[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Küchenmöbel gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
[0002] Somit geht die Erfindung von einem Möbel aus, mit einem Schrankteil, an dessen Oberfläche
ein Kochfeld vorgesehen ist und einem an den Schrankteil seitlich anschließenden Möbelelement,
das einen festen Unterkasten und eine in ihrer Höhe verstellbare Tischplatte aufweist,
wobei die Tischplatte eine in Gebrauchslage senkrechte Randfläche aufweist, die zum
Schrankteil gerichtet ist.
[0003] Es sind Kücheninseln bekannt, die aus mehreren Komponenten zusammengesetzt sind,
von denen eine ein Kochfeld aufweist und die andere beispielsweise als Arbeits- oder
Esstisch ausgebildet ist und zur Erhöhung der Flexibilität in vertikaler Richtung
verstellbar ist. Eine solche Kücheninsel ist Gegenstand eines früheren Schutzrechts
des Patentanmelders, nämlich der
EP 1 935 283 B. Das Problem des Dunstabzugs im Bereich des Kochfelds kann dabei in unterschiedlicher
Weise gelöst werden. In vielen Fällen ist oberhalb des Kochfelds eine Abzugshaube
in an sich bekannter Weise angeordnet. Eine solche Abzugshaube ist jedoch optisch
sehr dominant und in vielen Fällen aus architektonischen Gründen unerwünscht. Es sind
aber auch Lösungen bekannt, bei denen anstelle einer Haube ein seitlicher oder nach
unten gerichteter Dunstabzug vorgesehen ist. Solche Systeme werden auch als "Downdraft"-Abzüge
bezeichnet. Ein solcher Dunstabzug, der durch die Arbeitsplatte oder direkt durch
das Kochfeld absaugt, hat sich als wenig effizient erwiesen. Hinter dem Kochfeld angeordnete
Hutzen sind wirksamer, jedoch auch bei verschiedenen Tätigkeiten hinderlich, insbesondere
wenn das Kochfeld und die Tischplatte auf einer Höhe angeordnet sind.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Lösung anzugeben, bei der ein effizienter Dunstabzug möglich ist, ohne separate Bauteile
zu benötigen, die das optische Erscheinungsbild beeinträchtigen und bei der Manipulation
hinderlich sind. Eine weitere Aufgabe ist es, eine platzsparende Lösung anzugeben,
bei der der verfügbare Stauraum nicht oder nur minimal beeinträchtigt wird.
[0005] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch die Merkmale gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Dies bedeutet, dass in der Randfläche mindestens eine Absaugöffnung vorgesehen ist
und dass im Unterkasten eine Ausblasöffnung angeordnet ist, die mit der Absaugöffnung
über einen flexiblen Schlauch verbunden ist.
[0006] Ein wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, dass weder in einer Ruhestellung
noch während des Betriebs eine Abzugshaube oder sonst ein besonderer, in den Raum
ragender Bauteil erforderlich ist, um den Dunstabzug zu ermöglichen.
[0007] Die Ansaugöffnung ist an eine Seitenfläche der Tischplatte vorgesehen, so dass der
Dunstabzug dann möglich ist, wenn die Tischplatte oberhalb des Kochfelds angeordnet
ist. Die Bauteile der Dunstabzugs-Vorrichtung sind ausschließlich oder überwiegend
in dem Möbelelement mit der Tischplatte angeordnet. Diese Komponenten sind nämlich
typischerweise zwischen den Hubsäulen für die Tischplatte angeordnet, wodurch dieser
Platz genutzt werden kann. Dadurch wird für die Absaugung und die dafür notwendigen
Bauelemente nur Platz an Stellen benötigt, der anderweitig nicht oder nur bedingt
nutzbar wäre.
[0008] Je nach baulichen Gegebenheiten und den sonstigen Anforderungen an das Möbelelement
sind verschiedene Ausgestaltungen der Erfindung möglich.
[0009] Grundsätzlich sind sowohl Umluftsysteme als auch Systeme mit Abfuhr der abgesaugten
Luft nach außen möglich. Bei einem Umluftsystem wird der Dunst durch die Absaugöffnung
eingesaugt, in einer in dem Möbelstück angeordneten Absaugeinrichtung gereinigt und
über eine Auslassöffnung wieder in den Raum zurückgeführt.
[0010] Wenn es baulich möglich ist, das Möbelstück mit einem Entlüftungskanal zu verbinden,
wird die abgesaugte Luft über die Auslassöffnung in diesen Entlüftungskanal ausgeblasen.
Es ist dabei auch möglich, dass die Absaugeinrichtung außerhalb des Möbelstücks angeordnet
ist, in welchem Fall die Absaugöffnung über den flexiblen Saugschlauch direkt mit
der Auslassöffnung verbunden ist.
[0011] In der Regel wird jedoch die Absaugeinrichtung selbst im Möbelstück angeordnet sein.
Vorzugsweise ist sie im Unterkasten eingebaut und über einen flexiblen Saugschlauch
mit der Absaugöffnung verbunden. Bei Vorliegen besonderer baulicher Randbedingungen
kann die Absaugeinrichtung jedoch auch beispielsweise direkt an der Unterseite der
Tischplatte angeordnet sein. In diesem Fall ist der flexible Schlauch zwischen der
Absaugeinrichtung und der Auslassöffnung angeordnet.
[0012] Der flexible Schlauch kann so ausgeführt sein, dass er in Axialrichtung längenveränderlich
ist. In diesem Fall verläuft der Schlauch beispielsweise in einem vertikal verlaufenden
Kanal und verändert seine Länge bei einer Vertikalbewegung der Tischplatte. Alternativ
dazu kann ein biegsamer Schlauch in einer Schlaufe geführt sein, die sich je nach
der Bewegung der Tischplatte stärker oder weniger stark krümmt und/oder seitlich bewegt.
[0013] Der flexible Schlauch ist vorzugsweise zumindest teilweise als Saugschlauch ausgebildet.
Dadurch kann ein Abstand zwischen der Ansaugöffnung und der Absaugeinrichtung überbrückt
werden.
[0014] In der Folge wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer ersten Ausführungsvariante von oben;
- Fig. 2
- die Ausführungsvariante von Fig. 1 in einer Ansicht von hinten;
- Fig. 3
- die Ausführungsvariante von Fig. 1 in einer Ansicht von vorne;
- Fig. 4
- eine Ansicht entsprechend Fig. 2 mit entferntem Unterkasten;
- Fig. 5
- eine seitliche Ansicht eines Abschnitts des flexiblen Schlauchs; und
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung in einer seitlichen Ansicht.
[0015] Das Möbelstück von Fig. 1 besteht aus einem Schrankteil 1, der typischerweise dazu
vorgesehen ist, in den Raum zu ragen, was als Kücheninsel bezeichnet wird. An der
Oberseite des Schrankteils 1 ist ein Kochfeld 2 in angeordnet. An der Rückseite des
Schrankteils 1 ist ein Möbelelement 3 angebaut, das oberhalb eines Unterkastens 4
eine höhenverstellbare Tischplatte 5 trägt. Die Tischplatte 5 weist eine senkrechte
Randfläche 6 auf, die an dem Schrankteil 1 anliegt.
[0016] In Fig. 2 ist die Tischplatte 5 auf der Höhe des Kochfelds 2 angeordnet, sie kann
aber durch motorische Verstellung auch in eine erhöhte Position gebracht werden, die
in Fig. 3 ersichtlich ist. In der Regel kann die Tischplatte 5 auch in eine abgesenkte
Position unterhalb des Kochfelds 2 gebracht werden, was beispielsweise für die Einnahme
von Mahlzeiten vorteilhaft ist. Die Höhenverstellung erfolgt motorisch über Hubsäulen
7.
[0017] In der Randfläche 6 ist eine Absaugöffnung 8 vorgesehen, die dazu dient, Küchendunst
einzusaugen.
[0018] In Fig. 4 ist eine Ausführungsvariante ersichtlich, bei der unmittelbar hinter der
Absaugöffnung 8 eine Absaugeinrichtung 9 angeordnet ist, die in an sich üblicher Weise
ein hier nicht dargestelltes Sauggebläse samt Filter enthält. Von der Absaugeinrichtung
9 führt ein teleskopisch ausgebildeter Kanal 10 nach unten, wobei in dem Kanal 10
ein flexibler Schlauch 11 geführt ist. Am unteren Ende des Kanals 10 ist eine Auslassöffnung
12 angedeutet, durch die bei einem Umluftsystem die abgesaugte Luft ausgeblasen werden
kann. Alternativ kann die abgesaugte Luft auch in einen nicht dargestellten Luftschacht
im Boden ausgeblasen werden oder durch einen im Sockel des Möbelstücks geführten Flachkanal
seitlich abgeführt werden. Das hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab.
[0019] Hier nicht dargestellt ist eine alternative Ausführungsvariante, bei der die Absaugeinrichtung
9 weiter unterhalb im Bodenbereich angeordnet ist. In diesem Fall ist der flexible
Schlauch 11 als Saugschlauch ausgebildet.
[0020] In der Fig. 5 ist ein Abschnitt eines flexiblen Schlauchs 11 dargestellt, der in
der Art eines Faltenbalgs ausgebildet ist. Durch diese spezielle Ausführung ist die
Längenausdehnung des Schlauchs 11, also die Erstreckung in Axialrichtung gemäß den
Doppelpfeil 13 veränderlich.
[0021] Bei der Ausführungsvariante von Fig. 6 ist die Tischplatte 5 in ihrer erhöhten Stellung
mit durchgezogenen Linien dargestellt. Weitere abgesenkte Stellungen sind mit unterbrochenen
Linien mit 5a und 5b angedeutet. In der erhöhten Stellung liegt die Absaugöffnung
8 frei, so dass Küchendunst entsprechend dem Pfeil 14 eingesaugt werden kann. Bei
dieser Ausführungsvariante wird die abgesaugte Luft direkt über den als Saugschlauch
ausgebildeten Schlauch 11 zu einer entfernt angeordneten und hier nicht dargestellten
Absaugeinrichtung geführt.
[0022] Der Unterkasten 4 ist in diesem Fall sehr schlank und im Wesentlichen nur als Abdeckung
der Hubsäulen 7 ausgeführt.
[0023] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, eine hochfunktionelle Absaugung von Küchendunst
an der Kochstelle zu ermöglichen die optisch ansprechend ausgeführt ist und die wenig
Bauraum beansprucht.
1. Küchenmöbel mit einem Schrankteil (1), an dessen Oberfläche ein Kochfeld (2) vorgesehen
ist und einem an den Schrankteil (1) seitlich anschließenden Möbelelement (3), das
einen festen Unterkasten (4) und eine in ihrer Höhe verstellbare Tischplatte (5) aufweist,
wobei die Tischplatte (5) eine in Gebrauchslage senkrechte Randfläche (6) aufweist,
die zum Schrankteil (1) gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Randfläche (6) mindestens eine Absaugöffnung (8) vorgesehen ist und dass im
Unterkasten (4) eine Ausblasöffnung (12) angeordnet ist, die mit der Absaugöffnung
(8) über einen flexiblen Schlauch (11) verbunden ist.
2. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Unterkasten (4) eine Absaugeinrichtung (9) vorgesehen ist.
3. Absaugeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtung (9) mit der Absaugöffnung (8) direkt über den flexiblen Saugschlauch
verbunden ist.
4. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinrichtung (9) fest mit der Tischplatte (5) verbunden ist, und dass die
Absaugeinrichtung (9) über den flexiblen Schlauch (11) mit der Auslassöffnung verbunden
ist.
5. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Tischplatte (5) vorzugsweise motorisch in Stellungen bringbar ist, in denen sie
unterhalb des Kochfelds (2) oder in der Ebene des Kochfelds (2) oder oberhalb des
Kochfelds (2) angeordnet ist.
6. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) in Axialrichtung dehnbar ausgeführt ist.
7. Absaugeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) in einem teleskopisch ausgebildeten Kanal (10) geführt
ist.
8. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) senkrecht zu seiner Axialrichtung betriebsmäßig biegsam
ausgeführt ist.
9. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) zwischen Hubsäulen (7) der Tischplatte (5) angeordnet
ist.
10. Absaugeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Schlauch (11) zumindest teilweise als Saugschlauch ausgebildet ist.