[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Falleneinsatz, welcher in ein herkömmliches
Schließblech einer Tür eingebaut werden kann und mittels dessen sich die Schlossfalle
eines Türschlossmechanismus freigeben lässt, ohne dass hierzu die Schlossfalle des
Türschlossmechanismus mittels eines Schlüssels oder durch Betätigung eines Türdrückers
zurückgezogen bzw. betätigt werden muss.
[0002] Für solch eine bedingte Freigabe der Schlossfalle eines Türschlossmechanismus finden
beispielsweise bei Haustüren von Mehrfamilienhäusern häufig elektrisch betätigbare
Türöffnereinsätze Verwendung, deren Sperrfunktion mittels eines Hebels außer Kraft
gesetzt werden kann, wobei in diesem entsperrten Zustand die Tür jedoch gegen unbeabsichtigtes
Öffnen beispielsweise durch Windböen nach wie vor gesichert ist. Allerdings kann die
Tür ohne Betätigung der Schlossfalle aufgedrückt bzw. aufgezogen werden, sofern die
Türöffnungskraft groß genug ist.
[0003] Allerdings sind derartige elektrisch betätigbare Türöffnereinsätze nicht nur verhältnismäßig
teuer, sondern benötigen aufgrund ihrer Baugröße, die insbesondere auf deren elektromechanische
Entriegelungsorgane zurückzuführen sind, spezielle Ausfräsungen am Türrahmen, um den
Türöffnereinsatz aufnehmen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Falleneinsatz zum Einbau in
ein Schließblech einer Tür zur bedingten Freigabe einer Schlossfalle eines Türschlossmechanismus
zu schaffen, der eine möglichst geringe Einbautiefe aufweist, so dass keine aufwendigen
Ausfräsungen am Türrahmen bzw. an der Türzarge benötigt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Falleneinsatz gelöst, der die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist.
[0006] Der erfindungsgemäße Falleneinsatz umfasst eine Gegenfalle, mit der die Schlossfalle
eines Türschlossmechanismus in Anlage gelangen kann, um so die Tür in ihrer geschlossenen
Stellung zu halten. Ferner umfasst der Falleneinsatz einen Montagekörper, an dem die
Gegenfalle zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung verschiebbar ist
und über den die Gegenfalle gegebenenfalls mittelbar in bzw. an einem Türschließblech
angebracht werden kann. Die Freigabestellung ist dabei jene Stellung der Gegenfalle,
in der diese kein Hindernis für die ausgefahrene Schlossfalle darstellt; demgegenüber
ist die Sperrstellung jene Stellung der Gegenfalle, in der diese mit der ausgefahrenen
Schlossfalle in Anlage gelangt, wenn versucht wird, die Tür ohne Betätigung der Schlossfalle
zu öffnen. Des Weiteren verfügt der Falleneinsatz über ein Federelement, das die Gegenfalle
in ihre Sperrstellung zurückdrängt, wenn sie aus der Sperrstellung in Richtung der
Freigabestellung ausgelenkt wurde. Die Gegenfalle ist dabei nun entgegen der Federwirkung
des Federelements in der Türebene der geschlossenen Tür verschiebbar an dem Montagekörper
angebracht, was bedeutet, dass die Gegenfalle eine im Wesentlichen translatorische
Bewegung in der Türebene der geschlossenen Tür ausführt, wenn sie aus der Sperrstellung
in die Freigabestellung gedrückt wird.
[0007] An dieser Stelle sei angemerkt, dass sich die hier verwendeten Bewegungs- und Richtungsangaben
auf den Einbauzustand des Falleneinsatzes in einer Türzarge bzw. einem Türrahmen beziehen.
Insbesondere bezieht sich die Präposition "vor" auf eine Position bezüglich des Montagekörpers,
die der Türöffnung des Türrahmens zugewandt ist. Demgegenüber bezieht sich die Präposition
"hinter" auf eine Position bezüglich des Montagekörpers, die sich auf der der Türöffnung
gegenüberliegenden Seite des Montagekörpers befindet.
[0008] Im Unterschied zu herkömmlichen elektrisch betätigbaren Türöffnereinsätzen führt
bei dem erfindungsgemäßen Falleneinsatz also die Gegenfalle keine Schwenkbewegung
sondern eine translatorische Verschiebebewegung aus, um ausgehend von ihrer Sperrstellung
in ihre Freigabestellung zu gelangen. Hierdurch kann die Einbautiefe des Falleneinsatzes
klein gehalten werden, da kein Platz hinter dem Montagekörper benötigt wird, in den
die Gegenfalle einschwenkt, wie dies bei herkömmlichen elektrisch betätigten Türöffnereinsätzen
der Fall ist; vielmehr kann sich erfindungsgemäß die Gegenfalle in ihrer Sperrstellung
im Wesentlichen vor dem Montagekörper befinden und der Montagekörper kann eine Ausnehmung
zur Aufnahme der Gegenfalle in ihrer Freigabestellung definieren, in die sie beim
Öffnen der Tür durch die ausgefahrene Schlossfalle des Türschlossmechanismus entgegen
der Federkraft des Federelements hineingedrückt wird. Zur Aufnahme der Gegenfalle
in ihrer Freigabestellung wird somit kein Platz hinter dem Montagekörper benötigt.
[0009] Der Falleneinsatz weist folglich eine geringe Einbautiefe auf, so dass keine zusätzlichen
Ausfräsungen am Türrahmen zur Aufnahme des Falleneinsatzes erforderlich werden.
[0010] Da die Gegenfalle durch das Federelement nur in ihre Sperrstellung gedrängt wird,
ohne jedoch in dieser zu verriegeln, kann die Gegenfalle dadurch in ihre Freigabestellung
zurück gedrängt und somit die Tür geöffnet werden, dass die Tür aufgezogen bzw. aufgedrückt
wird. Im Falle, dass die Schlossfalle an jener Seite, die mit der Gegenfalle in Anlage
gelangt, eine abgeschrägte Fläche aufweist, so dass sich die Schlossfalle in Richtung
ihres freien Endes keilförmig verjüngt, drückt nämlich die in Rede stehende abgeschrägte
Fläche der Schlossfalle die Gegenschlossfalle nach hinten zurück, sofern die Türöffnungskraft
einen bestimmten Betrag überschreitet. Sofern sich die Gegenschlossfalle selbst in
Richtung ihres freien Endes verjüngt und/oder die Gegenschlossfalle drehbar um sich
selbst gelagert ist, wie dies nachfolgend noch genauer erläutert wird, kann der Falleneinsatz
jedoch auch durch herkömmliche Schlossfallen betätigt werden, die keine abgeschrägte
Fläche besitzen.
[0011] Da der erfindungsgemäße Falleneinsatz über keine elektromechanischen Entriegelungsorgane
verfügt und damit ausgestattete Türen somit im Grunde genommen immer geöffnet werden
können, sofern die Türöffnungskraft groß genug ist, eignet sich der Falleneinsatz
beispielsweise besonders für Türen von Ladenlokalen, da diese in aller Regel nur nachts
abgesperrt werden, wohingegen es tagsüber erwünscht ist, die Tür unverschlossen in
ihrer geschlossenen Position gegen unbeabsichtigtes Öffnen beispielsweise durch Windböen
zu halten.
[0012] Im Folgenden wird nun auf bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Falleneinsatzes
eingegangen. Weitere Ausführungsformen können sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung sowie den Zeichnungen ergeben.
[0013] So ist es gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass der Montagekörper zwei lineare
Führungen zur Führung der Gegenfalle zwischen ihrer Sperr- und ihrer Freigabestellung
aufweist, wobei die Führungen vorzugsweise einstückig bzw. materialeinheitlich mit
dem Montagekörper ausgebildet sind. Die Gegenfalle erstreckt sich dabei zwischen den
beiden Führungen und ist an einander gegenüberliegenden Enden durch die beiden Führungen
in der Türebene der geschlossenen Tür verschiebbar zwischen ihrer Sperr- und Freigabestellung
geführt. Die Führungen dienen somit nicht nur zur Vorgabe der Bewegungsrichtung zwischen
der Sperr- und der Freigabestellung, sondern verhindern gleichermaßen, dass die Gegenfalle
senkrecht zur Ebene der geschlossenen Tür ausweichen kann, wie dies beispielsweise
dann der Fall wäre, wenn die Gegenfalle nur an mehreren sich in der Türebene der geschlossenen
Tür erstreckenden Schraubenfedern befestigt wäre.
[0014] Um die Einbautiefe des Falleneinsatzes weiter zu reduzieren, kann der Montagekörper
gemäß einer weiteren Ausführungsform einen Plattenabschnitt umfassen, von dem an zwei
einander gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Flansch mit einer darin ausgebildeten
linearen Führung absteht, wobei sich die Gegenfalle entsprechend den voranstehenden
Erläuterungen zwischen den beiden Flanschen erstreckt und durch die Führung des jeweiligen
Flansches in der Türebene der geschlossenen Tür verschiebbar zwischen ihrer Sperr-
und ihrer Freigabestellung geführt ist. Im Bereich zwischen den beiden Flanschen wird
somit eine Ausnehmung definiert, in der die Gegenfalle in ihrer Freigabestellung zu
liegen kommt, so dass zur Aufnahme der Gegenfalle in ihrer Freigabestellung kein zusätzlicher
Platz hinter dem Montagekörper benötigt wird. Die Einbautiefe des Falleneinsatzes
ist somit gering, sodass keine speziellen Ausfräsungen am Türrahmen benötigt werden,
um den Türöffnereinsatz aufnehmen zu können.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Gegenfalle drehbar
in den linearen Führungen geführt ist, wozu die Gegenfalle an ihren einander gegenüberliegenden
Enden jeweils einen zylindrischen Zapfen aufweist, wobei jeder dieser Zapfen in eine
lineare Führung des Montagekörpers eingreift, die sich in der Türebene der geschlossenen
Tür erstreckt. Die Gegenfalle kann somit nicht nur translatorisch weggedrückt sondern
gleichzeitig auch gedreht werden, wodurch der Falleneinsatz noch weniger Einbautiefe
benötigt, wie dies nachfolgend noch genauer erläutert wird.
[0016] Insbesondere wenn die Gegenfalle entsprechend den voranstehenden Erläuterungen drehbar
in Führungen des Montagekörpers gelagert ist, kann es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen sein, dass die Gegenfalle die Gestalt eines geraden Prismas mit regelmäßig
polygonaler Grundfläche und insbesondere die Gestalt eines regelmäßigen Dreiecksprismas
aufweist, wobei zusätzlich die Seiten des die Grundfläche bildenden Polygons konkav
und/oder die Ecken konvex gewölbt ausgebildet sein können. Diese Ausgestaltung ermöglicht
es, dass sich die Gegenfalle um sich selbst drehen kann, wenn auf diese über die ausgefahrene
Schlossfalle eine entsprechende Kraft aufgebracht wird. Die Gegenfalle schnappt dabei
um, sobald die auf sie aufgebrachte Kraft einen bestimmten Betrag übersteigt, wodurch
die Person, die die Tür zu öffnen versucht, eine taktile Rückmeldung erhält. Darüber
hinaus wird die Gegenfalle aufgrund ihrer drehbaren Lagerung gleichmäßiger abgenützt,
wodurch der Verschleiß der Gegenfalle reduziert werden kann.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Federelement eine
Blattfeder ist, die frei auskragend an dem Montagekörper angebracht ist, wobei das
frei auskragende Ende der Blattfeder an der Gegenfalle lose bzw. unbefestigt anliegt,
um die Gegenfalle in ihre Sperrstellung zu drängen. Wenn die Gegenfalle beispielsweise
als Dreiecksprisma ausgeführt ist, liegt dasselbe mit einer Seitenfläche an der Blattfeder
an. Wird nun mittels der Schlossfalle eine Druckkraft auf die Gegenfalle ausgeübt,
so weicht diese aufgrund der Abschrägung der kraftbeaufschlagten Seitenfläche entgegen
der Federkraft der Blattfeder zusammen mit dieser nach hinten aus. Überschreitet die
auf die Gegenfalle aufgebrachte Kraft schließlich einen bestimmten Betrag, so weicht
die Gegenfalle urplötzlich aus, indem sie sich um sich selbst dreht und schließlich
umschnappt, wodurch die Schlossfalle des Türschlossmechanismus freigegeben wird.
[0018] Dadurch, dass ein vollflächiger Kontakt zwischen dem Federelement und der Blattfeder
besteht, kann die Gegenfalle nicht oder nur geringfügig verkanten, wenn auf sie im
Rahmen der Öffnungsbewegung einer Tür über die Türschlossfalle eine Kraft aufgebracht
wird. Davon abgesehen weist eine Blattfeder im Vergleich zu anderen Federarten nur
eine geringe Bauhöhe auf, womit ebenfalls die benötigte Einbautiefe des Falleneinsatzes
klein gehalten werden kann.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Federsteifigkeit
des Federelements und insbesondere die frei auskragende Länge der Blattfeder veränderbar
ist.
[0020] Hierzu kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Falleneinsatz
im Bereich einer rampenförmigen Ausnehmung des Montagekörpers, in den die frei auskragende
Länge der Blattfeder ausweicht, wenn die Gegenfalle entgegen der Federkraft der Blattfeder
in ihre Freigabestellung gedrängt ist, ein verstellbares Justierelement als Unterlage
für die Blattfeder aufweist, an dem die Blattfeder aufliegt und das je nach Verstellstellung
die frei auskragende Länge der Blattfeder bestimmt bzw. verändert. Auf diese Weise
kann der Öffnungswiderstand, der dem Öffnungsvorgang der Tür durch den Falleneinsatz
entgegengebracht wird, bedarfsweise eingestellt werden. So kann beispielsweise der
Widerstand, der durch den Falleneinsatz aufgebracht wird, bei einer verhältnismäßig
schweren Tür reduziert und bei einer vergleichsweise leichten Tür erhöht werden, so
dass ungeachtet vom Gewicht der Tür stets annähernd dieselbe Kraft zum Öffnen der
jeweiligen Tür aufgebracht werden muss.
[0021] Da sich das Justierelement zwischen der Blattfeder und dem Montagekörper befindet
und somit von der Blattfeder verdeckt ist, ist es zu Einstellzwecken nur schlecht
zugänglich. Um daher den Falleneinsatz zur Einstellung der Federsteifigkeit nicht
zerlegen zu müssen, ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass die
Blattfeder im Bereich des Justierelements eine Durchbrechung aufweist, die Zugriff
auf das Justierelement ermöglicht.
[0022] Zwar ist es denkbar, den Montagekörper derart auszugestalten, dass dieser unmittelbar
an einem Türschließblech angebracht werden kann. Um jedoch eine Feinjustierung des
Montagekörpers zu ermöglichen, ist es gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgesehen,
dass der Falleneinsatz einen Montageträger umfasst, an dem der Montagekörper anbringbar
ist und mittels dessen der Montagekörper mittelbar an einem Türschließblech angebracht
werden kann. Der Montagekörper kann somit in unterschiedlichen Montagepositionen an
dem Montageträger angebracht werden, wozu es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen ist, dass der Montagekörper zu Zwecken der Justierung des Falleneinsatzes
zumindest ein Langloch in seinem Plattenabschnitt aufweist, durch das sich ein Befestigungselement
in dem Montageträger erstreckt. Zu Zwecken der Justierung muss somit lediglich das
Befestigungselement gelöst werden, so dass der Montagekörper durch das Langloch geführt
bezüglich des Montagekörpers verschoben werden kann.
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung nun rein exemplarisch unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben, in denen:
- Fig. 1 bis 3
- ein Schließblech mit einem erfindungsgemäßen Falleneinsatz während drei unterschiedlichen
Bewegungsphasen eines Türöffnungsvorgangs einschließlich entsprechender Details zeigen;
- Fig. 4
- eine perspektivische auseinandergezogene Ansicht eines erfindungsgemäßen Falleneinsatzes
zeigt;
- Fig. 5 und 6
- perspektivische Ansichten des Falleneinsatzes ohne Blattfeder zeigen; und
- Fig. 7 bis 9
- drei unterschiedliche Querschnittsformen einer Gegenfalle zeigen.
[0024] Die Fig. 1 zeigt in perspektivischer Übersichtsdarstellung ein Schließblech 12 mit
einer Ausnehmung 14, in die ein erfindungsgemäßer Falleneinsatz 10 eingesetzt ist,
welcher von hinten an dem Schließblech 12 anliegt und mittels Befestigungsschrauben
15 an dem Schließblech 12 befestigt ist. In der Fig. 1 ist von dem Falleneinsatz 10
im Wesentlichen nur dessen Gegenfalle 20 erkennbar, die zur bedingten Freigabe der
Schlossfalle 16 eines hier nicht dargestellten Türschlossmechanismus einer ebenfalls
nicht dargestellten Tür dient.
[0025] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4, 5 und 6 der genauere Aufbau einer
beispielhaften Ausführungsform eines Falleneinsatzes 10 in Detail erläutert. Wie am
besten der Fig. 4 entnommen werden kann, umfasst der dargestellte Falleneinsatz 10
einen Montagekörper 22 mit einem Plattenabschnitt 24, von dem an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten jeweils ein Flansch 26 mit einer darin ausgebildeten als Führung 28 dienenden
Nut ausgebildet ist, wobei sich die Gegenfalle 20 zwischen diesen beiden Flanschen
26 erstreckt (siehe Fig. 5). Die Gegenfalle 20 weist dabei an ihren einander gegenüberliegenden
Enden jeweils einen zylindrischen Zapfen 30 auf, der in die jeweils zugehörige Führung
28 von hinten eingeführt ist, was dadurch möglich ist, dass die Führungen 28 nach
hinten offen sind. Die Gegenfalle 20 ist somit durch die Führungen 28 an dem Montagekörper
22 zwischen ihrer Freigabe- und ihrer Sperrstellung verschiebbar gelagert, um eine
translatorische Verschiebebewegung in der Türebene der geschlossenen Tür auszuführen,
was dadurch möglich wird, dass sich die Führungen 28 in Richtung der Ebene der geschlossenen
Tür erstrecken. Da der Montagekörper 22 zwischen den beiden Flanschen 26 eine Ausnehmung
25 zur Aufnahme der Gegenfalle 20 in ihrer Freigabeposition definiert, wird somit
kein zusätzlicher Platz hinter dem Montagekörper 22 benötigt, um die Gegenfalle 20
in ihrer Freigabestellung aufnehmen zu können.
[0026] Wie der Fig. 4 ferner entnommen werden kann, weist der Plattenabschnitt 24 des Montagekörpers
22 eine rampenförmige Ausnehmung 32 auf, wobei diese Ausnehmung 32 zur teilweisen
Aufnahme der Blattfeder 34 des Falleneinsatzes 10 dient. Zur Lagesicherung der Blattfeder
34 an dem Montagekörper 22 weist die Blattfeder 34 an ihrem Ende, an dem sie am oberen
Ende der rampenförmigen Ausnehmung 32 aufliegt, zwei Löcher 35 auf, in die zwei Zapfen
36 eingreifen, die an dem oberen Ende der rampenförmigen Ausnehmung 32 an dem Montagekörper
22 ausgebildet sind. Da das mit den beiden Löchern 35 versehene Ende der Blattfeder
34 im eingebauten Zustand des Falleneinsatzes 10 in einem Schließblech 12 an dessen
Rückseite zu liegen kommt, ist somit die Blattfeder 34 aufgrund der Verspannung des
Montagekörpers 22 gegen das Schließblech 12 mittels der Befestigungsschrauben 15 fest
eingespannt, wobei sie einen frei auskragenden Federabschnitt aufweist, an dessen
Ende die Gegenfalle 20 von vorne anliegt. Somit wird die Gegenfalle 20 von der Blattfeder
34 nach vorne in ihre Sperrstellung gedrängt, und zwar insbesondere dann, wenn die
Gegenfalle 20 nach hinten in Richtung ihrer Freigabestellung ausgelenkt wird.
[0027] Wie den Fig. 4 bis 6 des Weiteren entnommen werden kann, ist im Bereich der rampenförmigen
Ausnehmung 32 eine Vertiefung 38 ausgebildet, in der sich ein nockenförmiges Justierelement
40 befindet, welches mit einem Zapfen 41 in eine entsprechende Ausnehmung in der Vertiefung
38 eingreift, so dass das Justierelement 40 um die durch den Zapfen 40 definierte
Drehachse verschwenkt werden kann. Wird das Justierelement 40 gemäß Fig. 5 ganz nach
links geschwenkt, so ist die Auflagefläche für die Blattfeder 34 kleiner als in der
in der Fig. 6 dargestellten Stellung des Justierelements 40, in der dieses ausgehend
von der in der Fig. 5 dargestellten Stellung nach rechts verschwenkt wurde. Somit
ist in der in der Fig. 5 dargestellten Stellung des Justierelements die frei auskragende
Länge der Blattfeder 34 größer als in der in der Fig. 6 dargestellten Stellung des
Justierelements 40, was zur Folge hat, dass die Federsteifigkeit in der in der Fig.
5 dargestellten Stellung geringer als in der in der Fig. 6 dargestellten Stellung
ist.
[0028] Um die Federsteifigkeit mittels des Justierelements auch im eingebauten Zustand des
Falleneinsatzes 10 verändern zu können, weist die Blattfeder 34 ferner eine Durchbrechung
44 auf, die Zugriff auf das Justierelement 40 ermöglicht.
[0029] Wie wiederum der Fig. 4 entnommen werden kann, umfasst der Falleneinsatz 10 ferner
einen Montageträger 48, der hier im Wesentlichen die Gestalt eines "C" aufweist. Der
Montageträger 48 dient hierbei zur Anbringung des Montagekörpers 22 an einem Türschließblech
12, wozu der Montagekörper 22 seinerseits an dem Montagekörper 48 anbringbar ist,
was über zwei Befestigungsschrauben 50 erfolgt, die sich durch zwei Langlochöffnungen
52 in dem Montagekörper 22 in den Montageträger 48 erstrecken. Somit kann die Relativposition
des Montagekörpers 22 an dem Montageträger 48 eingestellt werden, indem die Befestigungsschrauben
50 gelockert und der Montagekörper 22 durch die Langlöcher 52 geführt bezüglich des
Montageträgers 48 verschoben wird. Der Montageträger 48 weist ferner dort, wo die
Führungen 28 des Montagekörpers 22 zu liegen kommen, jeweils einen Flanschabschnitt
49 auf, durch den das offene Ende der jeweiligen Führung 28 verschlossen wird, um
die Gegenfalle 20 verliersicher in den Führungen 28 zu halten.
[0030] Im Folgenden wird nun auf die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Falleneinsatzes
10 eingegangen. Im Ausgangszustand steht die Schlossfalle 16 gemäß Fig. 1 mit der
hier als Dreiecksprisma ausgebildeten Gegenfalle 20 in Anlage, so dass die Tür mittels
der Schlossfalle 16 durch die Gegenfalle 20 in ihrer geschlossenen Stellung gehalten
wird. Wird nun der Versuch unternommen, die Tür ohne Betätigung der Schlossfalle 16
zu öffnen, wie dies in der Fig. 1 durch den dargestellten Pfeil veranschaulicht wird,
so reitet die Schlossfalle 16 auf der angrenzenden schrägen Seitenfläche der als Dreiecksprisma
ausgebildeten Gegenfalle 20 auf, was zur Folge hat, dass die Gegenfalle 20 durch die
Schlossfalle 16 entgegen der Federkraft der Blattfeder 34 nach hinten in Richtung
ihrer Freigabestellung weggedrückt wird, wie dies in der Fig. 2 und insbesondere dessen
Detail B erkennbar ist, in dem der Übersichtlichkeit halber jedoch die Gegenfalle
20 nicht dargestellt ist. Wird der Öffnungsvorgang ausgehend von dieser Zwischenstellung
fortgesetzt und die über die Schlossfalle 16 auf die Gegenfalle 20 ausgeübte Kraft
weiter erhöht, so führt dies dazu, dass die in den Führungen 28 drehbar gelagerte
Gegenfalle 20 um 120° umschnappt, so dass die Schlossfalle 16 gemäß der Fig. 3 freigegeben
ist.
[0031] Dieses Umschnappen der Gegenfalle 20 erweist sich dabei in unterschiedlicher Hinsicht
als vorteilhaft: Zum einen kann hierdurch der Verschleiß der Gegenfalle 20 reduziert
werden, da diese nicht nur einseitig sondern entlang aller ihrer drei Seitenflächen
durch die Schlossfalle 16 beansprucht wird. Ein weiterer Vorteil des Umschnappens
der Gegenschlossfalle 20 besteht darin, dass zur Freigabe der Schlossfalle 16 die
Gegenschlossfalle 20 nicht so weit durch die Schlossfalle 16 nach hinten gedrückt
werden muss, bis das freie Ende der Schlossfalle 16 das vordere Ende der Gegenfalle
20 passieren kann; vielmehr schnappt die Gegenfalle 20 bereits zu einem Zeitpunkt
um, zu dem die Schlossfalle 16 bzw. deren freies Ende die Vorderkante der Gegenfalle
20 noch nicht erreicht hat, was bedeutet, dass der Falleneinsatz 10 nur eine geringe
Einbautiefe benötigt, da die Gegenfalle 20 zur Freigabe der Schlossfalle 16 nicht
vollständig bis zur Freigabe der Schlossfalle 16 translatorisch verschoben werden
muss.
[0032] Obwohl in der zuvor beschriebenen Ausführungsform die Gegenfalle 20 die Gestalt eines
Dreiecksprismas aufweist, sei erwähnt, dass die Gegenfalle 20 ganz allgemein die Gestalt
eines Prismas mit regelmäßig polygonaler Grundfläche aufweisen kann, wobei die Seiten
des die Grundfläche bildenden Polygons konkav und die Ecken konvex gewölbt sein können.
[0033] Beispielsweise kann die Gegenfalle 20 gemäß Fig. 8 einen im Wesentlichen quadratischen
Querschnitt aufweisen, wobei hier die Seiten konkav und die Ecken konvex gewölbt sind.
Bei dieser Gestalt der Gegenfalle 20 wird sich dieselbe zu Beginn des Türöffnungsvorgangs
zunächst drehen, bis die Seitenfläche, an der die Schlossfalle 16 anliegt, etwas schräg
steht, so dass die so verdrehte Gegenfalle 20 bei fortgesetzter Öffnungsbewegung durch
die Schlossfalle 16 nach hinten gedrängt wird, um dieser auszuweichen. Bevor jedoch
die Gegenfalle 20 die Schlossfalle 16 vollständig freigibt, schnappt auch diese im
Querschnitt im Wesentlichen quadratische Gegenfalle 20 um, und zwar in diesem Falle
um 90°, so dass dann die Schlossfalle 16 freigegeben ist. Durch die konkave Wölbung
der Seitenflächen wird dabei sichergestellt, dass die Gegenfalle 20 während des Umschnappens
im Vergleich zu einer Gegenfalle mit ebenen Seitenflächen weniger weit nach hinten
ausgelenkt wird, wodurch die Einbautiefe der Schlossfalle besonders klein gehalten
werden kann.
[0034] Die Gegenfalle 20 kann jedoch auch die Gestalt eines regelmäßigen fünf-, sechsoder
siebenseitigen Prismas oder eines Prismas mit noch mehr Seitenflächen aufweisen, was
bedeutet, dass die Gegenfalle 20 auch durch einen Zylinder gebildet sein kann, wie
dies in der Fig. 9 dargestellt ist.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 10
- Falleneinsatz
- 12
- Schließblech
- 14
- Ausnehmung in 12
- 15
- Befestigungsschrauben
- 16
- Schlossfalle
- 20
- Gegenfalle von 10
- 22
- Montagekörper von 10
- 24
- Plattenabschnitt von 22
- 25
- Ausnehmung in 22, 24
- 26
- Flansch an 24
- 28
- Nut bzw. Führung in 26
- 30
- Zapfen an 20
- 32
- rampenförmige Ausnehmung an 24
- 34
- Blattfeder von 10
- 35
- Löcher in 34
- 36
- Zapfen an 24
- 38
- Vertiefung in 25
- 40
- Justierelement
- 41
- Zapfen an 40
- 42
- Ausnehmung in 38
- 44
- Durchbrechung in 34
- 48
- Montageträger von 10
- 49
- Flanschabschnitt an 48
- 50
- Befestigungsschrauben
- 52
- Langlöcher in 22
1. Falleneinsatz (10) zum Einbau in ein Schließblech (12) einer Tür zur bedingten Freigabe
einer Schlossfalle (16) eines Türschlossmechanismus, umfassend:
- eine Gegenfalle (20), die geeignet ist, mit einer Schlossfalle (16) eines Türschlossmechanismus
in Anlage zu gelangen, um die Tür in ihrer geschlossenen Stellung zu halten;
- einen Montagekörper (22), an dem die Gegenfalle (20) zwischen einer Sperrstellung
und einer Freigabestellung beweglich angebracht ist und über den die Gegenfalle (20)
an einem Türschließblech (12) anbringbar ist; und
- zumindest ein Federelement (34), das die Gegenfalle (20) in ihre Sperrstellung drängt;
wobei die Gegenfalle (20) entgegen der Federwirkung des Federelements (34) in der
Türebene der geschlossenen Tür verschiebbar an dem Montagekörper (22) angebracht ist.
2. Falleneinsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Montagekörper (22) zwei lineare Führungen (28) aufweist, zwischen denen sich
die Gegenfalle (20) erstreckt, wobei die Gegenfalle (20) an ihren einander gegenüberliegenden
Enden durch die beiden Führungen (28) in der Türebene der geschlossenen Tür verschiebbar
zwischen ihrer Sperr- und Freigabestellung geführt ist.
3. Falleneinsatz nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Montagekörper (22) einen Plattenabschnitt (24) umfasst, von dem an zwei einander
gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Flansch (26) mit einer darin ausgebildeten lineare
Führung (28) absteht, wobei sich die Gegenfalle (20) zwischen den beiden Flanschen
(26) erstreckt und durch die Führung (28) des jeweiligen Flansches (26) in der Türebene
der geschlossenen Tür verschiebbar zwischen ihrer Sperr- und Freigabestellung geführt
ist.
4. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfalle (20) an ihren einander gegenüberliegenden Enden jeweils einen Zapfen
(30) aufweist, wobei jeder der Zapfen (30) in eine lineare Führung (28) des Montagekörpers
(22) eingreift, die sich in der Türebene der geschlossenen Tür erstreckt.
5. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenfalle (20) die Gestalt eines Prismas mit regelmäßig polygonaler Grundfläche
und vorzugsweise die eines regelmäßigen Dreiecksprismas aufweist, wobei insbesondere
die Seiten des die Grundfläche bildenden Polygons konkav und die Ecken konvex gewölbt
sind.
6. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (34) eine Blattfeder (34) ist, die frei auskragend an dem Montagekörper
(22) angebracht ist, wobei das frei auskragende Ende der Blattfeder (34) an der Gegenfalle
(20) anliegt, um die Gegenfalle (20) in ihre Sperrstellung zu drängen.
7. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federsteifigkeit des Federelements (34) und insbesondere die frei auskragende
Länge der Blattfeder (34) veränderbar ist.
8. Falleneinsatz nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Montagekörper (22) eine rampenförmige Ausnehmung (32) ausgebildet ist, in
die die frei auskragende Länge der Blattfeder (34) ausweicht, wenn die Gegenfalle
(20) entgegen der Federkraft der Blattfeder (34) in ihre Freigabestellung gedrängt
ist.
9. Falleneinsatz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sich im Bereich der rampenförmigen Ausnehmung (32) des Montagekörpers (22) ein verstellbares
Justierelement (40) befindet, an dem die Blattfeder (34) anliegt und das je nach Verstellstellung
die frei auskragende Länge der Blattfeder (34) bestimmt.
10. Falleneinsatz nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blattfeder (34) im Bereich des Justierelements (40) eine Durchbrechung (44) aufweist,
die Zugriff auf das Justierelement (40) ermöglicht.
11. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ferner ein Montageträger (48) vorgesehen ist, an dem der Montagekörper (22) anbringbar
ist und mittels dessen der Montagekörper (22) an einem Türschließblech (12) anbringbar
ist.
12. Falleneinsatz nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Montagekörper (22) zu Zwecken der Justierung des Falleneinsatzes (10) in unterschiedlichen
diskreten Montagepositionen an dem Montageträger (48) anbringbar ist, wozu insbesondere
der Plattenabschnitt (24) des Montagekörpers (22) zumindest ein Langloch (52) aufweist,
durch das sich ein Befestigungselement (50) in den Montageträger (48) erstreckt.