[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbeutel aus Kunststofffolie nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Solche Verpackungsbeutel werden herkömmlich als großvolumige Verpackungsbeutel für
leichte Verpackungsgüter zum Hausgebrauch wie etwa Windeln, Binden, Toilettenpapier
und dergleichen verwandt, die quaderförmig abgepackt werden und im Verpackungsbeutel
formhaltig stramm eingelagert sind. Wegen der wenig handlichen Größe der entsprechenden
Verpackungen ist ein Tragegriff an einer der schmalen Längsseiten der Quaderform vorgesehen,
mit dem das verpackte Großgebinde bei begrenzter Höhe und Breite zu tragen ist.
[0003] Verpackungsbeutel der hier betrachteten Art mit einer Kopffaltenwand im zusammengefalteten
Zustand, einem Tragegriff im Bereich der Kopffaltenwand und einem vor dem Befüllen
offenen, nach dem Befüllen mit einer Bodennaht zu schließenden Boden sind aus der
DE 42 24 639 A1 bekannt, wobei der Tragegriff aus einer Doppelfalte der Folie der Kopffaltenwand
gebildet werden kann, die zur Abgrenzung von Tragegriff und Kopffaltenwand mit einer
Längssiegelnaht zusammengeschweißt ist. Eine solche Ausformung der Kopffaltenwand
mit aus der gleichen Folie gebildeten und abgesiegelten doppellagigen Leiste für einen
Tragegriff ist schon von Haus aus fertigungstechnisch heikel und aufwendig. Insbesondere
aber führt die Entwicklung von gebräuchlichen Beutelfolien mit hoher Materialfestigkeit
aber zur Materialerspranis und zur Abfallreduzierung extrem geringer Dicke von beispielsweise
unter 40 µm dazu, dass der Tragegriff sich mit der Belastung durch die Befüllung des
Verpackungsbeutels in der Handhabung verzieht und dass der Tragegriff der übrigen,
dünnwandigen Verpackung keine Versteifung und Stabilisierung mehr bieten kann. Insbesondere
aber unterliegt die Siegelnaht zwischen den beiden Lagen der Griffleiste die gleichzeitig
die beiden Falthälften der Kopffaltenwand verbindet, von der Griffbelastung her sowie
insbesondere auch beim maschinellen Befüllen durch das Füllgut starken Belastungen.
Diese sind mit einer bei abnehmender Folienstärke zunehmend heiklen Siegelnaht nicht
mehr zu halten. Ferner sind die Gestaltungsmöglichkeiten eines Tragegriffs mit einer
zu einer Griffleiste ausgefalteten Folie der Kopffaltenwand eingeschränkt, wenn nicht
etwa bei einer Konturierung auseinanderklaffende Folienbereiche in Kauf genommen werden
sollen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verpackungsbetel zu schaffen, der
auch aus dünnwandiger Folie herzustellen ist, dabei einen handhabungsgerechten formhaltigen
Griff mit einer ansprechenden Konturierung erhalten kann, der gleichzeitig der befüllten
Verpackung Formstabilität verleiht, wenn diese am Griff hängend getragen wird. Gleichzeitig
soll der Verpackungsbeutel und sein Herstellungsverfahren so gestaltet sein, dass
eine vorgegebene maßhaltige Fertigung einfach durchzuführen ist und dass der Beutel
höheren Spreizkräften und sonstigen Belastungen durch das Füllgut beim Befüllen und
beim Transport und bei der Handhabung am Griff risikolos ausgesetzt werden kann.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Verpackungsbeutel nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein gesonderter
Streifen aus Kunststofffolie erlaubt es, die Kopffaltenwand zusammenhängend statt
aus Wandhälften zusammengesiegelt auszuführen und damit eine Belastbarkeit entsprechend
der hohen Festigkeit moderner dünner Verpackungsfolien zu erzielen. Ein Tragegriffstreifen
kann dabei mit Rücksicht auf eine angenehme Handhabung aus dickerem, ggf. weicherem
oder auch faserarmierten Material ein- oder mehrschichtig vorgesehen werden. Damit
ist auch eine größere Steifigkeit des Griffs zu erzielen, der sich dafür im Wesentlichen
über die gesamte Länge der Kopffaltenwand erstrecken und im Wesentlichen auch über
die gesamte Länge mit dieser durch eine Siegelnaht verbunden werden soll, über die
die Griffkräfte von einem - in der Regel mittleren - Griffbereich hin auf die Kopffaltenwand
zu den Enden der Kopffaltenwand hin verteilt werden. Dies ist für die Belastbarkeit
des Verpackungsbeutels im befüllten Zustand wichtig und vermeidet insbesondere bei
großen Verpackungen, etwa bei Verpackungen für Zellstoffprodukte und sonstige leichte
Waren mit entsprechender Länge der Kopffaltenwand, dass sich die Verpackung zu den
Enden her absenkt und zu einer "Bananenform" verzieht.
[0006] Wesentliche Effekte zur Formhaltigkeit der Verpackung im befüllten Zustand sind zwar
auch dann schon zu erzielen, wenn der Tragegriff nur im Wesentlichen aber nicht ganz
über die gesamte Länge der Kopffaltenwand verläuft und angesiegelt ist. Vorzugsweise
wird der Tragegriff aber in der gesamten Länge der Kopffaltenwand vorgesehen und mit
den Endkanten der Kopffaltenwand in der Seiten-Trennschweißnaht zusammengesiegelt.
Die Trennschweißnaht ergibt eine relativ hoch belastbare Schweißverbindung, da das
Material durchgeschmolzen und nicht nur oberflächlich angeschmolzen wird.
[0007] Der Tragegriff setzt dann mit den Enden seiner Unterkante an den nach unten gerichteten
Spitzen des Zwickels zwischen den aufgefalteten Hälften der Kopffaltenwand und den
darüber liegenden Bereichen der Seitenwände an und zieht diese hoch. Er wirkt damit
einem oberseitig zu den beiden Enden herabhängenden Erscheinungsbild entgegen, welches
zumindest optisch unvorteilhaft ist.
[0008] Weiterhin ist es von der Belastungsverteilung zu den Enden hin von Interesse, den
Tragegriff über den beim Befüllen zu einer Kopfwand ausgestülpten Längsbereiche hinaus
bis in den Bereich der Endzwickel vor den Seiten-Trennschweißnähten zu erstrecken,
um für die auf den Tragegriff wirkenden Längskräfte einen möglichst tiefen Angriffspunkt
an der Verpackungsfolie zu haben. Im Übrigen ist die Erstreckung des Tragegriffs über
die gesamte Länge der Kopffaltenwand eine Voraussetzung für eine einfache Fertigung
des Verpackungsbeutels, bei dem der Tragegriff "endlos", d.h. als fortlaufendes Band
zugeführt werden kann und erst mit einer abschließenden Anbringung der Seiten-Trennschweißnähte
unterteilt wird.
[0009] Der Tragegriff kann exakt mittig auf die Kopffaltenwand gesetzt werden bzw. so über
die Mitte der Kopffaltenwand überstehen, dass die Siegelnaht zwischen Kopffaltenwand
und Tragegriff auf der einen Seite der Faltlinie der Kopffaltenwand und der freiliegende
Bereich des Tragegriffs auf der anderen Seite liegt. Dies hat allerdings den Nachteil,
dass der im Allgemeinen sehr viel stärker und dicker ausgeführte Tragegriff mit der
Kopffaltenwand gefaltet werden muss, wenn der Verpackungsbeutel im unterfüllten Zustand
flach zusammengelegt ist. Bevorzugt ist demgegenüber eine Ausführungsform des Verpackungsbeutels,
bei dem der Tragegriff insgesamt mitsamt seiner angesiegelten Endkante auf einer Seite
der Mittelfalte der Kopffaltenwand verläuft. Zu der Anhäufung der Materialstärken,
die im Bereich der Kopffaltenwand insbesondere mit einem Tragegriff aus dickerem Material
gegeben ist, wird so eine zusätzliche Verdickung durch Faltung eines Tragegriffs vermieden,
die insbesondere im flach zusammengelegten Leerzustand des Verpackungsbeutels bei
einer Stapelung unvorteilhaft wäre.
[0010] Der Tragegriff kann nicht nur in seiner Folienstärke unabhängig von der Folie des
übrigen Verpackungsbeutels vorgegeben werden, er kann auch ohne Rücksicht auf die
Fertigung des sonstigen Beutels mit einem Handgriff wählbarer Form und mit einer Oberkantenkonturierung
vorgegeben werden, wobei die Konturierung beispielsweise im Bereich einer Grifföffnung
eine dafür ausreichende Breite bzw. Höhe bieten kann, während diese Breite bzw. Höhe
des Tragegriffs zu den beiden Seiten-Trennschweißnähten hin auslaufen kann. Der Tragegriff
kann aus einem einlagigen Folienstreifen gebildet sein, der dann auch nur einlagig
eingesetzt wird. Ein einlagiger Folienstreifen zumindest bereichsweise konstanter
Streifenbreite kann aber auch insgesamt oder bereichsweise - etwa im Bereich des Griffs
- doppellagig gefaltet und mit einer nach unten rückgefalteten Längskante doppellagig
zusammengesiegelt sein, ehe er unten mit einer einfachen Siegel- bzw. Klebenaht an
der Kopffaltenseite ansetzt.
[0011] Der unbefüllte Verpackungsbehälter ist an einer (unteren) Seite, der Kopffaltenwand
gegenüberliegend, offen und bietet damit eine Füllöffnung, die nach dem Befüllen zu
schließen ist. Für einen einfachen Schließvorgang durch eine Trennschweißnaht werden
ausreichende Überstände der Kunststofffolie vorgesehen, die etwa von beiden Seiten
zu einem Boden an die Befüllung angedrückt und miteinander verschweißt werden.
[0012] Hierzu kann die für die Ausbildung eines Bodens vorgesehene Folie mit ungleichen
Überständen gestaltet sein, um die zunächst flach aufeinanderliegenden Folien eines
Verpackungsbeutels zum Befüllen leichter auseinanderziehen zu können. Dann kann auch
eine Wicket-Lochung am Rand der am weitesten überstehenden Folie vorgesehen werden,
um die leeren Verpackungsbehälter im Stapel an einer Füllmaschine maschinengereicht
bereitzustellen.
[0013] Die hier in Betracht zu ziehende Kunststofffolie ist im Allgemeinen eine Mono-Folie,
etwa eine Polyethylen-Folie, die beidseitig siegelbar ist. Für die Herstellung der
leeren Verpackungsbeutel und auch für ein Zusammenschweißen der befüllten Beutel sind
auch mehrlagige Folien verwendbar, die nur auf einer, nämlich für die Innenseite der
Verpackungsbeutel vorzusehenden Seite miteinander siegelbar ausgebildet sind. Der
Tragegriff aus typischerweise dickerem (Folien-)Material ist insgesamt oder zumindest
mit einer Oberflächenschicht aus einem mit der Folie übrigen Verpackungsbeutels siegelfähigem
Material auszubilden.
[0014] Die eingangs genannte Aufgabe wird weiterhin mit einem Verfahren zur Fertigung von
Verpackungsbeuteln aus Kunststofffolie mit einem Tragegriff an der Kopffaltenwand
und einem zum Befüllen offenen Bodenbereich gelöst, indem eine Folienbahn bei einem
Durchlauf durch eine Maschine längs einer für eine Faltlinie in einem mittleren Bereich
der Folienbahn vorgegebenen Durchlauflinie mit einem durchlaufenden, vorzugsweise
stärkeren, Folienstreifen für Tragegriffe oder mit einer Kette von Tragegriffen aus
siegelfähiger Kunststofffolie belegt und durch Heißsegeln verbunden wird, um dann
in einem durchlaufenden Faltvorgang innerhalb der Maschine eine Längsfaltung zu erhalten,
die den Tragegriff bzw. die Tragegriffe beidseitig einfasst und die dann durch quer
zur Folienbahn gerichtete Trennschweißnähte in dreiseitig geschlossene Verpackungsbeutel
zur Vereinzelung unterteilt wird.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- Ansicht eines unbefüllten, flach zusammengefalteten Verpackungsbeutels,
- Fig. 2:
- Ansicht des Verpackungsbeutels nach Fig. 1 im befüllten und bodenseitig für die Anbringung
einer Schließnaht zusammengefassten Form,
- Fig. 3, 4 und 5:
- Schematisch dargestellte Fertigungsschritte bei der Herstellung des Verpackungsbeutels
nach Fig. 1 und 2.
[0016] Der in Fig. 1 im ünbefüllten Zustand flach zusammengelegte Verpackungsbeutel 1 weist
einen Griff 2 aus einem für die Handhabung des Verpackungsbeutels 1 geeigneten steiferen
und im Allgemeinen auch dickeren Folienmaterial auf, während der Verpackungsbeutel
1 im Übrigen aus einem einzigen, gefalteten Stück dünner siegelfähiger Folie gebildet
ist. Diese Folie liegt im Leerzustand gemäß Fig. 1 doppellagig zu zwei Hauptwänden
3, 4 aufeinander, wobei die untenliegende Hauptwand 4 nur mit einem bodenseitigen
Streifen sichtbar ist, während die Hauptwände 3, 4 auf der gegenüberliegenden (oberen)
Seite in einer Kopffaltenwand ineinander übergehen, die im Leerzustand zwischen die
Hauptwände 3, 4 doppellagig zusammengefaltet ist und bis zu einer gebrochen dargestellten
unteren Faltlinie 5 sich flach mit zwei Wandhälften zwischen den Hauptwänden 3,4.
Zwischen den aufeinanderliegenden Hälften der Kopffaltenwand liegt der Tragegriff
2, nahe der Faltlinie 5 an einer der Wandhälften angeschweißt. Der Tragegriff 2 erstreckt
sich im vorliegenden Beispiel über die gesamte Länge der Faltlinie 5 und ist mitsamt
den Hälften der eingefalteten Kopffaltenwand zu beiden Seiten in Trennschweißnähte
6, 7 fest eingebunden.
[0017] Die unterschiedliche Länge der Hauptwände 3, 4, von denen letztere gegenüber der
obenliegenden Hauptwand 3 mit einem Überstand vorsteht und mit Wicket-Löchern 8 (Löcher
für Halterungsstifte) vorsteht, hat lediglich für eine maschinelle Befüllung Bedeutung.
Die Löcher 8 ermöglichen eine standardisierte Bereitstellung der Verpackungsbeutel
1 im Stapel, aufgereiht auf entsprechende Stapelstifte. Die gegeneinander nach unten
versetzten Unterkanten 9, 10 der Hauptwände 3, 4 erleichtern auch das Trennen und
Erfassen der aufeinanderliegenden Folien eines Verpackungsbeutels zum Befüllen. Die
Folien des Verpackungsbeutels sind bodenseitig, also im Bereich der Unterkanten 9,
10 nicht miteinander verbunden und bieten dementsprechend eine Füllöffnung.
[0018] Im befüllten Zustand gemäß Fig. 2 (ohne Füllgut dargestellt) wird eine Quaderform
angestrebt, für die der Verpackungsbeutel bereits im Leerzustand konzipiert ist und
die sich für eine raumsparende Warenlagerung und Handhabung vorteilhaft eignet. Dabei
wird die Kopffaltenwand zu einer obenliegenden ebenen Wand 11, während sich aus seitlichen
senkrechten Randstreifen der Hauptwände 3, 4 auch Seitenwände 12, 13 quer zu den Hauptwänden
3, 4 bilden, wobei diese Randstreifen auf einer senkrechten Mittellinie der Seitenwände
12, 13 zusammenstoßen und durch die Trennschweißnähte 6, 7 fest miteinander verbunden
sind.
[0019] Bei diesem Formvorgang vom flach zusammengelegten Leerbeutel zum befüllten Verpackungsbeutel
bildet sich am oberen Ende der Seitenwände 12, 13 ein dreiförmiger Zwickel mit nach
unten weisender Spitze, der zwar außenseitig von der erst durch das Befüllen ausgeprägten
Seitenwand 6, 7 abgedeckt ist, innenseitig aber einen Teil der Kopffaltenwand, nach
unten umgelegt, beidseitig des ursprünglichen Verlaufs der Kopffaltenkante 5 abdeckt.
In diesen Zwickel sind auch die benachbarten Enden des Tragegriffs 2 eingebunden,
die damit gegenüber der Kopffaltenwand 11 tiefer ansetzen.
[0020] Der Tragegriff 2 ist über eine durchgängige Siegelnaht mit der Kopffaltenwand 11
einseitig längs der Faltlinie 5 verschweißt und auch in die Seiten-Trennschweißnähte
6, 7 eingebunden. Gegenüber der ausgefalteten Kopffaltenwand 11 mit horizontaler Ausrichtung
ist er zur Handhabung nach oben hin aufzurichten und kann dann, etwa in einem Griffloch
14 erfasst werden.
[0021] Der Tragegriff 2 ist im vorliegenden Fall aus einer Polyethylenfolie gebildet, die
sehr viel dicker und steifer als die Folie der Wände des Verpackungsbeutels ist. An
seiner Oberkante weist er eine Konturierung auf, die über das Griffloch 14 verbreitet
und zu den beiden Enden verschmälert ist. Vorteilhaft kann der Tragegriff 2 auch zumindest
teilweise etwa im Griffbereich, doppellagig ausgeführt sein. Dazu kann die Folie des
Tragegriffs 2 an einer Oberkante nach unten zurückgefaltet und an der freien Endkante
wieder auf die Tragriff-Folie aufgesiegelt werden.
[0022] Die Fig. 2 zeigt insofern noch nicht die Endform der Verpackung, als über die Befüllung
überstehende Folienbereiche der Hauptwände 3, 4 und der Seitenwände 2, 13 lediglich
durch (nicht dargestellte) Greifwerkzeuge eng unterhalb der Befüllung zu einer Schließlinie
zusammengezogen sind, auf der dann eine Trennschweißnaht 15 die Hauptwände 3 und 4
und auch nach innen eingezogene Bereiche der Seitenwände 12 und 13 zu einem geschlossenen
Boden 16 zusammenfasst. Dies ist ein maschinell schnell und einfach durchzuführender
Schließvorgang, der auch in Abfüllbetrieben ohne weiteres einzurichten ist.
[0023] Hinsichtlich der maschinellen Herstellung eines unbefüllten Verpackungsbeutels gemäß
Fig. 1 ist in Fig. 3 - mit Unterbrechungen - eine im Allgemeinen von einer Mutterrolle
fortlaufend abzuwickelnde Folienbahn 21 vorgegebener Breite dargestellt, die innerhalb
einer maschinellen Verarbeitung typischerweise platzsparend um Umlenkrollen geführt
wird und dabei in fortlaufenden oder auch getakteten Arbeitsgängen einer Bearbeitung
unterliegt.
[0024] Die Folienbahn 21 hat eine Gesamtbreite, die der Erstreckung der Hauptflächen 2,
3 und der Kopffaltenwand 11 in einem Vertikalschnitt parallel zu den Trennschweißnähten
6, 7 entspricht. In einem mittleren Bereich dieser Folienbahn 21 ist eine gedachte
Durchlauflinie 22 - entsprechend der Faltlinie 5 in Fig. 1 - vorgesehen, gegenüber
der sich Folienbahn 21 mit einer gewissen Ungleichheit gemäß den unterschiedlichen
Längen der Hauptwände 3 und 4 des herzustellenden Verpackungsbehälters 1 teilt. Die
Folienbahn 21 besteht aus einer dünnen Polyethylenfolie mit einer Stärke von beispielsweise
40 µm, wie sie für leichte Verpackungen einzusetzen ist und angesichts der erzielbaren
hohen Festigkeit der Folie auch für die Verpackung leichter Güter ausreicht.
[0025] Gemäß Fig. 3 wird längs der Durchlauflinie 22 zu einer Seite ein durchlaufender Streifen
23 aus einem für Tragegriffe geeigneten Material aufgesetzt, der schon in dem für
die Fertigung von Verpackungsbehältern als Breite vorgesehenen Rapport Grifflöcher
14 enthalten kann und im gleichen Rapport an einer Außenkante 15 nach der Darstellung
in Fig. 1 konturiert sein kann. Alternativ können die Grifflöcher 14 aber auch erst
nach dem Einlegen des Streifens 23 in die Kopffalte 11 eingestanzt werden.
[0026] Der Streifen besteht aus einem gegenüber der Folienbahn 21 siegelfähigen Material,
ist also zumindest an der Folienbahn 21 zugewandten Außenschicht mit dem Polyethylen
der Folienbahn verschweißbar, kann aber auch insgesamt aus dem gleichen Material gefertigt
sein. Sonst aber kann der Streifen 23 auch aus geschäumten, faserverstärkten, geprägten
oder anderweitig verformtem Material bestehen, solange er sich mit einem unteren Randstreifen
25 durchgehend und fest mit der Folienbahn 21 verschweißen lässt.
[0027] Zum Ansiegeln des unteren Randstreifens 25 an die Folienbahn 21 ist hier eine Heißsiegelrolle
26, um eine Achse 27 drehbar, dargestellt, mit dem eine durchlaufende Siegelung zu
erzielen ist. Es versteht sich, dass auch andere Schweißmethoden einsetzbar sind,
etwa ein Anschmelzen der zu verschweißenden Oberflächen durch eine Heißluftdüse, die
in den Zwickel zwischen dem zugeführten Tragegriffstreifen und der Folienbahn 21 gerichtet
ist und damit ein Heißsiegeln mit der beheizten Siegelrolle 26 durch das relativ starke
Tragegriffmaterial vermeidet, so dass der Streifen 25 dann lediglich mit einer - ggf.
kalten - Rolle oder dergleichen aufgedrückt werden muss.
[0028] Im vorliegenden Beispiel wird ein Streifen 23 für den Tragegriff in durchlaufender
Form zugeführt und randseitig auf die Folienbahn 21 aufgesiegelt, wenngleich sich
versteht, dass auf einzelne vorgefertigte Tragegriffe in verkürzter Form, ggf. mit
Zwischenräumen in der Aufeinanderfolge nach Art einer Kette zugeführt und aufgesiegelt
werden können.
[0029] Die Folienbahn 21 durchläuft nach dem Aufsiegeln des Tragegriff-Materials eine Folge
von Faltvorgängen und Einfaltungen mit Hilfe von Leitblechen ("Faltbereichen") und
Formrollen. Gemäß Fig. 4 wird die Folienbahn doppellagig längs der Durchlauflinie
22 flach aufeinandergefaltet, wobei der Folienstreifen 23 für die Tragegriffe mit
einer Faltkante 28 längs der Durchlauflinie 22 abschließt.
[0030] Im weiteren Durchlauf wird die Folienbahn 21 mitsamt dem Tragegriffstreifen 23 in
Längsrichtung eingestülpt, so dass die Faltkante 28 der Folienbahn 21 durchgeklappt
ist und dass beidseits der Faltkante 28 ein Folienstreifen 29 bzw. 30 in der halben
Breite der zu erzielenden (ausgestülpten) Kopffaltenwand 11 den Tragegriffstreifen
23 flach zwischen sich aufnimmt.
[0031] Die so gestaltete Folienbahn entspricht bereits der Vertikalschnitt-Konfiguration
des Verpackungsbeutels nach Fig. 1 - im unbefüllten Zustand - aus der die Verpackungsbehälter
gemäß Fig. 1 durch Anbringung von Trennschweißnähten 6 und 7 zu vereinzeln sind. Diese
Trennschweißnähte, die anders als Siegelnähte die aufeinanderliegenden Folienschichten
durchschmelzen und durchtrennen, stellen eine durchgehende feste Verbindung zwischen
den Lagen der dünnen Beutelfolie und ggf. auch der dicken Grifffolie her.
[0032] Vorzugsweise werden die in Fig. 1 und 2 noch gezeigten Wicket-Löcher 8 im Zuge der
Vereinzelung durch die Anbringung der Trennschweißnähte eingebracht, um dann die einzelnen
Leerverpackungen abzustapeln.
1. Verpackungsbeutel (19) aus Kunststofffolie, der im unbefüllten Zustand flach zusammenlegbar
und im befüllten Zustand in eine zumindest angenäherte Quaderform zu formen ist, mit
zwei zueinander parallelen Hauptwänden (3,4), mit zwei zwischenliegenden Seitenwänden
(12,13), in die sich von beiden Hauptwänden (3,4) überstehende und jeweils durch eine
Seiten-Trennschweißnaht (6,7) verbundene Folienbereiche erstrecken und mit einer im
unbefüllten Zustand zwischen die Hauptwände (3,4) und die Seitenwände (12,13) einzufaltenden
und die Hauptwände (3,4) oberseitig verbindenden Kopffaltenwand (11), wobei ein der
Kopffaltenwand (11) gegenüberliegender, im unbefüllten Zustand offener Zwischenraum
zwischen den Hauptwänden (3,4) eine Füllöffnung bildet, die im befüllten Zustand des
Verpackungsbeutels (1) mit einer Trennschweißnaht zu schließen ist, wobei ein Tragegriff
(2) aus Kunststofffolie oberseitig zu der Kopffaltenwand (11) etwa mittig zu dieser
und in Faltrichtung der Kopffaltenwand (11) verlaufend angeordnet ist und sich parallel
zu den Hauptwänden (3,4) längs der Kopffaltenwand (11) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) aus einem gesonderten Streifen von Kunststofffolie gebildet und
längs eines unteren Randes (25) mit einer Siegel- oder Klebenaht auf der Kopffaltenwand
(11) im Wesentlichen über deren gesamte Länge befestigt ist.
2. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) an beiden Enden mit beidseitigen Endkanten der gefalteten Kopffaltenwand
(11) in den Seiten-Trennschweißnähten (6,7) zusammengesiegelt ist.
3. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) mit einem angesiegelten oder angeklebten unteren Rand (25) auf
einer Seite einer Mittelfalte der Kopffaltenwand (11) verläuft.
4. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) in einem mittleren Längsbereich eine Grifföffnung (14) aufweist.
5. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) an einer der Siegelnaht gegenüberliegend verlaufenden Oberkante
mit einer Oberkantenkontur ausgebildet ist.
6. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkantenkontur eine Verbreiterung des Tragegriffs (2) im Bereich der Grifföffnung
aufweist.
7. Verpackungsbeutel (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) aus einem einlagigen Folienstreifen gebildet ist.
8. Verpackungsbeutel (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragegriff (2) zumindest im mittleren Längsbereich an der Oberseite doppellagig
gefaltet und an einer nach unten rückgefalteten Längskante doppellagig angesiegelt
ist.
9. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der gefaltete Tragegriff (2) eine Verstärkungseinlage einschließt.
10. Verpackungsbeutel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit einer quaderförmigen Befüllung
und zumindest einer die Füllöffnung zu einem Boden schließenden Trennschweißnaht,
durch die Folienüberstände beider Hauptwände (3,4) verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennschweißnaht endseitig jeweils zum Boden hin auch umgelegte Überstände der
Seitenwände (12,13) miterfasst.
11. Verpackungsbeutel (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Überstände der Seitenwände ((12,13) zueinander zusammengezogen und in einer Linie
mit den Überständen der Hauptwände (3,4) verschweißt sind.
12. Verfahren zur Fertigung von Verpackungsbeuteln (1) aus Kunststofffolie mit einem Tragegriff
(2) an einer Kopffaltenwand (11) und einem zum Befüllen offenen Bodenbereich, wobei
das Verfahren einen Durchlauf durch eine Maschine vorsieht, der eine Folienbahn (21)
fortlaufend zugeführt wird, die längs einer für eine Faltlinie (28) in einem mittleren
Bereich der Folienbahn (21) vorgegebenen Durchlauflinie (22) mit Tragegriffen (24)
aus zumindest einseitig siegelfähiger Folie in durchlaufender oder in stückig aufeinanderfolgender
Form belegt und durch Heißsiegeln oder Kleben verbunden wird, wonach die Folienbahn
(21) in Längsrichtung längs der Durchlauflinie (22) zu einer den Tragegriff-Folienstreifen
beidseitig einfassenden Längsfaltung gefaltet wird und die gefaltete Folienbahn mit
den Tragegriffen (2) durch quer zur Folienbahn (21) gerichtete Trennschweißnähte in
dreiseitig geschlossene Verpackungsbeutel (1) zur Vereinzelung unterteilt wird.
13. Verfahren zur Fertigung von Verpackungen mit Verpackungsbeuteln (1), die nach dem
Verfahren gemäß Anspruch 12 gefertigt, danach von einer der Kopffaltenwand (1) gegenüberliegenden
Füllöffnung aus etwa quaderförmig befüllt werden und dabei eine flach ausgefaltete
Kopffaltenwand (11), zwei aus Folienbereichen beidseits von Trennschweißnähten in
einer der Kopffaltenwand entsprechenden Breite gebildete Seitenwände (12,13) und zwei
zwischen den Seitenwänden (12,13) liegende Hauptwände (3,4) formen, wonach zunächst
Überstände der Seitenwände (12,13) zueinander umgelegt und zusammen mit danach gegeneinander
umgelegten Überständen der Hauptwände (3,4) in einer Trennschweißnaht zusammengefasst
werden.