[0001] Die Erfindung betrifft einen Bus, insbesondere einen Reisebus, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1, eine Baueinheit für einen Bus nach Patentanspruch 13 sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines Busses, insbesondere eines Reisebusses, nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 14.
[0002] Es ist bekannt, an einem Reisebus eine Hubeinrichtung bzw. eine Lifteinrichtung vorzusehen,
mittels der einem Rollstuhlfahrer der Einstieg in den Bus und der Ausstieg aus dem
Bus erleichtert wird.
[0003] Beispielsweise ist aus der
DE 10 2012 007 666 A1 ein Reisebus mit einer Liftvorrichtung als Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer bekannt,
bei der der Reisebus als Hochbodenbus ausgebildet ist. Mittels der hier als Vertikallift
ausgebildeten Liftvorrichtung kann eine plattenförmige Hubbühne von einer Grundstellung,
in der die Hubbühne das Höhenniveau eines Unterbodens des Busses aufweist, vertikal
in eine Hubstellung auf das Niveau des Hochbodens des Busses verlagert werden. Dadurch
kann ein Rollstuhlfahrer auf komfortable Weise in den als Hochbodenbus ausgebildeten
Reisebus einsteigen.
[0004] Für einen im Inneren des Busses befindlichen Rollstuhlfahrer ist es jedoch schwierig,
ausgehend von einem Einstiegsbereich des Busses über einen Mittelgang bzw. Durchgang
des Busses hin zu einem für den Rollstuhlfahrer vorgesehenen Rollstuhlfahrer-Stellplatz
zu kommen. Dies liegt einerseits daran, dass der Rollstuhlfahrer-Stellplatz häufig
podestartig erhaben von einem angrenzenden Bodenbereich des Bus-Mittelgangs ausgebildet
ist. Zudem kann der Bus-Mittelgang auch Stufen aufweisen, die überwunden werden müssen,
um zu dem Rollstuhlfahrer-Stellplatz zu gelangen.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist es aus der
DE 10 2012 007 666 A1 weiter bekannt, oberhalb eines Mittelgang-Bodens des Reisebusses eine Plattform anzubringen,
die mittels einer Antriebseinrichtung entlang des Mittelgangs verlagert werden kann.
Mittels dieser Plattform kann ein mittels der Liftvorrichtung angehobener Rollstuhlfahrer
ausgehend von einem Einstiegsbereich des Reisebusses entlang des Mittelgangs hin zu
einem für den Rollstuhlfahrer vorgesehenen Fahrgastplatz verlagert werden. Eine derartige
Verlagerung des Rollstuhlfahrers entlang des Mittelgangs ist jedoch aufwändig und
bauraumbedingt nur schwierig zu realisieren.
[0006] Auch das Vorsehen oder das Mitführen einer Rampe mit geringer Steigung, mittels der
die genannten Höhenunterschiede überwunden werden können, ist umständlich und kann
bauraumbedingt häufig nicht realisiert werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Bus, insbesondere einen Reisebus, eine
Baueinheit für den Bus sowie ein Verfahren zum Betreiben des Busses bereitzustellen,
mittels denen die Höhenunterschiede im Inneren des Busses auf einfache und komfortable
Weise überwunden werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0009] Gemäß Patentanspruch 1 wird ein Bus, insbesondere ein Reisebus, mit mehreren Fahrgastplätzen
und wenigstens einem begehbaren und/oder befahrbaren Durchgang bzw. Mittelgang zum
Erreichen der Fahrgastplätze, insbesondere ausgehend von wenigstens einem an den Durchgang
angrenzenden Ein- und Ausstiegsbereich des Busses, vorgeschlagen. Erfindungsgemäß
ist wenigstens eine Hubeinrichtung vorgesehen, mittels der ein Hub-Bodenbereich des
Durchgangs zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen Objekt, insbesondere
zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen Rollstuhlfahrer als Fahrgast,
vertikal bzw. in Fahrzeug-Hochrichtung von einer Grundposition in eine Hubposition
und umgekehrt verlagert werden kann. In der Grundposition ist der Hub-Bodenbereich
dabei vertikal unterhalb wenigstens eines an dem Hub-Bodenbereich angrenzenden Hoch-Bodenbereichs
angeordnet. In der Hubposition weist der Hub-Bodenbereich dasselbe Höhenniveau wie
der an den Hub-Bodenbereich angrenzende Hoch-Bodenbereich auf.
[0010] Auf diese Weise können die Höhenunterschiede im Inneren des Busses einfach und komfortabel
überwunden werden, da ein auf dem durchgangsseitigen Hub-Bodenbereich befindliches
Objekt nun mittels der erfindungsgemäßen Hubeinrichtung in Vertikalrichtung verlagert
werden kann. So kann beispielsweise eine durchgangsseitige Stufe einfach und komfortabel
mittels einer im Bereich der Stufe angeordneten erfindungsgemäßen Hubeinrichtung überwunden
werden. Die Hubeinrichtung kann dabei von einem schiebbaren bzw. fahrbaren Objekt,
beispielsweise von einem Rollstuhlfahrer oder einem Servierwagen zum Servieren von
Speisen und Getränken, oder aber auch von einer auf dem Hub-Bodenbereich stehenden
Person genutzt werden. Ebenso kann die erfindungsgemäße Hubeinrichtung beispielsweise
auch im Bereich eines von dem Durchgang-Boden erhabenen Rollstuhlfahrer-Stellplatzes
vorgesehen sein, wobei mittels der Hubeinrichtung dann ein Rollstuhlfahrer ausgehend
von einem Höhenniveau des Durchgangs-Bodens vertikal nach oben hin zu einem Höhenniveau
des Rollstuhlfahrer-Stellplatzes und umgekehrt verlagert werden kann.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Busses weist der Hub-Bodenbereich
in der Grundposition dasselbe Höhenniveau wie wenigstens ein an dem Hub-Bodenbereich
angrenzender, durchgangsseitiger Bodenbereich auf. Dadurch kann ein sich auf dem Durchgang
befindliches Objekt einfach und komfortabel auf den in der Grundposition angeordneten
Hub-Bodenbereich verlagert werden.
[0012] Weiter bevorzugt bildet der Hoch-Bodenbereich eine Stellfläche bzw. einen Stellplatz
für einen Rollstuhlfahrer als Fahrgast aus. Somit kann der Rollstuhlfahrer einfach
und komfortabel ausgehend von einem Durchgang-Bodenbereich hin zu der vertikal oberhalb
des Durchgang-Bodenbereichs befindlichen Stellfläche für den Rollstuhlfahrer verlagert
werden.
[0013] Alternativ und/oder zusätzlich kann der Hoch-Bodenbereich aber auch durch einen durchgangsseitigen
Bodenbereich gebildet sein. Dadurch kann ein sich auf einem ersten Bodenbereich des
Durchgangs befindliches Objekt auf einfache und komfortable Weise hin zu einem angrenzenden,
vertikal oberhalb oder unterhalb des ersten Bodenbereichs befindlichen zweiten Bodenbereich
des Durchgangs verlagert und somit eine Stufe im Durchgang überwunden werden.
[0014] In einer bevorzugten konkreten Ausgestaltung ist der Übergang zwischen dem in der
Grundposition angeordneten Hub-Bodenbereich und dem Hoch-Bodenbereich stufenartig,
insbesondere treppenstufenartig, ausgebildet. Ein derart ausgebildeter Übergang stellt
üblicherweise ein besonders schwer zu überwindendes Hindernis dar.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Hubeinrichtung eine Antriebseinrichtung
auf, mittels der der Hub-Bodenbereich zusammen mit dem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen
Objekt relativ zu dem Hoch-Bodenbereich vertikal verlagert werden kann. So kann das
sich auf dem Hub-Bodenbereich befindliche Objekt auf besonders komfortable Weise vertikal
verlagert werden. Grundsätzlich kann die Antriebseinrichtung beispielsweise mechanisch
oder elektromechanisch ausgebildet sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Antriebseinrichtung
pneumatisch bzw. elektropneumatisch ausgebildet ist, da dadurch ein besonders kompakter,
leichter und funktionssicherer Aufbau realisiert werden kann.
[0016] Vorzugsweise weist die pneumatische Antriebseinrichtung wenigstens ein, insbesondere
mehrere, mittels einer Aufblaseinrichtung, insbesondere mittels eines Kompressors,
aufblasbares Luftkissen auf, wobei durch Aufblasen des wenigstens einen Luftkissens
der Hub-Bodenbereich relativ zu dem Hoch-Bodenbereich vertikal angehoben werden kann,
und wobei durch Ablassen von Luft aus dem wenigstens einen Luftkissen der Hub-Bodenbereich
relativ zu dem Hoch-Bodenbereich vertikal abgesenkt werden kann. Mittels eines derartigen
Luftkissens können große Hubkräfte in Kombination mit einem besonders kompakten Aufbau
realisiert werden. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, das mittels der Aufblaseinrichtung
bzw. mittels des Kompressors nicht nur das wenigstens eine Luftkissen der erfindungsgemäßen
Hubeinrichtung sondern auch noch weitere pneumatische Systeme des Fahrzeugs, beispielsweise
eine Luftfederung oder pneumatisches Bremssystem des Fahrzeugs, mit Druckluft versorgt
werden.
[0017] In einer bevorzugten konkreten Ausgestaltung ist der Hub-Bodenbereich durch ein,
insbesondere plattenförmiges, Bodensegment gebildet, wobei das wenigstens eine Luftkissen,
in Vertikalrichtung gesehen, zwischen dem Bodensegment und einem unterhalb des Bodensegments
angeordneten Stützwandbereich zur vertikalen Abstützung des wenigstens einen Luftkissens
angeordnet ist. So kann die pneumatische Antriebseinrichtung einfach und effektiv
realisiert werden. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das in der Grundposition angeordnete
Bodensegment auf wenigstens einem Stützelement aufliegt, um den Energieverbrauch der
pneumatischen Antriebseinrichtung gering zu halten und einem Wackeln des in der Grundposition
angeordneten Bodensegments entgegenzuwirken.
[0018] Weiter bevorzugt ist bzw. sind der Stützwandbereich und/oder das Stützelement durch
einen Wannenkörper gebildet, wobei das wenigstens eine Luftkissen zumindest teilweise
in einem Aufnahmeraum des Wannenkörpers angeordnet ist. Mittels eines derartigen Wannenkörpers
kann ein besonders einfacher und kompakter Aufbau realisiert werden. Bevorzugt ist
dabei vorgesehen, dass der Wannenkörper mit einem Fahrgestellrahmen bzw. mit einem
Chassis des Busses verbunden ist. Grundsätzlich kann der Wannenkörper beispielsweise
mittels Schraub- und/oder Nietverbindungen an dem Fahrgestellrahmen befestigt sein.
Vorzugsweise erfolgt die Festlegung des Wannenkörpers an dem Fahrgestellrahmen jedoch
mittels einer Schweißverbindung.
[0019] Bevorzugt ist der Hub-Bodenbereich durch ein, insbesondere plattenförmiges, Bodensegment
gebildet, wobei die Hubeinrichtung eine Führungseinrichtung, insbesondere eine Linear-Führungseinrichtung,
aufweist, mittels der das Bodensegment relativ zu dem Hoch-Bodenbereich vertikal verlagerbar
geführt ist. Mittels einer derartigen Führungseinrichtung kann auf einfache und zuverlässige
Weise sichergestellt werden, dass das Bodensegment mittels der Hubeinrichtung in Vertikalrichtung
bzw. in Fahrzeug-Hochrichtung verlagert wird.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Bodensegment relativ zu dem Wannenkörper
vertikal verlagerbar an dem Wannenkörper festgelegt. Dadurch wird ein besonders kompakter
und einfach montierbarer Aufbau realisiert. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der
Wannenkörper mehrere, insbesondere zwei, Führungsstäbe aufweist, mittels denen das
Bodensegment relativ zu dem Wannenkörper vertikal verlagerbar geführt ist. Auf diese
Weise kann das Bodensegment funktionssicher und einfach relativ zu dem Wannenkörper
in Vertikalrichtung bzw. in Fahrzeug-Hochrichtung verlagert werden.
[0021] Weiter bevorzugt ist jedem Führungsstab des Wannenkörpers ein korrespondierendes
Führungselement des Bodensegments zugeordnet, wobei jedes Führungselement wenigstens
einen Ringbereich aufweist, der den zugeordneten Führungsstab, insbesondere mit einem
definierten Spaltabstand, ringförmig umgreift. So kann das Bodensegment einfach und
zuverlässig relativ zu dem Wannenkörper vertikal verlagerbar an dem Wannenkörper befestigt
werden.
[0022] Zur Lösung der bereits genannten Aufgabe wird ferner eine Baueinheit für einen Bus,
insbesondere für einen Reisebus, beansprucht, mit einem, insbesondere plattenförmigen,
Bodensegment, das im montierten Zustand der Baueinheit einen Bodenbereich eines Bus-Durchgangs
ausbildet, wobei auf dem Bodensegment wenigstens ein Objekt, insbesondere wenigstens
ein Rollstuhlfahrer, anordenbar ist, wobei die Baueinheit wenigstens ein Fixierelement
aufweist, mittels dem die Baueinheit mit dem Bus verbunden ist, und wobei die Baueinheit
zumindest einen Teil einer Hubeinrichtung aufweist, mittels der im montierten Zustand
der Baueinheit das Bodensegment zusammen mit dem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen
Objekt relativ zu dem Fixierbereich vertikal verlagerbar ist.
[0023] Die sich durch die erfindungsgemäße Baueinheit ergebenden Vorteile sind identisch
mit den bereits gewürdigten Vorteilen des erfindungsgemäßen Busses, so dass diese
an dieser Stelle nicht wiederholt werden.
[0024] Des Weiteren wird auch ein Verfahren zum Betreiben eines Busses, insbesondere eines
Reisebusses, beansprucht, wobei der Bus mehrere Fahrgastplätze und wenigstens einen
begehbaren und/oder befahrbaren Durchgang zum Erreichen der Fahrgastplätze aufweist.
Erfindungsgemäß weist der Bus wenigstens eine Hubeinrichtung auf, mittels der ein
Hub-Bodenbereich des Durchgangs zusammen mit einem auf den Hub-Bodenbereich befindlichen
Objekt, insbesondere zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen Rollstuhlfahrer
als Fahrgast vertikal von einer Grundposition in eine Hubposition und umgekehrt verlagert
wird. In der Grundposition ist der Hub-Bodenbereich dabei vertikal unterhalb wenigstens
eines an dem Hub-Bodenbereich angrenzenden Hoch-Bodenbereichs angeordnet. In der Hubposition
weist der Hub-Bodenbereich dasselbe Höhenniveau wie der an den Hub-Bodenbereich angrenzende
Hoch-Bodenbereich auf.
[0025] Die sich durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung ergebenden Vorteile sind ebenfalls
identisch mit den bereits gewürdigten Vorteilen des erfindungsgemäßen Busses und werden
hier ebenfalls nicht wiederholt.
[0026] Die vorstehend erläuterten und/oder in den Unteransprüchen wiedergegebenen vorteilhaften
Aus- und/oder Weiterbildungen der Erfindung können - außer zum Beispiel in den Fällen
eindeutiger Abhängigkeiten oder unvereinbarer Alternativen einzeln oder aber auch
in beliebiger Kombination miteinander zur Anwendung kommen.
[0027] Die Erfindung und ihre vorteilhaften Aus- und/oder Weiterbildungen sowie deren Vorteile
werden nachfolgend anhand von Zeichnungen lediglich beispielhaft näher erläutert.
[0028] Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer Perspektivdarstellung einen Eingangsbereich eines Busses von Innen;
- Fig. 2
- in einer schematischen Schnittdarstellung einen auf einem Hub-Bodenbereich eines Bus-Durchgangs
befindlichen Rollstuhlfahrer;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung durch den Bus, anhand der die Funktionsweise
einer Hubeinrichtung zur vertikalen Verlagerung des Hub-Bodenbereichs erläutert wird;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung durch den Bus, anhand der die Funktionsweise
der Hubeinrichtung erläutert wird;
- Fig. 5
- in einer Perspektivdarstellung eine erfindungsgemäße Baueinheit mit einem darauf abgestellten
Rollstuhl;
- Fig. 6
- die Baueinheit mit dem Rollstuhl in einer Seitenansicht; und
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung entlang der Schnittebene A-A aus Fig. 5.
[0029] In Fig. 1 ist ein hier beispielhaft als Reisebus ausgebildeter Bus 1 von Innen gezeigt.
Der Bus 1 ist hier beispielhaft als Hochboden-Bus ausgebildet und weist an einem Ein-
und Ausstiegsbereich 3 eine in den Figuren nicht gezeigte Lifteinrichtung auf, mittels
der ein außerhalb des Busses 1 befindlicher Rollstuhlfahrer 5 (Fig. 2) derart angehoben
und in den Bus 1 hinein verlagert werden kann, dass er auf einen Mittelgang bzw. auf
einen Durchgang 7 des Busses 1 geschoben werden kann. Über den hier beispielhaft geradlinig
verlaufenden Durchgang 7 kann der Rollstuhlfahrer 5 dann zu einem für den Rollstuhlfahrer
5 vorgesehenen Stellplatz 9 geschoben werden. In Fig. 1 sind hier lediglich Rollstühle
11 auf den Rollstuhlfahrer-Stellplätzen 9 gezeigt.
[0030] Gemäß Fig. 1 sind die Rollstuhlfahrer-Stellplätze 9 hier durch eine Stellfläche 15
gebildet, die vertikal oberhalb eines an die Stellfläche 15 angrenzenden Bodenbereichs
13 des Durchgangs 7 angeordnet ist. Die Stellfläche 15 ist hier beispielhaft durch
eine obere Wandung 17 eines in Fahrzeug-Querrichtung y seitlich neben dem Durchgang
7 angeordneten Podests 19 gebildet. An diesem Podest 19 können die auf die Stellfläche
15 abgestellten Rollstühle 11 mittels geeigneter Fixiereinrichtungen befestigt werden.
Das Podest 19 ist hier zudem derart ausgebildet, dass alternativ zu den Rollstühlen
11 auch reguläre Sitzreihen an dem Podest 19 befestigt werden können. Des Weiteren
ist das Podest 19 Bestandteil eines Chassis bzw. eines Fahrgestellrahmens 20 (Fig.
2) des Busses 1.
[0031] Wie aus Fig. 1 weiter hervorgeht, ist hier jedem Rollstuhlfahrer-Stellplatz 9 ein
Bodensegment 21 zugeordnet, das mittels einer zugeordneten Hubeinrichtung 23 (Fig.
3) über eine Hubhöhe H relativ zu dem Podest 19 und somit auch relativ zu der Stellfläche
15 des Podests 19 vertikal bzw. in Fahrzeug-Hochrichtung z verlagert werden kann.
In Fig. 1 sind die hier beispielhaft plattenförmig ausgebildeten Bodensegmente 21
in einer Grundposition gezeigt, in der das jeweilige Bodensegment 21 bzw. eine Trittfläche
24 des Bodensegments 21 dasselbe Höhenniveau wie die an das jeweilige Bodensegment
21 angrenzenden Bodenbereiche 25 des Durchgangs 7 aufweist. Somit bilden die Trittflächen
24 der Bodensegmente 21 und die Bodenbereiche 25 hier eine ebene Fläche aus, über
die der Rollstuhlfahrer 5 mühelos geschoben werden kann. In Fig. 4 ist eine Hubposition
des jeweiligen Bodensegments 21 gezeigt. In dieser Hubposition weist die Trittfläche
24 des jeweiligen Bodensegments 21 dasselbe Höhenniveau wie die an das Bodensegment
21 angrenzende podestseitige Stellfläche 15 auf. In der Hubposition des Bodensegments
21 kann ein auf dem Bodensegment 21 befindlicher Rollstuhlfahrer 5 daher mühelos auf
die Stellfläche 15 geschoben werden.
[0032] Somit wird der Rollstuhlfahrer 5 zum Erreichen eines Rollstuhlfahrer-Stellplatzes
9 zunächst auf das dem Rollstuhlfahrer-Stellplatz 9 zugeordnete, in der Grundposition
angeordnete Bodensegment 21 geschoben. Anschließend wird das Bodensegment 21 zusammen
mit dem darauf befindlichen Rollstuhlfahrer 5 mittels der Hubeinrichtung 23 in die
Hubposition verlagert. Schließlich kann der Rollstuhlfahrer dann von dem in der Hubposition
angeordneten Bodensegment 21 auf die Stellfläche 15 des Rollstuhlfahrer-Stellplatzes
9 geschoben werden. Analog wird der Rollstuhlfahrer 5 zum Verlassen eines Rollstuhlfahrer-Stellplatzes
9 zunächst von der Stellfläche 15 des Rollstuhlfahrer-Stellplatzes 9 auf das zugeordnete,
in der Hubposition angeordnete Bodensegment 21 geschoben. Anschließend wird das Bodensegment
21 zusammen mit dem darauf befindlichen Rollstuhlfahrer 5 mittels der Hubeinrichtung
23 von der Hubposition in die Grundposition verlagert, so dass der Rollstuhlfahrer
5 dann runter von dem Bodensegment 21 geschoben werden kann.
[0033] Wie weiter aus Fig. 3 und Fig. 4 hervorgeht, weist die Hubeinrichtung 23 hier beispielhaft
eine pneumatische Antriebseinrichtung 27 auf, mittels der das Bodensegment 21 relativ
zu dem Fahrgestellrahmen 20 des Busses 1 vertikal bzw. in Fahrzeug-Hochrichtung z
verlagert werden kann. Die pneumatische Antriebseinrichtung 27 weist mehrere, hier
beispielhaft insgesamt vier, mittels eines Kompressors 31 des Busses 1 aufblasbare
Luftkissen 33 auf. Die Luftkissen 33 sind hier beispielhaft in einem Aufnahmeraum
35 eines wannenförmigen Körpers 37 (siehe hierzu auch Fig. 5) angeordnet und in Anlage
mit einer inneren Bodenwand 39 des wannenförmigen Körpers 37. Die innere Bodenwand
39 des wannenförmigen Körpers 37 bildet hier einen Stützwandbereich aus, mittels der
die Luftkissen in Fahrzeug-Hochrichtung z nach unten abgestützt werden. Alternativ
könnte der Stützwandbereich beispielsweise aber auch durch einen Wandbereich des Fahrgestellrahmens
20 gebildet sein.
[0034] Weiter sind der wannenförmige Körper 37 und die Luftkissen 33 hier unterhalb des
plattenförmigen Bodensegments 21 angeordnet. In einem in Fig. 3 gezeigten, im Wesentlichen
luftdrucklosen Zustand der Luftkissen 33 liegt das Bodensegment 21 dabei in seiner
Grundposition auf einem randseitigen Steg 39 des Wannenkörpers 37 auf. Dadurch muss
das Bodensegment 21 hier nicht mittels der Luftkissen 33 in der Grundposition gehalten
werden. Durch Aufblasen der Luftkissen 33 wird das Bodensegment dann relativ zu dem
wannenförmigen Körper 37 in Fahrzeug-Hochrichtung z nach oben verlagert, bis es die
in Fig. 4 gezeigte Hubposition erreicht. Durch Ablassen von Luft aus dem Luftkissen
33 wird das Bodensegment 21 wieder relativ zu dem Fahrgestellrahmen 20 in Fahrzeug-Hochrichtung
z nach unten verlagert.
[0035] Des Weiteren ist der Wannenkörper 37 hier beispielhaft mittels einer Schweißverbindung
an dem Fahrgestellrahmen 20 festgelegt und in einem Aufnahmeraum 40 des Fahrgestellrahmens
20 angeordnet, Der Aufnahmeraum 40 ist dabei derart ausgebildet, dass das Bodensegment
21 in der Grundposition ebenfalls in dem Aufnahmeraum 40 angeordnet ist und den Aufnahmeraum
40 oberseitig verschließt. Zudem ist hier beispielhaft gemäß Fig. 5 an jedem Eckbereich
41 des hier in Draufsicht rechteckförmigen Bodensegments 21 ein Luftkissen 33 angeordnet.
[0036] Wie weiter aus Fig. 5 hervorgeht, ist das Bodensegment 21 hier in Fahrzeug-Hochrichtung
z verlagerbar an dem Wannenkörper 37 festgelegt. Hierzu ist weist der Wannenkörper
37 mehrere, hier beispielhaft zwei, in Fahrzeug-Hochrichtung z ausgerichtete Führungsstäbe
45 auf, die mit einem Endbereich 47 an dem randseitigen Steg 39 des Wannenkörpers
37 festgelegt sind und mit einem freien Endbereich 49 in Fahrzeug-Hochrichtung z nach
oben von dem Wannenkörper 37 abragen. Zudem sind die beiden Führungsstäbe 45 hier,
in Fahrzeug-Querrichtung y gesehen, einander gegenüberliegend seitlich außen an dem
Wannenkörper 37 angeordnet.
[0037] Jedem der Führungsstäbe 45 ist hier weiter ein korrespondierendes Führungselement
51 des Bodensegments 21 zugeordnet. Gemäß Fig. 7 weist jedes Führungselement 51 hier
beispielhaft einen Ringbereich 53 auf, der den zugeordneten Führungsstab 45 mit einem
definierten Spaltabstand ringförmig umgreift. Zudem weist jedes Führungselement 51
ein, hier beispielhaft stabförmiges, Verbindungselement 55 auf, mittels dem der jeweilige
Ringbereich 53 mit dem Bodensegment 21 verbunden ist. Somit wird das Bodensegment
21 hier mittels der Führungsstäbe 45 und der korrespondierenden Führungselemente 51
in Fahrzeug-Hochrichtung z relativ zu dem Wannenkörper 37 verlagerbar geführt.
[0038] Des Weiteren ist der Wannenkörper 37 hier beispielhaft durch eine in Draufsicht rechteckförmige
Bodenplatte 57 gebildet ist, die an zwei in Fahrzeug-Querrichtung y einander gegenüberliegenden
Randbereichen 59 S-förmig nach oben gebogen ist. Auf den oberen SSchenkeln 61 (Fig.
7) dieser umgebogenen Randbereiche 59 liegt hier beispielhaft ein randseitig um die
Bodenplatte 57 umlaufendes Hohlprofilelement 63 auf, das hier mit der Bodenplatte
57 verschweißt ist und durch vier ebenfalls miteinander verschweißte HohlprofilAbschnitte
65 gebildet ist.
[0039] Weiter ist in den Fig. 5 bis 7 ist eine erfindungsgemäße Baueinheit 67 gezeigt. Diese
Baueinheit 67 weist hier beispielhaft das Bodensegment 21, die Luftkissen 33 und den
Wannenkörper 37 auf.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Bus
- 3
- Ein- und Ausstiegsbereich
- 5
- Rollstuhlfahrer
- 7
- Durchgang
- 9
- Stellplatz
- 11
- Rollstuhl
- 15
- Stellfläche
- 17
- obere Wandung
- 19
- Sitzplatz-Podest
- 21
- Bodensegment
- 23
- Hubeinrichtung
- 25
- angrenzender Bodenbereich
- 27
- pneumatische Antriebseinrichtung
- 29
- Fahrgestellrahmen
- 31
- Kompressor
- 33
- Luftkissen
- 35
- Aufnahmeraum
- 37
- Wannenkörper
- 39
- innere Bodenwand
- 40
- Aufnahmeraum
- 41
- Eckbereich
- 45
- Führungsstab
- 47
- Endbereich
- 49
- freier Endbereich
- 51
- Führungselement
- 53
- Ringbereich
- 55
- Verbindungselement
- 57
- Bodenplatte
- 59
- Randbereich
- 61
- oberer S-Schenkel
- 63
- Hohlprofilelement
- 65
- Hohlprofilkörper
- 67
- Baueinheit
1. Bus, insbesondere Reisebus, mit mehreren Fahrgastplätzen (9) und mit wenigstens einem
begehbaren und/oder befahrbaren Durchgang (7) zum Erreichen der Fahrgastplätze (9),
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Hubeinrichtung (23) vorgesehen ist, mittels der ein Hub-Bodenbereich
(21) des Durchgangs (7) zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich (21) befindlichen
Objekt (5), insbesondere zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich (21) befindlichen
Rollstuhlfahrer als Fahrgast, vertikal von einer Grundposition in eine Hubposition
und umgekehrt verlagerbar ist, wobei der Hub-Bodenbereich (21) in der Grundposition
vertikal unterhalb wenigstens eines an den Hub-Bodenbereich (21) angrenzenden Hoch-Bodenbereichs
(17) angeordnet ist, und wobei der Hub-Bodenbereich (21) in der Hubposition dasselbe
Höhenniveau wie der an den Hub-Bodenbereich angrenzende Hoch-Bodenbereich (17) aufweist.
2. Bus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub-Bodenbereich (21) in der Grundposition dasselbe Höhenniveau wie wenigstens
ein an den Hub-Bodenbereich (21) angrenzender, durchgangsseitiger Bodenbereich (25)
aufweist.
3. Bus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hoch-Bodenbereich (17) eine Stellfläche (15) für einen Rollstuhlfahrer (5) als
Fahrgast ausbildet.
4. Bus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hoch-Bodenbereich durch einen durchgangsseitigen Bodenbereich gebildet ist.
5. Bus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang zwischen dem in der Grundposition angeordneten Hub-Bodenbereich (21)
und dem Hoch-Bodenbereich (17) stufenartig, insbesondere treppenstufenartig, ausgebildet
ist.
6. Bus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubeinrichtung (23) eine, insbesondere pneumatische, Antriebseinrichtung (27)
aufweist, mittels der der Hub-Bodenbereich (21) zusammen mit dem auf dem Hub-Bodenbereich
befindlichen Objekt (5) relativ zu dem Hoch-Bodenbereich (17) vertikal verlagerbar
ist.
7. Bus nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die pneumatische Antriebseinrichtung (27) wenigstens ein, insbesondere mehrere, mittels
einer Aufblaseinrichtung (31), insbesondere mittels eines Kompressors, aufblasbares
Luftkissen (33) aufweist, wobei durch Aufblasen des wenigstens einen Luftkissens (33)
der Hub-Bodenbereich (21) relativ zu dem Hoch-Bodenbereich (17) vertikal anhebbar
ist, und wobei durch Ablassen von Luft aus dem wenigstens einen Luftkissen (33) der
Hub-Bodenbereich (21) relativ zu dem Hoch-Bodenbereich (17) vertikal absenkbar ist.
8. Bus nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub-Bodenbereich (17) durch ein, insbesondere plattenförmiges, Bodensegment gebildet
ist, wobei das wenigstens eine Luftkissen (33), in Vertikalrichtung gesehen, zwischen
dem Bodensegment und einem unterhalb des Bodensegments (21) angeordneten Stützwandbereich
(39) zur vertikalen Abstützung des wenigstens einen Luftkissens (33) angeordnet ist,
wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass das in der Grundposition angeordnete Bodensegment
auf wenigstens einem Stützelement aufliegt.
9. Bus nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützwandbereich (39) und/oder das Stützelement (37) durch einen Wannenkörper
gebildet ist, wobei das wenigstens eine Luftkissen (33) zumindest teilweise in einem
Aufnahmeraum (35) des Wannenkörpers (37) angeordnet ist, wobei bevorzugt vorgesehen
ist, dass der Wannenkörper (37), insbesondere mittels einer Schweißverbindung, mit
einem Fahrgestellrahmen (20) des Busses (1) verbunden ist.
10. Bus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hub-Bodenbereich (21) durch ein, insbesondere plattenförmiges, Bodensegment gebildet
ist, wobei die Hubeinrichtung (23) eine Führungseinrichtung (45, 51) aufweist, mittels
der das Bodensegment (21) relativ zu dem Hoch-Bodenbereich (17) vertikal verlagerbar
geführt ist.
11. Bus nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodensegment (21) relativ zu dem Wannenkörper (37) vertikal verlagerbar an dem
Wannenkörper (37) festgelegt ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass der Wannenkörper
(37) mehrere, insbesondere zwei, Führungsstäbe (45) aufweist, mittels denen das Bodensegment
(21) relativ zu dem Wannenkörper (37) vertikal verlagerbar geführt ist.
12. Bus nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Führungsstab des Wannenkörpers (37) ein korrespondierendes Führungselement
(51) des Bodensegments (21) zugeordnet ist, wobei jedes Führungselement (51) wenigstens
einen Ringbereich (53) aufweist, der den zugeordneten Führungsstab (45), insbesondere
mit einem definierten Spaltabstand, ringförmig umgreift.
13. Baueinheit für einen Bus, insbesondere für einen Reisebus und/oder für einen Bus nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem, insbesondere plattenförmigen, Bodensegment
(21), das im montierten Zustand der Baueinheit (67) einen Bodenbereich eines Bus-Durchgangs
(7) ausbildet, wobei auf dem Bodensegment (21) wenigstens ein Objekt (5), insbesondere
wenigstens ein Rollstuhlfahrer, anordenbar ist, wobei die Baueinheit (67) wenigstens
ein Fixierelement (37) aufweist, mittels dem die Baueinheit (67) mit dem Bus verbunden
ist, und wobei die Baueinheit (67) zumindest einen Teil einer Hubeinrichtung (23)
aufweist, mittels der im montierten Zustand der Baueinheit (67) das Bodensegment (21)
zusammen mit dem auf dem Hub-Bodenbereich (21) befindlichen Objekt (5) relativ zu
dem Fixierelement (37) vertikal verlagerbar ist.
14. Verfahren zum Betreiben eines Busses, insbesondere eines Reisebusses und/oder zum
Betreiben eines Busses nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei der Bus (1) mehrere
Fahrgastplätze (9) und wenigstens einen begehbaren und/oder befahrbaren Durchgang
(7) zum Erreichen der Fahrgastplätze (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bus (1) wenigstens eine Hubeinrichtung (23) aufweist, mittels der ein Hub-Bodenbereich
(21) des Durchgangs (7) zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich (21) befindlichen
Objekt (5), insbesondere zusammen mit einem auf dem Hub-Bodenbereich befindlichen
Rollstuhlfahrer als Fahrgast, vertikal von einer Grundposition in eine Hubposition
und umgekehrt verlagert wird, wobei der Hub-Bodenbereich (21) in der Grundposition
vertikal unterhalb wenigstens eines an den Hub-Bodenbereich (21) angrenzenden Hoch-Bodenbereichs
(17) angeordnet ist, und wobei der Hub-Bodenbereich (21) in der Hubposition dasselbe
Höhenniveau wie der an den Hub-Bodenbereich (21) angrenzende Hoch-Bodenbereich (17)
aufweist.