[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Rauchgaszügen einer Kesselanlage
mit einem Reinigungsschlauch, der durch einen Zugang in einem Rauchgaszug einführbar
ist.
[0002] Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen von Rauchgaszügen
einer Kesselanlage mit einem Reinigungsschlauch, bei dem der Reinigungsschlauch von
einem Schlauchspeicher abgerollt wird und durch eine Öffnung in einen Rauchgaszug
eingeführt wird.
[0003] Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Reinigen der Leerzüge eines
Kessels. Die Leerzüge oder sogenannten Strahlungszüge werden als gasdicht verschweißte
Membranwandkonstruktion ausgeführt und dienen in Kesselanlagen als Wärmetauscherflächen.
Die im Rauchgas transportierte Flugasche setzt sich teilweise während des Betriebs
an den Membranwänden der Leerzüge fest und kann sich im weiteren Verlauf zu harten
Anbackungen entwickeln. Die Folge ist ein verminderter Wärmeaustausch über die Membranwände,
welcher zum Anstieg der Rauchgastemperatur führt und die daraus resultierende Reduzierung
des Wirkungsgrades einer solchen Wärmekraftanlage. Da die in den anhaftenden Verschmutzungen
vorhandenen Salze korrosiv mit dem Stahl reagieren, stellt die Reinigung der Membranwände
auch einen erhöhten Schutz vor Korrosion dar.
[0004] Durch die regelmäßige Reinigung der verschmutzen Membranwände wird die Rauchgastemperatur
in Strahlungszügen bzw. vor dem Eintritt in nachgeschaltete konvektive Heizflächen
auf einem akzeptablen Wert gehalten. Dies führt zu einer Erhöhung der Verfügbarkeit
der gesamten Anlage.
[0005] Auf herkömmliche Art und Weise wird der Reinigungsschlauch von einem trommelartigen
Schlauchspeicher manuell oder motorbetrieben abgerollt und zu einer Öffnung in der
Decke der Kesselanlage geführt. Dort wird der Schlauch in eine Öffnung eingeführt,
durch die der Schlauch zum Rauchgaszug geführt wird. Dies ist arbeits- und zeitaufwendig.
[0006] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
dahingehend weiterzuentwickeln, dass es einfacher wird, mit dem Reinigungsschlauch
Rauchgaszüge zu reinigen.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Das Anblasen des Reinigungsschlauches mit Druckluft ermöglicht es, vom Reinigungsschlauch
Staubpartikel abzublasen oder Feuchtigkeit, die von einer Nassreinigung des Schlauchs
stammt, zu trocknen.
[0008] Da die Kombination einer pneumatischen Trockenreinigung mit einer Nassreinigung besonders
vorteilhaft ist, wird vorgeschlagen, dass die Schlauchreinigungseinrichtung den Schlauch
zunächst mit angesprühtem Wasser reinigt und anschließend durch eine Luftbedüsung
trocknet und nachreinigt.
[0009] Vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung ein Reinigungsschlauchfördermodul aufweist,
mit dem der Reinigungsschlauch vom Schlauchspeicher in die Schlauchführung, die zwischen
der Decke des Kessels und einer Plattform verläuft, schiebbar ist.
[0010] Wenn die Schlauchführung eine senkrechte und eine waagerechte Richtungskomponente
aufweist, kann ein Schlauch nicht nur in der Schlauchführung senkrecht nach unten
in den Kessel geschoben werden sondern es können die Eingänge der Schlauchführungen
auf einer Linie oder einem Bogen angeordnet sein, während die Öffnungen in der Kesseldecke
nicht auf einer Linie oder einem Bogen angeordnet sind.
[0011] Das Schieben des Reinigungsschlauches ermöglicht es, auch Bögen größer als 30 ° mit
einem Biegeradius von mindestens 500 mm für die Schlauchführung einzusetzen. Vorteilhaft
ist es, wenn die Schlauchführung auch Bögen von weniger als 45 ° und bevorzugt sogar
weniger als 40 ° aufweist. Somit sind auch spitzwinkligere Bögen als bisher möglich.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schlauchtrommel waagerecht angeordnet ist.
Dies ermöglicht es den Schlauchspeicher auch bei begrenzten Platzverhältnissen oberhalb
der Plattform anzuordnen.
[0013] Das Reinigungsschlauchfördermodul erlaubt es, mit einer definierten konstanten Geschwindigkeit
den Reinigungsschlauch von der Schlauchtrommel abzuziehen und in die Schlauchführung
einzuführen, sodass der Schlauch automatisch vom Schlauchspeicher zum Rauchgaszug
gefördert werden kann.
[0014] Vorteilhaft ist es, wenn das Reinigungsschlauchfördermodul unmittelbar vor der Schlauchführung
angeordnet ist. Dies ermöglicht es, den flexiblen Reinigungsschlauch mittels des Reinigungsschlauchfördermoduls
in die Schlauchführung zuschieben, um ihn dadurch auch durch eine lange rohrförmige
Schlauchführung zum Rauchgaszug zu fördern. Insbesondere kann der Schlauch somit in
die Schlauchführung hineingeschoben werden, um in der Schlauchführung geführt den
Weg bis zur Öffnung und in den Rauchgaszug zu finden. Dies ist insbesondere bei langen
Schlauchführungen von Vorteil.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, dass das Reinigungsschlauchfördermodul
mittels Federkraft vorgespannte Anpressrollen aufweist. Damit kann der Reinigungsschlauch
behutsam und effektiv gefördert werden.
[0016] Je nachdem, ob der Schlauch noch vollständig auf der Trommel des Schlauchspeichers
liegt oder bereits weitgehend abgerollt ist, führt ein Zug am Schlauch mit einer definierten
Kraft zu einer unterschiedlichen Abwickelgeschwindigkeit. Es wird daher vorgeschlagen,
dass die Geschwindigkeit des vom Reinigungsschlauchfördermodul angetriebenen Reinigungsschlauches
über einen Vorschubantrieb geregelt ist.
[0017] Um allein durch Schwenken eines Armes, an dem das Reinigungsschlauchfördermodul angeordnet
ist, mehrere Zugänge von Schlauchführungen zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass
die Mehrzahl der Zugänge von Schlauchführungen auf einer Kreisbahn angeordnet ist.
Dies ermöglicht es, mit einer zentral positionierten Einheit über einen sich radial
erstreckenden Haltearm den Schlauch zu mehreren Schlauchführungen zu fördern, die
jeweils zu unterschiedlichen Rauchgaszügen oder unterschiedlichen Orten an der Decke
von Rauchgaszügen führen.
[0018] Eine konstruktive Ausgestaltung sieht eine Reinigungsschlauchpositionierungseinrichtung
vor, die den Reinigungsschlauch auf einer definierten Bahn zu mehreren Schlauchführungen
führt. Dies ermöglicht es, mit der Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung den Reinigungsschlauch
zu einer Schlauchführung zu bringen und dort anzuhalten, sodass der Schlauch vom Schlauchspeicher
abgewickelt und in die Schlauchführung eingeführt werden kann.
[0019] Die Bahn der Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung liegt vorzugsweise auf einer
Kreislinie. Es ist jedoch auch möglich, die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
so auszubilden, dass die Bahn auf einer geraden Linie liegt. Hierzu weist die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
einen Reinigungsschlauchhaltearm auf, der lateral verschiebbar oder schwenkbar ist,
um den Reinigungsschlauch entlang mehrerer auf einer Linie angeordneter Schlauchführungen
zu positionieren.
[0020] Die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung ist auch unabhängig von den zuvor genannten
Merkmalen der Erfindung und insbesondere ohne Reinigungsschlauchfördermodul erfindungswesentlich.
[0021] Eine vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, dass die Schlaureinigungseinrichtung
am Reinigungsschlauchfördermodul befestigt ist und mit der Schlauchführung verbindbar
ist. Dies ermöglicht es, eine einzige Schlauchreinigungseinrichtung am Reinigungsschlauchfördermodul
vorzusehen und beim Herausziehen des Reinigungsschlauches aus unterschiedlichen Rauchgaszügen
jeweils den Reinigungsschlauch mit derselben Schlauchreinigungseinrichtung zu reinigen.
[0022] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch mit einem Verfahren zum Reinigen
von Rauchgaszügen einer Kesselanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst.
[0023] Dies ermöglicht es, den Reinigungsschlauch mit einem Reinigungsschlauchfördermodul
über längere Strecken in der rohrförmigen Schlauchführung über senkrechte, schräge
und sogar fast waagerechte Strecken zu einer Öffnung in einem Rauchgaszug zu führen.
Fast waagerecht ist in diesem Fall ein Gefälle von weniger als 20 ° gegenüber der
Waagrechten. Das Schieben des Schlauches durch eine rohrförmige Schlauchführung ermöglicht
es auch, in schwer zugänglichen Bereichen den Schlauch auf einer definierten Bahn
vom Schlauchspeicher zum Rauchgaszug zu fördern. Dabei können die Bewegung des Schlauches
und die Reinigung des Schlauches vollautomatisch durchgeführt werden.
[0024] Die rohrförmige Schlauchführung wird mit einem Gleitmittel gespült bevor, während
oder nachdem der Reinigungsschlauch in die Schlauchführung geschoben wird. Dieses
Gleitmittel ist im einfachsten Fall Wasser. Die Gleiteigenschaften des Wassers können
jedoch auch durch Tenside oder andere Chemikalien verstärkt werden oder es können
auch hydrophobe Substanzen verwendet werden.
[0025] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische Draufsicht auf eine lateral verschiebbare Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
und mehrere Zugänge von Schlauchführungen,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine schwenkbare Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung mit
mehreren auf einer Kreislinie angeordneten Zugängen von Schlauchführungen,
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht einer Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung mit
Reinigungsschlauchfördermodul,
- Figur 4
- eine Reinigungsschlauchreinigungseinrichtung und
- Figur 5
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der gesamten Anlage.
[0026] Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch, wie bei einer Vorrichtung 1 zum Reinigen
von Rauchgaszügen einer Kesselanlage 2 eine Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
3 einen Reinigungsschlauch 4 zu mehreren Schlauchführungen 5, 6, 7, 8, 9 bzw. 5',
6', 7', 8', 9' führt. Dabei liegen die Schlauchführungen 5 bis 9 auf einer geraden
Linie 10, während die Schlauchführungen 5' bis 9' auf einer Kreislinie 11 liegen.
[0027] Die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 ist dafür längst der Pfeilrichtung
des Pfeiles 12 auf einer geraden Bahn verschiebbar, um den Reinigungsschlauch 4 zu
den Schlauchführungen 5 bis 9 zu führen. Die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
3' ist hingegen längst des Pfeiles 13 um einen Punkt 14 schwenkbar, um den Reinigungsschlauch
4' zu den Schlauchführungen 5' bis 9' zu führen.
[0028] Die Figur 3 zeigt die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 die mit einem Sockel
15 auf einer Plattform 16 steht. Bei einer linearen Anordnung ist der Sockel mit einer
Art Schienensystem verbunden, sodass die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung
3 in einer Achse verfährt. Im Falle einer halbrunden Anordnung der Stutzen 17 der
Schlauchführungen 5' bis 9' ist dieser Sockel 15 drehbar gelagert. Die Drehung der
Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3' erfolgt über einen am Rahmen angeflanschten
Getriebemotor bis die Position über dem gewünschten Stutzen 17 erreicht ist.
[0029] An der Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3, 3' ist eine Schlauchtrommel 37
als Schlauchspeicher 18 angeordnet und mittels des Reinigungsschlauchfördermoduls
19 wird der Reinigungsschlauch 4 zu einer Schlauchführung 5 bis 9 geführt.
[0030] Damit der vom Reinigungsschlauchfördermodul 19 angetriebene von der Schlauchtrommel
37 abgerollte Schlauch vor Eintritt in die Schlauchführung 5 bis 9 nicht knickt, ist
das Reinigungsschlauchfördermodul 19 unmittelbar vor der Schlauchführung angeordnet.
[0031] Das Reinigungsschlauchfördermodul 19 weist eine Vorschubrolle 20 mit einer umlaufenden
Nut 21 auf, in der der Schlauch 4 geführt ist. Der Schlauch 4 kann dabei in der Nut
21 festgehalten werden, sodass eine Umfangskraft der Rolle 20 bei einem Drehen der
Rolle 20 sich auf den Schlauch 4 überträgt. Vorteilhaft ist es, wenn mehrere Anpressrollen
22 bis 25 den Schlauch in die Nut 21 drücken.
[0032] Die Figur 4 zeigt eine Schlauchreinigungseinrichtung 26. Am vorderen Ende des Schlauches
4 ist eine Düse 27 angeordnet, die durch die Schlauchreinigungseinrichtung 26 hindurch
und durch den Stutzen 17 in die Schlauchführung 5 geschoben werden kann. Die Düse
27 gelangt dann in die Kesselanlage 2 und dort in den Rauchgaszug 28, um dort Wärmetauscherflächen
und Membranwände zu reinigen.
[0033] Beim Hereinfahren und Herausziehen der Düse 27 kommt der Schlauch 4 in Berührung
mit Rauchgasen. Dies führt dazu, dass der Reinigungsschlauch 4 mit seinem typischen
Metallgewebe als schützende Außenhülle eine beträchtliche Menge Flugasche beim Herausziehen
aus dem Kesselinneren nach außen transportiert. Dies kann zu Verschmutzungen am Schieber
29, am Stutzen 17 und an der Schlauchtrommel 37 des Schlauchspeichers 18 führen. Auch
das Reinigungsschlauchfördermodul 19 wird durch derartige Verschmutzungen beeinträchtigt.
Daher werden mit der Schlauchreinigungseinrichtung 26 der Schlauch 4 und gegebenenfalls
auch die Düse 27 gereinigt.
[0034] Als Schlauchreinigungseinrichtung 26 dient ein rohrförmiges Element als Spülrohr
30, an dem ein Gaszugang 31 und ein Flüssigkeitszugang 32 angeordnet sind. Der Gaszugang
31 steht mit einer unter Druck stehenden Gasleitung (nicht gezeigt) in Verbindung,
während der Flüssigkeitszugang 32 mit einer Reinigungsflüssigkeitsleitung wie beispielsweise
einer Brauchwasserleitung (nicht gezeigt) in Verbindung steht.
[0035] Beim Herausziehen des verschmutzen Schlauches 4 aus der Schlauchführung 5 wird der
Schlauch 4 somit zunächst über Düsen 33 mit Reinigungsflüssigkeit besprüht und anschließend
mittels einer pneumatischen Schlauchbedüsung getrocknet. Jedes Teil des Schlauches
4 durchfährt somit beim Herausziehen des Schlauches zunächst eine Schlauchbedüsung
34 mit einer Flüssigkeit und anschließend eine pneumatische Schlauchbedüsung 35, um
gereinigt das Spülrohr 30 zu verlassen.
[0036] Um den Schlauch 4 genau in die Reinigungseinrichtung 26 einzuführen, ist eine Hubzylindereinheit
36 vorgesehen, die zwischen der Reinigungseinrichtung 26 und dem Reinigungsschlauchfördermodul
19 angeordnet ist.
[0037] Damit für viele Stutzen 17 von Schlauchführungen 5 bis 9 nur eine Schlauchreinigungseinrichtung
26 benötigt wird, ist die Schlauchreinigungseinrichtung 26 am Reinigungsschlauchfördermodul
19 befestigt.
[0038] Beim Einsatz der Vorrichtung 1 zum Reinigen von Rauchgaszügen 28 wird das Reinigungsmodul
mit einem ersten Antriebsmotor der Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 über
einem Stutzen 17 einer Schlauchführung 5 positioniert. Ein zweiter Motor bewerkstelligt
das Auf- und Abrollen des Schlauches. Mittels zweier Kupplungen wird entweder die
Vorschubrolle 20 zum Absenken oder die Schlauchtrommel 37 des Schlauchspeichers 18
zum Herausziehen des Schlauches 4 mit dem Antrieb verbunden. Zur Sicherheit gegen
selbstständiges Abwickeln des Schlauches wird die Schlauchtrommel 37 über eine Bremse
38 gehalten.
[0039] Wenn die Schlauchreinigungseinrichtung 26 durch einen am Rahmen der Schlauchpositioniereinrichtung
3 angeordneten Getriebemotor über dem gewünschten Stutzen 17 positioniert ist, wird
die Schlauchreinigungseinrichtung 26 mittels eines Pneumatikzylinders 36 durch einen
Schieber 29 hindurch in den Stutzen 17 abgesenkt. Die hydraulische Schlauchbedüsung
34 und die pneumatische Schlauchbedüsung 35 wirken als Spül- und Trockeneinheit. Durch
ihre Positionierung in einem Trichter (nicht gezeigt) des Stutzens 17 ist die Drehbewegung
der Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 hinreichend arretiert. Eine zusätzliche
Fixierung dieser Position ist nicht erforderlich. Dadurch entsteht ein nahezu geschlossenes
System, welches das Ausströmen von Rauchgasen aufgrund von beispielsweise Verpuffungen
vermindern kann.
[0040] Durch Schließen einer ersten Kupplung wird nun ein Riemenrad mit einer Antriebswelle
verbunden und mit Hilfe des integrierten Reinigungsschlauchfördermoduls 19 wird der
Schlauch 4 mit seiner Düse 27 in die Schlauchführung 5 eingeschoben. Dazu pressen
die federbelasteten Anpressrollen 22 bis 25 den Schlauch 4 in die Nut 21 der Vorschubrolle
20, sodass diese aufgrund des Reibschlusses mit der Vorschubrolle von der Schlauchtrommel
37 gezogen wird. Der Antrieb der Vorschubrolle 20 erfolgt dabei von einer Antriebswelle
über die erste Kupplung, einen Zahnriemen und ein Umlenkgetriebe. Voraussetzung dafür
ist, dass sowohl die zweite Kupplung als auch die Bremse offen sind, sodass sich die
Schlauchtrommel frei drehen kann.
[0041] Das Reinigungsschlauchfördermodul 19 hat den Vorteil, dass sowohl eine senkrechte
als auch eine horizontale Einführung des Schlauches 4 in eine Schlauchführung 5 möglich
ist. Darüber hinaus können durch den Einsatz des Reinigungsschlauchfördermoduls Bögen
größer 30 ° mit einem Bogenmaß von mindestens 400 bis 500 mm eingesetzt werden, sodass
auch bauliche Engstellen oder geringe Platzverhältnisse im Bereich zwischen der Kesseldecke
des Kessels 2 und Plattform 16, in dem die Schlauchführungen verlaufen, keine Probleme
bereiten.
[0042] Zum Herausziehen des Schlauches 4 wird die erste Kupplung geöffnet, sodass sich die
Vorschubrolle 20 frei drehen kann. Die Schlauchtrommel 37 ist dabei über die zweite
Kupplung mit der Antriebswelle verbunden. Wenn der Schlauch 4 vollständig aus dem
Spülrohr der Schlauchführung 5 herausgezogen ist, wird die Bremse 38 geschlossen,
sodass ein Absacken der Düse 27 ausgeschlossen ist. Die zweite Kupplung wird dann
wieder geöffnet.
[0043] Abschließend wird die Schlauchreinigungseinrichtung 26 aus dem Stutzen 17 herausgezogen.
Nun kann die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 entweder an dieser Stelle
verharren oder zum nächsten Stutzen 17 einer anderen Schlauchführung 6 verfahren werden.
Vorteilhaft ist es, wenn die Reinigungsschlauchpositioniereinrichtung 3 nach Abschluss
der Reinigung auf eine definierte Parkposition gefahren wird, welche an einem in der
Regel außen liegenden bestimmten Stutzen oder in einem Bereich außerhalb der Stutzen
liegt.
1. Vorrichtung (1,1') zum Reinigen von Rauchgaszügen (28) einer Kesselanlage (2) mit
einem Reinigungsschlauch (4, 4'), der durch einen Zugang in einen Rauchgaszug einführbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schlauchreinigungseinrichtung (26) mit einer pneumatischen Schlauchbedüsung
(35) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchreinigungseinrichtung eine Schlauchbedüsung (34) mittels eines Reinigungsfluids,
insbesondere mittels einer Reinigungsflüssigkeit, aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Schlauchspeicher (18) aufweist, um den Reinigungsschlauch außerhalb des
Rauchgaszuges (28) vorzuhalten, und eine Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7',
8', 9'), durch die der Reinigungsschlauch (4, 4') in den Rauchgaszug (28) einführbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Reinigungsschlauchfördermodul (19) aufweist, mit dem der Reinigungsschlauch
(4, 4') vom Schlauchspeicher in die Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8',
9'), die zwischen der Decke des Kessels (2) und einer Plattform (16) verläuft, schiebbar
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchreinigungseinrichtung (26) am Reinigungsschlauchfördermodul (19) befestigt
ist und mit der Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8', 9') verbindbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsschlauchfördermodul (19) unmittelbar vor der Schlauchführung (5, 6,
7, 8, 9, 5', 6', 7', 8', 9') angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8', 9') eine senkrechte und eine
waagerechte Richtungskomponente aufweist, um den Reinigungsschlauch (4, 4') in der
rohrförmigen Schlauchführung auch über schräge Strecken zu einer Öffnung in einem
Rauchgaszug zu führen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8', 9') Bögen größer als 30 ° mit
einem Biegeradius von mindestens 500 mm aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchtrommel (37) waagerecht angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsschlauchfördermodul (19) mittels Federkraft vorgespannte Anpressrollen
(22, 23, 24, 25) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des vom Reinigungsschlauchfördermodul (19) angetriebenen Reinigungsschlauches
(4, 4') über einen Vorschubantrieb geregelt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Reinigungsschlauchpositionierungseinrichtung (3) aufweist, die den Reinigungsschlauch
(4, 4') auf einer definierten Bahn zu mehreren Schlauchführungen (5, 6, 7, 8, 9, 5',
6', 7', 8', 9')führt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn auf einer Kreislinie (11) liegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn auf einer geraden Linie (10) liegt.
15. Verfahren zum Reinigen von Rauchgaszügen (28) einer Kesselanlage (2) mit einem Reinigungsschlauch
(4, 4'), bei dem der Reinigungsschlauch (4, 4') von einem Schlauchspeicher (18) abgerollt
wird und durch eine Öffnung in einen Rauchgaszug (28) eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsschlauch (4, 4') mit einem Reinigungsschlauchfördermodul (19) vom Schlauchspeicher
(18) durch eine rohrförmige Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8', 9') in
die Öffnung geschoben wird und die rohrförmige Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5',
6', 7', 8', 9') mit einem Gleitmittel gespült wird bevor, während oder nachdem der
Reinigungsschlauch (4, 4') in die Schlauchführung (5, 6, 7, 8, 9, 5', 6', 7', 8',
9') geschoben wird.