[0001] Die Erfindung betrifft ein Leitschaufelsegment für eine Gasturbine, insbesondere
Fluggasturbine, umfassend wenigstens ein radial äußeres Deckband und ein radial inneres
Deckband, die sich entlang eines jeweiligen Kreisbogens erstrecken und gemeinsam einen
Ringabschnitt bilden, wobei in radialer Richtung zwischen dem äußeren Deckband und
dem inneren Deckband mehrere Leitschaufeln in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnet
sind, die mit dem inneren Deckband und dem äußeren Deckband materialschlüssig verbunden,
insbesondere einstückig verbunden sind, wobei das äußere Deckband bezogen auf eine
axiale Längsrichtung ein axial vorderes Stirnwandelement und ein axial hinteres Stirnwandelement
umfasst, derart dass das äußere Deckband und die beiden Stirnwände im Längsschnitt
ein wannenartiges Profil bilden, wobei am äußeren Deckband für jede Leitschaufel eine
zugeordnete Verstärkungsrippe ausgebildet ist, die sich zwischen den beiden Stirnwänden
erstreckt.
[0002] Richtungsangaben wie "Axial-" bzw. "axial", "Radial-" bzw. "radial" und "Umfangs-"
sind grundsätzlich auf die Maschinenachse der Gasturbine bezogen zu verstehen, sofern
sich aus dem Kontext nicht explizit oder implizit etwas anderes ergibt.
[0003] Für die Sicherung in Umfangsrichtung derartiger Leitschaufelsegmente in einem zugehörigen
Gehäuse ist es bekannt, stiftartige Elemente zu verwenden (sogenannte Pin-Sicherung)
oder am Leitschaufelsegment ein hierfür ausgebildetes Sicherungselement anzulöten,
wobei die Verwendung von derartigen zusätzlichen Bauteilen als Sicherungselemente
zusätzliche Arbeitsschritte bei der Montage erfordert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Leitschaufelsegment im Hinblick auf dessen Einbau
und Sicherung in einem zugehörigen Gehäuse so zu verbessern, dass die obigen Nachteile
überwunden werden können.
[0005] Zur Lösung wird vorgeschlagen, dass bei wenigstens einer Leitschaufel an der hinteren
Stirnwand wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Sicherungsrippen ausgebildet sind,
wobei ein durch die beiden Sicherungsrippen in Umfangsrichtung begrenzter Zwischenraum
von radial außen nach radial innen verjüngend ausgebildet ist.
[0006] Durch die vorgeschlagene Ausgestaltung des Leitschaufelelements mit den beiden Sicherungsrippen
und dem zwischen ihnen ausgebildeten Zwischenraum kann auf die Pin-Sicherung bzw.
gelötete Sicherungselemente verzichtet werden. Dies vereinfacht den Zusammenbau bzw.
die Herstellung der Gasturbine.
[0007] Es ist bevorzugt, dass die beiden Sicherungsrippen durch eine erste Sicherungsrippe
und eine zweite Sicherungsrippe gebildet sind, wobei die erste Sicherungsrippe mit
der Verstärkungsrippe der in Umfangsrichtung innen liegenden zugeordneten Leitschaufel
verbunden ist.
[0008] Weiter wird vorgeschlagen, dass die zweite Sicherungsrippe nur in der hinteren Stirnwand
ausgebildet ist.
[0009] Die Ausgestaltung der beiden Sicherungsrippen stellt eine optimierte Anpassung der
strukturellen Steifigkeit an der betreffenden Leitschaufel dar in Kombination mit
der gewünschten Umfangssicherung durch die beiden Sicherungsrippen.
[0010] Weiterbildend wird vorgeschlagen, dass die erste Sicherungsrippe und die zweite Sicherungsrippe
bezogen auf eine entlang einer Umfangsrichtungstangente verlaufende Breitenrichtung
voneinander verschiedene Rippenbreiten aufweisen, wobei die Umfangsrichtungstangente
auf jeweils gleichem radialem Abstand vom Zentrum des Kreissegments liegt.
[0011] Dabei ist es bevorzugt, dass die erste Sicherungsrippe oder/und die zweite Sicherungsrippe
eine von radial außen nach radial innen zunehmende Breite aufweisen.
[0012] Weiter wird vorgeschlagen, dass die erste und die zweite Sicherungsrippe auf gleichem
radialem Abstand vom Zentrum des Kreissegments in axialer Richtung gemessene voneinander
unterschiedliche Rippenhöhen aufweisen.
[0013] Dabei kann die erste Sicherungsrippe auf gleichem radialem Abstand vom Zentrum des
Kreissegments eine größere Rippenhöhe und eine größere Rippenbreite aufweisen als
die zweite Sicherungsrippe.
[0014] Aus diesen einzelnen bevorzugten Merkmalen ergeben sich zwei in ihren Dimensionen
und ihrer jeweiligen Form optimal angepasste Sicherungsrippen für die Umfangssicherung
des Leitschaufelsegments. Die Formgebung kann insbesondere auch dahingehend optimiert
sein, dass eine verbesserte Flächenpressung zwischen den Sicherungsrippen und einem
anliegenden Gehäusebauteil, insbesondere einer die beiden Sicherungsrippen aufnehmende
Gehäusenut, erreicht werden kann. Hierdurch kann für die in einer Gasturbine, insbesondere
Fluggasturbine verwendeten Leitschaufelsegmente ein für jeden Betriebszustand der
Gasturbine optimale Umfangssicherung ermöglicht werden.
[0015] Das Leitschaufelsegment umfasst vorzugsweise wenigstens drei, weiter bevorzugt vier
bis sechs Leitschaufeln, wobei die beiden Sicherungsrippen bezogen auf die Umfangsrichtung
einer innen liegenden Leitschaufel (16, 16a), vorzugsweise der zweiten oder der dritten
oder der vierten Leitschaufel zugeordnet sind. Allerdings kann das Leitschaufelsegment
auch eine andere Anzahl von Leitschaufeln aufweisen, insbesondere auch 7 oder mehr.
Allgemeiner kann auch gesagt werden, dass die beiden Sicherungsrippen bezogen auf
die Umfangsrichtung in einem mittleren Bereich der hinteren Stirnwand angeordnet sind
bzw. einer Leitschaufel zugeordnet sind, die benachbart zur Mitte der Stirnwand liegt,
oder bei einer ungeraden Anzahl von Leitschaufeln der mittleren Leitschaufel zugeordnet
sind.
[0016] Um die strukturelle Steifigkeit zu verbessern ist es bevorzugt, dass die beiden Sicherungsrippen
einstückig mit der hinteren Stirnwand, insbesondere einstückig mit dem Leitschaufelsegment
ausgebildet sind.
[0017] Die Erfindung betrifft auch eine Gasturbine, insbesondere Fluggasturbine mit wenigstens
einem ringförmigen Leitschaufelmodul, das aus mehreren oben beschriebenen Leitschaufelsegmenten
zusammengesetzt ist.
[0018] Dabei kann das Leitschaufelmodul Teil einer Turbinenstufe sein, insbesondere einer
Turbinenstufe einer Niederdruckturbine.
[0019] Bei der Gasturbine ist es ferner bevorzugt, dass ein Gehäuseelement der Turbine,
insbesondere der Niederdruckturbine derart ausgestaltet ist, dass es mit den Sicherungsrippen
von wenigstens einem Leitschaufelsegment in formschlüssiger oder/und reibschlüssiger
Verbindung steht, derart dass das Leitschaufelsegment im Betrieb der Gasturbine zumindest
in Umfangsrichtung durch die Verbindung zwischen zwischen Gehäuse und Sicherungsrippen
gehalten ist. Dabei ist es bevorzugt, dass die Verbindung zwischen Gehäuse und Sicherungsrippen
durch eine die Sicherungsrippen aufnehmende Nut gebildet ist.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren beispielhaft
und nicht einschränkend beschrieben.
Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten schematischen Perspektivdarstellung eine Ausführungsform
eines Leitschaufelsegments.
Fig. 2 zeigt in einer schematischen vergrößerten Perspektivdarstellung Sicherungsrippen
gemäß dem gestrichelt gekennzeichneten Bereich II der Figur 1.
[0021] Ein in Figur 1 vereinfacht perspektivisch dargestelltes Leitschaufelelement 10 umfasst
ein radial inneres Deckband 12 (unten in Figur 1), ein radial äußeres Deckband 14
(oben in Figur 1) und mehrere Leitschaufeln 16, die in radialer Richtung RR zwischen
den beiden Deckbändern 12 und 14 angeordnet sind. In Umfangsrichtung sind mehrere
Leitschaufeln 16 nebeneinander angeordnet. Die beiden Deckbänder 14, 16 bilden einen
Ringabschnitt, wobei mehrere Leitschaufelsegmente, die zu einem Leitschaufelring (nicht
dargestellt) zusammengesetzt sind, in radialer Richtung RR und in Umfangsrichtung
UR einen Ringkanal begrenzen, durch den in axialer Richtung AR ein Fluid, insbesondere
Heißgas strömen kann.
[0022] Die Leitschaufeln 16 sind mit den beiden Deckbändern 12 und 14 vorzugsweise materialschlüssig
verbunden, insbesondere einstückig ausgebildet. Ein Leitschaufelsegment 10 kann insbesondere
durch Gießverfahren aus Metall hergestellt werden. Die Leitschaufeln 16 sind bevorzugt
hohl ausgebildet. Am radial äußeren Deckband 14 sind Öffnungen 18 ersichtlich, die
mit dem Hohlraum der einzelnen Leitschaufeln 16 in Verbindung stehen und die insbesondere
dazu dienen, den Gießkern nach nach dem Gießen des Leitschaufelsegments 10 aus den
einzelnen Leitschaufeln 16 wieder zu entfernen.
[0023] Bei dem radial äußeren Deckband 14 sind in axialer Richtung AR eine vordere Stirnwand
20 und eine hintere Stirnwand 22 vorgesehen, die vom Deckband 16 aus radial nach außen
vorstehen, derart dass das Deckband 16 und die Stirnwände 20, 22 ein wannenartiges
Profil in einem zur Axialrichtung AR parallelen Längsschnitt aufweisen. Die Stirnwände
20, 22 sind gegenüber der radialen Richtung geneigt, vorzugsweise unter einem Winkel
von etwa 20° bis 45°.
[0024] Wie aus der Figur 1 ersichtlich, weisen die Leitschaufeln 16 ein Strömungs- bzw.
Schaufelprofil auf mit einer aufgrund des Blickwinkels nicht sichtbaren konvexen Saugseite
und einer konkaven Druckseite 24, wobei die Saugseite und die Druckseite 24 über eine
Vorderkante 26 und eine Hinterkante 28 miteinander verbunden sind. Strömt Heißgas
in im Wesentlichen axialer Richtung AR in den durch die Deckbänder 12, 14 und die
Leitschaufeln 16 gebildeten Strömungskanälen 30 wirkt aufgrund der Strömungsprofile
der Leitschaufeln 16 eine in der gezeigten Ausführungsform in Umfangsrichtung UR nach
links (bzw. im Gegenuhrzeigersinn) wirkende Kraft auf das Leitschaufelsegment 10.
Um die notwendige strukturelle Festigkeit zu gewährleisten, kann jeder Leitschaufel
16 im radial äußeren Deckband 14 eine Verstärkungsrippe 32 zugeordnet sein, um die
wirkenden Kräfte am Deckband 14 bzw. den Stirnwänden 20, 22 abzustützen.
[0025] Die beim Durchströmen von Heißgas in Umfangsrichtung UR wirkenden Kräfte werden ferner
durch wenigstens zwei Sicherungsrippen 34, 36 an einem das Leitschaufelsegment 10
aufnehmenden Gehäuse (nicht dargestellt) abgestützt, so dass das Leitschaufelsegment
10 bzw. ein aus mehreren Leitschaufelsegmenten gebildeter Leitschaufelring einer Turbinenstufe
einer Gastrubine in Umfangsrichtung gesichert ist.
[0026] Die Ausgestaltung und Anordnung einer ersten Sicherungsrippe 34 und einer zweiten
Sicherungsrippe 36 wird nachfolgend anhand der vergrößerten Darstellung der Figur
2 erläutert, die dem gestrichelt umrandeten Bereich II der Fig. 1 entspricht.
[0027] Die erste Sicherungsrippe 34 erstreckt sich in radialer Richtung RR von einem oberen
Rand 38 der Stirnwand 22 nach unten bzw. radial innen. In ihrem oberen Bereich weist
sie ausgehend vom oberen Rand 38 einen Übergangsbereich 35 auf, der bevorzugt geneigt
oder stufenartig ausgebildet ist. In ihrem unteren Bereich geht sie bei 39 (Übergangsbereich)
direkt in die der Leitschaufel 16a (Fig. 1) zugeordnete Verstärkungsrippe 32a über.
Die erste Sicherungsrippe 34 weist eine in Umfangsrichtung UR bzw. entlang einer Umfangrichtungstangente
verlaufende Breite auf, wobei die Breite von radial außen nach radial innen zunimmt.
In axialer Richtung steht die erste Sicherungsrippe 34 von der Stirnwand 22 ab und
weist eine in axialer Richtung verlaufende zugehörige Höhe auf.
[0028] Die zweite Sicherungsrippe 36 erstreckt sich ebenfalls in radialer Richtung RR von
dem oberen Rand 38 der Stirnwand 22 nach unten bzw. radial innen. In ihrem oberen
Bereich weist sie ausgehend vom oberen Rand 38 einen Übergangsbereich 37 auf, der
bevorzugt geneigt oder stufenartig ausgebildet ist. Allerdings endet die zweite Sicherungsrippe
in radialer Richtung RR in einem Abschlussbereich 41 zwischen Stirnwand 22 und Deckband
14, das in dieser Darstellung nur noch angedeutet ist. Die zweite Sicherungsrippe
36 ist also vorzugsweise nur an der Stirnwand 22 vorgesehen und weist keine rippenartige
Fortsetzung oder Verbindung zu einer anderen Verstärkungsrippe einer Leitschaufel
auf. Auch die zweite Sicherungsrippe 36 weist eine in Umfangsrichtung UR bzw. entlang
einer Umfangrichtungstangente verlaufende Breite auf, wobei die Breite von radial
außen nach radial innen zunimmt. In axialer Richtung steht die zweite Sicherungsrippe
36 von der Stirnwand 22 ab und weist eine in axialer Richtung verlaufende zugehörige
Höhe auf.
[0029] Die erste Sicherungsrippe 34 und die zweite Sicherungsrippe 36 sind voneinander in
einem Abstand RA angeordnet, der einer Breite eines zwischen den beiden Sicherungsrippen
34, 36 gebildeten Zwischenraumes 40 entspricht. Die Breite RA des Zwischenraumes 40
nimmt von radial außen nach radial innen ab. Der Zwischenraum 40 ist also von radial
außen nach radial innen verjüngend bzw. sich verengend ausgebildet. Diese Verjüngung
des Zwischenraumes 40 wird dadurch gebildet, dass eine dem Zwischenraum 40 zugewandte
erste Innenwand 42 der ersten Sicherungsrippe 34 und eine dem Zwischenraum 40 zugewandte
zweite Innenwand 44 der zweiten Sicherungsrippe 36 geneigt zueinander verlaufen. Dabei
sind beiden Innenwände 42, 44 zumindest bezogen auf eine durch die Radialrichtung
RR und die Axialrichtung aufgespannte Ebene geneigt, die in der vorliegenden Darstellung
im Wesentlichen orthogonal zur Zeichnungsebene verläuft.
[0030] Jede Sicherungsrippe 34, 36 weist eine vom Zwischenraum 40 abgewandte Außenwand 46
bzw. 48 auf, wobei die Außenwand 46 der ersten Sicherungsrippe 34 zugeordnet ist und
die Außenwand 48 der zweiten Sicherungsrippe zugeordnet ist. In einem zusammengebauten
Zustand einer Gasturbine sind die beiden Sicherungsrippen 34, 36 in einer an einem
Gehäuse ausgebildeten gemeinsamen Nut aufgenommen, derart dass die beiden Außenwände
46, 48 mit korrespondierenden Innenseiten der nicht dargestellten Gehäusenut in Kontakt
kommen können bzw. stehen können. Diese flächige Anlage der Außenwände 46, 48 an den
Innenseiten der Gehäusenut ermöglicht eine Abstützung des Leitschaufelsegments in
Umfangsrichtung an dem Gehäuse. Die Außenwände 46, 48 der ersten Sicherungsrippe 34
und der zweiten Sicherungsrippe 36 erstrecken sich vorzugsweise im Wesentlichen parallel
oder von radial innen nach radial außen leicht konvergent zueinander. Werden die Außenwände
46, 48 in dieser Art ausgebildet, kann das Leitschaufelelement 10 in radialer Richtung
leichtgängig und einfach in die die Sicherungsrippen 34, 36 aufnehmende Nut des Gehäuses
eingeführt werden. Die Nut des Gehäuses kann besonderes einfach hergestellt werden,
wenn die die Nut in Umfangsrichtung begrenzenden Wandungen ebenfalls im Wesentlichen
parallel oder von radial innen nach radial außen leicht konvergent zueinander verlaufen.
[0031] Die Breite der ersten Sicherungsrippe 34 ist zwischen dem radial äußeren Übergangsbereich
35 und dem radial inneren Übergangsbereich 39 auf der gesamten radialen Länge größer
als die Breite der zweiten Sicherungsrippe 36 zwischen deren radial äußerem Übergangsbereich
37 und deren Abschlussbereich 41. Zusätzlich ist die Höhe, d. h. die Erstreckung in
axialer Richtung, der ersten Sicherungsrippe 34 zwischen dem Übergangsbereich 35 und
dem Übergangsbereich 39 größer als die Höhe der zweiten Sicherungsrippe 36 zwischen
deren Übergangsbereich 37 und deren Abschlussbereich 41. Anders ausgedrückt ist bei
gleichem radialen Abstand vom Zentrum die Querschnittsfläche der ersten Sicherungsrippe
34 größer als die Querschnittsfläche der zweiten Sicherungsrippe 36. Dies gilt für
die hier dargestellte Ausführungsform für die gesamte radiale Länge der ersten und
der zweiten Sicherungsrippe 34, 36. Entsprechend ist die Außenfläche 46 der ersten
Sicherungsrippe 34 größer als die Außenfläche der 48 der zweiten Sicherungsrippe 36.
[0032] Die Dimensionierung der beiden Sicherungsrippen erfolgt unter Berücksichtigung der
Anordnung der Leitschaufeln 16 und deren Schaufelprofil sowie den damit verbundenen
Krafteinwirkungen in Umfangsrichtung auf das Leitschaufelsegment 10. Wie bereits oben
beschrieben, wirken in der vorliegenden Ausführungsform beim Durchströmen von Heißgas
durch das Leitschaufelsegment 10 bzw. durch einen geschlossenen Leitschaufelring größere
Druckkräfte in Umfangsrichtung nach links (Gegenuhrzeigersinn), so dass im Betrieb
größere Kräfte in Umfangsrichtung mittels der ersten Sicherungsrippe 34 abgestützt
werden müssen. Insbesondere die größere Außenfläche 46 der ersten Sicherungsrippe
34 ermöglicht eine ausreichende Flächenpressung und Abstützung des Leitschaufelsegments
10 am Gehäuse bzw. der im Gehäuse vorgesehenen Nut.
[0033] Die von radial außen nach radial innen abnehmende Breite RA des Zwischenraums 40
wird durch die zunehmende Breite der ersten und der zweiten Sicherungsrippe 34, 36
bewirkt. Die beiden Sicherungsrippen 34, 36 weisen somit ihre größte Breite radial
innen, bezogen auf die radiale Länge der beiden Sicherungsrippen 34, 36 unterhalb
(nach radial innen) ihrer jeweiligen Mitte auf. Hierdurch können insbesondere im Übergangsbereich
zwischen der Verstärkungsrippe 32a der Leitschaufel 16a wirkende Kräfte, die größer
sind, als diejenigen, die radial außen noch wirken, optimal über das Deckband 14,
die Stirnwand 22 und die Sicherungsrippen 34, 36 abgestützt werden.
[0034] Die hier dargestellte Ausführungsform ist rein exemplarisch. Die erste und die zweite
Sicherungsrippe 34, 36 könnten auch vertauscht sein, beispielsweise wenn die Leitschaufeln
16 mit ihrem Schaufelprofil anders ausgestaltet wären, insbesondere die Druckseite
und die Saugseite vertauscht wären, so dass in Umfangsrichtung größere Druckkräfte
nach rechts (Uhrzeigersinn) wirken würden. Die Dimensionierung der beiden Sicherungsrippen
kann an unterschiedliche Gasturbinen bzw. unterschiedliche Gehäuse angepasst werden.
Dabei können unterschiedliche Formen und Dimensionen der beiden Sicherungsrippen 34,
36 bereits bei der Herstellung eines Leitschaufelsegments 10 berücksichtigt werden,
so dass ein fertig hergestelltes, insbesondere gegossen Leitschaufelelement 10, bereits
die beiden Sicherungsrippen 34, 36 aufweist, die einstückig mit dem Leitschaufelsegment
ausgebildet sind. Insgesamt kann durch die Wahl und Dimensionierung der beiden Sicherungsrippen
eine optimierte Einstellung der Flächenpressung zwischen den Sicherungsrippen und
der Gehäusenut erreicht werden. Ferner ergibt sich eine Kostenersparnis bei der Gehäusefertigung
durch die Wahl eines optimierten Abstandes zwischen den beiden Sicherungsrippen, durch
den Wegfall von zusätzlichen Bearbeitungsschritten, wie etwa Auftrag von Lotmaterial
oder Einsetzen von Sicherungsstiften und dergleichen. Die beiden Sicherungsrippen
34, 36 ermöglichen also insgesamt eine flexible Anpassung an notwendige strukturelle
Gegebenheiten eines Gasturbinentyps, bei dem die Leitschaufelsegmente zum Einsatz
kommen sollen.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Leitschaufelelement
- 12
- radial inneres Deckband
- 14
- radial äußeres Deckband
- 16/16a
- Leitschaufel
- 18
- Öffnung
- 20
- vordere Stirnwand
- 22
- hintere Stirnwand
- 24
- Druckseite
- 26
- Vorderkante
- 28
- Hinterkante
- 30
- Strömungskanäle
- 32/32a
- Verstärkungsrippe
- 34
- erste Sicherungsrippe
- 35
- Übergangsbereich
- 36
- zweite Sicherungsrippe
- 37
- Übergangsbereich
- 38
- oberer Rand
- 39
- Übergangsbereich
- 40
- Zwischenraum
- 41
- Abschlussbereich
- 42
- erste Innenwand der ersten Sicherungsrippe
- 44
- zweite Innenwand der zweiten Sicherungsrippe
- 46
- Außenwand der ersten Sicherungsrippe
- 48
- Außenwand der zweiten Sicherungsrippe
- AR
- axiale Richtung
- RA
- Breite des Zwischenraums 40
- RR
- radiale Richtung
- UR
- Umfangsrichtung
1. Leitschaufelsegment (10) für eine Gasturbine, insbesondere Fluggasturbine, umfassend
wenigstens ein radial äußeres Deckband (14) und ein radial inneres Deckband (12),
die sich entlang eines jeweiligen Kreisbogens erstrecken und gemeinsam einen Ringabschnitt
bilden, wobei in radialer Richtung (RR) zwischen dem äußeren Deckband (14) und dem
inneren Deckband (12) mehrere Leitschaufeln (16, 16a) in Umfangsrichtung (UR) nebeneinander
angeordnet sind, die mit dem inneren Deckband (12) und dem äußeren Deckband (14) materialschlüssig
verbunden, insbesondere einstückig verbunden sind, wobei das äußere Deckband (14)
in einer axialen Längsrichtung (AR) ein axial vorderes Stirnwandelement (20) und ein
axial hinteres Stirnwandelement (22) umfasst, derart dass das äußere Deckband (14)
und die beiden Stirnwände (20, 22) im Längsschnitt ein wannenartiges Profil bilden,
wobei am äußeren Deckband (14) für jede Leitschaufel (16, 16a) eine zugeordnete Verstärkungsrippe
(32, 32a) ausgebildet ist, die sich zwischen den beiden Stirnwänden (20, 22) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer Leitschaufel (16a) an der hinteren Stirnwand (22) wenigstens
zwei nebeneinander angeordnete Sicherungsrippen (34, 36) ausgebildet sind, wobei ein
durch die beiden Sicherungsrippen (34, 36) in Umfangsrichtung (UR) begrenzter Zwischenraum
(40) von radial außen nach radial innen verjüngend ausgebildet ist.
2. Leitschaufelsegment nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sicherungsrippen (34, 36) durch eine erste Sicherungsrippe (34) und eine
zweite Sicherungsrippe (36) gebildet sind, wobei die erste Sicherungsrippe (34) mit
der Verstärkungsrippe (32a) der in Umfangsrichtung (UR) innen liegenden, zugeordneten
Leitschaufel (16a) verbunden ist.
3. Leitschaufelsegment nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Sicherungsrippe (36) nur in der hinteren Stirnwand (22) ausgebildet ist.
4. Leitschaufelsegment nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherungsrippe (34) und die zweite Sicherungsrippe (36) bezogen auf eine
entlang einer Umfangsrichtungstangente verlaufende Breitenrichtung voneinander verschiedene
Rippenbreiten aufweisen, wobei die Umfangsrichtungstangente auf jeweils gleichem radialem
Abstand vom Zentrum des Kreissegments liegt.
5. Leitschaufelsegment nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherungsrippe (34) oder/und die zweite Sicherungsrippe (36) eine von
radial außen nach radial innen zunehmende Breite aufweisen.
6. Leitschaufelsegment nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Sicherungsrippe (34, 36) auf gleichem radialem Abstand vom
Zentrum des Kreissegments in axialer Richtung (AR) gemessene, voneinander unterschiedliche
Rippenhöhen aufweisen.
7. Leitschaufelsegment nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherungsrippe (34) auf gleichem radialem Abstand vom Zentrum des Kreissegments
eine größere Rippenhöhe und eine größere Rippenbreite aufweist als die zweite Sicherungsrippe
(36).
8. Leitschaufelsegment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens drei, vorzugsweise vier bis sechs Leitschaufeln (16, 16a) umfasst,
wobei die beiden Sicherungsrippen (34, 36) bezogen auf die Umfangsrichtung (UR) einer
innen liegenden Leitschaufel (16, 16a), vorzugsweise der zweiten oder der dritten
oder der vierten Leitschaufel (16a) zugeordnet sind.
9. Leitschaufelsegment nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Sicherungsrippen (34, 36) einstückig mit der hinteren Stirnwand (22),
insbesondere einstückig mit dem Leitschaufelsegment (10) ausgebildet sind.
10. Gasturbine, insbesondere Fluggasturbine mit wenigstens einem ringförmigen Leitschaufelmodul,
das aus mehreren Leitschaufelsegmenten (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zusammengesetzt ist.
11. Gasturbine nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Leitschaufelmodul Teil einer Turbinenstufe ist, insbesondere einer Turbinenstufe
einer Niederdruckturbine.
12. Gasturbine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuseelement der Turbine, insbesondere der Niederdruckturbine derart ausgestaltet
ist, dass es mit den Sicherungsrippen (34, 36) von wenigstens einem Leitschaufelsegment
(10) in formschlüssiger oder/und reibschlüssiger Verbindung steht, derart dass das
Leitschaufelsegment (10) im Betrieb der Gasturbine zumindest in Umfangsrichtung durch
die Verbindung zwischen Gehäuse und Sicherungsrippen (34, 36) gehalten ist, wobei
vorzugsweise die Verbindung zwischen Gehäuse und Sicherungsrippen (34, 36) durch eine
die Sicherungsrippen (34, 36) aufnehmende Nut gebildet ist.