(19)
(11) EP 3 176 535 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.06.2017  Patentblatt  2017/23

(21) Anmeldenummer: 16190929.6

(22) Anmeldetag:  27.09.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41A 3/34(2006.01)
F41A 19/49(2006.01)
F41A 17/80(2006.01)
F41A 5/26(2006.01)
F41A 19/13(2006.01)
F41A 19/44(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 01.12.2015 DE 202015106525 U

(71) Anmelder: L&O Hunting Group GmbH
88316 Isny im Allgäu (DE)

(72) Erfinder:
  • Leimer, Jan
    56941 Mestecko Trnavka (CZ)

(74) Vertreter: Charrier Rapp & Liebau 
Patentanwälte Fuggerstrasse 20
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) GEWEHR MIT EINEM SCHLAGMECHANISMUS


(57) Die Erfindung betrifft ein Gewehr mit einem Gehäuse (1), einem am Gehäuse (1) befestigten Gewehrlauf (2), einem Verschlusskörper (6) zum Abschluss eines im Gewehrlauf (2) vorgesehenen Patronenlagers (28) und einem Schlagmechanismus zur Betätigung eines im Verschlusskörper (6) angeordneten Schlagbolzens (29). Erfindungsgemäß enthält der Schlagmechanismus eine zwischen dem Schlagbolzen (29) und einem Schlagstück (37) angeordnete, zum Schlagbolzen (29) parallel versetzte Schlagstange (38).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewehr mit einem Schlagmechanismus nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Gewehr ist unter der Bezeichnung Sauer 303 bekannt. Es enthält ebenfalls ein Gehäuse, einen am Gehäuse befestigten Gewehrlauf, einen Verschlusskörper zum Abschluss eines im Gewehrlauf vorgesehenen Patronenlagers und einen Schlagmechanismus zur Betätigung eines im Verschlusskörper angeordneten Schlagbolzens. Bei diesem bekannten Gasdruckladegewehr besteht der Schlagmechanismus aus einem an einem Abzugsgehäuse drehbar gelagerten Schlaghammer, der unmittelbar auf den im Verschlusskörper angeordneten Schlagbolzen wirkt.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gewehr der eingangs genannten Art mit einem alternativen Schlagmechanismus zu schaffen.

[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Gewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Gewehr weist der Schlagmechanismus eine zwischen dem Schlagbolzen und einem Schlagstück angeordnete, zum Schlagbolzen parallel versetzte Schlagstange auf. Über diese Schlagstange kann eine Verbindung zwischen dem hinter einem Magazinschacht im Gehäuse angeordneten Schlagstück und dem in dem Verschlusskörper angeordneten Schlagbolzen geschaffen werden.

[0006] Die Schlagstange verläuft zweckmäßigerweise oberhalb und entlang eines im Gehäuse angeordneten und nach unten offenen Magazinschachtes und kann in einer besonders vorteilhaften Ausführung in einer Längsnut an der Innenseite eines hinteren Teils des Gewehrlaufs parallel zu einer Laufachse des Gewehrlaufs verschiebbar geführt sein.

[0007] In einer bevorzugten Ausführung weist die Schlagstange ein vorderes Querstück und ein hinteres Querstück zur Verbindung mit dem Schlagbolzen bzw. dem Schlagstück auf. Für eine Anlage mit dem Schlagstück und die Betätigung des versetzten Schlagbolzens stehen die Querstücke zweckmäßigerweise nach innen vor.

[0008] Zur Betätigung des Schlagbolzens kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung an dem Verschlusskörper ein mit dem Schlagbolzen zusammenwirkendes und durch die Schlagstange betätigbares Schlagelement angeordnet sein. Das Schlagelement kann in Form eines Hebels ausgebildet und mit seinem einen Ende um einen zur Längsachse des Verschlusskörpers seitlich versetzten und zur Längsachse senkrechten Stift schwenkbar am hinteren Ende des Verschlusskörpers angelenkt sein. Das andere Ende des hebelförmigen Schlagelements kann als ein gegenüber dem Verschlusskörper seitlich vorstehendes freies Ende zur Anlage mit der Schlagstange ausgebildet sein.

[0009] Das Schlagelement kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführung in einer Quernut am hinteren Ende des Verschlusskörpers schwenkbar angeordnet und in Form eines Keils mit einer dem Schlagbolzen zugewandten Schrägfläche ausgeführt sein.

[0010] Das Schlagstück kann zweckmäßigerweise an einem in das Gehäuse einsetzbaren Schlossträger um einen Querstift zwischen einer hinteren Ausgangsstellung und einer vorderen Auslösestellung drehbar angeordnet sein. Das Schlagstück wird durch eine Schlagfeder beaufschlagt, die zwischen dem Schlagstück und einem mittels eines Spannschiebers zwischen einer hinteren Entspannstellung und einer vorderen Spannstellung bewegbaren Spannhebel eingespannt. Die Schlagfeder ist somit erst dann gespannt, wenn der Spannhebel über den Spannschieber in eine Spannstellung bewegt wird.

[0011] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Figur 1
einen Teillängsschnitt eines Gasdruckladegewehrs;
Figur 2
ein Schloss des in Figur 1 gezeigten Gasdruckladegewehrs;
Figur 3
eine zum Teil geschnittene Perspektive vom hinteren Teil des in Figur 1 gezeigten Gasdruckladegewehrs mit dem Schloss in einer entspannten Stellung;
Figur 4
einen Längschnitt des in Figur 3 gezeigten hinteren Teils des Gasdruckladegewehrs mit dem Schloss in der entspannten Stellung;
Figur 5
eine zum Teil geschnittene Perspektive vom hinteren Teil des in Figur 1 gezeigten Gasdruckladegewehrs mit dem Schloss in einer gespannten Stellung und
Figur 6
einen Längschnitt des in Figur 5 gezeigten hinteren Teils des Gasdruckladegewehrs mit dem Schloss in der gespannten Stellung.


[0012] In Figur 1 ist ein Teillängsschnitt eines Gasdruckladegewehrs mit einem Systemkasten bzw. Gehäuse 1, einem auf das Gehäuse 1 aufgesetzten Gewehrlauf 2 und einem Vorderschaft 3 gezeigt. An dem Gehäuse 1 ist eine in Schussrichtung gesehen nach vorne vorstehende und zur Seelenachse des Gewehrlaufs 2 parallele Führungsstange 4 befestigt. Auf der nach vorne frei auskragenden und an dem Gewehrlauf 2 nicht befestigten Führungsstange 4 ist eine Verschlussbetätigungseinrichtung 5 zur Bewegung eines in den Figuren 2 bis 6 dargestellten Verschlusskörpers 6 verschiebbar geführt. Auf der Führungsstange 4 ist außerdem eine Verschlussfeder 7 angeordnet, über welche die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 nach vorne gedrückt wird. Über ein Außengewinde 8 am vorderen freien Ende der Führungsstange 4 und eine mit einem entsprechenden Innengewinde versehene Gewindehülse 9 ist der Vorderschaft 3 mit seinem in Schussrichtung gesehen vorderen Ende an der Führungsstange 4 befestigt.

[0013] Die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 weist einen auf der Führungstange 4 verschiebbar geführten Träger 10 und zwei am Träger 10 befestigte Schubstangen 11 auf. Die in Schussrichtung gesehen hinteren freien Enden der beiden Schubstangen 11 enthalten jeweils eine hier nicht gezeigte, rampenförmige Steuerkurve, über die der in Figur 2 gezeigte und mit seitlichen Vorsprüngen 12 versehene Verschlusskörper 6 durch eine Verschiebung der Betätigungseinrichtung 5 zwischen einer in Figur 3 gezeigten oberen Verriegelungsstellung und einer unteren Entriegelungsstellung bewegbar ist. Über die auf der Führungsstange 4 angeordnete, zwischen dem Gehäuse 1 und dem Träger 10 eingespannte Verschlussfeder 7 wird die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 in Schussrichtung gesehenen nach vorne gedrückt. In dieser Stellung wird der Verschlusskörper 6 nach oben gedrückt, so dass ein von der Oberseite des am Verschlusskörpers 6 nach oben vorstehender Verriegelungsblock 13 gemäß Figur 3 zum Eingriff in eine Verriegelungsnut 14 am Gewehrlauf 2 gelangt. Wird die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 dagegen entweder über einem Verschlussgriff 15 oder den Gasdruck bei der Abgabe eines Schusses entgegen der Kraft der Verschlussfeder 7 in Schussrichtung gesehen nach hinten geschoben, kann sich der Verschlusskörper 6 aufgrund der Steuerkurve nach unten bewegen und der Verriegelungsblock 13 zur Öffnung des Verschlusses außer Eingriff mit der Verriegelungsnut 14 am Gewehrlauf 2 gelangen.

[0014] Aus Figur 1 geht hervor, dass der Gewehrlauf 2 einen auf das Gehäuse 1 aufsetzbaren und mit diesem fest verbindbaren hinteren Teil 16 und einen vom Schlossgehäuse 1 frei auskragenden vorderen Teil 17 aufweist. Der im Durchmesser gegenüber dem vorderen Teil 17 vergrößerte hintere Teil 16 des Gewehrlaufs 2 hat einen in Umfangsrichtung geschlossenen vorderen Bereich und einen nach unten offenen hinteren Bereich. In dem tunnelförmigen und in Querschnitt ringsegmentförmigen hinteren Bereich am hinteren Teil 16 des Gewehrlaufs 2 ist ein seitliches Auswurffenster 18 für den Patronenauswurf vorgesehen. Der in Schussrichtung gesehen hintere Teil 16 und der vordere Teil 17 des Gewehrlaufs 2 sind bei der gezeigten Ausführung aus einem Stück gefertigt. Die beiden Teile 16 und 17 des Gewehrlaufs 2 können aber auch als Einzelteile gefertigt, zusammengesteckt und z.B. durch Verlöten oder eine andere geeignete Verbindung fest miteinander verbunden sein.

[0015] Zur Befestigung des Gewehrlaufs 2 am Gehäuse 1 sind an dem auf dem Gehäuse 1 aufliegenden hinteren Teil 16 des Gewehrlaufs 2 zwei radial vorstehende Haltebolzen 19 vorgesehen. Die mit einem Außengewinde versehenen Haltebolzen 19 können in den hinteren Teil des Gewehrlaufs 2 radial eingesetzt oder direkt an dem Gewehrlauf 2 angeformt sein. Die Haltebolzen 19 sind zum Eingriff in zwei nebeneinander angeordnete Bohrungen 20 in einem vorstehenden Auflageteil 21 des Gehäuses 1 ausgeführt. Durch zwei von der Unterseite des Gehäuses 1 zugängliche Muttern 22 ist der Gewehrlauf 2 über die beiden Haltebolzen 20 mit seinem nach vorne frei auskragenden vorderen Teil 17 an dem Gehäuse 1 befestigbar. An dem Auflageteil 21 des Schlossgehäuses 1 ist auch das hintere Ende des Vorderschafts 3 befestigt.

[0016] In dem mittleren Bereich des Gewehrlaufs 2 ist am vorderen Teil 17 ein nach unten vorstehender Gasentnahmeblock 23 vorgesehen.

[0017] Wie aus Figur 1 hervorgeht, weist der Gasentnahmeblock 23 einen Gaszylinder 24 mit einer in den Gewehrlauf 2 mündenden Gasentnahmebohrung 25 und einen im Gaszylinder 24 axial verschiebbar geführten Druckkolben 26 auf Der Druckkolben 26 enthält eine durch eine hintere Bohrung im Gasentnahmeblock 24 ragende Kolbenstange 27, die mit dem Träger 10 der Verschlussbetätigungseinrichtung 5 zur Bewegung des Verschlusskörpers 6 in die Entriegelungsstellung zusammenwirkt.

[0018] Durch den in den Figuren 3 und 4 in einem Schnitt dargestellten Verschlusskörper 6 wird ein im Gewehrlauf 2 vorgesehenes Patronenlager 28 nach hinten abgeschlossen. In dem Verschlusskörper 6 ist ein Schlagbolzen 29 axial verschiebbar geführt. In dem Verschlusskörper 6 ist außerdem eine um den Schlagbolzen 29 angeordnete Schlagbolzenfeder 30 untergebracht, durch die eine vordere Spitze 31 des Schlagbolzens 29 in eine zurückgezogene Stellung gedrückt wird. Das in Schussrichtung gesehen hintere Ende 32 des Schlagbolzens 29 liegt an einem in einer Quernut 33 am hinteren Ende des Verschlusskörpers 6 schwenkbar angeordneten, hebelförmigen Schlagelement 34 an. Das hebelförmige Schlagelement 34 ist mit seinem einen Ende um einen zur Längsachse des Verschlusskörpers 6 seitlich versetzten und zur Längsachse senkrechten Stift 35 verschwenkbar am Verschlusskörper 6 angelenkt. Das freie andere Ende 36 des hebelförmigen Schlagelements 33 steht gemäß Figur 2 vom Verschlusskörper 6 seitlich vor.

[0019] In Figur 2 ist ein Gewehrschloss mit einem zwischen einer hinteren Ausgangsstellung und einer vorderen Auslösestellung bewegbaren Schlagstück 37 zur Betätigung des in dem Verschlusskörper 6 angeordneten Schlagbolzens 29 über eine Schlagstange 38 und das hebelförmige Schlagelement 33 am Verschlusskörper 6 gezeigt. Durch das Schlagstück 37, die Schlagstange 38 und das hebelförmige Schlagelement 33 wird ein Schlagmechanismus zur Betätigung des in dem Verschlusskörper 6 angeordneten Schlagbolzens 29 gebildet. Die zur Mittelachse des Verschlusskörpers 6 parallel versetzte Schlagstange 38 weist an ihrem vorderen Ende ein mit dem vorstehenden Ende 36 des hebelförmigen Schlagelements 33 zur Anlage gelangendes vorderes Querstück 39 und ein mit dem Schlagstück 37 zusammenwirkendes hinteres Querstück 40 auf.

[0020] Das Schlagstück 37 ist an einem in das Gehäuse 1 einsetzbaren Schlossträger 41 um einen Querstift 42 drehbar gelagert. An dem Schlossträger 41 ist ferner ein Fanghebel 43 angeordnet, über den das Schlagstück 37 in der hinteren Ausgangsstellung gehalten oder zur Abgabe eines Schusses über einen hier nicht gezeigten Abzug freigegeben werden kann. An dem Schlossträger 41 ist außerdem ein Spannhebel 44 um einen weiteren Querstift 45 zwischen einer hinteren Entspannstellung und einer vorderen Spannstellung schwenkbar angelenkt. Zwischen dem Spannhebel 44 und dem Schlagstück 37 ist eine Schlagfeder 46 eingespannt. Die Verschiebung des Spannhebels 44 zwischen der hinteren Entspannstellung und der vorderen Spannstellung erfolgt durch einen Spannschieber 47, der ein mit dem Spannhebel 44 verbundenes Unterteil 48 und ein mit diesem verbundenes Oberteil 49 enthält. Das durch den Daumen eines Schützen betätigbare, schieberförmige Oberteil 49 ist gemäß Figur 3 in einer Vertiefung 50 auf der schrägen Oberseite eines hinteren Endteils 51 des Gehäuse 1 geführt, so dass der Spannschieber 47 zwischen einer unteren Sicherungsstellung und einer oberen Entsicherungsstellung verschoben werden kann.

[0021] In Figur 3 ist erkennbar, dass die Schlagstange 38 in einer Längsnut 52 an der Innenseite des tunnelförmigen hinteren Teils 16 des Gewehrlaufs 2 seitlich versetzt und parallel zum Schlagbolzen 29 und auch zur Laufachse des Gewehrlaufs 2 verschiebbar geführt ist. Das vordere Querstück 39 und das hintere Querstück 40 der Schlagstange 38 stehen nach innen vor, so dass diese mit dem Schlagelement 34 am Verschlusskörper 6 bzw. dem Schlagstück 37 zur Anlage gelangen können. Die Schlagstange 38 verläuft oberhalb und entlang eines im Gehäuse 1 angeordneten und nach unten offenen Magazinschachtes 53, in den ein Magazin einsetzbar ist. Über die Schlagstange 38 kann so die Verbindung zwischen dem hinter dem Magazinschacht 53 angeordneten Schlagstück 37 und dem im Verschlusskörper 6 angeordneten Schlagbolzen 29 hergestellt werden. Das hebelförmige Schlagelement 34 ist gemäß Figur 4 in Form eines Keils mit einer dem Schlagbolzen 29 zugewandten Schrägfläche 54 ausgeführt.

[0022] In den Figuren 3 und 4 ist das Schloss in einer entspannten Stellung gezeigt. Der Spannschieber 47 befindet sich in der unteren Sicherungsstellung, wodurch sich auch der Spannhebel 44 in einer hinteren Spannstellung befindet und die Schlagfeder 46 entspannt ist.

[0023] Bei dieser Stellung des Spannschiebers 47 kann das in der hinteren Ausgangsstellung gehaltene Schlagstück 37 auch bei Betätigung des Abzugs nicht abgeschlagen werden.

[0024] Erst wenn der Spannschieber 47 nach oben in die in den Figuren 5 und 6 gezeigte obere Entsicherungsstellung verschoben wird, gelangt auch der Spannhebel 44 in die vordere Spannstellung, so dass die Schlagfeder 46 gespannt ist und sich das Schloss somit in einer gespannten Stellung befindet. Wird dann der Abzug betätigt, kann das Schlagstück 37 durch die Kraft der gespannten Schlagfeder 46 in die gezeigte vordere Auslösestellung gelangen, wobei das Schlagstück 37 die Schlagstange 38 in Schussrichtung gesehen nach vorne schiebt und die Schlagstange 38 über das hebelförmige Schlagelement 34 auch den Schlagbolzen 29 innerhalb des Verschlusskörpers 6 zur Abgabe eines Schusses entgegen der Kraft der Schlagbolzenfeder 30 nach vorne drückt.

[0025] Beim Auslösen eines Schusses wird ein Teil der Pulvergase durch die Gasentnahmebohrung 25 vom Gewehrlauf 2 in den Gaszylinder 24 geleitet. Durch den in den Gaszylinder 24 abgeleiteten Gasdruck wird der Druckkolben 26 in Schussrichtung gesehen nach hinten gedrückt. Dabei wird auch die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 10 und den beiden Schubstangen 11 entgegen der Kraft der Verschlussfeder 7 nach hinten geschoben. Durch die Rückwärtsbewegung der beiden Schubstangen 11 kann sich der Verschlusskörper 6 nach unten bewegen, so dass der Verriegelungsblock 13 aus der Verriegelung am Gewehrlauf 2 gelangen und der Verschlusskörper 6 das Patronenlager im Gewehrlauf 2 nach hinten öffnen kann.

[0026] Bei der Rückwärtsbewegung des Verschlusskörpers 6 wird die leere Patronenhülse über das Auswurffenster 18 ausgeworfen und das Schloss wird gespannt. Dann kann eine neue Patrone über die Magazinfeder eines hier nicht dargestellten Magazins auf die Höhe des Patronenlagers gebracht werden. Von der Verschlussfeder 7 wird der Verschlusskörper 6 über die Verschlussbetätigungseinrichtung 5 mit dem Träger 10 und den beiden Schubstangen 11 nach vorne und dabei die neue Patrone in das Patronenlager gedrückt. Der Verschlusskörper 6 gelangt über die Steuerkurve an den Schubstangen 12 wieder in die Verriegelungsstellung und der Verschluss ist geschlossen.

Bezugszeichenliste



[0027] 
1
Gehäuse
2
Gewehrlauf
3
Vorderschaft
4
Führungsstange
5
Verschlussbetätigungseinrichtung
6
Verschlusskörper
7
Verschlussfeder
8
Außengewinde
9
Gewindehülse
10
Träger
11
Schubstangen
12
Vorsprünge
13
Verriegelungsblock
14
Verriegelungsnut
15
Verschlussgriff
16
hinterer Teil des Gewehrlaufs
17
vorderer Teil des Gewehrlaufs
18
Auswurffenster
19
Haltebolzen
20
Bohrungen
21
Auflageteil
22
Muttern
23
Gasentnahmeblock
24
Gaszylinder
25
Gasentnahmebohrung
26
Druckkolben
27
Kolbenstange
28
Patronenlager
29
Schlagbolzen
30
Schlagbolzenfeder
31
vorderes Ende des Schlagbolzens
32
hinteres Ende des Schlagbolzens
33
Quernut
34
Schlagelement
35
Stift
36
freies Ende des Schlagelements
37
Schlagstück
38
Schlagstange
39
vorderes Querstück
40
hinteres Querstück
41
Schlossträger
42
Querstift
43
Fanghebel
44
Spannhebel
45
Querstift
46
Schlagfeder
47
Spannschieber
48
Unterteil
49
Oberteil
50
Vertiefung
51
Endteil
52
Längsnut
53
Magazinschacht
54
Schrägfläche



Ansprüche

1. Gewehr mit einem Gehäuse (1), einem am Gehäuse (1) befestigten Gewehrlauf (2), einem Verschlusskörper (6) zum Abschluss eines im Gewehrlauf (2) vorgesehenen Patronenlagers (28) und einem Schlagmechanismus zur Betätigung eines im Verschlusskörper (6) angeordneten Schlagbolzens (29), dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagmechanismus eine zwischen dem Schlagbolzen (29) und einem Schlagstück (37) angeordnete, zum Schlagbolzen (29) parallel versetzte Schlagstange (38) enthält.
 
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagstange (38) innerhalb einer Längsnut (52) an der Innenseite eines hinteren Teils (16) des Gewehrlaufs (2) parallel zu einer Laufachse des Gewehrlaufs (2) verschiebbar geführt ist.
 
3. Gewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagstange (38) oberhalb und entlang eines im Gehäuse (1) angeordneten und nach unten offenen Magazinschachtes (53) verläuft.
 
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagstange (38) ein vorderes Querstück (39) und ein hinteres Querstück (40) zur Verbindung mit dem Schlagbolzen (29) bzw. dem Schlagstück (37) enthält.
 
5. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschlusskörper (6) ein mit dem Schlagbolzen (29) zusammenwirkendes und durch die Schlagstange (38) betätigbares Schlagelement (34) angeordnet ist.
 
6. Gewehr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das in Form eines Hebels ausgebildete Schlagelement (34) mit seinem einen Ende um einen zur Längsachse des Verschlusskörpers (6) seitlich versetzten und zur Längsachse senkrechten Stift (35) schwenkbar am Verschlusskörper (6) angelenkt ist.
 
7. Gewehr nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagelement (34) ein gegenüber dem Verschlusskörper (6) seitlich vorstehendes freies Ende (36) zur Anlage mit der Schlagstange (38) enthält.
 
8. Gewehr nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagelement (34) in einer Quernut (33) am hinteren Ende des Verschlusskörpers (6) schwenkbar angeordnet ist.
 
9. Gewehr nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagelement (34) in Form eines Keils mit einer dem Schlagbolzen (29) zugewandten Schrägfläche (53) ausgeführt ist.
 
10. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagstück (37) an einem in das Gehäuse (1) einsetzbaren Schlossträger (41) um einen Querstift (42) zwischen einer hinteren Ausgangsstellung und einer vorderen Auslösestellung drehbar angeordnet ist.
 
11. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlagstück (37) durch eine Schlagfeder (46) beaufschlagt wird, die zwischen dem Schlagstück (37) und einem mittels eines Spannschiebers (47) zwischen einer hinteren Entspannstellung und einer vorderen Spannstellung bewegbaren Spannhebel (44) eingespannt ist.
 
12. Gewehr nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannschieber (47) auf der schrägen Oberseite eines hinteren Endteils (51) des Gehäuses (1) zwischen einer unteren Sicherungsstellung und einer oberen Entsicherungsstellung verschiebbar geführt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht