(19)
(11) EP 3 179 466 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.06.2017  Patentblatt  2017/24

(21) Anmeldenummer: 15003478.3

(22) Anmeldetag:  07.12.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G09F 3/00(2006.01)
G09F 3/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Hueck Folien Ges.m.b.H
4342 Baumgartenberg (AT)

(72) Erfinder:
  • Aigner, Georg
    4363 Pabneukirchen (AT)

(74) Vertreter: Landgraf, Elvira 
Schulfeld 26
4210 Gallneukirchen
4210 Gallneukirchen (AT)

   


(54) THERMODIREKT-BEDRUCKBARES SICHERHEITSETIKETT


(57) Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett mit einem versteckten Sicherheitsmerkmal, bestehend aus zwei Teilelementen, wobei das erste Teilelement ein Trägersubstrat mit einer Thermodirektbeschichtung aufweist und das zweite Teilelement ein im Wesentlichen opakes Element ist, wobei die beiden Teilelemente miteinander verbunden und anschließend das erste Teilelement in einem Thermodirektverfahren durch das zweite Teilelement hindurch bedruckt wird, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsetikett, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Sicherheitsetiketts, wobei das Sicherheitsetikett ein Sicherheitselement, wie eine beugungsoptisch aktive Struktur, kombiniert mit einer Reflexionsschicht oder einer HRI-Schicht in Verbindung mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht, und eine versteckte individuelle Information aufweist.

[0002] Aufgabe der Erfindung war es, ein Sicherheitsetikett bereitzustellen, das individuell mit einem weiteren Sicherheitsmerkmal versehen werden kann und das auf einfache Weise ausgelesen werden kann.

[0003] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Sicherheitsetikett mit einem versteckten Sicherheitsmerkmal, bestehend aus 2 Teilelementen, dadurch gekennzeichnet, dass
  1. a) das erste Teilelement ein Trägersubstrat mit einer Thermodirektbeschichtung ist und
  2. b) das zweite Teilelement ein im Wesentlichen opakes Element ist,
wobei die beiden Teilelemente miteinander verbunden und anschließend das erste Teilelement in einem Thermodirektverfahren durch das zweite Teilelement hindurch bedruckt wird.

[0004] Das erste Teilelement weist vorzugsweise ein erstes Trägersubstrat aus einem Papier auf. Dieses Papiersubstrat besteht aus zellstofffreiem oder zellstoffhaltigem Papier, oder aus einem Verbund aus Papier, beispielsweise mit Kunststoffen, wobei dieses Papiersubstrat ein Flächengewicht von 20 - 500 g/m2, vorzugsweise 40 - 200 g/m2 aufweisen kann und auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehen ist.
Alternativ kann als erstes Trägersubstrat für das erste Teilelement eine Kunststofffolie oder eine Metallfolie verwendet werden, die auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehen ist.

[0005] Auf der der Thermodirektbeschichtung gegenüberliegenden Oberfläche des ersten Teilelements ist eine Klebebeschichtung zur Fixierung des Etiketts auf dem zu sichernden Gegenstand vorgesehen.

[0006] Das zweite Teilelement stellt ein im Wesentlichen opakes Element dar.
Dieses zweite Teilelement wird vorerst auf einem zweiten Trägersubstrat aus einer flexiblen Kunststofffolie bereitgestellt, wobei das zweite Trägersubstrat nach dem Kaschieren des ersten Teilelements mit dem zweiten Teilelement abgezogen wird.
Auf dieses zweite Trägersubstrat wird vorerst eine strahlungshärtbare oder thermisch härtbare Lackschicht aufgebracht, in die anschließend eine beugungsoptisch aktive Struktur eingebracht wird.
Auf diese beugungsoptisch aktive Struktur ist eine vollflächige oder partielle reflektierende metallische Schicht oder eine HRI-Schicht in Kombination mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht, beispielsweise einer schwarze Druckfarbe oder eine Schicht aus einer Metallverbindung, wie beispielsweise unstöchiometrischem Aluminiumoxid aufgebracht.

[0007] Eines der beiden Teilelemente ist mit einer Trennschicht versehen. Die beiden Teilelemente sind mittels einer Klebeschicht gegeneinander kaschiert, wobei anschließend das Trägersubstrat des zweiten Teilelements abgezogen wird.

[0008] Das Sicherheitselement wird dann anschließend oder zu einem späteren Zeitpunkt von der Seite des zweiten Teilelements im Thermodirektverfahren bedruckt, wobei der Druck auf dem unter dem zweiten Teilelement liegenden ersten Teilelement auf dessen Thermodirektbeschichtung erkennbar wird. Allerdings bleibt die Bedruckung vorerst unter dem im Wesentlichen opaken Teilelement verborgen.

[0009] Erst nach der Trennung des zweiten Teilelements vom ersten Teilelement, beispielsweise bei einem Manipulationsversuch oder bei einer Trennung zur Authentifizierung des gesicherten Gegenstandes, entlang der Trennschicht wird die Bedruckung für den Betrachter sichtbar.

[0010] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsetiketts mit einem versteckten Sicherheitsmerkmal, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Teilelement, die miteinander verbunden werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
  1. A) Bereitstellen des zweiten Teilelements durch
    1. i) Bereitstellen eines zweiten Trägersubstrats aus einer flexiblen Kunststofffolie
    2. ii) Aufbringen einer strahlungshärtbaren oder thermisch härtbaren Lackschicht auf die flexible Kunststofffolie
    3. iii) Einbringen einer beugungsoptisch aktiven Struktur in die Lackschicht
    4. iv) ggf. Aushärten der strahlungshärtbaren Lackschicht,
    5. v) Aufbringen einer vollflächigen oder partiellen reflektierenden metallischen Schicht oder einer HRI- Schicht in Verbindung mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht auf die Lackschicht,
  2. B) Bereitstellen des ersten Teilelements durch Bereitstellen eines auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehenen ersten Trägersubstrats bestehend aus einem Papiersubstrats, einer Kunststofffolie oder einer Metallfolie, wodurch ein thermodirektbedruckbares Substrat entsteht,
  3. C) Aufbringen einer Trennschicht auf die mit der Thermodirektbeschichtung versehene Oberfläche des ersten Trägersubstrats des ersten Teilelements oder auf die vollflächige oder partielle reflektierende metallische Schicht oder die mit einer HRI-Schicht verbundene opake schwarze, farbige oder weiße Schicht, des zweiten Teilelements
  4. D) Aufbringen einer Klebeschicht auf die metallische Schicht oder auf die opake schwarze, farbige, oder weiße Schicht, die mit der HRI- Schicht verbunden ist, des ersten Teilelements oder auf die Thermodirektbeschichtung des zweiten Teilelements oder auf die Trennschicht eines der beiden Teilelemente
  5. E) Verbinden des ersten und zweiten Teilelements, in der Weise, dass die auf den jeweiligen Substraten aufgebrachten Schichten miteinander verbunden werden
  6. F) Abziehen des Trägersubstrats
  7. G) ggf. Aufbringen einer Klebebeschichtung auf die nicht mit der Thermodirektbeschichtung versehene Oberfläche des ersten Trägersubstrats
  8. H) Bedrucken der miteinander verbundenen Teilelemente mit einem Thermodirektdruckverfahren von der Seite der beugungsoptisch aktiven Struktur, wobei der Druck auf der Thermodirektbeschichtung unter der opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht oder der reflektierenden metallischen Schicht erscheint.


[0011] Als Trägersubstrate für das zweite Teilelement kommen beispielsweise Trägerfolien vorzugsweise flexible Kunststofffolien, beispielsweise aus PI, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT, PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC, PTFE, ETFE (Ethylentetrafluorethylen), PFA (Tetrafluorethylen-Perfluorpropylvinylether-Fluorcopolymer), MFA (Tetrafluormethylen-Perfluorpropylvinylether-Fluorcopolymer), PTFE (Polytetrafluorethylen), PVF (Polyvinylfluorid), PVDF (Polyvinylidenfluorid), und EFEP (Ethylen-Tetrafluorethylen-Hexafluorpropylen-Fluorterpolymer) in Frage. Bevorzugt werden Trägersubstrate aus PET verwendet. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 5 - 200 µm, besonders bevorzugt 5 - 50 µm auf.

[0012] Auf dieses zweite Trägersubstrat wird eine Schicht mit beugungsoptisch aktiven Strukturen, gegebenenfalls kombiniert mit einer reflektierenden Schicht, aufgebracht.

[0013] Unter beugungsoptisch aktiver Struktur wird eine Diffraktions-, Beugungs- oder Reliefstruktur verstanden. Insbesondere werden darunter Beugungsstrukturen, Beugungsgitter, Oberflächenreliefs, Hologramme oder Kinegramme verstanden.

[0014] Zur Herstellung der beugungsoptisch aktiven Schichten kann auf das Trägersubstrat eine Schicht aus einem strahlungshärtbaren Lack aufgebracht werden.

[0015] Der strahlungshärtbare Lack kann beispielsweise ein strahlungshärtbares Lacksystem auf Basis eines Polyester-, eines Epoxy- oder Polyurethansystems sein, das zwei oder mehr verschiedene, dem Fachmann geläufige Photoinitiatoren enthält, die bei unterschiedlichen Wellenlängen eine Härtung des Lacksystems in unterschiedlichem Ausmaß initiieren können. So kann beispielsweise ein Photoinitiator bei einer Wellenlänge von 200 bis 400 nm und der zweite Photoinitiator bei einer Wellenlänge von 370 bis 600 nm aktivierbar sein. Zwischen den Aktivierungswellenlängen der beiden Photoinitiatoren sollte genügend Differenz eingehalten werden, damit nicht eine zu starke Anregung des zweiten Photoinitiators erfolgt, während der erste Photoinitiator aktiviert wird. Der Bereich, in dem der zweite Photoinitiator angeregt wird, sollte im Transmissionswellenlängenbereich des verwendeten Trägersubstrats liegen. Für die Haupthärtung (Aktivierung des zweiten Photoinitiators) kann auch Elektronenstrahlung verwendet werden.

[0016] Als strahlungshärtbarer Lack kann auch ein wasserverdünnbarer Lack verwendet werden. Bevorzugt werden Lacksysteme auf Polyesterbasis.

[0017] Die Schichtdicke des aufgebrachten strahlungshärtbaren Lacks kann je nach Anforderung an das Endprodukt und Dicke des Substrats variieren und beträgt im Allgemeinen zwischen 0,5 und 50 µm, vorzugsweise zwischen 2 und 10 µm, besonders bevorzugt zwischen 2 und 5 um.

[0018] Die Abformung der beugungsoptisch aktiven Struktur, also einer Diffraktions-, Beugungs- oder Reliefstruktur, erfolgt beispielsweise bei kontrollierter Temperatur mittels einer Matrize oder unter Verwendung einer Prägeform in die strahlungshärtbare Lackschicht. Die Lackschicht wurde durch Aktivierung des ersten Photoinitiators bis zum Gelpunkt vorgehärtet und befindet sich zum Zeitpunkt der Abformung in diesem Stadium.
Wird ein wasserverdünnbarer strahlungshärtbarer Lack verwendet, kann gegebenenfalls eine Vortrocknung vorgeschaltet werden, beispielsweise durch IR-Strahler.

[0019] Die Aushärtung der Struktur erfolgt bevorzugt durch UV-Strahlung kann aber auch nach Zusammensetzung der Schicht physikalisch, beispielsweise durch Wärme erfolgen.

[0020] Anschließend kann eine vollflächige oder partielle reflektierende Schicht aus einem Metall, oder einer Legierung aufgebracht werden.
Als Metallschicht sind Schichten aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn, Pt, Pd, Ti und dergleichen geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-Al-Legierungen, Cu-Zn-Legierungen und dergleichen.

[0021] Die metallische Schicht wird vorzugsweise durch ein PVD- oder CVD- Verfahrens aufgebracht. Alternativ kann die Aufbringung durch Drucken mit einem Metallpigmente enthaltenden Lacks oder einer Druckfarbe, die metallische Pigmente enthält, erfolgen.

[0022] In einer weiteren Ausführungsform kann anstelle der reflektierenden Schicht eine HRI-Schicht kombiniert mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht, beispielsweise einer opaken schwarzen Druckschicht oder einer opaken dunklen, farbigen oder schwarzen Metallverbindungsschicht, beispielsweise einer Schicht aus nichtstöchiometrischem Aluminiumoxid, oder einer opaken weißen Schicht aufgebracht werden. Als opake farbige oder weiße Schichten kommen auch Druckschichten, die farbige oder weiße Pigmente aufweisen in Frage.

[0023] Auf diese Schichtenfolge wird eine Klebeschicht und anschließend eine Trennschicht aufgebracht. Die Trennschicht und/oder die Klebeschicht können alternativ auch auf das erste Teilelement aufgebracht werden.

[0024] Als Trennschicht kommen insbesondere bekannte, schlecht haftende Lackzusammensetzungen, beispielsweise auf Basis von Cycloolefincopolymeren, Nitrocellulose, Acrylaten, Polyvinylchlorid, Ethylenacrylatcopolymeren oder Styrolacrylaten in einem geeigneten Lösungsmittel in Frage. Zur Einstellung der Trenneigenschaften werden dabei vorzugsweise chlorierte Polyolefine zugesetzt. Der Anteil der chlorierten Polyolefine in der Zusammensetzung kann 1 - 50 Gew%, vorzugsweise 1 - 25 Gew%, besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew% im Verhältnis zum Basispolymer betragen.
Ferner können auch sehr dünn aufgetragene Polyamid-, Polyethylen-, Fluorpolymerwachsschichten oder Silikonbeschichtungen als Trennschicht verwendet werden.

[0025] Anschließend wird ein erstes Trägersubstrat für das erste Teilelement aus einem Papier bereitgestellt. Dieses Papiersubstrat besteht aus zellstofffreiem oder zellstoffhaltigem Papier, oder aus einem Verbund aus Papier, beispielsweise mit Kunststoffen, wobei dieses Papiersubstrat ein Flächengewicht von 20 - 500 g/m2, vorzugsweise 40 - 200 g/m2 aufweisen kann und auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehen ist.

[0026] Alternativ kann als erstes Trägersubstrat eine Kunststofffolie oder eine Metallfolie verwendet werden, die auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehen ist.
Die Kunststofffolie kann gleich oder verschieden dem Trägersubstrat des zweiten Teilelements sein.
Als Metallfolien kommen beispielsweise Folien aus Al-, Cu-, Sn-, Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis 80 µm, besonders bevorzugt 20 - 50 µm in Frage.

[0027] Als Thermodirektbeschichtung kommen handelsübliche Beschichtungen in Frage. Es kann aber auch handelsübliches mit einer Thermodirektbeschichtung versehenes Papier verwendet werden.

[0028] Das erste Teilelement wird nun mit der die Thermodirektbeschichtung tragenden Oberfläche mit dem zweiten Teilelement verbunden und zwar in der Weise, dass die Schichtaufbauten der Teilelemente miteinander verbunden sind.

[0029] Anschließend wird das Trägersubstrat auf dem das zweite Teilelement bereitgestellt wurde, abgezogen.

[0030] Das Papiersubstrat wird auf der, der Thermodirektbeschichtung gegenüber liegenden, Oberfläche mit einer Klebebeschichtung, insbesondere einer Selbstklebebeschichtung oder einer Kaltsiegelbeschichtung versehen, mit der das Sicherheitsetikett mit einem zu sichernden Gegenstand verbunden werden kann.

[0031] Das so hergestellte Etikett kann anschließend in einem Thermodirektdruckverfahren von der Seite der optisch aktiven Schicht bzw. Struktur bedruckt werden.
Dabei kann die Bedruckung sofort nach Herstellung des Etiketts oder aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

[0032] Dadurch ist es möglich die Bedruckung jeweils an die gewünschten Erfordernisse anzupassen und auch kundenspezifisch zu gestalten.

[0033] Die Bedruckung kann in Form von Zeichen, Buchstaben, Zahlen, Symbolen Bildern, Linien, Guillochen, Logos, Mustern oder auch in Form eines Barcodes vorliegen.

[0034] Die Bedruckung kann beispielsweise sicherheitsrelevante Informationen, wie beispielsweise eine Codierung, produktspezifische Daten, Herstellungsdaten, Chargenkennzeichnungen und dergleichen enthalten.

[0035] Dabei erscheint die Bedruckung auf der nun innerhalb des Etiketts verborgenen Thermodirektbeschichtung.

[0036] Bei Vorliegen einer vollflächigen reflektierenden metallischen Schicht oder einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht in Verbindung mit einer HRI-Schicht wird die Bedruckung erst bei einer Manipulation oder bei Abziehen des Etiketts zur Sicherstellung der Authentizität erkennbar, wobei sich das Etikett dann entlang der Trennschicht trennt.

[0037] Für den Fall, dass die reflektierende metallische Schicht oder opake schwarze, farbige oder weiße Schicht in Verbindung mit einer HRI-Schicht partiell vorgesehen ist, kann die Bedruckung teilweise durch die Aussparungen in einer partiellen Schicht erkennbar sein, wobei sich die Bedruckung bei einem Manipulationsversuch oder beim Abziehen des Etiketts zur Prüfung der Authentizität, zu einer vollständigen Information ergänzen kann. Das Etikett trennt sich dann entlang der Trennschicht.

[0038] Das erfindungsgemäße Sicherheitsetikett kann auf Datenträgern, auf Verpackungsmaterial beispielsweise in der Pharma-, der Elektronik- und/oder Lebensmittelindustrie, oder auf anderen zu sichernden Produkten und Gegenständen verwendet werden.

[0039] In den Figuren 1 bis 3 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherheitsetiketts dargestellt.

[0040] Darin bedeuten
1
ein Trägersubstrat
2
eine mit einer Prägung versehene Lackschicht
3
eine Kaschierkleberschicht
4
eine Trennschicht
5
eine Thermodirektbeschichtung
6
ein Papiersubstrat
7
eine Selbstklebebeschichtung
8
eine versteckte Information
9
eine Reflexionsschicht
10
den zu sichernden Gegenstand.


[0041] Das in Fig. 1 dargestellte Sicherheitsetikett weist ein Trägersubstrat 1 auf, das aus einer flexiblen Kunststofffolie besteht. Auf dieses Trägersubstrat 1 ist eine geprägte Lackschicht 2 kombiniert mit einer Reflexionsschicht 9 aufgebracht. Anschließend ist auf diese Schichtenfolge eine Kaschierklebeschicht 3 aufgebracht.
Mit Hilfe dieser Kaschierklebeschicht 3 ist das so vorbereitete Trägersubstrat gegen einen Schichtaufbau bestehend aus einem Papiersubstrat 6, das an einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung 5 und einer auf dieser Thermodirektbeschichtung 5 situierten Trennschicht 4 versehen ist, kaschiert. Das Papiersubstrat ist auf der, der Thermodirektbeschichtung gegenüber liegenden, Oberfläche mit einer Selbstklebebeschichtung 7 versehen.

[0042] Das Trägersubstrat 1 wird nun abgezogen und das Sicherheitsetikett von der Oberfläche der Lackschicht 2 im Thermodirektverfahren mit einer Information bedruckt, die in der Thermodirektbeschichtung 5 als versteckte Information 8 erscheint, wie in Figur 2 dargestellt.
Die versteckte Information 8 ist vorerst aufgrund der im Wesentlichen lichtundurchlässigen Schicht 9 von außen nicht erkennbar.

[0043] Mit Hilfe einer Selbstklebebeschichtung 7 wird das Etikett anschließend auf dem zu sichernden Gegenstand 10 fixiert.

[0044] In Fig. 3 ist das Sicherheitsetikett nach dem Versuch es vom zu sichernden Gegenstand zu lösen dargestellt. Dabei trennt sich der obere Teil A des Etiketts vom unteren Teil B des Etiketts im Bereich der Trennschicht, wobei die Trennschicht je nach eingestellten Haftungsverhältnissen auf der Kaschierklebeschicht oder alternativ auf der Thermodirektbeschichtung verbleiben kann.
Bei der Trennung wird die durch Thermodikrektdrucken erzeugte versteckte Information 8 sichtbar.
Die versteckte Information 8 kann in Form von Zeichen, Buchstaben, Zahlen, Symbolen, Bildern oder auch in Form eines Barcodes vorliegen.

[0045] Das erfindungsgemäße Sicherheitsetikett kann zur Sicherung von Gegenständen, Produkten, Verpackungen, als Siegel und dergleichen verwendet werden.


Ansprüche

1. Sicherheitsetikett mit einem versteckten Sicherheitsmerkmal, bestehend aus zwei Teilelementen, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das erste Teilelement ein Trägersubstrat mit einer Thermodirektbeschichtung aufweist und

b) das zweite Teilelement ein im Wesentlichen opakes Element ist,
wobei die beiden Teilelemente miteinander verbunden und anschließend das erste Teilelement in einem Thermodirektverfahren durch das zweite Teilelement hindurch bedruckt wird.


 
2. Sicherheitsetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Teilelement ein erstes Trägersubstrat aus Papier oder einer flexiblen Kunststofffolie oder Metallfolie aufweist, das auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehen ist.
 
3. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Teilelement eine beugungsoptisch aktive Struktur kombiniert mit einer reflektierenden metallischen Schicht oder einer HRI-Schicht verbunden mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht kombiniert ist.
 
4. Sicherheitsetikett nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beugungsoptisch aktive Struktur eine Diffraktions-, Beugungs- oder Reliefstruktur, wie ein Hologramm darstellt.
 
5. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste oder das zweite Teilelement mit einer Trennlackbeschichtung versehen ist.
 
6. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Teilelemente mittels einer Klebeschicht derart miteinander verbunden sind, dass die reflektierende metallische Schicht oder die opake schwarze, farbige oder weiße Schicht, die mit der HRI-Schicht des zweiten Teilelements verbunden ist, der Thermodirektbeschichtung des ersten Teilelements zugewandt ist.
 
7. Sicherheitsetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Teilelement auf der der Thermodirektbeschichtung gegenüber liegenden Oberfläche mit einer Selbstklebebeschichtung versehen ist.
 
8. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsetiketts mit einem versteckten Sicherheitsmerkmal, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

A) Bereitstellen des zweiten Teilelements durch

i) Bereitstellen eines zweiten Trägersubstrats aus einer flexiblen Kunststofffolie

ii) Aufbringen einer strahlungshärtbaren oder thermisch härtbaren Lackschicht auf die flexible Kunststofffolie

iii) Einbringen einer beugungsoptisch aktiven Struktur in die Lackschicht

iv) ggf. Aushärten der strahlungshärtbaren Lackschicht,

v) Aufbringen einer vollflächigen oder partiellen reflektierenden metallischen Schicht oder einer HRI- Schicht in Verbindung mit einer opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht auf die Lackschicht,

B) Bereitstellen des ersten Teilelements durch Bereitstellen eines auf einer Oberfläche mit einer Thermodirektbeschichtung versehenen ersten Trägersubstrats bestehend aus einem Papiersubstrats, einer Kunststofffolie oder einer Metallfolie, wodurch ein thermodirektbedruckbares Substrat entsteht,

C) Aufbringen einer Trennschicht auf die mit der Thermodirektbeschichtung versehene Oberfläche des ersten Trägersubstrats des ersten Teilelements oder auf die vollflächige oder partielle reflektierende metallische Schicht oder die mit einer HRI-Schicht verbundene opake farbige, weiße oder schwarze Schicht, des zweiten Teilelements

D) Aufbringen einer Klebeschicht auf die metallische Schicht oder auf die farbige, weiße oder schwarze Schicht, die mit der HRI- Schicht verbunden ist, des ersten Teilelements oder auf die Thermodirektbeschichtung des ersten Teilelements oder auf die Trennschicht eines der beiden Teilelemente

E) Verbinden des ersten und zweiten Teilelements, in der Weise, dass die auf den jeweiligen Substraten aufgebrachten Schichten miteinander verbunden werden,

F) Abziehen des Trägersubstrats

G) ggf. Aufbringen einer Klebebeschichtung auf die nicht mit der Thermodirektbeschichtung versehene Oberfläche des ersten Trägersubstrats

H) Bedrucken der miteinander verbundenen Teilelemente mit einem Thermodirektdruckverfahren von der Seite der beugungsoptisch aktiven Struktur, wobei der Druck auf der Thermodirektbeschichtung unter der opaken schwarzen, farbigen oder weißen Schicht oder der reflektierenden metallischen Schicht erscheint.


 
9. Verwendung des Sicherheitsetiketts nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Sicherung von Gegenständen, Produkten, Verpackungen oder als Siegel.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht