[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zelt mit einem Transportkistensystem gemäß
Anspruch 1.
[0002] Großzelte bestehen derzeit vorwiegend aus einem System von etlichen Stangen, die
sich in einem Beutel oder einer Kiste befinden. Zur Erleichterung des Aufbaus sind
Aufbauzeichnungen vorhanden, die aber oft kompliziert und teilweise missverständlich
sind. Dies liegt wesentlich daran, dass vor dem Aufbau zunächst eine Vielzahl verschiedener
Einzelteile sortiert werden muss. Dadurch wird ein aufwendiges Sortieren der Teile
sowie ein mehr oder weniger mühsames Zusammenstecken und Aufrichten der Teile erforderlich.
Dazu sind durchweg mehr als zwei Personen notwendig. Nach dem Aufbau des Zeltgestänges
wird die Zeltplane über das Gestängegerüst gezogen und das Zelt muss an allen Stangen
von innen befestigt werden. Gerade für Helfer, die das Konstruktionssystem nicht kennen,
ist der erste Aufbau schwierig.
[0003] Für rauen oder nassen Untergrund gibt es spezielle Zeltunterlagen, wie beispielsweise
dicke Folien aus Kunststoff, die den Zeltboden vor Verletzung schützen und teilweise
auch einsickerndes Regenwasser abhalten sollen. Bequemes Liegen auf schiefem oder
stark unebenem Untergrund ist mit solcher Ausrüstung kaum möglich. Um einen festen
Boden zu erhalten, müssen zusätzliche Bodenelemente in das Zelt getragen und dort
ausgelegt werden. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Plane auf dem Boden auszulegen
und in den Zeltecken einzuhängen Bei anderen Zelten ist die Bodenplane bereits fest
mit der Zelthaut verbunden.
[0004] Dieser Aufbauvorgang ist vergleichsweise aufwendig und erfordert genaue Kenntnisse
des Aufbausystems. Die Aufbauzeit verkürzt sich erst nach häufiger Übung geringfügig.
Außerdem bilden Zelt und Boden bei den meisten Zelten keine Einheit. Eine Koppelung
der Zelte erfolgt über Planen die zwischen die Zelte eingehängt werden.
[0005] Aus
US 4748995 ist ein Zeltdach bekannt, bei dem U-förmige Zeltstangen gemeinsam in einem Drehgelenk
gelagert sind. Die einzelnen Zeltstangen werden jeweils in einem bestimmten Drehwinkel
angeordnet. Anschließend wird die Zeltplane darüber gestülpt, so dass ein polyedrisches,
halbzylinderähnliches Zelt entsteht.
[0006] GB 444722 zeigt ein Zelt, das aus 3 miteinander drehbaren verbundenen Platten, einem U-förmigen
Dachbügel und einer Zeltplane besteht. Da der U-förmige Dachbügel das Dach der Konstruktion
darstellt, wird die Baugröße von diesem wesentlich beeinflusst.
[0007] Aus
DE 102005015927 B4 ist eine transportable Raumzelle bekannt, bei welcher ein Bodenelement mit einem
Deckelement drehbar verbunden ist. Ein Textilhautelement wird über mehreren Streben
gespannt und bildet mit dem Boden- und Deckelement eine viertelzylindrische Zelle.
Damit diese begehbar ist, haben das Boden- und Deckelement jeweils eine quadratische
Fläche von 2,5 m Kantenlänge. Hierdurch ist die Raumzelle nur bedingt transportfähig
und es bedarf hierfür Transportfahrzeuge mit nicht üblichen Ladeflächen.
[0008] KR 100928556 B1 beschreibt eine faltbare Behausung mit ebenfalls klappbaren Wänden; auch hier bestimmen
die Wand- und Bodenelemente die Transportgröße.
[0009] US 2010/0236594 A1 offenbart eine transportfähige Zelle, bei welcher 2 Wände klappbar miteinander verbunden
sind. Ein aufblasbares Dach wird über einen Rahmen mit den Wänden verbunden.
[0010] WO 2007/019633 A1 zeigt eine zylindrische Dachkonstruktion, welche aus mehreren übereinander liegenden
Schalen besteht. Diese können auseinander geschoben werden und bilden dann einen Viertelzylinder.
[0011] Allen diesen aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionen sind im zerlegten
Zustand sehr sperrig und bedürfen zum Transport große Flächen. Bei Konstruktionen,
in welchen Personen sich stehend aufhalten können, bedeutet dies, dass Transportfahrzeuge
deutlich über 2 m Ladebreite und / oder Ladehöhe benötigen.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Zeltkonstruktion vorzuschlagen,
die zum einen einfach aufbaubar ist und weiterhin im abgebauten Zustand einfach mittels
üblichen Transportfahrtzeugen transportierbar ist.
[0013] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Das Zelt lässt sich in kompakten Baueinheiten transportieren, wobei die Transportbehältnisse
zugleich Bauteile der Zelte sind und weitere Zeltteile aufnehmen können.
[0014] Dies wird nach der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Zelt gemäß Anspruch 1.
Dieses Zelt bildet konstruktiv eine Einheit mit einem Transportkistensystem, das aus
wenigstens einer Transportkiste besteht. Die Zeltteile befinden sich im Transportzustand
in zumindest einer Transportkiste des Transportkistensystems. Die wenigstens eine
Transportkiste des Transportkistensystems bildet beim Zeltaufbau einen Teil des Zeltes.
Das Zelt weist U-förmige Trägerprofile auf, deren Schenkel im aufgebauten Zustand
des Zeltes entlang der Seitenwände des Zeltes verlaufen und deren Basis entlang des
Zeltdaches verläuft. Die U-förmigen Trägerprofile sind zum Aufbau und Abbau des Zeltes
um eine Achse drehbar, die durch die Enden der beiden Schenkel des U-förmigen Trägerprofils
verläuft. Die U-förmigen Trägerprofile sind mit der Zelthaut verbunden, wobei die
Zelthaut bezogen auf die Verbindung mit den U-förmigen Profilen so zugeschnitten ist,
dass durch die Drehbewegung der U-förmigen Trägerprofile beim Aufbau des Zeltes ein
bogenförmiges Zelt entsteht.
[0015] Das Transportkistensystem bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Transportkistensystem
aus einer oder aus mehreren Transportkisten besteht. Die wenigstens eine Transportkiste
kann beim Zeltaufbau einen Teil des Zeltes bilden, indem der Boden der wenigstens
einen Transportkiste im aufgebauten Zustand des Zeltes zumindest einen Teil des Bodens
des Zeltes bildet. Dabei kann der Deckel der Transportkiste abgenommen werden und
hinsichtlich des Zeltaufbaus ungenutzt bleiben. Es ist auch möglich, den Deckel aufzuklappen
oder abzunehmen und dann derart an den Boden der Transportkiste anzusetzen, dass auch
der Deckel der Transportkiste einen Teil des Bodens des Zeltes im aufgebauten Zustand
bildet.
[0016] Diese Bodenkonstruktion kann aus einem Leichtbauwerkstoff hergestellt sein und durch
eine geeignete Beschichtung zudem einfach zu reinigen sein.
[0017] Die U-förmigen Trägerprofile sind so angeordnet, dass diese fächerartig aufklappbar
sind, so dass dabei das Zelt aufgebaut wird. Dieses fächerartige Aufklappen wird wesentlich
dadurch bedingt, dass die Zelthaut mit den U-förmigen Trägerprofilen verbunden ist,
wobei die Zelthaut bezogen auf die Verbindung mit den U-förmigen Profilen so zugeschnitten
ist, dass durch die Drehbewegung der U-förmigen Trägerprofile beim Aufbau des Zeltes
ein bogenförmiges Zelt entsteht. Durch das Zusammenwirken der entsprechend zugeschnittenen
Zelthaut mit den an der Zelthaut angebrachten U-förmigen Trägerprofilen wird die Zelthaut
beim Aufklappen der U-förmigen Trägerprofile gespannt und durch die U-förmigen Trägerprofile
stützend getragen.
[0018] Da das Zelt mit einer einfachen Aufklappbewegung aufgebaut und auch wieder abgebaut
wird, kann dies - abhängig vom Gewicht der zu bewegenden Teile - von einer Person
allein oder ggf. auch von zwei Personen erledigt werden.
[0019] Da die U-förmigen Trägerprofile mit der Zelthaut verbunden sind, ist es auch nicht
notwendig, zunächst Teile zu sortieren und nach einer Aufbauanleitung in bestimmter
Weise zusammenzustecken. Das Zelt ist insoweit "vorgefertigt" und kann mit einem einfachen
Bewegungsvorgang aufgerichtet werden.
[0020] Abhängig von den Längenverhältnissen der Schenkel der U-förmigen Trägerprofile zueinander
ist der Bogen des Zeltes ein Teil eines Kreisbogens oder hat einen anderen bogenförmigen
Verlauf wie beispielsweise einen elliptischen Verlauf.
[0021] Bei einer optionalen Ausgestaltung ist die Zelthaut so zugeschnitten, dass ein 180-Grad-Bogen
entsteht. Damit ist aus einem solchen Element ein vollständiges Zelt aufbaubar. In
zumindest eine der Seitenwände des Zeltes kann noch eine Öffnung für das Zelt eingebracht
sein.
[0022] Alternativ kann die Zelthaut so zugeschnitten sein, dass ein 90-Grad-Bogen entsteht.
Ein vollständiges Zelt kann dabei aufgebaut werden, indem zwei dieser Zeltteile so
angeordnet werden, dass diese an den offenen Enden der 90-Grad-Bögen einander gegenüberliegen.
Dabei können die beiden Zeltteile unmittelbar aneinander anstoßen oder auch einen
Abstand aufweisen, der vorteilhaft wieder mit einer Zeltplane überdeckt werden kann.
[0023] Bei einem Zeltteil, das im aufgebauten Zustand einen 90-Grad-Bogen ergibt, ist es
vorteilhaft, wenn die Zelthaut im abgebauten Zustand in einer rechteckigen Transportkiste
untergebracht werden kann. Es ist bezüglich der Unterbringung der U-förmigen Trägerprofile
vorteilhaft, wenn die längere Seite des Rechtecks der Länge der Basis der U-förmigen
Trägerprofile entspricht. Vorteilhaft wird damit der Raumbedarf der Transportkiste
und damit deren Größe gering gehalten, weil der Raum in der Transportkiste gut genutzt
wird.
[0024] Bei der vorteilhaften Ausgestaltung sind die Schenkel der U-förmigen Trägerprofile
so mit der Basis der U-förmigen Trägerprofile verbunden, dass diese in Richtung einer
Stellung schwenkbar sind, in der die Schenkel der U-förmigen Trägerprofile parallel
zur Basis der U-förmigen Trägerprofile verlaufen.
[0025] Dies wirkt sich wiederum vorteilhaft auf die Größe der Transportkiste aus. Wenn die
Schenkel nicht gegenüber der Basis abklappbar sind, bestimmt die Länge der Basis die
eine Seitenlänge der rechteckigen Transportkiste. Die andere Seitenlänge des Rechtecks
wird dann durch die Länge der Schenkel definiert.
[0026] Diese andere Seitenlänge wäre im Prinzip reduzierbar, wenn diese Schenkel teleskopierbar
wären. Dies hätte aber wieder Nachteile beim Aufbau des Zeltes, weil die Schenkel
der U-förmigen Trägerprofile dann beim Aufbau des Zeltes wieder auseinander geschoben
werden müssten. Damit würde die Handhabung des Zeltes schwieriger. Immerhin wäre mit
dieser Lösung aber die Größe der Transportkiste begrenzt.
[0027] Bei der weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ergibt sich ein weiterer Vorteil gegenüber
der im vorigen Absatz beschriebenen Lösung, indem der notwendige Arbeitsschritt beim
Zeltaufbau vereinfacht wird. Durch eine Schwenkbewegung der Schenkel der U-förmigen
Trägerprofile lassen diese sich im abgebauten Zustand des Zeltes so positionieren,
dass diese in der Diagonalen der Transportkiste verlaufen oder auch parallel zur Basis
der U-förmigen Trägerprofile verlaufen.
[0028] Dadurch lässt sich die Länge der Seite der Transportkiste reduzieren, an der nicht
die Basis des U-förmigen Trägerprofils anliegt.
[0029] Bei der weiteren Ausgestaltung sind Verbindungselemente vorhanden zur Verbindung
der Dachkanten zweier als 90-Grad-Bogen aufgeschwenkter Zeltteile derart, dass in
dem Verbindungsbereich der Verbindungselemente das Dach höher ist als dies der Höhe
der Dachkanten der 90-Grad-Bögen der Zeltteile entspricht und dass an die Dachkanten
der Zeltteile jeweils ein derart zugeschnittenes Zelthautstück angeformt ist, dass
dieses den Verbindungsbereich zwischen den beiden 90-Grad-Bögen der Zeltteile überdeckt,
wenn dieses auf den Verbindungselementen aufliegt.
[0030] Damit wird es möglich, zwei Zeltteile so miteinander zu verbinden, dass ein "Mittelgang"
entsteht. Dieser Mittelgang ist überdacht, aber im Bereich der beiden Seitenwände
des Zeltes offen. Damit wird es möglich, jeweils ein anderes Zeltteil vergleichbar
einem Gang in Form eines Tunnels an jeder der Seitenwände des Zeltes anzuschließen.
Am jeweils anderen Ende des Tunnels lässt sich wiederum ein Zelt anschließen, das
aus zwei sich gegenüber stehenden Zeltbögen besteht.
[0031] Das Transportkistensystem ist so ausgestaltet ist, dass der Deckel der wenigstens
einen Transportkiste mit dem Boden einer Transportkiste ein Bodenteil des Zeltes im
aufgebauten Zustand bildet.
[0032] Dies kann derart erfolgen, dass der Deckel der Transportkiste abgenommen und an dem
einen Ende des Bodens der Transportkiste angeschlossen wird, indem der Deckel und
der Boden dort mechanisch miteinander verbunden werden. Die eine Seitenwand, die an
der Seite des Bodens nach oben steht, an der der Deckel angeschlossen wird, kann vorteilhaft
geteilt sein derart, dass diese aufgeklappt werden kann zu Seitenwandteilen des Deckels
als Fortsetzung der Seitenwände des Bodens.
[0033] Eine andere konstruktive Lösung kann darin bestehen, dass eine der Seitenwände der
Transportkiste sowohl gegenüber dem Boden als auch gegenüber dem Deckel derart klappbar
ist, dass die Seitenwand gegenüber dem Boden abgeklappt wird und daran anschließend
der Deckel weiter abgeklappt wird, so dass der Boden, die Seitenwand und der Deckel
dann eine einheitliche Fläche als Boden des Zeltes bilden.
[0034] Die Seitenwände der Transportkisten sind im aufgebauten Zustand des Zeltes im unteren
Bereich der Seitenwände des Zeltes angeordnet. Vorteilhaft ist damit das Zelt insgesamt
stabiler und besser abgedichtet gegen Wind und auch gegen Feuchtigkeit.
[0035] Die möglichst vollständige Verwendung der Teile der Transportkiste(n) beim Zeltaufbau
hat den weiteren Vorteil, dass die Transportkisten bzw. deren Teile nicht separat
gelagert werden müssen und dabei - insbesondere bei längeren Standzeiten der Zelte
- unter Umständen verloren gehen. Sofern die Teile auch bei den aufgebauten Zelten
verwendet werden, bleiben diese unmittelbar in Verbindung mit den Zeltteilen, die
beim Abbau der Zelte wieder in den Transportkisten verstaut werden müssen.
[0036] Optional sind zumindest einige der U-förmigen Trägerprofile an ein Belüftungssystem
anschließbar und weisen auf ihrer Länge Öffnungen zum Zeltinneren auf. Dadurch wird
es in einfacher Weise möglich, einen Luftaustausch und eine Frischluftzufuhr im Zelt
zu realisieren, indem die Teile, die konstruktiv vorhanden sind zum Aufbau des Zeltes
auch für die Belüftung genutzt werden. Da sich die U-förmigen Trägerprofile über die
volle Breite des Zeltes erstrecken wird damit auch eine gute Verteilung der zugeführten
Luft erreicht.
[0037] Bei der weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind zumindest einige der U-förmigen
Trägerprofile Bestandteile eines Beleuchtungssystems, indem in diese U-förmigen Trägerprofile
die Leuchtelemente integriert sind oder indem an diese U-förmigen Trägerprofile die
Leuchtelemente angebracht sind, wobei die elektrische Versorgungsleitung innerhalb
des U-förmigen Trägerprofils verläuft.
[0038] Auch hierbei erweist es sich als vorteilhaft, dass vorhandene Teile der Zeltkonstruktion
genutzt werden können, um eine Verteilung elektrischer Energie und eine gleichmäßige
Beleuchtung zu realisieren.
[0039] Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um ein multifunktionales Zelt mit
integriertem Funktionsboden und Kopplungsmodulen insbesondere für den Einsatz im Katastrophenschutz
und Rettungsdienst. Das Zelt wird als fertige Raumeinheit in einem Transportkistensystem
verpackt. Die Transportkisten sind in Sandwich-Verbundbauweise hergestellt.
[0040] Den Transportkisten können Stellelemente zugeordnet werden, die vorteilhaft höhenveränderlich
sind. Damit können der Boden und der Deckel der Transportkiste, die den Boden des
Zeltes bilden, auch bei unebenen Böden so austariert werden, dass der Boden des Zeltes
eben und horizontal ist. Um unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten Rechnung zu tragen,
können Stellelemente mit ausreichend großer Standfläche verwendet werden oder auch
Flächenelemente unter den Stellelementen positioniert werden, um ein Einsinken bei
weichen Böden zu vermeiden.
[0041] Eine thermische Isolierung der Zelte lässt sich verbessern, wenn in Zelthaut Taschen
eingenäht sind, in die Wärmedämmelemente einschiebbar sind. Damit ist das Zelt besser
geschützt gegen Wärme in heißen Gegenden sowie auch gegen ein Auskühlen in kalter
Umgebung.
[0042] Das Zelt ist damit platzsparend verpackbar und durch die Verpackung in Kisten auch
stapelbar. Die Verpackungsgröße kann sich vorteilhaft am Euro-Norm-Packmaß orientieren,
so dass das Zelt auch im Hinblick auf die Logistik einfach transportierbar ist.
[0043] Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich vom innerstädtischen Notfalldienst bis zur
globalen Großschadenslage. Das Zelt verfügt über eine tragende, justierbare Bodenkonstruktion.
Der Einsatz ist unabhängig von den lokalen Gegebenheiten am Einsatzort möglich.
[0044] Umwelteinflüsse wie Witterung, Beschaffenheit des Untergrundes und Befestigungsmöglichkeiten
sind auf Grund der sich selbst tragenden Konstruktion von untergeordneter Bedeutung.
Besonders vorteilhaft ist das in sich geschlossene Raumkonzept.
[0045] Dieses bietet auch die Möglichkeit, im Zeltinneren verschiedene Bereiche abzutrennen,
wie beispielsweise einen. Flur zu einer OP-Einheit, Schlaf- und Liegestätten, Logistik-
und Kommunikationsbereich.
[0046] Insbesondere die Zelte, die als 90-Grad-Bogen aufgebaut werden, lassen sich durch
Kopplungselemente in Reihe mit Eck- und Kreuzelementen auch zu anderen geometrischen
Formen zusammen koppeln. Dadurch lässt sich eine interne Verbindung zwischen mehreren
Zelten herstellen, die beispielsweise zum Transport von Verletzten von einer Krankenstation
zum OP genutzt werden kann.
[0047] Durch die kompatiblen Funktionsbodenelemente besteht die Kopplungsmöglichkeit bis
hin zu einer ganzen "Zeltmodulstadt", die beispielsweise mit einem Blockheizkraftwerk
ausgestattet werden kann, das den Strom liefert und mit der Abwärme die Zelte noch
beheizt.
[0048] Es kann von einer zentralen Stelle die Wasserversorgung für die Zelte gewährleistet
werden.
[0049] Bei den Zelten, die als 90-Grad-Bogen aufgebaut werden, ist es möglich, eine weitere
Verpackungseinheit vorzusehen, die ein Bodenteil enthält für den Bereich zwischen
den beiden Zeltteilen, die als 90-Grad-Bogen aufgebaut werden. Dieses Bodenteil kann
auch als Doppelboden ausgeführt werden, so dass ein Zwischenraum besteht, in dem Versorgungsleitungen
für Strom, Wasser verlegt werden können. Damit können mehrere aneinander gebaute Zelte
hinsichtlich Ver- und Entsorgung miteinander gekoppelt werden. Die bodengebundenen
integrierten Zu- und Abläufe ermöglichen eine schnelle und leistungsstarke Sicherstellung
der Grundhygiene innerhalb der einzelnen Zelt-Module.
[0050] Eine integrierte Fußbodenheizung als elektrische Widerstandsheizung kann verwendet
werden zur Erwärmung.
[0051] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
dabei:
- Fig. 1:
- eine Darstellung einer Zeiteinheit, die in mehreren Transportkisten verpackt ist,
- Fig. 2:
- die Darstellung der Figur 1 in einer ersten perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3:
- die Darstellung der Figur 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4:
- das Zelt in einer Darstellung mit aufgeklappten U-förmigen Trägerprofilen,
- Fig. 5:
- eine Darstellung eines Zeltteils mit daran angebrachter zusätzlicher Zelthaut,
- Fig. 6:
- ein Zeltmodul,
- Fig. 7:
- die Verbindung mehrerer Zeltmodule und
- Fig. 8
- eine größere Kombination mehrerer Zeltmodule.
[0052] Figur 1 zeigt die Darstellung einer Zeiteinheit mit einem Transportkistensystem 1,
das aus mehreren Transportkisten 101, 102, 103 besteht. Die einzelnen Transportkisten
101, 102, 103 sind vorteilhaft so dimensioniert, dass jede für sich durch zwei Personen
getragen werden kann.
[0053] Auch in Verbindung mit den weiteren Zeichnungen ergibt sich ein multifunktionales
Zeltsystem, indem alle für ein funktionierendes Zelt notwendigen Teile, sich aus den
Transportkisten 101, 102, 103 aufbauen lassen. Die Transportkisten 101, 102, 103 werden
zu den tragenden Böden und Seitenteilen. Durch das Aufklappen der Zeltkonstruktion
aus den Transportkisten 101 und 103 heraus lassen sich die Teile mit dem Mittelteil
auf der Transportbox 102 zu einer fertigen Raumeinheit aufbauen. Dabei ist je ein
Viertelkreissegment mit einem Teil Zelthaut 503 jeweils in einer der beiden größeren
Transportkisten 101, 103 untergebracht und das verbindende Mittelteil mit Gestänge
in der weiteren Transportkiste 102.
[0054] Es ist zu sehen, dass Stellfüße 3 vorhanden sind, welche mit den Transportkisten
101, 102, 103 verbunden sind. In der untersten Darstellung 1 a der Figur 1 ist zu
sehen, dass die Stellfüße 3 der Transportkiste 103 auf dem Erdboden stehen. Darüber
befinden sich die beiden anderen Transportkisten 101, 102. Bei Transportkiste 102
handelt es sich um eine starre Vorrichtung, während die beiden anderen Transportkisten
101, 103 aus mehreren, beweglich miteinander verbundenen Teilen bestehen.
[0055] Weiterhin ist in der Darstellung der Figur 1 von unten (Figur 1 a) über die Mitte
(Figur 1 b) nach oben (Figur 1 c) zu sehen, wie die Transportkisten 101, 102, 103
nebeneinander positioniert werden, um aus dem Inhalt der Transportkisten 101, 102,
103 sowie den Transportkisten 101, 102, 103 selbst ein Zelt aufzubauen. Zum Aufbau
wird die Transportkiste 101 entsprechend der Pfeillinie 104 gemäß Figur 1 a positioniert,
die Transportkiste 102 wird entsprechend der Pfeillinie 105 positioniert. Die Transportkisten
101, 102 stehen dabei mit ihren Stellfüßen 3 auf dem Erdboden.
[0056] Die entsprechenden Positionen der Transportkisten 101, 102, 103 sind in Figur 1 in
der mittleren Darstellung (Figur 1 b) zu sehen.
[0057] Die Transportkisten 101, 103 verfügen über jeweils einen Deckel 106, 107, einen Boden
106a, 107a sowie Seitenwandteile 110, 111, 114, 115, 116, 117, 120, 121, 133, 134,
135, 136. In der mittleren Darstellung (Figur 1 b) der Figur 1 ist zu sehen, dass
der Deckel 106 der Transportkiste 103 abgenommen und entsprechend der punktierten
Linie 108 positioniert wird. Außerdem ist zu sehen, dass der Deckel 107 der Transportkiste
101 abgenommen und entsprechend der punktierten Linie 109 positioniert wird.
[0058] Die Deckel 106, 107 werden mit den Böden 106a, 107a und der Transportkiste 102 über
eine Nut an den Verbindungskanten verbunden und mit einem Verschluss gegen Lösen arretiert.
[0059] In der oberen Darstellung der Figur 1 (Figur 1 c) ist zu sehen, wie die Seitenwandteile
110 und 111 über den Deckel 106 bewegt werden. Während die Seitenwandteile 114, 115,
120, 121, 133, 134 fest rechtwinklig mit den beiden Böden 106a, 107a verbunden sind,
sind die anderen Seitenwandteile 110, 111, 113, 116, 117, 119 über Gelenke beweglich
mit diesen verbunden. Die Gelenkachsen verlaufen dabei senkrecht zu den Böden 106a,
107a. Das Seitenwandteil 110, welches mit dem Seitenwandteil 114 gelenkig verbunden
ist, wird entsprechend der punktierten Linie 112 über den Deckel 106 gedreht und dort
gesichert. Das Seitenwandteil 111, welches mit dem Seitenwandteil 115 gelenkig verbunden
ist, wird entsprechend der punktierten Linie 113 ebenfalls über den Deckel 106 gedreht
und dort gesichert. Damit stellen diese Seitenwandteile 110 und 111 eine Verlängerung
der Seitenwände 114 und 115 dar.
[0060] Ebenso werden die Seitenwandteile 116 und 117 der Transportkiste 101 bewegt. Die
Seitenwand der Transportkiste 101 ist auf einer der Längsseiten geteilt in die Seitenwandteile
116 und 117. Diese Seitenwandteile 116, 117 werden aufgeschwenkt entsprechend den
punktierten Linien 118 und 119. Damit stellen diese Seitenwandteile 116 und 117 eine
Verlängerung der Seitenwände 120 und 121 dar. Am Seitenwandteil 111 ist das Seitenwandteil
135, am Seitenwandteil 117 ist das Seitenwandteil 136 drehbar gelagert. Die beiden
Seitenwandteile 135, 136 können optional über die Transportkiste 102 gedreht und dort
gesichert werden; sie können jedoch auch eingedreht bleiben, um später den ebenen
Zugang zu dem Modul zu erlauben.
[0061] In der Darstellung der Figur 1c sind U-förmige Trägerprofile 122 in der Transportkiste
103 sowie 123 in der Transportkiste 101 zu sehen. Die U-förmigen Trägerprofile 122
weisen jeweils gelenkig angeordnete Schenkel 124 und 125 auf. Diese Schenkel 124 und
125 sind entsprechend den punktierten Linien 126 und 127 über die nicht genauer dargestellten
Gelenke schwenkbar. Damit können diese Schenkel 124 und 125 aus einer Stellung, in
der diese Schenkel 124 und 125 sich berührten in eine parallel mit Abstand ausgerichtete
Stellung geschwenkt werden und dienen dann zur Basis der U-förmigen Trägerprofile
122 zum nachfolgenden Aufbau des Zeltes. Die Schenkel 124 und 125 bilden dabei die
Basis der U-förmigen Trägerprofile 122 und sind jeweils senkrecht zur jeweils mittleren
Stange der U-förmigen Trägerprofile 122 angeordnet. Die Schenkel 124 und 125 können
dabei nahezu die Länge der Längsseite der Transportkiste 103 aufweisen, während starre
U-förmige Trägerprofile maximal Schenkel mit der Länge der kurzen Seite der Transportkiste
103 aufweisen könnte. Beim Abbau des Zeltes sind die Schenkel 124 und 125 wieder entsprechend
einklappbar. Die U-förmigen Trägerprofile 123 weisen hierzu äquivalent jeweils Schenkel
128 und 129 auf. Diese Schenkel 128 und 129 sind entsprechend den punktierten Linien
130 und 131 schwenkbar.
[0062] Die Figuren 2 und 3 zeigen die obere Darstellung der Figur 1 in einer perspektivischen
Ansicht. Identische Teile zur Figur 1 sind dabei mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0063] Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in dem Zustand, in dem die U-förmigen
Trägerprofile 122, 123 aufgeklappt sind. Zur Verdeutlichung sind die U-förmigen 122
Trägerprofile ohne Zelthaut dargestellt. Die Darstellung der Figur 4 ist eigentlich
nicht zu sehen, weil die Zelthaut die Trägerprofile verdeckt.
[0064] Die U-förmigen Trägerprofile 122, 123 sind an der Zelthaut 503 befestigt; dies ist
in Figur 5 dargestellt. Dies kann mittels Bändern (beispielsweise mit Klettverschluss)
erfolgen oder auch, indem diese U-förmigen Trägerprofile 122, 123 in Laschen verlaufen,
die an der Zelthaut 503 innen angenäht sind. Durch die Abmessungen und den Zuschnitt
der Zelthaut 503 zwischen der Befestigung der U-förmigen Trägerprofile 122, 123 ergibt
sich die Form des Zeltes beim Aufbau durch das Aufklappen der U-förmigen Trägerprofile
122, 123.
[0065] Die Zelthaut 503 kann so ausgeführt sein, dass diese im unteren Bereich doppelwandig
und unten offen ausgeführt ist. Damit kann der eine "Lappen" der Zelthaut 503 im unteren
Bereich auf der Außenseite der Seitenwände der Transportkisten nach unten gehängt
werden und der andere "Lappen" auf der Innenseite dieser Seitenwände. Die Befestigung
an den Seitenwänden kann mittel Klettverschluss erfolgen oder auch durch ein Ösensystem
in Verbindung mit einer Befestigungsschnur bzw. einem Befestigungsseil. Außen kann
die Zelthaut auch zum Boden abgespannt werden.
[0066] Figur 5 zeigt ein Teil des Zeltes zur Verdeutlichung der Zelteindeckung im Übergangsbereich
zwischen zwei Zeltteilen, die jeweils als 90-Grad-Bogen errichtet werden. Die Schenkel
124 sind mit einem Lager 137 über Schrauben auf einer Viertelkreislinie verbunden.
[0067] Es ist zu sehen, dass zwischen den U-förmigen Trägerprofilen 122, die jeweils das
offene Ende eines der beiden 90-Grad-Bogen Zeltteile spannen, nach oben gebogene Verbindungselemente
501 angeordnet sind, welche das Gerüst einerseits in Form halten und andererseits
versteifen.
[0068] An einem oder jedem der beiden Zeltteile kann als Bestandteil des Gerüsts für die
Zelthaut 503 ein gestängeartiges Rahmenteil 502 angebracht sein. Dieses eine beziehungsweise
diese beiden Rahmenteile 502 dienen der Überbrückung der Transportkiste 102. Ein Rahmenteil
502 wird dabei klappbar mit dem benachbarten, senkrecht stehenden U-förmigen Trägerprofil
122 verbunden und über einen Bügel abgestützt. Bei zwei Rahmenteilen 502 können diese
beispielsweise am Firstpunkt mittels eines Klettbandes miteinander verbunden werden.
Die Zelthaut 503 kann zusätzlich noch mittel Seilen und Heringen am Boden verspannt
werden.
[0069] Dadurch, dass der höchste Punkt der Zelthaut 503 durch die Form des Rahmenteils 502
höher liegt als die obere Kante der 90-Grad-Bogen Zeltteile ist weitgehend sichergestellt,
dass kein Regen unterhalb der Rahmenteile 502 den Weg ins Zeltinnere finden kann.
[0070] Anstelle einer einstückigen Zelthaut 503 kann diese auch mehrteilig sein, wobei dann
vorzugweise jeweils ein Teil für die beiden 90-Grad-Bogen sowie ein separates für
den Mittelteil umfassen kann. Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Zelthaut
503 des Mittelteils die anderen Teile in einem Übergangsbereich überdeckt. Auch dadurch
kann das Eindringen von Regenwasser im Anschlussbereich vermieden werden.
[0071] Figur 6 zeigt die U-förmigen Trägerprofile 122, 123 eines aufgebauten Zeltes zusammen
mit den zugehörigen Verbindungselementen 501 im Zwischenbereich zwischen den beiden
Zeltteilen. Die Zelthaut ist in dieser Zeichnung wiederum weggelassen, um die Verbindungselemente
501 und die Trägerprofile 122, 123 sichtbar zu machen.
[0072] In der Darstellung der Figur 6 ist zu sehen, dass weitere Verstärkungsstreben 601
eingesetzt werden können, die die Verwindungssteifigkeit des Zeltes verbessern.
[0073] Außerdem ist zu sehen, dass unterhalb des Bodens des Zeltes Stellfüße 602 montiert
werden können. Diese sind vorteilhaft höhenverstellbar, so dass ein Anpassung an ein
schräges Gelände vorgenommen werden kann sowie auch eine Anpassung an ein unebenes
Gelände. Die Stellfüße 602 können identisch zu zuvor genannten Stellfüßen 3 sein.
[0074] Die Figuren 7 und 8 zeigen, wie mehrere erfindungsgemäße Zelte miteinander zu einer
Einheit verbunden werden können. Vorteilhaft entstehen damit kleinere Zeiteinheiten,
die dennoch überdacht miteinander verbunden sind. Damit können diese auch gemeinsam
beispielsweise mit Strom und Wasser versorgt werden.
[0075] Unabhängig von den Ausführungsformen der obigen Darstellung sei noch auf folgende
Ausführungsformen hingewiesen. Die Wandelemente der Transportkisten - und damit die
Bodenelemente sowie die Seitenwände der Zelte - können in einem Stück in einer aus
dem Flugzeug- und Bootsbau bekannten und dort langjährig erprobten und bewährten Sandwich-Bauweise
industriell gefertigt werden.
[0076] Die mechanisch tragenden oberen und unteren Deckschichten des Bodenaufbaus können
aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) bestehen. Der Bodenaufbau kann mechanisch
stabil hergestellt werden durch ein Sandwichkernmaterial, das die GFK-Deckschichten
auf Abstand hält und dadurch eine sehr hohe Steifigkeit bei gleichzeitig geringem
Eigengewicht erzeugt. Weiterhin zeichnet sich die Sandwichbauweise durch eine hohe
thermische Isolation und Trittschallabsorbtion aus.
[0077] In dem Sandwichkernmaterial des Bodens können elektrische Installationen, Zu- und
Abwasserleitungen sowie Belüftungsleitungen mit entsprechenden Kupplungselementen
untergebracht werden. Alle Befestigungspunkte sowie Kupplungselemente für den Anbau
der benachbarten Bodenelemente werden bereits während der Herstellung der einzelnen
Bodenmodule integriert und bilden so eine robuste Einheit, die den intuitiven Aufbau
des Zeltes vereinfacht.
[0078] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel stellt das Zeltteil als 90-Grad-Bogen ein
Kernstück aller Zelt-Spezifikationen dar und gewährleistet die Kombinationsfähigkeit
der Einzelmodule.
[0079] Durch normierte und im Standardmodul bereits enthaltene Verbindungsstücke und/oder
optional integrierbare Mehrfachverbindungseinheiten lassen sich bedarfsgerechte Versorgungseinheiten
kombinieren und unbegrenzt erweitern. Der doppelte Mittelboden in dem Verbindungsbereich
zwischen zwei Zeltteilen dient vorteilhaft als Leitungsboden (Strom, Wasser, Sauerstoff,
Internet etc.) und kann mit jedem weiteren Zeltmodul durch das Verbindungsmodul gekoppelt
werden.
[0080] Das Zelt kann durch seine Bodenkonstruktion aus Leichtbauwerkstoff sowie eine geeignete
Beschichtung so ausgestaltet werden, dass es einfach zu reinigen ist. Die bodengebundenen,
integrierten Zu- und Abläufe ermöglichen überdies eine schnelle und leistungsstarke
Sicherstellung der Grundhygiene innerhalb der einzelnen Zelt-Module.
[0081] Eine zweckmäßig für den Katastropheneinsatz ausgelegte Ausstattung jeder Einheit
beinhaltet die Möglichkeit, individuell durch Farbe bestimmte Eigenschaften und Funktionen
auszuweisen.
[0082] Die Grundausstattung eines jeden Zelt-Moduls kann so vorgesehen werden, dass darin
vorverlegte Anschlüsse für Innenbeleuchtung, Elektrizität (220V/380V) und Winterheizung
(Fußbodenheizung) vorhanden sind. Diese können vorteilhaft über eine unabhängige Stromversorgung
mittels Generator oder beispielsweise Photovoltaik gespeist werden.
[0083] In Abhängigkeit der Modulausrichtung können in der Bodenkonstruktion Ver- und Entsorgungstechnik,
Kommunikations- oder beispielsweise Belüftungsvorrichtungen enthalten sein.
[0084] Gegenüber konventionellen Unterbringungseinheiten reduziert sich das Zelt im abgebauten
Zustand auf eine euronormierte Transposteinheit mit ca. 6% seines Gesamtvolumens.
[0085] Jedes Zelt kann weiterhin mit einem Belüftungsanschlusssystem versehen sein. Die
Zuluft wird vorteilhaft bodenintegriert über Flachkanaltechnik modulintern über zwei
vorinstallierte Anschlüsse abgenommen und mittels einer Steckverbindung in den Überkopf-Bereich
verbracht.
[0086] Wandintegrierte Abluftsysteme sowie Öffnungen mit Filter, können die Luft im Überdruckverfahren
entsorgen. Dies ist besonders vorteilhaft für eine OP-Ausstattung eines derartigen
Zeltmoduls. Für das OP-Modul ist die einkammerige Zu-Austritts-Schleuse besonders
vorteilhaft.
[0087] Ein Luftaustausch findet zusätzlich bei jeder Benutzung durch das Öffnen des Zeltes
statt. Für Wohneinheiten, die im Langzeiteinsatz Anwendung finden sollen, können im
Bereich der Zelthaut (Planenkonstruktion) Gleitschienen oder Klettverschluss gebundene
Fensterlösungen - vorteilhaft mit integriertem Insektenschutz - vorgesehen sein.
[0088] Die Anbindung an Elektrizität und Kommunikation und Frischwasser kann bei diesem
Zeltsystem individuell, parallel oder in Reihe erfolgen. Zusammengeschaltete Zelt-Module
werden raumsparend über zentrale Versorgungsadern zusammengeschlossen. Neben konventionell
verfügbaren Energiequellen, wie Dieselgeneratoren, ist selbstverständlich die Anbindung
an jeden anderen Stromproduzenten (Batterie, Photovoltaik, Netzeinspeisung) im Rahmen
der herkömmlichen Leistungsanforderung (220V/380V) möglich. Besonders vorteilhaft
ist hierbei, dass im Verbund aufgebaute Zeltsystem-Module über Verbindungselemente
bezüglich der Ver- und Entsorgung kombiniert werden können, so dass selbst großflächige
Unterbringungseinheiten zentral mit Elektrizität oder Frischwasser versorgt werden
können. Die Kabelführung für die Beleuchtung und Anbringung der Beleuchtung kann an
beziehungsweise in den Rohren des Zeltes erfolgen. Steckdosen sind vorzugsweise im
Mittelboden und / oder in der Bordwand integriert.
[0089] Die Abrieb- und Kratzfestigkeit der Oberflächen der Zelthaut kann durch geeignete
Stoffe realisiert werden. Aufgrund der hohen Elastizität der Konstruktion ist eine
sehr hohe Beständigkeit gegen Stoß- und Schlagbeanspruchung gegeben.
[0090] Als besonders vorteilhaft für den Einsatz in der Praxis ist die gute Verfügbarkeit
durch die Möglichkeit, auch größere Zeltmoduleinheiten einfach zu transportieren sowie
die Einfachheit der Handhabung beim Aufbau und beim Abbau.
[0091] Die Zelthaut kann aus einem Zeltstoff bestehen, der eine Wärmedämmeigenschaft vergleichbar
mit einem guten Isolierfenster aufweist (U-Wert<2,0). Dadurch wird im Sommer ein Hitzestau
vermeiden und im Winter bleibt die Wärme weitestgehend im Zelt. Es können Öffnungen
zum Ausblick oder für zusätzliche Lüftungen mit Insektenschutzgittern integriert werden.
Wasserdichtigkeit und Hitzebeständigkeit können auch die Verwendung von Stoffen realisiert
werden, die von Funktionskleidung bekannt sind.
[0092] Eine Klimatisierung des Zeltes kann über die Rohre des Zeltes und / oder durch ein
Lüftersystem in der Bordwand erfolgen.
[0093] Die U-förmigen Trägerprofile lassen sich vergleichbar mit den Klapp- und Faltmechanismen
eines Cabrioverdecks zu einem Tonnendach auffalten. Das Material kann aus leichten,
bruchfesten Stäben bestehen (beispielsweise Carbon). Aufgrund der hohen Elastizität
der Konstruktion ist eine sehr hohe Beständigkeit gegen Stoß- und Schlagbeanspruchung
gegeben.
[0094] Die gebogene Außenhülle der Zeltmodule bietet durch ihre Form in Innenbereich eine
große Standfläche. Im Zeltinneren können Trennstoffe eingezogen werden, die eine Zonierung
des Innenraumes ermöglichen. Zum Beispiel kann in der Mitte ein Flur entstehen der
zwei Räume gliedert. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Kabinen einzuhängen.
[0095] Minimalistisch kann ein erfindungsgemäßes Zelt aus lediglich einer Transportkiste
101 bestehen.
1. Zelt mit wenigstens einer Transportkiste (101, 103), welche jeweils aus mindestens
einem Deckel (106, 107),
einem Boden (106a, 107a),
mit dem Boden (106a, 107a) fest verbundene Seitenwandteile (114, 115, 120, 121, 133,
134),
weitere mit den fest verbundenen Seitenwandteilen (114, 115, 120, 121, 133, 134) über
Gelenke beweglich verbundene Seitenwandteile (110, 111, 113, 116, 117, 119),
U-förmigen Trägerprofile (122, 123), welche über ein Mittelteil und beidseitig über
mit diesem gelenkig verbundene Schenkel (124, 125; 128, 129),
sowie eine Zelthaut (503),
verfügt, wobei ein Deckel (106, 107) mit mindestens einem Boden (106a, 107a) eben
verbindbar ist und die beweglichen Seitenwandteile (110, 111, 113, 116, 117, 119)
über die mit dem Boden (106a, 107a) verbundenen Deckel (106, 107) drehbar sind, Schenkel
(124, 125; 128, 129) rechtwinklig zum Mittelteil der U-förmigen Trägerprofile (122,
123) fixierbar sind, die U-förmigen Trägerprofile (122, 123) mit einem Deckel (106,
107) und / oder einem Boden (106a, 107a) fixierbar sind, und die Zelthaut (503) mit
den U-förmigen Trägerprofilen (122, 123) verbindbar ist.
2. Zelt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zelt aus mindestens drei Transportkisten (101, 102, 103) besteht, wobei zwei
Transportkisten (101, 103), über einen Deckel (106, 107) und einem Boden (106a, 107a)
verfügen, während die dritte Transportkiste (102) lediglich über einem Boden verfügt,
wobei die dritte Transportkiste (102) mit den Böden (106a, 107a) der beiden anderen
Transportkisten (101, 103) verbindbar ist.
3. Zelt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die U-förmigen Trägerprofile (122, 123) der zwei Transportkisten (101, 103), welche
über einen Deckel (106, 107) und einem Boden (106a, 107a) verfügen, mittels mindestens
einem Verbindungselement (501) verbindbar sind.
4. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportkisten (101, 102, 103) über Hohlprofile verfügen, in denen und / oder
den U-förmigen Trägerprofilen (122, 123) elektrische Kabelführungen, Klimatisierungsleitungen,
Lüftungsleitungen, Heizungsleitungen, Frischwasserleitungen und / oder Abwasserleitungen
untergebracht sind.
5. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zelthaut (503) bei Transportkisten (101, 103), über einen Deckel (106, 107) und
einem Boden (106a, 107a) verfügen, vergleichbar einem Cabrioverdeck öffen- und schließbar
ist.
6. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportkisten (101, 103) mit Seitenwandteilen (114, 115, 120, 121, 133, 134),
Deckeln (106, 107) und Böden (106a, 107a) so ausgestaltet ist, dass die Deckel (106,
107) mit den Seitenwandteilen (114, 115, 120, 121, 133, 134) und dem Böden (106a,
107a) zu jeweils einem Hohlkörper, welcher die Zelthaut (503) und / oder die U-förmigen
Trägerprofile (122, 123) im jeweils zusammengefalteten Zustand aufnehmen kann, zusammensetzbar
ist.
7. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der U-förmigen Trägerprofile (122; 123) an ein Belüftungssystem
anschließbar sind und auf ihrer Länge Öffnungen zum Zeltinneren aufweisen.
8. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der U-förmigen Trägerprofile (122; 123) Bestandteile eines Beleuchtungssystems
sind, indem in diese U-förmigen Trägerprofile (122; 123) die Leuchtelemente integriert
sind oder indem an diese U-förmigen Trägerprofile (122; 123) die Leuchtelemente angebracht
sind, wobei die elektrische Versorgungsleitung innerhalb des U-förmigen Trägerprofils
(122; 123) verläuft.
9. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die Böden (106a, 107a) Heizkörper einer Fußbodenheizung integriert sind.
10. Zelt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zelthaut (503) eine Wärmedämmung enthält.