[0001] Die Erfindung betrifft ein Türband mit einem ersten Bandteil, einem um eine Drehachse
schwenkbeweglich mit dem Bandteil verbundenen Scharnierbügel und einem mit dem Scharnierbügel
verbundenen zweiten Bandteil. Ein solcher lösbar mit dem zweiten Bandteil verbindbarer
Bandlappen - welcher üblicherweise flach ausgebildet ist - wird auch als sogenannter
Bandlappen bezeichnet.
[0003] Zur Befestigung eines Türblattes in einer Türöffnung ist üblicherweise das erste
Bandteil mit dem schwenkbeweglich daran beweglichen Scharnierbügel bzw. Bandlappen
an dem Türblatt bzw. an der Türzarge befestigt. Das zweite Bandteil zur Aufnahme des
Bandlappens ist dann in dem gegenüberliegenden Teil (Türzarge bzw. Türblatt) gehalten.
Üblicherweise erfolgt diese Montage separat voneinander. Zur Verbindung wird der Bandlappen
in die Aufnahmeeinrichtung des gegenüberliegenden Bandteiles eingeschoben und dort
fixiert.
[0004] Eine übliche Ausgestaltung besteht darin, dass in dem aufnehmenden Bandteil zwei
Klemmplatten vorgesehen sind, zwischen die der Bandlappen einschiebbar und durch Verspannen
der beiden Klemmplatten gegeneinander arretierbar ist. Diese Klemmanordnung kann zusätzlich
einen Verstellmechanismus enthalten.
[0005] Bei dieser Ausgestaltung ist jedoch von Nachteil, dass zur Aufbringung ausreichende
Haltekräfte der Teil des Bandlappens, welcher zwischen die beiden Klemmplatten eingeschoben
wird, sehr groß sein muss und daher der Bandlappen sehr tief in die Aufnahmeeinrichtung
eintauchen muss. Weiterhin ist eine Verstellung in mehr als einer Raumrichtung nur
sehr aufwendig zu realisieren.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein stabiles Türband
mit den obengenannten Merkmalen anzugeben, dessen zweites Bandteil nur eine geringe
Einbauhöhe an der Türzarge bzw. am Türblatt benötigt. Weiterhin soll eine vorteilhafte
mehrdimensionale Verstellung des Türbandes vorgesehen sein.
[0007] Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Türband nach Patentanspruch
1 sowie ein Türbandsystem nach Patentanspruch 15.
[0008] Erfindungsgemäß weist der Scharnierbügel einen abgewinkelten Anlageabschnitt auf,
der an einem Aufnahmeblock in einer ersten Richtung zwangsgeführt und arretierbar
ist. Der Aufnahmeblock ist seinerseits in einer zweiten Richtung in dem zweiten Bandteil
verstellbar angeordnet. Dabei bedeutet abgewinkelt, dass ein nicht zum Anlageabschnitt
gehörender, daran angrenzender Bereich des Scharnierbügels mit dem Anlageabschnitt
einen Winkel einschließt. Dies kann zweckmäßig durch Abkanten eines blockförmigen
Rohlings zu einer L-Form realisiert werden. Aber auch andere Formen - wie beispielsweise
durch Metallguss erhältliche Form oder (Strang-)Pressprofile - können zur Verwirklichung
des erfindungsgemäßen Gedankens benutzt werden. Die erste Richtung, in der der Anlageabschnitt
zwangsgeführt ist, liegt zweckmäßigerweise in der Ebene des Anlageabschnittes. Der
daran angrenzende, abgewinkelte Abschnitt steht vorzugsweise etwa senkrecht dazu.
Durch die zwangsgeführte Befestigung des Anlageabschnittes an dem Aufnahmeblock wird
die Befestigung des Scharnierbügels an dem zweiten Bandteil in vorteilhafter Weise
mit einer ersten Verstellung kombiniert. Ein Großteil der Kräfte wird bereits durch
die Zwangsführung aufgenommen, so dass die Befestigung und Arretierung nur noch in
der ersten Richtung wirksam sein muss. Der Aufnahmeblock ist als Ganzes - und damit
auch der daran angeschlossene Scharnierbügel - in der zweiten Richtung verstellbar
angeordnet.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Aufnahmeabschnitt flach ausgebildet. Dies
hat nicht nur den Vorteil, dass der Scharnierbügel aus den üblichen, bei Bandlappen
bereits verwendeten blechförmigen Materialien bzw. (Strang-)Pressprofilen besonders
kostengünstig hergestellt werden kann, sondern in Verbindung mit dem abgewinkelten
Anlageabschnitt kann auch eine besonders flache Einbautiefe erzielt werden. Üblicherweise
sind die beiden Bandteile jeweils in korrespondierende Ausnehmungen an Türzarge und
Türflügel eingesetzt. Das erfindungsgemäße Türblatt kann bevorzugt so ausgebildet
sein, dass der flache Anlageabschnitt sich in etwa parallel zu der die Aufnahmeöffnung
des zweiten Bandteiles umschließende Frontfläche der Türzarge oder des Türblattes
erstreckt. Damit reicht der Scharnierbügel im montierten Zustand nur noch um die Dicke
des flachen Anlageabschnittes in die Ausnehmung herein, so dass hier besonders flacher
Einbau möglich ist.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist der Aufnahmeblock einen stufenförmigen
Rücksprung auf, in den der flache Aufnahmeabschnitt flächenbündig eingesetzt ist und
an dessen Stufenkanten der Aufnahmeabschnitt zur Bildung eines Schiebesitzes formschlüssig
anliegt. Der Rücksprung weist eine Rückenfläche auf, die im Wesentlichen der Größe
des Aufnahmeabschnittes entspricht. An diese Rückenfläche schließen senkrecht die
Stufenkanten an, welche sich bis zu einer Frontfläche des Aufnahmeblockes erstrecken.
Bevorzugt liegt der Aufnahmeabschnitt spielfrei zwischen den beiden Stufenkanten und
ist an diesen linear geführt.
[0011] Vorzugsweise ist der Aufnahmeabschnitt durch Klemmschrauben an dem Aufnahmeblock
arretiert. Die Klemmschrauben durchgreifen dabei zweckmäßigerweise Langlöcher des
Aufnahmeabschnittes und sind in Innengewinde am Aufnahmeblock eingedreht. Der am äußeren
Ende der Klemmschrauben angeordnete Schraubenkopf wird durch das Anziehen der Klemmschrauben
gegen den Aufnahmeblock verspannt und klemmt den Aufnahmeabschnitt arretierend ein.
Bevorzugt sind die Köpfe der Klemmschrauben versenkt in dem Aufnahmeabschnitt aufgenommen.
[0012] Alternativ zu einer manuellen Verstellung kann der Aufnahmeabschnitt durch eine mechanische
Verstellung - vorzugsweise einen Exzenter - in der ersten Richtung verstellbar sein.
So sind Verstellung und Verschiebemechanik unabhängig voneinander. Durch den Exzenter
kann eine sehr präzise Verstellung des Türbandes in der ersten Richtung erfolgen.
Der Exzenter ist dabei vorteilhafterweise in der gleichen Richtung wie die Klemmschrauben
- d.h., von der Vorderseite des zweiten Bandteiles aus - bedienbar.
[0013] Insbesondere weist der Scharnierbügel einen zwischen dem Anlageabschnitt und einer
drehbeweglichen Verbindung mit dem ersten Bandteil angeordneten Verbindungsabschnitt
auf. Die drehbewegliche Verbindung kann beispielsweise durch eine Drehachse bereitgestellt
werden. Dabei weist der Verbindungsabschnitt gegenüber dem Anlageabschnitt bevorzugt
einen rechten Winkel auf.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung steht der Anlageabschnitt über den Verbindungsabschnitt
in Richtung der Drehachse über. Hierdurch können z.B. Bedienelemente - beispielsweise
die Klemmschrauben oder ein Exzenter zur Verstellung des Türbandes in der ersten Richtung
- vorteilhaft über und/oder unterhalb des Verbindungsabschnittes angeordnet werden.
Infolgedessen sind diese besonders leicht zugänglich sind. Weiterhin stellt der Anlageabschnitt
einen größeren Hebel zur Übertragung von Kippmomenten dar.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das erste Bandteil ein über einen Grundkörper
stufenförmig überstehenden Vorsprung zur Anordnung in einer Falz eines Türblattes
oder einer Türzarge auf. Die Drehachse verläuft durch diesen Vorsprung - und mithin
im eingebauten Zustand auch durch die Falz des Türblattes. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist vorgesehen, dass der Verbindungsabschnitt kreisbogenförmig, insbesondere halbrund
ausgebildet ist. Dadurch lässt sich das erfindungsgemäße Türband verdeckt zwischen
der Türzarge und dem Türblatt anordnen.
[0016] Bei einer Falze handelt es sich um einen stufenförmig über den in etwa rechteckförmigen
länglichen Grundquerschnitt eines Türblattes (bzw. einer Türzarge) hinausstehenden
Absatz. Diese dient dazu, im geschlossenen Zustand der Tür den Türspalt, welcher sich
zwischen dem Türblatt und der Türzarge ergibt, abzudichten und zu verdecken. Bei der
Ausgestaltung der Türbänder für gefälzte Türen ergibt sich jedoch immer der Nachteil,
dass diese nur mit erhöhtem Aufwand verdeckt angeordnet werden können. Um bei einer
Öffnungsbewegung eine Kollision der Türfalz mit einer Anschlagfläche an der zugeordneten
Türzarge zu verhindern, wird die Drehachse in die Falz verlagert. Dies ist aber bei
einem herkömmlichen Türband mit Bandteilen aus in etwa kastenförmigen Aufnahmekörpern,
die in die Schmalseite des Türflügels und die zugeordnete Innenfläche der Türzarge
eingesetzt werden können, nicht möglich. Hierzu ist in der bevorzugten Ausführungsform
des Türbandes ein Vorsprung dazu vorgesehen, in der Türfalz angeordnet zu werden.
Dieser ist so ausgebildet, dass er die Schwenkachse des Türbandes aufnimmt. Dazu ist
zweckmäßigerweise die Schwenkmechanik in dem Vorsprung gehalten. Insbesondere kann
der Vorsprung ein oberes und ein unteres Teilstück aufweisen, die den Scharnierbügel
ober- und unterseitig umgreifen und die Drehachse zur drehbeweglichen Verbindung mit
dem Scharnierbügel halten.
[0017] Der kreisbogenförmig ausgebildete Verbindungsabschnitt des Scharnierbügels erstreckt
sich im geschlossenen Zustand des Türbandes zunächst durch den Vorsprung des ersten
Bandteils und durch den kastenförmigen Aufnahmekörper. Beide weisen zu diesem Zweck
vorteilhafterweise eine angepasste Aussparung auf. Anschließend tritt der Verbindungsabschnitt
durch den Türspalt hindurch und geht auf der gegenüberliegenden Seite in den Anlageabschnitt
über. Somit ist das mit einem einfachen Scharnierbügel ausgestattete Türband geeignet,
verdeckt an einer gefälzten Tür eingesetzt zu werden.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Aufnahmeblock durch einen Spindeltrieb
in der zweiten Richtung verstellbar. Diese zweite Richtung erstreckt sich bevorzugt
senkrecht zur Scharnierachse und zur ersten Richtung. Somit kann der Spindeltrieb
in etwa parallel zu ggf. vorhandenen Klemmschrauben zur Fixierung des Anlageabschnittes
angeordnet sein. Beide Elemente sind dann aus der gleichen Richtung - aus Richtung
des Türspaltes - erreichbar und bedienbar.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das zweite Bandteil ein Aufnahmeelement
zur Befestigung an einer Türzarge oder einem Türblatt mit einer Innenfläche auf. Der
Aufnahmeblock ist in dem Aufnahmeelement in einem Schiebesitz in der zweiten Richtung
zwangsgeführt. Das Aufnahmeelement ist üblicherweise im montierten Zustand in eine
zugeordnete Ausnehmung eingesetzt.
[0020] Zur Bildung des Schiebesitzes liegt der Aufnahmeblock mit einer zur zweiten Richtung
senkrecht stehenden Randfläche an der Innenfläche unmittelbar an. Somit kann der die
Zwangsführung bildende Schiebesitz ohne weitere Bauteile hergestellt werden.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung liegt der Aufnahmeblock an allen Seiten, insbesondere
unterbrechungslos umlaufend an der Innenfläche an.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist in dem Aufnahmeelement ein Zwischenstück
entlang einer dritten Richtung verschiebbar angeordnet und der Aufnahmeblock an dem
Zwischenstück in einem Schiebesitz in der zweiten Richtung zwangsgeführt. Dabei kann
der Aufnahmeblock auch direkten Kontakt zu zumindest Teilen der Innenfläche zur teilweisen
Bereitstellung oder Unterstützung der Zwangsführung in der zweiten Richtung haben.
Auf diese Weise kann besonders einfach ein dreidimensional verstellbares Türband hergestellt
werden, welches keinen tiefen Bauraum benötigt.
[0023] Zweckmäßigerweise ist das Zwischenstück mit einer Keilverstellung in der dritten
Richtung verstellbar. Die Keilverstellung wird durch ein Keilstück gebildet, welches
mittels eines Spindeltriebes linear verschiebbar ist und mit einer zugeordneten Keilfläche
des Zwischenstücks abgestützt ist. Die Keilverstellung ist durch die Verwendung eines
Spindeltriebes selbsthemmend. Daher benötigt das Türband nicht zwingend Arretierungsmittel
in der dritten Richtung. Bevorzugt wird die Keilverstellung zur Höhenverstellung eingesetzt,
so dass die Gewichtskraft des Türbandes und/oder der daran befestigten Tür als Rückstellkraft
entgegengesetzt der durch die Keilverstellung hervorgerufenen Kraft wirkt. Alternativ
oder zusätzlich kann auch eine zweite Keilverstellung an der gegenüberliegenden Seite
vorgesehen sein. Diese ermöglicht überdies einen flexibleren Einsatz des Türbandes
unabhängig von der Aufschlagrichtung des Türflügels.
[0024] Die Erfindung umfasst auch ein Türbandsystem zur Bereitstellung eines Türbandes mit
einem ersten Bandteil und mit einem um eine Drehachse schwenkbeweglich mit dem ersten
Bandteil verbundenen Scharnierbügel. Dabei weist der Scharnierbügel an seinem dem
ersten Bandteil abgewandten Ende einen abgewinkelten Anlageabschnitt auf. Das Türband
umfasst ferner einen Aufnahmeblock, an dem der Anlageabschnitt in einer ersten Richtung
zwangsgeführt und arretierbar befestigt ist. Weiterhin ist eine Befestigungseinrichtung
vorgesehen, in der der Aufnahmeblock in einer zweiten Richtung verstellbar ist. Die
Befestigungseinrichtung weist wahlweise ein erstes Aufnahmeelement zur Befestigung
an einer Türzarge oder einem Türblatt mit einer ersten Innenfläche auf, an der der
Aufnahmeblock in einem Schiebesitz unmittelbar anliegt und dadurch in der zweiten
Richtung zwangsgeführt ist oder die Befestigungseinrichtung weist ein zweites Aufnahmeelement
zur Befestigung an einer Türzarge oder einem Türblatt mit einer zweiten Innenfläche
auf, in dem ein Zwischenstück entlang einer dritten Richtung verschiebbar angeordnet
ist und der Aufnahmeblock an dem Zwischenstück in einen Schiebesitz in der zweiten
Richtung zwangsgeführt ist. Insbesondere lassen sich auf diese Weise Türbänder nach
den vorhergehenden Patentansprüchen herstellen. Durch deren modulare Bauweise ist
es möglich, dieselben Grundkomponenten zur Herstellung sowohl zwei- als auch dreidimensional
verstellbarer flachbauender Türbänder zu verwenden. Die Verstellmöglichkeiten lassen
sich durch die variable Ineinanderschachtelung verschiedener zueinander senkrecht
wirkender Zwangsführungen besonders einfach an die Erfordernisse des Einbaus einpassen.
[0025] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden, lediglich Ausführungsbeispiele zeigenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Türband nach einer ersten Ausführungsform im eingebauten Zustand,
- Fig. 2
- einen Horizontalschnitt durch ein geschlossenes Türband in der Ausführung nach Fig.
1,
- Fig. 3
- eine senkrechte Schnittansicht durch das zweite Bandteil des Türbandes aus Fig. 1,
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Türband gemäß einer zweiten Ausführungsform im eingebauten Zustand,
- Fig. 5
- einen senkrechten Horizontalschnitt durch das zweite Bandteil des Türbandes nach Fig.
4 und
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Türbandsystem umfassend die Ausführungsformen der Fig. 1 bis
5.
[0026] Die Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Türband mit einem ersten Bandteil 1 und einem
schwenkbeweglich um eine Drehachse 2 mit dem ersten Bandteil 1 verbundenen Scharnierbügel
3. Der Scharnierbügel 3 ist mit einem zweiten Bandteil 4 verbunden.
[0027] Erfindungsgemäß weist der Scharnierbügel 3 einen abgewinkelten Anlageabschnitt 3a
auf, der an einem Aufnahmeblock 5 in einer ersten Richtung x zwangsgeführt und arretierbar
ist. Der Aufnahmeblock 5 ist seinerseits in einer zweiten Richtung y in dem zweiten
Bandteil 4 verstellbar.
[0028] In dem gezeigten montierten Zustand ist das erste Bandteil 1 in eine zugeordnete
Ausnehmung eines Türflügels 6 eingelassen. Der Türflügel 6 weist einen Türblattgrundkörper
6a und eine hiervon an der Schmalseite abstehende Türfalz 6b auf. Das erste Bandteil
1 ist mit einem Grundkörper 1a in den Türblattgrundkörper 6a eingesetzt und weist
einen Vorsprung 1b auf, welcher sich in die Türfalz 6b erstreckt. Der Vorsprung 1
b ist durch ein oberes und ein unteres Teilstück gebildet, die den Scharnierbügel
3 ober- und unterseitig umgreifen. Die drehbewegliche Verbindung zwischen dem ersten
Bandteil 1 und dem Scharnierbügel 3 ist in dem Vorsprung 1b angeordnet, so dass sich
die Drehachse 2 durch den Vorsprung 1b und die Türfalz 6b erstreckt. Der Scharnierbügel
3 weist einen den Anlageabschnitt 3a mit der drehbeweglichen Verbindung zum ersten
Bandteil 1 verbindenden Verbindungsabschnitt 3b auf, der in dem in der Fig. 2 dargestellten
Horizontalschnitt kreisbogenförmig ausgeführt ist. Im geschlossenen Zustand des Türbandes,
der in Fig. 2 gezeigt ist, erstreckt sich der Verbindungsabschnitt 3b zunächst durch
den Vorsprung 1 b in Richtung des Grundkörpers 1a des ersten Bandteils 1 und durchläuft
dort einen zugeordneten Hohlraum. Anschließend verläuft der Verbindungsabschnitt 3b
durch den zwischen Türflügel 6 und Türzarge 7 angeordneten Türspalt 10 und geht im
rechten Winkel in den Anlageabschnitt 3a über. Durch die Positionierung der Drehachse
2 ist es möglich den Türflügel 6 kollisionsfrei um die Außenfläche der Türzarge 7
herumzuschwenken. Das zweite Bandteil 4 ist in eine zugehörige Ausnehmung der Türzarge
7 eingesetzt. Ferner ist an der Türzarge 7 innenseitig eine Laibungsfalz 7a vorgesehen,
die mit einer zugehörigen Aussparung 6c des Türflügels zusammenwirkt.
[0029] Der Anlageabschnitt 3a ist mittels dreier zugeordneter Langlöcher durchgreifender
Klemmschrauben 8 an dem Aufnahmeblock arretierbar und durch zwei Exzenter 9 in der
ersten Richtung x (Andruckrichtung) verstellbar.
[0030] Der Fig. 3 entnimmt man, dass der Aufnahmeblock 5 einen stufenförmigen Rücksprung
mit einer Rückfläche 5a und zwei Stufenkanten 5b aufweist. Der flach ausgebildete
Anlageabschnitt 3a ist flächenbündig mit der Vorderseite 5c des Aufnahmeblocks 5 in
den Rücksprung eingesetzt und mit den Stufenkanten 5b formschlüssig in Anlage.
[0031] Weiter kann man der Schnittdarstellung entnehmen, dass der Aufnahmeblock 5 formschlüssig
in der zweiten Richtung y an einer Innenfläche eines ersten Aufnahmeelementes 11a,
welches in dem Ausführungsbeispiel das Teil 4 bildet, verschiebbar zwangsgeführt ist.
Dabei ist der Aufnahmeblock 5 durch einen Spindentrieb 12 in dieser Richtung einstellbar.
[0032] Die Figuren 4 und 5 betreffen eine Ausführungsvariante mit einem dreidimensional
verstellbaren Türband und entsprechen den Darstellungen der Fig. 1 und 3 des zweidimensionalen
verstellbaren Türbandes. Im Unterschied hierzu weist das zweite Bandteil 4 ein zweites
Aufnahmeelement 11 b mit einer zweiten Innenfläche auf, in dem ein Zwischenstück 13
entlang einer dritten Richtung z verschiebbar angeordnet ist. Der Aufnahmeblock 5
ist an dem Zwischenstück 13 in der zweiten Richtung y zwangsgeführt. In der Fig. 4
ist im unteren Bereich des zweiten Bandteils erkennbar, dass das Zwischenstück 13
mittels einer Keilverstellung 14 in der dritten Richtung z bewegbar ist. Außerdem
sind Arretierungsschrauben 15 vorgesehen, die zugeordnet Langlöcher des Zwischenstücks
durchgreifen und dieses durch Verspannen gegenüber dem zweiten Aufnahmeelement 11
b in der dritten Richtung z arretieren können. Außerdem ist oberhalb des Scharnierbügels
3 am zweiten Bandteil 4 eine Deckplatte 16 dargestellt, welche die dahinterliegende
Mechanik und Einstellmöglichkeiten verdeckt und schützt. Eine entsprechende Deckplatte
16 ist auch im unteren Bereich des zweiten Bandteils und auch in der Ausführungsform
gemäß den Fig. 1 bis 3 verwendbar. Die Befestigung der Deckplatte 16 durchgreift das
Zwischenstück 13 durch ein Langloch und ist mit dem zweiten Aufnahmeelement 11 b verbunden.
[0033] In der Schnittdarstellung gemäß Fig. 5 ist die Keilverstellung 14 im Detail erkennbar.
Diese wird durch ein Keilstück 14a gebildet, welches mittels eines Spindeltriebes
14b in der zweiten Richtung y verschiebbar ist. Das Keilstück 14a ist mit einer schrägen
Keilfläche an einer zugeordneten Keilfläche des Zwischenstücks 13 abgestützt.
[0034] In der Fig. 6 sind die Komponenten eines erfindungsgemäßen Türbandsystems dargestellt.
Dieses umfasst ein erstes Bandteil 1 mit einem um eine Drehachse 2 schwenkbeweglich
verbundenen Scharnierbügel 3. Der Scharnierbügel 3 weist an seinem dem ersten Bandteil
1 abgewandten Ende einen abgewinkelten Anlageabschnitt 3a auf. Das Türband umfasst
ferner einen Aufnahmeblock 5, an dem der Anlageabschnitt 3a in einer ersten Richtung
x zwangsgeführt und arretierbar befestigt ist. Weiterhin ist eine Befestigungseinrichtung
vorgesehen, in der der Aufnahmeblock 5 in einer zweiten Richtung y verstellbar angeordnet
werden kann.
[0035] Die Befestigungseinrichtung weist wahlweise ein erstes Aufnahmeelement 11a zur Befestigung
an einer Türzarge oder an einem Türblatt auf, welches eine erste Innenbläche bereitstellt,
mit der der Aufnahmeblock 5 in einem Schiebesitz unmittelbar in Anlage zur Bildung
einer Zwangsführung in der zweiten Richtung y in Anlage gebracht werden kann.
[0036] Alternativ weist die Befestigungseinrichtung ein zweites Aufnahmeelement 11 b auf,
in den ein Zwischenstück 13 entlang einer dritten Richtung z verschiebbar angeordnet
ist. Das Zwischenstück stellt eine zweite Innenfläche bereit, mit der der Aufnahmeblock
5 zur Bildung einer Zwangsführung entlang der zweiten Richtung y in Anlage gebracht
werden kann.
[0037] In den gezeigten Ausführungsbeispielen stehen die erste, zweite und dritte Richtung
x, y und z jeweils senkrecht zueinander. Dabei wird die erste Richtung x als Andruckrichtung,
die zweite Richtung y als Seitenrichtung und die dritte Richtung z als Höhenrichtung
bezeichnet.
1. Türband mit einem ersten Bandteil (1), einem um eine Drehachse (2) schwenkbeweglich
mit dem ersten Bandteil (1) verbundenen Scharnierbügel (3) und einem mit dem Scharnierbügel
(3) verbundenen zweiten Bandteil (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbügel (3) einen abgewinkelten Anlageabschnitt (3a) aufweist, der an
einem Aufnahmeblock (5) in einer ersten Richtung (x) zwangsgeführt und arretierbar
ist, und dass der Aufnahmeblock (5) in einer zweiten Richtung (y) in den zweiten Bandteil
verstellbar ist.
2. Türband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt (3a) flach ausgebildet ist.
3. Türband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeblock (5) einen stufenförmigen Rücksprung aufweist, in den der flache
Anlageabschnitt (3d) flächenbündig eingesetzt und an dessen Stufenkanten (5b) der
Anlageabschnitt (3a) zur Bildung eines Schiebesitzes formschlüssig anliegt.
4. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt (3a) durch Klemmschrauben (8) an dem Aufnahmeblock (5) arretierbar
ist.
5. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt (3a) durch einen Exzenter (9) in der ersten Richtung verstellbar
ist.
6. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbügel (3) einen zwischen dem Anlageabschnitt (3a) und einer drehbeweglichen
Verbindung mit dem ersten Bandteil (1) angeordneten Verbindungsabschnitt (3) aufweist.
7. Türband nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsabschnitt (3b) gegenüber dem Anlageabschnitt (3a) im rechten Winkel
abgewinkelt ist.
8. Türband nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlageabschnitt (3a) über den Verbindungsabschnitt (3b) in Richtung der Drehachse
(2) übersteht.
9. Türband nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bandteil (1) einen über einem Grundkörper (1a) stufenförmig überstehenden
Vorsprung (1b) zur Anordnung in einer Falz (6b) eines Türflügels (6) oder einer Türzarge
(7) aufweist, durch den die Drehachse (2) verläuft, und dass der Verbindungsabschnitt
(3b) kreisbogenförmig, insbesondere halbrund, ausgebildet ist.
10. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeblock (5) durch einen Spindeltrieb (12) in der zweiten Richtung (y) verstellbar
ist.
11. Türband nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bandteil (4) ein Aufnahmeelement (11a, 11 b) zur Befestigung an einer
Türzarge (7) oder einem Türflügel (6) mit einer Innenfläche aufweist und dass der
Aufnahmeblock (5) in dem Aufnahmeelement (11 a, 11 b) in einem Schiebesitz in der
zweiten Richtung (y) zwangsgeführt ist.
12. Türband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeblock (5) mit einer zur zweiten Richtung (y) senkrecht stehenden Randfläche
an der Innenfläche unmittelbar anliegt.
13. Türband nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeblock (5) umlaufend an der Innenfläche anliegt.
14. Türband nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Aufnahmeelement (11b) ein Zwischenstück (13) entlang einer dritten Richtung
(z) verschiebbar angeordnet ist und dass der Aufnahmeblock (5) an dem Zwischenstück
(13) in einem Schiebesitz in der zweiten Richtung (y) zwangsgeführt ist.
15. Türband nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (13) mit einer Keilverstellung (14) in der dritten Richtung (z)
verstellbar ist.
16. Türbandsystem zur Bereitstellung eines Türbandes mit einem ersten Bandteil (1), mit
einem um eine Drehachse (2) schwenkbeweglich mit dem ersten Bandteil (1) verbundenen
Scharnierbügel (3), wobei der Scharnierbügel (3) an seinen dem ersten Bandteil (1)
abgewandten Ende einen abgewinkelten Anlageabschnitt (3a) aufweist, mit einem Aufnahmeblock
(5), an dem der Anlageabschnitt (3a) in einer ersten Richtung (x) zwangsgeführt und
arretierbar befestigt ist und einer Befestigungseinrichtung, in der der Aufnahmeblock
(5) in einer zweiten Richtung (y) verstellbar ist, wobei die Befestigungseinrichtung
wahlweise
- ein erstes Aufnahmeelement (11a) zur Befestigung an einer Türzarge (7) oder einem
Türflügel (6) mit einer ersten Innenfläche aufweist, an der der Aufnahmeblock (5)
in einen Schiebesitz unmittelbar anliegt und dadurch in der zweiten Richtung (y) zwangsgeführt
ist oder
- ein zweites Aufnahmeelement (11 b) zur Befestigung an einer Türzarge (7) oder einem
Türflügel (6) mit einer zweiten Innenfläche aufweist, in dem ein Zwischenstück (13)
entlang einer dritten Richtung (z) verschiebbar angeordnet ist und der Aufnahmeblock
(5) an dem Zwischenstück (13) in einem Schiebesitz in der zweiten Richtung (y) zwangsgeführt
ist.