[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Bodenfräsmaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine
oder Recycler, die über einen von Laufwerken getragenen Maschinenrahmen und eine am
Maschinenrahmen in einem Walzengehäuse angeordnete Arbeitswalze verfügt, wobei in
Arbeitsrichtung vor der Arbeitswalze ein gegenüber der Verkehrsfläche in der Höhe
verstellbarer Niederhalter angeordnet ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein
Verfahren zum Bearbeiten einer Verkehrsfläche mit einer selbstfahrenden Bodenfräsmaschine,
insbesondere Straßenfräsmaschine oder Recycler, bei dem die Verkehrsfläche mit einer
in einem Walzengehäuse angeordneten Arbeitswalze bearbeitet wird, wobei in Arbeitseinrichtung
vor der Arbeitswalze ein gegenüber der Verkehrsfläche in der Höhe verstellbarer Niederhalter
angeordnet ist.
[0002] Die bekannten selbstfahrenden Bodenfräsmaschinen verfügen über einen Maschinenrahmen,
der von einem Fahrwerk getragen wird, das vordere und hintere Laufwerke aufweist,
und eine am Maschinenrahmen angeordnete Arbeitseinrichtung zur Bearbeitung einer Verkehrsfläche,
beispielsweise zum Abtragen schadhafter Verkehrsftächen oder Wiederaufbereitung bestehender
Verkehrsftächen. Die Arbeitseinrichtung kann eine Fräs- und/oder Schneidwalze aufweisen.
Den einzelnen Laufwerken der Bodenfräsmaschine sind Hubeinrichtungen zugeordnet, die
jeweils ein- bzw. ausgefahren werden können, so dass der Maschinenrahmen gegenüber
der Bodenoberfläche abgesenkt bzw. angehoben werden kann. Bei einer Hecklader-Straßenfräsmaschine
wird das Fräsgut über eine Transporteinrichtung in Arbeitsrichtung hinter die Maschine
abgeführt, wo dieses auf ein nachfolgendes Transportfahrzeug verladen werden kann,
während bei einer Frontlader-Straßenfräsmaschine das Fräsgut über die Vorderseite
abgeführt wird.
[0003] Bei Straßenfräsmaschinen ist es bekannt, dass die Arbeitswalze in einem Walzengehäuse
angeordnet ist, das in Arbeitsrichtung vor der Arbeitswalze von einem in der Höhe
gegenüber der Verkehrsfläche verstellbaren Niederhalter und in Arbeitsrichtung hinter
der Arbeitswalze von einem höhenverstellbaren Abstreifer verschlossen ist. An jeder
Seite des Walzengehäuses kann sich ein höhenverstellbarer Kantenschutz befinden. Die
Höhe von Niederhalter, Abstreifer und Kantenschutz wird während des Fräsprozesses
üblicherweise so eingestellt, dass Niederhalter und Kantenschutz auf der Verkehrsfläche
aufliegen, während der Abstreifer hinter der Fräswalze in der Frässpur läuft. Während
des Betriebs der Bodenfräsmaschine sammelt sich das von der Arbeitswalze zerkleinerte
Material in dem Walzengehäuse. Das abgefräste Material kann bei angehobenem Abstreifer
der Frässpur verbleiben oder mit einer Transporteinrichtung aus dem Walzengehäuse
abgeführt und auf ein Transportfahrzeug verladen werden, um einem Recyclingprozess
zur Herstellung von neuem Straßenbaumaterial zugeführt werden zu können. Das Fräsgut
kann aber auch bereits während des Fräsprozesses aufbereitet werden.
[0004] Eine Frontlader-Straßenfräsmaschine mit einer in einem Walzengehäuse angeordneten
Fräswalze ist beispielsweise aus der
DE 198 14 053 A1 bekannt. Der in Arbeitsrichtung vor der Fräswalze angeordnete Niederhalter ist gegenüber
dem Boden in der Höhe verstellbar. Zur Höhenverstellung des Niederhalters ist eine
am Maschinenrahmen befestigte Kolben-Zylinder-Anordnung vorgesehen. Der Niederhalter
kann bei Bedarf aber nur angehoben werden, nicht aber nach unten gedrückt werden.
[0006] Aus der
DE 10 2012 012 397 A1 ist eine Straßenfräsmaschine bekannt, die über eine Einrichtung zur Höhenverstellung
des Abstreifers oder Kantenschutzes verfügt. Während des Vorschubs der Straßenfräsmaschine
befindet sich der Abstreifer oder Kantenschutz in einer Schwimmstellung, so dass Abstreifer
oder Kantenschutz auf dem Boden aufliegen. Vorzugsweise liegt der Abstreifer oder
Kantenschutz in der Schwimmstellung mit seiner Gewichtskraft auf dem Boden auf. Auf
den Abstreifer oder Kantenschutz kann von einer Einrichtung zur Höhenverstellung des
Abstreifers oder Kantenschutzes aber auch eine vorgegebene Kraft aufgebracht werden,
die größer als die Gewichtskraft ist.
[0007] Die
DE 10 2012 012 397 A1 befasst sich mit dem Problem, dass der Abstreifer oder Kantenschutz während des Vorschubs
der Straßenfräsmaschine an Hindernissen anschlagen kann. Die Einrichtung zum Anheben
und Absenken des Abstreifers oder Kantenschutzes weist daher eine Messeinheit auf,
die an dem Abstreifer oder Kantenschutz angreifende Horizontalkräfte erfasst. Wenn
die horizontale Kraftkomponente größer als ein vorgegebener Grenzwert ist, wird der
Abstreifer oder Kantenschutz angehoben. Dadurch wird erreicht, dass Abstreifer oder
Kantenschutz Hindernissen ausweichen.
[0008] Der hinter der Fräswalze angeordnete Abstreifer ist im Allgemeinen nicht dazu ausgelegt,
Bodenunebenheiten zu folgen, da die Frässpur hinter der Fräswalze weitgehend eben
ist. Demgegenüber ist der vor der Fräswalze angeordnete Niederhalter dafür ausgelegt,
Unebenheiten zu folgen. Daher verfügt der Niederhalter in der Regel über als Verschleißelemente
ausgebildete Kufen, so dass der Niederhalter über Unebenheiten hinweggleiten kann
(
US 2013/0234495 A1).
[0009] In der Praxis stellt sich beim Betrieb einer Arbeitswalze das Problem, dass trotz
des auf der Verkehrsfläche aufliegenden Niederhalters infolge einer inhomogenen Beschaffenheit
oder eines inhomogenen Aufbaus der Verkehrsfläche größere Bruchstücke, die auch als
Schollen bezeichnet werden, aus der Verkehrsfläche herausbrechen können. Aufgrund
der Schollenbildung kommt es zu Unregelmäßigkeiten im Fräsprozess, da kein kontinuierlicher
Abtrag des Straßenmaterials durch die Fräswalze innerhalb des Fräswalzengehäuses erfolgt.
Eine Folge der Schollenbildung kann sein, dass das herausgebrochene Material vor der
Fräswalze hergeschoben und somit dem Fräsprozess nicht zugeführt wird, so dass eine
kontinuierliche Bearbeitung des Untergrunds nicht mehr erfolgt. Andererseits können
große Bruchstücke, wenn sie ins Innere der Fräswalze gelangen sollten, von der Fräswalze
erfasst und von ihr beschleunigt werden und somit unerwünschte Kräfte in die Fräswalze
oder das Fräswalzengehäuse einbringen. Dies kann zu Beschädigungen an der Fräswalze
oder der Maschine führen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass diese großen Bruchstücke
innerhalb des Fräswalzengehäuses nicht ausreichend zerkleinert werden, so dass Fräsgut
am Ende des Prozesses nicht die gewünschte Korngrößenverteilung aufweist. Dies ist
insbesondere nachteilig, wenn das Fräsgut aufbereitet und zum Wiederaufbau der Straße
verwendet werden soll. Weiterhin können große Bruchstücke den Abtransport des Fräsgutes
über die Transporteinrichtung beeinträchtigen, da sie zu Materialstauungen innerhalb
des Transportkanals führen können. Wenn sich das Material an der Übergabestelle von
der Transporteinrichtung zu dem Transportfahrzeug verkantet, kann es zu einer Störung
des Materialabwurfs kommen. Hierdurch können Teile des Fräsgutes in unerwünschte Richtungen
abgelenkt und somit die Materialübergabe beeinträchtigt werden.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbstfahrende Bodenfräsmaschine zu
schaffen, mit der die oben beschriebenen Nachteile im Stand der Technik vermieden
werden und der Arbeitsprozess beim Betrieb der Arbeitswalze verbessert wird. Der Erfindung
liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bearbeiten einer Verkehrsfläche
anzugeben, mit dem die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden. Insbesondere
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Schollenbildung während des Fräsprozesses
zu verhindern, so dass sich reproduzierbare Fräsergebnisse erzielen lassen.
[0011] Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen
Patentansprüche. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0012] Die erfindungsgemäße selbstfahrende Bodenfräsmaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine
oder Recycler, verfügt über einen von Laufwerken getragenen Maschinenrahmen und eine
Arbeitswalze, die am Maschinenrahmen in einem Walzengehäuse angeordnet ist, wobei
in Arbeitseinrichtung vor der Arbeitswalze ein gegenüber der Verkehrsfläche in der
Höhe verstellbarer Niederhalter angeordnet ist. Darüber hinaus weist die Bodenfräsmaschine
eine Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters und eine Antriebseinheit zum
Antreiben der Laufwerke und der Arbeitswalze auf.
[0013] Die Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters kann unterschiedlich ausgebildet
sein. Unter einer Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters wird jede Einrichtung
verstanden, mit der sich der Niederhalter in der Höhe gegenüber der Verkehrsfläche
verstellen lässt, wobei der Niederhalter auf die Verkehrsfläche mit einer vorgegebenen
Kraft gedrückt werden oder angehoben werden kann. Die Einrichtung zur Höhenverstellung
des Niederhalters kann beispielsweise eine oder mehrere Kolben/Zylinder-Anordnungen
aufweisen, um in Richtung der Verkehrsfläche oder in Gegenrichtung Kräfte auf den
Niederhalter aufbringen zu können. Die Antriebseinheit für die Laufwerke und die Arbeitswalze
kann für den Antrieb der Laufwerke und der Arbeitswalze unterschiedliche Antriebsaggregate
oder Antriebsstränge aufweisen. Die Laufwerke können Kettenlaufwerke oder Räder sein.
[0014] Der Niederhalter hat während des Fräsprozesses auch die Aufgabe als "Gegenschneide"
gegenüber der Arbeitswalze zu fungieren. Wenn die Fräswalze einer Straßenfräsmaschine
in Gegenrichtung zu der Drehrichtung der Laufwerke der Maschine rotiert (Gegenlauffräsen)
und der Niederhalter mit seinem Eigengewicht auf der Straßenoberfläche aufliegt, kann
der Niederhalter im Allgemeinen das Herausbrechen von Schollen aus der Straßenoberfläche
verhindern. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass die Kraft, die der Niederhalter
auf die Straßenoberfläche ausübt, nicht ausreichen kann, dass der Niederhalter als
Gegenschneide zu der Fräswalze fungiert. Durch die von der Fräswalze eingebrachte
Kraft kann somit ein Teil der Straßenoberfläche nach oben gedrückt und der Niederhalter
angehoben werden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit diesem Effekt durch einen
erhöhten Anpressdruck des Niederhalters entgegenzuwirken. Aus dieser Maßnahme würde
jedoch ein erhöhter Verschleiß am Niederhalter resultieren, da der Niederhalter dann
ständig mit einer erhöhten Anpresskraft über die Bodenoberfläche gleiten würde.
[0015] Die erfindungsgemäße selbstfahrende Bodenfräsmaschine zeichnet sich durch ein Überwachungssystem
zur Überwachung des Arbeitsprozesses aus, das eine Detektionseinheit aufweist, die
derart ausgebildet ist, dass eine physikalische Größe erfasst wird, die für eine Störung
des Arbeitsprozesses charakteristisch ist. Diese Störung zeichnet sich dadurch aus,
dass während der Bearbeitung der Verkehrsfläche mit der Arbeitswalze Bruchstücke aus
der Verkehrsfläche herausgebrochen werden, die auf den in der Höhe verstellbaren Niederhalter
eine Druckkraft aufbringen. Die von den Bruchstücken auf den beweglichen Niederhalter
aufgebrachte Druckkraft hat zur Folge, dass der Niederhalter in eine gegenüber der
Verkehrsfläche angehobene Position gedrückt wird. Dadurch kann die Störung des Arbeitsprozesses
zunächst erkannt werden.
[0016] Darüber hinaus ist die Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters derart
ausgebildet, dass auf den Niederhalter ein entgegen der von den Bruchstücken aufgebrachten
Druckkraft gerichteter Anpressdruck aufgebracht wird, wenn die Detektionseinheit die
Störung des Arbeitsprozesses erkennt.
Durch das Aufbringen dieser Druckkraft werden zunächst die entstandenen Bruchstücke
mit dem Niederhalter in Position gehalten und somit verhindert, dass diese vor der
Fräswalze hergeschoben werden. Weiterhin wird dadurch gewährleistet, dass die Bruchstücke
sukzessive zerkleinert werden und nicht im Ganzen von der Fräswalze erfasst und im
Fräswalzengehäuse beschleunigt werden. Insgesamt führt die aufgebrachte Druckkraft
also dazu, dass der Fräsprozess trotz des Herausbrechens von großen Bruchstücken oder
Schollen im Wesentlichen ohne Beeinträchtigung fortgesetzt werden kann.
[0017] Darüber hinaus kann mit dem Aufbringen eines ausreichenden Anpressdrucks ein Abheben
des Niederhalters von der Verkehrsfläche wirksam verhindert werden. Wenn der Niederhalter
auf der Verkehrsfläche aufliegt, wird das Herausbrechen von weiteren Bruchstücken
aus der Verkehrsfläche zumindest erschwert. Der erhöhte Anpressdruck des Niederhalters
gewährleistet, dass entstandene Schollen kontrolliert dem Fräsprozess zugeführt werden
und das Herausbrechen von weiteren Schollen wirksam verhindert wird, so dass nicht
die Gefahr der Beschädigung der Arbeitswalze oder anderen Bauteilen der Bodenfräsmaschine
oder von Sachen im Umfeld der Maschine besteht. Im Übrigen ist der Fahrzeugführer
nicht Stößen oder Schlägen ausgesetzt, die aus dem Herausbrechen der Schollen resultieren,
so dass sich auch der Komfort für den Fahrzeugführer erhöht.
[0018] Solange keine Störung des Arbeitsprozesses detektiert wird, sollte der Anpressdruck
des Niederhalters vorzugsweise so bemessen sein, dass der Spalt zwischen der Unterkante
des Niederhalters und der Oberfläche der Verkehrsfläche möglichst klein ist oder der
Niederhalter auf der Verkehrsfläche aufliegt, um ein Austreten des Fräsmaterials aus
dem Fräswalzengehäuse zu verhindern. Andererseits sollte der Anpressdruck aus Gründen
eines unnötigen Energieverbrauchs der Antriebeinheit oder des Verschleißes des Niederhalters
nicht zu groß bemessen sein.
[0019] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Einstellung des Anpressdrucks des
Niederhalters liegt darin, dass die Erhöhung des Anpressdrucks nur bei Bedarf ohne
einen Eingriff des Maschinenführers in die Steuerung der Maschine vollautomatisch
erfolgt. Der Maschinenführer kann sich somit auf die eigentliche Steuerung der Maschine
konzentrieren. Der Verschleiß an den betreffenden Bauteilen der Bodenfräsmaschine
ist deutlich geringer als wenn der Anpressdruck des Niederhalters während des gesamten
Fräsprozesses permanent erhöht ist.
[0020] Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass der Niederhalter derart ausgebildet ist,
dass dieser mit einer vorgegebenen Kraft, insbesondere mit seiner Gewichtskraft in
einer Schwimmstellung ständig auf der Verkehrsfläche aufliegt. Daher ist der Niederhalter
einem gewissen Verschleiß unterworfen.
[0021] Die erfindungsgemäße Einstellung des Anpressdruckes des Niederhalters erlaubt den
Betrieb des Niederhalters in der Schwimmstellung mit einer reduzierten Anpresskraft
auf die Verkehrsfläche, wenn eine Schollenbildung nicht auftritt. In diesem Fall kann
der Niederhalter in der Schwimmstellung entgegen seiner Gewichtskraft leicht angehoben
werden, so dass dieser mit einer geringeren Kraft als seine Gewichtskraft über die
Verkehrsfläche gleitet. Die Anpresskraft wird erst dann erhöht, wenn eine Schollenbildung
auftritt. Dadurch kann der Verschleiß am Niederhalter reduziert werden.
[0022] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Einrichtung
zur Höhenverstellung des Niederhalters derart ausgebildet ist, dass auf den Niederhalter
ein entgegen der Druckkraft gerichteter Anpressdruck für ein vorgegebenes Zeitintervall
aufgebracht wird. Nach Ablauf des vorgegebenen Zeitintervalls kann überprüft werden,
ob bei Reduzierung des Anpressdrucks erneut Störungen im Fräsprozess auftreten. Sollte
es wieder zu Störungen im Fräsprozess kommen, wird der Anpressdruck wieder erhöht.
Die Niederhalter wird also mit erhöhtem Anpressdruck nur dann betrieben werden, wenn
sich eine Schollenbildung zeigt.
[0023] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Einrichtung zur Höhenverstellung
des Niederhalters derart ausgebildet ist, dass der entgegen der Druckkraft gerichtete
Anpressdruck solange erhöht wird, wie die Detektionseinheit Störungen des Arbeitsprozesses
erkennt. Der Anpressdruck kann dabei stufenweise oder kontinuierlich erhöht werden.
Beispielsweise kann der Niederhalter in einer Schwimmstellung zunächst nur mit seinem
Eigengewicht auf der Verkehrsfläche aufliegen. Bei einer Schollenbildung wird dann
von der Einrichtung zur Höhenverstellung eine zusätzliche Anpresskraft auf den Niederhalter
ausgeübt. Es ist aber auch möglich, dass der Niederhalter zunächst mit einem geringeren
Gewicht als sein Eigengewicht auf der Verkehrsfläche aufliegt, d. h. der Niederhalter
entlastet wird, in einem ersten Schritt auf die Entlastung des Niederhalters verzichtet
wird und danach eine vorgegebene Anpresskraft aufgebracht wird, die gegebenenfalls
solange erhöht wird, bis es nicht mehr zur Schollenbildung kommt.
[0024] Für die Erkennung der Störung des Arbeitsprozesses kann das Auftreten einer charakteristischen
physikalischen Größe, die in einem ordnungsgemäßen Zustand nicht nachweisbar ist,
oder die Veränderung einer charakteristischen physikalischen Größe, die auch in einem
ordnungsgemäßen Zustand nachweisbar ist, ausgewertet werden.
[0025] Die Detektionseinheit kann eine Auswerteeinheit aufweisen, die derart ausgebildet
ist, dass mindestens ein Wert der für die Störung des Arbeitsprozesses charakteristischen
physikalischen Größe mit mindestens einem Wert der physikalischen Größe verglichen
wird, der bei einem ordnungsgemäßen Zustand auftritt. Dabei kann die Vergleichsgröße
ein vorgegebener Grenzwert sein. Wenn mehrere Werte ausgewertet werden, können bekannte
statistische Auswertverfahren herangezogen werden, beispielsweise kann eine Mittelwertbildung
erfolgen. Auch können obere und untere Grenzwerte definiert werden. Die Erkennung
der Störung des Arbeitsprozesses, d. h. der Schollenbildung, ist auch dadurch möglich,
dass unterschiedliche charakteristische physikalische Größen ausgewertet werden. Wenn
mehrere physikalische Größen der Auswertung zugrunde liegen, kann für die Erkennung
der Störung die Redundanz erhöht werden.
[0026] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Detektionseinheit eine
Messeinheit aufweist, die derart ausgebildet ist, dass eine Bewegung des Niederhalters
infolge einer Druckkraft erfasst wird, die auf den Niederhalter wirkt, wenn während
der Bearbeitung der Verkehrsfläche mit der Arbeitswalze Bruchstücke aus der Verkehrsfläche
herausgebrochen werden. Damit wird die Reaktion des beweglichen Niederhalters auf
die Schollenbildung erfasst. Die Bewegung des Niederhalters kann beispielsweise direkt
am Niederhalter oder mit dem Niederhalter verbundenen Teilen oder auch indirekt im
Hydrauliksystem der Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters erfasst werden.
[0027] Bei einer Ausführungsform, die sich in der technischen Realisierung als besonders
einfach erweist, verfügt die Messeinheit zur Erfassung der Bewegung des Niederhalters,
über einen Wegstreckensensor, der die Wegstrecke misst, um die der Niederhalter gegenüber
der Verkehrsfläche infolge des Herausbrechens von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche
angehoben wird. Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit der Detektionseinheit derart
ausgebildet, dass der Betrag der Wegstrecke, um die der Niederhalter angehoben wird,
mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird, wobei auf die Störung des Arbeitsprozesses
geschlossen wird, wenn der Betrag der Wegstrecke größer als der Grenzwert ist. Die
Wegstrecke kann an dem Niederhalter selbst oder an mit dem Niederhalter in Verbindung
stehenden Bauteilen gemessen werden. Wenn der Niederhalter beispielsweise mit einer
Kolben/Zylinder-Anordnung verbunden ist, kann auch eine Bewegung des Kolbens oder
Zylinders der Kolben/Zylinder-Anordnung oder eine Relativbewegung von Kolben und Zylinder
erfasst werden.
[0028] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die zeitliche Änderung
der Wegstrecke, d. h. die Beschleunigung des Niederhalters erfasst wird. Die zeitliche
Änderung der Wegstrecke wird mit einem Grenzwert verglichen. Bei Überschreiten des
Grenzwertes wird dann auf die Störung des Arbeitsprozesses geschlossen. Langsame Änderungen
der Höhe des Niederhalters können auch andere Ursachen haben, eine Schollenbildung
führt aber zu schlagartigen Höhenänderungen.
[0029] Bei einer alternativen Ausführungsform wird nicht die Bewegung des Niederhalters
oder damit verbundener Bauteile erfasst, sondern eine auf den Niederhalter wirkende
Druckkraft infolge des Herausbrechens von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche, die
der Kraft entgegengerichtet ist, mit der der Niederhalter auf der Verkehrsfläche aufliegt,
beispielsweise entgegen der Gewichtskraft des Niederhalters in der Schwimmstellung.
Bei dieser Ausführungsform verfügt die Detektionseinheit über eine Messeinheit, die
einen Kraftsensor aufweist, der eine auf den Niederhalter wirkende Druckkraft misst.
Der Kraftsensor kann an dem Niederhalter selbst oder an Bauteilen vorgesehen sein,
die mit dem Niederhalter in Verbindung stehen. Anstelle einer Kraftmessung mit einem
Kraftsensor kann beispielsweise auch der Druck im Hydrauliksystem der Einrichtung
zur Höhenverstellung des Niederhalters gemessen werden.
[0030] Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit der Detektionseinheit derart ausgebildet, dass
der Betrag der auf den Niederhalter wirkenden Druckkraft mit einem vorgegebenen Grenzwert
verglichen wird, wobei auf die Störung des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn
der Betrag der Druckkraft größer als der Grenzwert ist.
[0031] Es hat sich gezeigt, dass die von der Verkehrsfläche ausbrechenden Bruchstücke eine
Kraft auf den Niederhalter ausüben, die eine im Wesentlichen vertikale, d. h. senkrecht
auf der Oberfläche der Verkehrsfläche stehende Komponente haben. Daher kann der Kraftsensor
derart ausgebildet sein, dass eine in vertikaler Richtung auf den Niederhalter wirkende
Kraftkomponente gemessen wird.
[0032] Die Detektion der Störung kann auch mit der Erfassung von nur geringfügigen Bewegungen
des Niederhalters, d. h. Stößen und/oder Schwingungen erfolgen, denen der Niederhalter
beim Herausbrechen der Bruchstücke aus der Verkehrsfläche ausgesetzt ist. Diese sich
von den Schollen unmittelbar auf den Niederhalter übertragenden Stöße und/oder Schwingungen
lassen sich insbesondere an dem Niederhalter selbst nachweisen. Die Stöße und/oder
Schwingungen können aber auch an anderen Bauteilen der Maschine nachgewiesen werden,
da sich die Stöße und/oder Schwingungen auf den Maschinenrahmen übertragen, an dem
der Niederhalter angeordnet ist, beispielsweise über eine höhenverstellbare Führung
des Niederhalters am Maschinenrahmen. Die Detektionseinheit verfügt vorzugsweise über
eine Messeinheit, die einen Stoßsensor und/oder Schwingungssensor aufweist, der insbesondere
an dem Niederhalter angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit der Detektionseinheit
derart ausgebildet, dass die Amplitude der Stöße und/oder Schwingungen mit einem vorgegebenen
Grenzwert verglichen wird, wobei auf die Störung des Arbeitsprozesses geschlossen
wird, wenn der Betrag der Amplitude größer als der Grenzwert ist. Die Detektionseinheit
kann auch über einen Filter verfügen, der die Erfassung der beispielsweise von der
Antriebseinheit oder der Rotation der Fräswalze in das System eingebrachten Stöße
oder Vibrationen verhindert.
[0033] Anstelle der Amplitude der Stöße und/oder Schwingungen kann auch die Frequenz der
Stöße und/oder Schwingungen ausgewertet werden, beispielsweise können bestimmte Frequenzen
oder Frequenzbereiche detektiert werden, die für eine Störung des Arbeitsprozesses
charakteristisch sind. Ein Schwingungssensor zur Erfassung der Frequenz von Stößen
und/oder Schwingungen wird in der Praxis durchgehend relativ hochfrequente Schwingungen
erfassen, die beispielsweise von dem Motor und/oder der Fräswalze erzeugt werden.
Das Herausbrechen von Schollen kann dadurch erkannt werden, dass Stöße und/oder Schwingungen
detektiert werden, deren Frequenz niedriger ist als die Frequenz der relativ hochfrequenten
Schwingungen, die bei einem ordnungsgemäßen Betrieb erfasst werden. Stöße und/oder
Schwingungen mit relativ niedrigen Frequenzen treten beispielsweise dann auf, wenn
herausgebrochene Schollen immer wieder gegen den Niederhalter schlagen.
[0034] Es hat sich gezeigt, dass beim Lösen der Schollen die Antriebeinheit und/oder der
Antriebstrang belastet wird, so dass eine Überwachung der Antriebeinheit und/oder
des Antriebstrangs die Erkennung der Störung des Arbeitsprozesses erlaubt. Wenn die
Antriebeinheit der zusätzlichen Belastung aufgrund der Schollenbildung nicht durch
eine Erhöhung der Motorleistung entgegenwirkt, ist ein Leistungsabfall die Folge,
der erfasst werden kann. Aber auch mit einer Regelung der Motorleistung treten Leistungsschwankungen
der Antriebseinheit und Drehmomentschwankungen im Antriebstrang auf, die überwacht
werden können.
[0035] Bei einer weiteren Ausführungsform verfügt die Detektionseinheit über eine Messeinheit,
die derart ausgebildet ist, dass Leistungsschwankungen der Antriebseinheit und/oder
Drehmomentschwankungen im Antriebsstrang infolge des Herausbrechens von Bruchstücken
aus der Verkehrsfläche erfasst werden. Die Auswerteeinheit der Detektionseinheit ist
vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass bei einer Leitungsschwankung oder Drehmomentschwankung
um einen vorgegebenen Betrag auf die Störung des Fräsprozesses geschlossen wird.
[0036] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 als Beispiel für eine selbstfahrende Bodenfräsmaschine eine Straßenfräsmaschine
in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Antriebseinheit zum Antrieb der Laufwerke oder Räder der selbstfahrenden
Bodenfräsmaschine in schematischer Darstellung,
Fig. 3A das Walzengehäuse der Bodenfräsmaschine in schematischer Darstellung,
Fig. 3B das Walzengehäuse der Bodenfräsmaschine in schematischer Darstellung, wobei
ein Bruchstück aus der Verkehrsfläche herausbricht,
Fig. 4 den Niederhalter und die Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters
in schematischer Darstellung, und
Fig. 5A eine Draufsicht auf die Arbeitswalze und den Niederhalter, wenn keine Bruchstücke
aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden,
Fig. 5B eine Draufsicht auf die Arbeitswalze und den Niederhalter, wenn Bruchstücke
aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden,
Fig. 6A eine Vorderansicht des Niederhalters, wenn keine Bruchstücke aus der Verkehrsfläche
herausgebrochen werden,
Fig. 6B eine Vorderansicht des Niederhalters, wenn Bruchstücke aus der Verkehrsfläche
herausgebrochen werden,
Fig. 7 eine Prinzipskizze der einzelnen Komponenten des Überwachungssystems zur Überwachung
des Fräsprozesses und der Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters in schematischer
Darstellung.
[0037] Fig. 1 zeigt als Beispiel für eine selbstfahrende Bodenfräsmaschine eine Straßenfräsmaschine
zum Abfräsen von Straßenbelägen aus Asphalt, Beton oder dergleichen. Die Straßenfräsmaschine
weist einen von einem Fahrwerk 1 getragenen Maschinenrahmen 2 auf. Das Fahrwerk 1
umfasst vordere und hintere Laufwerke 1A, 1B, die an der in Arbeitsrichtung A rechten
und linken Seite des Maschinenrahmens 2 angeordnet sind. Die Laufwerke 1A, 1 B sind
an Hubsäulen 3A, 3B befestigt, die am Maschinenrahmen 2 angebracht sind, so dass der
Maschinenrahmen 2 gegenüber der Verkehrsfläche 13 in der Höhe verstellbar ist.
[0038] Die Straßenfräsmaschine verfügt über eine Arbeitswalze 4, die mit nicht dargestellten
Fräswerkzeugen bestückt ist. Die Fräswalze 4 ist am Maschinenrahmen 2 zwischen den
vorderen und hinteren Laufwerken 1A, 1 B in einem Fräswalzengehäuse 5 angeordnet.
Die Drehachse der Fräswalze verläuft quer zu der Arbeitsrichtung A der Fräsmaschine.
Das Fräswalzengehäuse 5 ist an der in Arbeitsrichtung A vorderen Seite von einem in
Fig. 1 nicht dargestellten Niederhalter 11 und an der Rückseite von einem in Fig.
1 nicht dargestellten Abstreifer 12 verschlossen (Fig. 3A). An den Längsseiten ist
das Walzengehäuse von einem Kantenschutz 6 verschlossen. Das abgefräste Fräsgut kann
mit einer Transporteinrichtung 7 abgeführt werden. Oberhalb des Fräswalzengehäuses
5 befindet sich am Maschinenrahmen 2 der Fahrstand 8.
[0039] Die Straßenfräsmaschine verfügt über eine Antriebseinheit 9, die einen Verbrennungsmotor
10 aufweist. Der Verbrennungsmotor 10 treibt neben der Fräswalze 4 auch die Laufwerke
1A, 1B sowie weitere Aggregate der Fräsmaschine an. Zur Übertragung der Antriebsleistung
von dem Verbrennungsmotor 10 auf die Laufwerke 1A, 1B dient ein erster Antriebstrang
I, während zur Übertragung der Antriebsleistung auf die Fräswalze 4 ein zweiter Antriebstrang
II dient. Der erste Antriebsstrang I ist bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein hydraulischer Antriebsstrang und der zweite Antriebstrang II ein mechanischer
Antriebstrang. Die Antriebstränge I und II können jeweils ein oder mehrere Getriebe
umfassen (Fig. 2).
[0040] Fig. 3A zeigt eine stark vereinfachte schematische Darstellung des Fräswalzengehäuses
5 und der Fräswalze 4. Das Fräswalzengehäuse 5 ist an der in Arbeitsrichtung A vorderen
Seite von dem Niederhalter 11 verschlossen. Der Niederhalter 11 kann auch über Gleitkufen
verfügen. Derartige Niederhalter, die aus einem oder mehreren Teilen bestehen können,
gehören zum Stand der Technik. An der in Arbeitsrichtung A hinteren Seite ist das
Fräswalzengehäuse 5 von dem Abstreifer 12 verschlossen. Der Niederhalter 11 liegt
mit seiner Unterkante auf der Verkehrsfläche 13 auf und ist in der Höhe verstellbar.
Der Abstreifer 12 ist ebenfalls in der Höhe verstellbar. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
verbleibt das abgefräste Material in der Frässpur. Während des Fräsprozesses kann
das abgefräste Material aber auch mit einer in Figur 3 nicht gezeigten Transporteinrichtung
7 aus dem Fräswalzengehäuse 5 abtransportiert werden.
[0041] Fig. 4 zeigt eine Ansicht des Niederhalters und einer Einrichtung 14 zur Höhenverstellung
des Niederhalters 11 entgegen der Arbeitsrichtung A der Straßenfräsmaschine in stark
vereinfachter Darstellung. Der Niederhalter 11 erstreckt sich quer zur Arbeitsrichtung
der Straßenfräsmaschine.
[0042] Die Einrichtung zur Höhenverstellung des Niederhalters weist eine Hydraulikeinheit
15 und eine Kolben/Zylindereinheit 16 auf, die bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
zwei Kolben/Zylinder-Anordnungen 16A, 16B umfasst, die im Abstand zueinander auf beiden
Seiten des Niederhalters 11 angeordnet sind. Der höhenverstellbare Niederhalter 11
ist in seitlichen Führungen 17 am Maschinenrahmen 2 geführt. Bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind die Zylinder 16AA, 16BA der Kolben/Zylinder-Anordnungen 16
am Maschinenrahmen 2 und die Kolben 16AB, 16BB der Kolben/Zylinder-Anordnungen 16
an dem Niederhalter 11 befestigt, so dass der Niederhalter 11 durch Betätigung der
Kolben/Zylinder-Anordnungen 16 angehoben oder abgesenkt werden kann. Die Kolben/Zylinder-Anordnungen
16 werden mit der Hydraulikeinheit 15 betätigt.
[0043] Die oberen Zylinderräume der beiden Kolben-Zylinder-Anordnungen 16 sind über eine
erste Hydraulikleitung 18 und die unteren Zylinderräume der Kolben-Zylinder-Anordnungen
16 sind über eine zweite Hydraulikleitung 19 kurzgeschlossen. Von der ersten Hydraulikleitung
18 führt eine dritte Hydraulikleitung 20 und von der zweiten Hydraulikleitung 19 führt
eine vierte Hydraulikleitung 21 zu einer Hydraulikventil-Anordnung 22, die von einer
zentralen Steuereinheit 27 betätigt wird, die Bestandteil der zentralen Steuereinheit
der Straßenfräsmaschine sein kann.
[0044] Während des Fräsprozesses kann sich der Niederhalter 11 in einer Schwimmstellung
befinden, so dass der Niederhalter 12 auf der Oberfläche der Verkehrsfläche 13 mit
seiner Gewichtskraft aufliegt. In der Schwimmstellung verbindet die Hydraulikventil-Anordnung
22 die dritte und vierte Hydraulikleitung 20, 21 über eine Tankleitung 23 mit einem
Hydrauliktank 24, so dass die oberen und unteren Zylinderräume der Hydraulikzylinder
16AA, 16BA nicht mit Druck beaufschlagt werden. Da auf die Kolben keine spezifische
Hydraulikkraft wirkt, können sich die Kolben in den Zylindern verschieben, so dass
sich der Niederhalter 11 aufgrund seiner Gewichtskraft nach unten bewegt und über
die Verkehrsfläche 13 gleiten kann.
[0045] Die Einrichtung 14 zur Höhenverstellung erlaubt aber auch die Aufbringung einer definierten
Anpresskraft auf den Niederhalter 11, die größer als die Gewichtskraft in der Schwimmstellung
ist. Hierzu verbindet die Hydraulikventil-Anordnung 22 die dritte Hydraulikleitung
20 über eine Druckleitung 25 mit einer Druckmittelquelle 26 und die vierte Hydraulikleitung
21 über die Tankleitung 23 mit dem Hydrauliktank 24, so dass der Niederhalter 11 mit
einer definierten Andruckkraft nach unten auf die Verkehrsfläche 13 gedrückt wird,
wobei der Anpressdruck von der Druckmittelquelle 26 vorgegebenen wird. Zum Anheben
des Niederhalters verbindet die Hydraulikventil-Anordnung 22 die dritte Hydraulikleitung
20 mit dem Hydrauliktank 24 und die vierte Hydraulikleitung 21 mit der Druckmittelquelle
26.
[0046] Die Figuren 5A und 5B und die Figuren 6A und 6B zeigen in schematischer Darstellung
die Arbeitswalze 4 und den Niederhalter 11 in der Draufsicht bzw. der Vorderansicht,
wobei in den Figuren 5A und 6A keine größeren Bruchstücke (Schollen) aus der Verkehrsfläche
herausgebrochen werden, wohingegen in den Figuren 5B und 6B größere Bruchstücke 13A
(Schollen) aus der Verkehrsfläche herausbrechen. Fig. 3B zeigt das Fräswalzengehäuse
11 mit der Arbeitswalze 4 und dem Niederhalter 11 in der Seitenansicht, wenn eine
Scholle 13A aus der Verkehrsfläche 13 herausbricht.
[0047] In den Figuren ist zu erkennen, dass bei einem ordnungsgemäß ablaufenden Arbeitsprozess
keine Druckkräfte mit einer vertikalen Komponente auf den höhenverstellbaren Niederhalter
11 wirken, wenn das Fräsgut mit der Fräswalze 4 zerkleinert wird, da der Niederhalter
in einem ausreichendem Abstand zur Fräswalze angeordnet ist. Wenn hingegen Schollen
herausbrechen, sind die Bruchstücke so groß, dass sie sich bis unter die Unterkante
des Niederhalters 11 oder über die Unterkante des Niederhalters hinaus aus dem Fräswalzengehäuse
erstrecken können. Diese Schollen bringen eine Andruckkraft mit einer vertikalen Komponente
auf den Niederhalter auf, der zu einer Aufwärtsbewegung des Niederhalters 11 führt.
[0048] Die selbstfahrende Bodenfräsmaschine verfügt weiterhin über ein Überwachungssystem
28 zur Überwachung des Arbeitsprozesses, um das Herausbrechen von Bruchstücken aus
der Verkehrsfläche 13 zu erkennen. Wenn während des Fräsprozesses Bruchstücke aus
der Verkehrsfläche herausbrechen sollten, bringen die Schollen eine Druckkraft auf
den Niederhalter 11 auf, die größer als die Gewichtskraft ist, mit der der Niederhalter
11 in der Schwimmstellung auf der Verkehrsfläche aufliegt. Folglich wird der Niederhalter
11 von den Schollen nach oben geschoben. Dieser unerwünschte Zustand wird von dem
Überwachungssystem 28 erkannt.
[0049] Fig. 7 zeigt eine Prinzipdarstellung des Überwachungssystems 28 und der Einrichtung
14 zur Höhenverstellung des Niederhalters. Das Überwachungssystem 28 weist eine Detektionseinheit
29 auf, die eine physikalische Größe erfasst, die für die Störung des Fräsprozesses
charakteristisch ist. Die Detektionseinheit 29 weist eine Messeinheit 30 und eine
Auswerteeinheit 31 auf. Die Messeinheit 30 weist zur Erfassung der für die Störung
des Arbeitsprozesses charakteristischen physikalischen Größe einen Sensor oder mehrere
Sensoren 32, 33, 34, 35, 36 (Fig. 2) auf.
[0050] Bei einem ersten Ausführungsbeispiel ist der Sensor der Messeinheit 30 ein Wegstreckensensor
32, der den Weg misst, um den der Niederhalter aus der Position, die der Niederhalter
in der Schwimmstellung einnimmt, angehoben wird. Fig. 4 zeigt in gestrichelten Linien
die Unterkante des Niederhalters 11, der aus der Schwimmstellung von einer Scholle
um die Wegstrecke Δ angehoben ist (Fig. 6B). Der Wegstreckensensor 32 kann beispielsweise
im Bereich der seitlichen Führungen 17 zwischen Maschinenrahmen 2 und Niederhalter
11 angeordnet sein. Die Messeinheit 30 ist über eine Datenleitung 37 mit der Auswerteeinheit
31 verbunden, so dass die Auswerteeinheit 31 die Messwerte der Messeinheit 30 auswerten
kann. Die Auswerteeinheit 31 ist derart konfiguriert, dass die gemessene Wegstrecke
mit einem Grenzwert verglichen wird. Wenn die Wegstrecke größer als der Grenzwert
ist, erzeugt die Auswerteeinheit 31 ein Steuersignal für die Steuereinheit 27, mit
der die Hydraulikventil-Anordnung 22 derart angesteuert wird, dass die Hydraulikventil-Anordnung
die dritte Hydraulikleitung 20 mit der Druckmittelquelle 26 und die vierte Hydraulikleitung
21 mit dem Hydrauliktank 24 verbindet, so dass der Niederhalter 11 mit einer von der
Druckmittelquelle 16 vorgegebenen Andruckkraft auf die Verkehrsfläche 13 gedrückt
wird. Der Niederhalter 11 befindet sich somit wieder in der zuvor eingenommenen Stellung,
in der dieser fest auf der Verkehrsfläche 13 aufliegt, so dass die großen Bruchstücke
13A nicht in Arbeitsrichtung vor dem Fräswalzengehäuse hergeschoben oder von der Fräswalze
erfasst und unkontrolliert ins Fräswalzengehäuse gezogen werden. Darüber hinaus wird
das weitere Herausbrechen von Bruchstücken vermieden.
[0051] Nach Ablauf eines vorgegebene Zeitintervalls kann die Auswerteeinheit 31 ein Steuersignal
für die Steuereinheit 22 erzeugen, mit der die Hydraulikventil-Anordnung 22 derart
angesteuert wird, dass die dritte und vierte Hydraulikleitung 20, 21 mit dem Hydrauliktank
24 verbunden werden, so dass die oberen und unteren Zylinderräume der Hydraulikzylinder
16AA, 16BA nicht mit dem Systemdruck beaufschlagt werden und sich der Niederhalter
11 wieder in der Schwimmstellung befindet, in der dieser nicht mehr mit der erhöhten
Andruckkraft auf den Boden gedrückt wird. Wenn eine Schollenbildung nach Ablauf des
vorgegebenen Zeitintervalls nicht mehr auftreten sollte, wirkt auf den Niederhalter
keine Kraft mehr, die diesen nach oben drücken könnte. Tritt hingegen weiterhin eine
Schollenbildung auf, wird die resultierende Aufwärtsbewegung des Niederhalters 11
von dem Überwachungssystem 28 erkannt, wonach der Anpressdruck wieder erhöht wird.
[0052] Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Auswerteeinheit 31 derart konfiguriert,
dass die zeitliche Änderung der gemessenen Wegstrecke, d. h. die Beschleunigung des
Niederhalters 11, berechnet wird. Die Auswerteeinheit 31 vergleicht die zeitliche
Änderung der Wegstrecke mit einem Grenzwert. Wenn die Wegstrecke größer als der Grenzwert
ist, erzeugt die Auswerteeinheit 31 das Steuersignal für die Steuereinheit 27, so
dass der Niederhalter 11 mit einer vorgegebenen Andruckkraft auf die Verkehrsfläche
13 gedrückt wird.
[0053] Die Anpresskraft des Niederhalters 11 wird von dem Arbeitsdruck vorgegeben, mit dem
die Druckmittelquelle 26 die Kolben-Zylinder-Anordnungen 16A, 16B beaufschlagt. Der
Druck kann nach Überschreiten des Grenzwertes sofort auf einen vorgegebenen Maximaldruck
erhöht oder stufenweise oder kontinuierlich auf den Maximaldruck erhöht werden, bis
Störungen des Fräsprozesses von der Detektionseinheit nicht mehr erkannt werden.
[0054] Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Sensor der Messeinheit ein Kraftsensor
33, der eine auf den Niederhalter wirkende Druckkraft misst, mit der der Niederhalter
nach oben gedrückt wird, wenn Bruchstücke aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden.
Der Kraftsensor 33 ist vorzugsweise derart ausgebildet bzw. angeordnet, dass nur eine
im Wesentlichen vertikale Kraftkomponente gemessen wird, die von Bruchstücken auf
den Niederhalter aufgebracht werden kann. Der Kraftsensor 33 kann beispielsweise im
Bereich der seitlichen Führungen 17 zwischen Maschinenrahmen 2 und Niederhalter 11
angeordnet sein (Fig. 4). Die gemessene Druckkraft wertet die Auswerteeinheit 31 in
analoger Weise wie die Weglänge aus. Wenn die Druckkraft oder die zeitliche Änderung
der Druckkraft größer als ein vorgegebener Grenzwert ist, schließt die Auswerteeinheit
31 auf die Störung im Fräsprozess und erzeugt das Steuersignal, so dass der Niederhalter
11 mit der vorgegebenen Andruckkraft auf die Verkehrsfläche 13 gedrückt wird.
[0055] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel weist die Messeinheit 30 einen Stoßsensor 34
und/oder Schwingungssensor auf, der Stöße und/oder Schwingungen des Niederhalters
11 infolge des Herausbrechens von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche 13 misst. Der
Stoßsensor und/oder Schwingungssensor 34 ist vorzugsweise an dem Niederhalter 11 angeordnet,
da der Niederhalter 11 beim Herausbrechen der Schollen Stößen direkt ausgesetzt ist
oder Schwingungen sich unmittelbar auf den Niederhalter übertragen. Die Auswerteeinheit
31 vergleicht die Amplitude der Stöße und/oder Schwingungen mit einem vorgegebenen
Grenzwert, wobei in analoger Weise der Anpressdruck des Niederhalters 11 bei Überschreiten
des Grenzwertes für ein vorgegebenes Zeitintervall erhöht wird. Nach Ablauf des Zeitintervalls
wird in analoger Weise wieder geprüft, ob die Störung des Fräsprozesses erneut auftritt.
Stöße oder Schwingungen können aber alternativ auch im Hydrauliksystem der Einrichtung
14 zur Höhenverstellung des Niederhalters 11 erfasst werden. Hierzu können eine oder
mehrere Drucksensoren zur Messung von Schwankungen des Hydraulikdrucks im Hydrauliksystem
vorgesehen sein. Anstelle der Amplitude der Stöße und/oder Schwingungen können auch
die Frequenzen der Stöße und/oder Schwingungen ausgewertet werden. Ein Ausführungsbeispiel
sieht vor, dass die Auswerteeinheit 31 derart ausgebildet ist, dass auf eine Störung
des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn die Stöße und/oder Schwingungen in einem
charakteristischen Frequenzbereich liegen. Der für eine Störung des Arbeitsprozesses
charakteristische Frequenzbereich kann beispielsweise in Versuchen ermittelt werden.
[0056] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform überwacht das Überwachungssystem
die Antriebseinheit 9 der Straßenfräsmaschine. Das Herausbrechen einer Scholle hat
einen kurzeitigen Leistungsabfall zur Folge. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
werden zur Erkennung der Störung des Fräsprozesses Leitungsschwankungen des Verbrennungsmotors
4 überwacht, die in einer kurzeitigen Schwankung der Motordrehzahl resultieren. Die
Messeinheit 30 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen Drehzahlsensor 35 auf, der
die Drehzahl des Verbrennungsmotors 10 misst. Wenn die Drehzahlschwankungen einen
Grenzwert überschreiten, wird der Anpressdruck des Niederhalters 11 erhöht.
[0057] Wenn Bruchstücke aus der Verkehrsfläche 13 herausbrechen, wird vor allem der mechanische
Antriebstrang II belastet, über den die Antriebsleistung des Verbrennungsmotors 10
auf die Fräswalze 4 übertragen wird (Fig. 2). Zur Erkennung einer Störung des Arbeitsprozesses
können daher auch Belastungen an Bauteilen des Antriebstrangs, beispielsweise die
Belastung von Antriebswellen etc., überwacht werden. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden Drehmomentschwankungen im mechanischen Antriebstrang II erfasst. Wenn die Drehmomentschwankungen
größer als ein vorgegebener Grenzwert sind, wird auf die Störung im Fräsprozess geschlossen.
Beispielsweise können an der Abtriebswelle 10A des Verbrennungsmotors 10 oder der
Antriebswelle 4A der Fräswalze 4 Dehnungssensoren 36 vorgesehen sein, die eine Torsionsbelastung
der Wellen erfassen, um den unerwünschten Zustand zu detektieren.
1. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine oder Recycler mit
einem von Laufwerken (1A, 1B) getragenen Maschinenrahmen (2),
einer Arbeitswalze (4), die am Maschinenrahmen (2) in einem Walzengehäuse (5) angeordnet
ist, wobei in Arbeitseinrichtung (A) vor der Arbeitswalze (4) ein gegenüber der Verkehrsfläche
(13) in der Höhe verstellbarer Niederhalter (11) angeordnet ist,
einer Einrichtung (14) zur Höhenverstellung des Niederhalters (11) und
einer Antriebseinheit (9) zum Antreiben der Laufwerke (1A, 1B) und der Arbeitswalze
(4),
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Überwachungssystem (28) zur Überwachung des Arbeitsprozesses vorgesehen ist, das
eine Detektionseinheit (29) aufweist, die derart ausgebildet ist, dass eine physikalische
Größe erfasst wird, die für eine Störung des Arbeitsprozesses charakteristisch ist,
bei der während der Bearbeitung der Verkehrsfläche (13) mit der Arbeitswalze (4) Bruchstücke
aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden, die auf den Niederhalter (11) eine
Druckkraft aufbringen,
und dass die Einrichtung (14) zur Höhenverstellung des Niederhalters (11) derart ausgebildet
ist, dass auf den Niederhalter (11) ein entgegen der von den Bruchstücken aufgebrachten
Druckkraft gerichteter Anpressdruck aufgebracht wird, wenn die Detektionseinheit (29)
die Störung des Arbeitsprozesses erkennt.
2. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (14) zur Höhenverstellung des Niederhalters (11) derart ausgebildet
ist, dass der entgegen der Druckkraft gerichtete Anpressdruck solange erhöht wird,
bis die Detektionseinheit (29) die Störung des Arbeitsprozesses nicht mehr erkennt,
und/oder dass die Einrichtung (14) zur Höhenverstellung des Niederhalters (11) derart
ausgebildet ist, dass der auf den Niederhalter (11) entgegen der Druckkraft gerichtete
Anpressdruck für ein vorgegebenes Zeitintervall aufgebracht wird.
3. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Messeinheit (30) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass eine Bewegung des Niederhalters (11) infolge des Herausbrechens von Bruchstücken
aus der Verkehrsfläche (13) erfasst wird.
4. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (30) zur Erfassung der Bewegung des Niederhalters (11) einen Wegstreckensensor
(32) aufweist, der die Wegstrecke misst, um die der Niederhalter (11) gegenüber der
Verkehrs fläche infolge des Herausbrechens von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche
(13) angehoben wird.
5. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Auswerteeinheit (31) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass der Betrag der Wegstrecke, um die der Niederhalter (11) angehoben wird,
und/oder die zeitliche Änderung des Betrags der Wegstrecke, um die der Niederhalter
(11) angehoben wird, mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird, wobei auf die
Störung des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn der Betrag der Wegstrecke bzw.
die zeitliche Änderung des Betrags der Wegstrecke größer als der Grenzwert ist.
6. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (30) zur Erfassung der Bewegung des Niederhalters (11) einen Stoßsensor
und/oder Schwingungssensor (34) aufweist.
7. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Auswerteeinheit (31) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass die Amplitude der Stöße und/oder Schwingungen mit einem vorgegebenen Grenzwert
verglichen wird, wobei auf die Störung des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn
der Betrag der Amplitude größer als der Grenzwert ist.
8. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Auswerteeinheit (31) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass auf eine Störung des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn die Stöße und/oder
Schwingungen in einem charakteristischen Frequenzbereich liegen.
9. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Messeinheit (30) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass eine Druckkraft erfasst wird, die auf den Niederhalter wirkt, wenn während
der Bearbeitung der Verkehrsfläche (13) mit der Arbeitswalze (4) Bruchstücke aus der
Verkehrsfläche herausgebrochen werden.
10. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinheit (30) zur Erfassung der auf den Niederhalter (11) wirkenden Druckkraft
einen Kraftsensor (33) aufweist, wobei die Detektionseinheit (29) eine Auswerteeinheit
(31) aufweist, die derart ausgebildet, dass der Betrag der auf den Niederhalter (11)
wirkenden Druckkraft mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird, wobei auf die
Störung des Arbeitsprozesses geschlossen wird, wenn der Betrag der Druckkraft größer
als der Grenzwert ist.
11. Selbstfahrende Bodenfräsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinheit (29) eine Messeinheit (30) aufweist, die derart ausgebildet
ist, dass Leistungsschwankungen der Antriebseinheit (9) und/oder Drehmomentschwankungen
im Antriebsstrang (II) infolge des Herausbrechens von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche
(13) erfasst werden.
12. Verfahren zum Bearbeiten einer Verkehrsfläche mit einer selbstfahrenden Bodenfräsmaschine,
insbesondere Straßenfräsmaschine oder Recycler, bei dem die Verkehrsfläche (13) mit
einer in einem Walzengehäuse (5) angeordneten Arbeitswalze (4) bearbeitet wird, wobei
in Arbeitseinrichtung (A) vor der Arbeitswalze (4) ein gegenüber der Verkehrsfläche
(13) in der Höhe verstellbarer Niederhalter (11) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Überwachung des Fräsprozesses eine physikalische Größe erfasst wird, die für eine
Störung des Arbeitsprozesses charakteristisch ist, bei dem während der Bearbeitung
der Verkehrsfläche (13) mit der Arbeitswalze (4) Bruchstücke aus der Verkehrsfläche
herausgebrochen werden, die auf den Niederhalter (11) eine Druckkraft aufbringen,
und dass auf den Niederhalter (11) ein entgegen der von den Bruchstücken aufgebrachten
Druckkraft gerichteter Anpressdruck aufgebracht wird, wenn die Störung des Arbeitsprozesses
erkannt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der entgegen der Druckkraft gerichtete Anpressdruck solange erhöht, bis die Störung
des Arbeitsprozesses nicht mehr erkannt wird, und/oder der auf den Niederhalter (11)
entgegen der Druckkraft gerichtete Anpressdruck für ein vorgegebenes Zeitintervall
aufgebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des unerwünschten Zustands eine Druckkraft erfasst wird, die auf den
Niederhalter wirkt, wenn während der Bearbeitung der Verkehrsfläche (13) mit der Arbeitswalze
(4) Bruchstücke aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden, und/oder eine Bewegung
des Niederhalters (11) infolge einer Druckkraft erfasst wird, die auf den Niederhalter
wirkt, wenn während der Bearbeitung der Verkehrstläche (13) mit der Arbeitswalze (4)
Bruchstücke aus der Verkehrsfläche herausgebrochen werden.
15. Verfahren nach einem der Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion des unerwünschten Zustands Leistungsschwankungen der Antriebseinheit
(9) und/oder Drehmomentschwankungen im Antriebsstrang (II) infolge des Herausbrechens
von Bruchstücken aus der Verkehrsfläche (13) erfasst werden, wobei bei Leistungsschwankungen
und/oder Drehmomentschwankungen um einen vorgegebenen Betrag auf die Störung des Arbeitsprozesses
geschlossen wird.