[0001] Die Erfindung betrifft ein Hubgerüst eines Flurförderzeugs mit einer anhebbaren und
absenkbaren Mastkomponente, die von einem Lastaufnahmemittel und/oder von mindestens
einem Ausfahrmast gebildet ist, wobei zum Anheben und Absenken der Mastkomponente
mindestens eine Hubeinrichtung und mindestens ein Zugmittel vorgesehen ist, wobei
die Hubeinrichtung an einem Widerlager in vertikaler Richtung abgestützt ist und wobei
das Zugmittel mit einem ersten Ende an der anhebbaren und absenkbaren Mastkomponente
befestigt ist und über eine Umlenkrolle geführt ist, an der das Zugmittel umgelenkt
ist.
[0002] Derartige Hubgerüste können als einschüssiges Hubgerüst (sogenanntes Simplex-Hubgerüst)
mit einem Standmast ausgebildet sein, in dem ein Lastaufnahmemittel als anhebbare
und absenkbare Mastkomponente anhebbar und absenkbar ist. Derartige Hubgerüste können
auch als mehrschüssiges Hubgerüst ausgebildet sein, beispielsweise als Duplex-Hubgerüst,
das aus einem Standmast und einem anhebbaren und absenkbaren Ausfahrmast besteht,
oder als Triplex-Hubgerüst, das aus einem Standmast und zwei anhebbaren und absenkbaren
Ausfahrmasten besteht, oder als Vierfach-Hubgerüst, aus einem Standmast und drei anhebbaren
und absenkbaren Ausfahrmasten besteht. Bei einem Duplex-Hubgerüst, bei einem Triplex-Hubgerüst
und bei einem Vierfach-Hubgerüst ist in dem Ausfahrmast ein Lastaufnahmemittel anhebbar
und absenkbar angeordnet. Bei einem Duplex-Hubgerüst, bei einem Triplex-Hubgerüst
und bei einem Vierfach-Hubgerüst bilden die Ausfahrmast und das Lastaufnahmemittel
eine anhebbare und absenkbare Komponente des Hubgerüstes.
[0003] Bei gattungsgemäßen Hubgerüsten ist zum Anheben und Absenken der anhebbaren und absenkbaren
Mastkomponente, beispielsweise des mindestens einen Ausfahrmastes und/oder des Lastaufnahmemittels,
mindestens eine Hubeinrichtung und mindestens ein Zugmittel vorgesehen. Die Hubeinrichtung
ist an einem Widerlager in vertikaler Richtung abgestützt. Das Zugmittel ist mit einem
ersten Ende an der anhebbaren und absenkbaren Mastkomponente befestigt und über eine
Umlenkrolle geführt, an der das Zugmittel umgelenkt ist.
[0004] Bei einem Duplex-Hubgerüst mit einem Standmast und einem anhebbaren und absenkbaren
Ausfahrmast wird eine Hubeinrichtung zum Anheben des Ausfahrmastes relativ zum Standmast
eingesetzt. Das in dem Ausfahrmast anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel kann
mittels einer weiteren Hubeinrichtung relativ zu dem Ausfahrmast angehoben und abgesenkt
werden, wodurch ein sogenannter Freihub für das Lastaufnahmemittel erzielt wird. Alternativ
kann das in dem Ausfahrmast anhebbare und absenkbare Lastaufnahmemittel mittels eines
Zugmittels angehoben werden. Beim Einsatz eines Zugmittels ist dieses mit einem ersten
Ende an dem Lastaufnahmemittel befestigt. Mit dem zweiten Ende ist das Zugmittel bei
bekannten Hubgerüsten an dem Standmast befestigt und wird über eine Umlenkrolle im
oberen Bereich des Ausfahrmastes geführt und in den Bereich des Ausfahrmastes umgelenkt.
[0005] Bei einem Triplex-Hubgerüst mit einem Standmast und zwei anhebbaren und absenkbaren
Ausfahrmasten werden in der Regel zum Anheben der Ausfahrmaste und des Lastaufnahmemittels
mehrere Hubeinrichtungen und Zugmittel eingesetzt, die über entsprechende Umlenkrollen
geführt sind.
[0006] Bei einem Duplex-Hubgerüst bzw. einem Triplex-Hubgerüst mit einem Freihub des Lastaufnahmemittels
wird eine Hubeinrichtung eingesetzt, die das Lastaufnahmemittel anheben kann, ohne
eine Ausfahren des Ausfahrmastes zu bewirken. Die Hubeinrichtung betätigt ein mit
dem Lastaufnahmemittel verbundenes Zugmittel, das an einer Umlenkrolle umgelenkt ist,
die an der Hubeinrichtung befestigt ist.
[0007] Bei bekannten Hubgerüsten werden die Zugmittel mit dem zweiten Ende an der tragenden
Struktur des Hubgerüstes befestigt. Die tragende Struktur des Hubgerüstes besteht
in der Regel aus zwei vertikalen Profilschienen, die seitlich beabstandet sind und
mittels mehrerer Querträger miteinander verbunden sind. Die Verbindung der Querträger
mit den vertikalen Profilschienen erfolgt in der Regel durch Schweißverbindungen.
Dadurch wird der Kraftfluss durch das Ausfahren des Ausfahrmastes bzw. des Lastaufnahmemittel
aufgespalten und über verschiedene Strukturbauteile der tragenden Struktur und Schweißnähte
der Schweißverbindungen umgeleitet. Sofern beispielsweise das Lastaufnahmemittel für
einen Freihub mit einer Hubeinrichtung versehen ist, die an einem unteren Querträger
des Ausfahrmastes als Widerlager in vertikaler Richtung abgestützt ist und das Zugmittel,
das mit dem ersten Ende an dem Lastaufnahmemittel befestigt ist und über eine Umlenkrolle
an der Hubeinrichtung umgelenkt ist, mit dem zweiten Ende an einem mittleren Querträger
des Ausfahrmastes befestigt ist, ist der untere Querträger von der Aufstandskraft
der Hubeinrichtung beaufschlagt und der mittlere Querträger von der Zugkraft des Zugmittels.
Durch die Umlenkung des Zugmittels wird an dem Widerlager der Hubeinrichtung als Abstützkraft
der doppelte Betrag der Zugkraft des Zugmittels abgestützt. Der das Widerlager der
Hubeinrichtung bildende untere Querträger, an dem die Abstützkraft der Hubeinrichtung
eingeleitet wird, und der mittlere Querträger, an dem die Zugkraft des Zugmittels
eingeleitet wird, werden somit beim Anheben des Lastaufnahmemittels voneinander wegbewegt
und auf Biegung belastet. Dabei entsteht ein Kraftfluss in dem Ausfahrmast, der an
den Schweißnähten, mittels denen die Profilschienen und die Querträger des Ausfahrmastes
miteinander verbunden sind, hohe Belastungen verursacht.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hubgerüst der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das hinsichtlich der Belastungen und des
Kraftflusses verbessert ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Zugmittel mit dem zweiten
Ende an der Hubeinrichtung oder an dem Widerlager der Hubeinrichtung befestigt ist.
Durch die Befestigung des Zugmittels mit dem zweiten Ende in erfindungsgemäßer Weise
direkt an der Hubeinrichtung oder an dem Widerlager der Hubeinrichtung wird die Aufstandskraft
der Hubeinrichtung an dem Widerlager deutlich reduziert, da der einfache Betrag der
Zugkraft des Zugmittels, der direkt an der Hubeinrichtung oder an dem Widerlager der
Hubeinrichtung eingeleitet wird, dem zweifachen Betrag der Zugkraft aus der Umlenkung
des Zugmittels entgegenwirkt. Dies führt zu einer Reduzierung der Belastungen an dem
Widerlager. Das Widerlager der Hubeinrichtung und dessen Befestigung, beispielsweise
Schweißnähte im Falle einer Schweißverbindung des Widerlagers mit den Profilschienen
des Hubgerüstes, mit denen die Kräfte in die tragende Struktur des Hubgerüstes eingeleitet
werden, kann somit kleiner und bauraumsparender ausgeführt werden. Zudem werden weitere
Bauteile des Hubgerüstes entlastet, da mit der Erfindung der Kraftfluss der Zugkraft
des Hubmittels nicht mehr durch die Profilschienen des Hubgerüstes verläuft. Das erfindungsgemäße
Hubgerüst ist somit hinsichtlich der Belastungen und des Kraftflusses verbessert und
ermöglicht eine kostensparende Bauweise.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Umlenkrolle an der
Hubeinrichtung angeordnet. Mit einer an der Hubeinrichtung angeordneten Umlenkrolle,
an der das Zugmittel umgelenkt ist, kann auf einfache Weise das Lastaufnahmemittel
bzw. ein Ausfahrmast angehoben werden.
[0011] Die Hubeinrichtung ist zweckmäßigerweise als Hubzylinder, insbesondere hydraulischer
oder pneumatischer Hubzylinder, oder als Linearantrieb, insbesondere Spindeltrieb,
ausgebildet.
[0012] Das Zugmittel ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mit dem zweiten
Ende mittels eines Lasteinleitungselements an der Hubeinrichtung oder an dem Widerlager
der Hubeinrichtung befestigt. Mit einem Lasteinleitungselement, an dem das Zugmittel
mit dem zweiten Ende befestigt ist, kann auf einfache Weise die Zugkraft des Zugmittels
in die Hubeinrichtung oder in das Widerlager der Hubeinrichtung eingeleitet werden.
[0013] Das Lasteinleitungselement kann sich an der Hubeinrichtung an einer beliebigen Position
befinden. Das Lasteinleitungselement kann als zusätzliches Bauteil ausgebildet sein,
das an der Hubeinrichtung befestigt ist, oder als integraler Bestandteil der Hubeinrichtung
ausgeführt sein.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Lasteinleitungselement
an einem Gehäusebodenbauteil der Hubeinrichtung, beispielsweise einem Zylinderboden
eines Hubzylinders, befestigt oder als integraler Bestandteil des Gehäusebodenbauteils
der Hubeinrichtung ausgebildet.
[0015] Gemäß einer alternativen und vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das
Lasteinleitungselement an einem Gehäusekopfbauteil der Hubeinrichtung, beispielsweise
einem Zylinderkopf eines Hubzylinders, befestigt oder als integraler Bestandteil des
Gehäusekopfbauteils der Hubeinrichtung ausgebildet.
[0016] Gemäß einer alternativen und vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das
Lasteinleitungselement an einem Gehäusemittelbauteil der Hubeinrichtung, beispielsweise
einem Zylindergehäuse eines Hubzylinders, befestigt oder als integraler Bestandteil
des Gehäusemittelbauteils der Hubeinrichtung ausgebildet.
[0017] Das Lasteinleitungselement kann gemäß einer alternativen und vorteilhaften Ausgestaltungsform
der Erfindung an dem Widerlager der Hubeinrichtung befestigt sein oder als integraler
Bestandteil des Widerlagers der Hubeinrichtung ausgebildet sein. Das Lasteinleitungselement,
in dem die Zugkraft des Zugmittels eingeleitet wird, und das Widerlager der Hubeinrichtung,
an dem sich der Hubzylinder mit der Aufstandskraft abstützt, sind somit in ein Bauteil
integriert. Hierdurch ergibt sich ein besonders kurzer und vorteilhafter Kraftfluss.
[0018] Das Lasteinleitungselement kann an dem Gehäusebodenbauteil bzw. dem Gehäusekopfbauteil
bzw. dem Gehäusemittelbauteil der Hubeinrichtung bzw. dem Widerlager formschlüssig,
beispielsweise durch Verschraubungen, oder stoffschlüssig, beispielsweise durch eine
Schweißverbindung befestigt werden. Sofern das Lasteinleitungselement als zusätzliches
Bauteil ausgebildet ist, das an der Hubeinrichtung oder an dem Widerlager zu befestigen
ist, kann die Verbindung des Lasteinleitungselements mit der Hubeinrichtung bzw. dem
Widerlager durch eine stoffschlüssige oder eine formschlüssige Verbindung auf einfache
Weise erfolgen.
[0019] Das Widerlager ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung als
Querträger ausgebildet, der zwei seitlich beabstandete Profilschienen des Hubgerüstes
miteinander verbindet.
[0020] Die Hubeinrichtung kann an einer beliebigen Position an dem Widerlager abgestützt
sein.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Hubeinrichtung
mit dem Gehäusebodenbauteil, beispielsweise einem Zylinderboden eines Hubzylinders,
an dem Widerlager abgestützt.
[0022] Gemäß einer alternativen und vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die
Hubeinrichtung mit dem Gehäusekopfbauteil, beispielsweise einem Zylinderkopf eines
Hubzylinders, an dem Widerlager abgestützt.
[0023] Gemäß einer alternativen und vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die
Hubeinrichtung mit dem Gehäusemittelbauteil, beispielsweise einem Zylindergehäuse
eines Hubzylinders, an dem Widerlager abgestützt.
[0024] Das Zugmittel kann von einem einzigen Zugmittel gebildet sein. Alternativ kann das
Zugmittel aus zumindest zwei verschiedenen Zugmitteln zusammengesetzt sein.
[0025] Die beiden Zugmittel sind hierbei zweckmäßigerweise mittels eines Verbindungselements
miteinander verbunden.
[0026] Die Hubeinrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
vollflächig auf dem Widerlager aufstehen.
[0027] Sofern die Hubeinrichtung nur mit einem Teilbereich auf dem Widerlager aufsteht,
ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ein Abstützelement vorgesehen, das in
Längsrichtung der Hubeinrichtung von dem Widerlager beabstandet ist. Sofern die Hubeinrichtung
nur mit einem Teilbereich auf dem Widerlager aufsteht und das Zugmittel die Zugkraft
an der Hubeinrichtung einleitet, entsteht durch die Zugkraft an der Hubeinrichtung
ein Drehmoment. Dieses Drehmoment kann mittels eines Abstützelement, das von dem Widerlager
Längsrichtung der Hubeinrichtung beabstandet ist, auf einfache Weise an den Profilschienen
des Hubgerüstes abgestützt werden.
[0028] Sofern das Abstützelement mit einer Durchgangsöffnung versehen ist, durch die das
Zugmittel geführt ist, kann das Zugmittel auf einfache Weise durch die Durchgangsöffnung
des Abstützelements zu dem Lasteinleitungselement geführt werden.
[0029] Das Abstützelement ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
als Querträger ausgebildet, der zwei seitlich beabstandete Profilschienen des Hubgerüstes
miteinander verbindet.
[0030] Sofern zwei Zugmittel vorgesehen sind, die mittels eines Verbindungselements miteinander
verbunden sind, ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung das Verbindungselement
mit einer Längeneinstellung für das Zugmittel versehen.
[0031] Das Zugmittel kann als Hubkette, beispielsweise als Flyerkette, oder als Hubriemen,
beispielsweise als Riemen, Zahnriemen oder Verbundriemen, oder als Hubseil ausgebildet
sein.
[0032] Das zweite Zugmittel kann als Stange ausgebildet sein.
[0033] Sofern die Stange als Gewindestange ausgebildet ist, kann auf einfache Weise Längeneinstellung
für das Zugmittel erzielt werden. Eine derartige als Gewindestange ausgebildete Stange
umfasst zweckmäßigerweise eine Kombination aus einem Linksgewinde und einem Rechtsgewinde.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind das Widerlager und das Abstützelement
formschlüssig oder stoffschlüssig mit der Hubeinrichtung verbunden. Die Hubeinrichtung
weist hierbei Elemente für einen Formschluss zu dem Widerlager und dem Abstützelement
auf.
[0035] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1a
- ein als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst des Standes der Technik in einer
Stellung mit abgesenktem Lastaufnahmemittel,
- Figur 1b
- das Hubgerüst der Figur 1 a in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 2a
- ein als Triplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst des Standes der Technik in einer
Stellung mit abgesenktem Lastaufnahmemittel,
- Figur 2b
- das Hubgerüst der Figur 2a in einer Stellung am Ende des Freihubs des Lastaufnahmemittels,
- Figur 2c
- das Hubgerüst der Figur 2a in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 3
- ein erfindungsgemäßes als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst in einer Stellung
mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 4
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 5
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 6
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 7
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 8
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel,
- Figur 9
- eine alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes
Hubgerüsts in einer Stellung mit angehobenem Lastaufnahmemittel und
- Figur 10
- ein erfindungsgemäßes als Triplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst in einer Stellung
mit angehobenem Lastaufnahmemittel.
[0036] In den Figuren 1 a und 1 b ist ein als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst 1
des Standes der Technik dargestellt. Das Hubgerüst 1 besteht aus einem Standmast 2
und einem in dem Standmast 2 anhebar und absenkbar angeordneten Ausfahrmast 3. Der
Standmast 2 ist beispielsweise als Außenmast und der Ausfahrmast 3 als Innenmast ausgebildet.
In dem Ausfahrmast 3 ist ein Lastaufnahmemittel 4 anhebbar und absenkbar angeordnet.
Das Lastaufnahmemittel 4 umfasst einen Hubschlitten 5, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Lastgabel mit zwei Gabelzinken 6 befestigt ist.
[0037] Bei den Figuren 1 a und 1 b bildet der Ausfahrmast 3 und das Lastaufnahmemittel 4
eine anhebbare Komponente des Hubgerüsts 1. Zum Anheben und Absenken des Ausfahrmastes
3 und des Lastaufnahmemittels 4 ist eine Hubeinrichtung 6 vorgesehen. Die Hubeinrichtung
6 ist beispielswiese als hydraulischer Hubzylinder 6a ausgebildet. Die als Hubzylinder
6a ausgebildete Hubeinrichtung 6 umfasst ein Gehäuse 7, beispielsweise ein Zylindergehäuse,
das an dem Standmast 2 in vertikaler Richtung abgestützt ist, und eine ausfahrbare
Kolbenstange 8, die an dem Ausfahrmast 3 befestigt ist. An der Kolbenstange 8 ist
weiterhin eine Umlenkrolle 10 befestigt. Über die Umlenkrolle 10 ist ein Zugmittel
11, beispielsweise eine Hubkette, geführt, das mit einem ersten Ende 11 a an dem Lastaufnahmemittel
4 und mit einem zweiten Ende 11 b an dem Standmast 2 befestigt ist.
[0038] Bei eingefahrener Kolbenstange 8 ist der Ausfahrmast 3 eingefahren und das Lastaufnahmemittel
4 abgesenkt. Wird die Kolbenstange 8 nach oben ausgefahren, hebt sich der Ausfahrmast
3 relativ zu dem Standmast 2 an und über das Zugmittel 11 wird das Lastaufnahmemittel
4 relativ zu dem Ausfahrmast 3 angehoben.
[0039] In den Figuren 2a bis 2c ist ein als Triplex-Hubgerüst ausgebildetes Hubgerüst 1
des Standes der Technik dargestellt. Das Hubgerüst 1 besteht aus einem Standmast 2,
einem in dem Standmast 2 anhebbar und absenkbar angeordneten ersten Ausfahrmast 3a
und einem in dem ersten Ausfahrmast 3a anhebbar und absenkbar angeordneten zweiten
Ausfahrmast 3b. Der Standmast 2 ist beispielsweise als Außenmast, der erste Ausfahrmast
3a als Mittenmast und der zweite Ausfahrmast 3b als Innenmast ausgebildet. In dem
zweiten Ausfahrmast 3b ist ein Lastaufnahmemittel 4 anhebbar und absenkbar angeordnet.
Das Lastaufnahmemittel 4 umfasst einen Hubschlitten 5, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Lastgabel mit zwei Gabelzinken 6 befestigt ist.
[0040] Bei den Figuren 2a bis 2c bilden die beiden Ausfahrmaste 3a, 3b und das Lastaufnahmemittel
4 eine anhebbare Komponente des Hubgerüsts 1.
[0041] Zum Anheben und Absenken der beiden Ausfahrmaste 3a, 3b ist eine Hubeinrichtung 6
vorgesehen. Die Hubeinrichtung 6 ist beispielswiese als hydraulischer Hubzylinder
6a ausgebildet. Die als Hubzylinder 6a ausgebildete Hubeinrichtung 6 umfasst ein Gehäuse
7, beispielsweise ein Zylindergehäuse, das an dem Standmast 2 in vertikaler Richtung
abgestützt ist, und eine ausfahrbare Kolbenstange 8, die an dem ersten Ausfahrmast
3a befestigt ist. An der Kolbenstange 8 ist weiterhin eine Umlenkrolle 10 befestigt.
Über die Umlenkrolle 10 ist ein Zugmittel 11, beispielsweise eine Hubkette, geführt,
das mit einem ersten Ende 11 a an dem zweiten Ausfarmast 3b und mit einem zweiten
Ende 11 b an dem Standmast 2 befestigt ist.
[0042] Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 4 in dem zweiten Ausfahrmast 3b
ist eine weitere Hubeinrichtung 16 vorgesehen. Die Hubeinrichtung 16 ist beispielswiese
als hydraulischer Hubzylinder 16a ausgebildet. Die als Hubzylinder 16a ausgebildete
Hubeinrichtung 16 umfasst ein Gehäuse 17, beispielsweise ein Zylindergehäuse, das
an dem zweiten Ausfahrmast 3b in vertikaler Richtung abgestützt ist, und eine ausfahrbare
Kolbenstange 18. An der Kolbenstange 18 ist weiterhin eine Umlenkrolle 20 befestigt.
Über die Umlenkrolle 20 ist ein Zugmittel 21, beispielsweise eine Hubkette, geführt,
das mit einem ersten Ende 21a an dem Lastaufnahmemittel 4 und mit einem zweiten Ende
21 b an dem zweiten Ausfahrmast 3b befestigt ist.
[0043] Die Hubeinrichtung 16 bildet einen sogenannten Freihub des Lastaufnahmemittels 4,
mit dem das Lastaufnahmemittel 4 ohne Anheben der Ausfahrmaste 3a, 3b anhebbar und
absenkbar ist.
[0044] Bei eingefahrenen Kolbenstangen 8, 18 sind die beiden Ausfahrmaste 3a, 3b eingefahren
und das Lastaufnahmemittel 4 abgesenkt, wie in der Figur 2a dargestellt ist.
[0045] Wird die Kolbenstange 18 der Hubeinrichtung 16 nach oben ausgefahren, hebt sich das
Lastaufnahmemittel 4 über das Zugmittel 21 relativ zu dem eingefahrenen Ausfahrmast
3b an und es wird ein Freihub des Lastaufnahmemittels 4 erzielt. Die Figur 2b zeigt
das Lastaufnahmemittel 4 am oberen Ende des Freihubs.
[0046] Wird anschließend die Kolbenstange 8 der Hubeinrichtung 6 nach oben ausgefahren,
hebt sich der erste Ausfahrmast 3a relativ zu dem Standmast 2 an und über das Zugmittel
11 wird der zweite Ausfahrmast 3b mit dem Lastaufnahmemittel 4 relativ zu dem ersten
Ausfahrmast 3a angehoben. Die Figur 2c zeigt die Stellung des Hubgerüst 1 bei ausgefahrenen
Ausfahrmasten 3a, 3b.
[0047] In den Figuren 1a bis 2c umfassen der Standmast 2 sowie die Ausfahrmaste 3, 3a, 3b
als tragende Struktur jeweils zwei seitlich beabstandete Profilschienen, die mittels
mehrerer Querträger miteinander verbunden sind. In der Regel sind die Querträger mit
den Profilschienen verschweißt.
[0048] Bei dem Hubgerüst 1 des Standes der Technik gemäß den Figuren 1a bis 2c werden die
Zugmittel 11, 21 mit dem zweiten Ende 11 b, 21 b an der tragenden Struktur des Hubgerüstes
1 befestigt, beispielsweise das Zugmittel 11 mit dem zweiten Ende 11 b an der tragenden
Struktur des Standmastes 2, beispielsweise einem mittleren oder oberen Querträger
des Standmastes 2, und das Zugmittel 21 mit dem zweiten Ende 21 b der tragenden Struktur
des zweiten Ausfahrmastes 3b, beispielsweise einem mittleren Querträger des zweiten
Ausfahrmastes 3b. Die Hubeinrichtung 6 stützt sich mit dem Zylindergehäuse 7 an der
tragenden Struktur des Standmastes 2 ab, beispielsweise einem unteren Querträger oder
einem Widerlager des Standmastes 2. Die Hubeinrichtung 16 stützt sich mit dem Zylindergehäuse
17 an der tragenden Struktur des zweiten Ausfahrmastes 3b ab, beispielsweise einem
unteren Querträger des zweiten Ausfahrmastes 3b. Dadurch wird der Kraftfluss durch
das Ausfahren der Ausfahrmaste 3a, 3b bzw. des Lastaufnahmemittel 4 umgeleitet und
über verschiedene Strukturbauteile der tragenden Struktur und Schweißnähte der Schweißverbindungen
umgeleitet.
[0049] In den Figuren 2a bis 2c, in denen die Hubeinrichtung 16 für den Freihub des Lastaufnahmemittels
4 vorgesehen ist, stützt sich die Hubeinrichtung 16 mit dem Zylindergehäuse 17 an
der tragenden Struktur des zweiten Ausfahrmastes 3b ab, beispielsweise einem unteren
Querträger oder einem Widerlager des zweiten Ausfahrmastes 3b, und das Zugmittel 21
ist mit dem zweiten Ende 21 b an einem mittleren Querträger des zweiten Ausfahrmastes
3b befestigt ist. Der untere Querträger des zweiten Ausfahrmastes 3b ist somit von
der Aufstandskraft der Hubeinrichtung 16 beaufschlagt und der mittlere Querträger
des zweiten Ausfahrmastes 3b von der Zugkraft des Zugmittels 21. Durch die Umlenkung
des Zugmittels 21 wird an dem Widerlager (unterer Querträger des zweiten Ausfahrmastes
3b) der Hubeinrichtung 16 als Abstützkraft der doppelte Betrag der Zugkraft des Zugmittels
21 abgestützt. Der das Widerlager der Hubeinrichtung 16 bildende untere Querträger,
an dem die Abstützkraft der Hubeinrichtung 16 eingeleitet wird, und der mittlere Querträger,
an dem die Zugkraft des Zugmittels 21 eingeleitet wird, werden somit beim Anheben
des Lastaufnahmemittels 4 voneinander wegbewegt und auf Biegung belastet. Dabei entsteht
ein Kraftfluss in dem zweiten Ausfahrmast 3b, der an den Schweißnähten, mittels denen
die Profilschienen und die Querträger des zweiten Ausfahrmastes 3b miteinander verbunden
sind, hohe Belastungen verursacht.
[0050] In den Figuren 3 bis 10 sind Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Hubgerüstes
1 dargestellt. Mit den Figuren 1a bis 2c gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen.
[0051] In der Figur 3 ist ein als Duplex-Hubgerüst ausgebildetes erfindungsgemäßes Hubgerüst
1 dargestellt. Das Hubgerüst 1 besteht aus einem Standmast 2 und einem in dem Standmast
2 anhebbar und absenkbar angeordneten Ausfahrmast 3. Der Standmast 2 ist beispielsweise
als Außenmast und der Ausfahrmast 3 als Innenmast ausgebildet. In dem Ausfahrmast
3 ist ein Lastaufnahmemittel 4 anhebbar und absenkbar angeordnet. Das Lastaufnahmemittel
4 umfasst einen Hubschlitten 5, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Lastgabel
mit zwei Gabelzinken 6 befestigt ist.
[0052] Bei der Figur 3 bildet der Ausfahrmast 3 und das Lastaufnahmemittel 4 eine anhebbare
Komponente des Hubgerüsts 1. Zum Anheben und Absenken des Ausfahrmastes 3 und des
Lastaufnahmemittels 4 ist eine Hubeinrichtung 6 vorgesehen. Die Hubeinrichtung 6 ist
beispielswiese als hydraulischer Hubzylinder 6a ausgebildet. Die als Hubzylinder 6a
ausgebildete Hubeinrichtung 6 umfasst ein Gehäuse 7, beispielsweise ein Zylindergehäuse,
das an dem Standmast 2 in vertikaler Richtung abgestützt ist, und eine ausfahrbare
Kolbenstange 8, die an dem Ausfahrmast 3 mittels eines Verbindungselements 9 befestigt
ist. An der Kolbenstange 8 ist weiterhin eine Umlenkrolle 10 befestigt. Über die Umlenkrolle
10 ist ein Zugmittel 11, beispielsweise eine Hubkette, geführt, das mit einem ersten
Ende 11a an dem Lastaufnahmemittel 4 befestigt ist.
[0053] Die Hubeinrichtung 6 stützt sich in vertikaler Richtung an einem Widerlager 30 des
Standmastes 2 ab. Das Widerlager 30 kann beispielsweise von einem unteren Querträger
30a des Standmastes 2 gebildet sein.
[0054] Erfindungsgemäß ist das Zugmittel 11 mit dem zweiten Ende 11 b an der Hubeinrichtung
6 befestigt. Das Zugmittel 11 ist hierzu an einem Lasteinleitungselement 35 befestigt.
Das Lasteinleitungselement 35 kann als integraler Bestandteil des Gehäuses 7 der Hubeinrichtung
6 ausgebildet sein oder als separates Bauteil ausgebildet sein, das an dem Gehäuse
7 der Hubeinrichtung 6 befestigt ist. Diese Befestigung des Lasteinleitungselements
35 an dem Gehäuse 7 der Hubeinrichtung 6 kann als formschlüssige Verbindung, beispielsweise
eine Schraubverbindung, oder als stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Schweißverbindung,
ausgebildet sein.
[0055] In der Ausführungsform der Figur 3 ist das Lasteinleitungselement 35 im unteren Bereich
der Hubeinrichtung 6 angeordnet, beispielsweise an einem Zylinderboden einer als Hubzylinder
6a ausgebildeten Hubeinrichtung 6. An dem Zylinderboden kann das Lasteinleitungselement
35 als integraler Bestandteil ausgebildet sein.
[0056] Das Lasteinleitungselement 35 kann an einer beliebigen Position an der Hubeinrichtung
6 angeordnet sein. In der Figur 4 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das
Lasteinleitungselement 35 im mittleren oder oberen Bereich der Hubeinrichtung 6 angeordnet
ist, beispielsweise an einem Zylindergehäuse oder einem Zylinderkopf einer als Hubzylinder
6a ausgebildeten Hubeinrichtung 6.
[0057] In den Figuren 3 und 4 stützt sich die Hubeinrichtung 6 mit dem unteren Ende in vertikaler
Richtung an dem Widerlager 30 des Standmastes 3 ab. Die Abstützung der Hubeinrichtung
6 an dem Widerlager 30 kann alternativ an einer beliebigen Position der Hubeinrichtung
6 erfolgen. In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 ist das Widerlager 30 im mittleren
oder oberen Bereich der Hubeinrichtung 6 angeordnet, beispielsweise an einem Zylindergehäuse
oder einem Zylinderkopf einer als Hubzylinder 6a ausgebildeten Hubeinrichtung 6. Bei
dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 ist das Lasteinleitungselement 35 analog zu der
Figur 4 im mittleren oder oberen Bereich der Hubeinrichtung 6 angeordnet, beispielsweise
an einem Zylindergehäuse oder einem Zylinderkopf einer als Hubzylinder 6a ausgebildeten
Hubeinrichtung 6.
[0058] In der Figur 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem das Widerlager 30
und das Lasteinleitungselement 35 zu einem Bauteil zusammengefasst sind. Das Lasteinleitungselement
35 kann hierzu an dem Widerlager 30 befestigt sein oder als integraler Bestandteil
des Widerlagers 30 ausgebildet sein. Dieses Bauteil kann einer beliebigen Position
der Hubeinrichtung 6 angeordnet sein. Das Bauteil, das die Funktion des Widerlagers
30 und des Lasteinleitungselement 35 aufweist, kann als Querträger 30a des Standmastes
2 ausgebildet sein.
[0059] In den Figuren 3 bis 6 ist das Zugmittel 11 bevorzugt als Hubkette, beispielsweise
als Flyerkette, ausgebildet.
[0060] In den Ausführungsbeispielen der Figuren 7 und 8 werden zwei verschiedene Zugmittel
als Zugmittel 11 und somit eine Kombination von zwei Zugmitteln eingesetzt. Das als
Hubkette, beispielsweise Flyerkette, ausgebildete Zugmittel 11 steht an dem zweiten
Ende 11 b mittels eines Verbindungselements 40 mit einem zweiten Zugmittel 45 in Verbindung,
das an dem Lasteinleitungselement 35 befestigt ist.
[0061] In der Figur 7 ist das zweite Zugmittel 45 beispielsweise als Seil 46 ausgebildet.
Das Verbindungselement 40 kann mit einer Längeneinstellmöglichkeit für das Zugmittel
11 versehen sein.
[0062] In der Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der das zweite Zugmittel
45 als Stange 47 ausgebildet ist. Die Stange 47 kann als Gewindestange mit Kombination
aus einem Rechtsgewinde mit einem Linksgewinde bestehen, um eine Längeneinstellung
des Zugmittels 11 zu ermöglichen.
[0063] Bei den Figuren 1 bis 7 steht die Hubeinrichtung 6 vollflächig auf dem Widerlager
30 auf. In dem Ausführungsbeispiel der Figur 8 steht die die Hubeinrichtung 6 nur
mit einem Teilbereich auf dem Widerlager 30 auf. Um ein aus der Zugkraft des Zugmittels
11 resultierendes Drehmoment an der Hubeinrichtung 6 abzustützen, ist ein Abstützelement
50 vorgesehen, das von dem Widerlager 30 in Längsrichtung der Hubeinrichtung 6 beabstandet
ist. Das Abstützelement 50 kann als Querträger 50a des Standmastes 2 ausgebildet sein.
Das Abstützelement 50 kann an einer beliebigen Position der Hubeinrichtung 6 angeordnet
sein.
[0064] Um das Zugmittel 11 an das Lasteinleitungselement 35 führen zu können, ist in der
Figur 8 das Abstützelement 50 mit einer Durchgangsöffnung 51 versehen, durch die das
Zugmittel 11 hindurchgeführt ist.
[0065] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 9 bildet das Abstützelement 50 gleichzeitig
das Lasteinleitungselement 35, an dem das Zugmittel 11 befestigt ist. In der Figur
9 ist weiterhin das Widerlager 30 und das Abstützelement 50 formschlüssig mit der
Hubeinrichtung 6 verbunden. Die Hubeinrichtung 6 ist hierzu mit Elementen 60, 61 versehen,
die einen Formschluss zum Widerlager 30 und zum Abstützelement 50 aufweisen.
[0066] In der Figur 10 ist ein als Triplex-Hubgerüst ausgebildetes erfindungsgemäßes Hubgerüst
1 dargestellt. Das Hubgerüst 1 besteht aus einem Standmast 2, einem in dem Standmast
2 anhebbar und absenkbar angeordneten ersten Ausfahrmast 3a und einem in dem ersten
Ausfahrmast 3a anhebbar und absenkbar angeordneten zweiten Ausfahrmast 3b. Der Standmast
2 ist beispielsweise als Außenmast, der erste Ausfahrmast 3a als Mittenmast und der
zweite Ausfahrmast 3b als Innenmast ausgebildet. In dem zweiten Ausfahrmast 3b ist
ein Lastaufnahmemittel 4 anhebbar und absenkbar angeordnet. Das Lastaufnahmemittel
4 umfasst einen Hubschlitten 5, an dem im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Lastgabel
mit zwei Gabelzinken 6 befestigt ist.
[0067] Bei der Figur 10 bilden die beiden Ausfahrmaste 3a, 3b und das Lastaufnahmemittel
4 eine anhebbare Komponente des Hubgerüsts 1.
[0068] Zum Anheben und Absenken der beiden Ausfahrmaste 3a, 3b ist eine Hubeinrichtung 6
vorgesehen. Die Hubeinrichtung 6 ist beispielswiese als hydraulischer Hubzylinder
6a ausgebildet. Die als Hubzylinder 6a ausgebildete Hubeinrichtung 6 umfasst ein Gehäuse
7, beispielsweise ein Zylindergehäuse, das an dem Standmast 2 in vertikaler Richtung
abgestützt ist, und eine ausfahrbare Kolbenstange 8, die an dem ersten Ausfahrmast
3a mittels eines Verbindungselements 9 befestigt ist. An der Kolbenstange 8 ist weiterhin
eine Umlenkrolle 10 befestigt. Über die Umlenkrolle 10 ist ein Zugmittel 11, beispielsweise
eine Hubkette, geführt, das mit einem ersten Ende 11a an dem zweiten Ausfahrmast 3b
und mit einem zweiten Ende 11 b an dem Lasteinleitungselement 35 befestigt ist.
[0069] Die Hubeinrichtung 6 stützt sich in vertikaler Richtung an einem Widerlager 30 des
Standmastes 2 ab. Das Widerlager 30 kann beispielsweise von einem unteren Querträger
30a des Standmastes 2 gebildet sein.
[0070] Erfindungsgemäß ist das Zugmittel 11 mit dem zweiten Ende 11 b an der Hubeinrichtung
6 befestigt. Das Zugmittel 11 ist hierzu an einem Lasteinleitungselement 35 befestigt.
Das Lasteinleitungselement 35 kann als integraler Bestandteil des Gehäuses 7 der Hubeinrichtung
6 ausgebildet sein oder als separates Bauteil ausgebildet sein, das an dem Gehäuse
7 der Hubeinrichtung 6 befestigt ist. Diese Befestigung des Lasteinleitungselements
35 an dem Gehäuse 7 der Hubeinrichtung 6 kann als formschlüssige Verbindung, beispielsweise
eine Schraubverbindung, oder als stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Schweißverbindung,
ausgebildet sein.
[0071] In der Ausführungsform der Figur 10 ist analog zu der Figur 3 das Lasteinleitungselement
35 im unteren Bereich der Hubeinrichtung 6 angeordnet, beispielsweise an einem Zylinderboden
einer als Hubzylinder ausgebildeten Hubeinrichtung 6. An dem Zylinderboden kann das
Lasteinleitungselement 35 als integraler Bestandteil ausgebildet sein.
[0072] Zum Anheben und Absenken des Lastaufnahmemittels 4 in dem zweiten Ausfahrmast 3b
ist eine weitere Hubeinrichtung 16 vorgesehen. Die Hubeinrichtung 16 ist beispielswiese
als hydraulischer Hubzylinder 16a ausgebildet. Die als Hubzylinder 16a ausgebildete
Hubeinrichtung 16 umfasst ein Gehäuse 17, beispielsweise ein Zylindergehäuse, das
an dem zweiten Ausfahrmast 3b in vertikaler Richtung abgestützt ist, und eine ausfahrbare
Kolbenstange 18. An der Kolbenstange 18 ist weiterhin eine Umlenkrolle 20 befestigt.
Über die Umlenkrolle 20 ist ein Zugmittel 21, beispielsweise eine Hubkette, geführt,
das mit einem ersten Ende 21a an dem Lastaufnahmemittel 4 befestigt ist.
[0073] Die Hubeinrichtung 16 bildet einen sogenannten Freihub des Lastaufnahmemittels 4,
mit dem das Lastaufnahmemittel 4 ohne Anheben der Ausfahrmaste 3a, 3b anhebbar und
absenkbar ist.
[0074] Die Hubeinrichtung 16 stützt sich in vertikaler Richtung an einem Widerlager 30 des
zweiten Ausfahrmastes 3b ab. Das Widerlager 30 kann beispielsweise von einem unteren
Querträger 30a des zweiten Ausfahrmastes 3b gebildet sein.
[0075] Erfindungsgemäß ist das Zugmittel 21 mit dem zweiten Ende 21 b an der Hubeinrichtung
16 befestigt. Das Zugmittel 21 ist hierzu an einem Lasteinleitungselement 35 befestigt.
Das Lasteinleitungselement 35 kann als integraler Bestandteil des Gehäuses 17 der
Hubeinrichtung 16 ausgebildet sein oder als separates Bauteil ausgebildet sein, das
an dem Gehäuse 17 der Hubeinrichtung 16 befestigt ist. Diese Befestigung des Lasteinleitungselements
35 an dem Gehäuse 17 der Hubeinrichtung 16 kann als formschlüssige Verbindung, beispielsweise
eine Schraubverbindung, oder als stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Schweißverbindung,
ausgebildet sein.
[0076] In der Ausführungsform der Figur 10 ist analog zu der Figur 3 das Lasteinleitungselement
35 im unteren Bereich der Hubeinrichtung 16 angeordnet, beispielsweise an einem Zylinderboden
einer als Hubzylinder ausgebildeten Hubeinrichtung 16. An dem Zylinderboden kann das
Lasteinleitungselement 35 als integraler Bestandteil ausgebildet sein.
[0077] Es versteht sich, dass in der Figur 10 alternativ zu der Krafteinleitung der Zugkraft
des Zugmittels 11,21 gemäß der Ausführungsform der Figur 3 auch die Ausführungsformen
der Figuren 4 bis 9 für diesen Zweck eingesetzt werden können.
[0078] Bei dem erfindungsgemäßen Hubgerüst 1 der Figuren 3 bis 10 wird durch die erfindungsgemäße
Befestigung des Zugmittels 11, 21 die Aufstandskraft der Hubeinrichtung 6, 16 an dem
Widerlager 30 deutlich reduziert. Hierdurch ist eine kleinere Dimensionierung des
Widerlagers 30 sowie der Schweißnähte des Widerlagers 30 möglich, mit denen das Widerlager
30 an dem Standmast 2 bzw. dem zweiten Ausfahrmast 3b befestigt ist. Zudem verläuft
bei dem erfindungsgemäßen Hubgerüst 1 der Figuren 3 bis 10 der Kraftfluss der Zugkraft
des Zugmittels 11, 21 nicht mehr über die Schienenprofile des Standmastes 2 bzw. des
Ausfahrmastes 3b. Insgesamt ist damit eine kostensparende Bauweise des Hubgerüstes
1 erzielbar.
1. Hubgerüst (1) eines Flurförderzeugs mit einer anhebbaren und absenkbaren Mastkomponente,
die von einem Lastaufnahmemittel (4) und/oder von mindestens einem Ausfahrmast (3;
3a; 3b) gebildet ist, wobei zum Anheben und Absenken der Mastkomponente mindestens
eine Hubeinrichtung (6; 16) und mindestens ein Zugmittel (11; 21) vorgesehen ist,
wobei die Hubeinrichtung (6; 16) an einem Widerlager (30) in vertikaler Richtung abgestützt
ist und wobei das Zugmittel (11; 21) mit einem ersten Ende (11a; 21 a) an der anhebbaren
und absenkbaren Mastkomponente befestigt ist und über eine Umlenkrolle (10; 20) geführt
ist, an der das Zugmittel (11; 21) umgelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (11; 21) mit dem zweiten Ende (11 b; 21 b) an der Hubeinrichtung (6;
16) oder an dem Widerlager (30) der Hubeinrichtung (6; 16) befestigt ist.
2. Hubgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrolle (10; 20) an der Hubeinrichtung (6; 16) angeordnet ist.
3. Hubgerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (6; 16) als Hubzylinder (6a; 16a), insbesondere hydraulischer
oder pneumatischer Hubzylinder, oder als Linearantrieb, insbesondere Spindeltrieb,
ausgebildet ist.
4. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (11; 21) mit dem zweiten Ende (11 b; 21 b) mittels eines Lasteinleitungselements
(35) an der Hubeinrichtung (6; 16) oder an dem Widerlager (30) der Hubeinrichtung
(6; 16) befestigt ist.
5. Hubgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasteinleitungselement (35) an einem Gehäusebodenbauteil der Hubeinrichtung (6;
16) befestigt ist oder als integraler Bestandteil des Gehäusebodenbauteils der Hubeinrichtung
(6; 16) ausgebildet ist.
6. Hubgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasteinleitungselement (35) an einem Gehäusekopfbauteil der Hubeinrichtung (6;
16) befestigt ist oder als integraler Bestandteil des Gehäusekopfbauteils der Hubeinrichtung
(6; 16) ausgebildet ist.
7. Hubgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasteinleitungselement (35) an einem Gehäusemittelbauteil der Hubeinrichtung
(6; 16) befestigt ist oder als integraler Bestandteil des Gehäusemittelbauteils der
Hubeinrichtung (6; 16) ausgebildet ist.
8. Hubgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasteinleitungselement (35) an dem Widerlager (30) der Hubeinrichtung (6; 16)
befestigt ist oder als integraler Bestandteil des Widerlagers (30) der Hubeinrichtung
(6; 16) ausgebildet ist.
9. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasteinleitungselement (35) formschlüssig oder stoffschlüssig befestigt ist.
10. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (30) als Querträger (30a) ausgebildet ist, der zwei seitlich beabstandete
Profilschienen des Hubgerüstes (1) miteinander verbindet.
11. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (6; 16) mit dem Gehäusebodenbauteil an dem Widerlager (30) abgestützt
ist.
12. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung mit dem Gehäusekopfbauteil an dem Widerlager abgestützt ist.
13. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (6; 16) mit dem Gehäusemittelbauteil an dem Widerlager (30) abgestützt
ist.
14. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (11; 21) aus zumindest zwei verschiedenen Zugmitteln (11; 21, 45) zusammengesetzt
ist.
15. Hubgerüst nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittel (11; 21, 45) mittels eines Verbindungselements (40) miteinander verbunden
sind.
16. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (6; 16) vollflächig auf dem Widerlager (30) aufsteht.
17. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (6; 16) nur mit einem Teilbereich auf dem Widerlager (30) aufsteht,
wobei ein Abstützelement (50) vorgesehen ist, das in Längsrichtung der Hubeinrichtung
(6; 16) von dem Widerlager (30) beabstandet ist.
18. Hubgerüst nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützelement (50) mit einer Durchgangsöffnung (51) versehen ist, durch die
das Zugmittel (11; 21) geführt ist.
19. Hubgerüst nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass Abstützelement (50) als Querträger (50a) ausgebildet, der zwei seitlich beabstandete
Profilschienen des Hubgerüstes (1) miteinander verbindet.
20. Hubgerüst nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (40) mit einer Längeneinstellung für das Zugmittel (11; 21)
versehen ist.
21. Hubmast nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (11; 21) als Hubkette oder als Hubriemen oder als Hubseil ausgebildet
ist
22. Hubgerüst nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zugmittel (45) als Stange (47) ausgebildet ist.
23. Hubgerüst nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (47) als Gewindestange ausgebildet ist.
24. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (30) und das Abstützelement (50) formschlüssig oder stoffschlüssig
mit der Hubeinrichtung (6; 16) verbunden sind.