Rastierungsposition und einer Freigabeposition verstellbar ist. Die
Vorspannung der Schiebehülse in Richtung auf die Rastposition gewährleistet dabei,
dass das Rastelement im unbelasteten Zustand der Schiebehülse, d. h. im montierten
Zustand, dauerhaft mit einer Rastmarke in Eingriff befindlich ist.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Kopfstück den lösbar mit
diesem verbundenen, koaxial zum Ziehdorn angeordneten Setzkopf auf. Die Anordnung
des Setzkopfs an dem Kopfstück lässt sich in besonders einfacher und komfortabler
Weise realisieren, wobei durch die lösbare Anordnung eine einfache Anpassung des Kopfstücks,
an dem sich das Nietwerkzeug während des Ziehvorgangs abstützt, möglich ist. Damit
besteht die Möglichkeit einer einfachen Umrüstung des Nietwerkzeugs zur Anpassung
an unterschiedliche Blindnietmuttern oder Blindnietschrauben.
[0019] Die Ausgestaltung des Kopplungselements kann grundsätzlich in beliebiger Weise erfolgen.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist noch vorgesehen,
dass das Kopplungselement zwei koaxial zum Ziehdorn und Zugstab angeordnete Halbschalen
aufweist, deren der Anschlagfläche des Hubbegrenzungselements zugewandte Stirnfläche
als Kontaktfläche ausgebildet ist, insbesondere eine Gleitbeschichtung aufweist. Die
Ausbildung des Kopplungselements durch zwei Halbschalen stellt eine besonders einfache
und komfortable Möglichkeit zur Verbindung von Ziehdorn und Zugstab dar, wobei durch
nach innen vorstehende Vorsprünge oder umlaufende Ringe, welche in entsprechende Ausnehmungen
an dem Ziehdorn und dem Zugstab eingreifen, eine besonders einfache Festlegung von
Ziehdorn und Zugstab in axialer Richtung erfolgen kann. Die Ausgestaltung der Stirnfläche
als Kontaktfläche, wonach diese bspw. derart ausgebildet ist, dass eine Verklemmung
mit der Anschlagfläche verhindert wird, ermöglicht es, auf separate Funktionselemente
zu verzichten. Insbesondere die Anordnung einer Gleitbeschichtung an der Stirnfläche
gewährleistet einen störungsfreien Betrieb des erfindungsgemäßen Nietwerkzeugs.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass der Antriebskolben
in Richtung auf die Ausgangsposition vorgespannt, insbesondere federvorgespannt ist.
Diese Ausgestaltung der Erfindung gewährleistet eine zuverlässige Rückverlagerung
des Antriebskolbens in die Ausgangsposition nach Beendigung des Hubvorgangs.
[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnungen
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Schnitts eines Nietwerkzeugs;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Nietwerkzeugs von Fig. 1;
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht einer Antriebseinheit des Nietwerkzeugs von Fig. 1;
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 3a mit einem in die Antriebseinheit
einzusetzenden Zugstab;
- Fig. 3c
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 1 mit eingesetztem Zugstab und einer
anzuordnenden Basiseinheit einer Stelleinheit;
- Fig. 3d
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 1 mit eingesetztem Zugstab und angeordneter
Basiseinheit sowie anzuordnendem Ziehdorn;
- Fig. 3e
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 1 mit eingesetztem Zugstab, angeordneter
Basiseinheit und angeordnetem Ziehdorn sowie anzuordnenden Halbschalen eines Kopplungselements;
- Fig. 3f
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 1 mit eingesetztem Zugstab, angeordneter
Basiseinheit und angeordnetem Ziehdorn und Kopplungselement sowie anzuordnendem Kopfstück;
- Fig. 3g
- eine Seitenansicht der Antriebseinheit von Fig. 3a mit eingesetztem Zugstab, angeordneter
Basis und angeordnetem Ziehdorn, Kopplungselement und Kopfstück sowie anzuordnendem
Setzkopf und
- Fig. 3h
- eine Seitenansicht des Nietwerkzeugs von Fig. 1 im montierten Zustand.
[0022] Ein in Figur 1 in einer Schnittansicht und in Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht
dargestelltes Nietwerkzeug 1 weist im Wesentlichen zwei Baugruppen auf. Dabei handelt
es sich zum einen um eine einen Antriebskolben 4 aufweisende Antriebseinheit 3 und
zum anderen um eine mit der Antriebseinheit 3 verbundene Stelleinheit 2, mittels der
ein durch den Antriebskolben 4 auf einen Zugstab 5 aufgebrachte Setzhub in seiner
Hublänge festgelegt werden kann.
[0023] Die Antriebseinheit 3 des Nietwerkzeugs 1 weist einen Grundkörper 24 auf, innerhalb
dem der Antriebskolben 4 in seiner Längsachsenrichtung verlagerbar ist. Eine Verstellung
des Antriebskolbens 4 erfolgt dabei aufgrund eines Hydraulikdrucks, zu dessen Erzeugung
Hydraulikflüssigkeit durch einen Anschlussstutzen 32 über ein Gelenk 31 in den Grundkörper
24 geleitet wird, so dass der Antriebskolben 4 entgegen einer durch eine Schraubendruckfeder
25 aufgebrachten Vorspannung aus seiner Ausgangsposition in Richtung einer Endposition
verstellt wird. Die Schraubendruckfeder 25 bewirkt dabei aufgrund ihrer Abstützung
einenends an dem Antriebskolben 4 und anderenends an einem Gehäusedeckel 22, welcher
über eine Gewindebuchse 23 mit dem Grundkörper 24 verbunden ist, dass der Antriebskolben
4 im drucklosen Zustand in seiner Ausgangsposition gehalten wird.
[0024] Zur Übertragung der axialen Bewegung des Antriebskolbens 4 auf einen mit dem Zugstab
5 verbundenen Ziehdorn 6 weist der Antriebskolben 4 einen Absatz auf, an welcher der
Zugstab 5 mit einem korrespondierenden Absatz anliegt. Über die Absätze werden in
Richtung auf die Endposition gerichtete Bewegungen des Antriebskolbens 4 unmittelbar
auf den Zugstab 5 übertragen.
[0025] Der ein Grundgehäuse der Antriebseinheit 3 bildende Grundkörper 24 weist an seinem
dem Gehäusedeckel 22 gegenüberliegenden Ende eine Gehäusebuchse 26 auf, welche über
ein Innengewinde mit einem Adapterring 13 der Stelleinheit 2 verbunden ist. Die Stelleinheit
2 dient zur Einstellung des durch das Nietwerkzeug 1 aufzubringenden Setzhubs, wozu
die Stelleinheit 2 ein als Anschlaghülse 7 ausgebildetes Hubbegrenzungselement aufweist.
Dieses bildet einen verstellbaren mechanischen Anschlag für ein Kopplungselement 9,
mittels dem der Zugstab 5 mit dem Ziehdorn 6 verbunden ist.
[0026] Zur Positionierung der Anschlaghülse 7 und damit zur Einstellung des Setzhubs weist
die Stelleinheit 2 einen Stellring 11 auf, welcher gegenüber dem Grundkörper 24 der
Antriebseinheit 3 in axialer Richtung festgelegt ist, gegenüber dem Adapterring 13
jedoch verdrehbar ist. Die Anschlaghülse 7 ist über zwei hier nicht dargestellte,
parallel zur Längsachse des Zugstabs 5 innerhalb des Stellrings 11 festgelegte Zylinderstifte
verdrehsicher gelagert, wobei die Zylinderstifte in korrespondierende Öffnungen an
der Anschlaghülse 7 eingreifen. Eine Verdrehung des Stellrings 11 bewirkt somit eine
axiale Verlagerung der Anschlaghülse 7 innerhalb des Stellrings 11 in Längsachsenrichtung
des Zugstabs 5. Eine Übertragung der Drehbewegung des Stellrings 11 auf die koaxial
zum Zugstab 5 angeordnete Anschlaghülse 7 erfolgt dabei über ein Innengewinde 12 des
Stellrings auf ein Außengewinde 10 an der Anschlaghülse 7. Diese ist somit innerhalb
des Stellrings 11 auf dem Zugstab 5 frei positionierbar und stellt mit Ihrer Anschlagfläche
8 einen Wegbegrenzer für das Kopplungselement 9 bereit. In der maximalen Setzposition
liegt das Kopplungselement 9 mit seiner Stirnfläche 20 an der Anschlagfläche 8 der
Anschlaghülse 7 an. Der maximal einstellbare Hub wird dabei durch die Position bestimmt,
in der die Anschlaghülse 7 an einem Anschlagring 27 innerhalb des Stellrings 11 anliegt.
[0027] Um einen einfachen Wechsel des Ziehdorns 6 zu ermöglichen, weist die Stelleinheit
2 ferner ein Kopfstück 16 auf, welches über einen Schnellverschluss 17 von der Stelleinheit
2 entfernt werden kann. In der entfernten Position ist das Kopplungselement 9 frei
zugänglich, so dass ein einfacher Austausch des Ziehdorns 6 erfolgen kann. Zum schnellen
Entfernen des Kopfstücks 16 dient der Schnellverschluss 17 mit einer Schiebehülse
18, welche durch eine Schraubendruckfeder 28 in die in Figur 1 dargestellte Rastposition
vorgespannt ist, in der hier nicht dargestellte Rastelemente in hier ebenfalls nicht
dargestellte Rastmarken an einer Verbindungsbuchse 30 eingreifen, wobei die Verbindungsbuchse
30 in das der Antriebseinheit 3 gegenüberliegende Ende des Stellrings 11 eingesetzt
ist. Das der Antriebseinheit 2 gegenüberliegende Ende des Kopfstücks 16 wird durch
einen auswechselbaren Setzkopf 19 gebildet, an welchem sich ein hier nicht dargestellter
Niet während des Setzvorgangs abstützt, so dass die zum Setzen erforderliche Deformation
des Niets erfolgen kann, wenn der Ziehdorn 6 beim Setzvorgang aus der in Figur 1 dargestellten
Position in Richtung auf die Antriebseinheit 3 verlagert wird.
[0028] Für die Funktion des Nietwerkzeugs 1 ist es erforderlich, dass der Zugstab 5 und
der Ziehdorn 6 sowohl in axialer Richtung wie auch in Umfangsrichtung aneinander festgelegt
sind. Zur Festlegung in axialer Richtung weisen der Zugstab 5 und der Ziehdorn 6 Vorsprünge
33 auf, welche korrespondierend zu innerhalb des Kopplungselements 9 angeordneten
Vertiefungen 35 ausgebildet sind, wodurch im montierten Zustand eine formschlüssige
Verbindung in Längsachsenrichtung erzielt wird. Zur verdrehsicheren Verbindung weisen
die aneinander anliegenden Stirnflächen von Zugstab 5 und Ziehdorn 6 eine entsprechende
Verzahnung auf, wobei ein Zentrierstift 29 die relative Position von Zugstab 5 und
Ziehdorn 6 gewährleistet. Im Anschluss an den Setzvorgang kann aufgrund der verdrehsicheren
Verbindung von Zugstab 5 und Ziehdorn 6 über einen an dem dem Ziehdorn 6 gegenüberliegenden
Ende angeordneten Handgriff 21 der Ziehdorn 6 von der Blindnietmutter bzw. Blindnietschraube
geschraubt werden.
[0029] Ein Zusammenbau des Nietwerkzeugs 1 ist in den Figuren 3a bis 3h stufenweise dargestellt.
In die in Figur 3a dargestellte Antriebseinheit 3 wird zunächst der Zugstab 5 eingesetzt
und über einen Gehäusedeckel 22 an dem Grundkörper 24 festgelegt. Im montierten Zustand
des Zugstabs 5 (vgl. Figur 3c) ragt dieser an der dem Handgriff 21 gegenüberliegenden
Seite aus dem Grundkörper 24 heraus. Auf dieses freie Ende des Zugstabs 5 wird dann
die Basiseinheit 15 der Stelleinheit 2 aufgeschoben und mit der Gehäusebuchse 26 verschraubt,
wobei hierzu die Basiseinheit 15 einen Adapterring 13 aufweist, der an eine Gehäusebuchse
26 an der Antriebseinheit angepasst ist. Nach dem Anschluss der Basiseinheit 15, wie
in Fig. 3d dargestellt, wird der Ziehdorn 6 unter Hilfe des Zentrierstifts 29 an dem
freien Ende des Druckstabs 5 verdrehsicher positioniert. Zur in Längsachsenrichtung
formschlüssigen Verbindung wird das aus zwei Kopplungshalbschalen 34 bestehende Kopplungselement
9 auf die mit Vorsprüngen 33 versehenen Abschnitte von Zugstab 5 und Ziehdorn 6 aufgesetzt
(vgl. Figur 3e). Nach der Anordnung des Kopplungselements 9 erfolgt die Positionierung
der Schiebehülse 18 des Kopfstücks 16 (vgl. Figur 3e). Hieran anschließend wird dann
der an den zu setzenden Niet angepasste Setzkopf 19 auf das Kopfstück 16 aufgesetzt,
so dass sich das Nietwerkzeug 1 anschließend in der Figur 3h dargestellten vollständig
montierten Lage befindet.
Bezugszeichenliste
1 |
Nietwerkzeug |
30 |
Verbindungsbuchse |
2 |
Stelleinheit |
31 |
Gelenk |
3 |
Antriebseinheit |
32 |
Anschlussstutzen |
4 |
Antriebskolben |
33 |
Vorsprünge |
5 |
Zugstab |
34 |
Halbschalen |
6 |
Ziehdorn |
35 |
Vertiefung |
7 |
Hubbegrenzungselement (Anschlaghülse) |
|
|
8 |
Anschlagfläche |
|
|
9 |
Kopplungselement |
|
|
10 |
Außengewinde (Anschlaghülse) |
|
|
11 |
Stellring |
|
|
12 |
Innengewinde (Stellring) |
|
|
13 |
Adapterring |
|
|
14 |
Öffnung (Stellring) |
|
|
15 |
Basiseinheit (Stelleinheit) |
|
|
16 |
Kopfstück |
|
|
17 |
Schnellverschluss |
|
|
18 |
Schiebehülse |
|
|
19 |
Setzkopf |
|
|
20 |
Stirnfläche |
|
|
21 |
Handgriff |
|
|
22 |
Gehäusedeckel |
|
|
23 |
Gewindebuchse |
|
|
24 |
Grundkörper |
|
|
25 |
Schraubendruckfeder |
|
|
26 |
Gehäusebuchse |
|
|
27 |
Anschlagring |
|
|
28 |
Schraubendruckfeder |
|
|
29 |
Zentrierstift |
|
|
1. Nietwerkzeug zum Setzen von Blindnietmuttern und/oder Blindnietschrauben mit
- einem hydraulisch aus einer Ausgangsposition in Richtung auf eine Endposition verstellbaren
Antriebskolben,
- einem mit dem Antriebskolben lösbar in Wirkverbindung befindlichen und durch den
Antriebskolben aus einer Nietaufnahmeposition in eine Setzposition verstellbaren Zugstab
und
- einem den Zugstab und einen Ziehdorn in Längsachsenrichtung aneinander festlegendes
Kopplungselement,
dadurch gekennzeichnet, dass das Nietwerkzeug (1) zur Festlegung der Setzposition eine Stelleinheit (2) mit einem
in Längsachsenrichtung des Zugstabs (5) axial gegenüber dem Kopplungselement (9) verstellbaren
Hubbegrenzungselement (7) aufweist, das in der Setzposition mit einer Anschlagfläche
(8) mit dem Kopplungselement (9) in Eingriff befindlich ist.
2. Nietwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinheit (2) als Hubbegrenzungselement eine gegenüber dem Zugstab (5) verdrehsicher
gelagerte und in Längsachsenrichtung verstellbare Anschlaghülse (7) aufweist, die
über ein Außengewinde (10) mit einem Innengewinde (12) eines verdrehbar an dem Nietwerkzeug
(1) gelagerten Stellring (11) in Eingriff befindlich ist.
3. Nietwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinheit (2) lösbar mit einer Antriebseinheit (3) des Nietwerkzeugs (1) verbunden,
insbesondere verschraubt ist.
4. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellring (11) Rastmarken aufweist, die mit Rastkörpern an der Antriebseinheit
(3), insbesondere mit Rastkörpern an einem an der Antriebseinheit (3) festlegbaren
Adapterring (13) in Eingriff bringbar sind.
5. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellring (11) zur Sichtbarkeit des Hubbegrenzungselements (7) eine Öffnung (14)
aufweist, die besonders bevorzugt an einem Rand mit einer Skalierung zur Positionierung
des Hubbegrenzungselements (7) versehen ist.
6. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubbegrenzungselement (7) an einem, vorzugsweise zwei parallel zum Zugstab (5)
verlaufenden Zylinderstiften in Längsachsenrichtung verschiebbar gelagert ist.
7. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelleinheit (2) eine Basiseinheit (15) und ein Kopfstück (16) aufweist, wobei
das Kopfstück (16) koaxial zum Kopplungselement (7) angeordnet und über einen Schnellverschluss
(17) lösbar mit der Basiseinheit (15) verbunden ist.
8. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnellverschluss (17) eine auf eine Rastposition vorgespannte Schiebehülse (18)
aufweist, die in der Rastposition mit einem Rastelement in eine Rastmarke an der Basiseinheit
(15) eingreift.
9. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfstück (16) einen lösbar mit diesem verbundenen, koaxial zum Ziehdorn (6)
angeordneten Setzkopf (19) aufweist.
10. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement (9) zwei koaxial zum Ziehdorn (6) und Zugstab (5) angeordnete
Halbschalen aufweist, deren der Anschlagfläche (8) zugewandte Stirnfläche (20) als
Kontaktfläche ausgebildet ist, insbesondere eine Gleitbeschichtung aufweist.
11. Nietwerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebskolben (4) in Richtung auf die Ausgangsposition vorgespannt, insbesondere
federvorgespannt ist.