[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufziehvorrichtung für ein Beschichtungsmedium umfassend
einen Aufziehkörper mit einer zum Einebnen des Beschichtungsmediums ausgebildeten
Aufziehkante, umfassend eine an dem Aufziehkörper durch eine Halterung festgelegte
stielförmige Handhabe und umfassend wenigstens ein und bevorzugt zwei oder mehr Mess-
oder Justagemittel zum Einstellen eines Abstands der Aufziehkante zu einem Unterboden,
wobei in einer Verwendungsstellung das wenigstens eine Mess- oder Justagemittel an
dem Unterboden anliegt und die Aufziehkante den Abstand von dem Unterboden aufweist.
[0002] Aufziehvorrichtungen der gattungsgemäßen Art werden bei der Aufbringung eines plastischen
Beschichtungsmediums auf einen Unterboden verwendet, insbesondere bei der Verarbeitung
von flüssigen, selbstverlaufenden Beschichtungsmedien wie zum Beispiel Estrichen.
Durch wenigstens ein am Aufziehkörper angebrachtes Mess- oder Justagemittel wird sichergestellt,
dass das Beschichtungsmedium gleichmäßig und mit einer vordefinierten Schichtdicke
auf einem Unterboden glatt aufziehbar ist. Die Aufziehvorrichtungen sind dabei in
der Regel als Handwerkzeug ausgebildet. Dem Bediener kommt die Aufgabe zu, die Aufziehvorrichtung
in der für die Verarbeitung des Beschichtungsmediums vorgesehenen Verwendungsstellung
zu halten, in der das wenigstens eine Mess- oder Justagemittel an dem Unterboden anliegt
und die Aufziehkante den vordefinierten Abstand vom Unterboden einhält.
[0003] Durch verschiedene Weiterentwicklungen im Bereich der Bodenbeschichtungen müssen
zunehmend sowohl schnelltrocknende als auch pastöse Beschichtungsmedien, welche weniger
flüssig sind, zäh laufen und nicht leicht zu verschlichten sind, verarbeitet werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Aufziehvorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, welche einen Auftrag des Beschichtungsmediums mit einer gleichmäßigen
Schichtdicke und einer glatten Oberfläche auf einem Unterboden gewährleistet, den
Bediener bei der Einhaltung einer hierfür optimalen Verwendungsstellung der Aufziehvorrichtung
unterstützt und für die Verarbeitung von sowohl schnelltrocknenden als auch pastösen,
zähflüssigen Beschichtungsmedien geeignet ist.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmemodul vorgesehen ist mit wenigstens einem
und bevorzugt zwei oder mehr zueinander beabstandeten und jedenfalls abschnittsweise
parallelen, von dem Aufziehkörper abragenden Führungselementen, wobei an einem freien
Ende des wenigstens einen Führungselements ein Sicherungsmittel lösbar festgelegt
ist, und dass des Weiteren wenigstens ein Massekörper vorgesehen ist, der an dem Aufnahmemodul
derart festgelegt ist, dass der Aufziehkörper durch eine Gewichtskraft des wenigstens
einen Massekörpers gegen den Unterboden angedrückt ist.
[0006] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Aufsetzen von wenigstens
einem Massekörper die erfindungsgemäße Aufziehvorrichtung mit ihrem mindestens einen
Mess- oder Justagemittel als Stützpunkt gegen den Unterboden gedrückt wird. Dadurch
wird gewährleistet, dass sich die Aufziehvorrichtung nicht über dem Beschichtungsmedium
herschiebt, sondern das Beschichtungsmedium mit einer kontinuierlichen Schichtstärke
verschlichtet. Die Gewichtskraft des wenigstens einen Massekörpers drückt die Aufziehvorrichtung
gegen den Unterboden und erleichtert dadurch dem Bediener in der Verwendungsstellung
die Handhabung der Aufziehvorrichtung. Dies beugt einer Arbeitsermüdung vor. Der wenigstens
eine Massekörper ist durch Führungselemente geführt auf die Aufziehvorrichtung auf-
und absetzbar. Sicherungsmittel, bevorzugt in Form von Sicherungssplinten, welche
durch die Führungselemente gesteckt werden, verhindern während der Verwendung ein
Abrutschen des Massekörpers von der Aufziehvorrichtung und ermöglichen ein schnelles
und einfaches Hinzufügen oder Entfernen von Massekörpern. So kann der Bediener die
erforderliche Anzahl an Massekörpern flexibel entsprechend der Zähigkeit des Beschichtungsmediums
anpassen. Für einen erleichterten Transport können die Massekörper somit von der Aufziehvorrichtung
abgesetzt werden.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Aufziehkörper eine
handhabeseitige, zum Verteilen des Beschichtungsmediums ausgebildete Schaberfläche
auf und das wenigstens eine Führungselement ragt bevorzugt senkrecht auf einer der
Schaberfläche gegenüberliegenden Fläche von dem Aufziehkörper ab, wobei das freie
Ende des Führungselements - bezogen auf die Verwendungsstellung - von dem Unterboden
abgewandt ist. Vorteilhaft kollidiert in dieser Ausführungsform das Mess- oder Justagemittel
nicht mit dem Aufnahmemodul und dem Massekörper. Dadurch kann auch ein Mess- oder
Justagemittel mit einem großen Höhenverstellbereich verwendet werden.
[0008] Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung besitzt der Aufziehkörper eine
zusätzliche Auflagefläche, welche zwischen der Schaberfläche und der Halterung und
bevorzugt senkrecht zu der Schaberfläche angeordnet ist und von welcher das wenigstens
eine Führungselement senkrecht abragt, wobei das freie Ende des Führungselements von
dem Unterboden - bezogen auf die Verwendungsstellung - abgewandt ist. Vorteilhaft
kann bei dieser Anordnung der Massenschwerpunkt der Massekörper direkt oberhalb der
Aufziehkante und nahe des Stützpunkts des Mess- oder Justagemittels vorgesehen sein.
Die Aufziehvorrichtung erfährt durch die Gewichtskraft der Massekörper ein Andrücken
an den Unterboden. Durch die Anordnung des senkrecht von der Auflagefläche abragenden
Führungselements ist die Aufziehvorrichtung einfach und kompakt gestaltet.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das wenigstens eine Führungselement L-förmig
ausgebildet, wobei ein erster Schenkel nach vorn von dem Aufziehkörper abragend ausgebildet
ist und wobei ein zweiter Schenkel abgewinkelt und vom Unterboden abragend ausgebildet
ist. Vorteilhaft lastet die Gewichtskraft der Massekörper in dieser Weiterbildung
auf dem Schenkel des Führungselements, welcher an den Aufziehkörper festgelegt ist.
Das Führungselement kann beispielsweise als Rohr mit rundem Querschnitt ausgebildet
werden und weist dadurch eine hohe Biegesteifigkeit auf. Dadurch wird der Aufziehkörper
selbst entlastet.
[0010] Nach einer alternativen Weiterbildung der Erfindung ist das wenigstens eine Führungselement
von dem Aufziehkörper - bezogen auf die Verwendungsstellung - vertikal nach oben abragend
ausgebildet. Vorteilhaft liegt bei dieser Anordnung der Massenschwerpunkt der Massekörper
direkt oberhalb der Aufziehkante und nahe des Stützpunktes des Mess- oder Justagemittels.
Die Aufziehvorrichtung erfährt durch die Gewichtskraft der Massekörper ein Andrücken
an den Unterboden. Durch die Anordnung des vertikal nach oben von dem Aufziehkörper
abragenden Führungselements ist die Aufziehvorrichtung einfach und kompakt gestaltet.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem freien Ende des wenigstens einen
Führungselements wenigstens eine Bohrung vorgesehen und wenigstens ein Sicherungsmittel,
vorzugsweise ein Sicherungssplint, in die Bohrung eingesetzt. Vorteilhaft kann durch
die Verwendung eines Führungselements und eines Sicherungsmittels, vorzugsweise eines
Sicherungssplints, ein unkontrolliertes Abrutschen eines der Massekörper von der Aufziehvorrichtung
verhindert werden. Gleichzeitig kann die Sicherung und Entsicherung mittels der Sicherungsmittel
schnell und einfach erfolgen, sodass der Bediener flexibel in Abhängigkeit von der
Zähigkeit des Beschichtungsmediums die Andruckkraft an den Unterboden durch Zugabe
oder Wegnahme von Massekörpern variieren kann.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das wenigstens eine Mess- oder Justagemittel
bevorzugt eine Schraube auf und ein am Aufziehkörper vorgesehenes Anbindungselement,
wobei die Schraube drehbar so durch das Anbindungselement geführt wird, dass die Schraubenlängsachse
orthogonal zu einer Aufziehkante des Aufziehkörpers orientiert ist. Vorteilhaft kann
durch die Verwendung eines Mess- oder Justagemittels der vorstehend genannten Art
der Abstand der Aufziehkante zum Unterboden und damit die Schichtdicke des Beschichtungsmediums
eingestellt werden.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Massekörper wenigstens eine und
bevorzugt eine zu der Anzahl der Führungselemente des Aufnahmemoduls korrespondierende
Mehrzahl von Ausnehmungen auf, wobei die Führungselemente zum Festlegen des Massekörpers
an dem Aufnahmemodul durch die Ausnehmungen geführt sind. Vorteilhaft sind die Massekörper
über ihre Ausnehmungen formschlüssig mit den Führungselementen verbunden und während
der Verwendung der Aufziehvorrichtung an diese fixiert.
[0014] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein Massenschwerpunkt der
Massekörper - bezogen auf die Verwendungsstellung der Schaberfläche - so angeordnet
ist, dass ein horizontaler Abstand zwischen einem Stützpunkt des wenigstens einen
Mess- oder Justagemittels und dem Massenschwerpunkt der Massekörper maximal 5 cm,
bevorzugt weniger als 2 cm und idealerweise 0 cm beträgt. Vorteilhaft wirkt durch
den geringen Abstand zwischen dem Stützpunkt und dem Massenschwerpunkt der Massekörper
ein - bezogen auf die Verwendungsstellung - geringes Kippmoment. Vom Bediener muss
somit nur ein geringes Ausgleichsmoment über die Handhabe aufgebracht werden, was
die Arbeitsbelastung erleichtert und einer Ermüdung entgegenwirkt.
[0015] Aus der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten
der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich
oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Zeichnungen dienen
lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden
Charakter.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Aufziehvorrichtung in einer
ersten Ausführungsform, ohne Massekörper,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht auf die Aufziehvorrichtung nach Fig. 1 mit aufgesetzten
Massekörpern in einer Verwendungsstellung, aufgesetzt auf ein Beschichtungsmedium
und einen Unterboden,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Aufziehvorrichtung in einer
zweiten Ausführungsform mit aufgesetzten Massekörpern und in der Verwendungsstellung,
aufgesetzt auf ein Beschichtungsmedium und einen Unterboden,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Aufziehvorrichtung nach Fig. 3 ohne Massekörper und
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Aufziehvorrichtung in einer
dritten Ausführungsform mit aufgesetzten Massekörpern und in Verwendungsstellung,
aufgesetzt auf ein Beschichtungsmedium und einen Unterboden.
[0017] Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Aufziehvorrichtung ist in den
Fig.1 und 2 dargestellt. Die Aufziehvorrichtung dient zum gleichmäßigen auftragen
eines insbesondere zähflüssigen beziehungsweise viskosen, nicht leicht zu verschlichtenden
Beschichtungsmediums auf einen Unterboden 7. Sie umfasst einen Aufziehkörper 1, an
welchem ein Aufnahmemodul 2 für Massekörper 5, wenigstens ein Mess- oder Justagemittel
3 sowie eine Halterung 18 für eine Handhabe 19 festgelegt sind. Die Fläche des Aufziehkörpers
1 an welcher die Halterung 18 festgelegt ist, kann zur Handhabe 19 hin verjüngend
ausgebildet sein. Der Aufziehkörper 1 umfasst des Weiteren eine Schaberfläche 16,
deren unteres Ende in eine Aufziehkante 15 mündet. Oberhalb der Schaberfläche 16 ist
eine Auflagefläche 17 positioniert, welche an ihrem einen Ende an die Halterung 18
anliegt und an ihrem anderen Ende mit einer Fläche bündig abschließt, welche der Schaberfläche
16 gegenüberliegt.
[0018] Das Mess- oder Justagemittel 3 ist an einer der Schaberfläche 16 gegenüberliegenden
Fläche festgelegt. In einer bevorzugten Ausführung umfasst das Mess- oder Justagemittel
3 eine Schraube 12, welche durch ein am Aufziehkörper 1 festgelegtes Anbindungselement
11 geführt ist. Dabei ist die Schraubenlängsachse 14 parallel zu der Schaberfläche
16 ausgebildet und die Schraubenspitze 13 berührt in der Verwendungsstellung den Unterboden
7 und bildet somit einen Stützpunkt 13. Durch Drehen der im Anbindungselement 11 geführten
Schraube 12 kann ein Abstand 40 der Aufziehkante 15 vom Unterboden 7 eingestellt beziehungsweise
gemessen werden. Die Schraube 12 ist dabei so durch das Anbindungselement 11 zu führen,
dass sie nicht mit dem Aufziehkörper 1 oder den Massekörpern 5 kollidiert. Dadurch
kann auch ein hohes Mess- oder Justagemittel 3 mit einem großen Höhenverstellbereich
verwendet werden.
[0019] Das Aufnahmemodul 2 umfasst wenigstens ein Führungselement 4, welches L-förmig ausgeprägt
ist. Dabei ragt ein erster Schenkel senkrecht von dem Aufziehkörper 1 ab, ein zweiter
Schenkel ist mit seinem freien Ende vom Unterboden 7 abgewandt angeordnet und mit
einer Bohrung 10 versehen. Durch die Bohrung 10 ist ein Sicherungsmittel, vorzugsweise
ein Sicherungssplint 9 geführt. Die Massekörper 5 sind übereinander stapelbar und
mit ausreichend Ausnehmungen 6 versehen, so dass sie auf die Führungselemente 4 auf-
und abgelegt werden können. Die Massekörper 5 sind dadurch vor einem ungewollten Abrutschen
von der Aufziehvorrichtung gesichert fixiert. Die Gewichtskraft der Massekörper 5
drückt in der Verwendungsstellung die Schraubenspitze 13 an den Unterboden 7, so dass
die Aufziehvorrichtung sicher über den Unterboden 7 gleitet und das Beschichtungsmedium
8, welches sich an der Schaberfläche 16 aufstaut, mitzieht. Der Massenschwerpunkt
30 der Massenkörper 5 ist mit einem Abstand 50 von dem Stützpunkt 13 beabstandet.
Dieser Abstand 50 ist konstruktiv gering gehalten, so dass durch diesen Abstand 50
und die Gewichtskraft der Massekörper 5 lediglich ein geringes Kippmoment auf die
Handhabe 19 wirkt. Der Bediener muss folglich nur ein geringes dem Kippmoment entgegenwirkendes
Ausgleichsmoment aufbringen.
[0020] In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufziehvorrichtung
dargestellt. Der Aufbau dieser Ausführungsform ist weitestgehend analog zu dem der
ersten Ausführungsform nach den Fig.1 und 2. Der wesentliche Unterschied besteht in
einer anderen Ausführung und Anordnung der Führungselemente 4. Diese sind hierbei
geradlinig ausgeprägt und ragen senkrecht von der Auflagefläche 17 ab. Die Führungselemente
4 können wie in Fig. 3 beispielhaft dargestellt so ausgebildet sein, dass sie an ihrem
festzulegenden Ende einen rechtwinkligen Ausschnitt bis zu ihrer Querschnittsmittellinie
aufweisen. Die halbe Querschnittsfläche der Führungselemente 4 ist hierbei an die
Auflagefläche 17 festgelegt. Der weiterverlaufende Querschnitt der Führungselemente
4 ist angefast. Die Fasenhöhe ist ausreichend hoch zu gestalten, so dass das Führungselement
4 an das Ende der Auflagefläche 17 und an die bündig hiermit abschließende Fläche
des Aufziehkörpers 1 festgelegt werden kann.
[0021] Die Aufziehvorrichtung ist durch diese Anordnung der Führungselemente 4 sehr kompakt
gestaltet. Der unterste Massekörper 5 liegt dabei auf der Auflagefläche 17 auf. Der
Massenschwerpunkt 30 der Massekörper 5 liegt oberhalb der Fläche des Aufziehkörpers
1, welche der Schaberfläche 16 gegenüberliegt und an welche das wenigstens eine Mess-
oder Justagemittel 3 festgelegt ist. Durch diese Anordnung stellt sich ein geringer
Abstand 50 zwischen dem Stützpunkt 13 und dem Massenschwerpunkt 30 der Massekörper
5 ein. Das durch die Gewichtskraft der Massekörper 5 und den Abstand 50 auf die Aufziehvorrichtung
wirkende Kippmoment fällt folglich gering aus.
[0022] Eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aufziehvorrichtung zeigen die Fig.
4 und 5. Der Aufbau dieser Ausführungsform unterscheidet sich durch das Fehlen der
Auflagefläche 17 von der ersten Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2. Dadurch ist
der Aufbau des Aufziehkörpers 1 einfach und kompakt gehalten. Die Schaberfläche 16
mündet hierbei an ihrem unteren Ende in die Aufziehkante 15 und an ihrem oberen Ende
in die Halterung 18 der Handhabe 19. Das L-förmige Führungselement 4 des Anbindungsmoduls
2 und das wenigstens eine Mess- oder Justagemittel 3 ragen senkrecht von dem Aufziehkörper
1 an einer Fläche ab, welche der Schaberfläche 16 gegenüberliegt. Die zum Verstellen
der Schichtdicke 40 verwendete Schraube 12 ist dabei so durch das Anbindungselement
11 zu führen, dass sie nicht mit dem Aufziehkörper 1 oder den Massekörpern 5 kollidiert.
Dadurch kann auch ein sehr hohes Mess- oder Justagemittel 3 mit einem großen Höhenverstellbereich
verwendet werden. Der Abstand 50 des Massenschwerpunkts 30 der Massekörper 5 zum Stützpunkt
13 des wenigstens einen Mess- oder Justagemittels ist konstruktiv gering gehalten,
so dass durch diesen Abstand 50 und die Gewichtskraft der Massekörper 5 ein geringes
Kippmoment auf die Handhabe 19 wirkt.
[0023] Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
1. Aufziehvorrichtung für ein Beschichtungsmedium (8) umfassend einen Aufziehkörper (1)
mit einer zum Einebnen des Beschichtungsmediums (8) ausgebildeten Aufziehkante (15),
umfassend eine an dem Aufziehkörper (1) durch eine Halterung (18) festgelegte stielförmige
Handhabe (19) und umfassend wenigstens ein und bevorzugt zwei oder mehr Mess- oder
Justagemittel (3) zum Einstellen eines Abstands (40) der Aufziehkante (15) zu einem
Unterboden (7), wobei in einer Verwendungsstellung das wenigstens eine Mess- oder
Justagemittel (3) an dem Unterboden (7) anliegt und die Aufziehkante (15) den Abstand
(40) von dem Unterboden (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmemodul (2) vorgesehen ist mit wenigstens einem und bevorzugt zwei oder
mehr zueinander beabstandeten und jedenfalls abschnittsweise parallelen, von dem Aufziehkörper
(1) abragenden Führungselementen (4), wobei an einem freien Ende des wenigstens einen
Führungselements (4) ein Sicherungsmittel (Sicherungssplint 9) lösbar festgelegt ist,
und dass des Weiteren wenigstens ein Massekörper (5) vorgesehen ist, der an dem Aufnahmemodul
(2) derart festgelegt ist, dass der Aufziehkörper (1) durch eine Gewichtskraft des
wenigstens einen Massekörpers (5) gegen den Unterboden (7) angedrückt ist.
2. Aufziehvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufziehkörper (1) eine handhabeseitige, zum Verteilen des Beschichtungsmediums
(8) ausgebildete Schaberfläche (16) aufweist und dass das wenigstens eine Führungselement
(4) bevorzugt senkrecht auf einer der Schaberfläche (16) gegenüberliegenden Fläche
von dem Aufziehkörper (1) abragt, wobei das freie Ende des Führungselements (4) -
bezogen auf die Verwendungsstellung - von dem Unterboden (7) abgewandt ist.
3. Aufziehvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufziehkörper (1) eine zusätzliche Auflagefläche (17) besitzt, dass die zusätzliche
Auflagefläche (17) zwischen der Schaberfläche (16) und der Halterung (18) und bevorzugt
senkrecht zu der Schaberfläche (16) angeordnet ist und dass das wenigstens eine Führungselement
(4) senkrecht zu der Auflagefläche (17) von dem Aufziehkörper (1) abragt, wobei das
freie Ende des Führungselements (4) von dem Unterboden (7) - bezogen auf die Verwendungsstellung
- abgewandt ist.
4. Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Führungselement (4) L-förmig ausgebildet ist, wobei ein erster
Schenkel nach vorn von dem Aufziehkörper (1) abragend ausgebildet ist und wobei ein
zweiter Schenkel abgewinkelt und vom Unterboden (7) abragend ausgebildet ist.
5. Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Führungselement (4) von dem Aufziehkörper (1) - bezogen auf die
Verwendungsstellung - vertikal nach oben abragend ausgebildet ist.
6. Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem freien Ende des wenigstens einen Führungselements (4) wenigstens eine Bohrung
(10) vorgesehen ist und dass wenigstens ein Sicherungsmittel, vorzugsweise ein Sicherungssplint
(9), in die Bohrung (10) eingesetzt ist.
7. Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Mess- oder Justagemittel (3) bevorzugt eine Schraube (12) aufweist
und ein am Aufziehkörper vorgesehenes Anbindungselement (11), wobei die Schraube (12)
drehbar so durch das Anbindungselement geführt wird, dass die Schraubenlängsachse
(14) orthogonal zu einer Aufziehkante (15) des Aufziehkörpers (1) orientiert ist.
8. Aufziehvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Massekörper (5) wenigstens eine und bevorzugt eine zu der Anzahl der Führungselemente
(4) des Aufnahmemoduls (2) korrespondierende Mehrzahl von Ausnehmungen (6) aufweist,
wobei die Führungselemente (4) zum Festlegen des Massekörpers (5) an dem Aufnahmemodul
(2) durch die Ausnehmungen (6) geführt sind.
9. Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Massenschwerpunkt (30) der Massekörper (5) - bezogen auf die Verwendungsstellung
der Schaberfläche (16) - so angeordnet ist, dass ein horizontaler Abstand (50) zwischen
einem Stützpunkt (13) des wenigstens einen Mess- oder Justagemittels (3) und dem Massenschwerpunkt
der Massekörper (5) maximal 5 cm, bevorzugt weniger als 2 cm und idealerweise 0 cm
beträgt.
10. Verwendung einer Aufziehvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 9 zum gleichmäßigen
Verteilen des Beschichtungsmediums (8), insbesondere eines viskosen, nicht leicht
zu verschlichtenden Beschichtungsmediums (8), auf einem Unterboden (7).