(19)
(11) EP 3 170 426 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.2017  Patentblatt  2017/21

(21) Anmeldenummer: 15195114.2

(22) Anmeldetag:  18.11.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 9/00(2006.01)
A47B 77/02(2006.01)
F24C 15/20(2006.01)
A47B 77/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Resch, Richard
5600 St. Johann (AT)

(72) Erfinder:
  • Resch, Richard
    5600 St. Johann (AT)

(74) Vertreter: Babeluk, Michael 
Florianigasse 26/3
1080 Wien
1080 Wien (AT)

   


(54) KÜCHENMÖBEL


(57) Die Erfindung betrifft ein Küchenmöbel mit einem Schrankteil (1), an dessen Oberfläche ein Kochfeld (2) vorgesehen ist und einem an den Schrankteil (1) seitlich anschließenden Möbelelement (3), das einen festen Unterkasten (4) und eine in ihrer Höhe verstellbare Tischplatte (5) aufweist, wobei die Tischplatte (5) eine in Gebrauchslage senkrechte Randfläche (6) aufweist, die zum Schrankteil (1) gerichtet ist. Bauraum kann dadurch eingespart werden, dass in der Randfläche (6) mindestens eine Absaugöffnung (8) vorgesehen ist und dass im Unterkasten (4) eine Ausblasöffnung (12) angeordnet ist, die mit der Absaugöffnung (8) über einen flexiblen Schlauch (11) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Küchenmöbel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

[0002] Somit geht die Erfindung von einem Möbel aus, mit einem Schrankteil, an dessen Oberfläche ein Kochfeld vorgesehen ist und einem an den Schrankteil seitlich anschließenden Möbelelement, das einen festen Unterkasten und eine in ihrer Höhe verstellbare Tischplatte aufweist, wobei die Tischplatte eine in Gebrauchslage senkrechte Randfläche aufweist, die zum Schrankteil gerichtet ist.

[0003] Es sind Kücheninseln bekannt, die aus mehreren Komponenten zusammengesetzt sind, von denen eine ein Kochfeld aufweist und die andere beispielsweise als Arbeits- oder Esstisch ausgebildet ist und zur Erhöhung der Flexibilität in vertikaler Richtung verstellbar ist. Eine solche Kücheninsel ist Gegenstand eines früheren Schutzrechts des Patentanmelders, nämlich der EP 1 935 283 B. Das Problem des Dunstabzugs im Bereich des Kochfelds kann dabei in unterschiedlicher Weise gelöst werden. In vielen Fällen ist oberhalb des Kochfelds eine Abzugshaube in an sich bekannter Weise angeordnet. Eine solche Abzugshaube ist jedoch optisch sehr dominant und in vielen Fällen aus architektonischen Gründen unerwünscht. Es sind aber auch Lösungen bekannt, bei denen anstelle einer Haube ein seitlicher oder nach unten gerichteter Dunstabzug vorgesehen ist. Solche Systeme werden auch als "Downdraft"-Abzüge bezeichnet. Ein solcher Dunstabzug, der durch die Arbeitsplatte oder direkt durch das Kochfeld absaugt, hat sich als wenig effizient erwiesen. Hinter dem Kochfeld angeordnete Hutzen sind wirksamer, jedoch auch bei verschiedenen Tätigkeiten hinderlich, insbesondere wenn das Kochfeld und die Tischplatte auf einer Höhe angeordnet sind.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Lösung anzugeben, bei der ein effizienter Dunstabzug möglich ist, ohne separate Bauteile zu benötigen, die das optische Erscheinungsbild beeinträchtigen und bei der Manipulation hinderlich sind. Eine weitere Aufgabe ist es, eine platzsparende Lösung anzugeben, bei der der verfügbare Stauraum nicht oder nur minimal beeinträchtigt wird.

[0005] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Dies bedeutet, dass in der Randfläche mindestens eine Absaugöffnung vorgesehen ist und dass im Unterkasten eine Ausblasöffnung angeordnet ist, die mit der Absaugöffnung über einen flexiblen Schlauch verbunden ist.

[0006] Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass weder in einer Ruhestellung noch während des Betriebs eine Abzugshaube oder sonst ein besonderer, in den Raum ragender Bauteil erforderlich ist, um den Dunstabzug zu ermöglichen.

[0007] Die Ansaugöffnung ist an eine Seitenfläche der Tischplatte vorgesehen, so dass der Dunstabzug dann möglich ist, wenn die Tischplatte oberhalb des Kochfelds angeordnet ist. Die Bauteile der Dunstabzugs-Vorrichtung sind ausschließlich oder überwiegend in dem Möbelelement mit der Tischplatte angeordnet. Diese Komponenten sind nämlich typischerweise zwischen den Hubsäulen für die Tischplatte angeordnet, wodurch dieser Platz genutzt werden kann. Dadurch wird für die Absaugung und die dafür notwendigen Bauelemente nur Platz an Stellen benötigt, der anderweitig nicht oder nur bedingt nutzbar wäre.

[0008] Je nach baulichen Gegebenheiten und den sonstigen Anforderungen an das Möbelelement sind verschiedene Ausgestaltungen der Erfindung möglich.

[0009] Grundsätzlich sind sowohl Umluftsysteme als auch Systeme mit Abfuhr der abgesaugten Luft nach außen möglich. Bei einem Umluftsystem wird der Dunst durch die Absaugöffnung eingesaugt, in einer in dem Möbelstück angeordneten Absaugeinrichtung gereinigt und über eine Auslassöffnung wieder in den Raum zurückgeführt.

[0010] Wenn es baulich möglich ist, das Möbelstück mit einem Entlüftungskanal zu verbinden, wird die abgesaugte Luft über die Auslassöffnung in diesen Entlüftungskanal ausgeblasen. Es ist dabei auch möglich, dass die Absaugeinrichtung außerhalb des Möbelstücks angeordnet ist, in welchem Fall die Absaugöffnung über den flexiblen Saugschlauch direkt mit der Auslassöffnung verbunden ist.

[0011] In der Regel wird jedoch die Absaugeinrichtung selbst im Möbelstück angeordnet sein. Vorzugsweise ist sie im Unterkasten eingebaut und über einen flexiblen Saugschlauch mit der Absaugöffnung verbunden. Bei Vorliegen besonderer baulicher Randbedingungen kann die Absaugeinrichtung jedoch auch beispielsweise direkt an der Unterseite der Tischplatte angeordnet sein. In diesem Fall ist der flexible Schlauch zwischen der Absaugeinrichtung und der Auslassöffnung angeordnet.

[0012] Der flexible Schlauch kann so ausgeführt sein, dass er in Axialrichtung längenveränderlich ist. In diesem Fall verläuft der Schlauch beispielsweise in einem vertikal verlaufenden Kanal und verändert seine Länge bei einer Vertikalbewegung der Tischplatte. Alternativ dazu kann ein biegsamer Schlauch in einer Schlaufe geführt sein, die sich je nach der Bewegung der Tischplatte stärker oder weniger stark krümmt und/oder seitlich bewegt.

[0013] Der flexible Schlauch ist vorzugsweise zumindest teilweise als Saugschlauch ausgebildet. Dadurch kann ein Abstand zwischen der Ansaugöffnung und der Absaugeinrichtung überbrückt werden.

[0014] In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine Ansicht einer ersten Ausführungsvariante von oben;
Fig. 2
die Ausführungsvariante von Fig. 1 in einer Ansicht von hinten;
Fig. 3
die Ausführungsvariante von Fig. 1 in einer Ansicht von vorne;
Fig. 4
eine Ansicht entsprechend Fig. 2 mit entferntem Unterkasten;
Fig. 5
eine seitliche Ansicht eines Abschnitts des flexiblen Schlauchs; und
Fig. 6
eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer seitlichen Ansicht.


[0015] Das Möbelstück von Fig. 1 besteht aus einem Schrankteil 1, der typischerweise dazu vorgesehen ist, in den Raum zu ragen, was als Kücheninsel bezeichnet wird. An der Oberseite des Schrankteils 1 ist ein Kochfeld 2 in angeordnet. An der Rückseite des Schrankteils 1 ist ein Möbelelement 3 angebaut, das oberhalb eines Unterkastens 4 eine höhenverstellbare Tischplatte 5 trägt. Die Tischplatte 5 weist eine senkrechte Randfläche 6 auf, die an dem Schrankteil 1 anliegt.

[0016] In Fig. 2 ist die Tischplatte 5 auf der Höhe des Kochfelds 2 angeordnet, sie kann aber durch motorische Verstellung auch in eine erhöhte Position gebracht werden, die in Fig. 3 ersichtlich ist. In der Regel kann die Tischplatte 5 auch in eine abgesenkte Position unterhalb des Kochfelds 2 gebracht werden, was beispielsweise für die Einnahme von Mahlzeiten vorteilhaft ist. Die Höhenverstellung erfolgt motorisch über Hubsäulen 7.

[0017] In der Randfläche 6 ist eine Absaugöffnung 8 vorgesehen, die dazu dient, Küchendunst einzusaugen.

[0018] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante ersichtlich, bei der unmittelbar hinter der Absaugöffnung 8 eine Absaugeinrichtung 9 angeordnet ist, die in an sich üblicher Weise ein hier nicht dargestelltes Sauggebläse samt Filter enthält. Von der Absaugeinrichtung 9 führt ein teleskopisch ausgebildeter Kanal 10 nach unten, wobei in dem Kanal 10 ein flexibler Schlauch 11 geführt ist. Am unteren Ende des Kanals 10 ist eine Auslassöffnung 12 angedeutet, durch die bei einem Umluftsystem die abgesaugte Luft ausgeblasen werden kann. Alternativ kann die abgesaugte Luft auch in einen nicht dargestellten Luftschacht im Boden ausgeblasen werden oder durch einen im Sockel des Möbelstücks geführten Flachkanal seitlich abgeführt werden. Das hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab.

[0019] Hier nicht dargestellt ist eine alternative Ausführungsvariante, bei der die Absaugeinrichtung 9 weiter unterhalb im Bodenbereich angeordnet ist. In diesem Fall ist der flexible Schlauch 11 als Saugschlauch ausgebildet.

[0020] In der Fig. 5 ist ein Abschnitt eines flexiblen Schlauchs 11 dargestellt, der in der Art eines Faltenbalgs ausgebildet ist. Durch diese spezielle Ausführung ist die Längenausdehnung des Schlauchs 11, also die Erstreckung in Axialrichtung gemäß den Doppelpfeil 13 veränderlich.

[0021] Bei der Ausführungsvariante von Fig. 6 ist die Tischplatte 5 in ihrer erhöhten Stellung mit durchgezogenen Linien dargestellt. Weitere abgesenkte Stellungen sind mit unterbrochenen Linien mit 5a und 5b angedeutet. In der erhöhten Stellung liegt die Absaugöffnung 8 frei, so dass Küchendunst entsprechend dem Pfeil 14 eingesaugt werden kann. Bei dieser Ausführungsvariante wird die abgesaugte Luft direkt über den als Saugschlauch ausgebildeten Schlauch 11 zu einer entfernt angeordneten und hier nicht dargestellten Absaugeinrichtung geführt.

[0022] Der Unterkasten 4 ist in diesem Fall sehr schlank und im Wesentlichen nur als Abdeckung der Hubsäulen 7 ausgeführt.

[0023] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine hochfunktionelle Absaugung von Küchendunst an der Kochstelle zu ermöglichen die optisch ansprechend ausgeführt ist und die wenig Bauraum beansprucht.


Ansprüche

1. Küchenmöbel mit einem Schrankteil (1), an dessen Oberfläche ein Kochfeld (2) vorgesehen ist und einem an den Schrankteil (1) seitlich anschließenden Möbelelement (3), das einen festen Unterkasten (4) und eine in ihrer Höhe verstellbare Tischplatte (5) aufweist, wobei die Tischplatte (5) eine in Gebrauchslage senkrechte Randfläche (6) aufweist, die zum Schrankteil (1) gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Randfläche (6) mindestens eine Absaugöffnung (8) vorgesehen ist und dass im Unterkasten (4) eine Ausblasöffnung (12) angeordnet ist, die mit der Absaugöffnung (8) über einen flexiblen Schlauch (11) verbunden ist.
 
2. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Unterkasten (4) eine Absaugeinrichtung (9) vorgesehen ist.
 
3. Absaugeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtung (9) mit der Absaugöffnung (8) direkt über den flexiblen Saugschlauch verbunden ist.
 
4. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinrichtung (9) fest mit der Tischplatte (5) verbunden ist, und dass die Absaugeinrichtung (9) über den flexiblen Schlauch (11) mit der Auslassöffnung verbunden ist.
 
5. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatte (5) vorzugsweise motorisch in Stellungen bringbar ist, in denen sie unterhalb des Kochfelds (2) oder in der Ebene des Kochfelds (2) oder oberhalb des Kochfelds (2) angeordnet ist.
 
6. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) in Axialrichtung dehnbar ausgeführt ist.
 
7. Absaugeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) in einem teleskopisch ausgebildeten Kanal (10) geführt ist.
 
8. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) senkrecht zu seiner Axialrichtung betriebsmäßig biegsam ausgeführt ist.
 
9. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) zwischen Hubsäulen (7) der Tischplatte (5) angeordnet ist.
 
10. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) zumindest teilweise als Saugschlauch ausgebildet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht












Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente