[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Breite eines durch eine Kokille
stranggegossenen Metallstrangs in einer Stranggießanlage nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1, und eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Beim Stranggießen von Metallen in einer Stranggießanlage kann die Breite B eines
Metallstrangs mit verstellbaren Schmalseiten der Kokille eingestellt werden. Im Bereich
der Sekundärkühlung, also unterhalb bzw. stromabwärts der Kokille, wird der Metallstrang
mit Hilfe parallel zur Breitseite des Strangs angeordneten Rollen geführt. Dadurch
wird die Dicke d des Metallstrangs gewährleistet. Die Schmalseiten des Metallstrangs
haben im Bereich unterhalb der Kokille in der Regel eine kurze Stützung, bestehend
aus nur wenigen Rollenpaaren im Anschluss an diese Stützung beginnt die Breitung des
Metallstrangs.. Infolge des ferrostatischen Druckes breitet und baucht sich der Metallstrang
somit im Bereich unterhalb der Kokille in Breitenrichtung, also quer zur Gießrichtung,
aus. Die Breitung des Metallstrangs kann mehrere Prozent der nominellen Breite erreichen.
[0003] In den Fachartikeln "Numerical Simulation of Slab Broadening in Continuous Casting
of Steel", Intech, Chapter 23, 2012 und "Effect of Casting Speed on Slab Broadening
in Continuous Casting", steel research int. 82, No. 11, 2011 von Jian-Xun Fu und Wenig-Sing
Hwang werden Numerische Simulationen durchgeführt, die den Stranggießprozeß in Bezug
auf die unerwünschte Breitung des Metallstrangs simulieren.
[0004] Die
japanische Patentanmeldung JP S 61232049 offenbart ein Verfahren zum Einstellen der Breite einer Stranggießkokille. Konkret
werden die Sollbreite der Kokille, die Veränderungen der Kokillenbreite zu Beginn
und am Ende eines Stranggießvorgangs sowie die Gießgeschwindigkeit als Parameter in
eine Recheneinheit eingegeben, welche aus diesen Eingangsparametern geeignete Stellgrößen
für Stellglieder zum Einstellen der Kokillenbreite errechnet. Dadurch wird ein Hochgeschwindigkeitsgießen
ermöglicht, bei dem die Schwankungen der Kokillenbreite reduziert werden, auch wenn
ansonsten die Kokillenbreite beim Stranggießen stark schwankt.
[0005] EP 2 762 251 B1 offenbart ein gattungsgemäßes Verfahren zum Gießen eines Metallstrangs mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1. Hierbei wird eine Breitenkorrektur für den Metallstrang
in Abhängigkeit einer ermittelten Volumenstromregeldifferenz aus dem gemessenen Istwert
und dem gemessenen Sollwert des Volumenstroms eines flüssigen Metalls in einem Regler
berechnet, unter Berücksichtigung der Dicke des zu gießenden Metallstrangs und der
Gießgeschwindigkeit. Anschließend wird die berechnete Breitenkorrektur als Stellgröße
an ein Stellglied zum Verstellen mindestens einer Schmalseite der Stranggießkokille
ausgegeben, so dass eine Änderung der Breite B des zu gießenden Metallstrangs erfolgt.
Nachteilig bei dem Verfahren gemäß
EP 2 762 251 B1 ist, dass hierzu die Kenntnis des Volumenstroms des flüssigen Metalls notwendig ist,
was einen entsprechenden Durchflusssensor oder dergleichen an einer Austrittsöffnung
der Stranggießkokille erforderlich macht.
[0006] Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Stranggießen eines Metallstrangs
dahingehend zu optimieren, dass durch eine geeignete Einstellung der Schmalseiten
der Stranggießkokille eine möglichst genaue Breitentoleranz für den Metallstrang,
insbesondere am Ende der Stranggießanlage gewährleistet ist.
[0007] Die obige Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1, und
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 15, gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0008] Ein Verfahren nach der vorliegenden Erfindung dient zum Einstellen der Breite eines
durch eine Kokille stranggegossenen Metallstrangs in einer Stranggießanlage. Bei diesem
Verfahren wird eine Breitenkorrektur für den Metallstrang berechnet und als Stellgröße
zum Verstellen mindestens einer Schmalseite der Kokille ausgegeben. Auf Grundlage
eines Breitungsmodells wird durch eine Recheneinrichtung die Breite des Metallstrangs
oder einer daraus gebildeten Bramme am Ende der Stranggießanlage unter Berücksichtigung
zumindest eines Berechnungsparameters berechnet und mit einem vorbestimmten Sollwert
verglichen, wobei zumindest eine Schmalseite der Kokille in Abhängigkeit der für das
Ende der Stranggießanlage berechneten Breite des Metallstrangs eingestellt wird. Vorzugsweise
werden hierbei beide Schmalseiten der Kokille eingestellt. Hierbei kann die Einstellung
der zumindest einen Schmalseite der Kokille geregelt vorgenommen werden, wobei zu
diesem Zweck in der Recheneinrichtung ein entsprechender Regelkreis eingrichtet ist.
[0009] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist zu verstehen, dass sich die Breite
eines stranggegossenen Metallstrangs, bzw. die Breite von hieraus gebildeten Brammen,
sich bestimmt durch eine Ausbauchung der Schmalseite und durch die Breitung des Metallstrangs
innerhalb der Strangführung, sowie durch den thermischen Schrumpf des Metallstrangs
vom Gießspiegel bis zum Erreichen der Raumtemperatur. Die Ursache für die Breitenänderung
des stranggegossenen Metallstrangs liegt in der ferrostatischen Last der flüssigen
Schmelze im Innern des Metallstrangs. Hierbei ist die Tendenz der Zunahme einer Breite
in Folge der ferrostatischen Last wesentlich größer als der entgegenwirkende Schrumpf,
der sich durch die Dichteänderung des Metallstrangs in Folge von dessen Temperaturabnahme
bzw. -abkühlung ergibt.
[0010] Im allgemeinen ist die Breitung eines stranggegossenen Metallstrangs oder einer hieraus
gebildeten Bramme, d.h. deren resultierende Breite im vollständig erstarrten Zustand
im Vergleich zu der Breite, mit der der Metallstrang die Austrittsöffnung der Kokille
verlässt, vom verwendeten Stahltyp abhängig. Bei den meisten Stählen ist die Breitung
größer als der Schrumpf, mit Ausnahme von sehr harten Stählen (z.B. C100), bei denen
dies umgekehrt ist. Des weiteren ist die Breitung stark von der Geometrie des Metallstrangs
abhängig. Dies äußert sich darin, dass dicke Metallstränge eine wesentlich stärkere
Bereitung aufweisen als dünne Metallstränge.
[0011] Der Erfindung liegt die wesentliche Erkenntnis zugrunde, dass es mit der Berechnung
auf Grundlage des Breitungsmodells möglich ist, die tatsächliche Breite des Metallstrangs
oder einer daraus gebildeten Bramme, die sich am Ende der Stranggießanlage einstellt,
exakt zu bestimmen. Die Berechnung in dem Breitungsmodell erfolgt in Abhängigkeit
von zumindest einem Berechnungsparameter, bei dem es sich um einen Prozessparameter
des Gießprozesses und/oder um eine werkstoffspezifische Größe handeln kann. Durch
einen Vergleich der hiermit berechneten Breite mit einem Sollwert für die Breite,
der für den Metallstrang bzw. eine daraus gebildete Bramme am Ende des Stranggießprozesses
vorgegeben ist, wird dann von der Recheneinrichtung ein Stellsignal erzeugt, mit dem
ein Stellglied angesteuert wird, das mit der zumindest einen Schmalseite der Kokille
in Wirkverbindung steht. Hierdurch erfolgt dann die besagte Einstellung der Kokillen-Schmalseite.
[0012] An dieser Stelle darf darauf hingewiesen werden, dass "Ende der Stranggießanlage"
auch in zeitlicher Hinsicht zu verstehen ist. Anders ausgedrückt, handelt es sich
hierbei um einen Zeitpunkt, zu dem der Metallstrang oder eine daraus gebildete Bramme
vollständig erkaltet ist, wobei dann keine weitere Änderung der Breite des Gießproduktes
eintritt. In dieser Hinsicht ist es unbeachtlich, ob der Metallstrang bereits zu einer
Bramme vereinzelt ist. Jedenfalls wird mit dem Breitungsmodell nach der vorliegenden
Erfindung eine resultierende Breite des Metallstrangs oder einer daraus gebildeten
Bramme berechnet, nämlich für einen Zeitpunkt, wenn der Metallstrang bzw. die Bramme
soweit abgekühlt sind, dass deren Breite einen konstanten Wert annimmt.
[0013] Wie erläutert, kann nach der vorliegenden Erfindung auf Grundlage des Breitungsmodells
die Breite des Metallstrangs oder einer hieraus gebildeten Bramme am Ende der Stranggießanlage
exakt berechnet werden. Ein Vermessen der Breite des Metallstrangs bzw. einer Bramme
durch eine Messeinrichtung ist hierbei nicht notwendig. Die ggf. veränderlichen Randbedingungen
während des Stranggießprozesses, die z.B. in Folge von Verwendung einer anderen Stahlsorte,
Veränderung der Geometrie des Metallstrangs oder Veränderung der Kühlbedingungen oder
dergleichen eintreten, können allein durch den zumindest einen Berechnungsparameter
erfasst werden, in Abhängigkeit dessen mit dem Breitungsmodell die Breite des Metallstrangs
bzw. einer Bramme berechnet wird.
[0014] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird in dem Breitungsmodell die Breitung
des Metallstrangs oder einer daraus gebildeten Bramme in Abhängigkeit zumindest eines
Berechnungsparameters berechnet, wobei dieser Berechnungsparameter wenigstens die
physikalischen Eigenschaften des Werkstoffs des Metallstrangs, die Temperatur des
Metalls in der Kokille, die Gießgeschwindigkeit des Metallstrangs, die Überhitzung
und/oder die Geometrie des Metallstrangs umfasst. Zweckmäßigerweise kann dieser eine
Berechnungsparameter während des Stranggießprozesses in Echtzeit ("online") ermittelt
werden, wodurch schnelle Reaktionen auf mögliche Prozessänderungen sichergestellt
sind. Die Anstellung der Kokillen-Schmalseite wird somit auf Grundlage des Breitungsmodells
, für das u. a. die Temperaturmessungen in den Schmalseiten der Kokille und die abgeführten
Wärmeströme über das Kokillenkühlwasser für alle Kokillenseiten berücksichtigt werden
können. Des Weiteren kann für die Sekundärkühlung die Wasserbeaufschlagung der Kokillen-Schmalseiten
vorgegeben sein.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Breite des Metallstrangs oder
einer daraus gebildeten Bramme an zumindest einer Messstelle bestimmt werden, unter
Verwendung einer hierzu geeigneten Messeinrichtung. Die Messstelle befindet sich dabei
in einem vorbestimmten und vorzugsweise geringen Abstand zur Austrittsöffnung der
Kokille. Dies bedeutet, dass sich die Messstelle entweder innerhalb der Strangführung
einer Stranggießanlage in deren oberen Teil befindet, vorzugsweise in einer Entfernung
von 4 - 12 Metern zur Austrittsöffnung der Kokille. Weiter bevorzugt kann diese Entfernung
auch 5-8 Meter betragen. Ergänzend oder alternativ ist es auch möglich, die Messstelle
am Ende der Stranggießanlage oder außerhalb davon anzuordnen.
[0016] Durch die Messung der Breite an der Messstelle kann somit die Breitung des Metallstrangs
bzw. einer hieraus gebildeten Bramme, d.h. die Veränderung der Breite des Metallstrangs
bzw. einer Bramme an dieser Messstelle im Vergleich zu der Breite, die der Metallstrangs
an der Austrittsöffnung der Kokille aufweist, bestimmt werden. Der resultierende Messwert,
der an der zumindest einen Messstelle aufgenommen wird, wird dann an die Recheneinrichtung
geleitet, und anschließend für die Berechnung mit dem Breitungsmodell berücksichtigt.
Anders ausgedrückt, dient dann der Messwert, der durch die Messeinrichtung an der
Messstelle für die Breite des Metallstrangs bzw. einer hieraus gebildeten Bramme aufgenommen
wird, als weiterer Berechnungsparameter für die Berechnung in dem Breitungsmodell.
[0017] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst das Breitungsmodell ein thermodynamisches
Modell und ein mathematisch-physikalisches Modell, wobei diese Modelle miteinander
gekoppelt sind. Im Einzelnen werden mittels des thermodynamischen Modells Temperaturen
und Strangschalendicken des Metallstrangs an jeder Position des Metallstrangs in der
Stranggießanlage bestimmt. Mittels des mathematisch - physikalischen Modells wird
ein Kriechen des Metallstrangs bestimmt. Vorzugsweise werden hierbei die mittels des
thermodynamischen Modells berechneten Werte für die anschließende Berechnung durch
das mathematisch - physikalische Modell berücksichtigt. Durch die Kopplung des thermodynamischen
Modells mit dem mathematisch-physikalischen Modell ist es somit möglich, die Breitung
für den Metallstrang bzw. einer hieraus gebildeten Bramme zu berechnen, um auf Grundlage
dessen und, wie erläutert, unter Berücksichtigung mit einem vorbestimmten Sollwert
für die Breite zumindest eine Schmalseite der Kokille einzustellen.
[0018] Es darf darauf hingewiesen werden, dass unter Einstellung einer Schmalseite der Kokille
verstanden wird, dass entweder ein Abstand dieser Schmalseite über ihrer gesamten
Länge bezüglich der gegenüberliegenden Schmalseite der Kokille verändert wird, d.
h. vergrößert oder vermindert wird, wobei ein Winkel der Oberfläche dieser Schmalseite
bezüglich der Vertikalen unverändert bleibt. Ergänzend oder alternativ hierzu kann
eine Oberfläche dieser zumindest einen Schmalseite der Kokille im Zuge der besagten
Einstellung auch bezüglich einer Vertikalen verändert werden, wodurch der Winkel der
Oberfläche diese Schmalseite bezüglich der Vertikalen verändert wird. Anders ausgedrückt,
wird die Schmalseite bezüglich der Vertikalen "gekippt". Dies wird auf dem Gebiet
des Stranggießens auch als "Tapern" bezeichnet. Diese beiden Einstellmöglichkeiten
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch überlagert werden. Dies bedeutet,
dass bei einer Breitenänderung der Kokille, wenn also zumindest eine Schmalseite der
Kokille in ihrem Abstand bezüglich der gegenüberliegenden Schmalseite verändert wird,
gegebenenfalls auch der Taper, d. h. der Winkel dieser Schmalseite bezüglich der Vertikalen
an der Austrittsöffnung der Kokille, geändert wird, um ein stetes Anliegen der Metallschmelze
an der Kokillenwand und damit eine gute Kühlung zu gewährleisten und ein Ablösen der
Schmelze von der Kokillenwand zu verhindern.
[0019] Durch die vorliegende Erfindung ist es möglich, die beim Stranggießen eines Metallstrangs
im Verlauf der Stranggießanlage stets auftretende Breitung durch eine Berechnung der
Breite, die am Ende der Stranggießanlage zu erwarten ist, und eine entsprechende Einstellung
der Breite der Kokille, d. h. durch eine Veränderung des Abstands der Schmalseiten
der Kokille, geeignet zu kompensieren, so dass insbesondere am Ende der Stranggießanlage,
wenn dort der Metallstrang bereits abgekühlt ist, ein genaues Maß für die Breite des
abgekühlten Metallstrangs zu gewährleisten. Neben einer verbesserten Genauigkeit für
die resultierende Breite des Metallstrangs am Ende der Stranggießanlage ergibt sich
durch die Erfindung der weitere Vorteil, dass die Einstellung der zumindest einen
Schmalseite der Kokille auch während des Produktionsprozesses z. B. an geänderte Prozessparameter
und/oder andere Werkstoffe, aus denen der Metallstrang gegossen wird, angepasst werden
kann. Dies führt dann zu beträchtlichen Materialeinsparungen und zu einer verkürzten
Produktionszeit.
[0020] Für die Berechnung der Breite des Metallstrangs am Ende der Stranggießanlage ist
eine Recheneinrichtung vorgesehen, die mit dem Breitungsmodell versehen ist, wobei
die Breite, die für den Metallstrang am Ende der Stranggießanlage berechnet worden
ist, anschließend mittels der Recheneinrichtung mit einem vorbestimmten Sollwert verglichen
wird. Auf Grundlage dessen und in Abhängigkeit der für das Ende der Stranggießanlage
berechneten Breite des Metallstrangs wird dann wie oben erläutert die zumindest eine
Schmalseite der Kokille eingestellt. Von Vorteil ist hierbei, wenn die Recheneinrichtung
derart betrieben wird, dass die Einstellung der zumindest einen Schmalseite der Kokille
in Abhängigkeit der berechneten Breite für das Ende der Stranggießanlage geregelt
wird, d. h. durch Vorsehen eines entsprechenden Regelkreises in der Recheneinrichtung.
Durch eine solche Regelung der Anstellung der zumindest einen Schmalseite kann sehr
schnell auf Änderungen während des Produktionsprozesses beim Stranggießen eines Metallstrangs
reagiert werden, zum Beispiel auf geänderte Temperaturen der Metallschmelze und/oder
auf veränderte Gießgeschwindigkeiten.
[0021] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden in dem thermodynamischen Modell
Zustandsänderungen des gesamten Metallstrangs in einem mathematischen Simulationsmodell,
beinhaltend eine Wärmeleitungsgleichung, berechnet. Auf Grundlage dessen ist dann
ein Rückschluss auf die Temperatur des Metallstrangs entlang der Stranggießanlage,
und somit in Gießrichtung des Metallstrangs, möglich.
[0022] An dieser Stelle darf nochmals darauf hingewiesen werden, dass nach der vorliegenden
Erfindung mit dem Breitungsmodell, vorzugsweise gebildet durch eine Kopplung eines
thermodynamischen Modells mit einem mathematisch-physikalischen Modell, und den Informationen
zum Gießprozess der Verlauf der Breitung des Metallstrangs innerhalb der Strangführung
und insbesondere für das Ende einer Stranggießanlage mit großer Genauigkeit berechnet
werden kann. Somit wird es möglich, auf Prozess-Änderungen wie die Gießtemperatur
oder Gießgeschwindigkeit oder der Sekundärkühlung schnell zu reagieren und sofort
eine Breitenanstellung der Kokille einzuleiten. Dies ist dadurch gewährleistet, dass
in dem Breitungsmodell die differentiellen Änderungen für die auftretenden Prozess-Variationen
berechnet werden. Treten solche Prozess-Änderungen auf, kann nun sehr schnell die
Änderung der zu erwartenden Breite an die Breitenanstellung als "Vorsteuerung" geleitet
werden. Wie oben bereits erläutert, erfolgt zur Regelung der Breitenanstellung der
zumindest einen Schmalseite eine Messung an der vorbestimmten Messstelle unterhalb
der Kokille. Durch den Vergleich zwischen dieser Messung und der Breitungsberechnung
kann auf die zu erwartende Breite des Metallstrangs am Ende der Stranggießanlage geschlossen
werden.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Einstellung der zumindest einen
Schmalseite der Kokille auch in Abhängigkeit der Temperatur der Metallschmelze innerhalb
der Kokille erfolgen. Zu diesem Zweck wird die Temperatur des Metalls innerhalb der
Kokille durch die Temperatur zumindest einer Seitenwand der Kokille erfasst, vorzugsweise
dadurch, dass durch die abgeführten Wärmeströme über das Kokillenkühlwasser an zumindest
einer Kokillenseite ein Rückschluss auf die Temperatur des flüssigen Metalls innerhalb
der Kokille gezogen wird.
[0024] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann anhand des Breitungsmodells die
Breite des Metallstrangs in einzelnen Querschnittssegmenten entlang von dessen Gießrichtung
berechnet werden. Hierbei werden die Dehnungen, die sich für die einzelnen Querschnittssegmente
des Metallstrangs quer zur Gießrichtung, d. h. in einer Breite des Metallstrangs einstellen,
aufaddiert, und auf Grundlage dessen dann die Breitung des Metallstrangs bzw. dessen
Breite für das Ende der Stranggießanlage berechnet bzw. bestimmt.
[0025] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Breitungsmodell, bzw. dessen
mathematisch-physikalisches Modell, einen Kriechansatz berücksichtigen. Diesbezüglich
darf darauf verwiesen werden, dass hierfür der sogenannte vereinfachte Garofalo-Kriechansatz
geeignet bzw. bewährt ist. Jedenfalls ist für das Breitungsmodell allgemein ein Kriechansatz
für das sekundäre Kriechen im erstarrten Teil des Metallstrangs geeignet.
[0026] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden bei Anwendung des Breitungsmodells
und des Kriechansatzes für sekundäres Kriechen werkstoffspezifische Parameter des
Metallstrangs und/oder die Prozesstemperatur des Metallstrangs während des Stranggießens
berücksichtigt. Dies erfolgt vorzugsweise "online" und somit in Echtzeit während des
Stranggießprozesses, um schnelle Anpassungen an eventuelle Prozessänderungen zu ermöglichen.
[0027] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann in dem Breitungsmodell auch ein
Schrumpf des Metallstrangs entlang von dessen Gießrichtung berücksichtigt werden.
In gleicher Weise wie bei der Bestimmung der Breitung des Metallstrangs kann dessen
Schrumpf vorzugsweise in einzelnen Querschnittssegmenten entlang der Gießrichtung
berechnet werden, was zu einer hohen Berechnungsgenauigkeit führt.
[0028] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können auf Grundlage des Breitungsmodells
auch eine Anstellung und/oder Anstellgeschwindigkeit für die zumindest eine Kokillen-Schmalseite
bestimmt werden. Dies ist insbesondere bei einer geplanten Änderung der Gießgeschwindigkeit,
mit der der Metallstrang vergossen wird, von Vorteil. In gleicher Weise kann auch
die Anstellung der zumindest einen Kokillen-Schmalseite, und ggf. auch die hierzu
gewählte Anstellungsgeschwindigkeit, in Abhängigkeit einer Überhitzung des flüssigen
Metalls, einer Sekundärkühlung und/oder einem Analysenwechsel berechnet werden. Hierbei
ist die Temperatur der Schmelze bzw. des flüssigen Metalls innerhalb der Kokille oder
im vorgelagerten Thundish permanent zu bestimmen oder mittels eines Pfannen- und Verteilermodells
zu berechnen. Durch temporäre Temperaturmessungen der Schmelze in der Pfanne bzw.
in einem Verteiler wird das Pfannen- und Verteilermodell adaptiert.
[0029] Zur Lösung der obigen Aufgabe ist nach der vorliegenden Erfindung auch eine Vorrichtung
zum Einstellen der Breite eines durch eine Kokille stranggegossenen Metallstrangs
in einer Stranggießanlage vorgesehen, umfassend eine Recheneinrichtung, in der ein
Breitungsmodell eingerichtet ist und auf Grundlage dessen in Abhängigkeit von zumindest
einem Berechnungsparameter die Breite des Metallstrangs oder einer daraus gebildeten
Bramme am Ende der Stranggießanlage berechnet und mit einem vorbestimmten Sollwert
verglichen wird, wobei die Recheneinrichtung im Anschluss hieran ein Stellsignal erzeugt.
Die Vorrichtung umfasst weiter ein mit zumindest einer Schmalseite der Kokille in
Wirkverbindung stehendes Stellglied, das durch das Stellsignal angesteuert werden
kann, um zumindest eine Schmalseite der Kokille einzustellen.
[0030] In vorteilhafter Weiterbildung einer Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
kann zumindest eine Messeinrichtung vorgesehen sein, mit der eine Breite des Metallstrangs
oder einer daraus gebildeten Bramme an einer Messstelle, die in einem vorbestimmten
Abstand zur Austrittsöffnung der Kokille angeordnet ist, gemessen werden kann. Die
Messeinrichtung kann entweder innerhalb der Strangführung der Stranggießanlage in
deren oberen Teil und vorzugsweise in geringer Entfernung zur Kokillenunterkante,
oder am Ende der Stranggießanlage oder außerhalb davon angeordnet sein. Es können
auch zwei Messeinrichtungen vorgesehen sein, von denen die eine wie erläutert innerhalb
der Strangführung, und die andere am Ende der Stranggießanlage oder außerhalb davon
angeordnet sind. Jedenfalls führt das Vorsehen von zumindest einer Messeinrichtung
zu einer nochmals verbesserten Genauigkeit in Bezug auf die Bestimmung der Breitung
des Metallstrangs oder einer hieraus gebildeten Bramme. Ein weiterer Vorteil einer
solchen Messeinrichtung ergibt sich für den Fall, wenn entlang der Stranggießanlage
unvorhergesehene Störungen wie z.B. mit der Kühlwasserzufuhr o.ä. auftreten sollten
- durch die Messeinrichtung, insbesondere bei einer Anordnung am Ende der Stranggießanlage
oder außerhalb davon, ist es dann in solch einem Störungsfall möglich, die tatsächliche
Breite des Metallstrangs oder einer hieraus gebildeten Bramme am Ende des Stranggießprozesses
zu messen, um dann wie erläutert zumindest eine Schmalseite in der Kokille entsprechend
einzustellen. Hierdurch können dann die Störungen zumindest vorübergehend kompensiert
werden, um z.B. einen Produktionszyklus geordnet zu beenden.
[0031] Bezüglich der Einstellung der zumindest einen Schmalseite der Kokille, die mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist, darf zur Vermeidung von Wiederholungen
auf die obigen Erläuterungen bezüglich der Einstellmöglichkeiten für die zumindest
eine Schmalseite nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwiesen werden.
[0032] Nachstehend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer schematisch vereinfachten
Zeichnung im Detail beschrieben.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Diagramm für den Verlauf der Temperatur in einem stranggegossenen Metallstrang
in Abhängigkeit des Abstands vom Gießspiegel, errechnet auf Basis der vorliegenden
Erfindung und zu deren Durchführung,
- Fig. 2
- eine schematisch vereinfachte Darstellung einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens eingerichteten Stranggießanlage,
- Fig. 3
- eine prinzipiell vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die
bei der Stranggießanlage von Fig. 2 zur Durchführung der Erfindung vorgesehen ist,
- Fig. 4
- eine prinzipiell vereinfachte Darstellung von Schmalseiten einer Kokille von Fig.
2, zur Veranschaulichung der Veränderung eines Abstands der Stranggießanlage 20 zwischen
diesen Schmalseiten,
- Fig. 5
- eine prinzipiell vereinfachte Darstellung einer Schmalseite einer Kokille der Stranggießanlage
20 von Fig. 2, zur Veranschaulichung der Veränderung einer Neigung dieser Kokille,
- Fig. 6
- vereinfachte Querschnittsansichten eines stranggegossenen Metallstrangs, zur Veranschaulichung
der Breitung des Metallstrangs,
- Fig. 7
- ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Breitenanteils an der Position einer Messstelle,
an welcher die Breitung eines Metallstrangs erfindungsgemäß gemessen wird,
- Fig. 8
- ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Verlaufs der Breite eines Metallstrangs innerhalb
der Strangführung einer Stranggießanlage von Fig. 2,
- Fig. 9
- ein Diagramm zur Veranschaulichung einer Berechnung der Breitung eines Metallstrangs
auf Grundlage des Breitungsmodells nach der vorliegenden Erfindung, für eine Variation
der Gießgeschwindigkeit,
- Fig. 10
- ein Diagramm zur Veranschaulichung einer Berechnung der Breitung eines Metallstrangs
auf Grundlage des Breitungsmodells nach der vorliegenden Erfindung, für eine Variation
der Überhitzung der Metallschmelze, und
- Fig. 11
- ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0034] Beim Erstarren eines stranggegossenen Metallstrangs 10 in einer Stranggießanlage
20 (vgl. Fig. 2) nimmt die Durchschnittstemperatur des Metallstrangs nach
[0035] Verlassen der Kokille stetig ab. In Folge einer Verringerung des spezifischen Volumens
des Metalls bei sinkender Temperatur schrumpft der Metallstrang zusammen. Gleichzeitig
nimmt die Breite des stranggegossenen Metallstrangs während des Gießprozesses innerhalb
der Strangführung einer Stranggießanlage zu, nämlich wegen der ferrostatischen Last
innerhalb des Metallstrangs und als Folge eines Kriechens des Materials bzw. eines
Kriechprozesses innerhalb des Metallstrangs. Hierbei kann, in Abhängigkeit der verwendeten
Stahlsorte, die Breitung um einige Faktoren größer sein als der Schrumpf. Der Breitungseffekt
ist auch abhängig vom Werkstoff bzw. des zu vergießenden flüssigen Metalls und seines
Erstarrungsgefüges, der ferrostatischen Last, sowie von Prozessparametern, wie Gießgeschwindigkeit,
Überhitzung Sekundärkühlung und der Strangdicke
[0036] Die vorliegende Erfindung stellt darauf ab, die resultierende Breitung eines stranggegossenen
Metallstrangs, ggf. auch unter Berücksichtigung von dessen Schrumpf, insbesondere
für das Ende einer Stranggießanlage zu berechnen, um in Abhängigkeit hiervon zumindest
eine Schmalseite einer Kokille der Stranggießanlage entsprechend einzustellen. Dies
ist insbesondere für den Fall von Bedeutung, wenn die Breite des Metallstrangs bzw.
von hieraus gebildeten Brammen nach der Abkühlung in einer vom Kunden vorgegebenen
engen Toleranz liegen muss.
[0037] Die Temperaturverteilung für einen stranggegossenen Metallstrang hängt u.a. vom Enthalpieverlauf
ab, welcher z.B. auf Grundlage von Gibbs-Energien berechnet werden kann. Diese Temperaturverteilung
ist im Diagramm von Fig. 1 dargestellt, nämlich über der Stranglänge und in Abhängigkeit
des Abstands vom Gießspiegel. Es sind jeweils die Temperaturen in der Strangmitte
an dessen Oberfläche und im Kern gezeigt. Außerdem ist die mittlere Temperatur dargestellt.
Die Solidus- und Liquidus-Linien geben an, an welcher Stelle es zu einer Durcherstarrung
des Metallstrangs kommt. Die Berechnung der Temperaturverteilung, wie in dem Diagramm
von Fig. 1 dargestellt, mit Hilfe der Gibbs-Energie kann mit einem Verfahren erfolgen,
welches aus
DE 10 2011 082 158 A1 bekannt ist. Hierbei wird die Temperaturverteilung, die im Inneren eines stranggegossenen
Metallstrangs herrscht, mittels eines auf einer dynamischen Temperatur-Regelung beruhenden
Temperaturberechnungsmodells, wie z.B. das DSC
(Dynamic Solidification Control), berechnet. Hierbei kann die Gesamtenthalpie aus der Summe der freien molaren Enthalpieen
(Gibbs'schen Energien) aller im Material des Metallstrangs aktuellen vorhandenen Phasen
und/oder Phasenanteile berechnet werden. An dieser Stelle wird zur Vermeidung von
Wiederholungen ausdrücklich auf den gesamten Inhalt von
DE 10 2011 082 158 A1 Bezug genommen.
[0038] Fig. 2 zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung eine Stranggießanlage 20 zum
Stranggießen eines Metallstrangs 10, wobei mit dieser Stranggießanlage 20 ein erfindungsgemäßes
Verfahren durchgeführt werden kann. Zu diesem Zweck ist die Stranggießanlage 20 mit
einer Rechnereinrichtung 120 bzw. Recheneinrichtung ausgestattet, wobei diese Recheneinrichtung
120 mit einem als metallurgisches Prozessmodell ausgebildeten Temperaturberechnungsmodell
ausgestattet ist, das eine Temperaturregelung aufweist oder darauf beruht. Mit dem
Temperaturberechnungsmodell, z.B. dem vorstehend bereits genannten DSC (
Dynamic Solidification Control) kann die Temperaturverteilung berechnet werden, die im Inneren eines aus flüssigem
Metall gegossenen Metallstrangs herrscht.
[0039] Das vorstehend genannte metallurgische Prozessmodell ist Teil eines Breitungsmodells
BM, das in der Recheneinrichtung 120 eingerichtet ist. Vorzugsweise umfasst das Breitungsmodell
BM sowohl ein thermodynamisches Modell TM zur Bestimmung der Temperaturen und der
Strangschalendicken des Metallstrangs 10 als auch ein mathematisch-physikalisches
Modell MPM zur Bestimmung des Kriechens des Metallstrangs 10, wobei die Modelle TM
und MPM miteinander gekoppelt sind (Fig. 3).
[0040] Der Metallstrang 10 weist vor seiner Durcherstarrung im Kern einen flüssigen bzw.
sumpfigen Anteil 14 auf. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist eine Sumpfspitze
16, die die Erstarrungslänge des Metallstrangs 10 definiert, in einem, in Gießrichtung
betrachteten, Endbereich einer Sekundärkühlung 22 ausgebildet. An dem Metallstrang
10 sind zu dessen Verformung und Stützung eine Mehrzahl von Rollensegmenten 24 oder
allgemein Segmente angeordnet, die mit Stützrollen oder Strangführungsrollen 26 versehen
und hydraulisch verstellbar ausgebildet sind. Die Strangführungsrollen 26 sind anstellbar
und teilweise drehangetrieben ausgebildet.
[0041] Die Stranggießanlage 20 weist ein Verteilergefäß bzw. Gießverteiler 28 und eine daran
angeschlossene Stranggießkokille 130 auf. Aus einer Gießpfanne 32 läuft Stahlschmelze
in den Gießverteiler 28 und von dort aus in die Kokille 130. Unterhalb der Kokille
130 sind eine Mehrzahl von Strangführungsrollen 26 zur Abstützung einer Ober- und
Unterseite des Metallstrangs 10 vorgesehen bzw. angeordnet, wobei der Metallstrang
in diesem Bereich zunächst eine sehr dünne Strangschale aufweist. Der Metallstrang
10 durchläuft anschließend einen kreisbogenförmigen Bereich, und läuft dann in einer
Richtzone aus und kann z.B. in einer nachgeordneten Schere oder Brennschneidmaschine
in Brammen getrennt werden.
[0042] In der Fig. 2 ist mit dem Bezugszeichen "21" stark vereinfacht ein Ende der Stranggießanlage
20 symbolisiert, wobei mittels der Erfindung u.a. eine resultierende Breite eines
Metallstrangs 10 an diesem Ende 21 berechnet wird, als Grundlage für eine nachfolgende
Einstellung von zumindest einer Schmalseite der Kokille 130. An dem Ende 21 der Stranggießanlage
20 ist der Metallstrang 10 abgekühlt und im Wesentlichen durcherstarrt, wobei der
Metallstrang 10 auch bereits zu einzelnen Brammen vereinzelt sein kann.
[0043] Erfindungsgemäß ist bei der Stranggießanlage 20 von Fig. 2 zumindest eine Messeinrichtung
100 vorgesehen. Die Messeinrichtung 100 kann an einer Messstelle 102, nämlich unterhalb
einer Austrittsöffnung 132 der Kokille 130 und in vergleichsweise geringem Abstand
hierzu angeordnet sein, um die Breite des Metallstrangs 10 an dieser Stelle zu messen.
Ergänzend oder alternativ kann eine Messeinrichtung 100 auch an einer Messstelle 104,
nämlich am Ende 21 der Stranggießanlage 20 oder außerhalb davon angeordnet sein, um
die Breite des durcherstarrten und abgekühlten Metallstrangs 10 oder die Breite einer
hieraus gebildeten Bramme zu messen. In Bezug auf die Anordnung einer Messeinrichtung
100 darf darauf hingewiesen werden, dass die zugeordnete Messstelle sich in einem
vorbestimmten Abstand zur Austrittsöffnung 132 der Kokille 130 befindet. Die Messeinrichtung
100 ist durch eine Signalleitung 122 an die vorstehend bereits genannte Recheneinrichtung
120 angeschlossen, so dass die an der Messstelle 102, 104 gemessene Breite des Metallstrangs
10 an die Recheneinrichtung 120 übermittelt wird. Bezüglich der Signalleitung 122
darf darauf hingewiesen werden, dass es sich hierbei entweder um eine physische Signalleitung
oder um eine geeignete Funkstrecke oder dergleichen handeln kann.
[0044] Fig. 3 zeigt prinzipiell und stark vereinfacht eine Vorrichtung 1 nach der vorliegenden
Erfindung, mit der wie vorstehend erläutert an der Messstelle 102, zum Beispiel bei
einer Stranggießanlage 20 von Fig. 2, die Breite B eines Metallstrangs 10 gemessen
werden kann. Ergänzend oder alternativ kann die Breite des Metallstrangs 10 oder einer
hieraus gebildeten Bramme auch an der Messstelle 104, nämlich am Ende 21 der Stranggießanlage
20 bestimmt werden. Hierzu umfasst die Vorrichtung 1 eine Messeinrichtung 100, die
an der Messstelle 102 bzw. 104 (vgl. Fig. 2) positioniert sein kann, und die Recheneinrichtung
120, mit der die Messeinrichtung 100 über die Signalleitung 122 verbunden ist. Entsprechend
kann mit der Recheneinrichtung 120 eine Veränderung der Breite des Metallstrangs 10
an der Messstelle 102, bzw. eine Veränderung der Breite des Metallstrangs 10 oder
einer hieraus gebildeten Bramme an der Messstelle 104, im Vergleich zu der Breite,
die der Metallstrang 10 an der Austrittsöffnung 132 der Kokille 130 aufweist, bestimmt
werden.
[0045] Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist in der Recheneinrichtung 120 das Breitungsmodell
BM eingerichtet, auf Grundlage dessen die Breite des Metallstrangs 10 an dem Ende
21 der Stranggießanlage 20 (vgl. Fig. 2) berechnet und mit einem vorbestimmten Sollwert
verglichen wird, wobei die Recheneinrichtung 120 im Anschluss hieran ein Stellsignal
erzeugt. Dieses Stellsignal wird über eine weitere Signalleitung 122 an ein mit zumindest
einer Schmalseite 134 der Kokille 130 in Wirkverbindung stehendes Stellglied 136 übertragen,
wodurch dann die Schmalseite 134 der Kokille 130 geeignet angestellt wird.
[0046] Fig. 4 zeigt prinzipiell vereinfacht die beiden Schmalseiten 134 der Kokille 130,
die durch einen Abstand A zueinander beabstandet sind. Mittels einer Ansteuerung durch
ein Stellglied 136 kann der Abstand A zwischen diesen Schmalseiten 134 geeignet geändert
werden, um dadurch die Breite des Metallstrangs 10 an der Austrittsöffnung 132 der
Kokille 130 zu beeinflussen. Optional ist es hierbei auch möglich, die Neigung einer
Schmalseite 134 bezüglich der Vertikalen V zu verändern, wie es prinzipiell vereinfacht
in der Darstellung von Fig. 5 gezeigt ist. Hierbei kann beispielsweise ein oberer
Rand der Schmalseite 134 um eine Strecke N bezüglich des unteren Rands der Schmalseite
134 verschoben werden, so dass eine Oberfläche der Schmalseite 134 mit der Vertikalen
V einen Winkel einschließt.
[0047] Fig. 6 zeigt vereinfacht Querschnittsansichten eines stranggegossenen Metallstrangs
10, und verdeutlicht die Zunahme des Metallstrangs 10 in seiner Breite B in Folge
von Breitung. Hierbei verdeutlichen die Bereiche I in der Mitte von Fig. 6 die Breitenänderung
des Metallstrangs 10 in Folge von Breitung bzw. eines Kriechens des Materials. Die
Bereiche II in der unteren Darstellung von Fig. 6 verdeutlichen eine Breitenänderung
des Metallstrangs 10 in Folge von Breitung und Ausbauchung.
[0048] Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Beim Stranggießen eines Metallstrangs 10 wird durch die Recheneinrichtung 120 auf
Grundlage des Breitungsmodells BM die Breite des Metallstrangs 10 oder einer hieraus
gebildeten Bramme für das Ende 21 der Stranggießanlage 20 berechnet und mit einem
vorbestimmten Sollwert verglichen, wobei anschließend zumindest eine Schmalseite 134
der Kokille 130 durch ein zugeordnetes Stellglied 136 geeignet eingestellt wird, nämlich
in Abhängigkeit der für das Ende 21 der Stranggießanlage berechneten Breite B des
Metallstrangs 10.
[0049] Für die Berechnung der Breite des Metallstrangs 10 am Ende 21 der Stranggießanlage
20 werden Berechnungsparameter berücksichtigt, die wenigstens die physikalischen Eigenschaften
des Werkstoffs des Metallstrangs, die Temperatur des Metalls in der Kokille 130, die
Gießgeschwindigkeit des Metallstrangs 10, Überhitzung und die Geometrie des Metallstrangs
10 umfassen. In Fig. 3 ist das Bezugszeichen "140" dahingehend zu verstehen, dass
von dem Breitungsmodell BM in der Recheneinrichtung 120 auch eine Änderung der Prozessparameter
des Stranggießprozesses, wie Überhitzung, Gießgeschwindigkeit und Wasserkühlung, berücksichtigt
werden können, und dies dann in die Ansteuerung des Stellglieds 136 zum Anstellen
der zumindest einen Schmalseite 134 einfließt.
[0050] Wie vorstehend erläutert, kann eine Messeinrichtung 100 an der Messstelle 102 und/oder
an der Messstelle 104 vorgesehen sein, um dort die Breite des Metallstrangs 10 (an
der Messstelle 102), bzw. die Breite des Metallstrangs 10 oder einer hieraus gebildeten
Bramme (an der Messstelle 104) zu bestimmen. Mit der Breitenmessung durch die Messeinrichtung
100 kann somit eine Veränderung der Breite des Metallstrangs 10 bzw. einer Bramme
an der jeweiligen Messstelle 102, 104 im Vergleich zur Breite des Metallstrangs 10
an der Austrittsöffnung 132 der Kokille 130 ermittelt werden, und dann mit einem vorbestimmten
Sollwert für die Breite des Metallstrangs 10 oder einer hieraus gebildeten Bramme
vergleichen werden. Hierbei bildet dann der durch die Messeinrichtung 100 erzeugte
Messwert für die Breite des Metallstrangs 10 oder einer hieraus gebildeten Bramme
einen weiteren Berechnungsparameter für die Berechnung in dem Breitungsmodell BM.
[0051] Bezüglich der in Fig. 4 gezeigten Veränderung des Abstands A zwischen den Schmalseiten
134 darf darauf hingewiesen werden, dass eine solche Breiteneinstellung der Kokille
130 auch unter Berücksichtigung einer Veränderung der flüssigen Stahltemperatur bzw.
Überhitzung, der Gießgeschwindigkeit und der Sekundärkühlung erfolgen kann, wodurch
dann die Breitenabweichung des Metallstrangs 10 als Folge von dessen Breitung minimiert
wird.
[0052] Bezüglich der in Fig. 5 gezeigten Veränderung des Neigungswinkels einer Schmalseite
134 der Kokille 130 darf darauf hingewiesen werden, dass hierdurch eine Ausbauchung
II des Metallstrangs 10 minimiert werden kann, ggf. in Verbindung mit einer geeigneten
Anpassung der Wasserkühlung im Bereich der Sekundärkühlung 22, und ggf. in Verbindung
mit einer Anpassung einer Kühlung der Schmalseiten 134 der Kokille 130.
[0053] Fig. 7 zeigt ein Diagramm zur Definition des Breitenanteils des Metallstrangs 10
an der Position der Messstelle 102, beispielhaft für zwei verschiedene Gießgeschwindigkeiten
(mit v1 > v2). Es ist zu erkennen, dass der Breitungszuwachs mit zunehmendem Abstand
vom Gießspiegel bzw. von der Austrittsöffnung 132 der Kokille 130 stetig abnimmt und
beispielsweise in einem Abstand von 15 Metern vom Gießspiegel nicht weiter zunimmt
bzw. von dort an konstant verläuft.
[0054] Fig. 8 zeigt ein Diagramm zur Verdeutlichung des Verlaufs der Breitung des Metallstrangs
10 innerhalb der Strangführung bei der Stranggießanlage 20 von Fig. 2, wobei der Graph
G1 die Breitung und der Graph G2 den Schrumpf des Metallstrangs 10 darstellen.
[0055] In Fig. 9 und Fig. 10 sind jeweils Diagramme gezeigt, mit denen die Berechnung der
Breitung des Metallstrangs 10 auf Grundlage des Breitungsmodells nach der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht wird, wobei dies für eine Variation der Gießgeschwindigkeit
(Fig. 9, mit v1 > v2) bzw. für eine Variation der Überhitzung (Fig. 10, mit Überhitzung
H1 > Überhitzung H2) erfolgt.
[0056] Fig. 11 zeigt ein Flussdiagramm, das die vorstehend erläuterten Aspekte der vorliegenden
Erfindung nochmals veranschaulicht. Bei den hierin gezeigten Parametern a, b, c und
d, mit denen das mathematisch-physikalische Modell MPM geregelt wird, kann es sich
um die Parameter des Garofalo-Ansatzes und dessen Regressionskoeffizienten handeln.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 10
- Metallstange
- 20
- Stranggießanlage
- 21
- Ende der Bramme
- 100
- Messeinrichtung
- 102
- Messstelle
- 104
- Messstelle
- 120
- Recheneinrichtung
- 130
- Kokille
- 132
- Austrittsöffnung
- 134
- Schmalseite
- 136
- Stellglied
- BM
- Breitungsmodell
- B
- Berechnete Breite
- H1
- Überhitzung
- H2
- Überhitzung
- TM
- thermodynamisches Modell
- MPM
- mathematisch-physikalisches Modell
1. Verfahren zum Einstellen der Breite eines durch eine Kokille (130) stranggegossenen
Metallstrangs (10) in einer Stranggießanlage (20), bei dem eine Breitenkorrektur für
den Metallstrang (10) berechnet und als Stellgröße zum Verstellen mindestens einer
Schmalseite der Kokille (130) ausgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf Grundlage eines Breitungsmodells (BM) durch eine Recheneinrichtung (120) die
Breite (B) des Metallstrangs (10) oder einer daraus gebildeten Bramme am Ende (21)
der Stranggießanlage (20) in Abhängigkeit von zumindest einem Berechnungsparameter
berechnet und mit einem vorbestimmten Sollwert verglichen wird, wobei zumindest eine
Schmalseite (134) der Kokille (130), vorzugsweise beide Schmalseiten (134) der Kokille
(130), in Abhängigkeit der für das Ende (21) der Stranggießanlage (20) berechneten
Breite (B) des Metallstrangs (10) bzw. der Bramme eingestellt wird/werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der zumindest einen Schmalseite (134) der Kokille (130) in Abhängigkeit
der für das Ende (21) der Stranggießanlage (20) berechneten Breite (B) des Metallstrangs
(10) durch die Recheneinrichtung (120) eingestellt, vorzugsweise geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Breitungsmodell (BM) ein thermodynamisches Modell (TM) und ein mathematisch-physikalisches
Modell (MPM) umfasst, wobei mittels des thermodynamischen Modells (TM) Temperaturen
und Strangschalendicken des Metallstrangs (10) an jeder Position des Metallstrangs
(10) in der Stranggießanlage (20) bestimmt werden, wobei mittels des mathematisch-physikalischen
Modells (MPM) ein Kriechen des Metallstrangs (10) bestimmt wird, wobei das thermodynamische
Modell (TM) und das mathematisch-physikalische Modell (MPM) miteinander gekoppelt
sind, so dass mit den durch diese Modelle bestimmten Werten die Breite (B) des Metallstrangs
(10) oder einer daraus gebildeten Bramme am Ende (21) der Stranggießanlage (20) bestimmt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem thermodynamischen Modell (TM) thermodynamische Zustandsänderungen des gesamten
Metallstrangs (10) in einem mathematischen Simulationsmodell, beinhaltend eine Wärmeleitungsgleichung,
berechnet werden, auf Grundlage dessen ein Rückschluss auf die Temperatur des Metallstrangs
(10) entlang der Stranggießanlage (20) möglich ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mathematisch-physikalische Modell (MPM) einen Kriechansatz, insbesondere einen
Ansatz für sekundäres Kriechen, berücksichtigt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für den Kriechansatz werkstoffspezifische Parameter des Metallstrangs (10) und/oder
die Prozesstemperatur des Metallstrangs (10) während des Stranggießens berücksichtigt
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels des thermodynamischen Modells (TM) bestimmten Werte für die Berechnung
durch das mathematisch-physikalische Modell (MPM) berücksichtigt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Berechnungsparameter, der in dem Breitungsmodell (BM) berücksichtigt
wird, wenigstens die physikalischen Eigenschaften des Werkstoffs des Metallstrangs
(10), die Temperatur des Metalls in der Kokille (130), die Gießgeschwindigkeit des
Metallstrangs (10), die Überhitzung und/oder die Geometrie des Metallstrangs (10 umfasst.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Berechnungsparameter während des Stranggießprozesses und somit
in Echtzeit ("Online") ermittelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitung des Metallstrangs (10) auf Grundlage des Breitungsmodells (BM) in einzelnen
Querschnittssegmenten des Metallstrangs (10) entlang seiner Gießrichtung berechnet
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Breitungsmodell (BM) ein Schrumpf des Metallstrangs (10) entlang der Gießrichtung
berücksichtigt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite (B) des Metallstrangs (10) oder einer daraus gebildeten Bramme an zumindest
einer Messstelle (102; 104) in einem vorbestimmten Abstand zur Austrittsöffnung (132)
der Kokille (130) gemessen wird und der entsprechende Messwert dieser Breite (B) an
die Recheneinrichtung (120) geleitet wird, um in dem Breitungsmodell (BM) berücksichtigt
zu werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass sich die zumindest eine Messstelle (102; 104) innerhalb der Strangführung der Stranggießanlage
(20) in deren oberen Teil, vorzugsweise in einer Entfernung von 4 bis 12 Metern von
einer Austrittsöffnung (132) der Kokille (130), und/oder am Ende der Stranggießanlage
(20) oder außerhalb davon befindet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Metalls innerhalb der Kokille (130) durch die Temperatur zumindest
einer Seitenwand der Kokille (130) erfasst wird, vorzugsweise, dass die Temperatur
des Metalls innerhalb der Kokille (130) durch die abgeführten Wärmeströme über das
Kokillenkühlwasser an zumindest einer Kokillenseite erfasst wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anstellung und/oder eine Anstellgeschwindigkeit für die zumindest eine Kokillen-Schmalseite
(134) auf Grundlage des Breitungsmodells (BM) bestimmt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anstellung und/oder eine Anstellgeschwindigkeit für die zumindest eine Kokillen-Schmalseite
(134) in Abhängigkeit einer Überhitzung (H1; H2) des flüssigen Metalls, aus dem der
Metallstrang (10) vergossen wird, einer Sekundärkühlung und/oder einem Analysenwechsel
bestimmt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gießtemperatur aus einer Temperaturmessstelle in der Pfanne oder im Thundish
herangezogen oder mit einem Pfannen- oder Thundish-Modell berechnet wird.
18. Vorrichtung (1) zum Einstellen der Breite (B) eines durch eine Kokille (130) stranggegossenen
Metallstrangs (10) in einer Stranggießanlage (20), umfassend
eine Recheneinrichtung (120), in der ein Breitungsmodell (BM) eingerichtet ist und
auf Grundlage dessen in Abhängigkeit von zumindest einem Berechnungsparameter die
Breite (B) des Metallstrangs (10) oder einer daraus gebildeten Bramme am Ende (21)
der Stranggießanlage (20) berechnet und mit einem vorbestimmten Sollwert verglichen
wird, wobei die Recheneinrichtung (120) im Anschluss hieran ein Stellsignal erzeugt,
und
ein mit zumindest einer Schmalseite (134) der Kokille (130) in Wirkverbindung stehendes
Stellglied (136), das durch das Stellsignal ansteuerbar ist, um die zumindest eine
Schmalseite (134) der Kokille (130) einzustellen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch zumindest eine Messeinrichtung (100), mit der eine Breite (B) des Metallstrangs (10)
oder einer daraus gebildeten Bramme an einer in einem vorbestimmten Abstand zur Austrittsöffnung
(132) der Kokille (130) angeordneten Messstelle (102; 104) messbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (100) an einer Messstelle (102) innerhalb der Strangführung der
Stranggießanlage (20) in deren oberen Teil, vorzugsweise in einer Entfernung von 4
bis 12 Metern von einer Austrittsöffnung (132) der Kokille (130), angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (100) an einer Messstelle (104) am Ende der Stranggießanlage
(20) oder ausserhalb davon angeordnet ist.