[0001] Die Erfindung betrifft zwei zueinander passende, komplementäre Steckverbinder und
eine Steckerverbinderanordnung.
[0002] Elektrische Steckverbindungen werden für vielseitige Anwendungen benötigt, z.B. als
Verbindungen für Koaxialkabel bei Hochfrequenzanwendungen oder als Verbindung für
andere Komponenten untereinander und mit Kabeln, z.B. im Automobilbereich. Problematisch
bei der Verbindung ist, dass ein Lösen der beiden Steckverbindungen vermieden werden
muss. Deshalb ist eine Vielzahl von Fixierungsmitteln bekannt, die ein Lösen der beiden
Steckverbinder voneinander verhindern sollen. Eine feste Verbindung kann also über
unterschiedlichste Fixierungsmittel erfolgen, z.B. über mehrere zusätzliche Hilfselemente,
die mittels Drehbewegung eine Verbindung schaffen. Diese Verbindungsart wird bevorzugt
bei zumindest annähernd zylindrischen Steckverbindern gewählt. Alternativ wird die
Verbindung bei beispielsweise rechteckigen Steckverbindern über Schiebeelemente, die
ineinander über Federelemente einrasten, erzielt.
[0003] Unterschiedliche Fixierungsmittel zur Fixierung von Steckern werden in der
US 2015/0177467 A1 vorgeschlagen. Hier werden diverse Zusatzteile wie Pins, Schnappverbindungen, Federelemente
etc. als Sicherung vor einem Herausdrehen des Steckers vorgeschlagen.
[0004] Auch die
US 2006/0172580A1 schlägt eine Fixierung der Steckverbindung über mehrere miteinander zu verbindende
Mittel vor. Die Verbindung erfolgt hierbei hauptsächlich über ein erstes Aufdrehen
der Elemente und die Fixierung erfolgt über Federarme, die in korrespondierende Gegenstücke
einrasten bzw. einschnappen.
[0005] Die
DE 91 05 436 U1 offenbart eine Steckerverbinderanordnung mit einem als Drehring ausgebildeten Betätigungselement
zur Fixierung der beiden Steckverbinder. Beim Verbinden der beiden Steckverbinder
wird der Drehring mittels einer bajonettartigen Verbindung über beide Steckverbinder
gedreht, so dass er jeweils einen Teil der Stecker aufnimmt. Die endgültige Fixierung
der beiden Steckverbinder erfolgt über an dem Außenumfang eines der Steckverbinder
angeordnete Rastvorsprünge und im Inneren des Drehrings angeordnete Rastausnehmungen,
die beim Aufdrehen des Drehrings in der Endposition miteinander verrasten.
[0006] Die bisher vorgeschlagenen Steckverbindungsanordnungen können für moderne Hochfrequenzanwendungen
nur bedingt verwendet werden, da sie entweder eine große Anzahl von Teilen benötigen
oder einen zu hohen Platzbedarf haben. Bei Lösungen mit mehreren Teilen besteht das
Problem, das diese Teile aufgrund ihrer Anzahl alleine kostenintensiv sind. Außerdem
besteht die Gefahr, dass Intermodulationen entstehen können, wenn die Teile nicht
genau aufeinander abgestimmt sind oder nicht intermodulationsfreies Material verwendet
wird, um Verschleiß zu verhindern. Außerdem ist die Montage der Teile aufwändig und
damit kostenintensiv. Bei Lösungen, die eine geringere Anzahl von Teilen benötigen,
besteht das Problem, dass die beispielsweise aufgrund eines zur Verbindung benötigten
Drehrings einen gewissen Platzbedarf haben, so dass mehrere Steckverbindungen nicht
in geringem Abstand zueinander nebeneinander angeordnet werden können, was wiederum
Kosten verursacht.
[0007] Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, zueinander passende Steckverbinder
und eine Steckerverbinderanordnung bereitzustellen, durch welche die oben genannten
Probleme gelöst werden. Vor allem soll eine Miniaturisierung der Steckverbinder bzw.
im Gesamtsystem der Steckerverbinderanordnung realisiert werden. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Vorgeschlagen wird erfindungsgemäß ein erster Steckverbinder, der dazu eingerichtet
ist, mit einem ersten Ende mit einer ersten elektrischen Komponente verbunden zu werden
und mit einem zweiten Ende mit einem zum ersten Steckverbinder komplementären zweiten
Steckverbinder verbunden zu werden, wobei der erste Steckverbinder zumindest einen
ersten Teil einer bajonettartigen Verbindung und zumindest ein erstes Rastelement
einer Rasteinrichtung umfasst, das derart angeordnet ist, dass es sich in eine Steckrichtung
erstreckt.
[0009] Durch die Bereitstellung der Kombination aus bajonettartiger Verbindung und Rastelement,
das in Steckrichtung angeordnet ist, werden keine zusätzlichen Elemente wie Schieber
oder Adapter zu Fixierung des Steckverbinders benötigt. Außerdem ist es durch die
Anordnung des Rastelements in Steckrichtung möglich, einen komplementären zweiten
Steckverbinder mit dem ersten Steckverbinder so zu verbinden, dass eine minimale Dimensionierung
beider Steckverbinder möglich ist und dadurch mehrere Steckverbinderanordnungen sehr
nah nebeneinander angeordnet werden können.
[0010] Unter einer bajonettartigen Verbindung wird eine Verbindung verstanden, bei der einer
der beiden Steckverbinder zumindest eine bezüglich der Steckrichtung schräg verlaufende
Einführschräge mit einem ersten Führungsmittel aufweist und der andere der beiden
Steckverbinder ein über das erste Führungsmittel in die Einführschräge passendes zweites
Führungsmittel aufweist. Durch Einführen des zweiten Führungsmittels in die Einführschräge
über das erste Führungsmittel und Drehen des zweiten Führungsmittels entlang der Einführschräge
erfolgt je nach Bewegungsrichtung ein Zusammenführen bzw. ein Auseinanderführen der
beiden Steckverbinder. Anders als bei Bajonettverbindungen wird bei einer bajonettartigen
Verbindung kein Überhub benötigt bzw. verwendet. Unter Überhub wird ein Einschnappen
des Führungsmittels in eine Ausbuchtung in der Einführschräge bezeichnet, wodurch
ein einfaches Herausbewegen des Führungsmittels aus dem Endbereich der Einführschräge
nicht ohne Krafteinwirkung erfolgen kann. Nachteilig an einem Überhub ist, dass zum
Lösen der Verbindung eine axiale Bewegung der Steckverbinder aufeinander zu erfolgen
muss, so dass ein nicht vorteilhaftes mehrfaches Überfahren des elektrischen Kontaktes
erfolgt.
[0011] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der erste Teil der bajonettartigen
Verbindung als eine zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende angeordnete, zu
einer Steckrichtung des Steckverbinders schräg verlaufende Einführhilfe gebildet ist
und das erste Rastelement an der Stirnfläche des zweiten Endes des ersten Steckverbinders
angeordnet ist oder zu der Stirnfläche des zweiten Endes des ersten Steckverbinders
beabstandet angeordnet ist.
[0012] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der erste Teil der bajonettartigen
Verbindung an dem zweiten Ende des ersten Steckverbinders als zweites Führungsmittel
angeordnet ist und das erste Rastelement zu dem ersten Teil der bajonettartigen Verbindung
in Richtung erstes Ende des ersten Steckverbinders beabstandet angeordnet ist.
[0013] Die Anordnung des ersten Rastelements an dem Steckverbinder gibt vor, welcher zweite
Steckverbinder mit dem ersten Steckverbinder verbunden werden kann. Durch das entsprechend
angeordnete erste Rastelement wird eine Miniaturisierung sowohl der Steckverbinder
als auch der aus zwei komplementären miteinander verbundenen Steckverbindern erzeugten
Steckverbinderanordnung erreicht.
[0014] Durch eine entsprechende Anordnung des ersten Teils und des Rastelements zueinander
und zum zweiten Ende des Steckverbinders wird sichergestellt, dass beim Zusammenführen
oder Auseinanderführen von zwei Steckverbindern kein Überhub entsteht.
[0015] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass das erste Rastelement eine Rastausnehmung
oder eine Rastnase ist.
[0016] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass der erste Steckverbinder zumindest
zwei erste Teile einer bajonettartigen Verbindung umfasst. In einer weiteren Ausführung
ist vorgesehen, dass der erste Steckverbinder zumindest zwei erste Rastelemente umfasst.
In einer weiteren Ausführung sind die zumindest zwei ersten Rastelemente symmetrisch
zueinander angeordnet.
[0017] Durch die Bereitstellung von mehreren ersten Teilen der bajonettartigen Verbindung
und/oder mehreren Rastelementen, die als Rastausnehmungen, Rastnasen oder einer Kombination
daraus gebildet sind, wird eine noch bessere Fixierung von Steckverbindern ermöglicht.
[0018] Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung des Weiteren ein zweiter Steckverbinder,
der zu dem ersten Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche komplementär
und damit in Steckverbindung bringbar ist, und der dazu eingerichtet ist, mit einem
ersten Endbereich mit einer zweiten elektrischen Komponente verbunden zu werden und
mit einem zweiten Endbereich mit dem ersten Steckverbinder verbunden zu werden. Der
zweite Steckverbinder umfasst zumindest einen zweiten zu dem ersten Steckverbinder
komplementären Teil einer bajonettartigen Verbindung, und zumindest ein zweites Rastelement
einer Rasteinrichtung, das derart angeordnet ist, dass es sich in eine Steckrichtung
erstreckt, wobei das zumindest eine zweite Rastelement eine zu der Form des ersten
Rastelements komplementäre Form aufweist.
[0019] Der zweite Steckverbinder ist komplementär zu dem ersten Steckverbinder aufgebaut
und weist damit dieselben Vorteile auf, vor allem, dass eine Miniaturisierung des
Gesamtsystems aus erstem und zweitem Stecker erzielt werden kann.
[0020] Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner, dass der erste und/oder
der zweite Steckverbinder einstückig, zweistückig oder mehrstückig ausgebildet ist
bzw. sind.
[0021] Ein einstückig ausgebildeter Steckverbinder ist sehr kostengünstig, während ein zweistückig
ausgebildeter Steckverbinder den Vorteil hat, dass die Montage auf der entsprechenden
Komponente, z.B. einem Kabel, vereinfacht werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit,
den Steckverbinder mehrstückig auszubilden, wenn nötig. Welcher Steckverbinder gewählt
wird hängt von der Anwendung ab.
[0022] Vorgesehen ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner eine Steckverbinderanordnung,
umfassend einen ersten Steckverbinder und einen zweiten Steckverbinder, wie vorher
beschrieben. Dabei sind der erste Teil der bajonettartigen Verbindung und der zweite
Teil der bajonettartigen Verbindung derart komplementär zueinander gebildet und angeordnet,
dass dadurch der erste Steckverbinder mit dem zweiten Steckverbinder zusammengeführt
bzw. auseinandergeführt werden kann. Das erste Rastelement und das zweite Rastelement
sind derart komplementär zueinander gebildet und angeordnet, dass das erste Rastelement
mit dem zweiten Rastelement in einer Stellung verrastet, in der sich die beiden Steckverbinder
in einer Endposition der bajonettartigen Verbindung befinden.
[0023] Durch die Steckverbinderanordnung aus erstem und zweitem Steckverbinder wird eine
Miniaturisierung der Steckverbinderanordnung erzielt, so dass mehrere Steckverbinderanordnungen
eng nebeneinander und einfach zu montieren angeordnet werden können. Die Steckverbinderanordnung
vereint alle Vorteile der einzelnen Steckverbinder.
[0024] In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass, wenn der erste Teil der bajonettartigen
Verbindung als Führungsnase ausgebildet ist, und das erste Rastelement als Rastnase
ausgebildet ist, ein elastisches Verformen der Führungsnase und/oder der Rastnase
und/oder des Materials des Steckverbinders beim Zusammenführen oder beim Auseinanderführen
der Steckverbinder in oder gegen die Steckrichtung erfolgt, wobei die Verformung reversibel
ist.
[0025] Durch das elastische Verformen kann beim Zusammenführen oder Auseinanderführen ein
Überhub vermieden werden. Ferner wird durch die Reversibilität ein zusätzlicher Schutz
vor einem Herausgleiten aus der bajonettartigen Verbindung vermieden.
[0026] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein.
[0027] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Steckverbinders gemäß einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Ansicht eines zu einem in Figur 1 gezeigten Steckverbinder komplementären
Steckverbinders gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht eines in Figur 2 gezeigten, zweiteilig ausgebildeten Steckverbinders
gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht eines Zusammenführens des ersten und des zweiten Steckverbinders
gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht eines Zusammenführens und Drehens des ersten und des zweiten Steckverbinders
gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Fig. 6 zeigt eine Ansicht eines Zusammenführens und Drehens bis kurz vor der Endposition
des ersten und des zweiten Steckverbinders gemäß einer Ausführung der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 7 zeigt eine Ansicht einer Steckerverbinderanordnung in Endposition gemäß einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung.
[0028] In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0029] Figuren 1 und 2 zeigen Ansichten von zwei zueinander komplementären ersten und zweiten Steckverbindern
10 und 20 gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
Figur 3 zeigt den in Figur 2 gezeigten Steckverbinder 20 als zweiteilig ausgebildeten Steckverbinder.
[0030] Der in Figur 3 gezeigte Steckverbinder unterscheidet sich von dem in Figur 2 gezeigten
Steckverbinder lediglich darin, dass er zur besseren Aufsteckbarkeit auf z.B. Kabel
zweiteilig ausgebildet ist und über Verbindungselemente 23 zu einem vollständigen
Steckverbinder verbunden werden kann. Die Verbindungselemente 23 können unterschiedlich
ausgeführt sein, als Schnappverbindung, als Schraubverbindung, sie können geklebt,
verschweißt oder in irgendeiner anderen Weise miteinander verbunden werden, solange
der Steckverbinder fest auf der Komponente sitzt.
[0031] In der nachfolgenden Beschreibung wird der in Figur 1 gezeigte Steckverbinder als
der erste Steckverbinder 10 beschrieben, und der in Figur 2 bzw. Figur 3 gezeigte
Steckverbinder als der zweite Steckverbinder 20, was ausschließlich der leichteren
Beschreibung dient. Ebenso könnten die Bezeichnungen auch umgekehrt verwendet werden.
Dasselbe gilt für alle nachfolgend beschriebenen und mit "erster / erstes / erste"
bezeichneten Komponenten.
[0032] In Figur 1 ist also ein erster Steckverbinder 10 gezeigt, der an einem ersten Endbereich
101 mit einer elektrischen Komponente, z.B. einem Kabel, einer Buchse oder einer anderen
Komponente, verbunden werden kann. An seinem zweiten Ende 102 kann der erste Steckverbinder
10 mit einem zweiten Endbereich 202 eines zweiten, in Figur 2 gezeigten, Steckverbinders
20 verbunden werden, der eine zu dem ersten Steckverbinder 10 komplementäre Form aufweist.
[0033] Dazu weist der Körper des ersten Steckverbinders 10 Einführhilfen 12 und 13 zum Zusammenführen
der beiden Steckverbinder 10 und 20 auf. Die in Figur 1 gezeigten Einführhilfen 12
und 13 umfassen sich am Körper des ersten Steckverbinders 10 gegenüberliegend angeordnete
Einführschrägen 13, welche den bajonettartigen Verschluss ermöglichen, sowie ein erstes
Führungsmittel 12, das an der Stirnseite bzw. Stirnfläche des ersten Steckverbinders
10 als Ausnehmung im Umfang angeordnet ist, um die Führungsnase 22 eines zweiten Steckverbinders
20 aufzunehmen und in die Einführschräge 13 zu führen. Die Einführhilfe 12 und 13
dient als erster Teil einer bajonettartigen Verbindung in Zusammenspiel mit dem dazu
komplementären zweiten Teil der bajonettartigen Verbindung, die in Figur 2 entsprechend
als Führungsnasen 22 gezeigt ist.
[0034] Der in Figur 2 bzw. Figur 3 gezeigte zweite Steckverbinder 20 kann an einem ersten
Endbereich 201 mit einer elektrischen Komponente, z.B. einem Kabel, verbunden werden.
An seinem zweiten Endbereich 202 ist er derart gebildet, dass er mit dem ersten Steckverbinder
10 verbindbar ist. Dazu ist er als komplementärer Steckverbinder zum ersten Steckverbinder
10 derart gebildet, dass er als zweiten Teil der bajonettartigen Verbindung ein zweites
Führungsmittel 22 aufweist, das als Führungsnase 22 ausgebildet ist. In Figur 2 bzw.
Figur 3 sind zwei Führungsnasen 22 vorhanden, die in das entsprechende erste Führungsmittel
12 des ersten Steckverbinders 10 passen.
[0035] In dem in Figuren 1 und 2 bzw. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind der erste und
der zweite Steckverbinder 10 und 20 im Wesentlichen zylinderförmig. Allerdings kann
jede andrer geeignete Form verwendet werden, solange die erfindungsgemäße Verbindung
erfolgen kann.
[0036] In Figur 1 sind zwei Einführschrägen 13 und zwei erste Führungsmittel 12 gezeigt.
Es können je nach Anwendung allerdings auch lediglich eine Einführschräge 13 und ein
erstes Führungsmittel 12 oder mehr als zwei Einführschrägen 13 bzw. erste Führungsmittel
12 bereitgestellt werden. Entsprechend wird der zweite Steckverbinder 20 zur Verbindung
mit dem ersten Steckverbinder 10 gewählt.
[0037] Das bzw. die in Figur 1 gezeigten ersten Führungsmittel 12 sind derart gebildet,
dass sie eine Ausnehmung im Umfang an der Stirnseite bzw. Stirnfläche des ersten Steckverbinders
10 bilden, so dass ein zweites dazu komplementäres Führungsmittel 22, z.B. eine Führungsnase,
hindurchgeführt werden kann, um dann in die Einführschräge 13 geführt zu werden. Das
als Ausnehmung gebildete erste Führungsmittel 12 hat den Vorteil, dass es auch in
seiner Endposition nicht oder nur geringfügig weiter aus der Steckerverbinderanordnung
herausragt als das zweite über die bajonettartige Verbindung eingeführte Führungsmittel
22 des zweiten Steckverbinders 20.
[0038] Zusätzlich zu der platzsparenden bajonettartigen Verbindung weist der in Figur 1
gezeigte erste Steckverbinder 10 zur sicheren Fixierung der Verbindung an seiner Stirnseite
bzw. Stirnfläche vier erste Rastelemente 11 auf, von denen jeweils zwei nebeneinander
und den andern beiden Rastelementen 11 gegenüberliegend angeordnet sind. Die ersten
Rastelemente 11 sind an der Stirnseite bzw. Stirnfläche oder in der Nähe, d.h. mit
einem kleinen Abstand von der Stirnfläche des zweiten Endes 102 des ersten Steckverbinders
10 angeordnet, um mit entsprechenden komplementär geformten zweite Rastelementen 21
des zweiten Steckverbinders 20 in Steckrichtung zu verrasten. Die Anordnung der Rastelemente
11 hängt von der Anwendung ab und ist nicht darauf beschränkt, dass die Rastelemente
11 direkt an der Stirnfläche des zweiten Endes 102 des ersten Steckverbinders 10 angeordnet
sind. Vielmehr kann auch ein Abstand zu der Stirnfläche vorgegeben sein, solange das
komplementäre Rastmittel 21 entsprechend gebildet ist, so dass dieselbe Rastwirkung
entsteht.
[0039] Der in Figur 2 bzw. Figur 3 gezeigte zweite Steckverbinder 20 weist an einem von
seinem zweiten Endbereich 202, an dem die Führungsnasen 22 angeordnet sind, beabstandeten
Bereich zu den in Figur 1 gezeigten Rastausnehmungen 11 komplementäre zweite Rastelemente
21 auf, die als Rastnasen 21 gebildet sind. Die zweiten Rastelemente 21 sind derart
an dem zweiten Steckverbinder in Figur 2 angeordnet, dass sie in Steckrichtung, also
in die Richtung, in die der erste Steckverbinder mit dem zweiten Steckverbinder zusammen-
oder auseinandergeführt wird (siehe Bezugszeichen 40 in Figur 4), mit den ersten Rastelementen
des ersten Steckverbinders 10 verrasten können.
[0040] Die Form der Rastelemente 11 und 21 wird so gewählt, dass eine feste, möglichst spielfreie
Verbindung nach dem Einrasten ineinander entsteht. Es können Formen wie Dreiecke,
Trapeze, Noppen oder andere Formen gewählt werden, die ein Verrasten miteinander ermöglichen.
Vorteilhaft ist die Wahl von einfach herzustellenden Formen, z.B. durch Spritzgießen.
[0041] Das Material der Steckverbinder ist derart gewählt, dass es bei HochfrequenzAnwendungen
Intermodulation verhindert bzw. intermodulationsfest ist. Ferner sollte das Material
eine gewisse Elastizität aufweisen, da zur Vermeidung eines Überhubs bei der bajonettartigen
Verbindung ein elastisches Verformen und Rückformen zur Ursprungsform von zumindest
dem als Führungsnase ausgebildeten Führungselement 22 erforderlich ist. Ebenso kann
auch ein Rastelement entsprechend elastisch ausgebildet sein. Dies bietet sich an,
wenn Führungsnase 22 und Rastnase 21 an demselben Steckverbinder angeordnet sind.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Führungsnase 22 näher an dem zweiten Endbereich
202 des Steckverbinders angeordnet ist als die Rastnase 21, die wiederum in einem
Abstand zu der Führungsnase 22 angeordnet ist. Beim Zusammenführen der beiden Steckverbinder,
wie in
Figur 4 gezeigt, werden die Führungsnasen 22 des zweiten Steckverbinders 20 in die Führungsausnehmungen
12 des ersten Steckverbinders 10 eingeführt. Dann werden die Steckverbinder 10 und
20 relativ zueinander wie in
Figur 5 gezeigt gedreht, so dass die Führungsnasen 22 in den Einführschrägen 13 geführt werden,
bis die Rastelemente 21 des zweiten Steckverbinders 20 auf die Stirnseite bzw. Stirnfläche
des ersten Steckverbinders 10 treffen. Dies ist in
Figur 6 gezeigt. In Figur 6 ist zu sehen, dass die Führungsnasen 22 noch keine Endposition
erreicht haben und auch die Rastelemente 11,21 noch nicht miteinander verrastet sind.
Um in die Endposition zu gelangen bzw. eine Verrastung zu erreichen werden die beiden
Steckverbinder weiter gedreht. Dabei wird der Abstand zwischen den Führungsnasen 22
und den Rastnasen 21 durch das Material zwischen Einführschräge 13 und Stirnfläche
bzw. Stirnfläche des ersten Steckverbinders 10, welches in Drehrichtung einem Keil
entspricht, elastisch aufgedehnt. Bei Erreichen der Endposition, welche in Figur 7
gezeigt ist, kann sich das Material des zweiten Steckverbinders 20 elastisch in die
Ursprungsform zurück verformen, während die Rastelemente 21 miteinander verrasten.
Je nach Anwendung und Fertigungstoleranzen kann eine Restspannung der Führungsnasen
22 in axialer Richtung, also in Steckrichtung 40, verbleiben. Durch die elastische
Verformbarkeit der Führungsnasen 22 und/oder der Rastelemente 21 kann ein Überhub
im Inneren der Steckverbinder 10, 20, d.h. bei den elektrisch verbundenen Komponenten,
vermieden werden, was zu einer höheren Ausfallsicherheit führt.
[0042] In Figur 7 ist eine Steckerverbinderanordnung 30 gezeigt, bei der der erste Steckverbinder
10 mit dem zweiten Steckverbinder 20 zusammengeführt wurde und die Endposition erreicht
wurde, d.h. die Rastelemente 11 und 21 miteinander verrastet sind. Durch die platzsparende
bajonettartige Verbindung und die in Steckrichtung entsprechend angeordneten Rastelemente
11, 21 benötigt die Steckerverbinderanordnung 30 sehr wenig Platz und ist leicht montierbar.
Somit können mehrere Steckerverbinderanordnungen nebeneinander in geringem Abstand
platziert werden, was wiederum eine Kosteneinsparung erzielt.
[0043] Das Lösen der Steckerverbinderanordnung erfolgt, indem der Vorgang des Zusammenführens
umgekehrt ausgeführt wird. Mittels Kraftaufwand, der durch die entsprechende Wahl
der Schrägen der Rastelemente 11 bzw. 21 bestimmt wird, kann die Verrastung gelöst
werden. Durch die elastische Verformbarkeit der Führungsmittel 22 bzw. Ratselemente
21 und/oder des Materials des Steckverbinders erfolgt auch beim Lösen der Steckerverbinderanordnung
kein Überhub an den elektrischen Komponenten.
[0044] In den Figuren wurde konkret auf "erste" und "zweite" Steckverbinder, Führungsmittel
und Rastelemente Bezug genommen. Diese Konkretisierung dient lediglich der besseren
Beschreibung. Die Bezeichnungen "erste" und "zweite" sind also austauschbar.
[0045] Durch das axiale Zusammenführen der Steckverbinder ist ein minimaler Platzbedarf
realisiert ohne dabei die sichere Fixierung der Steckverbinder zu gefährden.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Erster Steckverbinder
- 101
- Erstes Ende
- 102
- Zweites Ende
- 11
- Erstes Rastelement
- 12
- Erstes Führungsmittel
- 13
- Einführschräge
- 20
- Zweiter Steckverbinder
- 201
- Erster Endbereich
- 202
- Zweiter Endbereich
- 21
- Zweites Rastelement
- 22
- Zweiter Teil der bajonettartigen Verbindung bzw. Zweites Führungsmittel
- 23
- Verbindungselemente
- 30
- Steckerverbinderanordnung
- 40
- Steckrichtung
1. Erster Steckverbinder (10, 20), der dazu eingerichtet ist, mit einem ersten Ende (101,
201) mit einer ersten elektrischen Komponente verbunden zu werden und mit einem zweiten
Ende (102, 202) mit einem zum ersten Steckverbinder (10, 20) komplementären zweiten
Steckverbinder (10, 20) verbunden zu werden, wobei der erste Steckverbinder (10, 20)
umfasst:
- zumindest einen ersten Teil (12, 13; 22) einer bajonettartigen Verbindung, und
- zumindest ein erstes Rastelement (11, 21) einer Rasteinrichtung, das derart angeordnet
ist, dass es sich in eine Steckrichtung (40) erstreckt.
2. Erster Steckverbinder (10, 20) nach Anspruch 1, wobei der erste Teil (12, 13) der
bajonettartigen Verbindung als eine zwischen dem ersten Ende (101, 201) und dem zweiten
Ende (102, 202) angeordnete, zu einer Steckrichtung (40) des Steckverbinders (10,
20) schräg verlaufende Einführhilfe (12, 13) gebildet ist und das erste Rastelement
(11, 21) an der Stirnfläche des zweiten Endes (102, 202) des ersten Steckverbinders
(10, 20) angeordnet ist.
3. Erster Steckverbinder (10, 20) nach Anspruch 1, wobei der erste Teil (12, 13) der
bajonettartigen Verbindung als eine zwischen dem ersten Ende (101, 201) und dem zweiten
Ende (102, 202) angeordnete, zu einer Steckrichtung (40) des Steckverbinders (10,
20) schräg verlaufende Einführhilfe (12, 13) gebildet ist und das erste Rastelement
(11, 21) zu der Stirnfläche des zweiten Endes (102, 202) des ersten Steckverbinders
(10, 20) beabstandet angeordnet ist.
4. Erster Steckverbinder (10, 20) nach Anspruch 1, wobei der erste Teil (22) der bajonettartigen
Verbindung an dem zweiten Ende (102, 202) des ersten Steckverbinders (10, 20) als
zweites Führungsmittel (22) angeordnet ist und das erste Rastelement (11, 21) zu dem
ersten Teil (12, 13; 22) der bajonettartigen Verbindung in Richtung erstes Ende (101,
201) des ersten Steckverbinders (10, 20) beabstandet angeordnet ist.
5. Erster Steckverbinder (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das
erste Rastelement (11, 21) eine Rastausnehmung oder eine Rastnase ist.
6. Erster Steckverbinder (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
erste Steckverbinder (10, 20) zumindest zwei erste Teile (12, 13; 22) einer bajonettartigen
Verbindung umfasst.
7. Erster Steckverbinder (10, 20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
erste Steckverbinder (10, 20) zumindest zwei erste Rastelemente (11, 21) umfasst.
8. Erster Steckverbinder (10, 20) nach Anspruch 7, wobei die zumindest zwei ersten Rastelemente
(11, 21) symmetrisch zueinander angeordnet sind.
9. Zweiter Steckverbinder (10, 20), der zu dem ersten Steckverbinder (10, 20) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche komplementär und damit in Steckverbindung bringbar ist,
und der dazu eingerichtet ist, mit einem ersten Ende (101, 201) mit einer zweiten
elektrischen Komponente verbunden zu werden und mit einem zweiten Ende (102, 202)
mit dem ersten Steckverbinder (10, 20) verbunden zu werden, umfassend:
- zumindest einen zweiten zu dem ersten Steckverbinder (10, 20) komplementären Teil
(12, 13; 22) einer bajonettartigen Verbindung, und
- zumindest ein zweites Rastelement (11, 21) einer Rasteinrichtung, das derart angeordnet
ist, dass es sich in eine Steckrichtung (40) erstreckt, wobei das zumindest eine zweite
Rastelement (11, 21) eine zu der Form des ersten Rastelements (11, 21) komplementäre
Form aufweist.
10. Erster Steckverbinder (10, 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder zweiter Steckverbinder
(10, 20) nach Anspruch 9, wobei der erste und/oder der zweite Steckverbinder (10,
20) einstückig, zweistückig oder mehrstückig ausgebildet ist bzw. sind.
11. Steckverbinderanordnung (30), umfassend einen ersten Steckverbinder (10, 20) und einen
zweiten Steckverbinder (10, 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
- der erste Teil (12, 13; 22) der bajonettartigen Verbindung und der zweite Teil (12,
13; 22) der bajonettartigen Verbindung derart komplementär zueinander gebildet und
angeordnet sind, dass dadurch der erste Steckverbinder (10, 20) mit dem zweiten Steckverbinder
(10, 20) zusammengeführt bzw. auseinandergeführt werden kann, und
- das erste Rastelement (11, 21) und das zweite Rastelement (11, 21) derart komplementär
zueinander gebildet und angeordnet sind, dass das erste Rastelement (11, 21) mit dem
zweiten Rastelement (11, 21) in einer Stellung verrastet, in der sich die beiden Steckverbinder
(10, 20) in einer Endposition der bajonettartigen Verbindung (12, 13; 22) befinden.
12. Steckverbinderanordnung (30) nach Anspruch 11, wobei, wenn der erste Teil (12, 13;
22) der bajonettartigen Verbindung als Führungsnase ausgebildet ist, und das erste
Rastelement (11, 21) als Rastnase ausgebildet ist, ein elastisches Verformen der Führungsnase
und/oder der Rastnase und/oder des Materials des Steckverbinders (10, 20) beim Zusammenführen
oder beim Auseinanderführen der Steckverbinder (10, 20) in oder gegen die Steckrichtung
(40) erfolgt, wobei die Verformung reversibel ist.