Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät, welches mit
elektrischer Spannung in Berührung kommt, wobei das Material des Werkzeugs bzw. des
Messgeräts überwiegend aus einem elektrisch leitenden Material besteht.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein Werkzeug- und/oder Messgeräteteil, welches mit
elektrischer Spannung in Berührung kommt, wobei das Material des Werkzeug- und/oder
Messgeräteteils überwiegend aus einem elektrisch leitenden Material besteht.
Beschreibung
[0003] Handbetätigte Werkzeuge bzw. Messgeräte werden oft beispielsweise bei elektrischen
Geräten, elektrischen Maschinen oder beim Bau bzw. bei der Reparatur von elektrischen
Leitungen eingesetzt. Zur Isolierung gegen elektrische Spannungen weisen die Werkzeuge
eine Isolationsschicht auf. Die Isolationsschicht besteht je nach Anwendungsfall oft
aus Keramik oder Kunststoff. Die Isolationsschicht hat dabei naturgemäß in jedem Fall
eine schlechte elektrische Leiteigenschaft. Bei Messgeräten, wie z.B. Spannungsmessern,
ist eine Isolationsschicht auf den Teilen vorgesehen, die mit dem Nutzer in Verbindung
kommen.
[0004] Zur Isolierung werden die Teile in ein Kunststoffbad mit flüssigem Kunststoff eingetaucht.
Nach einer Aushärtungsphase schmiegt sich der Kunststoff um das Teil, soweit es zuvor
in das Kunststoffbad eingetaucht wurde.
[0005] Bei Kabeln werden zum isolieren von isolationsfreien Stellen häufig sogenannte Schrumpfschläuche
oder Schrumpfmuffen verwendet. Schrumpfmuffen werden gerne in der Fernmeldetechnik
verwendet. Verbindungen von zwei oder mehr Kabeln können wasser- und nahezu luftdicht
verschlossen werden. Die Schrumpfmuffe besteht aus mit Klebstoff oder Heißkleber beschichtetem
Kunststoff, der als Matte um die zu versiegelnde Stelle gelegt wird und mit einem
Bunsenbrenner erhitzt wird. Durch die Erwärmung zieht sich die Muffe zusammen, der
Klebstoff schmilzt und dichtet dadurch ab. Gelegentlich wird der Begriff Schrumpfmuffe
noch mit dem Begriff Schrumpfmanschette präzisiert. Schrumpfmuffen können geschlossene
schlauchartige Gebilde sein, in diesem Fall lässt sie sich nur bei komplett getrennten
Kabeln anbringen. Der Schrumpfschlauch ist ein Kunststoffschlauch, welcher sich unter
Hitzeeinwirkung stark zusammenzieht. Der Schrumpfschlauch bildet eine Kunststoffhülse,
welche über die Kabel geschoben werden. Durch Erhitzen, was meist durch Zuführung
von Heißluft erfolgt, zieht sich die Kunststoffhülse bzw. der Schrumpfschlauch zusammen
und umschließt das Kabel formschlüssig. Hierbei wird das vor dem Erhitzen in den Schlauch
eingebrachte Produkt gegen seine Umgebung elektrisch isoliert und vor mechanischen
Beschädigungen geschützt.
[0006] Die Verschraubung ist die am häufigsten genutzte Verbindung im Maschinenbau. Solche
Verbindungselemente können nur durch die Verwendung geeigneter Montagewerkzeuge wirksam
werden. Zu den hierfür geeigneten Montagewerkzeugen zählen Drehmomentwerkzeuge, wie
sie eingangs genannt sind. Drehmomentwerkzeuge werden benötigt, um an einem Werkstück
ein bestimmtes Drehmoment auszuüben. Als Drehmomentwerkzeuge sind beispielsweise Drehmomentschlüssel
oder Drehmomentschraubendreher bekannt.
[0007] Das bei der Verwendung handgeführter Werkzeuge zu übertragende Drehmoment ist hierbei
sowohl von der physischen Konstitution des Benutzers als auch von dessen subjektiven
Kraftempfinden abhängig. Drehmomentwerkzeuge werden eingesetzt, um eine Schraube mit
einer hohen Vorspannkraft zu belasten, die im elastischen Bereich der Schraube liegt
oder auch, um die Schraube mit nur geringen Vorspannkräften zu belasten. Der Einsatz
von neuen Konstruktionswerkstoffen wie z.B. Magnesium, Aluminium oder Kunststoff,
vor allem für den Leichtbau in der Automobil- oder Flugzeugindustrie lässt sowohl
den Bedarf, als auch die Anforderungen an die Drehmomentwerkzeuge ansteigen. Durch
diese neuen Werkstoffe steigt nämlich die Zahl der empfindlichen Schraubverbindungen.
Die geringere Zugfestigkeit dieser Leichtbau-Werkstoffe im Vergleich zu Stahlwerkstoffen,
würde bei einer Überbeanspruchung der Schraubverbindung zu Beschädigungen des Gewindes
führen, die diese teuren Bauteile unbrauchbar machen würden. Solche Drehmomentschlüssel
werden vermehrt auch im Gebiet der Elektrotechnik verwendet. Sie müssen daher entsprechenden
isolierenden Ansprüchen genügen, um zu vermeiden, dass ein Nutzer versehentlich einen
elektrischen Schlag erhält. Das Berühren einer elektrischen Spannungsquelle bzw. elektrischen
Leitung mit einem elektrisch leitenden Werkzeug kann unter Umständen tödlich sein.
Stand der Technik
[0008] Aus der
DE 10 2013 100 409 A1 ist eine isolierte, ein Drehmoment ausübende Vorrichtung bekannt, welche einen Schraubenschlüssel
und zwei Isolierelemente umfasst. Der Schraubenschlüssel enthält einen Kopf, einen
Griff, der sich vom Kopf aus erstreckt. Ein erstes Isolierelement umfasst eine Abdeckung,
um den Kopf zu umgeben, eine Randleiste, die sich von der Abdeckung erstreckt, und
einen Mantel, um den Griff zu umgeben. Ein zweites Isolierelement umfasst eine erste
Trommel, die sich in der Randleiste befindet.
[0009] In der
DE 10 2010 060 638 A1 wird ein isolierter Drehmomentschlüssel mit einem Schraubenschlüssel beschrieben.
Eine sich im Wesentlichen in dem Schraubenschlüssel befindende Drehmoment-Einheit
und eine an dem Schraubenschlüssel angebrachte Isolierung. Die Isolierung umfasst
ein erstes Isolierelement zur Abdeckung eines Teils des Schraubenschlüssels und ein
zweites Isolierelement zur Abdeckung des verbleibenden Teils des Schraubenschlüssels.
Das erste oder zweite Isolierelement umfasst mindestens einen sich darin befindenden
Ausschnitt, während das zweite oder erste Isolierelement eine sich in dem Ausschnitt
befindende Passfeder umfasst.
[0010] Aus der
DE 299 02 455 U1 ist eine elektrisch isolierte, mit einem Kunststoffmantel überzogene Umschaltratsche
zum Anziehen bzw. Lösen von Schraubverbindungen bekannt. Die Umschaltratsche verfügt
über ein Ratschengehäuse mit einem Griffhebel und einem innerhalb des Ratschengehäuses
untergebrachten Ratschenmechanismus. Der Ratschenmechanismus ist mit einem zu dem
Griffhebel senkrecht ausgerichteten Drehantriebsteil versehen.
[0011] Die
DE 689 06 060 T2 beschreibt ferner einen isolierten Ratschenschlüssel, der einen Körper und einen
Rotor umfasst. Der Rotor greift von dem einen Ende in den Körper ein. Ein Hut überdeckt
dabei den Körper. Ferner ist ein Element zur teilweisen Abdeckung des Rotors in der
Art einer Hülse und ein elektrischer Isolator vorgesehen, der diese verschiedenen
Teile abdeckt.
[0012] Die
DE 43 01 828 C1 offenbart ein Elektroniker-Werkzeug mit einem Handgriff aus Isoliermaterial. Dabei
ist auf der Oberfläche des Handgriffes ein zusätzlicher Überzug aus elektrisch leitfähigem
Kunststoffmaterial aufgebracht, der allseits einen Abstand von den Metallteilen des
Werkzeuges aufweist.
[0013] Nachteil bei bekannten Herstellungsverfahren für solche Werkzeuge oder Messgeräte
ist insbesondere, dass beim Eintauchen in ein Kunststoffbad praktisch alle Teile eines
Werkzeugs von dem Kunststoff umschlossen werden, die nicht abgedeckt sind. Es sind
aufwendige Vorbereitungen erforderlich, beispielsweise um eine Anzeige abzudecken.
Durch das Eintauchen in das Kunststoffbad können ggf. auch Teile des Werkzeugs oder
Messgeräts zerstört werden.
Offenbarung der Erfindung
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es daher die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden
und eine elektrische Isolierung für ein handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät
zu schaffen, bei welchem die elektrisch relevanten Teile mit elektrisch isolierendem
Kunststoff überzogen sind, ohne dieses Teil in ein Kunststoffbad eintauchen zu müssen.
[0015] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einem handbetätigten Werkzeug
und/oder Messgerät der eingangs genannten Art, welches mit elektrischer Spannung in
Berührung kommt, eine nichtleitende Schrumpffolie zur Isolierung gegen Stromschläge
ganz oder teilweise auf der Oberfläche des Werkzeugs bzw. des Messgeräts vorgesehen
ist. Während bei der bisherigen Herstellung von isolierten Werkzeugen oder Messgeräten
diese oder Teile davon in ein erhitztes Kunststoffbad eingetaucht wurden, wird nun
eine Schrumpffolie auf der Oberfläche der relevanten Bereiche des Werkzeugs bzw. des
Messgeräts aufgelegt. Durch Erhitzen beispielsweise mit Heißluft zieht sich die Schrumpffolie
derart zusammen, dass sie formschlüssig an das Werkzeug bzw. Messgerät anlegt. Hier
kann im Vorfeld bei der Erstellung der Isolierung festgelegt werden, welche Bereiche
mit Schrumpffolie bedeckt werden und welche nicht. Einige Bereiche, wie beispielsweise
eine Anzeige bei einem Drehmomentschlüssel, müssen nicht im Nachhinein wieder von
der Isolierung befreit werden.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen handbetätigten Werkzeugs und/oder
Messgeräts ergibt sich dadurch, dass die nichtleitende Schrumpffolie als Schrumpfschlauch
ausgebildet ist. Schrumpfschläuche sind bereits vielfältig im Handel erhältlich. Sie
lassen sich beispielsweise einfach auf einen Werkzeuggriff aufschieben. Durch Erhitzen
schmiegt sich der Schrumpfschlauch an die Kontur des Werkzeuggriffs an. So lassen
sich ausgewählte Bereiche, wie der Griff eines Werkzeugs oder Messgeräts elektrisch
isolieren.
[0017] Werkzeuge oder Messgeräte, die häufig im Einsatz sind, neigen dementsprechend zu
höherem Verschleiß. Auch eine Beschädigung der isolierenden Schrumpffolie bzw. des
Schrumpfschlauches kann zu elektrischen Schlägen mit erheblichen Folgen für die Gesundheit
eines Nutzers führen. Als vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung hat sich ferner
erwiesen, wenn bei dem handbetätigten Werkzeug und/oder Messgerät die nichtleitende
Schrumpffolie faser- oder gewebeverstärkt ausgebildet ist. Die Faser- bzw. Gewebeverstärkung
verleihen der Isolation eine zusätzliche Stabilität und kann weder durch Verschleiß
noch durch äußere Einwirkungen so leicht zerstört werden, wie ohne eine solche Verstärkung.
[0018] Vorzugsweise umschließt die nichtleitende Schrumpffolie einen Griff des Werkzeugs
bzw. des Messgeräts vollständig. Hierdurch wird sichergestellt, dass keine elektrischen
Stromschläge über den Griff erfolgen. Sofern der Nutzer das Werkzeug bzw. das Messgerät
nur am isolierten Griff festhält, ist er vor Stromschlägen sicher. Der Griff ist hier
nämlich vollständig von der isolierenden Schrumpffolie umschlossen. Dies lässt sich
noch einfacher mittels Schrumpfschlauch realisieren.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs und/oder Messgeräts
besteht die nichtleitende Schrumpffolie aus Kunststoff. Kunststoff eignet sich als
Isolator besonders gut. Hier können Materialien, wie Polyolefin, Polyvinylidenfluorid,
Viton, Polyvinylchlorid, Teflon, Elastomer, Ethylenvinylacetat, EPDM oder auch Silikon
verwendet werden. Die Wandstärke der Schrumpffolie bzw. des Schrumpfschlauches sollte
sich dabei in einem Bereich zwischen 0,2mm bis 5mm je nach Anwendungsfall bewegen.
[0020] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs und/oder Messgeräts
ergibt sich dadurch, dass das Werkzeug und/oder Messgerät als Drehmomentschlüssel
oder Ratsche ausgebildet ist. Solche Werkzeuge bzw. Messgeräte werden mittlerweile
vielfältig bei der Erstellung von elektrischen Netzwerken eingesetzt. Hier kommen
nämlich Materialien bei Schraubverbindungen zum Einsatz, die leicht überdreht werden
können. Diese Werkzeuge bzw. Messgeräte müssen entsprechend elektrisch isoliert werden.
Die Schrumpffolie bzw. der Schrumpfschlauch ist hierfür besonders geeignet, weil nur
die Bereiche abgedeckt werden, mit denen der Nutzer in Kontakt kommen kann. Eine Anzeige
des Drehmomentschlüssels kann hier z.B. zum Ablesen frei bleiben.
[0021] In einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen handbetätigten Werkzeugs und/oder
Messgeräts besteht die nichtleitende Schrumpffolie aus zwei Schichten, welche unterschiedliche
Stabilität und/oder elektrische Eigenschaften aufweisen. Es kann durchaus vorteilhaft
sein zwei Komponenten zu verwenden. Dabei kann die eine Schicht weicher ausgebildet
sein, als die andere, um die ergonomische Griffigkeit des Griffs zu erhöhen, während
die andere Schicht härter ist, aber dafür stärker isoliert.
[0022] Um Bereiche abzudecken, die isoliert werden müssen, aber gleichzeig sichtbar seien
sollen, hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die nichtleitende Schrumpffolie durchsichtig
ausgebildet ist. Die durchsichtige Schrumpffolie kann dabei mit nicht durchsichtiger
Folie kombiniert sein.
[0023] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen handbetätigten Werkzeugs und/oder
Messgeräts erhält man ferner dadurch, dass ein lösbares Werkzeug- und/oder Messgeräteteil
vorgesehen ist, welches mit der nichtleitenden Schrumpffolie isoliert ist. Viele Werkzeuge
oder Messgeräte sind nicht einteilig ausgebildet, sondern bestehen vielfach aus mehreren
Bestandteilen. Im Falle eines Drehmomentschlüssels oder einer Ratsche müssen beispielsweise
Ein- bzw. Aufsteckwerkzeuge isoliert sein. Verlängerungen benötigen ebenso eine ausreichende
Isolierung bei solchen Werkzeugen bzw. Messgeräten.
[0024] Das eingangs genannte Problem wird weiterhin dadurch gelöst, dass bei einem Werkzeug-
und/oder Messgeräteteil, welches mit elektrischer Spannung in Berührung kommt, eine
nichtleitende Schrumpffolie zur Isolierung gegen Stromschläge ganz oder teilweise
auf der Oberfläche des Werkzeug- bzw. Messgeräteteils vorgesehen ist. Während bei
der bisherigen Herstellung von isolierten Werkzeugteilen oder Messgeräteteilen in
ein erhitztes Kunststoffbad eingetaucht wurde, wird nun eine Schrumpffolie auf die
Oberfläche aufgelegt. Durch Erhitzen beispielsweise mit Heißluft zieht sich die Schrumpffolie
derart zusammen, dass sie formschlüssig an das Werkzeug bzw. Messgerät anlegt. Hier
kann im Vorfeld bei der Erstellung der Isolierung festgelegt werden, welche Bereiche
mit Schrumpffolie bedeckt werden und welche nicht. Einige Bereiche, wie beispielsweise
ein Vierkanteinsatz, eines Verlängerungsteils bei einer Ratsche, muss nicht im Nachhinein
wieder von der Isolierung befreit werden.
[0025] Ein vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäßen Werkzeug- und/oder Messgeräteteils
besteht nunmehr darin, dass die nichtleitende Schrumpffolie als Schrumpfschlauch ausgebildet
ist. Schrumpfschläuche sind bereits vielfältig im Handel erhältlich. Sie lassen sich
einfach auf ein Werkzeugteil aufschieben. Durch Erhitzen schmiegt sich der Schrumpfschlauch
an die Kontur des Werkzeugteils an. So lassen sich Werkzeug- und/oder Messgeräteteile
einfach elektrisch isolieren.
[0026] Werkzeugteile oder Messgeräteteile neigen bei häufiger Nutzung zu höherem Verschleiß.
Auch eine Beschädigung der isolierenden Schrumpffolie bzw. des Schrumpfschlauches
kann zu elektrischen Schlägen mit erheblichen Folgen für die Gesundheit eines Nutzers
führen. Als vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung hat sich daher erwiesen, wenn
bei dem Werkzeug- und/oder Messgeräteteil die nichtleitende Schrumpffolie faser- oder
gewebeverstärkt ausgebildet ist. Die Faser- bzw. Gewebeverstärkung verleiht der Isolation
eine zusätzliche Stabilität und kann weder durch Verschleiß noch durch äußere Einwirkungen
so leicht zerstört werden, wie ohne eine solche Verstärkung.
[0027] Eine vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Werkzeug- und/oder Messgeräteteils
ergibt sich zudem dadurch, dass die nichtleitende Schrumpffolie aus Kunststoff besteht.
Wie bereits ausgeführt eignet sich Kunststoff als Isolator besonders gut. Hier werden
gerne Materialien, wie Polyolefin, Polyvinylidenfluorid, Viton, Polyvinylchlorid,
Teflon, Elastomer, Ethylenvinylacetat, EPDM oder auch Silikon eingesetzt. Die Wandstärke
der Schrumpffolie bzw. des Schrumpfschlauches sollte sich auch hier für die Werkzeug-
und/oder Messgeräteteile in einem Bereich zwischen 0,2mm bis 5mm je nach Anwendungsfall
bewegen.
[0028] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeug- und/oder
Messgeräteteils besteht darin, dass die nichtleitende Schrumpffolie aus zwei Schichten
besteht, welche unterschiedliche Stabilität und/oder elektrische Eigenschaften aufweisen.
Es kann durchaus vorteilhaft sein zwei Komponenten zu verwenden. Dabei kann die eine
Schicht weicher ausgebildet sein, als die andere, um beispielsweise die ergonomische
Griffigkeit des Werkzeugteils zu erhöhen, während die andere Schicht härter ist, aber
dafür stärker isoliert.
[0029] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche,
sowie den Zeichnungen mit den dazugehörigen Beschreibungen. Ein Ausführungsbeispiel
ist nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Die Erfindung soll nicht alleine auf diese aufgeführten Ausführungsbeispiele beschränkt
werden. Sie dienen lediglich zur näheren Erläuterung der Erfindung. Die Erfindung
soll sich auf alle Gegenstände beziehen, die jetzt und zukünftig der Fachmann als
naheliegend zur Realisierung der Erfindung heranziehen würde.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0030]
- Fig. 1
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze einen Drehmomentschlüssel mit einem nichtleitenden
Schrumpfschlauch zur elektrischen Isolierung.
- Fig.2
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze einen Steckschlüsseleinsatz für eine Ratsche
mit einem nichtleitenden Schrumpfschlauch zur elektrischen Isolierung.
- Fig. 3
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze einen Steckschlüsseleinsatz mit Inhex-Einsatz
für eine Ratsche mit einem nichtleitenden Schrumpfschlauch zur elektrischen Isolierung.
- Fig. 4
- zeigt in einer schematischen Prinzipskizze ein Verlängerungsteil für eine Ratsche
mit einem nichtleitenden Schrumpfschlauch zur elektrischen Isolierung.
Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
[0031] In Fig. 1 wird in einer schematischen Prinzipskizze ein handbetätigtes Werkzeug bzw.
Messgerät 10 gezeigt. Bei dem handbetätigten Werkzeug bzw. Messgerät handelt es sich
um einen Drehmomentschlüssel 12. Der Drehmomentschlüssel 12 enthält ein Gehäuse 14
aus einem Metall. In dem Gehäuse 14 des Drehmomentschlüssels 12 ist eine Anzeige 16
vorgesehen. Eine Aufnahmeeinheit 18 dient an einem Ende zur Aufnahme von Steckschlüsseleinsätzen,
wie sie beispielsweise in den nachfolgenden Figuren 2 bis 4 dargestellt sind. Die
Aufnahmeeinheit 18 verfügt dazu üblicherweise über einen Innenvierkant, in welchen
der Steckschlüsseleinsatz mit einem entsprechenden Außenvierkant eingesetzt werden
kann.
[0032] Die Anzeige 16 zeigt das an dem Drehmomentschlüssel 12 anliegende Drehmoment an.
[0033] An dem anderen Ende des Drehmomentschlüssels 12 ist ein Griff 20 vorgesehen, mit
dem ein Anwender ein Drehmoment auf den Drehmomentschlüssel 12 gibt. Das Gehäuse 14
bildet einen Hebel, welches das Drehmoment auf den Steckschlüsseleinsatz überträgt.
[0034] Der Drehmomentschlüssel 12 ist zur Isolierung gegen elektrische Spannungen mit einer
Schrumpffolie 22 auf seiner Gehäuseoberfläche 24 ausgestattet. Die Schrumpffolie 22
besteht aus einem Schrumpfschlauch 26. Der Drehmomentschlüssel 12 wird dazu in den
Schrumpfschlauch 26 eingeführt. Durch Erhitzen, beispielsweise mit heißer Luft, zieht
sich der Schrumpfschlauch 26 zusammen, so dass der Schrumpfschlauch 26 das Gehäuse
14 fest umschließt. Damit die Anzeige 16 sichtbar bleibt, ist ein Schrumpfschlauch
26 verwendet worden, der durchsichtig ausgebildet ist. Anstelle eines vollständig
durchsichtigen Schrumpfschlauchs 26 kann auch ein Schrumpfschlauch 26 verwendet werden,
der nur im Bereich 28 der Anzeige 16 durchsichtig ausgebildet ist.
[0035] Der Schrumpfschlauch 26 ist mit einem Gewebe 30 verstärkt. Das Gewebe 30 verhindert,
dass sich der Schrumpfschlauch 26 in Teilbereichen von der Gehäuseoberfläche 24 des
Gehäuses 14 des Drehmomentschlüssels 12 einfach ablösen kann. Zudem verleiht das Gewebe
30 dem Schrumpfschlauch 26 eine ausreichende Stabilität. Der Schrumpfschlauch 26 besteht
aus einem Kunststoff. Der Kunststoff soll besonders gute isolierende Eigenschaften
aufweisen, um elektrische Stromschläge für einen Anwender zu verhindern. Bei dem Kunststoff
haben sich die Materialien Polyolefin, Polyvinylidenfluorid, Viton, Polyvinylchlorid,
Teflon, Elastomer, Ethylenvinylacetat, EPDM oder auch Silikon als besonders geeignet
erwiesen. Die Wandstärke des Schrumpfschlauches bewegt sich dabei in einem Bereich
zwischen 0,2mm bis 5mm. Dabei kommt es je nachdem auf den Anwendungsfall an. Bei der
Verwendung des Werkzeugs bzw. Messgeräts mit hohen Spannungsstärken sind naturgemäß
dicke Wandstärken erforderlich.
[0036] Fig.2 zeigt in einer schematischen Prinzipskizze ein Werkzeugteil 32, welches als
ein Steckschlüsseleinsatz 34 für eine Ratsche ausgebildet ist. Der Steckschlüsseleinsatz
34 ist mit dem nichtleitenden Schrumpfschlauch 26 zur elektrischen Isolierung versehen.
Durch Erhitzen schmiegt sich der Schrumpfschlauch 26 bei der Herstellung fest an den
Steckschlüsseleinsätze 34 an.
[0037] Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel für das Werkzeugteil 32. Das Werkzeugteil 32 besteht
aus einem Steckschlüsseleinsatz 36, diesmal jedoch mit einem Inhex-Einsatz 38. Der
Steckschlüsseleinsatz 36 ist ebenfalls für eine Ratsche mit dem nichtleitenden Schrumpfschlauch
26 zur elektrischen Isolierung versehen.
[0038] Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel für das Werkzeugteil 32, welches als ein Verlängerungsteil
40 für eine Ratsche vorgesehen ist. Das Verlängerungsteil 40 ist mit dem nichtleitenden
Schrumpfschlauch 26 zur elektrischen Isolierung ausgestattet.
- 10
- Werkzeug bzw, Messgerät
- 12
- Drehmomentschlüssel
- 14
- Gehäuse
- 16
- Anzeige
- 18
- Aufnahmeeinheit
- 20
- Griff
- 22
- Schrumpffolie
- 24
- Gehäuseoberfläche
- 26
- Schrumpfschlauch
- 28
- Bereich der Anzeige
- 30
- Gewebe
- 32
- Werkzeugteil
- 34
- Steckschlüsseleinsatz
- 36
- Steckschlüsseleinsätze
- 38
- Inhex-Einsatz
- 40
- Verlängerungsteil
1. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10), welches mit elektrischer Spannung
in Berührung kommt, wobei das Material des Werkzeugs bzw. des Messgeräts (10) überwiegend
aus einem elektrisch leitenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, dass eine nichtleitende Schrumpffolie (22) zur Isolierung gegen Stromschläge ganz oder
teilweise auf der Oberfläche (24) des Werkzeugs bzw. des Messgeräts (10) vorgesehen
ist.
2. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) als Schrumpfschlauch (26) ausgebildet ist.
3. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) faser- oder gewebeverstärkt ausgebildet ist.
4. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) einen Griff (20) des Werkzeugs bzw. des Messgeräts
(10) vollständig umschließt.
5. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) aus Kunststoff besteht.
6. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug und/oder Messgerät (10) als Drehmomentschlüssel (12) oder Ratsche ausgebildet
ist.
7. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) aus zwei Schichten besteht, welche unterschiedliche
Stabilität und/oder elektrische Eigenschaften aufweisen.
8. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) durchsichtig ausgebildet ist.
9. Handbetätigtes Werkzeug und/oder Messgerät (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass ein lösbares Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32) vorgesehen ist, welches mit der
nichtleitenden Schrumpffolie (22) isoliert ist.
10. Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32), welches mit elektrischer Spannung in Berührung
kommt, wobei das Material des Werkzeug- und/oder Messgeräteteils (32) überwiegend
aus einem elektrisch leitenden Material besteht, dadurch gekennzeichnet, dass eine nichtleitende Schrumpffolie (22) zur Isolierung gegen Stromschläge ganz oder
teilweise auf der Oberfläche des Werkzeug- bzw. Messgeräteteils vorgesehen ist.
11. Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) als Schrumpfschlauch (26) ausgebildet ist.
12. Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) faser- oder gewebeverstärkt ausgebildet ist.
13. Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) aus Kunststoff besteht.
14. Werkzeug- und/oder Messgeräteteil (32) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtleitende Schrumpffolie (22) aus zwei Schichten besteht, welche unterschiedliche
Stabilität und/oder elektrische Eigenschaften aufweisen.