[0001] Die Erfindung betrifft eine Isolationsvorrichtung zur Abdeckung eines leitenden Kontaktelements
eines elektromechanischen Schutzschaltgerätes, insbesondere eines Leitungsschutzschalters,
eines Fehlerstromschutzschalters oder eines Leistungsschalters. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein elektromechanisches Schutzschaltgerät, welches insbesondere als
Leitungsschutzschalter, als Fehlerstromschutzschalter oder als Leistungsschalter ausgebildet
ist und zumindest eine derartige Isolationsvorrichtung aufweist.
[0002] Schutzschaltgeräte, wie beispielsweise Leistungsschalter oder Leitungsschutzschalter,
werden insbesondere als Schalt- und Sicherheitselemente in elektrischen Energieversorgungsnetzen
eingesetzt. Leistungsschalter sind speziell für hohe Ströme ausgelegt. Ein Leitungsschutzschalter
ist eine Überstromschutzeinrichtung in der Elektroinstallation und wird insbesondere
im Bereich der Niederspannungsnetze eingesetzt. Leistungsschalter und Leitungsschutzschalter
garantieren ein sicheres Abschalten bei Kurzschluss und schützen Verbraucher und Anlagen
vor Überlast. Sie schützen auch Leitungen vor Beschädigung durch zu starke Erwärmung
in Folge eines zu hohen elektrischen Stromes.
[0003] Ein Fehlerstromschutzschalter ist eine Schutzeinrichtung zur Sicherstellung eines
Schutzes gegen einen gefährlichen Fehlerstrom in einer elektrischen Anlage. Ein derartiger
Fehlerstrom, welcher auch als Differenzstrom bezeichnet wird, tritt auf, wenn ein
spannungsführendes Leitungsteil einen elektrischen Kontakt gegen Erde aufweist. Dies
ist beispielsweise dann der Fall, wenn eine Person ein spannungsführendes Teil einer
elektrischen Anlage berührt: in diesem Fall fließt der Strom als Fehlerstrom durch
den Körper der betreffenden Person gegen die Erdung ab. Zum Schutz gegen derartige
Körperströme muss der Fehlerstromschutzschalter bei Auftreten eines derartigen Fehlerstroms
die elektrische Anlage schnell und sicher allpolig vom Leitungsnetz trennen. Im Allgemeinen
Sprachgebrauch werden für einen Fehlerstromschutzschalter auch die Begriffe FI-Schutzschalter
(kurz: FI-Schalter) oder RCD (für Residual Current Protective Device) gleichwertig
verwendet.
[0004] Schutzschaltgeräte wie Leistungsschalter, Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter
sind dazu ausgebildet, den Stromkreis im Falle eines Kurzschlusses, bei Überlast oder
bei Auftreten eines Fehlerstromes selbsttätig abzuschalten und somit vom Leitungsnetz
zu trennen. Sie weisen hierzu ein Schaltkontaktpaar mit einem feststehenden Schaltkontakt
sowie einem relativ dazu bewegbaren Schaltkontakt auf, welches bei Bedarf geöffnet
wird, um den Stromfluss zu unterbrechen. Zur elektrischen Kontaktierung mit einem
oder mehreren externen Anschlussleitern weisen diese Geräte eine oder entsprechend
mehrere Anschlussklemmen auf, in die der Anschlussleiter einsteckbar ist. Durch Betätigen
einer entsprechenden Klemmschraube kann der Anschlussleiter sicher geklemmt werden,
so dass das Schutzschaltgerät mit dem elektrischen Anschlussleiter sicher verbunden
ist.
[0005] Bei der elektrischen Ausrüstung von Gebäuden wird zumeist eine Vielzahl von Schutzschaltgeräten
benötigt, welche in einem sogenannten Elektroinstallationsverteiler, auch als Verteilerkasten
oder kurz als Verteiler bezeichnet, zusammengefasst und nebeneinander angeordnet sind.
Bei der Ausrüstung eines solchen Verteilerkastens müssen zum Teil national unterschiedliche
Sicherheitsvorschriften beachtet und eingehalten werden. Um die Anforderungen hinsichtlich
der einzuhaltenden Luft- und Kriechstrecken zu erfüllen, ist es in manchen Ländern
notwendig, die in einem Verteilerkasten nebeneinander angeordneten Schutzschaltgeräte
im Bereich ihrer elektrischen Anschlüsse voneinander abzuschotten, d.h. elektrisch
voneinander zu isolieren. Dies ist insbesondere bei schmalen Gehäusebauformen der
Schutzschaltgeräte der Fall, da hier die elektrischen Anschlüsse der einzelnen Schutzschaltgeräte
nahe beieinander liegen. Die Druckschrift
JP2010027334A offenbart ein elektrisches Schaltgerät, welches mehrere, nebeneinander angeordnete
elektrische Anschlüsse aufweist, die mittels an einem Gehäuse des Schaltgeräts befestigbarer
Trennwände gegeneinander isoliert werden können.
[0006] An elektrischen Schutzschaltgeräten werden Leitungen durch Klemmen, in der Regel
durch Schraubklemmen, befestigt. Dazu weist das Isolierstoffgehäuse des Schutzschaltgerätes
Öffnungen auf, hinter denen sich die Klemmen befinden. Um auch Leiter größeren Querschnitts
klemmen zu können, lässt es sich nicht vermeiden, die Klemme und damit die Öffnung
des Schutzschaltgerätes so groß zu dimensionieren, dass innenliegende Metallteile
mit dem Finger berührt werden können, wodurch die betreffende Person einen elektrischen
Schlag erleiden kann. Diese Gefahr ist besonders dann gegeben, wenn Leiter mit einem
weit kleineren Querschnitt als dem maximal möglichen Querschnitt an das Schutzschaltgerät
angeklemmt sind: in diesem Fall ist ein großer Teil des Klemmenquerschnitts durch
ein leitendes Element, beispielsweise eine Klemmschraube oder ein Klemmendruckstück,
geschlossen. Diese Klemmschraube oder das Klemmendruckstück liegt dabei unmittelbar
hinter der Gehäuseöffnung und kann dabei von einem Installateur oder Anwender mit
dem Finger berührt werden, wenn dieser z.B. weitere Geräte in der Verteilung montiert,
demontiert oder Anschlussleiter an- oder abklemmt.
[0007] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Isolationsvorrichtung
für ein Schutzschaltgerät, insbesondere für einen Leitungsschutzschalter, einen Fehlerstromschutzschalter
oder einen Leistungsschalter, zur elektrischen Isolierung des Schutzschaltgerätes
im Bereich seiner elektrischen Anschlussklemme, sowie ein Schutzschaltgerät mit einer
derartigen Isolationsvorrichtung bereitzustellen, welche einen sicheren Schutz vor
elektrischem Schlag gewährleisten und gleichzeitig eine einfache Bedienbarkeit beim
Anschließen eines elektrischen Anschlussleiters ermöglichen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Isolationsvorrichtung sowie das elektromechanische Schutzschaltgerät
gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Isolationsvorrichtung ist zur Abdeckung eines leitenden Kontaktelements
eines elektromechanischen Schutzschaltgerätes, insbesondere eines Leitungsschutzschalters,
eines Fehlerstromschutzschalters oder eines Leistungsschalters, vorgesehen, wobei
das leitende Kontaktelement hinter einer Gehäuseöffnung des Schutzschaltgerätes angeordnet
ist. Die Isolationsvorrichtung weist hierzu einen Grundkörper auf, welcher an einem
Gehäuse des Schutzschaltgerätes befestigbar ist und eine Öffnung zum Hindurchführen
zumindest einer elektrischen Anschlussleitung aufweist, um diese mit dem Kontaktelement
des Schutzschaltgerätes zu kontaktieren. Die Isolationsvorrichtung weist ferner ein
Isolationselement auf, welches im Bereich der Öffnung fest aber lösbar mit dem Grundkörper
verbunden ist. Die Öffnung weist ihrerseits einen Öffnungsquerschnitt auf, welcher
mit Hilfe des Isolationselements an einen Leitungsquerschnitt der elektrischen Anschlussleitung
derart anpassbar ist, dass im montierten Zustand der Isolationsvorrichtung am Schutzschaltgerät
eine manuelle Berührung des Kontaktelements ausgeschlossen ist.
[0010] Die Isolationsvorrichtung kann, falls nationale Sicherheitsanforderungen - beispielsweise
hinsichtlich der einzuhaltenden Luft- und Kriechstrecken - dies erfordern, an einem
Schutzschaltgerät im Bereich der elektrischen Anschlussklemme befestigt werden. Dabei
wird die Öffnung der Isolationsvorrichtung, durch die die elektrische Anschlussleitung
hindurchgeführt werden muss, um mit dem Kontaktelement des Schutzschaltgerätes elektrisch
leitend verbunden zu werden, durch das Isolationselement derart verkleinert, dass
eine manuelle Berührung des dahinter angeordneten Kontaktelements nicht mehr möglich
ist. Der Begriff "Kontaktelement" umfasst dabei alle elektrisch leitenden Bauteile
im Anschlussbereich des Schutzschaltgerätes, beispielsweise den Klemmrahmen oder das
Druckstück der Anschlussklemme, aber auch den Kontakt selbst. Unter dem Begriff "manuelle
Berührung" wird dabei eine Berührung des elektrisch leitenden Kontaktelements durch
eine Person mit deren Fingern durch die Öffnung des Isolationselements hindurch verstanden.
Ein ungewolltes Berühren eines Kontaktelements, beispielsweise der Anschlussklemme,
des Druckstücks oder des Kontakts, wird somit wirksam unterbunden, so dass mit Hilfe
der Isolationsvorrichtung ein sicherer Schutz vor elektrischem Schlag realisierbar
ist.
[0011] Die Anpassung des Öffnungsquerschnitts an den Querschnitt der Anschlussleitung mithilfe
des Isolationselements wird dadurch erreicht, dass das Isolationselement den Öffnungsquerschnitt
teilweise verdeckt. Die Anpassung des Öffnungsquerschnitts kann dabei sowohl durch
eine Montage als auch durch eine Demontage des Isolationselements erfolgen: Im Fall
einer Montage des Isolationselements am Grundkörper der Isolationsvorrichtung wird
der Öffnungsquerschnitt verkleinert, wodurch eine Anpassung an eine Anschlussleitung
mit kleinem Leitungsquerschnitt realisierbar ist. Im Falle einer Demontage, d.h. eines
Entfernens des Isolationselements vom Grundkörper wird der Öffnungsquerschnitt entsprechend
vergrößert, wodurch eine Anpassung an eine Anschlussleitung mit großen Leitungsquerschnitt
erreicht wird. Auf diese Weise ist im Bereich der Anschlussklemmen des Schutzschaltgerätes
mit Hilfe der Isolationsvorrichtung ein einfacher und kostengünstiger Berührungsschutz
der Schutzart IP20 auch für unterschiedliche Leitungsquerschnitte realisierbar.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Isolationsvorrichtung sind unterschiedlich
dimensionierte Isolationselemente mit dem Grundkörper kombinierbar, wodurch der Öffnungsquerschnitt
an unterschiedliche Leitungsquerschnitte anpassbar ist. Durch die Verwendung unterschiedlich
dimensionierter Isolationselemente, welche unterschiedlich groß sind, aber auf dieselbe
Art und Weise am Grundkörper der Isolationsvorrichtung montiert werden, wird eine
hohe Flexibilität hinsichtlich der Anpassung der Querschnittsöffnung an unterschiedlich
dimensionierte Anschlussleitungen, und damit an unterschiedliche Leitungsquerschnitte,
erreicht.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Isolationsvorrichtung ist das Isolationselement
durch Einstecken oder Clipsen mit dem Grundkörper verbindbar. Sowohl das Einstecken
als auch das Einclipsen des Isolationselements am Grundkörper der Isolationsvorrichtung
stellt eine einfache und kostengünstige Montagearte zur Befestigung des Isolationselements
am Grundkörper dar.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Isolationsvorrichtung ist das Isolationselement
einstückig aber lösbar mit dem Grundkörper verbunden. Durch die einstückige Ausführungsform
ist eine zeitaufwändige Montage des Isolationselements am Grundkörper entbehrlich,
weswegen die Isolationsvorrichtung vergleichsweise kostengünstig herstellbar ist.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Isolationsvorrichtung auf das
Schutzschaltgerät aufsteckbar oder aufschiebbar ausgebildet. Ein Aufstecken oder Aufschieben
der Isolationsvorrichtung auf das Schutzschaltgerät ermöglicht eine einfach durchzuführende
Montage der Isolationsvorrichtung, insbesondere beim Nachrüsten bestehender Elektroinstallationen.
Der Montageaufwand wird dadurch deutlich reduziert.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Isolationsvorrichtung ist der Grundkörper
im Wesentlichen u-förmig ausgebildet, wobei ein erster Schenkel des u-förmigen Grundkörpers
von einer ersten Trennwand und ein zweiter Schenkel des u-förmigen Grundkörpers von
einer zweiten Trennwand gebildet sind. Der erste und der zweite Schenkel dienen dazu,
das Schutzschaltgerät im Bereich seiner elektrischen Anschlussklemme gegen ein benachbart
angeordnetes Schutzschaltgerät, beispielsweise in einem Verteilerkasten, elektrisch
zu isolieren. Bei der Anordnung in einem Verteilerkasten können die elektrischen Anschlüsse
benachbarter Schutzschaltgeräte nahe beieinander liegen, so dass die vorgeschriebenen
Luft- und Kriechstrecken ohne eine zusätzliche Isolierung der Anschlüsse nicht eingehalten
werden können. Die erste bzw. die zweite Trennwand, welche zwischen den elektrischen
Anschlüssen zueinander benachbart angeordneter Schutzschaltgeräte angeordnet sind,
stellt eine derartige Isolierung dar. Über eine Basis des u-förmigen Grundkörpers,
welche die beiden Schenkel miteinander verbindet, ist die Isolationsvorrichtung an
dem Schutzschaltgerät befestigbar.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Isolationsvorrichtung entspricht
der äußere Abstand der ersten Trennwand zur zweiten Trennwand im Wesentlichen einer
Breite des Schutzschaltgerätes. Damit schließt die Isolationsvorrichtung im Wesentlichen
bündig mit den Breitseiten, welche die Breite des Schutzschaltgerätes definieren,
ab. Auf diese Weise sind mehrere mit einer Isolationsvorrichtung ausgerüsteter Schutzschaltgeräte
ohne zusätzlichen Platzbedarf in einer Reihe nebeneinander anordenbar, beispielsweise
in einem Verteilerkasten.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Isolationsvorrichtung durch
Kunststoff-Spritzgießen herstellbar. Das Kunststoff-Spritzgießen stellt im Bereich
der Massenfertigung ein äußerst kostengünstiges Herstellungsverfahren dar. Vorliegend
kann auch das Isolationselement über einen oder mehrere Anguss-Stege an den Grundkörper
der Isolationsvorrichtung angespritzt werden. Das Isolationselement deckt dann bereits
einen Teil des Öffnungsquerschnitts ab. Zur Anpassung an eine Anschlussleitung mit
großem Leitungsquerschnitt wird das Isolationselement durch Trennen der Anguss-Stege
herausgetrennt, wodurch der Öffnungsquerschnitt entsprechend vergrößert wird.
[0019] Das erfindungsgemäße elektromechanische Schutzschaltgerät, welches insbesondere als
Leitungsschutzschalter, als Fehlerstromschutzschalter oder als Leistungsschalter ausgebildet
ist, weist zumindest eine Isolationsvorrichtung der vorstehend beschriebenen Art auf.
Hinsichtlich der Vorteile des elektromechanischen Schutzschaltgerätes wird auf die
vorstehenden Ausführungen zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen Isolationsvorrichtung
verwiesen.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Schutzschaltgerät in einem Sammelschienenverbund
angeordnet, wobei die Isolationsvorrichtung zur elektrischen Isolierung des Schutzschaltgerätes
gegenüber zumindest einem benachbart angeordneten Schutzschaltgerät dient. Gerade
bei einer Anordnung im Sammelschienenverbund, bei der eine Vielzahl von Schutzschaltgeräten
nebeneinander angeordnet sind, ist eine auf einfache Art und Weise zu realisierende
Nachrüstung der einzelnen Schutzschaltgeräte mit den erfindungsgemäßen Isolationsvorrichtungen
besonders vorteilhaft.
[0021] Im Folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Isolationsvorrichtung sowie
des Schutzschaltgerätes unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert. In
den Figuren sind:
- Figuren 1A und 1B
- schematische Darstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Isolationsvorrichtung;
- Figuren 2A und 2B
- schematische Darstellungen einer Variante des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Isolationsvorrichtung;
- Figuren 3A und 3B
- schematische Darstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Isolationsvorrichtung;
- Figuren 4A bis 4C
- schematische Darstellungen möglicher Varianten des zweiten Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Isolationsvorrichtung.
- Figuren 5A und 5B
- schematisierte, perspektivische Darstellungen des erfindungsgemäßen elektromechanischen
Schutzschaltgerätes mit daran befestigter Isolationsvorrichtung;
[0022] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen. Die Beschreibung gilt für alle Zeichnungsfiguren, in denen
das entsprechende Teil ebenfalls zu erkennen ist.
[0023] In den Figuren 1A und 1B ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Isolationsvorrichtung 100 schematisch dargestellt. Die Isolationsvorrichtung 100 weist
einen Grundkörper mit einem u-förmigen Querschnitt auf, wobei ein Verbindungsbereich
103 des u-förmigen Grundkörpers eine als erster Schenkel ausgebildete erste Trennwand
101 mit einer als zweiter Schenkel ausgebildeten zweiten Trennwand 102 verbindet.
In dem Verbindungsbereich 103 ist eine Öffnung 105 zum Hindurchführen einer elektrischen
Anschlussleitung (nicht dargestellt) ausgebildet, um diese im montierten Zustand der
Isolationsvorrichtung 100 an einem Schutzschaltgerät 1 (siehe Figuren 5A und 5B) mit
einem Kontaktelement des Schutzschaltgerätes 1 elektrisch leitend zu verbinden. Als
Kontaktelement kommen beispielsweise der Klemmrahmen oder das Druckstück der Anschlussklemme,
aber auch den Kontakt selbst, in Betracht. Die Befestigung der Isolationsvorrichtung
100 an einem Schutzschaltgerät 1 kann beispielsweise durch Aufschieben, aber auch
durch Aufstecken oder Verrasten erfolgen. Hierzu weist die Isolationsvorrichtung 100
mehrere Befestigungselemente 104 auf, welche im Bereich des Verbindungsbereichs 103
am Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 ausgebildet sind. Zur Versteifung des
u-förmigen Grundkörpers weist die Isolationsvorrichtung 100 mehrere Versteifungsrippen
108 auf, welche von der ersten Trennwand 101 bzw. der zweiten Trennwand 102 zum Verbindungsbereich
103 hin verlaufen, um dem Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 eine höhere Steifigkeit
zu verleihen.
[0024] Ferner weist die Isolationsvorrichtung 100 ein Isolationselement 110 in Form eines
Plättchens auf, welches in diesem ersten Ausführungsbeispiel über zwei Anguss-Stege
111 derart mit dem Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 verbunden ist, dass es
einen Teil der Öffnung 105 verdeckt. Im dargestellten Zustand ist die Isolationsvorrichtung
100 damit zum Hindurchführen einer elektrischen Anschlussleitung mit kleinem Leitungsquerschnitt
vorgesehen. Für den Fall, dass eine elektrische Anschlussleitung mit großem Leitungsquerschnitt
durch die Öffnung 105 hindurchgeführt werden soll, um mit dem Kontaktelement des Schutzschaltgerätes
1 elektrisch leitend verbunden zu werden, kann das Isolationselement 110 durch Drehung
um eine durch die Anguss-Stege 111 definierte Achse vom Grundkörper getrennt werden,
um den Öffnungsquerschnitt der Öffnung 105 entsprechend zu vergrößern. Das Isolationselement
110 ist somit einstückig - und damit fest - aber lösbar mit dem Grundkörper der Isolationsvorrichtung
100 verbunden. Auf diese Weise kann die Isolationsvorrichtung 100 an verschiedene
elektrische Anschlussleitungen mit unterschiedlichem Leitungsquerschnitt schnell und
einfach angepasst werden.
[0025] Die Figuren 2A und 2B zeigen schematisch eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Isolationsvorrichtung 100. Dabei weist die Isolationsvorrichtung
100 ferner einen Steg 107 auf, welcher von der ersten Trennwand 101 zur zweiten Trennwand
102 verläuft und dabei die Öffnung 105 in eine erste Teilöffnung 105-1 sowie eine
zweite Teilöffnung 105-2 unterteilt. Die beiden Teilöffnungen 105-1 und 105-2 sind
dabei jede für sich zu klein dimensioniert, als dass ein Hindurchgreifen mit den Fingern
möglich wäre. Eine Berührung eines hinter der montierten Isolationsvorrichtung 100
angeordneten Kontaktelements wird damit wirksam unterbunden.
[0026] Die untere, erste Teilöffnung 105-1 ist dabei zum Hindurchführen einer Sammelschiene
oder eines Einspeiseelements vorgesehen, während die obere, zweite Teilöffnung 105-2
zum Hindurchführen der elektrischen Anschlussleitung dient. Der Öffnungsquerschnitt
der oberen, zweiten Teilöffnung 105-2 ist dabei wiederum durch das Isolationselement
110 teilweise abgedeckt. Das Isolationselement 110 ist dabei wiederum über zwei Anguss-Stege
111 mit dem Grundkörper verbunden. Zur Anpassung der zweiten Teilöffnung 105-2 an
den Leitungsquerschnitt der elektrischen Anschlussleitung kann der Öffnungsquerschnitt
der zweiten Teilöffnung 105-2 durch Heraustrennen des Isolationselements 110 vergrößert
werden.
[0027] In den Figuren 3A und 3B ist ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Isolationsvorrichtung 100 schematisch dargestellt. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Isolationselement 110, welches wiederum die Form eines Plättchens aufweist,
nicht an den Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 angeformt, sondern stellt ein
eigenständiges Bauteil dar, das mittels einer entsprechenden Halteeinrichtung am Grundkörper
der Isolationsvorrichtung 100 befestigbar ist. Der Grundkörper weist hierzu an den
zueinander orientierten Innenseiten der beiden Trennwände 101 und 102 mehrere Halteelemente
109 auf. Das Isolationselement 110 kann dabei von oben in den Grundkörper der Isolationsvorrichtung
100 eingesteckt werden, um mittels der Halteelemente 109 in dieser Position fixiert
zu werden, beispielsweise durch Verrasten mittels einer geeigneten Rastverbindung.
Es wäre jedoch ebenso möglich, das Isolationselement 110 mittels einer Clips-Verbindung
durch ein Eindrücken von vorne am Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 zu befestigen.
In beiden Fällen ist das Isolationselement 110 fest aber lösbar mit dem Grundkörper
der Isolationsvorrichtung 100 verbunden.
[0028] Durch den Steg 107 wird die Öffnung 105 wiederum in die erste Teilöffnung 105-1 sowie
die zweite Teilöffnung 105-2 unterteilt. Wie bereits bei dem in den Figuren 2A und
2B dargestellten Ausführungsbeispiel wird die zweite Teilöffnung 105-2 durch das Isolationselement
110 wiederum teilweise abgedeckt, wodurch der Öffnungsquerschnitt der zweiten Teilöffnung
105-2 durch Einsetzen oder Herausnehmen des Isolationselements 110 an den jeweiligen
Leitungsquerschnitt der elektrischen Anschlussleitung angepasst werden kann.
[0029] Die Figuren 4A bis 4C zeigen schematische Darstellungen möglicher Varianten des zweiten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Isolationsvorrichtung 100. Diese Varianten
weisen alle denselben Grundkörper auf, bei dem das Isolationselement 110 wiederum
mittels der Halteelemente 109 am Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 befestigbar
ist. Diese Befestigung kann dabei sowohl über eine Steckverbindung durch Einstecken
"von oben" als auch über eine Clips-Verbindung durch Eindrücken "von vorne" realisiert
sein. Die dargestellten Isolationsvorrichtungen 100 unterscheiden sich jedoch hinsichtlich
der verwendeten Isolationselemente 110: diese sind unterschiedlich dimensioniert,
so dass durch eine geeignete Wahl des entsprechenden Isolationselements 110 eine einfache
Anpassung an den Leitungsquerschnitt des jeweils verwendeten elektrischen Anschlussleiters
realisierbar ist. Auf diese Weise ist eine einfache und äußerst kostengünstige Variantenbildung
realisierbar.
[0030] Bezüglich der in Figur 4C dargestellten Variante sei darauf hingewiesen, dass diese
prinzipiell ebenfalls einen Steg 107 aufweist, welcher in der Darstellung der Figur
4C durch das Isolationselement 110 verdeckt ist. Es ist jedoch prinzipiell ebenso
möglich, den Grundkörper der in den Figuren 4A bis 4C gezeigten Varianten auch ohne
einen entsprechenden Steg auszuführen - ähnlich dem Grundkörper des in den Figuren
1A und 1B dargestellten ersten Ausführungsbeispiels.
[0031] Ferner sei angemerkt, dass die Isolationsvorrichtung 100 sowie das Isolationselement
110 definitionsgemäß aus einem isolierenden Material - bevorzugt aus einem thermoplastischen
oder duroplastischen Kunststoff - gebildet sind. Insbesondere thermoplastische Kunststoffe
sind - vor allem bei großen Stückzahlen, wie sie in der industriellen Massenfertigung
vorkommenden - mittels des Kunststoff-Spritzguss-Verfahrens äußerst kostengünstig
herstellbar, insbesondere, wenn dabei auch der Steg 107 und/oder das Isolationselement
110 an den Grundkörper des Isolationsvorrichtung 100 angeformt werden.
[0032] Die Figuren 5A und 5B zeigen schematisierte, perspektivische Darstellungen des erfindungsgemäßen
elektromechanischen Schutzschaltgerätes 1 mit einer daran befestigten Isolationsvorrichtung
100. Das Schutzschaltgerät 1 weist ein Gehäuse 2 auf. An einer Frontseite 4 des Gehäuses
2 ist ein Betätigungselement 3 zum manuellen Betätigen des Schutzschaltgerätes 1 angeordnet.
Der Frontseite 4 gegenüberliegend befindet sich eine Befestigungsseite 5, an der Befestigungsmittel
9 zur Befestigung des Gehäuses 2 an einer sogenannten Trag- oder Hutschiene (nicht
dargestellt) vorgesehen sind. Neben der Frontseite 4 und der Befestigungsseite 5 weist
das Gehäuse 2 des Schutzschaltgerätes 1 noch die Front- und die Befestigungsseite
4 und 5 miteinander verbindende Schmal- und Breitseiten 6 und 7 auf. An seinen Schmalseiten
6 weist das Gehäuse 2 jeweils eine Gehäuseöffnung 8 zum Einführen einer elektrischen
Anschlussleitung (nicht dargestellt) auf, um diese mit dem innenliegenden Kontaktelement
des Schutzschaltgerätes 1 elektrisch leitend zu verbinden.
[0033] Im Bereich der beiden Schmalseiten 6 ist jeweils eine Isolationsvorrichtung 100 am
Gehäuse 2 des Schutzschaltgerätes 1 befestigt. In dem dargestellten, montierten Zustand
der Isolationsvorrichtung 100 an dem Gehäuse 2 befinden sich die erste Teilöffnung
105-1 sowie die zweite Teilöffnung 105-2 im Bereich der Gehäuseöffnung 8, so dass
eine elektrische Anschlussleitung durch die erste Teilöffnung 105-1 oder die zweite
Teilöffnung 105-2 hindurch in die Gehäuseöffnung 8 eingesteckt werden kann, um dort
mit dem elektrisch leitenden Kontaktelement des Schutzschaltgerätes 1 kontaktiert
zu werden. Der Begriff "Kontaktelement" bezeichnet dabei nicht nur den eigentlichen
Kontakt des Schutzschaltgerätes 1, sondern umfasst alle im Bereich Gehäuseöffnung
8 angeordneten, elektrisch leitenden Bauteile, also auch den Klemmrahmen und das Druckstück
der Anschlussklemme des Schutzschaltgerätes 1.
[0034] Figur 5A zeigt das Schutzschaltgerät 1 mit der aus den Figuren 1A und 1B bekannten
Isolationsvorrichtung 100, bei dem das Isolationselement 110 einstückig an den Grundkörper
der Isolationsvorrichtung 100 angeformt ist und bei Bedarf herausgebrochen werden
kann. Im Unterschied dazu ist in Figur 5B das Schutzschaltgerät 1 mit der aus Figur
4C bekannten Isolationsvorrichtung 100, bei der das Isolationselement 110 nachträglich
am Grundkörper der Isolationsvorrichtung 100 montierbar ist, kombiniert. In beiden
Fällen wird mit Hilfe der Isolationsvorrichtung 100 die Gehäuseöffnung 8 soweit abgedeckt,
dass ein dahinter angeordnetes Kontaktelement nicht mehr mit bloßem Finger berührt
werden kann. Auf diese Weise ist ein wirksamer Schutz vor elektrischem Schlag durch
eine manuelle Berührung der unter Spannung stehenden Teile realisierbar.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Schutzschaltgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Betätigungselement
- 4
- Frontseite
- 5
- Befestigungsseite
- 6
- Schmalseite
- 7
- Breitseite
- 8
- Gehäuseöffnung
- 9
- Befestigungsmittel
- 100
- Isolationsvorrichtung
- 101
- erste Trennwand
- 102
- zweite Trennwand
- 103
- Verbindungsbereich
- 104
- Befestigungselement
- 105
- Öffnung
105-1 erste Teilöffnung
105-2 zweite Teilöffnung
- 107
- Steg
- 108
- Versteifungsrippe
- 109
- Halteelement
- 110
- Isolationselement
- 111
- Anguss-Stege
1. Isolationsvorrichtung (100) zur Abdeckung eines leitenden Kontaktelements eines elektromechanischen
Schutzschaltgerätes (1), insbesondere eines Leitungsschutzschalters, Fehlerstromschutzschalters
oder Leistungsschalters, wobei das leitende Kontaktelement hinter einer Gehäuseöffnung
(8) des Schutzschaltgerätes (1) angeordnet ist,
- mit einem Grundkörper, welcher an einem Gehäuse (2) des Schutzschaltgerätes (1)
befestigbar ist und eine Öffnung zum Hindurchführen zumindest einer elektrischen Anschlussleitung
zur Kontaktierung mit dem Kontaktelement aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Isolationsvorrichtung (100) ein Isolationselement (110) aufweist, welches im
Bereich der Öffnung fest aber lösbar mit dem Grundkörper verbunden ist,
- dass die Öffnung einen Öffnungsquerschnitt aufweist, welcher mit Hilfe des Isolationselements
(110) an einen Leitungsquerschnitt der elektrischen Anschlussleitung derart anpassbar
ist, dass im montierten Zustand der Isolationsvorrichtung (100) am Schutzschaltgerät
(1) eine manuelle Berührung des Kontaktelements ausgeschlossen ist.
2. Isolationsvorrichtung (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass unterschiedlich dimensionierte Isolationselemente (110) mit dem Grundkörper kombinierbar
sind, so dass der Öffnungsquerschnitt an unterschiedliche Leitungsquerschnitte anpassbar
ist.
3. Isolationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (110) durch Einstecken oder Clipsen mit dem Grundkörper verbindbar
ist.
4. Isolationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Isolationselement (110) einstückig aber lösbar mit dem Grundkörper verbunden
ist.
5. Isolationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolationsvorrichtung (100) auf das Schutzschaltgerät (1) aufsteckbar oder aufschiebbar
ausgebildet ist.
6. Isolationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper im Wesentlichen u-förmig ausgebildet ist, wobei ein erster Schenkel
des u-förmigen Grundkörpers von einer ersten Trennwand (101) und ein zweiter Schenkel
des u-förmigen Grundkörpers von einer zweiten Trennwand (102) gebildet sind.
7. Isolationsvorrichtung (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der äußere Abstand der ersten Trennwand (101) zur zweiten Trennwand (102) im Wesentlichen
einer Breite des Schutzschaltgerätes (1) entspricht.
8. Isolationsvorrichtung (100) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Isolationsvorrichtung (100) mittels Kunststoff-Spritzgießens herstellbar ist.
9. Elektromechanisches Schutzschaltgerät (1), insbesondere Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter
oder Leistungsschalter, welches zumindest eine Isolationsvorrichtung (100) nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 aufweist.
10. Schutzschaltgerät (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzschaltgerät (1) in einem Sammelschienenverbund angeordnet ist, wobei die
Isolationsvorrichtung (100) zur elektrischen Isolierung des Schutzschaltgerätes (1)
gegenüber zumindest einem benachbart angeordneten Schutzschaltgerät dient.