[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur thermomechanischen
Behandlung von unterirdischen geologischen Formationen, vorzugsweise bei der Entwicklung
von konventionellen und unkonventionellen Öl-Lagerstätten und bei der Stimulation
von Bohrungen.
[0002] Bei der herkömmlichen Entwicklung von Öl-Lagerstätten, insbesondere von unkonventionellen
Öl-Lagerstätten, werden Vorrichtungen und Verfahren mit dem Ziel eingesetzt, die Öl-Mobilität
durch chemische Behandlung der Lagerstätte (z.B. Einpressen von Gasen oder flüssigen
Lösungsmitteln) und/oder durch Erhöhen der Temperatur in der Lagerstätte zu modifizieren,
d.h. zu steigern.
[0003] Zur Erschließung von Öl-Lagerstätten in unterirdischen geologischen Formationen wird
üblicherweise zunächst mindestens eine Bohrung in diese Formation niedergebracht (abgeteuft).
Gemäß aus dem Stand der Technik bekannter Ölfördertechnologien, die insbesondere bei
der Entwicklung von Lagerstätten mit hochviskosem Erdöl oder Ölschiefer-Lagerstätten
eingesetzt werden, wird die Lagerstätte anschließend thermisch behandelt. In letzten
Jahren wurden daher thermische Ölförderverfahren unter Verwendung von unterschiedlichen
Chemikalien und Brennstoffen zur Wärmeerzeugung unter Tage untersucht. Bei starker
Einwirkung von Wärme auf die Lagerstätte können die rheologischen Eigenschaften des
Öls modifiziert oder eine Pyrolyse der Lagerstättenmatrix (insbesondere bei Ölschiefer)
durchgeführt werden.
[0004] Bekannte Vorrichtungen und Verfahren zur thermischen Behandlung von Lagerstätten
umfassen das Verbrennen unterschiedlicher Brennstoffe in der Bohrung, um die heißen
Verbrennungsprodukte in die Lagerstätte einzupressen. Diese auch als "Bohrlochbrenner"
bezeichneten Vorrichtungen weisen eine Reihe von Nachteilen auf, beispielsweise eine
komplizierte Zuführung von Brennstoffen und elektrischer Zündenergie, so dass spezielle
Schlauch-Kabel und ein komplexes Zündungssystem notwendig sind. Zudem ist eine stabile
Verbrennung in einer Lagerstätte, vor allem in größerer Tiefe, schwer zu gewährleisten,
und es werden bei der Verbrennung in der Regel Partikel gebildet (z.B. Ruß), die für
die thermische Behandlung nachteilig sind und die Permeabilität der Bohrung herabsetzen
können. Die bekannten Systeme haben daher nur eine geringe Zuverlässigkeit.
[0005] Aus
WO 2007/081816 A2 und
US 4,604,988 sind Vorrichtungen und Verfahren bekannt, die das Verbrennen von gasförmigen oder
flüssigen Stoffen in einer Bohrung einer Lagerstätte ermöglichen könnten. Allerdings
sind die beschriebenen Vorrichtungen relativ komplex und die Verfahren haben eine
niedrige Flexibilität, so dass sie aufgrund einer geringeren Zuverlässigkeit besonders
in großer Tiefe nur begrenzte Möglichkeiten bieten, Wärme tief in eine Lagerstätte
einzuführen. Daneben ist die Wahrscheinlichkeit des spontanen Ausfallens des Verbrennungsprozesses
hoch und die Bohrung kann möglicherweise beschädigt werden, da der Verbrennungsprozess
direkt in der Bohrung durchgeführt wird.
[0006] Ferner sind aus dem Stand der Technik, z.B. aus
DE 691 08 204 T2, Verfahren und Vorrichtungen zum katalytischen Verbrennen von Brennstoffen, d.h.
zum "flammenlosen" Verbrennen, bekannt, bei denen für eine heterogene Katalyse Katalysatoren
und Brennstoffe in unterschiedlichen Phasen vorliegen. Diese beschriebenen Verfahren
und Vorrichtungen sind jedoch für den Einsatz unter Tage nicht geeignet.
[0007] Darüber hinaus wurden im Stand der Technik Verfahren und Vorrichtungen (sog. "katalytische
Öfen") beschrieben, mit denen es möglich sein soll, Brennstoffe in einer Bohrung zu
verbrennen. Allerdings weisen diese Verfahren und Vorrichtungen neben ihrer hohen
Komplexität weiterhin die Nachteile auf, dass die Brennstoffe vor dem Eintritt in
den "katalytischen Ofen" vorgewärmt werden müssen, was im Fall einer Lagerstätte in
größerer Tiefe technisch anspruchsvoll ist. Ferner müssen die Brennstoffe mit relativ
hohem Druck dem "katalytischen Ofen" aufgegeben werden, so dass das vorhandene Katalysatormaterial
ständig zusammengepresst wird, wodurch sich die Effizienz der Katalyse reduziert,
während die Alterung des Katalysatormaterials zusätzlich beschleunigt wird, und beispielsweise
das Ausbilden einer Wirbelschicht unmöglich wird.
[0008] Angesichts der Nachteile des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen
geologischen Formationen bereitzustellen und ein entsprechendes Verfahren anzugeben,
welche diese Nachteile überwinden und eine zuverlässige, aber gleichzeitig einfache
und kostengünstige Technologie bieten, um Beschädigungen des Bohrlochs und Kontaminierungen
der Lagerstätte zu vermindern.
[0009] Diese Aufgabe wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung durch eine Vorrichtung
(3) zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen geologischen Formationen
gelöst, umfassend
- einen zylinderförmigen Behälter (5) mit einem Bodenbereich (13) und einem Deckelbereich
(14),
- ein in dem zylinderförmigen Behälter (5) konzentrisch angeordnetes Speiserohr (10),
das durch eine Eingangsöffnung (8) im Deckelbereich (14) geführt ist und das im Bodenbereich
(13) innerhalb des zylinderförmigen Behälters (5) endet,
- einen zwischen dem zylinderförmigen Behälter (5) und dem Speiserohr (10) gebildeten
Ringraum (12),
- eine in dem Ringraum (12) zumindest teilweise vorgesehene Schüttung (6) zumindest
eines partikulären Katalysators (6a) und
- zumindest eine in dem Deckelbereich (14) des zylinderförmigen Behälters (5) vorgesehene
Auslassöffnung (9),
wobei das Speiserohr (10) zumindest über einen Teil seiner in dem zylinderförmigen
Behälter (5) angeordneten Länge eine umlaufende Perforation (11) aufweist.
[0010] Die vorstehende Aufgabe wird in einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ferner
durch ein Verfahren zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen geologischen
Formationen gelöst, umfassend die Schritte
- a) Einbringen einer Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in eine Bohrung
(2),
- b) Einleiten eines Brennstoffs (17) in die Vorrichtung (3),
- c) katalytisches Verbrennen des Brennstoffs (17) in Gegenwart des zumindest einen
partikulären Katalysators (6a),
- d) Abgeben von Verbrennungswärme des katalytischen Verbrennens des Brennstoffs (17)
an eine an die Bohrung (2) angrenzende Lagerstättenmatrix (1) und
- e) Einleiten der Verbrennungsprodukte (18) des katalytischen Verbrennens des Brennstoffs
(17) in die Lagerstättenmatrix (1).
[0011] Die vorliegende Erfindung bietet die Vorteile, dass eine gegenüber dem Stand der
Technik einfache und kostengünstige Technologie bereitgestellt wird, die gleichzeitig
robust und zuverlässig ist, um thermo-mechanische Behandlungen von unterirdischen
geologischen Formationen zuverlässig und effizient durchzuführen. Insbesondere werden
Beschädigungen der Bohrlochauskleidung durch die Wirkung von hohen Temperaturen, die
beim Einsatz von herkömmlichen Bohrlochbrenners entstehen, ebenso vermindert wie Kontaminierungen
der Lagerstätte durch das Einbringen von Rußpartikeln aus den Verbrennungsprozessen.
Darüber hinaus wird eine Stabilisierung des Abbrennens des Brennstoffes im Bohrloch
sowie eine Vereinfachung der Brennstoffzündung im Bohrloch erreicht.
[0012] Nachstehend wird die Erfindung im Detail beschrieben.
[0013] Wenn in der Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) Verfahrensmerkmale
genannt werden, so beziehen sich diese insbesondere auf das erfindungsgemäße Verfahren.
Ebenso beziehen sich gegenständliche Merkmale, die in der Beschreibung des erfindungsgemäßen
Verfahrens angeführt werden, auf die erfindungsgemäße Vorrichtung (3).
[0014] Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Vorrichtung (3) zur thermo-mechanischen
Behandlung von unterirdischen geologischen Formationen. Diese Vorrichtung (3) umfasst
einen zylinderförmigen Behälter (5) mit einem Bodenbereich (13) und einem Deckelbereich
(14) und ein in dem zylinderförmigen Behälter (5) konzentrisch angeordnetes Speiserohr
(10), das durch eine Eingangsöffnung (8) im Deckelbereich (14) geführt ist und das
im Bodenbereich (13) innerhalb des zylinderförmigen Behälters (5) endet.
[0015] Zwischen dem zylinderförmigen Behälter (5) und dem Speiserohr (10) ist ein Ringraum
(12) gebildet, und in dem Ringraum (12) ist zumindest teilweise eine Schüttung (6)
zumindest eines partikulären Katalysators (6a) vorgesehen. In dem Deckelbereich (14)
des zylinderförmigen Behälters (5) ist darüber hinaus zumindest eine Auslassöffnung
(9) vorgesehen.
[0016] Das Speiserohr (10) weist zumindest über einen Teil seiner in dem zylinderförmigen
Behälter (5) angeordneten Länge eine umlaufende Perforation (11) auf.
[0017] Unter "thermo-mechanischer Behandlung" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung verstanden,
dass als Ergebnis einer exothermen Reaktion eine Lagerstättenmatrix (1) sowohl thermisch,
insbesondere durch Hitze, als auch mechanisch, insbesondere durch erhöhten Druck,
beeinflusst wird. Erfindungsgemäß wird damit ein kumulativer und/oder synergetischer
Effekt erzielt.
[0018] Der zylinderförmige Behälter (5) ist vorzugsweise aus Metall, z.B. temperaturfestem
Stahl, insbesondere temperaturfesten Legierungen auf Basis von Nickel und/oder Titan
gefertigt, um den extremen Bedingungen (wie Druck, Temperatur) in einem Bohrloch (2)
größerer Tiefe (bis zu 5 km) zu widerstehen.
[0019] Typische Dimensionen der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) sind 10 cm bis 20 cm Durchmesser
und 100 cm bis 300 cm Länge. Dabei wird der Durchmesser insbesondere durch Innenrohrdurchmesser
der Bohrung definiert. Insbesondere ist der Durchmesser der erfindungsgemäßen Vorrichtung
(3) um 10 % bis 30 % geringer als der Innendurchmesser der sie umgebenden Bohrung
(2).
[0020] Für die mechanische Stabilität ist es vorteilhaft, wenn der Bodenbereich (13) mit
einer nach außen weisenden Rundung ausgebildet wird. Der Bodenbereich (13) ist ferner
vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der zylinderförmige Behälter (5) gefertigt
und mit diesem stoffschlüssig oder zumindest kraftschlüssig fest verbunden, d.h. er
kann angeschweißt oder angeschraubt sein.
[0021] Der Deckelbereich (14) kann ebenfalls aus dem Material des zylinderförmigen Behälters
(5) gefertigt sein, kann aber auch ein anderes Material umfassen. Der Deckelbereich
(14) ist kraftschlüssig, aber abnehmbar mit dem zylinderförmigen Behälter (5) verbunden,
um beispielsweise den partikulären Katalysator (6a) austauschen zu können.
[0022] In dem Deckelbereich (14) des zylinderförmigen Behälters (5) ist zumindest eine Auslassöffnung
(9) vorgesehen, die dazu dient, Reaktionsprodukte aus dem Inneren der Vorrichtung
(3) nach außen abzugeben.
[0023] Das in dem zylinderförmigen Behälter (5) konzentrisch angeordnete Speiserohr (10)
wird durch die Eingangsöffnung (8) im Deckelbereich (14) und durch eine entsprechende
Halterung (13b) im Bodenbereich (13) konzentrisch ausgerichtet und gehalten. Das Speiserohr
(10) kann vorzugsweise im Deckelbereich (14) kraftschlüssig und reversibel verbunden
sein, d.h. es kann angeschweißt oder angeschraubt sein während es im Bodenbereich
(13) lediglich formschlüssig und reversibel gelagert ist.
[0024] Das Speiserohr (10) hat erfindungsgemäß einen Durchmesser von 3 cm bis 12 cm und
eine Länge von 100 cm bis 1.000 cm, wobei das Speiserohr (10) in jedem Fall um mindestens
10 % länger ist als die Vorrichtung (3). Der Durchmesser des Speiserohrs (10) entspricht
insbesondere dem Durchmesser des Rohrstranges (7). Das Speiserohr (10) kann ebenfalls
aus temperaturfestem Stahl gefertigt sein.
[0025] Zwischen dem zylinderförmigen Behälter (5) und dem Speiserohr (10) wird der Ringraum
(12) gebildet, der ferner nach unten hin durch den Bodenbereich (13) und nach oben
hin durch den Deckelbereich (14) abgeschlossen wird. In dem Ringraum (12) ist zumindest
teilweise die Schüttung (6) zumindest eines partikulären Katalysators (6a) vorgesehen.
Diese Schüttung (6) kann 60 %, bevorzugt 70 % und bis zu 100 % des Volumens des Ringraums
(12) einnehmen.
[0026] Der partikuläre Katalysator (6a) kann insbesondere Katalysator-Formkörper umfassen,
die aus mit aktiver Komponente beschichteten hochfesten porösen Trägerteilchen bestehen.
Typische Trägerteilchen sind zum Beispiel zylinderförmig (hohl oder massiv) mit den
Abmessungen 3 mm x 3 mm bis 6 mm x 6 mm oder kugelförmig mit Durchmessern von 1 mm
bis 6 mm. Die Trägerteilchen können vorzugsweise aus keramischen Materialien, z.B.
Aluminiumoxid, Zeolithen und Siliziumdioxid, gebildet sein. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen
partikulären Katalysatoren (6a) wird zumindest eine katalytisch wirksame aktive Komponente
auf die Trägerteilchen aufgebracht, erfindungsgemäß bevorzugt Platin und/oder Palladium.
[0027] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen partikulären Katalysator (6a) können poröse
Trägerteilchen mit großer innerer Oberfläche mit einer wässrigen Lösung eines Metallsalzes
versetzt werden. Schrittweise werden die auf diese Weise imprägnierten Trägerteilchen
getrocknet und abschließend kalziniert, wobei die Aktivkomponente in das Metall oder
das Metalloxid überführt werden kann. Als Katalysatoren können neben den erfindungsgemäß
besonders bevorzugten Platin, Palladium, Mangan, Kalium auch Metalle, Metalloxide
und Metallsalze der Elemente Kupfer, Kadmium, Eisen, Gold, Silber, Nickel, Vanadium
verwendet werden.
[0028] Trotz der vorstehend genannten extremen Bedingungen in einem Bohrloch (2) größerer
Tiefe können die erfindungsgemäßen partikulären Katalysatoren (6a) mindestens ein
Jahr voll funktionsfähig eingesetzt werden.
[0029] Erfindungsgemäß weist das Speiserohr (10) zumindest über einen Teil seiner in dem
zylinderförmigen Behälter (5) angeordneten Länge eine umlaufende Perforation (11)
auf. Der Durchmesser oder der Querschnitt der einzelnen Öffnungen der umlaufenden
Perforation (11) ist dabei kleiner als der Durchmesser der Teilchen der partikulären
Katalysatoren (6a).
[0030] Unter "in dem zylinderförmigen Behälter (5) angeordneter Länge" wird die Länge zwischen
dem Deckelbereich (14), in dem das Speiserohr (10) befestigt ist, und der Halterung
(13b) in dem Bodenbereich (13) verstanden. Diese Länge liegt bei 80 % bis 100% der
Länge der Vorrichtung (3) oder bei 80% bis 110% der Länge des zylinderförmigen Behälters
(5).
[0031] Der Teil seiner Länge, über den das Speiserohr (10) mit der umlaufenden Perforation
(11) versehen ist, beträgt 5 % bis 50 %, bevorzugt 10 % bis 20 %.
[0032] Die umlaufende Perforation (11) kann verschiedene geometrische Formen haben. Erfindungsgemäß
bevorzugt sind schlitzförmige und/oder kreisförmige Öffnungen der umlaufenden Perforation
(11).
[0033] Das spezielle Merkmal der umlaufenden Perforation (11) führt zu dem Vorteil, dass
durch das Speiserohr (10) zugeführter Brennstoff (17) gleichmäßiger auf die Schüttung
(6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) verteilt wird, so dass die
Reaktion in der Schüttung konstanter und damit stabiler durchgeführt werden kann.
[0034] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) ist die Perforation
(11) des Speiserohrs (10) in einem dem Bodenbereich (13) zugewandten Abschnitt angeordnet.
[0035] Unter "dem Bodenbereich (13) zugewandter Abschnitt" wird der vertikal untere Abschnitt
bzw. das Ende des Speiserohrs (10) verstanden, das an den vertikal unteren Bereich
der Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) angrenzt. Bevorzugt
beträgt dieser untere Abschnitt 5 % bis 50 %, bevorzugt 10 % bis 20 %, der Länge des
Speiserohrs (10).
[0036] Hierdurch wird der Vorteil erreicht, dass durch das Speiserohr (10) zugeführter Brennstoff
(17) dem unteren Bereich der Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators
(6a) zugeführt wird, so dass zur Reaktion in der Schüttung (6) der aufsteigende Brennstoff
(17) eine größere Verweilzeit hat, wodurch die Reaktionsrate und der Reaktionsumsatz
gesteigert werden.
[0037] Der Ringraum (12) kann in einer Ausführungsform zu dem Deckelbereich (14) hin zumindest
teilweise durch eine obere Trennwand (25a) abgegrenzt sein, die insbesondere zumindest
teilweise eine Perforierung (20a) aufweist.
[0038] Die obere Trennwand (25a) begrenzt damit die Schüttung (6) des zumindest einen partikulären
Katalysators (6a) zum Deckelbereich (14) hin, so dass ein Austrag des partikulären
Katalysators (6a) verhindert wird. Ausgetragener partikulärer Katalysator (6a) könnte
in nachteiliger Weise beispielsweise die Auslassöffnung (9) verstopfen. Die Perforierung
(20a), deren Perforierungsdurchmesser kleiner als der Durchmesser des partikulären
Katalysators (6a) ist, gewährleistet gleichzeitig einen kontinuierlichen Strom von
Reaktionsprodukten aus dem Ringraum (12) heraus. Die Form der Öffnungen der Perforierung
(20a) entspricht der Form der Öffnungen umlaufende Perforation (11), wie sie vorstehend
beschrieben wurde.
[0039] Ebenso kann in einer anderen Ausführungsform der Ringraum (12) zu dem Bodenbereich
(13) hin zumindest teilweise durch eine untere Trennwand (25b) abgegrenzt sein, die
insbesondere zumindest teilweise eine Perforierung (20b) aufweist.
[0040] Die untere Trennwand (25b) begrenzt die Schüttung (6) des zumindest einen partikulären
Katalysators (6a) zum Bodenbereich (13) hin und stützt damit die Schüttung (6). Die
Perforierung (20b), deren Perforierungsdurchmesser kleiner als der Durchmesser des
partikulären Katalysators (6a) ist, stellt einen Gasaustausch zum Bodenbereich (13)
sicher. Die Kamer (16) kann auch der teilweisen Abkühlung der Brennprodukte dienen,
falls die Überhitzung des Bohrlochnahbereiches nicht gewünscht ist. Die Form der Öffnungen
der Perforierung (20b) entspricht der Form der Öffnungen umlaufende Perforation (11),
wie sie vorstehend beschrieben wurde.
[0041] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) sieht vor, dass zwischen
der oberen Trennwand (25a) und dem Deckelbereich (14) eine obere ringförmige Kammer
(16) vorgesehen ist. Die Länge der Kammer (16) liegt vorzugsweise bei 5 % bis 100
% der Länge des Ringraums (12), d.h. der Brennkammer. Eine längere Kammer (16) kann
für den Fall vorgesehen werden, in dem die Abkühlung notwendig ist.
[0042] Die obere ringförmige Kammer (16) kann Reaktionsprodukte aus dem Ringraum (12) aufnehmen
und sammeln, so dass in ihr der Druck ansteigt, bevor diese aus der Vorrichtung (3)
nach außen abgegeben werden.
[0043] Ebenso sieht eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) vor,
dass zwischen der unteren Trennwand (25b) und dem Bodenbereich (13) eine untere ringförmige
Kammer (15) vorgesehen ist. Die Länge der Kammer (15) liegt vorzugsweise bei 5 % bis
100% der Länge des Ringraums (12), d.h. der Brennkammer.
[0044] Die untere ringförmige Kammer (15) erleichtert ein gleichmäßiges Verteilen von durch
das Speiserohr (10) zugeführtem Brennstoff (17) auf die in dem Ringraum (12) vorgesehene
Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a). Hier ist ferner
die Perforierung (20b) der unteren Trennwand (25b) vorteilhaft. Bei dieser Ausführungsform
verbleiben alle Brennstoffteilchen für die gleiche Zeit in dem Ringraum (12), was
eine Reaktionsstabilisierung gewährleistet.
[0045] Die Perforation (11) des Speiserohrs (10) kann zumindest teilweise in der unteren
ringförmigen Kammer (15) angeordnet sein.
[0046] Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass durch das Speiserohr (10) zugeführter Brennstoff
(17) zunächst durch die Perforation (11) in die ringförmigen Kammer (15) hinein verwirbelt
wird, was eine noch gleichmäßigere Verteilung des Brennstoffs (17) auf die die in
dem Ringraum (12) vorgesehene Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators
(6a) ermöglicht. Bei dieser Ausführungsform verbleiben ebenfalls alle Brennstoffteilchen
für die gleiche Zeit in dem Ringraum (12), was auch eine Reaktionsstabilisierung gewährleistet.
[0047] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zumindest eine Auslassöffnung (9)
in dem Deckelbereich (14) ein Ventil (23) aufweist.
[0048] Das erfindungsgemäße Ventil (23) kann ein Rückschlagventil sein, um das Eindringen
von Atmosphäre aus dem Bohrloch (2) in die Vorrichtung (3) zu verhindern. Ferner kann
das Ventil (23) ein Überdruckventil sein, um bei einem bestimmten Druck die gesammelten
Reaktionsprodukte (18) gezielt und gebündelt gegen die Lagerstättenmatrix (1) zu richten.
Das erfindungsgemäße Ventil (23) insbesondere so eingestellt werden, dass beim Abrennen
des Brennstoffes (17) die Verbrennungsprodukte wiederkehrend (bei Drucksteigerung
in der Kammer (16)) abgelassen werden. Damit wird auch in dem Bohrloch (2) eine Drucksteigerung
bzw. ein Druckabfall generiert. Dies steigert die Effizienz der Bohrlochstimulation
und die Verdrängung der Verbrennungsprodukte in die Lagerstättenmatrix (1).
[0049] Das Speiserohr (10) kann insbesondere über ein außerhalb des Deckelbereichs (14)
angeordnetes Verbindungselement (19) mit einem flexiblen Rohrstrang (7) verbindbar
sein.
[0050] Die Vorrichtung (3) wird mittels eines flexiblen Rohrstrangs (7) von über Tage mit
Brennstoff (17) versorgt. Der Durchmesser des flexiblen Rohrstrangs (7) entspricht
ferner dem Durchmesser des Speiserohrs (10). Es hat sich daher als vorteilhaft erwiesen,
ein Verbindungselement (19) vorzusehen, um den flexiblen Rohrstrang (7) reversibel
mit der Vorrichtung (3), d.h. dem Speiserohr (10), zu verbinden. Der flexible Rohrstrang
(7) ist vorteilhaft beim Stimulieren des Bohrlochs (2), da in diesem Fall der Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) kurzzeitig ist. Das Verbindungselement (19)
kann beispielsweise ein Flansch sein.
[0051] Die Vorrichtung (3) nach den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann als
Festbettreaktor betrachtet werden, in den Edukte (Brennstoff (17)) kontinuierlich
zugeführt und die Produkte (Verbrennungsprodukte (18), Wasserdampf) kontinuierlich
abgeführt werden.
[0052] Zusätzlich oder alternativ zu den genannten Ausführungsformen, kann zwischen der
in dem Ringraum (12) vorgesehenen Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators
(6a) und der oberen Trennwand (25a) ein Freiraum (22) vorgesehen sein. Der Freiraum
(22) beträgt vorzugsweise 5 % bis 10% des Ringraums (12), d.h. des Reaktorvolumens,
.
[0053] Alternativ kann der Ringraum (12) auch durch mehrere Wände aufgeteilt werden (mehrstöckiger
oder mehrräumiger Reaktor), wobei jeder Abschnitt mit Katalysator (6) gefüllt wird.
Eine weitere Variante besteht in einem Ringraum (12) mit zwei Abschnitten, wovon ein
Abschnitt mit dem partikulären Katalysator (6a) für den Brennstoff (17) und der andere
Abschnitt mit dem partikulären Katalysator (6b) für Wasserstoffperoxid gefüllt ist.
[0054] Für den Fall, dass der Ringraum (12) nur teilweise mit der Schüttung (6) des zumindest
einen partikulären Katalysators (6a) gefüllt ist und folglich der Freiraum (22) vorhanden
ist, kann abhängig von der zugeführten Menge des Brennstoffs (17) und dem entsprechenden
Massenstrom in dem Ringraum (12) eine Wirbelschicht des zumindest einen partikulären
Katalysators (6a) ausgebildet werden. Die Reaktion des Brennstoffs (17) in einer Wirbelschicht
kann noch effizienter durchgeführt werden.
[0055] Die Vorrichtung (3) nach dieser speziellen Ausführungsform kann daher als Wirbelschichtreaktor
betrachtet werden, in dem Edukte (Brennstoff (17)) und zumindest teilweise Produkte
(Verbrennungsprodukte (18), Wasserdampf) den zumindest einen partikulären Katalysator
(6a) zu einer Wirbelschicht fluidisieren.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die in dem Ringraum (12) vorgesehenen
Schüttung (6) zumindest zwei unterschiedliche partikuläre Katalysatoren (6a, 6b).
[0057] Die im Rahmen der vorliegenden Beschreibung zu den partikulären Katalysatoren (6a)
gemachten Angaben gelten für die partikuläre Katalysatoren (6b) entsprechend.
[0058] Diese unterschiedlichen partikulären Katalysatoren (6a, 6b) können insbesondere unterschiedliche
katalytisch aktive Komponenten aufweisen, um in dem Brennstoff (17) vorhandene unterschiedliche
Bestandteile zu katalysieren. Auf konkrete Ausführungsbeispiele der unterschiedlichen
Bestandteile des Brennstoffs (17) wird in Verbindung mit dem nachstehend beschriebenen
Verfahren noch eingegangen.
[0059] Die erfindungsgemäße Vorrichtung (3) kann in ihren vorstehend dargestellten Ausführungsformen
und Weiterbildungen in vorteilhafter Weise bei der Entwicklung von konventionellen
und unkonventionellen Öl-Lagerstätten, insbesondere aber auch von Lagerstätten mit
Schweröl, Schieferöl und Bitumen, sowie bei der Stimulation des Öl-Zuflusses in die
Bohrungen bei der Produktion eingesetzt werden.
[0060] Die vorstehenden Ausführungen und Bevorzugungen im Hinblick auf die erfindungsgemäße
Vorrichtung (3) gelten für das nachstehend beschriebene Verfahren entsprechend. Ebenso
gelten die nachstehenden Ausführungen und Bevorzugungen im Hinblick auf das erfindungsgemäße
Verfahren für die Vorrichtung (3) entsprechend.
[0061] Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermo-mechanischen
Behandlung von unterirdischen geologischen Formationen. In einem Schritt a) wird eine
erfindungsgemäße Vorrichtung (3), wie sie vorstehend beschrieben wurde, in eine Bohrung
(2) eingebracht. Die Bohrung wurde zuvor nach einem herkömmlichen Verfahren abgeteuft.
[0062] In einem Schritt b) wird ein Brennstoff (17) in die Vorrichtung (3) eingeleitet,
woraufhin in einem Schritt c) ein katalytisches Verbrennen des Brennstoffs (17) in
Gegenwart des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) durchgeführt wird.
[0063] In einem Schritt d) wird dann Verbrennungswärme des katalytischen Verbrennens des
Brennstoffs (17) an eine an die Bohrung (2) angrenzende Lagerstättenmatrix (1) abgeben
und schließlich werden in einem Schritt e) Verbrennungsprodukte (18) des katalytischen
Verbrennens des Brennstoffs (17) in die Lagerstättenmatrix (1) eingeleitet.
[0064] Das Einbringen der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) in die Bohrung (2) erfolgt vorzugsweise
durch Abrollen eines flexiblen Rohrstrangs (7) über Tage, an dessen Ende die Vorrichtung
(3) befestigt ist. Das Einbringen kann am Bohrlochkopf (28) durch eine Zug-/Druck-Einrichtung
unterstützt werden.
[0065] Die erfindungsgemäße Vorrichtung (3) wird vorzugsweise so in der Bohrung (2) positioniert,
dass sie mit dem Deckelbereich (14) auf gleicher Höhe oder unterhalb des zu behandelnden
Bereichs der Bohrung (2) oder einer ggf. vorhandenen Bohrloch-Perforation (21) angeordnet
ist. Hierdurch kann die thermo-mechanische Behandlung optimaler durchgeführt werden.
[0066] Optional kann die Bohrung (2) ferner oberhalb der Vorrichtung (3) nach Schritt a)
und vor dem nachstehend näher beschriebenen Schritt b) temporär durch eine Verschlusseinrichtung
(4) verschlossen werden, um die die thermo-mechanische Behandlung auf einen bestimmten
Bereich der Bohrung (2) zu konzentrieren. Vorzugsweise wird die Verschlusseinrichtung
(4) knapp oberhalb des zu behandelnden Bereichs der Bohrung (2) oder einer ggf. vorhandenen
Bohrloch-Perforation (21) angeordnet.
[0067] In Schritt b) wird der Brennstoff (17) in die Vorrichtung (3) eingeleitet. Der hier
verwendete Begriff "Brennstoff" schließt flüssige und gasförmige Brennstoffe sowie
Brennstoffmischungen ein. Der erfindungsgemäße Brennstoff (17) kann dabei auch von
flüssig nach gasförmig variieren.
[0068] Erfindungsgemäß können als Brennstoff (17) vorzugsweise z.B. Erdgas, Propan, Naphta,
Kerosin oder Dieseldestillat eingesetzt werden. Eine bevorzugte Mischung des Brennstoffs
(17) umfasst Wasser, Methanol und Wasserstoffperoxid, insbesondere im Verhältnis 50
Gew.-% Wasser / 35 Gew.-% Methanol /15 Gew.-% Wasserstoffperoxid.
[0069] Das Einleiten des Brennstoffs (17) erfolgt aus einem oder mehreren herkömmlichen
Behältern über Tage durch den flexiblen Rohrstrang (7) in das Speiserohr (10) und
von dort durch die umlaufende Perforation (11) direkt oder indirekt in die Schüttung
(6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a).
[0070] In Schritt c) findet anschließend ein katalytisches Verbrennen des Brennstoffs (17)
in Gegenwart des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) statt. Das katalytische
Verbrennen ist dabei "flammenlos", d.h. der Brennstoff (17) wird durch die Gegenwart
des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) in einer exothermen chemischen
Reaktion direkt in die Reaktionsprodukte (18) unter Entwicklung von Wärme / Hitze
umgesetzt, d.h. oxidiert. Die exotherme chemische Reaktion wird grundsätzlich bereits
bei Kontakt des Brennstoffs (17) mit dem partikulären Katalysators (6a) gestartet,
wobei abhängig von der Art des Brennstoffs (17), der Art des partikulären Katalysators
(6a), der Schüttdichte es partikulären Katalysators (6a) Temperaturen zwischen 500
°C und 1.000 °C im Brenner entwickelt werden. Neben den Verbrennungsprodukten (18),
hauptsächlich CO
2, CO und ggf. Kohlenwasserstoffe wird vor allem Wasserdampf erzeugt.
[0071] Ein wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen katalytischen Verbrennens liegt darin,
dass nur gasförmige Reaktionsprodukte erzeugt werden, aber keine Partikel wie beispielsweise
Ruß, welche die Permeabilität der Lagerstättenmatrix (1) beeinträchtigen können.
[0072] In Schritt d) wird die durch das katalytische Verbrennen des Brennstoffs (17) bei
den vorstehend genannten hohen Temperaturen erzeugte Verbrennungswärme an die an die
Bohrung (2) angrenzende Lagerstättenmatrix (1) abgeben. Konkret überträgt sich zumindest
ein Teil der Verbrennungswärme auf den zylinderförmigen Behälter (5), der die Verbrennungswärme
wiederum auf die Wände der Bohrung (2), die ggf. mit einem Futterrohr ausgekleidet
ist, abstrahlt. Auf diese Weise wird eine thermische Behandlung der Lagerstättenmatrix
(1) durchgeführt. Diese thermische Behandlung kann beispielsweise die Viskosität des
zu fördernden Öls verringern.
[0073] Durch die vorstehend genannten hohen Temperaturen des katalytischen Verbrennens bildet
sich neben den gasförmigen Verbrennungsprodukten insbesondere überhitzter Wasserdampf.
Der überhitzte Wasserdampf wird dann in Schritt e) zusammen mit den heißen gasförmigen
Reaktionsprodukten (18) als austretende Verbrennungsprodukte (26) in die Lagerstättenmatrix
(1) eingeleitet. Auf diese Weise wird neben einer weiteren thermischen auch eine mechanische
Behandlung der Lagerstättenmatrix (1) durchgeführt. Diese mechanische Behandlung kann
beispielsweise die Permeabilität der Lagerstättenmatrix (1) steigern. Falls in der
Bohrung (2) oberhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung (3) ein sog. Packer installiert
ist, steigt der Druck in der Bohrung (2) wesentlich an und kann zu einer kleinteiligen
Rissbildung ("mini frack") in der Lagerstättenmatrix (1) führen.
[0074] Die austretenden Verbrennungsprodukte (26) wirken in der Lagerstättenmatrix (1) schließlich
als thermomechanische Mittel (27) in der Form von Wärmeüberträgern, Ölverdrängungsmitteln
oder Mitteln für Minderung der Ölviskosität. Die thermomechanischen Mittel (27) unterstützten
ferner die Druckerhaltung in der Lagerstättenmatrix (1).
[0075] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es auf der Grundlage des katalytischen
Verbrennens eine thermische Behandlung und eine mechanische Behandlung der Lagerstättenmatrix
(1) miteinander kombiniert und dadurch Synergieeffekte erzeugt, die einerseits zu
einer sicheren und effizienteren Nutzung des Brennstoffs (17) führen und andererseits
eine zuverlässige und effektive Behandlung gewährleisten.
[0076] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zwischen den Schritten
a) und b) oder parallel zu Schritt b) ein Vorwärmen zumindest eines Teils der in der
Vorrichtung (3) vorgesehenen Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators
(6a) umfasst.
[0077] Nach dem Stand der Technik müssen Brennstoffe für eine thermische Behandlung von
Lagerstätten aufwändig vorgewärmt und entweder in vorgewärmtem Zustand in die Bohrung
eingeführt oder in der Bohrung erwärmt werden, um dort bei einer entsprechenden Reaktion
unter Freisetzung von Wärme zu reagieren. Erfindungsgemäß wird dieser Schritt überflüssig,
indem durch eine geschickte Reaktionsführung die Schüttung (6) des zumindest einen
partikulären Katalysators (6a) teilweise auf eine Temperatur vorgewärmt wird, die
zum Initiieren des katalytischen Verbrennens des Brennstoffs (17) ausreicht. Sobald
das katalytische Verbrennen stattfindet, wird so viel Verbrennungswärme erzeugt und
sowohl in der Vorrichtung (3) als auch in der Lagerstättenmatrix (1) aufgenommen,
dass kein Vorwärmen mehr notwendig ist, da nachströmender Brennstoff (17) durch die
erwärmte Vorrichtung (3) bzw. die erwärmte Lagerstättenmatrix (1) vorgewärmt wird.
[0078] Das erfindungsgemäße Vorwärmen zumindest eines Teils der in der Vorrichtung (3) vorgesehenen
Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a) kann insbesondere
durch zumindest zeitweises Einleiten einer Wasserstoffperoxid enthaltenden Lösung
durchgeführt werden.
[0079] Werden nach dem Stand der Technik gasförmige Brennstoffe (z.B. Methan / Luft) katalytisch
verbrannt, muss dieser gasförmige Brennstoff unabhängig vom verwendeten Katalysatorsystem
in jedem Fall vorgeheizt werden.
[0080] Erfindungsgemäß wird in dieser Weiterbildung in Schritt b) zunächst eine erste Art
von Brennstoff (17) eingeleitet, der eine Wasserstoffperoxid (H
2O
2) enthaltende Lösung umfasst. Ferner weist die Schüttung (6) zwei verschiedene partikuläre
Katalysatoren (6a, 6b) auf, einen partikulären Katalysator (6a) für den eigentlichen
Brennstoff und einen partikulären Katalysator (6b) für das Wasserstoffperoxid.
[0081] Das Wasserstoffperoxid benötigt bei bestimmten partikulären Katalysatoren (6b), z.B.
bei mit Mangansalz und/oder Kaliumsalz imprägnierten Katalysator-Formkörpern keine
Vorwärmung, sondern reagiert exotherm direkt beim Durchströmen der entsprechenden
partikulären Katalysatoren (6b) unter Erzeugung von überhitztem Dampf und Sauerstoff.
Abhängig von der Konzentration des Wasserstoffperoxids in der ersten Art des Brennstoffs
(17) kann die Temperatur zwischen 300 °C und 600 °C betragen. Auf diese Weise wird
zum einen die Schüttung (6) der zumindest zwei partikulären Katalysatoren (6a, 6b)
und zum anderen weitere im dem Brennstoff (17) vorhandene Komponenten (z.B. Methan
oder Methanol) vorgewärmt, so dass diese mit den für diese Komponenten vorgesehenen
partikulären Katalysatoren (6a) das katalytische Verbrennen beginnen.
[0082] Die partikulären Katalysatoren (6a) für den Brennstoff (17) sind erfindungsgemäß
mit Platin und/oder Palladium imprägnierte Katalysator-Formkörper.
[0083] Es hat sich für das erfindungsgemäße Verfahren als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Zusammensetzung des in Schritt b) eingeleiteten und in Schritt c) verbrannten Brennstoffs
mit fortschreitender Dauer des Verfahrens variiert wird.
[0084] Wie vorstehend beschrieben wird das Wasserstoffperoxid grundsätzlich nur benötigt,
um das System auf eine Temperatur vorzuheizen, bei der das katalytische Verbrennen
einsetzt. Daher wird zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens in Schritt b) ein
Brennstoff (17) mit einer hohen Konzentration an Wasserstoffperoxid, insbesondere
15 Gew.-% bis 20 Gew.-%, zugeführt. Sobald das katalytische Verbrennen eingesetzt
hat, wird die Konzentration an Wasserstoffperoxid in dem in Schritt b) eingeleiteten
Brennstoff (17) auf 0 Gew.-% bis 10 Gew.-% zurückgefahren.
[0085] Als erfindungsgemäßer Brennstoff (17) wird insbesondere eine Mischung von Wasser,
Methanol und Wasserstoffperoxid bevorzugt, insbesondere im Verhältnis 50 Gew.-% Wasser
/ 35 Gew.-% Methanol / 15 Gew.-% Wasserstoffperoxid zu Beginn des Verfahrens und im
Verhältnis 60 Gew.-% Wasser / 40 Gew.-% Methanol / 0 Gew.-% Wasserstoffperoxid bei
laufendem katalytischen Verbrennen.
[0086] Die erfindungsgemäße Verfahren (3) kann in seinen vorstehend dargestellten Ausführungsformen
und Weiterbildungen in vorteilhafter Weise bei der Entwicklung von konventionellen
und unkonventionellen Öl-Lagerstätten, insbesondere aber auch von Lagerstätten mit
Schweröl, Schieferöl und Bitumen, sowie bei der Stimulation des Öl-Zuflusses in die
Bohrungen bei der Produktion verwendet werden.
[0087] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung anhand
der Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 3 zur thermo-mechanischen Behandlung
von unterirdischen geologischen Formationen in einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 3 zur thermo-mechanischen Behandlung
von unterirdischen geologischen Formationen in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 3 zur thermo-mechanischen Behandlung
von unterirdischen geologischen Formationen in einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Anordnung der Vorrichtung 3 nach der ersten Ausführungsform
der Erfindung in einer Lagerstättenmatrix 1 mit Bohrung 2 und
- Fig. 5
- eine schematische Übersichtsdarstellung einer Lagerstättenmatrix 1 mit Bohrung 2 und
darin eingebrachter Vorrichtung 3.
[0088] Die Figuren der vorliegenden Erfindung sind als Prinzipdarstellungen zu verstehen
und stellen insbesondere keine Beschränkung dar, beispielsweise im Hinblick auf konkrete
Abmessungen oder Ausgestaltungsvarianten von Elementen. Der besseren Darstellbarkeit
halber sind die Figuren insbesondere bezüglich der Längen- und Breitenverhältnisse
in der Regel nicht maßstäblich. Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Bezugszeichen,
die gleiche Teile bezeichnen, nicht in allen Figuren angegeben.
[0089] Figur 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
3, die auch als "katalytischer Bohrlochbrenner" bezeichnet werden kann. Die Vorrichtung
3 umfasst einen zylinderförmigen Behälter 5 mit Bodenbereich 13 und Deckelbereich
14. Im Deckelbereich 14 ist sie mit einer Eingangsöffnung 8 versehen, in die ein Speiserohr
10 konzentrisch in den zylinderförmigen Behälter 5 eingeführt und befestigt ist. Das
Speiserohr 10 ist durch ein Verbindungselement 19 an einem flexiblen Rohrstrang 7
zum Zuführen von gasförmigem oder flüssigem Brennstoff 17 angeschlossen. Das Speiserohr
10 ist in seinem unteren Teil perforiert (umlaufende Perforation 11).
[0090] In dieser Ausführungsform ist der Deckelbereich 14 ferner mit mindestens zwei Auslassöffnungen
9 zum Auslassen von Verbrennungsprodukten 18 versehen. In den Auslassöffnungen 9 sind
in dieser Ausführungsform Ventile 23 angeordnet.
[0091] Zwischen der Innenwand des zylinderförmigen Behälters 5 und dem Speiserohr 10 ist
ein Ringraum 12, d.h. eine katalytische Kammer, gebildet, die mit einer Schüttung
6 aus zumindest einem partikulärem Katalysator 6a, und ggf. dem partikulären Katalysator
6b, in Form von Katalysator-Formkörpern gefüllt ist. Der Ringraum 12 wird in dieser
Ausführungsform nach unten im Bodenbereich 13 durch ein Bodenblech 13a mit zentraler
Halterung 13b für das Speiserohr 10 abgeschlossen.
[0092] In der vorliegenden ersten Ausführungsform ist als Abschluss der Schüttung 6 nach
oben hin eine obere Trennwand 25a mit zumindest teilweise eingebrachter Perforierung
20a vorgesehen. Zwischen der oberen Trennwand 25a und dem Deckelbereich 14 wird eine
obere ringförmige Kammer (16) gebildet.
[0093] In Figur 2 wird eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 3 schematisch
dargestellt, die in weiten Teilen der ersten Ausführungsform entspricht. Es wurde
daher hier und auch in den folgenden Figuren darauf verzichtet, die gleichen Elemente
erneut mit Bezugszeichen zu versehen.
[0094] Gegenüber der ersten Ausführungsform weist diese zweite Ausführungsform zusätzlich
eine untere Trennwand 25b mit zumindest teilweise eingebrachter Perforierung 20b auf,
die zu dem Bodenbereich 13 hin eine untere ringförmige Kammer 15 abgrenzt. Die umlaufende
Perforation 11 des Speiserohrs 10 liegt in dieser Ausführungsform vollständig im Bereich
der unteren ringförmigen Kammer 15, so dass der durch das Speiserohr 10 zugeführte
Brennstoff 17 nach dem Verwirbeln in die untere ringförmige Kammer 15 hinein durch
die Perforierung 20b von unten in die Schüttung 6 eingeleitet wird.
[0095] In Figur 3 ist schematisch eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung 3 gezeigt,
die in weiten Teilen der zweiten Ausführungsform entspricht, bei welcher der Ringraum
12 jedoch nur zum Teil, in diesem Fall zu ca. 80 %, mit der Schüttung 6 des zumindest
einen partikulären Katalysators 6a gefüllt ist, so dass über der Schüttung zu der
oberen Trennwand 25a hin ein Freiraum 22 gebildet wird. Dieser Freiraum 22 zusammen
mit der nur teilweisen Schüttung 6 ermöglicht das Ausbilden einer Wirbelschicht aus
dem zumindest einen partikulären Katalysator 6a in dem Ringraum 12.
[0096] Figur 4 zeigt schematisch einen vertikalen Schnitt der Bohrung 2 mit darin eingebrachter
Vorrichtung 3 nach der ersten Ausführungsform. Diese Darstellung ist auch auf die
zweite und die dritte Ausführungsform entsprechend anwendbar.
[0097] In der Darstellung wird gezeigt, wie der Brennstoff 17 durch den flexiblen Rohrstrang
7 in das Speiserohr 10 und weiter durch die umlaufende Perforation 11 in den unteren
Teil des Ringraums 12 eingeleitet wird. In dem mit der Schüttung 6 aus zumindest einem
partikulären Katalysator 6a gefüllten Ringraum 12 wird die Fließrichtung des Brennstoffs
17 geändert und dieser fließt in vertikaler Richtung aufwärts. Im Ringraum 12 beginnt
die Oxidation des Brennstoffs 17, d.h. dessen katalytische Verbrennung. Die dabei
entstehenden Verbrennungsprodukte 18 treten durch die mit Perforierungen 20a versehene
obere Trennwand 25a in die obere ringförmige Kammer 16 am Deckelbereich 14 der Vorrichtung
3 ein.
[0098] Die Verbrennungsprodukte 18 sammeln sich in der oberen ringförmigen Kammer 16, wodurch
der Druck dort ansteigt. Bei Erreichen eines gewissen Drucks werden die in den Auslassöffnungen
9 vorgesehenen Überdruckventile 23 geöffnet und die Verbrennungsprodukte 18 laufen
als austretende Verbrennungsprodukte 26 in die Bohrung 2 hinaus.
[0099] Durch die katalytische Verbrennung des Brennstoffs 17 wird neben der Schüttung 6
und dem zylinderförmigen Behälter 5 das Speiserohr 10 innerhalb der Vorrichtung 3
erhitzt. Zudem erhitzen die austretenden Verbrennungsprodukte 26 das Speiserohr 10
außerhalb der Vorrichtung 3. Dadurch wird der von über Tage zugeführte (kalte) Brennstoff
17 vor dem Eintritt in den Ringraum 12 ständig erwärmt. Dies steigert die Zuverlässigkeit
des katalytischen Verbrennens, indem es das Erlöschen des katalytischen Verbrennens
ausschließt und die vollständige Oxidation des Brennstoffes im Ringraum 12 garantiert.
[0100] Figur 5 zeigt eine schematische Übersicht einer Lagerstättenmatrix 1 mit Bohrung
2 und darin eingebrachter Vorrichtung 3. Nach dem Abteufen der Bohrung 2 und ggf.
dem Einbringen von hier nicht dargestellten Futterrohren in die Bohrung wird die Vorrichtung
3 mittels des daran angebrachten flexiblen Rohrstrangs 7, der von einer Trommel 24
abgewickelt wird, in die Bohrung 2 bis zu einer Tiefe eingebracht in der die Lagerstättenmatrix
1 thermo-mechanisch behandelt werden soll. Zur Unterstützung des Einbringens kann
eine am Bohrlochkopf 28 vorgesehene Zug-/Druck-Einrichtung (auch als "injector head"
bezeichnet) eingesetzt werden. Schließlich kann oberhalb der zu behandelnden Lagerstättenmatrix
1 eine Verschlusseinrichtung 4 (auch als "packer" bezeichnet) vorgesehen werden.
[0101] Der flexible Rohrstrang 7 (auch als "coiled tubing" bezeichnet) wird normalerweise
aus hochfestem Stahl gefertigt, und seine Länge entspricht mindestens der Tiefe der
Bohrung 2. Die Länge kann einige Kilometer betragen, insbesondere 8 km bis 10 km.
Der flexible Rohrstrang 7 hat gewöhnlich einen Durchmesser von 19 mm bis 100 mm und
eine Wandstärke von 2 mm bis 6 mm.
[0102] Nach dem Einbringen der Vorrichtung 3 in die Bohrung 2 wird das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt, das in Verbindung mit Figur 4 bereits in einer Ausführungsform
beschrieben wurde. Die in die Bohrung 2 austretenden Verbrennungsprodukte 26 steigern
aufgrund des Vorhandenseins der Verschlusseinrichtung 4 den Druck in diesem Abschnitt
der Bohrung 2, so dass die austretenden Verbrennungsprodukte 26 bei Erreichen eines
gewissen Drucks durch die eine in dieser Ausführungsform vorhandene Bohrlochperforation
21 in die Lagerstättenmatrix 1 eingepresst werden. In der Lagerstättenmatrix wirken
die ausgetretenen Verbrennungsprodukte 26 als thermomechanische Mittel 27 in der Form
von Wärmeüberträgern, Ölverdrängungsmitteln oder Mitteln für Minderung der Ölviskosität.
[0103] In einer konkreten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in Schritt
b) zunächst 1 m
3 bis 3 m
3 einer Wasserstoffperoxid in einer Konzentration von 30 Gew.-% bis 70 Gew.-% enthaltenden
Lösung durch das Speiserohr 10 in den Ringraum 12 eingeleitet. In dem Ringraum 12
ist eine gemischte Schüttung 6 aus partikulären Katalysatoren 6a, 6b vorhanden, wobei
der für das Wasserstoffperoxid geeignete Mangan und/oder Kalium enthaltende partikuläre
Katalysator 6b unmittelbar die Oxidation des Wasserstoffperoxids initiiert, so dass
durch die exotherme Reaktion Wärme an die Schüttung 6 und die gesamte Vorrichtung
3 abgegeben wird.
[0104] Nun können als Brennstoff 17 eine Mischung von Methan und Luft eingeleitet werden.
Beim Kontakt dieser Mischung mit dem heißen Platin und/oder Palladium enthaltenden
partikulären Katalysatoren 6a beginnt das katalytische Verbrennen, d.h. die flammenlose
Oxidation des Brennstoffs 17. Durch die Gegenwart des erfindungsgemäßen partikulären
Katalysators 6a wird die Initialtemperatur des katalytischen Verbrennens um 20 % bis
50 % reduziert und das katalytische Verbrennen läuft bei Temperaturen ab, die unterhalb
der Temperaturen einer nicht-katalytischen Verbrennung vergleichbarer Brennstoffe
liegen. Durch diese Reduzierung der Initialtemperatur wird die Initiierung des katalytischen
Verbrennens im Ringraum 12 problemlos möglich.
[0105] Das erfindungsgemäße Verfahren zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen
geologischen Formationen kann für einige Stunden bis zu mehreren Monaten durchgeführt
werden, abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck. So handelt es sich bei einer Durchführung
für mehrere Stunden vorwiegend um die Stimulation von Produktionsbohrungen, während
eine Durchführung für mehrere Monaten vorwiegend in Injektionsbohrungen vorgenommen
wird.
Bezugszeichenliste
[0106]
- 1
- Lagerstätten matrix
- 2
- Bohrloch
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Verschlusseinrichtung (in der Bohrung 2)
- 5
- zylinderförmiger Behälter
- 6
- Schüttung (des partikulären Katalysators 6a, 6b)
- 6a
- partikulärer Katalysator (für Brennstoff 17)
- 6b
- partikulärer Katalysator (für Wasserstoffperoxid)
- 7
- flexibler Rohrstrang
- 8
- Eingangsöffnung
- 9
- Auslassöffnung
- 10
- Speiserohr
- 11
- umlaufende Perforation (im Speiserohr 10)
- 12
- Ringraum
- 13
- Bodenbereich
- 13a
- Bodenblech
- 13b
- Halterung
- 14
- Deckelbereich
- 15
- untere ringförmige Kammer
- 16
- obere ringförmige Kammer
- 17
- Brennstoff
- 18
- aufsteigende Reaktionsprodukte (im Ringraum 12)
- 19
- Verbindungselement
- 20a
- Perforierung (in der oberen Trennwand 25a)
- 20b
- Perforierung (in der unteren Trennwand 25b)
- 21
- Bohrlochperforation
- 22
- Freiraum (über der Schüttung 6)
- 23
- Ventil
- 24
- Trommel (für den flexiblen Rohrstrang 7)
- 25a
- obere Trennwand
- 25b
- untere Trennwand
- 26
- austretende Verbrennungsprodukte (aus Vorrichtung 3)
- 27
- thermomechanische Mittel (in der Lagerstättenmatrix 1)
- 28
- Bohrlochkopf mit Zug-/Druck-Einrichtung
1. Vorrichtung (3) zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen geologischen
Formationen, umfassend
- einen zylinderförmigen Behälter (5) mit einem Bodenbereich (13) und einem Deckelbereich
(14),
- ein in dem zylinderförmigen Behälter (5) konzentrisch angeordnetes Speiserohr (10),
das durch eine Eingangsöffnung (8) im Deckelbereich (14) geführt ist und das im Bodenbereich
(13) innerhalb des zylinderförmigen Behälters (5) endet,
- einen zwischen dem zylinderförmigen Behälter (5) und dem Speiserohr (10) gebildeten
Ringraum (12),
- eine in dem Ringraum (12) zumindest teilweise vorgesehene Schüttung (6) zumindest
eines partikulären Katalysators (6a) und
- zumindest eine in dem Deckelbereich (14) des zylinderförmigen Behälters (5) vorgesehene
Auslassöffnung (9),
wobei das Speiserohr (10) zumindest über einen Teil seiner in dem zylinderförmigen
Behälter (5) angeordneten Länge eine umlaufende Perforation (11) aufweist.
2. Vorrichtung (3) nach Anspruch 1, wobei die Perforation (11) des Speiserohrs (10) in
einem dem Bodenbereich (13) zugewandten Abschnitt angeordnet ist.
3. Vorrichtung (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Ringraum (12) zu dem Deckelbereich
(14) hin zumindest teilweise durch eine obere Trennwand (25a) abgegrenzt ist, die
insbesondere zumindest teilweise eine Perforierung (20a) aufweist.
4. Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Ringraum (12) zu dem Bodenbereich
(13) hin zumindest teilweise durch eine untere Trennwand (25b) abgegrenzt ist, die
insbesondere zumindest teilweise eine Perforierung (20b) aufweist.
5. Vorrichtung (3) nach Anspruch 3 oder 4, wobei zwischen der oberen Trennwand (25a)
und dem Deckelbereich (14) eine obere ringförmige Kammer (16) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung (3) nach Anspruch 4 oder 5, wobei zwischen der unteren Trennwand (25b)
und dem Bodenbereich (13) eine untere ringförmige Kammer (15) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung (3) nach Anspruch 6, wobei die Perforation (11) des Speiserohrs (10) zumindest
teilweise in der unteren ringförmigen Kammer (15) angeordnet ist.
8. Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die zumindest eine Auslassöffnung
(9) in dem Deckelbereich (14) ein Ventil (23) aufweist.
9. Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Speiserohr (10) über ein
außerhalb des Deckelbereichs (14) angeordnetes Verbindungselement (19) mit einem flexiblen
Rohrstrang (7) verbindbar ist.
10. Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 3 bis 9, wobei zwischen der in dem Ringraum
(12) vorgesehenen Schüttung (6) des zumindest einen partikulären Katalysators (6a)
und der oberen Trennwand (25a) ein Freiraum (22) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die in dem Ringraum (12)
vorgesehenen Schüttung (6) zumindest zwei unterschiedliche partikuläre Katalysatoren
(6a, 6b) umfasst.
12. Verfahren zur thermo-mechanischen Behandlung von unterirdischen geologischen Formationen,
umfassend die Schritte
a) Einbringen einer Vorrichtung (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in eine Bohrung
(2),
b) Einleiten eines Brennstoffs (17) in die Vorrichtung (3),
c) katalytisches Verbrennen des Brennstoffs (17) in Gegenwart des zumindest einen
partikulären Katalysators (6a),
d) Abgeben von Verbrennungswärme des katalytischen Verbrennens des Brennstoffs (17)
an eine an die Bohrung (2) angrenzende Lagerstättenmatrix (1) und
e) Einleiten der Verbrennungsprodukte (18) des katalytischen Verbrennens des Brennstoffs
(17) in die Lagerstättenmatrix (1).
13. Verfahren nach Anspruch 12, ferner umfassend zwischen den Schritten a) und b) oder
parallel zu Schritt b) ein Vorwärmen zumindest eines Teils einer in der Vorrichtung
(3) vorgesehenen Schüttung (6) zumindest eines partikulären Katalysators (6a).
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das Vorwärmen zumindest eines Teils der in der Vorrichtung
(3) vorgesehenen Schüttung (6) zumindest eines partikulären Katalysators (6a) durch
zumindest zeitweises Einleiten einer Wasserstoffperoxid enthaltenden Lösung durchgeführt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Zusammensetzung des in Schritt
b) eingeleiteten und in Schritt c) verbrannten Brennstoffs mit fortschreitender Dauer
des Verfahrens variiert wird.