[0001] Die Erfindung betrifft ein Bett, insbesondere ein Kranken- und/oder Pflegebett, mit
einem Seitengitter, das zwei höhenverstellbare Längsholme aufweist, die aus einer
Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführbar sind,
wobei der in Gebrauchsstellung untere der beiden Längsholme teleskopierbar ist.
[0002] Betten im Allgemeinen sowie Kranken- und/oder Pflegebetten im Speziellen sind aus
dem Stand der Technik an sich gut bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen
Nachweises an dieser Steife nicht bedarf. Es sei deshalb nur beispielhaft auf die
EP 2 364 685 B1 verwiesen, die ein gattungsgemäßes Bett offenbart.
[0003] Ein gattungsgemäßes Bett verfügt über ein Seitengitter, vorzugsweise zwei Seitengitter,
wobei jeder Längsseite des Bettes ein Seitengitter zugeordnet ist. Der Sinn und Zweck
eines Seitengitters besteht in erster Linie darin, eine im Bett liegende Person vor
einem unbeabsichtigten Herausfallen aus dem Bett zu schützen. Seitengitter dienen
insofern der Sicherheit einer im Bett liegenden Person. In der Regel finden Seitengitter
im Krankenhaus- und/oder Pflegebereich bei Kranken- und/oder Pflegebetten Verwendung.
[0004] Seitengitter können in aller Regel aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung
und umgekehrt überführt werden. In der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters ist
der Betteinstieg ermöglicht. Die vorerläuterte Schutzwirkung ergibt sich in der Gebrauchsstellung
des Seitengitters.
[0005] Die aus der
EP 2 364 685 B1 vorbekannte Seitengitterkonstruktion verfügt über zwei Längsholme, die einendseitig
mittels einer von einem Betthaupt bereitgestellten Führung höhenverfahrbar gehalten
sind und die anderendseitig verschwenkbar an einem Tragpfosten angeordnet sind, welcher
Tragpfosten teleskopierbar ausgebildet ist. Von Vorteil dieser vorbekannten Konstruktion
ist im Besonderen, dass ein gleichzeitiges Überführen sowohl des Tragpfostens als
auch der daran verschwenkbar angeordneten Längsholme aus der Gebrauchsstellung in
die Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt ermöglicht ist.
[0006] Obgleich sich die vorbekannte Konstruktion im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt
hat, ist sie nicht frei von Nachteilen. So baut die vorbekannte Seitengitterkonstruktion
auch in Nicht-Gebrauchsstellung das Seitengitter vergleichsweise hoch auf, was bei
der Verwendung von entsprechend dünn ausgebildeten Matratzen einem ungehinderten Einstieg
ins Bett entgegenstehen kann. Von Nachteil ist ferner, dass die zur einendseitigen
Abstützung der Längsholme vorgesehenen Tragpfosten aufgrund ihrer Teleskopierbarkeit
konstruktionsbedingt über die untere Randkante des Zargenprofils des Bettgestells
hinaus vorstehen, was die Höhenverfahrbarkeit des Bettgestells nach unten begrenzt.
[0007] Aus dem Stand der Technik ist gemäß der
DE 2 064 017 ein Bettseitenteil bekannt, das über am Bettrahmen vertikal angeordnete stangenförmige
Führungselemente verfügt, die jeweils eine Schmalseite des Bettseitenteils bilden.
Das Bettseitenteil verfügt ferner über mehrere sich parallel zur Bettlängsrichtung
erstreckende Stäbe, die durch die Führungselemente gehalten und geführt sind. Auch
diese vorbekannte Seitengitterkonstruktion baut in Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters
in nachteiliger Weise vergleichsweise hoch auf.
[0008] Die
DE 297 05 820 U1 betrifft eine Seitenlehne für ein Kranken- und/oder Pflegebett, die verschwenkbar
ausgebildet ist. Zu diesem Zweck verfügt die Seitenlehne über Schwenkhebelpaare, die
in Nicht-Gebrauchsstellung der Seitenlehne von einem Hohlraum eines Seitenschutzes
der Seitenlehne aufgenommen sind.
[0009] Aus der
DE 20 2014 103 282 U1 ist ein Seitengitter bekannt, das über ein verfahrbares Seitengitterelement verfügt,
das an in Bettlängsrichtung gegenüberliegenden Enden Lagerbereiche umfasst, die relativ
zu Halteelementen verfahrbar gelagert sind. Dabei ist das Seitengitter derart eingerichtet,
dass bei einer Relativbewegung eines Lagerbereichs zu dem zugehörigen Halteelement
ein Zug in einem Zugelement bewirkt wird.
[0010] Die
US 3,851,345 zeigt eine Seitengittereinrichtung, die über verschwenkbar ausgebildete Vertikalholme
verfügt, die aus einer in Gebrauchsstellung aufrechten Ausrichtung in eine in Nicht-Gebrauchsstellung
liegende Ausrichtung verbracht werden können. Die Vertikalholme nehmen zwischen sich
Längsholme auf, die jeweils teleskopierbar ausgebildet sind.
[0011] Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung,
eine neuartige Seitengitterkonstruktion vorzuschlagen, die möglichst platzsparend
ausfällt und darüber hinaus das Bettgestell in seiner Möglichkeit nicht beschränkt,
in Höhenrichtung nach unten verfahren werden zu können.
[0012] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Bett der gattungsgemäßen Art vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass an dem teleskopierbaren Längsholm einendseitig
sowie anderendseitig jeweils ein erster und ein zweiter Gelenkarm jeweils verschwenkbar
angeordnet sind, wobei die Drehpunkte von erstem und zweitem Gelenkarm jeweils zueinander
beabstandet ausgebildet sind, wobei die ersten Gelenkarme anderendseitig jeweils verschwenkbar
am anderen Längsholm und die zweiten Gelenkarme anderendseitig jeweils verschwenkbar
an einem Tragholm angeordnet sind.
[0013] Das erfindungsgemäße Seitengitter kann ziehharmonikagleich aus der Gebrauchsstellung
in die Nicht-Gebrauchsstellung verschwenkt werden, so dass es in Nicht-Gebrauchsstellung
eine nur denkbar kompakte Baugröße einnimmt. Dabei baut das Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung
in Höhenrichtung so wenig auf, dass selbst im Falle der Verwendung vergleichsweise
dünner Bettmatratzen ein Überragen der von der Bettmatratze bereitgestellten Liegefläche
durch das Seitengitter unterbleibt. Damit ist auch bei vergleichsweise dünnen Matratzen
ein Einstieg ins Bett bei einem sich nicht in Gebrauchsstellung befindlichen Seitengitter
nicht behindert.
[0014] Von Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist zudem, dass das Seitengitter
nicht über die untere Randkante des Zargenprofils des Bettgestells nach unten hin
vorsteht, was es gestattet, das erfindungsgemäße Seitengitter in Kombination mit sogenannten
Ultraniedrigbetten zu verwenden, das heißt mit Betten, deren Bettgestell bis zur Auflage
auf dem Untergrund nach unten verfahren werden kann. Mit aus dem Stand der Technik
vorbekannten Seitengittern ist dies nicht möglich.
[0015] Das erfindungsgemäße Seitengitter verfügt über einen in Gebrauchsstellung des Seitengitters
oberen Holm einerseits sowie einen unteren Holm andererseits. Diese beiden Holme sind
mittels erster Gelenkarme gekoppelt, wobei diese ersten Gelenkarme jeweils einendseitig
sowie anderendseitig am jeweiligen Längsholm verdrehbar angeordnet sind. In Kombination
mit der Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms ergibt diese Anordnung eine relative
Verschiebbarkeit von oberem zu unterem Längsholm in Höhenrichtung.
[0016] Es sind ferner zwei zweite Gelenkarme vorgesehen. Diese sind jeweils einendseitig
wie anderendseitig verschwenkbar am unteren Längsholm sowie an einem Tragholm angeordnet.
Dies bewirkt in Kombination mit der Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms eine
Verstellmöglichkeit des unteren Längsholms relativ zum Tragholm in Höhenrichtung,
und damit auch eine Verschieblichkeit des oberen Längsholms relativ zum Tragholm in
Höhenrichtung.
[0017] Der untere Längsholm des Seitengitters trägt mithin einendseitig wie anderendseitig
verschwenkbar daran angeordnet erste und zweite Gelenkarme. Dabei ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass die jeweiligen Drehpunkte von erstem und zweitem Gelenkarm beabstandet
zueinander angeordnet sind. Die am unteren Längsholm angeordneten Gelenkarme bilden
mithin nicht einen gemeinsamen Drehpunkt aus. Diese Ausgestaltung stellt in vorteilhafter
Weise sicher, dass es bei einer Verfahrbewegung des oberen und/oder des unteren Längsholms
in Höhenrichtung, das heißt bei einer Überführung des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung
in die Gebrauchsstellung und umgekehrt nicht zu einem Verkanten der die Teleskopierbarkeit
besorgenden Holmabschnitte kommt. Diese "Doppel-Drehpunkt"-Ausgestaltung stellt also
sicher, dass die miteinander kommunizierenden Abschnitte des teleskopierbaren Längsholms
stets koaxial zueinander geführt werden. Dabei fahren die Holmabschnitte ineinander,
wenn das Seitengitter in seine Nicht-Gebrauchsstellung verbracht wird, wohingegen
sie auseinanderfahren, wenn das Seitengitter in seine Gebrauchsstellung überführt
wird.
[0018] Die vorbeschriebene Konstruktion ermöglicht es im Ergebnis, dass bei einer Überführung
des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung die beiden
Längsholme in Höhenrichtung nach unten verfahren, wobei die Gelenkarme aufgrund der
Teleskopierbarkeit des unteren Längsholms einschwenken können. Dies erbringt in der
Nicht-Gebrauchsstellung eine äußerst kompakte und wenig ausladende Anordnung, die
im Unterschied zu herkömmlichen Seitengittern sehr viel platzsparender ist.
[0019] Der in Gebrauchsstellung obere der beiden Längsholme stellt gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung einen zum unteren Längsholm hin offenen Volumenraum bereit.
In diesen Volumenraum können bei Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung
in die Nicht-Gebrauchsstellung die ersten Gelenkarme sowie der zweite, das heißt untere
Längsholm zumindest abschnittsweise eintauchen. Dies erbringt eine noch weiter verbesserte
platzsparende Anordnung in Nicht-Gebrauchsstellung. Zwecks Ausbildung des erfindungsgemäßen
Volumenraums ist vorgesehen, dass der in Höhenrichtung obere Längsholm im Querschnitt
vorzugsweise U-förmig ausgebildet ist.
[0020] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tragholm als
separates Bauteil ausgebildet ist, das zur verschwenkbaren Anordnung der zweiten Gelenkarme
jeweilige Lagerstellen bereitstellt.
[0021] Die Ausgestaltung des Tragholms als separates Bauteil ist insbesondere aus Montagegründen
von Vorteil. So kann das Seitengitter tragholmseitig in einfacher Weise am Bett angeordnet
werden, beispielsweise durch Verschrauben. Dabei kann je nach gewünschter Ausgestaltung
das Seitengitter entweder an einem Bettrahmen des Bettes oder an einem vom Bettrahmen
aufgenommenen Liegeflächenelement, wie zum Beispiel einem Lattenrost montiert werden,
wobei die Anordnung des Seitengitters an einem Liegeflächenelement den Vorteil mit
sich bringt, dass es zusammen mit dem Liegeflächenelement verschwenkbar ist. Der Tragholm
kann in einfacher Weise als Flachmaterial ausgebildet sein, der einendseitig wie anderendseitig
entweder Lagerbolzen für die Gelenkarme aufweist oder über Bohrungen verfügt, in die
entsprechende Gelenkbolzen einzusetzen sind. Bevorzugterweise können in Bohrungen
einzusetzende Gelenkbolzen gleichermaßen für eine Anordnung des Tragholms am Bettrahmen
oder am Liegeflächenelement dienen.
[0022] Alternativ zur vorbeschriebenen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Gelenkarme
direkt am Bett, das heißt am Bettrahmen oder am Liegeflächenelement angeordnet sind.
In diesem Fall ist der Tragholm als integraler Bestandteil eines vom Bett bereitgestellten
Bettrahmens oder Liegeflächenelements ausgebildet.
[0023] Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die einendseitig
bzw. anderendseitig des teleskopierbaren Längsholms jeweils angeordneten Gelenkarme
hinsichtlich ihrer relativen Lage zueinander zwangsgeführt ausgebildet sind. Diese
Zwangsführung bewirkt, dass die einendseitig bzw. anderendseitig jeweils am Längsholm
angeordneten Gelenkarme stets den gleichen Winkel zum Längsholm einschließen. Es wird
so in vorteilhafter Weise eine ungleichmäßige Abstandsführung vermieden. Durch die
erfindungsgemäß vorgesehene Zwangsführung sind die einander zugeordneten Gelenkarme
in ihrer Bewegung synchronisiert, so dass sie im Betätigungsfall stets in identischer
Weise ein- bzw. ausschwenken.
[0024] Die Bewegungssynchronisation kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch
erreicht werden, dass die einander zugeordneten Gelenkarme eine ineinandergreifende
Verzahnung aufweisen. Zu diesem Zweck verfügt jeder Gelenkarm über eine dem anderen
Gelenkarm zugeordnete Zahnkontur, welche Zahnkonturen im endmontierten Zustand des
Seitengitters ineinandergreifen, wodurch die Zwangsführung gegeben ist.
[0025] Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass der teleskopierbare
Längsholm zwei Abschnitte aufweist, die unter Zwischenordnung eines Kraftspeichers
relativ zueinander verfahrbar angeordnet sind. Als ein solcher Kraftspeicher kommt
insbesondere eine Schraubenfeder zum Einsatz.
[0026] Der Kraftspeicher wirkt auf die beiden Gelenkarme ein, und zwar derart, dass bei
einer Überführung des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung
ein Auseinanderfahren der Abschnitte des teleskopierbaren Rohres und damit ein Verschwenken
der Gelenkarme in die für die Gebrauchsstellung des Seitengitters einzunehmende Position
unterstützt wird.
[0027] Der Kraftspeicher ist bevorzugterweise für einen Verwender unsichtbar innerhalb eines
von dem teleskopierbaren Längsholm bereitgestellten Hohlraum angeordnet. Der vorzugsweise
als Feder ausgebildete Kraftspeicher wird bei einer Überführung des Seitengitters
aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung gespannt. Eine Federspannung
erfolgt mithin unter Einwirkung der auf das Seitengitter im Überführungsfall unterstützend
einwirkenden Gewichtskraft. Zu diesem Zweck ist innenseitig des teleskopierbaren Längsholms
ein Mitnehmer positioniert, der bei einer Überführung des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung
die als Kraftspeicher dienende Feder mitnimmt und spannt. Wird im Fall der Überführung
des Seitengitters in die Gebrauchsstellung selbiges angehoben, so verschwenken die
Gelenkarme in schon vorbeschriebener Weise. Dabei entspannt sich die als Kraftspeicher
dienende Feder im letzten Moment der Verschwenkbewegung, wodurch das Auseinanderfahren
des teleskopierbaren Längsholms und damit das Verschwenken der Gelenkarme bis in die
endgültige Gebrauchsstellung federinduziert unterstützt wird. In vorteilhafter Weise
ist so eine ansonsten notwendige Zweihandhabung vermieden.
[0028] Mit Erreichen der endgültigen Gebrauchsstellung verrasten die beiden Abschnitte des
teleskopierbaren Längsholms, so dass sie in ihrer relativen Lage gesichert sind. Ein
unbeabsichtigtes Überführen des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung
ist damit unterbunden. Um eine solche Verfahrbewegung bewerkstelligen zu können, ist
es zunächst erforderlich, die Rasteinrichtung zu lösen. Dies geschieht verwenderseitig
beispielsweise mittels Tastendruck.
[0029] Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die ersten und/oder
die zweiten Gelenkarme kraftgekoppelt sind. Dies kann beispielsweise durch einen die
einzelnen Gelenkarme kraftkoppelnden Seilzug realisiert werden. In vorteilhafter Weise
erbringt diese Ausgestaltung eine Bewegungssynchronisation der beiden Gelenkarmpaare,
womit eine stets parallele Ausrichtung von oberem und unterem Holm gewährleistet ist.
Diese Ausgestaltung ist allerdings rein optional, da es für eine bestimmungsgemäße
Funktion des erfindungsgemäßen Seitengitters nicht erforderlich ist, die Längsholme
parallel zu führen.
[0030] Gemäß einem besonderen Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass ein mit den einendseitig
des teleskopierbaren Längsholms angeordneten Gelenkarmen zusammenwirkendes, erstes
Sperrelement und ein mit den anderendseitig des telekopierbaren Längsholms angeordneten
Gelenkarmen zusammenwirkende, zweites Sperrelement vorgesehen sind, wobei in Gebrauchsstellung
des Seitengitters eine Verdrehbewegung der Gelenkarme mittels der Sperrelemente unterbunden
ist.
[0031] Danach verfügt das Seitengitter über zwei Sperrelemente, nämlich ein erstes Sperrelement
und ein zweites Sperrelement. Dabei wirkt das erste Sperrelement mit einem ersten
Gelenkarmpaar, das heißt mit den einendseitig des teleskopierbaren Längsholms angeordneten
Gelenkarmen und das zweite Sperrelement mit einem zweiten Gelenkarmpaar, das heißt
den anderendseitig des teleskopierbaren Längsholms angeordneten Gelenkarmen zusammen.
Mittels dieser Sperrelemente sind die Gelenkarme in ihrer Verdrehbewegung blockiert,
wenn sich das Seitengitter in Gebrauchsstellung befindet. Die erfindungsgemäß vorgesehenen
Sperrelemente sorgen mithin dafür, dass in Gebrauchsstellung des Seitengitters eine
Verdrehbewegung der Gelenkarme unterbunden, das heißt gesperrt ist.
[0032] Diese Ausgestaltung stellt mithin sicher, dass eine ungewollte Überführung des Seitengitters
aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung nicht möglich ist. Erst infolge
eines verwenderseitigen Eingriffs können die Sperrelemente in ihre jeweilige Nicht-Sperrstellung
überführt werden, was dann ein Verfahren des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung
gestattet. Solange sich die Sperrelemente in ihrer Sperrstellung befinden, ist ein
Absenken des Seitengitters, das heißt eine Überführung desselben in die Nicht-Gebrauchsstellung
unterbunden. Dies ist insbesondere aus sicherheitstechnischen Gründen von Vorteil,
da sowohl eine unbeabsichtigte Fehlbedienung als auch ein sonstwie ungewolltes Überführen
des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung unterbunden ist, so dass insbesondere
Quetsch-Verletzungen beim Verwender des Bettes und/oder des Seitengitters ausgeschlossen
sind, wie sie entstehen können, wenn sich im Falle einer Seitengitter-Absenkung Körperteile
des Verwenders zwischen den Holmen des Seitengitters befinden.
[0033] In Sperrstellung liegen die Sperrelemente an den jeweils zugehörigen Gelenkarmen
an, so dass eine für eine Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung
in die Nicht-Gebrauchsstellung notwendige Verschwenkbewegung der Gelenkarme nicht
stattfinden kann. Dabei liegen die Sperrelemente zwischen den jeweils zugehörigen
Gelenkarmen an, so dass sich die Gelenkarme unter Zwischenordnung des jeweils zugehörigen
Sperrelements gegeneinander abstützen, was die Verdrehbewegung der Gelenkarme sperrt.
In konstruktiv einfacher Weise wird so die schon vorbeschriebene Sperrfunktion realisiert,
wobei die erfindungsgemäße Ausgestaltung ob ihrer vergleichsweisen einfachen Konstruktion
in der Anwendung zuverlässig und robust ist.
[0034] Die Gelenkarme weisen gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung Vorsprünge, das
heißt Fortsätze auf, die mit den zugehörigen Sperrelementen zusammenwirken und an
diesen in Sperrstellung anliegen. Die Gelenkarme stellen mithin Vorsprünge bereit,
die ihrerseits mit dem zugehörigen Sperrelement zusammenwirken, wobei die Vorsprünge
sperrelementseitig Anlageflächen bereitstellen, die in Sperrstellung des Sperrelementes
am Sperrelement anliegen, womit die Verdrehbewegung der Gelenkarme blockiert ist.
Die gelenkarmseitigen Vorsprünge nehmen in Sperrstellung das zugehörige Sperrelement
mithin zwischen sich auf und stützten sich so gegenüber einander unter Zwischenordnung
des Sperrelements ab.
[0035] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Sperrelement verschieblich gelagert
und aus einer Sperrstellung in eine Nicht-Sperrstellung überführbar. Erfindungsgemäße
ist mithin vorgesehen, dass das Sperrelement translatorisch verfahren werden kann,
was es gestattet, das Sperrelement aus einer Sperrstellung in eine Nicht-Sperrstellung
zu überführen und umgekehrt. Dabei ist das Sperrelement zur Freigabe der zugehörigen
Gelenkarme translatorisch soweit zu verfahren, dass es nicht mehr in Wirkverbindung
mit den Vorsprüngen der zugehörigen Gelenkarme steht. Sobald diese Stellung des Sperrelements,
das heißt die Nicht-Sperrstellung erreicht ist, können die Gelenkarme frei verdrehen,
was es verwenderseitig gestattet, das Seitengitter aus einer Gebrauchsstellung in
eine Nicht-Gebrauchsstellung zu überführen.
[0036] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Sperrelement
in Nicht-Gebrauchsstellung unter einer in Verschieberichtung wirkenden Vorspannkraft
gehalten ist. Dabei stellt die Vorspannkraft sicher, dass das Sperrelement stets in
Richtung seiner Sperrstellung getrieben ist, was ein automatisches Verfahren des Sperrelements
in seine Sperrstellung bewirkt. Die Handhabungssicherheit wird dadurch erhöht, denn
es ist durch diese Maßgabe konstruktiv vorgegeben, dass sich die Sperrelemente automatisch
in ihre jeweilige Sperrstellung bewegen, sobald sich das Seitengitter in seiner Gebrauchsstellung
befindet. Eine Überführung des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung ist nur
nach vorheriger manueller Betätigung der Sperrelemente durch den Verwender gestattet.
Es muss mithin eine verwenderseitige aktive Freischaltung, das heißt Überführung der
Sperrelemente in die Nicht-Sperrstellung erfolgen, so dass dann ein Verfahren des
Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung stattfinden kann.
[0037] Zur Erzeugung der Vorspannkraft dient erfindungsgemäß eine Druckfeder, weshalb gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen ist, dass sich ein Sperrelement unter
Zwischenordnung einer Druckfeder an den zugehörigen Gelenkarmen abstützt. Bei einer
Überführung des Sperrelements in die Nicht-Sperrstellung wird die Druckfeder zusammengedrückt,
das heißt vorgespannt. Sobald das Seitengitter aus seiner Nicht-Gebrauchsstellung
in seine Gebrauchsstellung verbracht ist, kann das Sperrelement druckfedergetrieben
in den dann sich auftuenden Spaltraum zwischen den Fortsätzen der zugehörigen Gelenkarme
eintauchen, so dass es in schon vorbeschriebener Weise zu einem Anliegen der Fortsätze
am zugehörigen Sperrelement mit der Folge kommt, dass eine Verdrehbewegung der Gelenkarme
relativ zueinander blockiert ist.
[0038] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Sperrelement
mit einer verwenderseitig bedienbaren Handhabe gekoppelt ist. Diese Handhabe dient
einem Verwender des erfindungsgemäßen Bettes dazu, das zugehörige Sperrelement aus
der Sperrstellung in die Nicht-Sperrstellung zu überführen.
[0039] Ein Sperrelement ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung von einem holmseitigen
Lager geführt. Hierdurch ist sichergestellt, dass das Sperrelement auf seiner translatorischen
Bewegungsbahn in Verschieberichtung sicher gehalten ist und es nicht in Relation zu
einem der verschwenkbaren Gelenkarme zu einer ungewollten Blockierstellung beispielsweise
durch Verkanten kommen kann. Die Funktionssicherheit der erfindungsgemäßen Konstruktion
ist damit zusätzlich erhöht.
[0040] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass der teieskopierbare
Längsholm zwei relativ zueinander verfahrbar ausgebildete Holmabschnitte aufweist,
wobei die einendseitigen Gelenkarme an dem einen Holmabschnitt und die anderendseitigen
Gelenkarme an dem anderen Holmabschnitt angeordnet sind und wobei die Holmabschnitte
einen Volumenraum bereitstellen, der eine elektromotorische Antriebseinrichtung beherbergt,
wobei die elektromotorische Antriebseinrichtung mit den beiden Holmabschnitten zusammenwirkt.
[0041] Demnach ist vorgesehen, dass die einendseitigen Gelenkarme, das heißt ein erstes
Gelenkarmpaar an dem einen Holmabschnitt und die anderendseitigen Gelenkarme, das
heißt ein zweites Gelenkarmpaar an dem anderen Holmabschnitt angeordnet sind. Der
teleskopierbar ausgebildete Längsholm stellt mithin zwei Holmabschnitte zur Verfügung,
die relativ zueinander verfahrbar angeordnet sind, wobei der eine Holmabschnitt das
erste Gelenkarmpaar und der andere Holmabschnitt das andere Gelenkarmpaar trägt. Die
Holmabschnitte sind bevorzugterweise nach dem Prinzip der miteinander kommunizierenden
Röhren ausgebildet und stellen einen Volumenraum bereit. Dieser von den Holmabschnitten
bereitgestellte Volumenraum beherbergt eine elektromotorische Antriebseinrichtung.
Diese Antriebseinrichtung dient dazu, ein teleskopierbares Auseinanderfahren beziehungsweise
Ineinanderfahren der Holmabschnitte des Längsholms ohne verwenderseitigen manuellen
Eingriff zu bewerkstelligen. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die elektromotorische
Antriebseinrichtung mit den beiden Holmabschnitten zusammenwirkt. Im Betriebsfall
treibt die Antriebseinrichtung den teleskopierbaren Längsholm an indem die beiden
Holmabschnitte des Längsholms relativ zueinander verschoben werden, und zwar entweder
ineinander oder auseinander translatorisch verfahren werden. In der Konsequenz wird
hierdurch das Seitengitter elektromotorisch aus seiner Gebrauchsstellung in seine
Nicht-Gebrauchsstellung oder umgekehrt verbracht.
[0042] Eine verwenderseitige manuelle Verbringung des Seitengitters aus einer Gebrauchsstellung
in eine Nicht-Gebrauchsstellung oder umgekehrt ist dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
nicht erforderlich. Dies geschieht erfindungsgemäß vielmehr mittels des elektromotorischen
Antriebes, das heißt ohne manuellen Eingriff seitens eines Verwenders. Dies gestattet
in besonders einfacher Weise ein Verstellen des Seitengitters, sei es aus einer Gebrauchsstellung
in eine Nicht-Gebrauchsstellung oder aus einer Nicht-Gebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung.
[0043] Ein besonderer Vorteil der elektromotorischen Antriebseinrichtung ist es, dass sie
fernsteuerbar, insbesondere funkfernsteuerbar ausgebildet sein kann. Dies gestattet
es insbesondere einem Pflegepersonal eine Verstellung des Seitengitters auch aus der
Ferne bewerkstelligen zu können, beispielsweise aus einem entfernten Überwachungs-
und/oder Kontrollraum aus.
[0044] Die Möglichkeit der Fernbedienung ist aber auch für eine im Bett liegende Person
von Vorteil, da es keiner besonderen Kraftaufwendung für die im Bett liegende Person
bedarf, um selbstständig das Seitengitter zu verstellen. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die im Bett liegende Person allein nicht in der Lage ist, das Seitengitter
mittels manueller Kraftaufbringung aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung
zu verbringen, um so das Bett verlassen zu können. Die fernsteuerbare elektromotorische
Antriebseinrichtung schafft insoweit Abhilfe, als dass die im Bett liegende Person
zwecks Verlassen des Bettes das Seitengitter auf quasi Knopfdruck aus einer Gebrauchsstellung
in eine Nicht-Gebrauchsstellung verbringen kann.
[0045] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist insbesondere in Kombination mit der
fernsteuerbaren Antriebseinrichtung vorgesehen, dass das Seitengitter über entsprechende
Sensoren verfügt, die die Stellung des Seitengitters detektieren. Mittels solcher
Sensoren ist insbesondere feststellbar, ob sich das Seitengitter in seiner Gebrauchsstellung
oder in seiner Nicht-Gebrauchsstellung befindet. Die so sensorisch erfasste Stellung
des Seitengitters kann mittels Funk an eine zentrale Stelle, beispielsweise an eine
Kontrolleinrichtung in einem Kontroll- und/oder Überwachungsraum übertragen werden,
so dass insbesondere das Pflegeperson stets darüber informiert ist, in welcher Stellung
sich das Seitengitter befindet. Das Pflegepersonal kann mithin unmittelbar darüber
informiert werden, wenn eine im Bett liegende Person ein in Gebrauchsstellung befindliches
Seitengitter in die Nicht-Gebrauchsstellung verfährt. Dank der Informationsübermittlung
über die Stellung des Seitengitters an das Pflegepersonal kann dieses reagieren und
beispielsweise eine entsprechende Hilfestellung für die im Bett liegende Person geben,
um ihr einen Ausstieg aus dem Bett zu erleichtern.
[0046] Die elektromotorische Antriebseinrichtung verfügt gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung über eine Gewindestange. Diese Gewindestange wird mittels eines Motors in
Verdrehbewegung verbracht und wirkt mit einem Gegengewinde zusammen, so dass im Zusammenspiel
von Gewindestange und Gegengewinde je nach Drehrichtung der Gewindestange ein Zusammenfahren
beziehungsweise ein Auseinanderverfahren der Holmabschnitte des teleskopierbar ausgebildeten
Längsholms bewirkt wird. Eine solche Konstruktion erweist sich im alltäglichen Praxiseinsatz
als besonders einfach und robust in der Anwendung.
[0047] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Antriebseinrichtung
in Sperrstellung gehalten ist, wenn sie stromlos gestellt ist. Gemäß dieser Ausgestaltung
ist sichergestellt, dass bei einer nicht in Funktion befindlichen Antriebseinrichtung
ein ungewolltes Verstellen der Holmabschnitte relativ zueinander und damit auch eine
ungewollte Überführung des Seitengitters aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung
beziehungsweise umgekehrt unterbunden ist. Im bestimmungsgemäßen Betriebsfall wird
die Antriebseinrichtung bestromt. Infolge dessen findet eine Verstellbewegung der
Holmabschnitte des teleskopierbaren Längsholms statt, was wiederum zu einer Verstellbewegung
des Seitengitters führt. Sobald mittels der Antriebseinrichtung die gewünschte Stellung
des Seitengitters erreicht ist, wird die Antriebseinrichtung ausgestaltet, das heißt
stromlos gestellt. In dieser Stellung wirkt die Antriebseinrichtung als Sperrglied,
das heißt sie blockiert eine ungewollte beispielsweise manuelle Verstellbewegung der
Längsholme relativ zueinander. Es ist mithin nicht möglich, bei stromlos gestellter
Antriebseinrichtung eine Verstellbewegung des Längsholms und damit eine Verstellbewegung
des Seitengitters zu bewerkstelligen. Damit ist insbesondere aus sicherheitstechnischen
Gründen sichergestellt, dass ein unkontrolliertes Zusammenfahren des Seitengitters
nicht möglich ist. Damit ist auch insbesondere im Falle eines Stromausfalls dafür
Sorge getragen, dass ein sich in Gebrauchsstellung befindliches Seitengitter nicht
unkontrolliert zusammenklappt und schwerkraftbedingt in die Nicht-Gebrauchsstellung
verfährt.
[0048] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind Sensoren vorgesehen, die in Gebrauchsstellung
des Seitengitters den Zwischenraum zwischen oberem und unterem Längsholm einerseits
sowie unterem Längsholm und Tragholm andererseits danach detektieren, ob sich dort
einer Überführung des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung entgegenstehende
Gegenstände und/oder Körperteile befinden. Eine solche Sensorerfassung dient in vorteilhafter
Weise dazu, das Verletzungsrisiko im Bedienfall auf ein Minimum zu beschränken, denn
es ist sichergestellt, dass eine Aktivierung der Antriebseinrichtung zwecks Überführung
des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung nur dann gestattet ist, wenn die
vom Seitengitter bereitgestellten Zwischenräume frei von Gegenständen und/oder Körperteilen
sind.
[0049] Mit der Erfindung wird des Weiteren ein Seitengitter mit den vorerläuterten Seitengittermerkmalen
vorgeschlagen. Ein solches Seitengitter erbringt die ebenfalls schon vorerläuterten
Vorteile. So ist insbesondere die Kompaktheit von Vorteil, sowie die Möglichkeit,
es in Kombination mit sogenannten Ultraniedrigbetten verwenden zu können, da es auch
in seiner Nicht-Gebrauchsstellung nicht über die untere Randkante des Bettrahmens
hinaus nach unten vorsteht.
[0050] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen
- Fig. 1
- in schematisch perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Bett;
- Fig. 2
- in schematischer Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Bett mit einem Seitengitter in
Gebrauchsstellung;
- Fig. 3
- in schematischer Schnittdarstellung das Seitengitter nach Fig. 2;
- Fig. 4
- in schematisch perspektivischer Ansicht ein erfindungsgemäßes Bett mit einem Seitengitter
in Gebrauchsstellung;
- Fig. 5
- in teilgeschnittener Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Seitengitter in Gebrauchsstellung;
- Fig. 6
- in teilgeschnittener Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung;
- Fig. 7
- in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer
ersten Anordnung am Bett;
- Fig. 8
- in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer
zweiten Anordnung am Bett;
- Fig. 9
- in geschnittener Darstellung ein Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung gemäß einer
dritten Anordnung am Bett;
- Fig. 10
- in einer schematischen Seitenansicht ein erfindungsgemäßes Seitengitter in Gebrauchsstellung;
- Fig. 11
- in einer schematischen Seitenansicht das erfindungsgemäße Seitengitter nach Figur
10 in teilverschwenkter Stellung;
- Fig. 12
- in einer schematischen Seitenansicht das erfindungsgemäße Seitengitter nach Figur
10 in teilverschwenkter Stellung;
- Fig. 13
- in schematischer Draufsicht von der Seite das erfindungsgemäße Seitengitter in Gebrauchsstellung;
- Fig. 14
- in geschnittener Ansicht das erfindungsgemäße Seitengitter gemäß Schnittlinie A-A
nach Figur 13;
- Fig. 15
- in schematischer Draufsicht von der Seite das erfindungsgemäße Seitengitter in Nicht-Gebrauchsstellung;
- Fig. 16
- in geschnittener Ansicht das erfindungsgemäße Seitengitter gemäß Schnittlinie A-A
nach Figur 15;
- Fig. 17
- in schematischer Ausschnittsdarstellung ein Gelenkarmpaar des erfindungsgemäßen Seitengitters;
- Fig. 18
- in einer schematischen Draufsicht von oben das Gelenkarmpaar nach Figur 17;
- Fig. 19
- in geschnittener Seitenansicht das Gelenkarmpaar nach Figur 17 gemäß Schnittlinie
A-A nach Figur 17;
- Fig. 20
- das Gelenkarmpaar nach Figur 17 gemäß Schnittlinie C-C nach Figur 18;
- Fig. 21
- das Gelenkarmpaar nach Figur 17 gemäß Schnittlinie B-B nach Figur 17 und
- Fig. 22
- in einer schematischen Darstellung ausschnittsweise den teleskopierbaren Längsholm
des erfindungsgemäßen Seitengitters.
[0051] Fig. 1 lässt in rein schematischer Darstellung exemplarisch ein erfindungsgemäßes
Bett 1 erkennen. Dies verfügt in an sich bekannter Weise über einen Bettrahmen 2,
der im gezeigten Ausführungsbeispiel über zwei Zargen 3 verfügt, die sich zwischen
zwei Betthäuptern 5 erstrecken, von denen der besseren Übersicht wegen nur eines in
Fig. 1 dargestellt ist.
[0052] Der Bettrahmen 2 dient zur Aufnahme eines Liegeflächenelements 4, welches im gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Lattenrost ist. Dieser dient seinerseits der Aufnahme einer
in den Figuren nicht näher dargestellten Matratze oder eines Polsterelements.
[0053] Das in Fig. 1 gezeigte Bett 1 verfügt über ein Seitengitter 6, das sich über wenigstens
50 % der Erstreckung des Bettrahmens 2 in Längsrichtung 7 erstreckt. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel ist ein Seitengitter 6 gezeigt. Im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall
ist jede Bettlängsseite mit einem entsprechenden Seitengitter 6 ausgerüstet.
[0054] Das Seitengitter 6 kann aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung
überführt werden und umgekehrt. In der Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 dient
es als Herausfallschutz für eine im Bett liegende Person. In der Nicht-Gebrauchsstellung
des Seitengitters 6 - wie sie in Fig. 1 gezeigt ist - ist ein ungehinderter Einstieg
ins Bett 1 gestattet.
[0055] Fig. 2 lässt in einer Seitenansicht das erfindungsgemäße Seitengitter 6 in Gebrauchsstellung
erkennen. Wie sich aus dieser Darstellung ergibt, verfügt das Seitengitter 6 über
zwei in Höhenrichtung 8 übereinander angeordnete Längsholme, und zwar über einen oberen
Längsholm 9 und einen unteren Längsholm 10. Die Längsholme 9, 10 sind in Höhenrichtung
8 verfahrbar, so dass das Seitengitter 6 aus der in Fig. 2 gezeigten Gebrauchsstellung
in die in Fig. 1 gezeigte Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführbar ist.
[0056] Der untere Längsholm 10 ist teleskopierbar ausgebildet. Er verfügt über zwei Abschnitte
11 und 12, die nach dem Prinzip von miteinander korrespondierenden Röhren relativ
zueinander verfahren werden können. Im gezeigten Ausführungsbeispiel nimmt der erste
Abschnitt 11 den zweiten Abschnitt 12 längsverschieblich auf.
[0057] Das Seitengitter 6 verfügt des Weiteren über zwei erste Gelenkarme 14 sowie über
zwei zweite Gelenkarme 15.
[0058] Wie sich insbesondere aus der Darstellung nach Fig. 2 ergibt, sind an dem teleskopierbaren,
unteren Längsholm 10 einendseitig sowie anderendseitig jeweils ein erster und ein
zweiter Gelenkarm 14, 15 jeweils verdrehbar angeordnet. Je Längsholmseite bilden mithin
ein erster Gelenkarm 14 und ein zweiter Gelenkarm 15 ein Gelenkarmpaar.
[0059] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Drehpunkte 17 und 18 von erstem und zweitem
Gelenkarm jeweils zueinander beabstandet angeordnet sind. Die ersten Gelenkarme 14
sind ihrerseits anderendseitig jeweils verschwenkbar am anderen, das heißt am oberen
Längsholm 9 angeordnet, und zwar unter Ausbildung eines jeweiligen Drehpunkts 16.
[0060] Zudem ist vorgesehen, dass die zweiten Gelenkarme 15 ihrerseits anderendseitig jeweils
verschwenkbar an einem Tragholm 22 angelenkt sind, und zwar unter jeweiliger Ausbildung
eines Drehpunkts 19.
[0061] Wie sich aus der vorstehenden Erläuterung ergibt, ist der untere Längsholm 10 endseitig
jeweils mit zwei verdrehbar daran angeordneten Gelenkarmen 14 und 15 ausgerüstet,
wobei die jeweils zugehörigen Drehpunkte 17 und 18 in Höhenrichtung 8 beabstandet
zueinander angeordnet sind. Diese beabstandete Anordnung der Drehpunkte 17 und 18
gewährleistet eine koaxiale Führung der Abschnitte 11 und 12 des unteren Längsholms
10, so dass es im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall bei einer Überführung des Seitengitters
6 aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt nicht zu
einer Verkantung der beiden Abschnitte 11 und 12 zueinander kommt.
[0062] Wie sich insbesondere aus einer Zusammenschau der Figuren 5 und 6 ergibt, tragen
die Gelenkarme 14 und 15 an ihrer dem anderen Gelenkarm jeweils gegenüberliegenden
Stirnseite eine Zahnkontur 27. Diese Zahnkonturen 27 greifen ineinander, so dass die
Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars miteinander verzahnt sind. Dies führt zu
einer Zwangsführung der Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars, und zwar dahingehend,
dass die Gelenkarme 14 und 15 bei einer Verfahrbewegung des Seitengitters 6 stets
winkelgleich verdrehen. Die Gelenkarme 14 und 15 eines Gelenkarmpaars sind insoweit
bewegungssynchronisiert.
[0063] Wie sich aus einer Zusammenschau insbesondere der Figuren 1, 2 und 4 ergibt, verschwenkt
das Seitengitter 6 im Betätigungsfall nach Art einer Ziehharmonika. Bei einer Überführung
des Seitengitters 6 aus der Gebrauchsstellung gemäß beispielsweise Fig. 4 in die Nicht-Gebrauchsstellung
gemäß beispielsweise Fig. 1 verfahren beide Längsholme 9 und 10 in Höhenrichtung 8
nach unten. Infolge dieser Verfahrbewegung kommt es zu einem Einknicken der Gelenkarme
14 und 15, und zwar deshalb, weil der untere Längsholm 10 teleskopisch einfährt. In
der abgesenkten Stellung, wie diese in Fig. 6 schematisch dargestellt ist, liegen
die jeweils vollständig eingeschwenkten Gelenkarme 14 und 15 übereinander und nehmen
das vollständig eingefahrene Teleskoprohr 10 zwischen sich auf.
[0064] Der obere Längsholm 9 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet, wobei die offene Seite
zum unteren Längsholm 10 hinzeigt. Der vom oberen Längsholm 9 bereitgestellte Volumenraum
20 dient in der Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters der Aufnahme der ersten
Gelenkarme 14 sowie abschnittsweise des unteren Längsholms 10.
[0065] Zur Anordnung des Seitengitters 6 am Bett 1 dient ein Tragholm 22, der im gezeigten
Ausführungsbeispiel als Flachmaterial ausgebildet ist, wie dies insbesondere Fig.
3 erkennen lässt. Der Tragholm 22 stellt jeweils endseitig Lagerstellen 24 zur Verfügung,
die unter Ausbildung der Drehpunkte 19 der gelenkigen Anordnung der zweiten Gelenkarme
dienen.
[0066] Vorderseitig ist der Tragholm 22 unter Zwischenordnung der zweiten Gelenkarme 15
mit einer Blende 23 ausgerüstet. Dabei bilden der Tragholm 22 und die Blende 23 einen
Volumenraum 25 zwischen sich aus, in den in Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters
6 die zweiten Gelenkarme 15 eintauchen, ebenso wie der untere Längsholm 10 zumindest
abschnittsweise, wie sich dies aus der Darstellung nach Fig. 6 ergibt.
[0067] Der Darstellung nach Fig. 6 kann des Weiteren entnommen werden, dass in der Nicht-Gebrauchsstellung
des Seitengitters 6 der obere Längsholm 9 auf dem Tragholm 22 bzw. die vom Tragholm
22 bereitgestellten Lagerstellen 24 aufliegt, und dies im Wesentlichen spaltfrei,
wobei die Volumenräume 20 und 25 die Gelenkarme 14 und 15 sowie den unteren Längsholm
10 vollständig aufnehmen. Insoweit sind die Gelenkarme und der Längsholm 10 nach Art
einer Kassettenanordnung aufgenommen, weshalb das erfindungsgemäße Seitengitter 6
auch als Kassettenseitengitter bezeichnet werden kann.
[0068] Der teleskopierbar ausgebildete Längsholm 10 ist mit einem Kraftspeicher in Form
einer Zugfeder 28 ausgerüstet. Diese sorgt bei einer Überführung des Seitengitters
6 aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung dafür, dass ein Auseinanderfahren
der Abschnitte 11 und 12 des Längsholms 10 unterstützt wird. Zu diesem Zweck ist ein
innenseitig des zweiten Abschnitts 12 ausgebildeter Hebel 29 vorgesehen, der mit einem
endseitig der Feder 28 montierten Mitnehmer 30 zusammenwirkt.
[0069] In Nicht-Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 befindet sich die Feder 28 in gespanntem
Zustand. Wird nun verwenderseitig der obere Holm 9 ergriffen und in Höhenrichtung
8 nach oben verbracht, so klappt das Seitengitter 6 aus, infolge dessen der untere
Längsholm 10 austeleskopiert. Kurz vor Erreichen der Gebrauchsstellung schnappt der
Mitnehmer 30 endseitig des Hebels 29 ein und bewirkt eine federkraftinduzierte weitere
Verfahrbewegung des zweiten Abschnitts 12 relative zum ersten Abschnitt 11, was zu
einem Überführen des Seitengitters 6 in die Gebrauchsstellung führt, in der die Gelenkarme
14 jeweils am jeweiligen Anschlag 26 des oberen Holms 9 anliegen. In dieser Stellung
von erstem Abschnitt 11 und zweitem Abschnitt 12 verrastet die als Federtaste ausgebildete
Rasteinrichtung 13, wie dies aus Fig. 2 ersichtlich ist. In dieser Stellung kann ohne
verwenderseitige Betätigung der Rasteinrichtung 13 ein Zurückverfahren des Seitengitters
6 in die Nicht-Gebrauchsstellung nicht stattfinden.
[0070] Wird nun verwenderseitig die Rasteinrichtung 13 betätigt, so ist eine Verfahrbewegung
von erstem Abschnitt 11 und zweitem Abschnitt 12 möglich, das heißt das Seitengitter
6 kann aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung überführt werden.
Bei dieser Überführung des Seitengitters 6 in die Nicht-Gebrauchsstellung wird die
Feder 28 gespannt, wobei mit Erreichung der Federstellung, wie sie in Fig. 6 gezeigt
ist, der Hebel 29 bei gespannter Feder 28 aus dem Mitnehmer 30 ausklinkt und im Weiteren
dann in die in Fig. 6 gezeigte Position verbracht wird.
[0071] Zur Anordnung des Seitengitters 6 am Bett 1 sind unterschiedliche Ausführungsformen
denkbar, von denen drei in den Figuren 7, 8 und 9 gezeigt sind.
[0072] Gemäß einer ersten Ausführungsform kommt zur Anbindung des Seitengitters 6 an einer
Zarge 3 eines Bettrahmens 2 ein Verbindungsprofil 33 zum Einsatz. Dieses weist eine
Innenkontur auf, die korrespondierend zur Außenkontur der Zarge 3 ausgebildet ist.
Der Tragholm 22 ist mit diesem Verbindungsprofil 33 verschraubt, zu welchem Zweck
ein in Fig. 7 gezeigter Bolzen 21 dient. Das Verbindungsprofil 33 wird zur Anordnung
an der Zarge 3 mit seinem oberen Profilabschnitt an die Zarge 3 angelegt und dann
im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis es vollflächig an der Zarge 3 anliegt. Alsdann wird
zur Lagefixierung die Madenschraube 34 in den von der Zarge 3 bereitgestellten Kanal
35 eingeschraubt. Das Verbindungsprofil 33 samt daran angeordnetem Seitengitter 6
ist nun dauerhaft und zuverlässig an der Zarge 3 montiert.
[0073] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung, wie sie in Fig. 8 gezeigt ist, kann der Tragholm
22 mittels entsprechender Bolzen 21 direkt mit der Zarge 3 verschraubt sein. Im Unterschied
zur Ausgestaltung nach Fig. 7 ist die Zarge 3 zu diesem Zweck mit einer entsprechenden
Bohrung auszurüsten, durch die der Bolzen 21 im endmontierten Zustand greift. Da im
gezeigten Ausführungsbeispiel die Zarge 3 eine gewölbt ausgebildete Oberfläche 32
aufweist, ist zwecks lagesicherer Anordnung des Tragholms 22 an der Zarge 3 ein Adapterelement
31 vorgesehen, das zargenseitig eine zur Oberfläche 32 der Zarge 3 entsprechende Kontur
aufweist.
[0074] Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 erfolgt eine Anordnung des Seitengitters
6 nicht an der Zarge 3 des Bettrahmens 2, sondern an einem Profilkörper 36 des Liegeflächenelements
4, das heißt beispielsweise einem Lattenrost. Zur Anordnung am Liegeflächenelement
4 kommt ein entsprechend ausgebildeter Tragholm 22 zum Einsatz, der die Zarge 3 oberseitig
übergreift. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Seitengitter 6 zusammen
mit dem Liegeflächenelement 4 verschwenkbar ausgebildet ist, das heißt das Seitengitter
6 zusammen mit einer Verstellung des Liegeflächenelements 4 mitverschwenkt.
[0075] Die weiteren Figuren 10 bis 21 zeigen eine nach der Erfindung bevorzugte Ausführungsform,
die anstelle einer Rasteinrichtung 13 über Sperrelemente 37 und 38 verfügt, welche
Sperrelemente 37 und 38 in Sperrstellung dafür Sorge tragen, dass das Seitengitter
6 nicht ungewollt aus seiner Gebrauchsstellung in seine Nicht-Gebrauchsstellung verschwenkt.
Dabei ist je Gelenkarmpaar ein Sperrelemente 37 bzw. 38 vorgesehen, welches jeweils
verwenderseitig mittels einer entsprechenden Handhabe 43 bedienbar und aus seiner
Sperrstellung in die Nicht-Sperrstellung überführbar ist. Die Schnittdarstellung nach
Figur 14 lässt das erste Sperrelement 37 bzw. das zweite Sperrelement 38 erkennen,
wobei sich aus dieser Darstellung ergibt, dass das erste Sperrelement 37 mit den Gelenkarmen
14 und 15 zusammenwirkt, die einendseitig des teleskopierbaren Längsholms 10 angeordnet
sind. Das zweite Sperrelement 38 wirkt indes mit den Gelenkarmen 14 und 15 zusammen,
die anderendseitig des teleskopierbaren Längsholms 10 angeordnet sind.
[0076] Die Gelenkarmen 14 bzw. 15 verfügen jeweils sperrelementseitig über einen Vorsprung
39 bzw. 40. Diese Vorsprünge 39 bzw. 40 wirken in Sperrstellung mit dem zugehörigen
Sperrelement 37 bzw. 38 zusammen, wie dies insbesondere die Darstellung nach Figur
14 erkennen lässt. In dieser Sperrstellung liegen die jeweiligen Fortsätze 39 bzw.
40 am jeweiligen Sperrelement 37 bzw. 38 an und stützen sich gegenüber diesem ab.
Dabei wirken die Vorsprünge 39 und 40 jeweils als Widerlager, klemmen also in Sperrstellung
das jeweils zugehörige Sperrelement 37 bzw. 38 zwischen sich ein, infolge dessen eine
Verdrehbarkeit der Gelenkarme 14 und 15 mit der Folge unterbunden ist, dass das Seitengitter
6 nicht aus der beispielsweise in den Figuren 10 und 14 gezeigten Gebrauchsstellung
in die beispielsweise in Figur 16 gezeigte Nicht-Gebrauchsstellung überführt werden
kann.
[0077] Die Sperrelemente 37 und 38 sind in Längsrichtung 7 translatorisch verfahrbar, was
es verwenderseitig gestattet, die Sperrelemente 37 bzw. 38 entsprechend zu verfahren.
Dabei ist das Sperrelement 37 zur Überführung in die Nicht-Sperrstellung mit Bezug
auf die Zeichnungsebene nach Figur 14 nach links und das zweite Sperrelement 38 nach
rechts zu verfahren. Zu diesem Zweck sind die Sperrelemente 37 bzw. 38 mit einer jeweiligen
Handhabe 43 gekoppelt, die verwenderseitig von außen zugänglich ist, wie sich dies
beispielsweise aus einer Zusammenschau der Figuren 10, 14 und 19 ergibt.
[0078] Sobald das erste Sperrelement 37 bzw. das zweite Sperrelement 38 aus seiner Sperrstellung
in seine Nicht-Sperrstellung überführt ist, können die zugehörigen Gelenkarme 14 und
15 relativ zueinander verschwenken, was ein Überführen des Seitengitters 6 in die
Nicht-Gebrauchsstellung ermöglicht. Figur 16 lässt in diesem Zusammenhang die Nicht-Gebrauchsstellung
des Seitengitters 6 und mithin sich in Nicht-Sperrstellung befindliche Sperrelemente
37 und 38 erkennen.
[0079] Das Sperrelement 37 bzw. 38 verfügt - wie insbesondere die Darstellung nach Figur
20 anhand des ersten Sperrmittels 37 erkennen lässt - über einen Sperrkörper 49. Dieser
Sperrkörper 49 dient der eigentlichen Verdrehblockade der Gelenkarme 14 und 15 und
liegt im Blockierfall in schon vorbeschriebener Weise an den von den Gelenkarmen 14
bzw. 15 bereitgestellten Fortsätzen 39 und 40 an. Der Sperrkörper 49 und damit auch
das Sperrelement 37 ist mittels eines holmseitigen Lagers 44 geführt, so dass das
Sperrelement 37 im Verfahrfall seine Spur hält und in seiner relativen Lage gegenüber
den Gelenkarmen 14 und 15 nicht verkantet.
[0080] Das Sperrelement 37 verfügt desweiteren über eine Federaufnahme 50, die im endmontierten
Zustand eine Feder 52 aufnimmt, mittels welcher Feder 52 das Sperrelement 37 gegenüber
den Gelenkarmen 14 und 15 vorgespannt ist. Mittels der Feder 52 steht das Sperrelement
37 unter einer Kraftvorspannung, die dazu führt, dass das Sperrelement 37 stets bestrebt
ist, in seine Sperrstellung gemäß Figur 20 zu verfahren.
[0081] Die Federaufnahme 50 und der Sperrkörper 49 sind über einen Verbindungsabschnitt
51 miteinander gekoppelt, der die drehpunktseitigen Abschnitte der Gelenkarme 14 und
15 nach Art eines Rahmens umgibt, wie sich dies insbesondere aus der Schnittdarstellung
nach Figur 19 ergibt.
[0082] Die vorbeschriebene Konstruktion bewirkt, dass sich bei einer Überführung des Seitengitters
aus einer Nicht-Gebrauchsstellung nach Figur 16 in seine Gebrauchsstellung nach Figur
14 die Sperrelemente 37 und 38 jeweils kraftinduziert in den sich zwischen den jeweiligen
Gelenkarmen 14 und 15 in Gebrauchsstellung des Seitengitters 6 ergebenden Spalt zwischen
den zugehörigen Vorsprüngen 39 und 40 eintauchen, wie in Figur 14 dargestellt. Federkraftinduziert
wird also bei einem Überführen des Seitengitters in die Gebrauchsstellung ein automatisches
Überführen der Sperrelemente 37 und 38 in ihre jeweilige Sperrstellung bewirkt.
[0083] Soll nun eine Rücküberführung des Seitengitters 6 in die Nicht-Gebrauchsstellung
stattfinden, so ist verwenderseitig zunächst mittels der entsprechenden Handhabe 43
das Sperrelement 37 bzw. das Sperrelement 38 außer Eingriff mit den Vorsprüngen 39
und 40 der Gelenkarme 14 und 15 zu bringen, so dass eine Verdrehbewegung der Gelenkarme
14 bzw. 15 stattfinden kann.
[0084] Im Unterschied zur Rasteinrichtung 13 gemäß beispielsweise Figur 2 sind die Sperrelemente
37 bzw. 38 unabhängig voneinander mittels der entsprechenden Handhaben 43 zu lösen,
das heißt es findet nicht eine gleichzeitige Entsperrung beider Sperrelemente 37 und
38 durch eine gemeinsame Entsperreinrichtung statt. Dies erweist sich gegenüber einer
Rasteinrichtung 13 gemäß beispielsweise Figur 2 insofern als vorteilhaft, als dass
konstruktiv sichergestellt ist, dass ein Verwender zwecks Entsperrung der Sperrelemente
37 bzw. 38 seine Betätigungshand nicht zwischen Längsholm 10 und Längsholm 9 bzw.
Längsholm 10 und Tragholm 22 hat. Damit erweist sich die Konstruktion nach den Figuren
10 bis 21 als besonders sicher in der Handhabung.
[0085] Für eine verschwenkbare Anordnung der Schwenkarme 14 und 15 am Längsholm 10 kommt
bevorzugterweise eine Gelenkarmaufnahme 48 zum Einsatz, die sich an den Holmkörper
45 des Längsholms 10 anschließt, wie sich dies insbesondere aus einer Zusammenschau
der Figuren 18, 20 und 21 ergibt. Dabei verfügt die Gelenkaufnahme 48 über zwei Platten
46 und 47, die im endmontierten Zustand die Gelenkarme 14 und 15 drehverschwenklich
zwischen sich aufnehmen. Die Gelenkaufnahme 48 dient desweiteren der Anordnung der
Handhabe 43, die in Wirkverbindung mit dem zugehörigen Sperrelement 37 bzw. 38 steht,
wie dies insbesondere die Schnittdarstellung nach Figur 19 erkennen lässt.
[0086] Zur Überführung des Seitengitters 6 aus einer Gebrauchsstellung in eine Nicht-Gebrauchsstellung
und umgekehrt kann eine elektromotorische Antriebseinrichtung 53 dienen, wie sich
dies insbesondere aus der Darstellung nach Figur 22 ergibt.
[0087] Wie Figur 22 erkennen lässt, stellt der teleskopierbare Längsholm 10 einen Volumenraum
56 bereit. Dieser Volumenraum 56 dient der Aufnahme einer elektromotorischen Antriebseinrichtung
53, die mit den beiden Holmabschnitten 11 und 12 zusammenwirkt. Im Betriebsfall sorgt
die elektromotorische Antriebseinrichtung 53 dafür, dass sich die Holmabschnitte 11
und 12 in Verschieberichtung beziehungsweise Längsrichtung 7 relativ zueinander bewegen,
das heißt bei einer Überführung in die Gebrauchsstellung auseinanderverfahren beziehungsweise
bei einer Überführung in die Nicht-Gebrauchsstellung ineinander verfahren. Infolge
einer solchen Verfahrbewegung der Holmabschnitte 11 und 12 kommt es zu einem Aufrichten
des Seitengitters 6 beziehungsweise zu einem Absenken desselben, je nach Verschieberichtung
der Holmabschnitte 11 und 12 in Längsrichtung 7.
[0088] Im gezeigten Ausführungsbeispiel nach Figur 22 weist die Antriebseinrichtung 53 eine
Gewindestange 55 auf. Diese ist einendseitig mittels eines Halters 57 gegenüber dem
Holmabschnitt 11 festgelegt, und zwar mittels eines Verdrehschutzes 58, so dass eine
relative Bewegung zwischen Gewindestange 55 einerseits und Holmabschnitt 11 andererseits
nicht gestattet ist. Anderendseitig trägt die Gewindestange 55 ein von einem Halter
59 getragenes Gewindeteil 60. Das Gewindeteil 60 vermag um die Drehachse 61 in Pfeilrichtung
62 zu verdrehen, womit eine relative Verdrehbarkeit des Gewindeteils 60 gegenüber
dem Holmabschnitt 12 gestattet ist. Eine Verfahrbewegung des Gewindeteils 60 in Längsrichtung
7 relativ gegenüber dem Holmabschnitt 12 ist aufgrund der Aufnahme des Gewindeteils
60 vom Halter 59 nicht möglich.
[0089] Die Antriebseinrichtung 53 verfügt desweiteren über einen Motor 54. Dieser dient
einem in den Figuren nicht näher dargestellten Antrieb des Gewindeteils 60, wobei
ein Antrieb des Gewindeteils 60 sowohl im Uhrzeigersinn als auch in entgegengesetzter
Richtung möglich ist, wie dies durch den Pfeil 62 symbolisiert ist.
[0090] Im bestimmungsgemäßen Betriebsfall wird der Motor 54 von einem Verwender eingeschaltet,
bevorzugterweise mittels Funkfernbedienung. Der Motor 54 treibt sodann das Gewindeteil
60 an, was dazu führt, dass sich die Gewindestange 55 in Längsrichtung 7 relativ zum
Gewindeteil 60 bewegt. Da die Gewindestange 55 einendseitig gegenüber dem Holmabschnitt
11 festgelegt ist, wird infolge dieser Verfahrbewegung der Gewindestange 55 ein Verschieben
des Holmabschnitts 11 relativ zum Holmabschnitt 12 bewirkt. Dabei verfahren die Hofmabschnitte
11 und 12 je nach Drehrichtung des Gewindeteils 60 entweder aufeinander zu oder auseinander.
Damit kann je nach verwenderseitig vorgegebener Drehrichtung des Motors 54 entweder
ein Überführen des Seitengitters 6 in die Gebrauchsstellung oder in die Nicht-Gebrauchsstellung
erreicht werden.
[0091] Bei einer Ausgestaltung des Seitengitters 6 ohne elektromotorische Antriebseinrichtung
55 kann der teleskopierbar ausgebildete Längsholm 10 mit einem Kraftspeicher in Form
einer Zugfeder 28 ausgerüstet sein, wie schon anhand von Fig. 6 beschrieben.
Bezugszeichenliste
1 |
Bett |
18 |
Drehpunkt |
2 |
Bettrahmen |
19 |
Drehpunkt |
3 |
Zarge |
20 |
Volumenraum |
4 |
Liegeflächenelement |
21 |
Bolzen |
5 |
Betthaupt |
22 |
Tragholm |
6 |
Seitengitter |
23 |
Blende |
7 |
Längsrichtung |
24 |
Lagerstelle |
8 |
Höhenrichtung |
25 |
Volumenraum |
9 |
oberer Längsholm |
26 |
Anschlag |
10 |
unterer Längsholm |
27 |
Zahnkontur |
11 |
erster Abschnitt |
28 |
Feder |
12 |
zweiter Abschnitt |
29 |
Hebel |
13 |
Rasteinrichtung |
30 |
Mitnehmer |
14 |
erster Gelenkarm |
31 |
Adapterelement |
15 |
zweiter Gelenkarm |
32 |
Oberfläche |
16 |
Drehpunkt |
33 |
Verbindungsprofil |
17 |
Drehpunkt |
34 |
Madenschraube |
35 |
Kanal |
56 |
Volumersraum |
36 |
Profilkörper |
57 |
Halter |
37 |
erstes Sperrelement |
58 |
Verdrehschutz |
38 |
zweites Sperrelement |
59 |
Halter |
39 |
Vorsprung |
60 |
Gewindeteil |
40 |
Vorsprung |
61 |
Drehachse |
41 |
Verschieberichtung |
62 |
Pfeil |
42 |
Druckfeder |
|
|
43 |
Handhabe |
|
|
44 |
Lager |
|
|
45 |
Holmkörper |
|
|
46 |
Platte |
|
|
47 |
Platte |
|
|
48 |
Gelenkarmaufnahme |
|
|
49 |
Sperrkörper |
|
|
50 |
Federaufnahme |
|
|
51 |
Verbindungsabschnitt |
|
|
52 |
Feder |
|
|
53 |
Antriebseinrichtung |
|
|
54 |
Motor |
|
|
55 |
Gewindestange |
|
|
1. Bett, insbesondere Kranken- und/oder Pflegebett, mit einem Seitengitter (6), das zwei
höhenverstellbare Längsholme (9, 10) aufweist, die aus einer Gebrauchsstellung in
eine Nicht-Gebrauchsstellung und umgekehrt überführbar sind, wobei der in Gebrauchsstellung
untere der beiden Längsholme (9, 10) teleskopierbar ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
an dem teleskopierbaren Längsholm (10) einendseitig sowie anderendseitig jeweils ein
erster und ein zweiter Gelenkarm (14, 15) jeweils verschwenkbar angeordnet sind, wobei
die Drehpunkte (17, 18) von erstem und zweitem Gelenkarm (14, 15) jeweils zueinander
beabstandet ausgebildet sind, wobei die ersten Gelenkarme (14) anderendseitig jeweils
verschwenkbar am anderen Längsholm (9) und die zweiten Gelenkarme (15) anderendseitig
jeweils verschwenkbar an einem Tragholm (22) angeordnet sind.
2. Bett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Gebrauchsstellung obere der beiden Längsholme (9, 10) einen zum unteren Längsholm
(10) hin offenen Volumenraum (20) bereitstellt.
3. Bett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragholm (22) als separates Bauteil ausgebildet ist, das zur verschwenkbaren
Anordnung der zweiten Gelenkarme (15) jeweilige Lagerstellen (24) bereitstellt.
4. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein mit den einendseitig des teleskopierbaren Längsholms (10) angeordneten Gelenkarmen
(14, 15) zusammenwirkendes, erstes Sperrelement (37) und ein mit den anderendseitig
des teleskopierbaren Längsholms (10) angeordneten Gelenkarmen (14, 15) zusammenwirkendes,
zweites Sperrelement (38) vorgesehen sind, wobei in Gebrauchsstellung des Seitengitters
(6) eine Verdrehbewegung der Gelenkarme (14, 15) mittels der Sperrelemente (37, 38)
gesperrt ist.
5. Bett nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkarme (14, 15) Vorsprünge (39, 40) aufweisen, die mit dem zugehörigen Sperrelement
(37, 38) zusammenwirken und an diesem in Sperrstellung anliegen.
6. Bett nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrelement (37, 38) verschieblich gelagert und aus einer Sperrstellung in eine
Nicht-Sperrstellung überführbar ist.
7. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sperrelement (37, 38) in Nicht-Sperrstellung unter einer in Verschieberichtung
(41) wirkenden Vorspannkraft gehalten ist.
8. Bett nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Sperrelement (37, 38) unter Zwischenordnung einer Druckfeder an den zugehörigen
Gelenkarmen (14, 15) abstützt.
9. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der teleskopierbare Längsholm (10) zwei relativ zueinander verfahrbar ausgebildete
Holmabschnitte (11, 12) aufweist, wobei die einendseitigen Gelenkarme (14, 15) an
dem einen Holmabschnitt (11) und die anderendseitigen Gelenkarme (14, 15) an dem anderen
Holmabschnitt (12) angeordnet sind und wobei die Holmabschnitte (10, 11) einen Volumenraum
(56) bereitstellen, der eine elektromotorische Antriebseinrichtung (53) beherbergt,
wobei die elektromotorische Antriebseinrichtung (53) mit den beiden Holmabschnitten
(11, 12) zusammenwirkt.
10. Bett nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (53) eine Gewindestange aufweist.
11. Bett nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (53) fernsteuerbar, insbesondere funkfernsteuerbar ausgebildet
ist.
12. Bett nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine stromlos gestellte Antriebseinrichtung (53) in Sperrstellung gehalten ist.
13. Bett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Holmabschnitte (11, 12) des teleskopierbaren Längsholms (10) unter Zwischenordnung
eines Kraftspeichers (28) relativ zueinander verfahrbar angeordnet sind.
14. Bett nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (28) bei einer Überführung des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung
in die Gebrauchsstellung ein Auseinanderfahren der Holmabschnitte (11, 12) unterstützt.
15. Seitengitter mit den Seitengittermerkmalen nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 14.