[0001] Die Erfindung betrifft einen Schleifkontakt, insbesondere Mikroschleifkontakt zur
elektrisch leitenden Kontaktierung einer Schleifbahn, eines Schleifrings oder dergleichen,
wobei der Schleifkontakt einen Federdraht aufweist, der als elektrischer Leiter dient,
wobei mittels des Federdrahts eine Kontaktkraft des Schleifkontakts auf die Schleifbahn
ausbildbar ist.
[0002] Sogenannte Mikroschleifkontakte werden regelmäßig durch Federdrähte ausgebildet,
die vergoldet sind und in unmittelbarem Kontakt mit einer Schleifbahn stehen. Die
Schleifbahn kann ebenfalls vergoldet sein, so dass eine verlässliche elektrische Kontaktierung
möglich ist. Die Schleifbahn kann stabförmig, rund, beispielsweise als ein Schleifring
ausgebildet sein, oder eine andere beliebige geometrische Form oder Erstreckung aufweisen,
die mittels eines Schleifkontakts prinzipiell kontaktierbar ist. Wesentlich ist, dass
eine Relativbewegung von Schleifbahn und Schleifkontakt erfolgen kann. Insbesondere
bei mit Gold beschichteten Federdrähten ist unter einer galvanisch aufgebrachten Goldschicht
eine andere metallische Beschichtung galvanisch aufgebracht, beispielsweise Nickel.
Durch eine Relativbewegung des unmittelbar auf der Schleifbahn aufliegenden Federdrahts
auf der Schleifbahn erfolgt ein Abrieb der Goldschicht, der in Abhängigkeit einer
Bewegungsintensität zu einem mehr oder weniger starken Verschleiß der Goldschicht
führt. Wenn die Goldschicht abgenutzt bzw. verschlissen ist, wird die darunter liegende
metallische Schicht freigelegt, die dann in unmittelbarem Kontakt mit der Schleifbahn
steht. Hieraus ergeben sich jedoch ein schlechterer Leitwert einer so ausgebildeten
Schleifkontaktverbindung und eine verminderte Korrosionsbeständigkeit. Ein durch den
Verschleiß erhöhter Übergangswiderstand kann zu schlechterer Stromübertragung, falschen
Messwerten oder Signalen sowie Kontaktunterbrechungen führen. Es wäre daher erforderlich,
derart verschlissene Schleifkontakte zu ersetzen. Mikroschleifkontakte sind jedoch
häufig derart in Geräten oder Anwendungen verbaut, dass ein Austausch nicht ohne Weiteres
möglich ist. Auch ist ein Verschleiß eines Mikroschleifkontakts nicht augenfällig,
d. h. es wird nicht bemerkt, dass ein Mikroschleifkontakt durch Abrieb seiner Goldschicht
verschlissen ist, da weiterhin eine wenn auch mangelhafte Stromübertragung erfolgt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Schleifkontakt, eine Schleifkontaktanordnung
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Schleifkontakts vorzuschlagen, der bzw.
die eine verlässliche Kontaktierung ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird durch einen Schleifkontakt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine
Schleifkontaktanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 16 und ein Verfahren zur Herstellung
eines Schleifkontakts mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
[0005] Der erfindungsgemäße Schleifkontakt, insbesondere Mikroschleifkontakt zur elektrisch
leitenden Kontaktierung einer Schleifbahn, eines Schleifrings oder dergleichen, weist
einen Federdraht auf, der als elektrischer Leiter dient, wobei mittels des Federdrahts
eine Kontaktkraft des Schleifkontakts auf die Schleifbahn ausbildbar ist, wobei der
Schleifkontakt ein Kontaktstück aufweist, dass zur Kontaktierung der Schleifbahn dient,
wobei das Kontaktstück mit einem freien Ende des Federdrahts verbunden ist, derart,
dass der Federdraht das Kontaktstück zur Anlage an einer Schleifbahn haltert, wobei
das Kontaktstück einstückig ausgebildet und formschlüssig und/oder kraftschlüssig
mit dem Federdraht verbunden ist.
[0006] Dadurch, dass nicht alleine der Federdraht des Schleifkontakts mit der Schleifbahn
kontaktierbar ist, kann auch kein Abrieb an dem Federdraht erfolgen. Vielmehr ist
das Kontaktstück des Schleifkontakts mit der Schleifbahn kontaktierbar, wobei das
Kontaktstück leicht so ausgebildet werden kann, dass es während einer Lebensdauer
der Schleifbahn oder eines Gerätes, in dem der Schleifkontakt verbaut ist, weniger
verschleißt. Der Federdraht dient dann lediglich zur Übertragung elektrischer Energie
auf das Kontaktstück und zur Ausbildung einer Federkraft, mit der das Kontaktstück
gegen die Schleifbahn gedrückt werden kann. Der Federdraht muss daher auch nicht mehr
zwangsläufig mit Gold beschichtet sein, so dass der Schleifkontakt auch besonders
kostengünstig ausbildbar wird. Weiter ist das Kontaktstück mit dem der Schleifbahn
zugewandten freien Ende des Federdrahts verbunden. Unter einem freien Ende kann hier
auch ein Abschnitt des Federdrahts verstanden werden. Durch die unmittelbare Verbindung
von Kontaktstück und Federdraht haltert der Federdraht das Kontaktstück, ohne dass
das Kontaktstück in einer weiteren Halterung oder Führung aufgenommen werden müsste.
Wesentlich für eine kostengünstige Herstellung des Schleifkontakts sind auch die einstückige
Ausbildung des Kontaktstücks und dessen unmittelbare, formschlüssige und/oder kraftschlüssige
und elektrisch leitende Verbindung mit dem Federdraht.
[0007] Das sich verbrauchende Kontaktstück kann eine Kontaktfläche zur Anlage an einer Schleifbahn
ausbilden. Das Kontaktstück kann so ausgebildet sein, dass es durch einen abrasiven
Abtrag aufgezehrt wird, wobei das Kontaktstück eine ausreichende Menge an Material
für einen abrasiven Abtrag bereitstellen kann, so dass eine Standzeit des Schleifkontaktes
wesentlich erhöht wird und der Schleifkontakt während einer gesamten Nutzungszeit
eines Gerätes weniger häufig oder nicht ausgewechselt werden muss. Weiter kann an
dem Kontaktstück auch die Kontaktfläche ausgebildet sein, die zu einer Anlage an einer
Schleifbahn ausgebildet ist. Wenn es sich bei der Schleifbahn um einen Schleifring
handelt, bzw. die Schleifbahn von dem Schleifring ausgebildet ist, kann die Kontaktfläche
auch an eine Oberflächenkontur des Schleifrings angepasst sein.
[0008] Das Kontaktstück wird besonders einfach herstellbar, wenn der Federdraht mit seinem
Ende in eine in dem Kontaktstück ausgebildete Nut eingelegt und mit dem Kontaktstück
verpresst ist. So können zunächst der Federdraht und das Kontaktstück unabhängig voneinander
hergestellt werden, wobei in dem Kontaktstück dann eine Nut ausgebildet ist, die an
eine Geometrie bzw. einen Durchmesser des Federdrahts angepasst ist, so dass der Federdraht
in die Nut eingelegt werden kann.
[0009] Nachfolgend kann vorgesehen sein, das Kontaktstück plastisch zu verformen, beispielsweise
durch einen Stempel, der das Material des Kontaktstücks im Bereich der Nut verdichtet
und den Federdraht in der Nut aufnimmt bzw. das Kontaktstück formschlüssig und/oder
kraftschlüssig mit dem Federdraht verbindet. Der Stempel kann beispielsweise eine
halbrund ausgebildete Stempelfläche aufweisen, so dass ein den Federdraht umgebender
Wulst bei dem Verformen ausgebildet wird. Alternativ kann der Stempel auch eine glatte
bzw. ebene Stempelfläche aufweisen, so dass das Kontaktstück im Bereich der Nut eben
bzw. gerade verformt wird. Gegenüber beispielsweise einem Einbringen einer Bohrung
in das Kontaktstück zur Aufnahme des Federdrahts ist die Ausbildung der Nut dies ein
wesentlich einfacheres fertigungstechnisches Verfahren zur Herstellung der Verbindung
von Kontaktstück und Federdraht.
[0010] So kann durch das Verpressen das Kontaktstück plastisch verformt sein. Wenn das Verpressen
mit einem Stempel erfolgt, wird das Material des Kontaktstücks in einem Bereich der
Nut bzw. in einem die Nut umgebenden Bereich verdrängt und fließt in Richtung des
Federdrahts, so dass der Federdraht im Wesentlichen in der Nut von dem Material des
Kontaktstücks eingebettet ist.
[0011] Optional kann auch durch das Verpressen der Federdraht an seinem freien Ende plastisch
verformt sein. Wenn der Federdraht beispielsweise eine runde Querschnittsform aufweist
kann durch das Verpressen diese Querschnittsform, beispielsweise oval verformt werden.
Somit kann durch das Verpressen nicht nur eine kraftschlüssige Verbindung mit dem
Federdraht sondern auch eine formschlüssige Verbindung ausgebildet werden. Auch kann
der Federdraht an seinem Ende quer zu seiner Längserstreckung mit einem davon abweichenden
Winkel oder Bogen durch das Verpressen verformt werden, so dass der Federdraht auch
nicht mehr aus der Nut herausgezogen werden kann. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich
den Federdraht bereits vor dem Verpressen an seinem Ende zu Verformen, um so eine
formschlüssige Verbindung von Kontaktstück und Federdraht zu erhalten.
[0012] Vorteilhaft kann das Material des Kontaktstücks das Ende des Federdrahts überwiegend
oder vollständig umgeben. In Abhängigkeit einer Tiefe der Nut oder einer durch das
Verpressen verdrängten Menge an Material des Kontaktstücks kann dieses Material das
Ende des Federdrahts zumindest soweit umgeben, dass der Federdraht bezogen auf seinen
Querschnitt formschlüssig mit dem Kontaktstück verbunden ist. Wenn das Material des
Kontaktstücks den Federdraht bezogen auf seinen Querschnitt umgibt, ist das Ende des
Federdrahts vollständig in dem Kontaktstück aufgenommen.
[0013] Das Kontaktstück kann auch mit dem Federdraht stoffschlüssig verbunden sein, vorzugsweise
mittels Kleben, Schweißen oder Löten. Durch die stoffschlüssige Verbindung des Kontaktstücks
mit dem Federdraht kann eine Verbindung von Federdraht und Kontaktstück gesichert
werden. Dadurch kann verhindert werden, dass sich das Kontaktstück von dem Federdraht
im Laufe seiner Nutzungsdauer löst oder sich gegebenenfalls relativ zum Federdraht
verdreht. Beispielsweise kann in die Nut vor einem Verpressen ein Klebermaterial eingefüllt
werden. Auch ist es möglich, nach einem Verpressen eine Sicherung mittels Klebermaterial,
durch Schweißen oder Löten auszubilden.
[0014] Je nach den Anforderungen an die Schleifkontaktanordnung kann der Schleifkontakt
auch eine Mehrzahl von Federdrähten aufweisen. So können an dem Kontaktstück auch
zwei oder mehr beispielsweise parallel relativ zueinander angeordnete Federdrähte
befestigt sein. Die Federdrähte können jeweils auf die gleiche Art und Weise oder
auch unterschiedlich an dem Schleifkontakt befestigt sein. Gegebenenfalls können die
Federdrähte jeweils eine unterschiedliche Gestalt aufweisen.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Kontaktstück gesintert ist, und wenn ein Vorprodukt
des Kontaktstücks durch Pressen eines Pulvergemisches ausgebildet ist. Eine Materialzusammensetzung
des Kontaktstücks kann dann durch die Pulvermischung einfach bestimmt werden. Zunächst
kann dann das Vorprodukt bzw. ein Grünkörper durch Pressen geformt werden, wobei dann
bereits bei der Ausbildung des Vorprodukts beispielsweise eine Nut zum Einlegen des
Federdrahts durch die Gestalt einer Pressform besonders einfach ausgebildet werden
kann. Das Vorprodukt bzw. der Grünkörper kann nachfolgend durch Hochtemperaturbehandlung
gesintert werden. Das gesinterte Kontaktstück weist dann auch besonders vorteilhafte
Eigenschaften, die Kontaktierung der Schleifbahn betreffend, auf.
[0016] Das Kontaktstück kann Kohlenstoff und Metall aufweisen, wobei ein Metallanteil mindestens
80, bevorzugt mindestens 90, besonders bevorzugt mindestens 97 bis zu 99 Gew.-% betragen
kann. Das Kontaktstück kann daher auch aus einem Pulvergemisch von Kohlenstoff und
Metall hergestellt werden. Wenn der Anteil von Metall besonders hoch ist, lässt sich
das Kontaktstück auch gut verformen und mit dem Federdraht verbinden. Gleichzeitig
kann der Kohlenstoff eine gute Schmierung des Kontaktstücks bei einer Bewegung auf
einer Schleifbahn bewirken. Der Kohlenstoff kann vorzugsweise Graphit sein.
[0017] Das Metall kann Kupfer, Silber, versilbertes Kupfer, Gold sowie eine Mischung oder
eine Legierung eines dieser Metalle sein. Insbesondere eine Mischung kann einfach
ausgebildet werden, wenn die Metalle in Pulverform vorliegen.
[0018] Weiter kann der Federdraht frei von Gold sein. Da der Federdraht nicht mehr unmittelbar
mit der Schleifbahn kontaktiert ist, muss eine Oberfläche des Federdrahts nicht mehr
zwangsläufig vor Korrosion geschützt werden bzw. vorteilhafte elektrische Eigenschaften
aufweisen. Es kann daher auf eine galvanische Beschichtung mit Gold und weiteren Schichten
von Metallen, wie beispielsweise Nickel, verzichtet werden. So können erhebliche Kosteneinsparungen
bei der Herstellung des Schleifkontakts erzielt werden.
[0019] Ein Querschnitt des Federdrahts kann eine Dicke von 0,1 bis 0,8 mm aufweisen. Unter
der Dicke des Querschnitts wird eine maximale Erstreckung des Querschnitts des Federdrahts
verstanden. Sofern der Federdraht rund ist, handelt es sich bei der Dicke um einen
Durchmesser des Federdrahts. Dadurch, dass vergleichsweise dünne Federdrähte zur Herstellung
eines Schleifkontakts verwendet werden, kann der Schleifkontakt besonders klein ausgebildet
werden.
[0020] Gleiches betrifft das Kontaktstück, bei dem ein Querschnitt eine Dicke aufweisen
kann, die 0,1 bis 0,5 mm größer ist als eine Dicke des Federdrahts. Unter der Dicke
des Kontaktstücks wird die kleinste Erstreckung des Kontaktstücks relativ bezogen
auf seinen Querschnitt verstanden. Das Kontaktstück kann beispielsweise in Form einer
Platte mit einem rechteckigen oder quadratischen Querschnitt ausgebildet sein. Der
maßgebliche Querschnitt des Kontaktstücks liegt vorzugsweise in einer Ebene mit dem
Querschnitt des Federdrahts. Da dann der Querschnitt des Kontaktstücks stets größer
ist als die Dicke bzw. ein Querschnitt des Federdrahts, kann der Federdraht immer
in dem Kontaktstück formschlüssig und/oder kraftschlüssig eingebettet sein. Darüber
hinaus wird es möglich, das Kontaktstück besonders flach auszubilden, so dass keine
konstruktive Veränderung einer Vorrichtung oder eines Geräts durch den Einsatz des
Schleifkontakts mit dem Kontaktstück erforderlich ist, da das Kontaktstück nicht wesentlich
dicker ist als der Federdraht.
[0021] An dem Ende des Federdrahts kann eine Verbindungszone ausgebildet sein, wobei die
Verbindungszone umgeformt, aufgeraut oder beschichtet sein kann. Wenn die Verbindungszone
umgeformt ist, d. h. der Federdraht an dem Ende nicht gerade verlaufend ausgebildet
ist, kann besonders einfach eine formschlüssige Verbindung von Federdraht und Kontaktstück
hergestellt werden. Auch wenn das Ende des Federdrahts aufgeraut ist kann Material
des Kontaktstücks, beispielsweise bei einem Verpressen, in eine aufgeraute Oberfläche
des Federdrahts eindringen und eine besonders innige Verbindung mit dem Federdraht
herstellen.
[0022] Die erfindungsgemäße Schleifkontaktanordnung umfasst eine Schleifbahn oder einen
Schleifring, einen Schleifkontakthalter und einen erfindungsgemäßen Schleifkontakt,
wobei ein dem Schleifring abgewandtes Ende des Federdrahts mit dem Schleifkontakthalter
verbunden ist, und wobei das Kontaktstück mit dem Schleifring kontaktiert ist. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Schleifkontaktanordnung ergeben sich aus den auf den Vorrichtungsanspruch
1 rückbezogenen Unteransprüchen.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Schleifkontakts, insbesondere
Mikroschleifkontakt zur elektrisch leitenden Kontaktierung einer Schleifbahn, eines
Schleifrings oder dergleichen, weist der Schleifkontakt einen Federdraht auf, der
als elektrischer Leiter dient, wobei mittels des Federdrahts eine Kontaktkraft des
Schleifkontakts auf die Schleifbahn ausbildbar ist, wobei der Schleifkontakt ein Kontaktstück
aufweist, dass zur Kontaktierung der Schleifbahn dient, wobei das Kontaktstück mit
einem freien Ende des Federdrahts verbunden wird, derart, dass der Federdraht das
Kontaktstück zur Anlage an einer Schleifbahn haltert, wobei das Kontaktstück einstückig
ausgebildet und formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Federdraht verbunden
wird. Vorteilhafte Ausführungsformen der Verfahrens ergeben sich aus den auf den Vorrichtungsanspruch
1 rückbezogenen Unteransprüchen.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Schleifkontakts;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Schleifkontakts;
- Fig. 3
- eine Draufsicht des Schleifkontakts.
[0026] Eine Zusammenschau der
Fig. 1 bis
3 zeigt einen Schleifkontakt 10, der zur Kontaktierung einer hier nicht dargestellten
Schleifbahn bzw. eines Schleifrings ausgebildet ist. Der Schleifkontakt 10 ist aus
einem elektrisch leitendem Federdraht 11 und einem Kontaktstück 12 ausgebildet. Das
Kontaktstück 12 ist einstückig ausgebildet, und weist eine Kontaktfläche 13 auf, die
mit einer Schleifbahn in Kontakt bringbar ist. Ein dem Kontaktstück 12 abgewandtes
Ende 14 des Federdrahts 11 kann an einem hier nicht näher dargestellten Halter befestigt
werden, so dass das Kontaktstück 12 unter Vorspannung mit einer Federkraft des Federdrahts
11 gegen die Schleifbahn gedrückt werden kann. Ein freies Ende 15 des Federdrahts
11 ist mit dem Kontaktstück 12 fest verbunden. Dazu wird zunächst bei der Herstellung
des Kontaktstücks 12 durch Sintern aus einem Pulvergemisch aus Kohlenstoff und Metall,
mit einem überwiegenden Metallanteil, ein Grünkörper gepresst, der eine Nut aufweist,
in die der Federdraht 11 eingelegt werden kann. Nach dem Sintern des Grünkörpers wird
das Kontaktstück 12 erhalten, wobei dann in die Nut der Federdraht 11 mit dem Ende
15 eingelegt wird. Mittels eines hier nicht näher dargestellten Stempels wird das
Kontaktstück 12 und der Federdraht 11 verpresst. Das heißt, der Stempel dringt in
eine Oberfläche 16 des Kontaktstücks 12 ein und formt bzw. verdrängt durch bloßes
Einpressen des Stempels das Material des Kontaktstücks 12 so weit um, dass das Ende
15 des Federdrahts von Material des Kontaktstücks 12 umschlossen bzw. umgeben ist.
Durch das Eindringen des Stempels in die Oberfläche 16 werden zwei parallele Nuten
17 in dem Kontaktstück 12 ausgebildet und jeweils Wülste 18 mit dem so verdrängten
Material des Kontaktstücks 12 geformt, die eine Oberseite 19 des Endes 15 weitestgehend
abdecken. Optional kann der Stempel auch eine glatte bzw. ebene Stempelfläche aufweisen,
so dass eine hier nicht abgebildete, ebene Oberfläche eines Kontaktstücks erhalten
wird. Durch die Verformung mit dem Stempel entsteht eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen dem Ende 15 und dem Kontaktstück 12. Auch kommt es zu einer nicht näher dargestellten
Verformung des Federdrahts 11 bzw. des Endes 15, so dass auch eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Federdraht 11 und dem Kontaktstück 12 ausgebildet wird. Ein
Umfang 20 des Endes 15 wird im Wesentlichen von dem Material des Kontaktstücks 12
umgeben, wobei lediglich ein Spalt 21 verbleibt, an dem das Ende 15 nicht mit dem
Material des Kontaktstücks 12 abgedeckt ist.
1. Schleifkontakt (10), insbesondere Mikroschleifkontakt zur elektrisch leitenden Kontaktierung
einer Schleifbahn, eines Schleifrings oder dergleichen, wobei der Schleifkontakt einen
Federdraht (11) aufweist, der als elektrischer Leiter dient, wobei mittels des Federdrahts
eine Kontaktkraft des Schleifkontakts auf die Schleifbahn ausbildbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleifkontakt ein Kontaktstück (12) aufweist, das zur Kontaktierung der Schleifbahn
dient, wobei das Kontaktstück mit einem freien Ende (15) des Federdrahts verbunden
ist, derart, dass der Federdraht das Kontaktstück zur Anlage an einer Schleifbahn
haltert, wobei das Kontaktstück einstückig ausgebildet und formschlüssig und/oder
kraftschlüssig mit dem Federdraht verbunden ist.
2. Schleifkontakt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das sich verbrauchende Kontaktstück (12) eine Kontaktfläche (13) zur Anlage an einer
Schleifbahn ausbildet.
3. Schleifkontakt nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Federdraht (11) mit seinem Ende (15) in eine in dem Kontaktstück (12) ausgebildete
Nut eingelegt und mit dem Kontaktstück verpresst ist.
4. Schleifkontakt nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch das Verpressen das Kontaktstück (12) plastisch verformt ist.
5. Schleifkontakt nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch das Verpressen der Federdraht (11) an seinem Ende (15) plastisch verformt ist.
6. Schleifkontakt nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material des Kontaktstücks (12) das Ende (15) des Federdrahts (11) überwiegend
oder vollständig umgibt.
7. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontaktstück (12) mit dem Federdraht (11) stoffschlüssig verbunden ist, vorzugsweise
mittels Kleben, Schweißen oder Löten.
8. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleifkontakt (10) eine Mehrzahl von Federdrähten (11) aufweist.
9. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontaktstück (12) gesintert ist, und dass ein Vorprodukt des Kontaktstücks durch
Pressen eines Pulvergemisches ausgebildet ist.
10. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kontaktstück (12) Kohlenstoff und Metall aufweist, wobei ein Metallanteil mindestens
80, bevorzugt mindestens 90, besonders bevorzugt mindestens 97 bis zu 99 Gewichts-%
beträgt.
11. Schleifkontakt nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Metall Kupfer, Silber, versilbertes Kupfer, Gold, eine Mischung oder eine Legierung
eines dieser Metalle ist.
12. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Federdraht (11) frei von Gold ist.
13. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Querschnitt des Federdrahts (11) eine Dicke von 0,1 bis 0,8 mm aufweist.
14. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Querschnitt des Kontaktstücks (12) eine Dicke aufweist, die 0,1 bis 0,5 mm größer
ist als eine Dicke des Federdrahts.
15. Schleifkontakt nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Ende (15) des Federdrahts (11) eine Verbindungszone ausgebildet ist, wobei
die Verbindungszone umgeformt, aufgeraut oder beschichtet ist.
16. Schleifkontaktanordnung, umfassend eine Schleifbahn oder einen Schleifring, einen
Schleifkontakthalter und einen Schleifkontakt (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei ein dem Schleifring abgewandtes Ende (14) des Federdrahts (11) mit dem Schleifkontakthalter
verbunden ist, und wobei das Kontaktstück (12) mit dem Schleifring kontaktiert ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Schleifkontakts (10), insbesondere Mikroschleifkontakt
zur elektrisch leitenden Kontaktierung einer Schleifbahn, eines Schleifrings oder
dergleichen, wobei der Schleifkontakt einen Federdraht (11) aufweist, der als elektrischer
Leiter dient, wobei mittels des Federdrahts eine Kontaktkraft des Schleifkontakts
auf die Schleifbahn ausbildbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schleifkontakt ein Kontaktstück (12) aufweist, das zur Kontaktierung der Schleifbahn
dient, wobei das Kontaktstück mit einem freien Ende (15) des Federdrahts verbunden
wird, derart, dass der Federdraht das Kontaktstück zur Anlage an einer Schleifbahn
haltert, wobei das Kontaktstück einstückig ausgebildet und formschlüssig und/oder
kraftschlüssig mit dem Federdraht verbunden wird.