[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Eckteil für eine Dachkonstruktion
umfassend zwei Schenkel, einen von 0° verschiedenen Winkel bildend, wobei die Schenkel
als Gitterträger aus mindestens zwei Gurten mit dazwischen verlaufenden Verbindungs-Befestigungsstreben
und Schräg-Versteifungsstreben ausgeführt und die offenen Enden zum Anschluss an weitere
Gitterträger vorbereitet sind und entlang eines der Gurte parallel zu dessen Längserstreckung
verlaufende Kedernuten, in die ein Keder einer Dachhaut, insbesondere einer Plane,
in Längsrichtung einziehbar ist und mit einer dieses Eckteil verwendenden Dachanordnung.
[0002] Für Festzelte, Notunterkünfte oder auch als Wetterschutz auf Baustellen besteht ein
großer Bedarf an schnell und einfach zu errichtenden provisorischen Überdachungen
oder Hallen. Letzteres unterscheidet sich dabei definitionsgemäß von Ersterem dadurch,
dass zusätzlich zu einem in jedem Fall vorhandenen Dach, welches auf irgendeine Art
mechanisch gestützt ist, auch Wände vorhanden sind. Diese Überdachungskonstruktionen
und Hallen sollen bestimmte gewünschte Eigenschaften aufweisen: Zum einen sollen sie
schnell und mit wenig Personal montier- bzw. aufbaubar sein. Zum anderen soll kein
schweres Gerät, insbesondere kein Kran für einen Aufbau von Nöten sein, sie sollen
gleichzeitig aber auch eine möglichst gute Dichtigkeit und einen möglichst guten Schutz
vor Witterung, insbesondere vor Regen, Wind und Schlagregen bieten. Eine weitere Forderung
ist, dass sie ebenfalls von innen gegen entstehendes Spritzgut, wie es z. B. bei einer
Gebäudereinigung mit einem Hochdruckreiniger anfällt, dicht sind. Auf winterlichen
Baustellen und auch entsprechend kalten Klimazonen ist eine thermische Isolation ebenfalls
ein wichtiger Aspekt. Zu diesen technischen Aspekten kommen die wirtschaftlichen und
praktischen hinzu. Es empfiehlt sich, wenn solche kurzzeitigen, temporären Überdachungen
bzw. Hallen aus möglichst wenig verschiedenen Teiltypen bestehen. Dies reduziert den
Aufwand bei der Herstellung, als auch bei der Lagerhaltung erheblich. Ebenso ist es
wichtig und zwar nicht nur für den Aufbau, sondern auch für den Transport der Teile,
dass möglichst wenig Teile verwendet werden und diese so leicht wie möglich gestaltet
sind.
[0003] Solche Überdachungen bzw. Hallen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Sie
werden aufgebaut aus Dachbindern, von denen mehrere in einem bestimmten Abstand parallel
zueinander auf einer Stützkonstruktion aufgesetzt sind und zwischen sich eine Dachhaut
halten. Als Stützkonstruktion kann entweder ein Gebäudeteil, z. B. eine Wand eines
Gebäudes, infrage kommen oder falls eine solche nicht vorhanden ist, wird im Stand
der Technik ein Gerüst verwendet. Derartige Überdachungskonstruktionen schützen gegen
einfachen Regen, sind jedoch nicht geeignet eine Baustelle oder eine Veranstaltung
gegen Wind oder Schlagregen zu schützen. Um dies zu erreichen müssen sie zu einer
Halle erweitert werden, d.h. es bedarf zusätzlich einer Verkleidung der Wände bzw.
der Stützkonstruktion, welche im Allgemeinen ähnlich wie das Dach aufgebaut ist.
[0004] Für die Verkleidung finden zwei Möglichkeiten Verwendung. Zum einen Bleche, die kassettenartig
in entsprechender Haltevorrichtung der Stützkonstruktion oder Wandträger aufgehängt
werden, oder aber Planen, die im Allgemeinen von rechteckiger Form und an gegenüberliegenden
Rändern mit Kedern oder Kederwülsten ausgestattet sind, so dass sie in entsprechende
Nuten von an der Stützkonstruktion oder den Wandträgern befestigten Kederschienen
eingeführt werden können. Die Planen werden dann soweit wie möglich nach oben gezogen,
dies ist im Allgemeinen nach dem Stand der Technik bis zur Traufe der so entstehenden
Halle oder Überdachungskonstruktion. An der Traufe stoßen Dach und Wand bzw. die Planen
von Dach und Wandkonstruktion aneinander und es verbleibt ein offener Spalt. Dieser
ist einer vollständigen Abdichtung wohl gegen Regen aber insbesondere gegen Wind abträglich,
und er verhindert auch, dass die Überdachungskonstruktion gegen innen entstehendes
Spritzwasser dicht ist. Des Weiteren ergibt sich aufgrund der natürlichen Konvektion,
bei der warme Luft nach oben steigt, dass diese leicht durch den Spalt entweichen
kann und somit eine thermische Isolierung der Überdachungskonstruktion auch durch
den an der Traufe verbleibenden Spalt kompromittiert ist.
[0005] Dieses Problem wurde schon länger erkannt und im Stand der Technik sind einige Methoden
und auch Vorrichtungen zur Lösung bekannt. Die wohl einfachste davon ist, das Dach
ein gewisses Stück weit die Wand hinausragen zu lassen, d. h. also, dass das Dach
um ca. einen oder zwei Meter über die Stoßstelle an der Traufe und damit dem offenen
Spalt hinaus verlängert ist. Dies bietet ohne den Einsatz spezieller Bauteile einen
recht guten Schutz gegen Regen und einen bedingten Schutz gegen Schlagregen, hilft
aber nicht den offenen Spalt gegen Wind abzudichten. Des Weiteren ist auch die thermische
Isolierung durch diese Maßnahme kaum verbessert. Des Weiteren ist der zu dieser Lösung
nötige Platz auch nicht immer vorhanden. Problematisch können z.B. Baustellen im Innenstadtbereich
sein, bei denen zwischen der Stützkonstruktion, nach dem Stand der Technik in der
Regel entweder schon vorhandene Bausubstanz oder ein Gerüst, und einem benachbarten
Gebäude kaum oder kein Platz vorhanden ist.
[0006] Eine konstruktive Möglichkeit den Spalt abzudichten, die ein speziell dafür entwickeltes
Teil verwendet, ist in der Schrift
DE 43 36 016 offenbart. Diese beschreibt ein gebogenes Kederschienenanschlussstück, welches dazu
geeignet ist, Kederschienen bzw. die Nuten der Kederschienen eines Dachbinders an
die eines Wandträgers knickfrei anzuschließen, so dass der Keder einer Plane vom einen
Teil in den anderen durchziehbar ist. Dies erlaubt es, eine einzige durchgehende Plane
zu verwenden, wodurch der offene Spalt an der Traufe vermieden und eine viel bessere
Dichtigkeit erreicht wird. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass keine stabile Verbindung
zwischen den beiden Bereichen, also der Wand oder dem Wandträger und dem Dach bzw.
dem Dachbinder hergestellt wird. Beide müssen somit separat abgestützt werden, was
den Bedarf an zusätzlichen Teilen erhöht und einen zusätzlichen Arbeitsaufwand darstellt.
[0007] Eine in dieser Hinsicht bessere Lösung wird in der Gebrauchsmusterschrift
DE 201 05 534 beschrieben. In dieser ist eine Schnellmontagehalle, aufgebaut aus Fachwerkdachbindern
und Fachwerkwandträgern verbunden mit einer Eckeinrichtung offenbart. Diese Eckeinrichtung,
sowie natürlich auch Dachbinder und Wandträger, verfügen alle über eine oder zwei
parallel verlaufende Kedernuten, in die Keder von Dachplanen eingeschoben und von
einer Seite der Halle erst über ein Eckteil, dann das Dach, dann das zweite Eckteil
bis zur anderer Seite geführt werden, so dass insgesamt eine vollständig abgedichtete
Konstruktion entsteht. Das Eckteil dient hier zum einen dazu, eine gebogene Kedernute
aufzunehmen, aber auch dazu, eine mechanisch stabile Verbindung zwischen Dach und
Wand herzustellen. Der Nachteil der dort offenbarten Lehre besteht darin, dass die
verwendete Fachwerkskonstruktion nur aus einem Ober-und einem Untergurt besteht, wobei
die Kederschienen am Obergurt befestigt sind und somit statisch unter Spannung stehen.
Dies bedeutet, dass beim Auf- und besonders beim Abbau die Plane belastet ist, was
Auf- und Abbau entsprechend schwerer durchführbar macht. Somit gestaltet sich die
Montage schwieriger und die Dichtigkeit der Konstruktion kann dadurch ebenfalls infrage
gestellt sein. Dieses Problem lässt sich konstruktiv dadurch etwas abmildern, dass
größere und vor allem höhere Dachbinder bzw. dickere Wandträger verwendet werden,
was den offensichtlichen Nachteil eines höheren Materialverbrauchs und damit auch
höherer Kosten sowie eines erhöhten Platzbedarfs beim Aufbau hat. Des Weiteren wird
eine Montage der dort offenbarten Schnell-Montagehalle dadurch erschwert, dass Wand-
und Dachträger verschieden sind, also hierfür verschiedene Teile benötigt werden.
[0008] Ebenso ist bei der oben beschriebenen Ecklösung anzumerken, dass der gesamte Dachknickwinkel,
also der Abknickwinkel zwischen Dach und Wand, welcher sich aus dem Dachschrägewinkel
durch Subtraktion desselbigen von 90° ergibt, auf einmal vollzogen wird. Dies hat
den Nachteil, dass man bei Anwendung auf eine Überdachungslösung ohne Wand das dortige
Eckteil nicht einsetzen kann, da sich ein unpraktischer Überstand zwischen Dach- und
dem oberen Teil der tragenden Stützkonstruktion ergäbe. Besonders auf beengten Baustellen
wäre eine solche Lösung nicht einsetzbar. Dies ist bei der dortigen Lösung in besonderem
Maße der Fall, da der wandseitige Schenkel der Ecklösung länger ist als der dachseitige.
Doch selbst bei einer symmetrischen Ausführung bliebe dieses Problem noch bestehen.
Nur eine massive Verkürzung des wandseitigen Schenkels gegenüber dem Dachseitigen
bis zum fast völligen Verschwinden ergäbe einen aktzeptablen Überstand. Doch hätte
ein solch kurzer Schenkel wiederum statische Nachteile, da darin vorhandene diagonale
Versteifungsstreben einen nahezu rechten Winkel mit den Vertikalpfosten oder -Gurten
einnähmen.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt sich vor diesem Hintergrund die Aufgabe, eine Dachanordnung
aus Dachbindern und Stützkonstruktion bzw. Wandträgern zu finden, bei der der beschriebene
problematische Spalt entlang der Traufe geschlossen werden kann, wobei Dachbinder
und Wandträger minimaler Tiefe eingesetzt werden sollen und dabei in einer einzigen
Ausführung möglichst vielseitig einsetzbar ist so dass möglichst wenige unterschiedliche
Teile benötigt werden.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Fachwerkdachbinder mit Eckteil und eine diesen
verwendende Dachanordnung nach den unabhängigen Ansprüchen 1 und 14.
[0011] Das Eckteil des erfindungsgemäßen Dachbinders besteht hierbei aus zwei im Wesentlichen
geraden Schenkeln, die in einem von 180° verschiedenen Winkel aneinander stoßen und
jeweils als Gitterträger aufgebaut sind. Erfindungsgemäß bestehen die Gitterträger
aus mindestens zwei Gurten, nämlich einem Ober-, einem Untergurt. Dazwischen kann
ein weiterer, sogenannter Mittelgurt verlaufen. Alle Gurte werden durch orthogonale
und diagonal verlaufende Streben miteinander verbunden. An den Seiten eines der Gurte,
falls vorhanden idealerweise des Mittelgurtes, verlaufen Nuten zur Aufnahme von Kedern
von Dachplanen. An der Knickstelle, dort wo die beiden Schenkel unter einem Winkel
aufeinander stoßen, müssen die Kederschienen in Bögen geführt werden, d. h. sie können
dort den sie tragenden Gurten nicht exakt folgen. Bei dieser Biegung der Kedernuten
bzw. Kederschienen ist darauf zu achten, dass ein minimaler Biegeradius, der durch
die Flexibilität üblicherweise verwendeter Keder bestimmt wird, nicht unterschritten
wird. Die beiden offenen Enden des Eckteils sind hierbei für den Anschluss an einen
Gitterträger des erfindungsgemäßen Dachbinders oder eines Wandträgers vorbereitet
und vorteilhafterweise gleichartig ausgeführt, d.h. beide Enden sind gleich dimensioniert,
wodurch sie mit dem denselben Typ Gitterträger verbindbar sind.
[0012] Die wesentliche Eigenschaft des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders mit Eckteil
ist jedoch seine Geometrie: der Knickwinkel des Eckteils, also das Komplement des
Winkels unter dem die beiden Schenkel zusammenstoßen zu 180°, ist kleiner gewählt
als ein Dachknickwinkel der Dachkonstruktion bei der es zum Einsatz kommen soll. Um
die Zahl an verschiedenen Teiletypen möglichst gering zu halten bietet es sich an,
den Knickwinkel des Eckteils genau halb so groß wie den Dachknickwinkel zu wählen,
denn dann kann durch paarweises Zusammenfügen von zwei Eckteilen zu einer Eckeinrichtung
der gesamte Dachknickwinkel vollzogen werden.
[0013] Um die Abmessungen der aus zwei Eckteilen zusammengesetzten Eckeinrichtung nicht
zu groß werden zu lassen sind die Schenkel eines Eckteils des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders
unterschiedlich lang gewählt, wobei beim zusammensetzen zweier Eckteile sinnvollerweise
die kürzeren Schenkel aneinander liegen. Falls dies erwünscht ist, können aber auch
die längeren Schenkel zusammengesetzt werden. Somit hat man noch eine zusätzliche
Gestaltungsfreiheit was die Dachform angeht.
[0014] Soll bei einem Einsatz nur eine reine Dachkonstruktion ohne Wand erstellt werden,
z.B. wenn ein Dach sich auf einer oder beiden Seiten auf schon vorhandene Bausubstanz
stützt und eine zusätzliche Abstützung durch Wandträger unnötig oder gar aus Platzgründen
unmöglich macht, so kann ein erfindungsgemäßer Dachbinder mit Eckteilen an je einem
Ende eingesetzt werden und somit dank der unterschiedlichen Schenkellänge der Eckteile
des erfindungsgemäßen Dachbinders so ein fast überstandfreier, sauberer Abschluss
des Daches erreicht werden.
Es ist auch denkbar, die Dachhaut, welche aus in die Kedernuten einer den erfindungsgemäßen
Dachbinder mit Eckteil verwendenden Dachkonstruktion eingezogenen Kederplanen besteht,
über den Dachabschluss weiterzuführen, indem Kederschienen an der Stützkonstruktion
angebracht und fluchtend und so knickfrei wie möglich an die Nuten des Eckteils angesetzt
werden.
[0015] Der Vorteil der Verwendung von dreigurtigen Gitterträgern und Anbringung der Nuten
am Mittelgurt besteht darin, dass die statischen Spannungen auf Ober- und Untergurt
beschränkt sind, und der Mittelgurt im Neutralpunkt spannungsfrei ein einfaches Ein-
und wieder Ausziehen von Kederplanen erlaubt. Sind weiterhin auf einer Seite zwei
parallel verlaufende Kedernuten höhenversetzt angebracht, so ermöglicht dies, dass
entweder zwei durchgehende Planen verwendet werden können, oder dass man einzelne
Planensegmente mit einem großen überlappenden Traufenbereich einsetzen kann. Ersteres
hätte den Vorteil der kompletten Dichtheit und zudem die fast bestmögliche Wärmeisolation.
Man benötigt hierzu aber zwei Planen und hat damit einen höheren Aufwand, sowohl materiell
als auch bei der Montage. Bei letzterer Methode hingegen sind Dichtheit und auch Wärmeisolierung
nicht vollkommen, jedoch meistens immer noch gut genug, besonders wenn zusätzliche
isolierende Elemente in den Überlappbereich gesteckt werden. Der große Vorteil ist
aber, dass Planen einer einzigen Standardgröße verwendet werden können.
[0016] Falls dass das Eckteil des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders auch an beiden Enden
zum Anschluss gleichartige und gleichdimensionierte Gitterträger vorbereitet ist,
ergeben sich verschiedene vorteilhafte Konsequenzen. Zunächst ist zu nennen, dass
ein Einbau in zwei Richtungen erfolgen kann. Ist das Eckteil spiegelsymmetrisch gestaltet,
ergeben sich dadurch keinerlei statische Unterschiede und beschleunigt die Montage.
Jedoch ist es durchaus ebenfalls sinnvoll, ein nicht spiegelsymmetrisches Eckteil
zu verwenden. Dabei kann ein Schenkel länger sein als der andere, ansonsten aber ansonsten
für einen Einbau in beide Richtungen vorbereitet sein, oder der interne Aufbau, d.h.
Anzahl und Verlauf der Befestigungs- und Versteifungsstreben ist nicht symmetrisch,
etwa um in eine Richtung stärkere Kräfte aufnehmen und ableiten zu können als in eine
andere. Mit einem solchen Aufbau wäre es möglich eine gewisse geforderte Stabilität
mit kleinerem Materialeinsatz zu erreichen, jedoch zu dem Preis, dass das Eckteil
nur in einer Orientierung eingebaut werden müsste. Beide Formen der Asymmetrie können
auch gemeinsam angewandt werden.
Ein wichtiger Vorteil des hier offenbarten Fachwerkdachbinders mit Eckteil ist, dass
seine erfindungsgemäße Gestaltung es erlaubt, den gleichen Gitterträgertyp sowohl
als Dach- als auch als Wandträger einzusetzen. Damit reduziert sich nicht nur die
Zahl der verschiedenen auf Lager zu haltenden Teile sondern in ganz besonders vorteilhafter
Weise ist es so in vielen Fällen möglich, eine Überdachungskonstruktion oder Halle
zu bauen, die ohne zusätzliches stützendes Gerüst auskommt, welches langwierig im
Aufbau ist. Des Weiteren vereinfacht sich eine wetterdichte Verkleidung der Wände
gegenüber der Verwendung eines Gerüsts, denn mit dem Eckteil des erfindungsgemäßen
Fachwerkdachbinders kompatible Gitterträger verfügen schon über eine bzw. zwei übereinanderliegende
Kedernuten, die beim Zusammenbau fluchtend und knickfrei mit den Nuten des Eckteil
verbunden werden und es so erlauben, eine Dachhaut in Form einer mit Kedern versehenen
Plane auf einer Seite in die stützenden Wandgitterträger der Halle einzuführen, dort
nach oben zu ziehen und über das angeschlossene Eckteil, dann das Dach und das andere
Eckteil bis in die Gitterträger der gegenüberliegenden Wand und dort bis nach unten
zu führen und so die Halle komplett dicht zu schließen. Verwendet man zur Unterstützung
des Daches ein Gerüst, so ist es um den gleichen Witterungsschutz zu erreichen erforderlich,
an der Außenseite zusätzlich Kederschienen anzubringen. Dies ist an sich kein großes
Problem, ein solches stellt sich erst, dann, wenn diese Kederschienen fluchtend und
möglichst knickfrei an die des Eckteils angeschlossen werden sollen, denn in aller
Regel ragt das Dach über die Außenseite des Gerüsts hinaus und der Betrag dieses Überstandes
ist von Mal zu Mal verschieden.
[0017] Durch den erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinder mit Eckteil kann eine Halle oder Überdachung
also komplett oder fast komplett und ohne großen Aufwand abgedichtet und dabei auch
insbesondere der Spalt im Bereich der Traufen des Daches geschlossen werden, was nach
dem Stand der Technik nicht oder nur schwer möglich war. Die den Fachwerkdachbinder
mit Eckteil verwendende Überdachungskonstruktion erlaubt dabei die Realisierung diverser
Dachformen. Zum einen Pultdächer, die an einer Seite oder auf beiden Seiten auf schon
vorhandener Bausubstanz aufliegen können oder falls solche auf einer Seite nicht vorhanden
ist, durch ein Gerüst abstützbar sind, oder auch Firstdächer, bei denen erfindungsgemäße
Fachwerkdachbinder verwendet werden, welche der in der Regel aus zwei geraden Gitterträgern,
verbunden durch einen in der Mitte angebrachtes Firstsegment oder Firstteil aufgebaut
sind, wobei an mindestens einem in der Regel aber ein beiden vom Firstteil abgewandten
Enden der Gitterträger Eckteile angebracht sind. Diese Firstdächer können wie die
vorher beschriebenen Pultdächer auf einer vorhandenen Bausubstanz oder auf einer zusätzlichen,
neu zu errichtenden Stützkonstruktion aufgesetzt werden. Diese Stützkonstruktion zu
errichten ist im Allgemeinen ebenfalls mit einem großen Aufwand verbunden, vor allem
wenn hierfür speziell ein Gerüst aufgestellt werden muss. Der erfindungsgemäße Fachwerkdachbinder
erlaubt jedoch durch die Geometrie seines Eckteils, welches an beiden Enden über mit
demselben Typ Gitterträger kompatible Anschüsse verfügt, die im erfindungsgemäßen
Fachwerkdachbinder eingesetzten (Dach-) Gitterträger auch als Wandträger einzusetzen.
Genauso kann das Eckteil auch als ein Firstteil verwendet werden, wobei sich aufgrund
des im üblicherweise größeren Eckwinkels an der Traufe ein größerer Dachschrägewinkel
und damit ein kleinerer Dachknickwinkel ergeben würde, was zwar das Eigengewicht des
Daches pro Quadratmeter Bodenfläche erhöht, aber auch die zulässige Schneelast entsprechend
steigen lässt (sofern die Stützkonstruktion dafür ausgelegt ist).
[0018] Durch diese Einsatzmöglichkeiten wird der Bedarf an benötigten Teilen zum Errichten
einer überdachten temporären Hallenkonstruktion minimiert. Als einen weiteren Vorteil
ermöglicht der erfindungsgemäße Fachwerkdachbinder mit Eckteil durch die platzsparende
Ausführung des Eckteils einen montierten oder zumindest teilmonierten Transport zu
einem Einsatzort oder, bei demontiertem Transport erleichtert das Verladen, da das
erfindungsgemäße Eckteil, welches eine zweistückige Ecklösung ermöglicht, kleinere
Abmessungen gegenüber einer einstückigen Ecklösung hat.
[0019] Vorteilhafte Weiterbildung vorliegender Erfindung, die einzeln oder in Kombination
realisierbar sind, sollen im Weiteren erläutert werden.
[0020] Um eine Dach- und Wandhaut aus Kederplanen spannungsfrei und schnell einziehen und
wieder entfernen zu können, ist es vorteilhaft Gitterträger aus drei Gurten, Ober-,
Unter- und einem dazwischenliegenden Mittelgurt einzusetzen, wobei die Kedernuten
entlang der Seiten des Mittelgurtes verlaufen.
[0021] Um erfindungsgemäße Fachwerkdachbinder mit Eckteil auch als Mittelsegment und nicht
nur als Giebelsegment einer Dachanordnung einsetzen zu können, ist es notwendig auf
beiden Seiten des Mittelgurtes Kedernuten anzubringen. Diese sollten vorteilhafterweise
auf beiden Seiten den gleichen Abstand zueinander aufweisen und zumindest in knickfreien
Bereichen der Schenkel bzw. des Eckteils der Längserstreckung des Mittelgurtes parallel
folgen. Es bietet sich an, den Mittelgurt komplett aus einem Stück als Doppelkederschiene
auszuführen, die im Bereich des Knicks einen konstanten Biegeradius aufweist.
[0022] Da Keder von Dachplanen nicht beliebig flexibel und biegsam sind, ist darauf zu achten,
dass der Biegeradius der Kederschienen des Eckteils nicht zu klein gewählt ist, im
Allgemeinen sollte er so groß wie möglich gewählt werden.
[0023] Für eine vereinfachte Herstellung bietet es sich an, wenn die Schenkel des Eckteils
des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders außerhalb des Knickbereichs geradlinig verlaufen,
auch wenn dies aus statischen Gründen nicht die optimale Form ist, wobei, optimal'
hier im Sinne einer maximalen Traglast bei gegebenem Materialeinsatz und zu überdachender
Fläche zu verstehen ist.
Ebenfalls statisch nicht optimal ist es, wenn beide Schenkel die gleichen Abstände
zwischen den Gurten aufweisen, doch hat dies enorme praktische Vorteile. Zum einen
ebenfalls für die Herstellung, da gleichartige Streben verwendet werden können, jedoch
ist der größte Vorteil, dass auf beiden Seiten des Eckteils Gitterträger gleicher
Dimensionierung anschließbar sind. Somit ist es möglich für den erfindungsgemäßen
Dachbinder wie auch die Wandträger einer eventuell nötigen Stützkonstruktion denselben
Typ Gitterträger einzusetzen, was in sehr vorteilhafter Weise die Zahl der unterschiedlichen
benötigten Teiletypen minimiert.
[0024] Die den erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinder mit Eckteil verwendende Dachanordnung
setzt vorteilhafterweise eine Dachhaut ein, welche als eine Kederplane ausgeführt
ist. An der Stützeinrichtung bzw. an den Wandträgern sollten zum Einführen einer solchen
Kederplane ebenfalls Kedernuten bzw. Schienen mit solchen Nuten vorgesehen sein. Diese
werden fluchtend und knickfrei an die Kederschienen des Eckteils angesetzt und erlauben
es somit, dass eine Dachhaut bzw. Kederplane unten in das Wandstück eingeführt, bis
nach oben geschoben, dann über das Eckteil in das Dach hineingezogen und dort weiter
bis zum First geführt oder sogar bis auf die andere Seite herumgeführt werden kann.
[0025] Des Weiteren empfiehlt es sich, die variablen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
des Eckteils des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders mit Eckteil, die durch die
Anschließbarkeit von gleichartigen Gitterträgern auf beiden Seiten des Eckteils ermöglicht
wird, dafür auszunutzen, dass als Stützkonstruktion bzw. als Wandträger einer solchen
Stützkonstruktion die gleichen Gitterträger wie für die Dachbinder eingesetzt werden.
Dies hat den offensichtlichen Vorteil, mit nur einer Art von Teilen für Wand, als
auch für das Dach auskommen zu können, was eine signifikante Vereinfachung und Beschleunigung
der Montage sowie Lagerhaltung als positive Konsequenzen hat.
[0026] Werden für den erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinder sowie die Wandträger der Stützkonstruktion
Eckteile und Gitterträger mit doppelten Kederschienen verwendet, so ist es möglich,
entweder zwei Planen um den abzudichtenden Bereich herumzuführen und somit eine vollständige
Dichtheit mit einer sehr guten Wärmeisolierung zu verbinden, oder es ist möglich,
einzelne Planenstücke höhenversetzt überlappen zu lassen, wodurch keine vollständige
Dichtheit und auch keine ganz so gute Wärmeisolierung erreicht wird, jedoch der Montageaufwand
wesentlich geringer ausfällt, da Planenstücke bzw. Segemente gleicher Größe bzw. einer
einzigen Standardgröße verwendet werden können. Diese Standardgröße muss auch nicht
an die Größe der aufzubauenden Dachanordnung angepasst sein, dass Überlappungen an
beliebigen Stellen möglich sind.
[0027] Kederschienen mit Doppelnuten haben den weiteren Vorteil, dass sie es erlauben, auch
Blech als Dachhaut zu verwenden. Dies kann so funktionieren, dass in die doppelten
Kederschienen Adapter eingesetzt werden, welche entsprechend vorbereitete Kassettenbleche
halten können.
[0028] In vorteilhafter Weise ist es auch möglich, ohne gesondertes Firstteile auszukommen,
wenn nämlich an dessen Stelle eine aus zwei Eckteilen des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders
zusammengesetzte Eckeinrichtung eingesetzt wird. Da der Knickwinkel des Firsts bei
üblichen Dachordnungen kleiner ist als der der Traufe, ergäbe sich durch diese Verwendung
von Eckteilen als Firstteil ein größerer Dachschrägewinkel. Wird jedoch ein Knickwinkel
von 60° gewählt, so kann das erfindungsgemäße Eckteil sowohl in seiner eigentlichen
Funktion als Eckteil oder auch als Firstteil dienen, ohne dass sich die Dachgeometrie
ändert.
[0029] Für eine besonders gute Dichtheit und Wärmeisolierung empfiehlt es sich, zwei durchgehende
Planen zu verwenden, was ebenfalls nur mittels eines Eckteils mit doppelten Kedernuten
möglich ist.
[0030] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus denen im folgenden Anhang der Abbildungen erläuterten bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Diese dienen nur der Illustration und sollen die vorliegende Erfindung in keiner Weise
einschränken.
[0031] Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines im erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinder
eingesetzten Eckteils
- Figur 2:
- Schnitt durch eine erfindungsgemäße Dachanordnung als Satteldach mit erfindungsgemäßen
Fachwerkdachbindern mit Eckteilen und daran über eine aus je zwei Eckteilen aufgebauten
Eckeinrichtung angeschlossenen Wandträgern
- Figur 3:
- wie Figur 2 mit zusätzlichen Gerüsten zur beidseitigen Abstützung
- Figur 4:
- wie Figur 3, jedoch ohne Wandträger und mit nur einem Eckteil auf jeder Seite des
erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders
- Figur 5:
- Schnitt durch ein Satteldach, bei dem das eine Eckeinrichtung aus zwei Eckteilen eines
erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders als Firstteil eingesetzt ist
- Figur 6:
- Schnitt durch eine als Pultdach ausgeführt Dachanordnung, welche auf beiden Seiten
durch ein Gerüst unterstützt ist
[0032] Figur 1 zeigt in Draufsicht eine Ausführung eines Eckteils 11 eines erfindungsgemäßen
Fachwerkdachbinders mit Eckteil 1, bestehend aus zwei ungleichlangen Schenkeln 2,
die als Gitterträger ausgeführt sind und über Obergurt 3, Untergurt 5 und einen Mittelgurt
4 verfügen, welche durch senkrechte Befestigungsstreben 6 und diagonale Versteifungsstreben
7 miteinander mechanisch verbunden sind. An den Seiten des Mittelgurts 4 entlang verlaufen
zwei parallele Kedernuten 9, welche höhenversetzt und am Knickpunkt des Eckteils,
also dort wo die beiden Schenkel unter einem Winkel aneinander stoßen, in einem konstanten
Radius gebogen sind. Zwei solche asymmetrischen Eckteile 11 können zu einer, symmentrischen,
zweistückigen Eckeinrichtung 11' mit dem doppelten effektiven Knickwinkel zusammengefügt
werden.
[0033] Figur 2 zeigt den Schnitt durch eine erfindungsgemäße Überdachungskonstruktion 100
als Satteldach, bestehend aus erfindungsgemäßen Fachwerkdachbindern 1, welche sich
wiederum aus einem zentralen Firstteil 12 und zwei geraden anschließenden Gitterträgern
10 mit daran angeschlossenen Eckteilen 11 zusammensetzen. Die erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinder
1 sind über weitere Eckteile 11 links und rechts mit als Abstützung dienenden Wandträgern
10 verbunden, welcher in vorteilhafterweise aus zu den Gitterträgern 10 der erfindungsgemäßen
Fachwerkdachbinder 1 identischen Gitterträgern 10 gebildet sind. Die Stabilität dieser
Konstruktion 100 ist bei vielen Spannweiten so, dass keine zusätzliche Abstützung,
etwa durch ein speziell zu diesem Zweck errichtetes Gerüst, nötig ist.
[0034] In Figur 3 ist ähnlich wie in Figur 2 ein Schnitt durch eine erfindungsgemäße Überdachungskonstruktion
in Satteldachbauweise 100 zu sehen, bei der erfindungsgemäße Fachwerkdachbinder 1
aus Firstteil 12 mit darin beidseitig eingeschlossenen (Dach-)Gitterträgern 10 und
wiederum daran angeschlossenen Eckeinrichtungen 11' bestehend aus zwei Eckteilen 11
mit Wandträgern 10 verbunden sind, die wie in Figur 2 aus den Dachträgern identischen
Gitterträgern 10 bestehen. Jedoch ist im Unterschied zu Figur 2 das Firstteil durch
eine zusätzliche Einrichtung 20 versteift. Außerdem ist hier jedoch als zusätzliche
Stütze ein Gerüst 30 zu sehen, welches mit Hilfe der Wandträger 10 und den darin eingeführten
Kederplanen, welche am Wandfuß in mit dem Gerüst 30 verbundenen Kederschienen 35 bis
zum Boden fortgeführt sind, gegen dem Einfluss der Witterung, wie Regen, Wind oder
Schlagregen geschützt sind, so dass ein problemloses Arbeiten in dem von Planen umschlossenen
Innenraum möglich ist.
[0035] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überdachungskonstruktion
als Satteldach 100 mit erfindungsgemäßen Fachwerkdachbindern aus Firstteilen 12 und
darin beidseitig eingeschlossenen Gitterträgern 10 und wiederum an diese angeschlossenen
Eckteilen 11. Diesmal sind jedoch keine Wandträger 10 vorhanden und es wurde darauf
verzichtet aus Paaren von Eckteilen 11 Eckeinrichtungen 11' zu bilden, so wie dies
in den Figur 2 und 3 gezeigt ist. In diesem Fall dienen die Eckteile 11 nicht dem
Anschluss an die Wandträger, sondern dazu, das Dach über die Stützkonstruktion hinausragen
zu lassen. In diesem wird die Dachhaut in außen an einem als Stützkonstruktion dienenden
Gerüst 30 angebrachten Kederschienen an der Wand hinabgeführt und so ein Schutz gegen
Witterungseinflüsse einschließlich eines genügend dichten Abschlusses des problematischen
Traufenspaltes erreicht.
Die Kederschienen 35 der Wand werden hierzu an der Traufe in fluchtend und weitgehend
knickfrei an die Kederschienen bzw. Nuten des Eckteils 11 herangeführt.
[0036] Figur 5 zeigt eine weitere vorteilhafte Verwendung einer aus zwei Eckteilen 11 erfindungsgemäßer
Fachwerkdachbinder 1 zusammengesetzter Eckeinrichtung 11' als Ersatz für ein Firstteil
eines Satteldaches 102. Der Dachschrägewinkel dieses Daches ist dabei gegenüber dem
Winkel des in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Satteldach erhöht. Die mechanische Abstützung
erfolgt durch ein Gerüst 30.
[0037] Figur 6 zeigt eine erfindungsgemäße Überdachungskonstruktion als Pultdach 200 mit
einer Eckeinrichtung 11' aus zwei Eckteilen 11 des erfindungsgemäßen Fachwerkdachbinders
auf einer und einem einstückigen, asymmetrischen erfindungsgemäßen Eckteil nach Figur
1 auf der anderen Seite. Als Unterstützung werden auf beiden Seiten Gerüste 30 eingesetzt,
jedoch erfolgt die Abdichtung auf der einen Seite mittels eines über die Eckeinrichtung
11' angeschlossenen Wandträgers 10 und auf der anderen mittels außen am Gerüst 30
angebrachten Kederschienen 35.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Fachwerkdachbinder mit Eckteil
- 10
- Gitterträger (Wand oder Dach)
- 11
- Eckteil
- 11'
- Eckeinrichtung aus zwei Eckteilen
- 2
- Schenkel eines Eckteils
- 3
- Obergurt
- 4
- Mittelgurt
- 5
- Untergurt
- 6
- Verbindungs-Befestigungsstrebe
- 7
- schräge Versteifungsstrebe
- 9
- Kedernut
- 12
- Firstteil
- 20
- Firstversteifungseinrichtung
- 30
- Stützkonstruktion
- 35
- Kederschiene
- 100
- Satteldachkonstruktion mit Firstteil
- 102
- Satteldachkonstruktion mit Eckteil als Firstteil
- 200
- Pultdachkonstruktion
1. Fachwerkdachbinder (1) einer Dachanordnung umfassend
- mindestens einen Gitterträger (10) und
- mindestens ein Eckteil (11), das Eckteil (11) umfassend
o zwei Schenkel (2), die einen von 0° verschiedenen Knickwinkel bilden
- wobei die Schenkel (2) und Gitterträger (10) als Gitterträger bestehend aus mindestens
zwei Gurten mit dazwischen verlaufenden Verbindungs-Befestigungsstreben (6) und Schräg-Versteifungsstreben
(7) ausgeführt sind und die offenen Enden zum Anschluss an weitere Gitterträger vorbereitet
sind
- entlang eines der Gurte der Schenkel (2) sowie des Gitterträgers (10) parallel zu
deren Längserstreckung verlaufende Kedernuten (9), in die ein Keder einer Dachhaut,
insbesondere einer Plane, in Längsrichtung einziehbar ist
- Eckteil (11) und Gitterträger (10) mit jeweils einem Ende miteinander verbunden
sind
dadurch gekennzeichnet, dass
- die beiden Schenkel (2) des Eckteils (11) unterschiedlich lang sind
- der Knickwinkel des Eckteils (11) kleiner ist als ein Dachknickwinkel der Dachanordnung.
2. Fachwerkdachbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (2) und die Gitterträger (10) aus Obergurt (3), Untergurt (5) und Mittelgurt
(4) mit dazwischen verlaufenden Verbindungs-Befestigungsstreben (6) und Schräg-Versteifungsstreben
(7) aufgebaut sind.
3. Fachwerkdachbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Seite der Mittelgurte (4) zwei parallel verlaufende Kedernuten (9) vorhanden
sind.
4. Fachwerkdachbinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten der Mittelgurte (4) zwei parallel verlaufende Kedernuten (9) im
gleichen Abstand zueinander angeordnet sind.
5. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Stoßstelle abgewandten Enden der Schenkel (2) des Eckteils (11) gleich dimensioniert
sind.
6. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (2) des Eckteils (11) im Wesentlichen gerade sind.
7. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kedernuten (9) überall einen von Null verschiedenen minimalen Biegeradius aufweisen.
8. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckteil (11) einstückig ist.
9. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Eckteil (11) mehrstückig ist.
10. Eckteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Gurte (3,4,5) der Gitterträgerschenkel (2) äquidistant verlaufen.
11. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als ein Eckteil (11) vorhanden ist.
12. Fachwerkdachbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehr als ein Gitterträger (10) vorhanden ist.
13. Fachwerkdachbinder nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Firstteil vorhanden ist, welches mit seinen Enden mit je einem der Gitterträger
(10) verbunden ist.
14. Dachanordnung umfassend
- Fachwerkdachbinder (1) nach einem der Ansprüche 1 - 13
- eine Stützeinrichtung (30)
- eine Dachhaut,
wobei mindestens zwei Dachbinder (1) parallel zueinander auf die Stützeinrichtung
(30) aufgesetzt sind und zwischen sich die Dachhaut halten,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Dachhaut ohne Unterbrechung über die Traufe des Daches geführt ist und dabei
in ihrem Verlauf beim Übergang von Dach zu Wand mehr als einen Knick beschreibt.
15. Dachanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachhaut eine mit Kedern versehene Plane ist.
16. Dachanordnung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stützeinrichtung (30) Kedernuten (9) vorhanden sind, in denen die Dachhaut
geführt ist.
17. Dachanordnung nach einem der Ansprüche 14 - 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützkonstruktion (30) Gitterträgern (10) umfasst.
18. Dachanordnung nach einem der Ansprüche 14 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass Eckteile (11) nach einem der Ansprüche 3 - 13 verwendet sind.
19. Dachanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachhaut eine mehrstückige Plane ist, die an mehreren Stellen, insbesondere ggf.
an der Traufe des Daches, mittels der doppelten Kedernuten (9) vertikal versetzt und
horizontal überlappend angeordnet sind.
20. Dachanordnung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass alle Planenstücke der Dachhaut dieselben Abmessungen haben.
21. Dachanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachhaut aus Blechen besteht, die mittels in die doppelten Kedernuten eingesteckter
Adapter gehalten sind.
22. Dachanordnung nach einem der Ansprüche 14 - 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein ggf. vorhandenes Firstteil (12) aus Eckteilen (11), insbesondere aus zwei mit
den Enden ihrer kurzen Schenkel (2) verbundenen Eckteilen (11), gebildet ist.
23. Dachanordnung nach einem der Ansprüche 14 -18 oder 20 - 22, dadurch gekennzeichnet, dass zwei übereinanderliegende, durchgehende Planen verwendet sind.