[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Steckverbinder für Abstandhalterhohlprofile
für Isolierglasscheiben mit U- oder kastenförmigem Querschnitt, der als Gerad-, Winkel-,
Eck- oder Kreuzungsverbinder ausgebildet ist.
[0002] Dieser Verbinder ist mit einem Bodenteil und zwei Längsseitenstegen versehen, die
als vom Boden aufragende Schenkel ausgebildet sein können.
[0003] Das Bodenteil bildet zusammen mit den Längsseitenstegen den Körper des Verbinders,
wobei an wenigstens einem Teil der Längsseiten nach außen ragende, vorzugsweise elastisch
verformbare Lamellen für jeden Einsteckabschnitt angeordnet sein können, die geneigt
oder gebogen ausgeführt sein können, wobei die Neigung oder Biegung in Einsteckrichtung
nach hinten ausgebildet sein kann.
[0004] Es sind verschiedenartige Verbinder dieses Typs bekannt, die jedoch gerade bei modernen,
sehr dünnwandigen und oftmals aus mehreren Materialien gefertigten Abstandhalterhohlprofilen
Probleme bereiten.
[0005] Zu diesen Problemen gehört vor allem, daß die zu verbindenden Enden des Abstandhalterhohlprofils
am Steckverbinder nicht abgedichtet sind. Bekannte Abdichtungssysteme setzen auf Dichtmassen
aus Butyl, die ihrerseits klebrig sind und daher zusätzliche Arbeitsschritte bedingen
und zudem Verunreinigungen an sich binden und so die Abdichtwirkung verschlechtern.
Das Vorstecken von mit einer Butyldichtung versehenen Steckverbindern ist in der Regel
nicht möglich. Mit einer Butyldichtung versehene Steckverbinder können nicht als Schüttware
gehandhabt werden und sind daher nur aufwendig zu transportieren, zu handhaben und
zu verarbeiten.
[0006] Zudem kann der Halt der Verbinder im Abstandhalterhohlprofil nicht immer gewährleistet
werden, da die Abstandhalterhohlprofile an ihrer Innenseite oftmals deutliche Toleranzen
aufweisen.
[0007] Zudem besteht das Problem, daß der Druck durch den Verbinder auf das Abstandhalterhohlprofil
nicht zu groß sein darf, da dieses ansonsten deformiert wird und auch die Abdichtung
nicht mehr gewährleistet werden kann.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Probleme zu beseitigen und
einen Steckverbinder vorzuschlagen, der einerseits die Abstandhalterhohlprofilenden
sicher abzudichten vermag und andererseits aber auch sicher im Abstandhalterhohlprofil
hält und den Durchfluss von Trocknungsmittel gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der freien Enden
der Schenkel, vorzugsweise im Bereich der Mitte der Längserstreckung des Steckverbinders
zwischen den beiden Schenkeln eine Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung und/oder
ein Anschlag vorgesehen ist.
[0010] An der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung und/oder am Anschlag erfolgt die
Abdichtung des jeweiligen Abstandhalterhohlprofilendes.
[0011] Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn der Anschlag wenigstens in Richtung einer Seite
den Verbinderkörper überragt.
[0012] Durch das Überragen wird ein Anschlag geschaffen. Es ist dabei denkbar, daß der Anschlag
bündig mit dem Abstandhalterhohlprofil abschließt oder aber daß auch dieses überragt
wird. Dabei ist es denkbar, daß Anbauteile am Anschlag befestigbar sind oder aber
der Steckverbinder mit einem Rahmen oder anderen Bauteilen verbunden werden kann.
[0013] Erfindungsgemäß hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die Längsseitenstege
vom Boden ausgehend verjüngt ausgebildet sind.
[0014] Hierdurch sind diese einerseits stabil, aber dennoch nachgiebig und flexibel.
[0015] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn die Längsseitenstege
wenigstens abschnittsweise durch Lamellen gebildet werden, deren Hüllkurve die Längsseitenstege
bzw. deren Abschnitte bildet.
[0016] Hiermit wird eine sehr gute Anpassung an Fertigungstoleranzen der Abstandhalterhohlprofile
in Verbinderhöhenrichtung geschaffen. Die Lamellen passen sich an unterschiedliche
Höhen an und sorgen für einen guten Halt des Steckverbinders im jeweiligen Abstandhalterhohlprofil.
[0017] Erfindungsgemäß ist es sehr vorteilhaft, wenn der Übergang zwischen Boden und Schenkel
zumindest im Inneren des Steckverbinders abgerundet ausgebildet ist.
[0018] Damit werden seitliche Kräfte zwischen den Schenkeln und dem Boden sehr gut eingeleitet.
[0019] Eine weitere sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt vor, wenn die von
den Schenkeln wegweisende Kante der Lamellen schräg ausgebildet sind und/oder daß
die Lamellen auf Höhe des freien Endes der Schenkel eine größere Ausdehnung hinsichtlich
der Verbinderbreite aufweist, als in Richtung des Bodens.
[0020] Durch diese Ausgestaltung der Lamellen können sich diese noch besser im Abstandhalterhohlprofil
verkrallen.
[0021] Es hat sich ebenfalls als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn die Lamellen nur einen
Teil der Höhenerstreckung der Schenkel einnehmen.
[0022] Hierdurch kann Raum für etwaige Nähte im Abstandhalterhohlprofil geschaffen werden.
[0023] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch vor, wenn im
Bereich des Übergangs zwischen Boden und Schenkel an der Außenseite Dichtrippen vorgesehen
sind, wobei diese an die Kontur eines Abstandhalterhohlprofiles angepasst sein können.
[0024] Hierdurch kann trotz etwaiger Nähte wirksam ein Austritt von im Abstandhalterhohlprofil
enthaltenem Trocknungsmittel bzw. Molekularsieb verhindert werden.
[0025] Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn die Dichtrippen Teil einzelner Lamellen sind.
[0026] Dadurch werden zusätzliche Bauteile vermieden.
[0027] Äußerst vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
als Platte, Gitter, Strebenkombination oder dergleichen ausgebildet ist.
[0028] Damit wird eine Möglichkeit geschaffen, weitere Einbauten bzw. Funktionen vorzusehen
und/oder die Stabilität des Steckverbinders zu erhöhen.
[0029] Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn die Trag-
und/oder Stabilisierungseinrichtung auf der maximalen Höhe des Steckverbinders oder
unterhalb der maximalen Höhe des Steckverbinders angeordnet ist.
[0030] Dadurch wird Raum für weitere Einbauten geschaffen. Zudem wird die Elastizität der
Enden der Seitenstege nicht negativ beeinflusst.
[0031] Weiterhin ist es erfindungsgemäß sehr vorteilhaft, wenn die Trag- und/oder Stabiliserungseinrichtung
als Dichteinrichtung zum Abdichten des Stoßes der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden
ausgestaltet ist.
[0032] Damit kann die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung die Stoßstelle der Abstandhalterhohlprofilenden
gegen Austritt von Trocknungsmittel abdichten. Es kann bei entsprechender Ausgestaltung
auch eine Abdichtung gegen den Austritt von Füllgas zwischen den Glasscheiben stattfinden.
[0033] Eine äußerst vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn eine Dichteinrichtung
zum Abdichten des Stoßes der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden auf der
Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung und/oder am Anschlag zum Abdichten des Stoßes
der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden angeordnet ist.
[0034] Durch diese Dichteinrichtung wird die Stoßstelle der beiden miteinander zu verbindenden
Abstandhalterhohlprofilenden abgedichtet. Im Scheibenzwischenraum eingeleitetes Gas
wird am Austreten gehindert.
[0035] Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Dichteinrichtung durch
ein abdichtendes, vorzugsweise weiches und elastisches oder teilelastisches Material
gebildet ist, welches nicht klebrig sein soll.
[0036] Ein solches Material schmiegt sich an das Abstandhalterhohlprofil an und dichtet
es so ab. Es kann somit eine gasdichte Verbindung im Rahmen der Herstellung von Isolierglasscheiben
erzeugt werden. Das in den Scheibenzwischenräumen vorzusehende Füllgas kann dann bei
der Produktion nicht entweichen. Eine endgültige Versiegelung erfolgt durch das anschließende
Butylieren der Außenkanten.
[0037] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn die Dichteinrichtung durch
ein geschäumtes Material mit elastischen oder teilelastischen Eigenschaften gebildet
ist, wobei TPU (Thermoplastisches Polyurethan) vorgesehen sein kann.
[0038] Derartiges Material hat sich als sehr gut abdichtend erwiesen. Vor allem geschlossenporige
geschäumte Materialien dichten auch noch bei Beschädigungen sehr gut ab und sorgen
dafür, daß der Gasverlust zumindest unterhalb einer tolerierbaren Grenze bleibt, bis
die endgültige Versiegelung aufgebracht ist.
[0039] Äußerst vorteilhaft ist es erfindungsgemäß, wenn die Dichteinrichtung mit dem Steckverbinder
zusammengespritzt und/oder anderweitig verbunden ist.
[0040] Dies hat sich als sichere Befestigung der Dichteinrichtung erwiesen. Gerade das gleichzeitig
oder nacheinander Spritzen schafft eine sehr gute Verbindung.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es auch sehr vorteilhaft, wenn
wenigstens an einem längsseitigen Enden der Trag- und/oder
Stabilisierungseinrichtung ein Abweiser vorgesehen ist, der beispielsweise als Abschrägung,
Vorsprung, Überhöhung oder dergleichen ausgebildet sein kann.
[0042] Dieser Abweiser verhindert ein Festhängen und Verklumpen von Trocknungsmittel an
der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung. Ein Verstopfen der Passage wird verhindert.
[0043] Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn jeweils am Übergang des längsseitigen Endes der
Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung und dem jeweiligen Schenkel ein Abweiser
vorgesehen ist.
[0044] Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn der Abweiser über das
längsseitige Ende der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung hinausragt und/oder
in den durch die Schenkel, den Boden und die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
gebildeten Raum hineinragen kann.
[0045] Mit einer solchen Ausgestaltung wurden die besten Ergebnisse hinsichtlich Verhinderung
der Verklumpung und dem Anhängen von Trocknungsmittel erzielt.
[0046] Sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn vorzugsweise im Bereich der vom
Boden wegweisenden Enden der Schenkel Überhöhungen vorgesehen sind, wobei die Überhöhungen
als Längsstege ausgebildet sein können, deren Enden abgeschrägt ausgebildet sein können.
[0047] Diese Überhöhungen schmiegen sich an die Innenseite des Abstandhalterhohlprofiles
an und sorgen so für einen guten Sitz. Bei, aufgrund kleinerer Abmessungen des Abstandhalterhohlprofils,
zu starker Überhöhung werden diese durch die Stirnkante des Abstandhalterhohlprofils
abgetragen oder umgelegt. Unter der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung kann
Trocknungsmittel hindurchfliessen, ohne an die Stoßstellen der Abstandhalterhohlprofilenden
zu gelangen. Durch die abgeschrägte Ausbildung der Enden kann der Verbinder sehr gut
in das jeweilige Hohlprofilende gleiten.
[0048] Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn die Überhöhungen auf den vom Boden wegweisenden
Kanten der Schenkel und/oder auf der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung angeordnet
sind und/oder daß die Überhöhungen auf den nach außen ragenden Lamellen und/oder am
Übergang zwischen den Schenkeln und den Lamellen angeordnet sind.
[0049] Bei allen diesen Ausgestaltungen entfalten die Überhöhungen ihre Funktion.
[0050] Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt auch vor, wenn ein oder
mehrere Einsteckanschläge im Bereich der Mitte der Längserstreckung des Verbinders
angeordnet sind, wobei die Anschläge an den Außenseiten der Seitenstege vorgesehen
sein können.
[0051] Damit wird sichergestellt, daß der Verbinder wenigstens annähernd mittig in den Abstandhalterhohlprofilen
sitzt.
[0052] Im folgenden wir die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
[0053] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Steckverbinders,
- Fig. 2
- ein Schaubild desselben Steckverbinders,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Steckverbinders,
- Fig. 4
- eine Ansicht der Stirnseite des Steckverbinders,
- Fig. 5
- ein Schaubild einer zweite Variante eines erfindungsgemäßen Steckverbinders, der als
Eckverbinder ausgebildet ist,
- Fig. 6
- eine Draufsicht dieses Steckverbinders,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht dieses Steckverbinders,
- Fig. 8
- eine Ansicht einer Stirnseite dieses Steckverbinders,
- Fig. 9
- ein Schaubild eines Steckverbinders mit einseitig angeordneten Lamellen, und
- Fig. 10
- ein Schaubild eines Steckverbinders mit geschlossener Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
und Abweisern.
[0054] Mit 1 ist in Fig. 1 ein U-förmiger Verbinder für Abstandhalter-Hohlprofile für Mehrscheibenisoliergläser
bezeichnet. Dieser Verbinder 1 besteht im wesentlichen aus einem Boden 2 und zwei
an den Rändern des Bodens 2 angebrachten Längsseitenstegen 3 und 4, so daß das U-förmige
Profil des Verbinders 1 definiert wird.
[0055] An den Außenseiten der Längsseitenstege 3 und 4 sind nach außen weisende, in Einsteckrichtung
nach hinten weisende Lamellen 5 vorgesehen, die sich in den Hohlprofilen zu verkeilen
vermögen. Gemäß weiteren Ausgestaltungsbeispielen können die Lamellen 5 auch nur an
einem Längsseitensteg 3 oder 4 oder Abschnitten davon angeordnet sein.
[0056] Im Bereich der Mitte des Verbinders 1 sind ebenfalls an den Außenseiten der Längsseitenstege
3 und 4 für jede Einsteckrichtung jeweils ein Mittenanschlag 6 vorgesehen, der die
Einstecktiefe des Verbinders 1 in die Hohlprofile begrenzt.
[0057] Den Mittenanschlägen 6 ist jeweils ein Ausgleichselement 7 zugeordnet, das gegenüber
den Mittenanschlägen 6 jeweils am anderen Längsseitensteg 3 und 4 vorgesehen ist.
[0058] Der Mittenanschlag 6 ist elastisch federnd ausgebildet und sorgt einerseits dafür,
daß die Hohlprofilenden nicht über die Mitte des Steckverbinders geschoben werden
und auch daß die Hohlprofilenden an den Ausgleichselementen 7 anliegen. Andererseits
werden etwaige Fertigungstoleranzen des Hohlprofils ausgeglichen. Ein Wackeln des
Verbinders 1 im Hohlprofil wird vermieden. Die Mittenschläge 6 können dabei auch eine
teilweise plastische Umformung erfahren. In der Regel wird eine Überlagerung von plastischer
und elastischer Umformung vorgesehen werden, da damit auch von innen auf das Abstandhalterhohlprofil
wirkende Kräfte auf ein Mindestmaß reduziert werden können und so eine unerwünschte
Verformung derselben vermieden wird.
[0059] Es ist denkbar, daß auch nur ein Mittenanschlag 6 und/oder ein Ausgleichselement
7 je Steckverbinder vorgesehen ist. Auf das Ausgleichselement 7 kann bei entsprechenden
Anforderungen auch völlig verzichtet werden.
[0060] Die Ausgleichselemente 7 können zusätzlich den Steckverbinder in radialer Richtung
und auch in Querrichtung versteifen.
[0061] Der Boden 2 kann in jeder Einsteckrichtung eine oder mehrere nicht dargestellte Durchbrechungen
und/oder Vertiefungen an der Außenseite des Bodens 2 aufweisen. In diese Vertiefungen
und in die Durchbrechungen hinein können bestimmte aufgesteckte Hohlprofile verstemmt
werden, wodurch eine feste mechanische Verbindung geschaffen wird. Dies ist jedoch
nur eine der vielfältigen Ausgestaltungsmöglichkeiten.
[0062] Die Längsseitenstege 3 und 4 sind vom Boden 2 ausgehend sich verjüngend ausgebildet.
Der Übergang zwischen Boden 2 und den Längsseitenstegen 3 und 4 ist jeweils abgerundet.
Durch diese Ausgestaltung wird die Stabilität in Bezug auf Querkräfte erhöht. Dennoch
sind die oberen Enden der Längsseitenstege 3 und 4 flexibel.
[0063] Die nach außen ragenden Lamellen 5 können dabei, wie in den Ausführungsbeispielen
dargestellt, schräg gestellt sein und sich auch in Richtung der freien Enden der Längsseitenstege
3 und 4 nach außen erweitern. Das bedeutet, daß die oberen Enden der Lamellen 5 eine
größere Gesamtbreite des Steckverbinders 1 erzeugen als die unteren Enden.
[0064] Mit dieser schrägen Ausgestaltung der Lamellen 5 können sich diese besonders gut
im Abstandhalterhohlprofil verkrallen. Zudem wird der größte Druck auf das Abstandhalterhohlprofil
im Bereich der Kanten ausgeübt, wo dieses auch am stabilsten ist.
[0065] Es ist auch nicht nötig, daß die Lamellen 5 die gesamte Höhe der Längsseitenstege
3 und 4 einnehmen. So ist es durchaus ausreichend, wie in den Ausführungsbeispielen
dargestellt, daß diese nur gut die Hälfte der Höhe der Längsseitenstege 3 und 4 einnehmen.
Dabei sind die Lamellen 5 am oberen Ende der Längsseitenstege 3 und 4 angeordnet.
[0066] Die Lamellen 5 können ausgehend von den Längsseitenstegen 3 und 4 sich verjüngend
ausgebildet sein, wodurch gerade an deren Enden eine nochmals verbesserte Flexibilität
hergestellt wird und damit eine sehr gute Anpassung an Breitentoleranzen der Abstandhalterhohlprofile
erfolgt.
[0067] Unterhalb der Lamellen 5 können noch Dichtrippen 8 vorgesehen sein, die gegenüber
den Lamellen 5 rückspringend ausgeführt sind. Diese können unterhalb der Lamellen
5 einen Durchfluß von Trockungsmittel zu den Stoßstellen der Abstandhalterhohlprofile
verhindern. Die Dichtrippen 8 können dabei einen Raum für etwaige Verbindungsnähte
der Abstandhalterhohlprofile frei lassen.
[0068] Die Dichtrippen 8 können dabei Teil einzelner Lamellen 5 sein.
[0069] Desweiteren kann der Verbinderkörper, gebildet durch den Boden 2 und die Längsseitenstege
3 und 4 an der offenen Seite verstärkt bzw. stabilisiert werden. Hierzu ist eine Aussteifung
11 vorgesehen. Die Aussteifung 11 kann aus sich kreuzenden Streben 12 aufgebaut sein.
Vorteilhaft ist es, wenn in der Mitte der Längserstreckung des Steckverbinders zumindest
ein Abschnitt der Versteifung in Verbinderquerrichtung vorgesehen ist. Es ist aber
auch denkbar, daß je nach gewünschter Aussteifung aber auch andere Strebenkombinationen
eingesetzt werden. So ist es beispielsweise denkbar, daß rein diagonale Streben 12
vorgesehen werden, die erst bei größeren Deformationen zu einer Aussteifung des Steckverbinders
1 führen, bei geringen Deformationen jedoch mit federn.
[0070] Die Aussteifung 11 auch als Platte ausgeführt sein.
[0071] Die Aussteifung 11 ist vorzugsweise in der Mitte der Längserstreckung des Verbinders
1 vorgesehen, also im Stoßbereich der Abstandhalterhohlprofilenden.
[0072] Die Aussteifung 11 ist dabei auf oder unterhalb der größten Höhenerstreckung des
Steckverbinders 1 angebracht. Etwaige Überhöhungen auf den Längsseitenstegen sind
für die Höhe des Steckverbinders ohne Belang.
[0073] Auf der Aussteifung 11 ist eine Dichteinrichtung 13 angeordnet, die in der Lage ist,
für eine Abdichtung der Stoßstelle der Abstandhalterhohlprofilenden zu sorgen.
[0074] Die Dichteinrichtung besteht gemäß der Erfindung aus einem abdichtenden, vorzugsweise
weichen und elastischen oder teilelastischen Material, welches nicht klebrig sein
soll.
[0075] In der Vergangenheit wurde oft Butyl eingesetzt um die Stoßstellen abzudichten. Mit
Butyl versehene Steckverbinder müssen jedoch gesondert gehandhabt werden. Eine Schüttgutverarbeitung
ist nicht möglich, da das Butyl klebrig ist und damit die Steckverbinder verunreinigt.
[0076] Aus diesem Grund wurden die Butyldichtungen auf den Steckverbindern abgedeckt. Bei
der Verarbeitung musste diese Abdeckung entfernt werden.
[0077] Daher ist der Einsatz von nicht klebrigen, aber dennoch weichen Dichtungsmaterialien
von besonderem Vorteil.
[0078] Gemäß der vorliegenden Erfindung werden geschäumte Materialien mit elastischen oder
teilelastischen Eigenschaften eingesetzt, wobei TPU (Thermoplastisches Polyurethan)
vorgesehen sein kann.
[0079] Diese Materialien lassen sich besonders gut mit dem Steckverbinder verbinden, da
sich diese Materialien auf den Verbinder aufspritzen lassen under auch zusammen mit
diesem spritzen lassen.
[0080] Es wird dadurch eine stabile Verbindung geschaffen, so daß das Dichtmaterial beim
Aufschieben der Abstandhalterhohlprofile nicht abgeschoben wird.
[0081] Bei geschäumten Materialien werden vorzugsweise geschlossenporige Materialien eingesetzt,
so daß diese auch beim Beschädigungen noch dichten.
[0082] Durch diese Abdichtung kann ein unerwünschter Austritt von Füllgasen aus dem Scheibenzwischenraum
zumindest bis zur endgültigen Versiegelung bzw. Verklebung des Abstandhalters und
der Scheiben mit Dichtmittel, hier wird in der Regel Butyl verwendet, verhindert werden.
[0083] An den längsseitigen Enden der Aussteifung 11 können Abweiser vorgesehen sein, die
in den vorliegenden Beispielen als abgerundete Vorsprünge 101 ausgeführt sind, die
in den Innenraum des Steckverbinders hineinragen und verhindern, daß sich Trocknungsmittel
an der Aussteifung 11 anlagert und die Passage des Steckverbinders verstopft.
[0084] Die Abweiser 101 sind dabei am Übergang des Längsendes der Aussteifung 11 zu den
Längsseitenstegen 3 und 4 hin angeordnet und überragen die Aussteifung 11.
[0085] Es ist aber auch denkbar, daß die Abweiser 101 zusammen mit der Aussteifung 11 enden.
Wichtig ist, daß am Ende der Aussteifung 11 keine scharfe Kante vorliegt.
[0086] Wird der Steckverbinder, wie im zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt als Eckverbinder
ausgeführt, so ist ein Eckteil 21 vorgesehen, an welches sind zwei Einsteckhälften
des Steckverbinders anschließen.
[0087] Die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung 11 kann sich dabei an das Eckteil 21
anschließen.
[0088] Die Dichteinrichtung 13 ist entweder auf der Trag- und/oder Stabiliserungseinrichtung
11 angeordnet oder aber an der jeweiligen Stirnseite des Eckteils 21.
[0089] Das Eckteil 21 sollte die Abmessungen des Verbinderkörpers geringfügig überragen,
um eine Anschlagwirkung zu erzielen. Ein Überragen der Außenabmessungen der Abstandhalterhohlprofile
ist in der Regel nicht notwendig und sollte zumindest an den Seiten, an denen schlußendlich
die Glasscheiben anliegen, vermieden werden.
[0090] Das Eckteil 21 kann verschiedene Winkel einnehmen, so daß unterschiedliche Glasgestaltungen
möglich sind. In der Regel wird der Winkel jedoch 90° betragen.
[0091] Es ist in diesem Zusammenhang aber auch denkbar, daß das Eckteil 21 einen Winkel
von 180° einschließt, also daß ein Geradeverbinder vorgesehen ist.
[0092] Derartige Verbinder bieten sich zum Beispiel für die Befestigung von Sprossen im
Scheibenzwischenraum an.
1. Steckverbinder (1) mit U- oder kastenförmigem Querschnitt, der als Gerad-, Winkel-,
Eck- oder Kreuzungsverbinder ausgebildet ist, für Abstandhalterhohlprofile für Isolierglasscheiben
mit einem Bodenteil (2) und zwei Längsseitenkanten, die als vom Boden (2) aufragende
Schenkel (3, 4) ausgebildet sein können, wobei das Bodenteil (2) zusammen mit den
Längsseitenkanten den Körper des Verbinders (1) bildet, wobei an wenigstens einem
Teil der Längsseiten nach außen ragende, vorzugsweise elastisch verformbare Lamellen
(5) für jeden Einsteckabschnitt angeordnet sein können, die geneigt oder gebogen ausgeführt
sein können, wobei die Neigung oder Biegung in Einsteckrichtung nach hinten ausgebildet
sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der freien Enden der Schenkel (3, 4), vorzugsweise im Bereich der Mitte
der Längserstreckung des Steckverbinders (1) zwischen den beiden Schenkeln (3, 4)
eine Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung (11) und/oder ein Anschlag vorgesehen
ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag wenigstens in Richtung einer Seite den Verbinderkörper überragt.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenstege (3, 4) vom Boden (2) ausgehend verjüngt ausgebildet sind.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsseitenstege (3, 4) wenigstens abschnittsweise durch Lamellen gebildet werden,
deren Hüllkurve die Längsseitenstege bzw. deren Abschnitte bildet.
5. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen Boden (2) und Schenkel (3, 4) zumindest im Inneren des Steckverbinders
(1) abgerundet ausgebildet ist.
6. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Schenkeln (3, 4) wegweisende Kante der Lamellen (5) schräg ausgebildet
sind und/oder daß die Lamellen (5) auf Höhe des freien Endes der Schenkel eine größere
Ausdehnung hinsichtlich der Verbinderbreite aufweisen, als in Richtung des Bodens
(2).
7. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (5) nur einen Teil der Höhenerstreckung der Schenkel einnehmen.
8. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Übergangs zwischen Boden (2) und Schenkel (3, 4) an der Außenseite
Dichtrippen (8) vorgesehen sind, wobei diese an die Kontur eines Abstandhalterhohlprofiles
angepasst sein können und/oder wobei die Dichtrippen (8) Teil einzelner Lamellen sind.
9. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung (11) als Platte, Gitter, Strebenkombination
oder dergleichen ausgebildet ist, wobei die Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
(11) auf der maximalen Höhe des Steckverbinders (1) oder unterhalb der maximalen Höhe
des Steckverbinders (1) angeordnet sein kann.
10. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag- und/oder Stabiliserungseinrichtung (11) als Dichteinrichtung zum Abdichten
des Stoßes der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden ausgestaltet ist.
11. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dichteinrichtung (13) zum Abdichten des Stoßes der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden
auf der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung (11) und/oder am Anschlag zum Abdichten
des Stoßes der zu verbindenden Abstandhalterhohlprofilenden angeordnet ist, wobei
die Dichteinrichtung durch ein abdichtendes, vorzugsweise weiches und elastisches
oder teilelastisches Material gebildet sein kann, welches nicht klebrig sein soll
und/oder wobei die Dichteinrichtung durch ein geschäumtes Material mit elastischen
oder teilelastischen Eigenschaften gebildet sein kann, wobei wiederum TPU (Thermoplastisches
Polyurethan) vorgesehen sein kann.
12. Steckverbinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichteinrichtung mit dem Steckverbinder zusammengespritzt und/oder anderweitig
verbunden ist.
13. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an einem längsseitigen Enden der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
(11) ein Abweiser (101) vorgesehen ist, der beispielsweise als Abschrägung, Vorsprung,
Überhöhung oder dergleichen ausgebildet sein kann und/oder wobei jeweils am Übergang
des längsseitigen Endes der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung (11) und dem
jeweiligen Schenkel ein Abweiser (101) vorgesehen sein kann.
14. Steckverbinder nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Abweiser (101) über das längsseitige Ende der Trag- und/oder Stabilisierungseinrichtung
(11) hinausragt und/oder in den durch die Schenkel (3, 4), den Boden (2) und die Trag-
und/oder Stabilisierungseinrichtung (11) gebildeten Raum hineinragen kann.
15. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise im Bereich der vom Boden wegweisenden Enden der Schenkel (3, 4) Überhöhungen
(9) vorgesehen sind, wobei die Überhöhungen (9) als Längsstege ausgebildet sein können,
deren Enden abgeschrägt ausgebildet sein können und/oder wobei die Überhöhungen (9)
auf den vom Boden (2) wegweisenden Kanten der Schenkel (3, 4) und/oder auf der Trag-
und/oder Stabilisierungseinrichtung angeordnet sind und/oder daß die Überhöhungen
(9) auf den nach außen ragenden Lamellen (5) und/oder am Übergang zwischen den Schenkeln
(3, 4) und den Lamellen (5) angeordnet sind.
16. Steckverbinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Einsteckanschläge (6) im Bereich der Mitte der Längserstreckung
des Verbinders (1) angeordnet sind, wobei die Anschläge (6) an den Außenseiten der
Seitenstege (3, 4) vorgesehen sein können.