Hintergrund der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Trommeldeckel einer um eine Zentrifugenachse rotierbaren
Trommel einer Vollmantelschneckenzentrifuge, mit einem ersten Trommeldeckelabschnitt,
in dem sich Auslassöffnungen befinden, an denen ein geklärtes Medium von innerhalb
der Trommel über jeweils eine Wehrkante nach außerhalb der Trommel strömen kann, sowie
einem zweiten Trommeldeckelabschnitt, der sich in Axialrichtung betrachtet außen von
dem ersten Trommeldeckelabschnitt befindet und der die Trommel drehbar abstützend
gestaltet ist, und mindestens einem dritten Trommeldeckelabschnitt, über den der erste
Trommeldeckelabschnitt mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt statisch verbunden ist.
[0002] Vollmantelschneckenzentrifugen, auch als Dekanter bekannt, separieren mit einer Trommel,
die mit hoher Drehzahl um eine Zentrifugenachse rotiert, kontinuierlich fließfähige
Stoffgemische. Das Stoffgemisch wird innerhalb der Trommel in mindestens zwei Phasen
getrennt, wobei als sogenannter Teich eine leichte Phase, meist ein geklärtes Medium,
auf einer schweren Phase, wie etwa Partikel oder Schlamm, aufschwimmt.
[0003] Die Trommel ist an einem ihrer beiden axialen Enden mit einem Trommeldeckel verschlossen.
Der Trommeldeckel weist mehrere Abschnitte auf, die in der Regel einstückig gestaltet
oder miteinander verschraubt oder verschweißt sind und in einander übergehen. In einem
ersten Trommeldeckelabschnitt befinden sich Auslassöffnungen, an denen das geklärte
Medium von innerhalb der Trommel über eine Wehrkante nach außerhalb der Trommel strömen
kann. Dieser erste Trommeldeckelabschnitt ist in der Regel als eine Scheibe gestaltet,
die sich plattenförmig von radial innen nach radial außen erstreckt. Ein zweiter Trommeldeckelabschnitt
befindet sich, bezogen auf den Innenraum der Trommel, in Axialrichtung betrachtet
außen vor dem ersten Trommeldeckelabschnitt und stützt dort die Trommel drehbar ab.
An oder in diesem zweiten Trommeldeckelabschnitt befindet sich in der Regel ein Trommellager.
Ferner gibt es mindestens einen dritten Trommeldeckelabschnitt, über den der erste
Trommeldeckelabschnitt mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt statisch verbunden ist.
Dieser dritte Trommeldeckelabschnitt ist in der Regel als eine Verdickung bzw. ein
dickwandiger Hohlzylinder gestaltet, durch dessen Inneres bzw. Innenraum sich ein
Zulaufrohr für das zu klärende Stoffgemisch oder eine Antriebswelle einer Schnecke
erstreckt.
[0004] Die Auslassöffnung ist normalerweise außen an der Trommel mit einer Wehrplatte versehen,
die zur Auslassöffnung hin eine Wehrkante aufweist. Diese Wehrkante an der Auslassöffnung
bestimmt bzw. reguliert den Höhenstand bzw. die Teichtiefe der leichten Phase innerhalb
der Trommel.
[0005] Aus
DE 10 2010 020901 A1 ist eine Vollmantelschneckenzentrifuge mit einer Trommel bekannt, die an ihren beiden
Enden um ihre horizontale Drehachse drehbar mittels zweier Trommellager gelagert ist.
An ihrem einen Ende ist die Trommel mit einem Trommeldeckel versehen, der mehrere
Ablauföffnungen aufweist. Den Ablauföffnungen vorgeschaltet ist eine Wehrplatte, die
als Überlaufwehr dient und an ihrem inneren Durchmesser eine Überlaufkante definiert.
Über die Überlaufkante tritt während des Betriebs eine Flüssigkeitsphase eines geklärten
Gutes aus den Ablauföffnungen aus. In Austragsrichtung danach ist außenseitig am Trommeldeckel
ein Schälkammerabschnitt angebracht, der eine entlang der Drehachse sich erstreckende
erste hohlzylindrische Kammerwand aufweist, die radial außerhalb der Überlaufkante
angeordnet ist. Innerhalb der ersten Kammerwand befindet sich eine als Flüssigkeitsauslass
dienende Schälscheibe mit einem Radialkanal, durch den die Flüssigkeitsphase
von radial außerhalb nach radial innerhalb der Überlaufkante hindurch zu führen ist. Im Anschluss an den Radialkanal ist ein Axialkanal innerhalb
einer am Trommellager gelagerten zweiten hohlzylindrischen Kammerwand des Schälkammerabschnitts
vorgesehen, durch den hindurch die Flüssigkeitsphase
radial innerhalb der Überlaufkante nach außen zu leiten ist.
Zugrundeliegende Aufgabe
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trommeldeckel einer Vollmantelschneckenzentrifuge
zu schaffen, bei dem es möglich ist, die Auslassöffnungen radial weit nach innen zu
setzen und so im Inneren der Trommel eine große Teichtiefe bereitzustellen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0007] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Trommeldeckel einer um eine Zentrifugenachse
rotierbaren Trommel einer Vollmantelschneckenzentrifuge geschaffen, mit einem ersten
Trommeldeckelabschnitt, in dem sich Auslassöffnungen befinden, an denen ein geklärtes
Medium von innerhalb der Trommel über jeweils eine Wehrkante nach außerhalb der Trommel
strömen kann, und mit einem zweiten Trommeldeckelabschnitt, der sich in Axialrichtung
betrachtet außen von bzw. vor dem ersten Trommeldeckelabschnitt befindet und der die
Trommel drehbar abstützend gestaltet ist, sowie mit mindestens einem dritten Trommeldeckelabschnitt,
über den der erste Trommeldeckelabschnitt mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt statisch
verbunden ist, wobei der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt sich in Radialrichtung
betrachtet in Bezug auf die Wehrkante radial außen befindet, wobei dort radial außen
von den Wehrkanten trotz drittem Trommeldeckelabschnitt auch Freiräume bestehen bleiben,
durch die hindurch das geklärte Medium dann nach radial außen abströmen kann, wobei
mindestens ein vierter Trommeldeckelabschnitt vorgesehen ist, über den ebenfalls der
erste Trommeldeckelabschnitt mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt statisch verbunden
ist, wobei der mindestens eine vierte Trommeldeckelabschnitt sich in Radialrichtung
betrachtet in Bezug auf die jeweilige Wehrkante radial innen befindet.
[0008] Bei herkömmlichen Trommeldeckeln befindet sich der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt
in Radialrichtung betrachtet in Bezug auf die mindestens eine dortige Wehrkante radial
innen. Die Wehrkante bzw. Wehrkanten befindet bzw. befinden sich also radial außen
von diesem dritten Trommeldeckelabschnitt. An der jeweiligen Wehrkante austretendes,
geklärtes Medium kann entsprechend frei nach radial außen abgeführt werden. Dieses
freie Abführen ist grundsätzlich notwendig, weil ja die Trommel mit hoher Drehzahl
rotiert und entsprechend das austretende Medium einer hohen Zentrifugalkraft unterliegt
und demnach am Austritt bezogen auf den rotierenden Trommeldeckel sofort nach radial
außen geschleudert wird.
[0009] An dem erfindungsgemäßen Trommeldeckel befindet sich hingegen in Radialrichtung betrachtet
radial außen von der Wehrkante der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt.
Dies überrascht zunächst, weil der dortige Trommeldeckelabschnitt doch eigentlich
das Abströmen von geklärtem Medium behindern würde. Die Erfindung macht sich diesbezüglich
jedoch den Umstand zunutze, dass der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt
sich nicht über den gesamten Umfang des Trommeldeckels erstreckt, sondern dass dort
radial außen von den Wehrkanten trotz drittem Trommeldeckelabschnitt auch Freiräume
bestehen bleiben, durch die hindurch das geklärte Medium dann nach radial außen abströmen
kann. So schafft es die erfindungsgemäße Lösung mit deren mindestens einem dritten
Trommeldeckelabschnitt, eine stützende Wirkung zwischen dem ersten und dem zweiten
Trommeldeckelabschnitt zu schaffen, ohne dass dafür radial innen von den Wehrkanten
Raum benötigt wird. Die hier verwendete Bezeichnung "in Radialrichtung betrachtet
radial außen" bedeutet dabei nicht, dass der dritte Trommeldeckelabschnitt auf ein
und demselben Radius bzw. Radialstrahl außen von der jeweiligen Wehrkante liegt, sondern
nur, dass er sich auf einem Kreisring befindet, der radial weiter außen liegt, also
einen größeren Radius hat, als ein Kreisring radial weiter innen, auf dem sich die
jeweilige Wehrkante befindet.
[0010] Die Auslassöffnungen können erfindungsgemäß entsprechend radial weit innen bzw. nahe
an der Zentrifugenachse positioniert werden. Dass dabei dort der Trommeldeckel hinsichtlich
seiner Steifigkeit geschwächt wird, wird mittels des mindestens einen, erfindungsgemäß
radial außen angeordneten, dritten Trommeldeckelabschnitts kompensiert.
[0011] So kann an der erfindungsgemäßen Vollmantelschneckenzentrifuge insbesondere eine
vergleichsweise große Teichtiefe realisiert werden, ohne dass es zu einer übermäßigen
Schwächung am Trommeldeckel, aufgrund von radial weit innen positionierten Auslassöffnungen,
kommen würde.
[0012] Vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen Trommeldeckel der mindestens eine dritte
Trommeldeckelabschnitt derart positioniert und dimensioniert, dass bei Betriebsdrehzahl
der Vollmantelschneckenzentrifuge bei rotierendem Trommeldeckel das geklärte Medium
aus den Auslassöffnungen in Umfangsrichtung und nach radial außen austreten kann,
ohne dabei auf den mindestens einen dritten Trommeldeckelabschnitt aufzutreffen. Die
Betriebsdrehzahl bei Vollmantelschneckenzentrifugen beträgt in der Regel zwischen
600 und 10000 U/min (in Worten: sechshundert und zehntausend Umdrehungen pro Minute).
Wie erwähnt bewirkt diese hohe Betriebsdrehzahl, dass das geklärte Medium aus der
mindestens einen Auslassöffnung in Umfangsrichtung des Trommeldeckels und besonders
radial nach außen geschleudert wird. Die genannte, erfindungsgemäße Weiterbildung
stellt sicher, dass das derart nach außen geschleuderte, geklärte Medium nicht am
Abströmen gehindert wird.
[0013] In vorteilhafter Weise befindet sich ferner der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt
in Umfangsrichtung betrachtet im Wesentlichen in einem Kreissektor neben der Wehrkante.
Ein Kreissektor ist ein "Tortenstück" eines Kreises. Indem derart vorteilhaft der
dritte Trommeldeckelabschnitt, zumindest im Wesentlichen, in einem Kreissektor angeordnet
ist, der sich neben einer zugehörigen bzw. benachbarten Wehrkante befindet, ist es
insbesondere möglich, dass das geklärte Medium aus der zugehörigen Auslassöffnung
beim Wegschleudern in radialer Richtung ungehindert abströmen kann. Dieses unmittelbare,
ungehinderte Abströmen in radialer Richtung ist dahingehend vorteilhaft, dass das
geklärtes Medium nicht auf ein rotierendes Bauteil trifft und dieses bremst, was einen
erhöhten Energiebedarf der Vollmantelschneckenzentrifuge bewirken würde. Wenn in Umfangsrichtung
mehrere Wehrkanten angeordnet sind, dann ist es vorteilhaft, wenn mehrere dritte Trommeldeckelabschnitte
sich zwischen den Kreissektoren der jeweiligen Wehrkanten befinden. Wenn sich die
Trommeldeckelabschnitte in Umfangsrichtung neben den Wehrkanten befinden, so können
dort die zugehörigen Wehrplatten von radial außen her einfach montiert und demontiert
werden. Insbesondere können sich die Kreissektoren des dritten Trommeldeckelabschnitts
bzw. der dritten Trommeldeckelabschnitte und die Kreissektoren der Wehrkante bzw.
der Wehrkanten auch teilweise überschneiden. Der jeweilige dritte Trommeldeckelabschnitt
kann dann insbesondere in Umfangsrichtung vergleichsweise breit und damit entsprechend
stabil bzw. steif gestaltet sein.
[0014] Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Trommeldeckel vorzugsweise die Anzahl an dritten
Trommeldeckelabschnitten gleich der Anzahl an Auslassöffnungen. In der Regel befinden
sich am erfindungsgemäßen Trommeldeckel in Umfangsrichtung mehrere Auslassöffnungen
aufeinanderfolgend und regelmäßig, in gleichen Abständen beabstandet. Ebenso ist es
statisch von Vorteil, wenn mehrere dritte Trommeldeckelabschnitte über den Umfang
verteilt und insbesondere ebenfalls aufeinander folgend und in der Regel regelmäßig,
in gleichen Abständen beabstandet angeordnet sind. Alternativ dazu können mehrere
dritte Trommeldeckelabschnitte unregelmäßig beabstandet oder alternierend beabstandet
sein, insbesondere um eine Geräuschminderung zu erzielen. Besonders bevorzugt ist
die Anzahl der Auslassöffnungen gerade oder ungerade zwischen 2 und 10 (in Worten:
zwei und zehn). Bei gleicher Anzahl von dritten Trommeldeckelabschnitten und Auslassöffnungen
ist es möglich, an jeder Auslausöffnung genau einen dritten Trommeldeckelabschnitt
vorzusehen. Auf diese Weise kann nicht nur eine statisch besonders steife Konstruktion
in Gestalt einer Gitterstruktur geschaffen werden, sondern es ist auch ein jeweils
ungehindertes Abströmen von geklärtem Medium zwischen den jeweiligen dritten Trommeldeckelabschnitten
möglich.
[0015] Besonders bevorzugt ist der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt in Axialrichtung
betrachtet im Querschnitt im Wesentlichen dreieckig gestaltet. Die derartige, im Querschnitt
dreieckige Form verhindert ein Ablagern von austretendem Medium am jeweiligen dritten
Trommeldeckelabschnitt. Eine im Querschnitt im Wesentlichen dreieckige Form ist zusätzlich
von Vorteil, um zu vermeiden, dass abströmendes, geklärtes Medium auf ein Bauteil
des Trommeldeckels trifft. Das geklärte Medium kann dann immer leicht nach radial
außen abströmen. Wenn ferner eine Spitze des im Querschnitt dreieckigen dritten Trommeldeckelabschnitts
in Richtung der Zentrifugenachse zeigt, kann dieser spitze Bereich des Trommeldeckelabschnitts
in radialer Richtung bis nahe an die Zentrifugenachse reichen. So können mit den dritten
Trommeldeckelabschnitten vergleichsweise große Kräfte abgestützt werden. Ein weiterer
Vorteil dieser Dreiecksform des Querschnitts des dritten Trommeldeckelabschnitts ist,
dass zwischen den jeweiligen dritten Trommeldeckelabschnitten radial innen vergleichsweise
viel Platz bzw. Freiraum besteht, um dort je eine Auslassöffnung anzuordnen und eine
zugehörige Wehrplatte zu montieren.
[0016] Alternativ ist in vorteilhafter Weise der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt
in Axialrichtung betrachtet im Querschnitt im Wesentlichen vieleckig insbesondere
sechseckig gestaltet. Diese im Querschnitt vieleckige Form des dritten Trommeldeckelabschnitts
ergibt, bei kleinem Umfang des dritten Trommeldeckelabschnitts, für diesen eine vergleichsweise
große Querschnittsfläche. Es können mit dieser Querschnittsform, bei gleicher Außenfläche,
größere Kräfte übertragen werden. Um beim Starten oder Stoppen der zugehörigen Zentrifuge
eine günstige Ableitung des geklärten Mediums zu erreichen, ist dabei vorzugsweise
zumindest eine Seitenfläche des dritten Trommeldeckelabschnitts so angeordnet, dass
sie in Richtung der Zentrifugenachse, also weitgehend radial, weist.
[0017] Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Trommeldeckel mindestens ein vierter Trommeldeckelabschnitt
vorgesehen, über den ebenfalls der erste Trommeldeckelabschnitt mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt
statisch verbunden ist. Dabei befindet sich der mindestens eine vierte Trommeldeckelabschnitt
in Radialrichtung betrachtet in Bezug auf die jeweilige Wehrkante radial innen. Dieser
vierte Trommeldeckelabschnitt befindet sich demnach in radialer Richtung betrachtet
auf einem Kreisring zwischen der Wehrkante und der Zentrifugenachse. Er verbindet
so, gemeinsam mit dem dritten Trommeldeckelabschnitt, den ersten mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt.
Der erste und der zweite Trommeldeckelabschnitt sind dann also mittels des dritten
und des vierten Trommeldeckelabschnitts auf einem "äußeren" und einem "inneren" Kreisring
miteinander verbunden. Der erfindungsgemäße Trommeldeckel ist entsprechend in diesem
Bereich "gitterartig" verstärkt bzw. ausgesteift. Diese Aussteifung ermöglicht es,
große Kräfte von dem ersten zu dem zweiten Trommeldeckelabschnitt zu übertragen. Besonders
bevorzugt ist der vierte Trommeldeckelabschnitt im Querschnitt als ein Ring bzw. als
ein Hohlzylinder und insbesondere einstückig mit dem ersten und dem zweiten Trommeldeckelabschnitt
ausgebildet.
[0018] Bevorzugt ist ferner die Wehrkante an einer Wehrplatte ausgebildet, die in Axialrichtung
betrachtet vor der zugehörigen Auslassöffnung an dem ersten Trommeldeckelabschnitt
angebracht ist. Beim Anbringen der Wehrplatte an dem ersten Trommeldeckelabschnitt
kann diese an der zugehörigen Auslassöffnung fluiddicht abdichten. Das aus der Auslassöffnung
austretende geklärte Medium wird entsprechend von der Wehrplatte zurückgehalten, bis
beim Befüllen der Trommel mit zu klärenden Medium die gewünschte Teichtiefe bzw. der
festgelegte Flüssigkeitsstand erreicht ist und das geklärte Medium über die Wehrkante
hinweg abfließt.
[0019] Alternativ ist die Wehrkante vorzugsweise an einer Kanalrinne ausgebildet, die in
Axialrichtung betrachtet in Durchströmungsrichtung des geklärten Mediums nach der
Wehrkante an dem ersten Trommeldeckelabschnitt angebracht ist. Die derartige Kanalrinne
kann das durch die Auslassöffnung austretende geklärte Medium in Umfangsrichtung hin
entgegen der Rotationsrichtung der Trommel ablenken. Auf diese Weise kann das Abströmen
des geklärten Mediums genutzt werden, um den Drehantrieb der Trommel der Vollmantelschneckenzentrifuge
zu unterstützten. Es ergibt sich aus dem derart umgelenkten Abströmen nämlich eine
Energierückgewinnung aus dem abfließenden, geklärten Medium. Wenn diese Kanalrinne
radial nahe an die Wehrkante herangesetzt ist, kann vergleichsweise viel Energie aus
dem abströmenden, geklärten Medium zurückgewonnen werden.
[0020] In vorteilhafter Weise ist ferner die Wehrkante an einer Abströmfläche ausgebildet,
die in Axialrichtung betrachtet sich von dem ersten Trommeldeckelabschnitt zu dem
zweiten Trommeldeckelabschnitt erstreckt. Die derart ausgerichtete Abströmfläche "verbindet"
den ersten Trommeldeckelabschnitt weitgehend mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt
und überbrückt so den Abstand zwischen den beiden Trommeldeckelabschnitten. Die Abströmfläche
dient dabei ebenfalls als eine Umlenkung des abströmenden Mediums in Umfangsrichtung.
Im Gegensatz zu einer Kanalrinne weist diese Abströmfläche dabei keine Kanalwand auf,
sondern nutzt den zweiten Trommeldeckelabschnitt als radial ausgerichtete Begrenzungsfläche.
So ist eine Umlenkung des abströmenden Mediums in Umfangsrichtung auch ohne Rinnenform
möglich. Dies ist insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Verstopfungsgefahr an
der Abströmfläche von Vorteil.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0021] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten
schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt einer Vollmantelschneckenzentrifuge gemäß dem Stand der Technik
entlang deren Zentrifugenachse,
- Fig. 2
- den rechten Teil des Längsschnitts gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- den Schnitt III - III gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- das Detail IV gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- das Detail V gemäß Fig. 2,
- Fig. 6
- einen Teil eines Längsschnitt einer Vollmantelschneckenzentrifuge gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 7
- den Schnitt VII - VII gemäß Fig. 6,
- Fig. 8
- einen Teil eines Längsschnitt einer Vollmantelschneckenzentrifuge gemäß einem nicht
beanspruchten Vergleichsbeispiel,
- Fig. 9
- den Schnitt IX - IX gemäß Fig. 8,
- Fig. 10
- das Detail X gemäß Fig. 8 einer ersten Variante,
- Fig. 11
- das Detail XI gemäß Fig. 6 einer zweiten Variante,
- Fig. 12
- den Teil eines Schnitts IX - IX gemäß Fig. 8 eines nicht beanspruchten Vergleichsbeispiels,
und
- Fig. 13
- das Detail XIII gemäß Fig. 12 in einer weiteren Variante.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0022] Fig. 1 zeigt eine Vollmantelschneckenzentrifuge 10 gemäß dem Stand der Technik mit
einem Gehäuse 12 und mit einer Trommel 14, die insbesondere mittels einer Lageranordnung
16 drehbar gelagert ist. Die Trommel 14 kann entsprechend mit hoher Drehzahl um eine
Zentrifugenachse 18 rotieren, die eine Axialrichtung 20 und eine Radialrichtung 22
definiert. Dabei umfasst die Trommel 14 in Axialrichtung 20 einen kegelförmigen Trommelabschluss
24, in dem sich, über den Umfang verteilt, mehrere Auswurföffnungen 26 befinden. Ferner
ist die Trommel 14 aus einem kreiszylindrischen Trommelkörper 28 und einem plattenförmigen
Trommeldeckel 30 gebildet.
[0023] Der Trommeldeckel 30 unterteilt sich in drei Trommeldeckelabschnitte, einen ersten,
scheibenförmigen Trommeldeckelabschnitt 32, einen zweiten, hohlzylindrischen, dünnwandigen
Trommeldeckelabschnitt 34 und einen dritten, hohlzylindrischen, dickwandigen Trommeldeckelabschnitt
36. Der erste, scheibenförmige Trommeldeckelabschnitt 32 ist mit dem Trommelkörper
28 verbunden. Der zweite, hohlzylindrische, dünnwandige Trommeldeckelabschnitt 34
ist bei der Lageranordnung 16 angeordnet und von der Lageranordnung 16 drehbar abgestützt.
Der dritte, ebenfalls hohlzylindrische, aber dickwandige Trommeldeckelabschnitt 36
ist zwischen dem ersten und zweiten Trommeldeckelabschnitt 32, 34 angeordnet und an
seinen beiden axialen Enden mit diesen einstückig verbunden.
[0024] In dem Trommeldeckel 30 befinden sich ferner im ersten, scheibenförmigen Trommeldeckelabschnitt
32 mehrere Auslassöffnungen 38. An jeder der Auslassöffnungen 38 ist eine Wehrkante
40 angeordnet.
[0025] Innerhalb der Trommel 14 rotiert, mit vergleichsweise geringer Differenzdrehzahl,
um die Zentrifugenachse 18 eine Schnecke 42. Die Schnecke 42 weist eine hohlzylinderförmige
Schneckennabe 44 und eine diese umgebende Schneckenwendel 46 auf. Die Schnecke 42
ist mittels einer Lageranordnung 48 an dem Trommeldeckel 30 drehbar gelagert. In die
Trommel 14 ist durch den Trommeldeckel 30 und die Schneckennabe 44 hindurch mittels
eines Zuführrohrs 50 ein zu entmischendes bzw. zu klärendes Medium 52 einzubringen.
[0026] Das zu klärende Medium 52 wird mittels der Rotation der Trommel um die Zentrifugenachse
18 einer hohen Zentrifugalkraft ausgesetzt und auf diese Weise in mehrere Phasen separiert.
Es trennt sich in eine erste Phase bzw. ein abgeschiedenes Medium 54 und eine zweite
Phase bzw. ein geklärtes Medium 56 auf. Das abgeschiedene Medium 54 setzt sich innenseitig
am kreiszylindrischen Trommelkörper 28 der Trommel 14 ab und wird mittels der Schnecke
42 axial zum kegelförmigen Trommelabschluss 24 und dann entlang von diesem radial
nach innen und durch die Auswurföffnungen 26 hindurch nach außen gefördert. Das in
der Regel flüssige, geklärte Medium 56 schwimmt auf diesem abgeschiedenen Medium 54
auf und sammelt sich als so genannter Teich zur Zentrifugenachse 18 hin. Wenn eine
vorbestimmte Teichtiefe bzw. ein Flüssigkeitsstand 58 erreicht ist, fließt das geklärte
Medium 56 über die Wehrkanten 40 ab und wird von der Zentrifugenachse 18 weg, insbesondere
in Radialrichtung 22 nach außen ausgetragen.
[0027] In Fig. 2 ist im Detail IV bzw. in Fig. 4 eine solche Wehrkante 40 an einer scheibenförmigen,
radial ausgerichteten Wehrplatte 60 gezeigt. Ferner ist im Detail V bzw. in Fig. 5
eine Wehrkante 40 an einer wannenförmigen Kanalrinne 62 darstellt.
[0028] Die Fig. 3 zeigt den Trommeldeckel 30 mit dessen Rotationsrichtung 64 und mit sechs
Auslassöffnungen 38. Die Auslassöffnungen 38 sind in Umfangsrichtung auf einem Ring
bzw. Kreis beabstandet verteilt und erstrecken sich axial durch den Trommeldeckel
30 hindurch. An den Auslassöffnungen 38 steht der Flüssigkeitsstand 58 innerhalb der
Trommel 14 in Axialrichtung 20 nach außen hin bis zur radialen Höhe der Wehrkanten
40 an.
[0029] Die drei Auslassöffnungen 38 auf der linken Seite und oben in der Fig. 3 sind mit
Wehrplatten 60 abgedeckt. Über diese Wehrplatten 60 fliest das geklärte Medium 56
in drei, gegen die Rotationsrichtung gekrümmten, breiten Abflussströmen 66 ab.
[0030] Bei den Auslassöffnungen 38 auf der rechten Seite und unten in der Fig. 3 sind drei
Kanalrinnen 62 mit jeweiligen Wehrkanten 40 angeordnet. Über diese Kanalrinnen 62
fliest das geklärte Medium 56 in Umfangsrichtung umgelenkt in einem vergleichsweise
schmalen Abflussstrom 68 ab. Die Kanalrinne 62 lenkt das abfließende Medium 56 also
in Umfangsrichtung um.
[0031] Die drei Wehrplatten 60 und die drei Kanalrinnen 62 sind dabei mittels Befestigungsschrauben
70 mit dem Trommeldeckel 30 verschraubt. In der Mitte der Fig. 3 ist der dritte Trommeldeckelabschnitt
36 gemäß dem Stand der Technik als dickwandiger, schraffierter Ring zu erkennen.
[0032] Fig. 4 zeigt eine der Wehrplatten 60 als eine flache, dünne Platte, die mit ihrer
Breitenerstreckung die Auslassöffnung 38 in Umfangsrichtung vollständig und ferner
in Radialrichtung 22 teilweise nach außen hin abdeckt. Die Wehrplatte 60 legt so mit
ihrer Wehrkante 40 den Flüssigkeitsstand 58 des geklärten Mediums 56 innerhalb der
Trommel 14 fest.
[0033] Fig. 5 zeigt eine der Kanalrinnen 62 mit deren vier Bereichen 72, 74, 76 und 78 und
einer Abströmfläche 80. Wie die Wehrplatte 60 ist auch die Kanalrinne 62 seitlich
an den Trommeldeckel 30 angesetzt, nämlich mit dem ersten Bereich 72. Der zweite Bereich
74 weist axial gerichtet nach außen und wirkt als ein Rinnenboden. Dieser zweite Bereich
74 bildet eine Abströmfläche 80 aus und erstreckt sich im Wesentlichen in Umfangsrichtung.
Der dritten Bereich 76 zeigt außen vom zweiten Bereich 74 in Radialrichtung 22 zur
Zentrifugenachse 18 hin. Der vierte Bereich 78 verschließt die derartige Kanalrinne
62 zur Rotationsrichtung 64 hin.
[0034] Die Fig. 6 zeigt einen Teil der Vollmantelschneckenzentrifuge 10 gemäß eines ersten
Ausführungsbeispiels mit dem Trommeldeckel 30. Der Trommeldeckel 30 ist wie in Fig.
1 in den ersten Trommeldeckelabschnitt 32, den zweiten Trommeldeckelabschnitt 34,
einen erfindungsgemäßen dritten Trommeldeckelabschnitt 82 und zusätzlich einen erfindungsgemäßen
vierten Trommeldeckelabschnitt 84 unterteilt.
[0035] Im ersten Trommeldeckelabschnitt 32 sind Auslassöffnungen 38 ausgebildet, die sich
schräg nach innen zur Zentrifugenachse 18 hin erstrecken und insbesondere sich nach
außen hin aufweitend gestaltet sind.
[0036] Die dritten und vierten Trommeldeckelabschnitte 82, 84 sind zwischen dem ersten und
dem zweiten Trommeldeckelabschnitt 32, 34 angeordnet. Der dritte Trommeldeckelabschnitt
82 erstreckt sich nahe dem ersten Trommeldeckelabschnitt 32, innerhalb eines im Querschnitt
ringförmigen, ersten Bereichs 86 und nahe dem zweiten Trommeldeckelabschnitt 34, innerhalb
eines scheibenförmigen, zweiten Bereichs 88.
[0037] Der erste Bereich 86 schließt an dem ersten Trommeldeckelabschnitt 32 an und befindet
sich in Radialrichtung außerhalb der zugehörigen Wehrkanten 40. Der erste Bereich
86 ist von mehreren Ausströmöffnungen 90 unterbrochen, aus denen das geklärte Medium
56, durch den Trommeldeckel 30 hindurch, nach radial außen abströmen kann.
[0038] Der zweite Bereich 88 ist plattenförmig gestaltet und axial neben den Wehrkanten
40 und bezogen auf die Radialrichtung 22 außen und innen von diesen angeordnet. Er
verbindet den ersten Bereich 86 mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt 34. Im zweiten
Bereich 88 sind axial neben den Befestigungsschrauben 70 Montagebohrungen 92 vorgesehen,
durch die hindurch diese Befestigungsschrauben 70 in Axialrichtung 20 montiert werden
können. Der zweite Bereich 88 kann alternativ auch nichtplattenförmig, sondern mittels
Speichen oder Streben sternförmig bzw. gitterförmig gestaltet sein, um den ersten
Bereich 86 mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt 34 zu verbinden.
[0039] Der vierte, relativ dünnwandige, rohrförmige Trommeldeckelabschnitt 84 verbindet
in Radialrichtung 22 innen von den Auslassöffnungen 38 den ersten Trommeldeckelabschnitt
32 mit dem zweiten Bereich 88. Der vierte Trommeldeckelabschnitt 84 kann alternativ
vieleckig gestaltet sein. Der vierte Trommeldeckelabschnitt 84 steift damit den Trommeldeckel
30 radial ganz weit innen zusätzlich aus. Er dient ferner dazu, dass ausströmendes,
geklärtes Medium 56 nicht in Radialrichtung 22 nach innen gelangen kann.
[0040] Wie in Fig. 7 zu erkennen ist, sind sechs Auslassöffnungen 38 vorgesehen. An drei
dieser Auslassöffnungen 38, die sich in Fig. 7 auf der linken Seite und oben befinden,
sind Wehrplatten 60 mit zugehörigen Abflussströmen 66 dargestellt. An den drei verbleibenden
Auslassöffnungen 38, sie sich in Fig. 7 auf der rechten Seite und unten befinden,
sind Kanalrinnen 62 mit den jeweiligen Abflussströmen 68 gezeigt.
[0041] In Radialrichtung 22 außerhalb der Auslassöffnungen 38 sind in Fig. 7 im Schnitt
der erste Bereich 86 des erfindungsgemäßen, dritten Trommeldeckelabschnitts 82 und
in Radialrichtung 22 innerhalb der Auslassöffnungen 38 der vierte, ringförmige Trommeldeckelabschnitt
84 zu erkennen. Die Ringform des ersten Bereichs 86 wird in Umfangsrichtung von den
Ausströmöffnungen 90 in mehrere Elemente 94 unterteilt. Diese Elemente 94 weisen im
dargestellten Querschnitt je im Wesentlichen eine dreieckige Form auf, die eine zur
Zentrifugenachse 18 weisende Ecke aufweist. Diese Ecke ist abgerundet, während die
anderen beiden Ecken der Dreiecksform scharfkantig sind. Die Abrundung der nach radial
innen weisenden Ecke hat den Vorteil, dass das geklärte Medium 56 möglichst verwirbelungsfrei
nach radial außen abströmen kann.
[0042] Die Elemente 94 des ersten Bereichs 86 liegen in je einem Kreissektor in Umfangsrichtung
im Wesentlichen neben einer benachbarten Wehrkante 40. Die Anzahl der Elemente 94
ist dabei gleich der Anzahl an Wehrkanten 40 bzw. an Auslassöffnungen 38.
[0043] Das geklärte Medium 56 fließt durch die Auslassöffnung 38 über die zugehörige Wehrkante
40 ab. Bei den drei Wehrplatten 60 mit jeweils dem breiten Abflussstrom 66, strömt
das geklärte Medium 56 direkt nach radial außen durch die dortige Ausströmöffnung
90 zwischen zwei benachbarten Elementen 94 ab. Bei den drei Kanalrinnen 62 fließt
das geklärte Medium 56 hingegen, aufgrund der Umlenkung in Rotationsrichtung, durch
eine in Umfangsrichtung benachbarte Ausströmöffnung 90 ab. Das geklärte Medium 56
"überspringt" also eines der Elemente 94.
[0044] Die Fig. 8 und 9 zeigen einen Teil einer Vollmantelschneckenzentrifuge 10 gemäß eines
nicht beanspruchten Vergleichsbeispiels. Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 6 ist der Trommeldeckel 30 in einen ersten und zweiten Trommeleckelabschnitt
32 bzw. 34 sowie einen dritten, erfindungsgemäßen Trommeldeckelabschnitt 82 unterteilt.
Einen vierten Trommeldeckelabschnitt 84 gibt es bei diesem Ausführungsbeispiel nicht.
[0045] Bei dem ersten Trommeldeckelabschnitt 32 gemäß Fig. 8 und 9 ist im Vergleich zu Fig.
6 die Auslassöffnung 38 mit deren Wehrkante 40 noch näher an die Zentrifugenachse
18 gesetzt. Dies ermöglicht es, dass der Flüssigkeitsstand 58 in der Trommel 14 näher
an die Zentrifugenachse 18 heranrutscht bzw. dass die Teichtiefe größer ist, als bei
dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6.
[0046] Der dritte Trommeldeckelabschnitt 82 dieses Ausführungsbeispiels umfasst ebenfalls
an dem ersten Trommeldeckelabschnitt 32 einen ringförmigen, unterbrochenen Bereich
86 und an dem zweiten Trommeldeckelabschnitt 34 einen scheibenförmigen Bereich 88.
Der Bereich 86 ist in Radialrichtung 22 näher zur Zentrifugenachse 18 hin angeordnet.
Die Scheibe des Bereichs 88 ist entsprechend im Durchmesser kleiner.
[0047] Wie in Fig. 9 zu erkennen ist, sind auch hier sechs Auslassöffnungen 38 mit drei
Wehrplatten 60 mit Abflussströmen 66 links oben, sowie drei Kanalrinnen 62 mit Abflussströmen
68 rechts unten gezeigt. Im Unterschied zu Fig. 3 und 7 sind die Wehrplatten 60 und
die Kanalrinnen 62 mittels Befestigungsschrauben 70 in Radialrichtung 22 außen von
den Auslassöffnungen 38 verschraubt.
[0048] Es ist hier wie in Fig. 7 in Radialrichtung 22 außerhalb der Auslassöffnungen 38
der erste Bereich 86 ausgebildet. Der erste Bereich 86 unterteilt sich auch hier in
mehrere Elemente 94, die in Umfangsrichtung auf einem konzentrischen Ring um die Zentrifugenachse
18 angeordnet sind. Die Elemente 94 liegen im Wesentlichen auf Kreissektoren neben
einer jeweils benachbarten Wehrkante 40 und die Anzahl der Elemente 94 ist gleich
der Anzahl an Auslassöffnungen 38.
[0049] Die Elemente 94 gemäß Fig. 9 weisen dabei im Querschnitt je eine sechseckige Form
auf. Zwei der Seitenflächen dieser Sechseckform weisen in Richtung der Zentrifugenachse
18. Die sechseckige Form hat, wie im Schnitt gemäß Fig. 9 deutlich zu erkennen ist,
eine größere Querschnittsfläche, als die in Fig. 7 dargestellte, dreieckige Form.
Zusätzlich ist, wie erwähnt, der erste Bereich 86 bei diesem Ausführungsbeispiel weiter
nach radial innen gerückt. Diese beiden Umstände ermöglichen es, dass mit diesem Bereich
86 höhere Kräfte übertragen werden können, als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
6 und 7. Vor allem bei einer Torsionsbeanspruchung ist diese geometrische Form der
Elemente 94 gemäß Fig. 9 und deren Anordnung besonders vorteilhaft.
[0050] Fig. 10 zeigt eine Kanalrinne 62 für den Trommeldeckelabschnitt 82. Im Gegensatz
zur Ausführungsform gemäß Fig. 5, weist diese Kanalrinne 62 nur drei Bereiche 72,
74 und 78 auf. Der dritte Bereich 76 ist hier von der zur Auslassöffnung 38 gewandten
Innenwand des zweiten Bereichs 88 des dritten Trommeldeckelabschnitts 82 ersetzt.
Die ersten drei Bereiche 72, 74 und 78 sind weitgehend gleich wie bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 5.
[0051] Der Unterschied liegt bei dieser Kanalrinne 62 damit darin, dass der zweite und vierte
Bereich 74, 78 sich mit der Abströmfläche 80 in Axialrichtung 20 von der Auslassöffnung
38 weg bis zu dem zweiten Bereich 88 des dritten Trommeldeckelabschnitts 82 erstrecken.
Der zweite Bereich 88 übernimmt damit die Funktion des Umlenkens des austretenden,
geklärten Mediums in Umfangsrichtung.
[0052] Fig. 11 zeigt hingegen im Vergleich dazu die Einbausituation mit einer klassischen
bzw. herkömmlichen Wehrplatte 60 in den erfindungsgemäßen Trommeldeckel 30.
[0053] In Fig. 12 ist zu erkennen, dass in dieser alternativen Ausführungsform das Element
94 eine im Querschnitt im Wesentlichen fünfeckige Form aufweist. Das Element 94 ist
bei dieser Ausführungsform an die Rotationsrichtung 64 angepasst und drehrichtungsabhängig
gestaltet. Die Gestaltung des Elementes 94 orientiert sich an den dem Element 94 jeweils
zugewandten äußeren Rändern der Verläufe des Abflussstroms 66 und des Abflussstroms
68. Das Element 94 füllt gerade jenen Raum aus, in dem sich die Abflussströme 66 und
68 nicht befinden können. Es ergibt sich damit, dass beide Abflussströme 66 und 68
besonders widerstandsund turbulenzfrei abzuleiten sind. Um dies zu verdeutlichen,
sind in Fig. 12 auch beide Abflussströme 66 und 68 an einer einzigen Auslassöffnung
38 dargestellt. Die drehrichtungsabhängige, fünfeckige Form, wie sie im Schnitt gemäß
Fig. 12 gezeigt ist, hat eine größere Querschnittsfläche, als die in Fig. 7 dargestellte,
dreieckige Form sowie die in Fig. 9 dargestellte, sechseckige Form. Aufgrund dieser
größeren Querschnittsfläche können höhere Kräfte übertragen werden, als bei den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 6 bis 9. Vor allem bei einer Torsionsbeanspruchung ist diese im Wesentlichen
fünfeckige Form der Elemente 94 gemäß Fig. 12 und deren Anordnung besonders vorteilhaft.
[0054] Fig 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Elementes 94 gemäß Fig. 12. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind die Ecken der im Querschnitt im Wesentlichen fünfeckigen
Form, die zur Zentrifugenachse 18 hinweisen, abgerundet gestaltet. Das Abrunden der
Ecken des Elementes 94 ermöglicht es, dass das Element 94 noch näher an die Bogenform
der Abflussströme 66 und 68 anzupassen ist. Die Querschnittsfläche des Elementes 94
gemäß Fig. 13 wird so im Vergleich zu dem Element 94 gemäß Fig. 12 weiter vergrößert.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Vollmantelschneckenzentrifuge
- 12
- Gehäuse
- 14
- Trommel
- 16
- Lageranordnung
- 18
- Zentrifugenachse
- 20
- Axialrichtung
- 22
- Radialrichtung
- 24
- Trommelabschluss
- 26
- Auswurföffnung
- 28
- Trommel körper
- 30
- Trommeldeckel
- 32
- erster Trommeldeckelabschnitt
- 34
- zweiter Trommeldeckelabschnitt
- 36
- dritter Trommeldeckelabschnitt
- 38
- Auslassöffnung
- 40
- Wehrkante
- 42
- Schnecke
- 44
- Schneckennabe
- 46
- Schneckenwendel
- 48
- Lageranordnung
- 50
- Zuführrohr
- 52
- zu klärendes Medium
- 54
- abgeschiedenes Medium
- 56
- geklärtes Medium
- 58
- Flüssigkeitsstand
- 60
- Wehrplatte
- 62
- Kanalrinne
- 64
- Rotationsrichtung
- 66
- Abflussstrom
- 68
- Abflussstrom
- 70
- Befestigungsschrauben
- 72
- Bereich
- 74
- Bereich
- 76
- Bereich
- 78
- Bereich
- 80
- Abströmfläche
- 82
- dritter Trommeldeckelabschnitt
- 84
- vierter Trommeldeckelabschnitt
- 86
- erster Bereich
- 88
- zweiter Bereich
- 90
- Ausströmöffnung
- 92
- Montagebohrung
- 94
- Element
1. Trommeldeckel (30) einer um eine Zentrifugenachse (18) rotierbaren Trommel (14) einer
Vollmantelschneckenzentrifuge (10), mit
- einem ersten Trommeldeckelabschnitt (32), in dem sich Auslassöffnungen (38) befinden,
an denen ein geklärtes Medium (56) von innerhalb der Trommel (14) über jeweils eine
Wehrkante (40) nach außerhalb der Trommel (14) strömen kann,
- einem zweiten Trommeldeckelabschnitt (34), der sich in Axialrichtung (20) betrachtet
außen von dem ersten Trommeldeckelabschnitt (32) befindet und der die Trommel (14)
drehbar abstützend gestaltet ist, und
- mindestens einem dritten Trommeldeckelabschnitt, über den der erste Trommeldeckelabschnitt
(32) mit dem zweiten Trommeldeckelabschnitt (34) statisch verbunden ist,
wobei der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) sich in Radialrichtung
(22) betrachtet in Bezug auf die Wehrkanten (40) radial außen befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
dort radial außen von den Wehrkanten (40) trotz drittem Trommeldeckelabschnitt (82;
86; 94) auch Freiräume bestehen bleiben, durch die hindurch das geklärte Medium dann
nach radial außen abströmen kann, wobei mindestens ein vierter Trommeldeckelabschnitt
(84) vorgesehen ist, über den ebenfalls der erste Trommeldeckelabschnitt (32) mit
dem zweiten Trommeldeckelabschnitt (34) statisch verbunden ist, wobei der mindestens
eine vierte Trommeldeckelabschnitt (84) sich in Radialrichtung (22) betrachtet in
Bezug auf die jeweilige Wehrkante (40) radial innen befindet.
2. Trommeldeckel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) derart positioniert
und dimensioniert ist, dass bei Betriebsdrehzahl der Vollmantelschneckenzentrifuge
(10) bei rotierendem Trommeldeckel (30) das geklärte Medium (56) aus den Auslassöffnungen
(38) in Umfangsrichtung und nach radial außen austretbar ist, ohne dabei auf den mindestens
einen dritten Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) aufzutreffen.
3. Trommeldeckel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) sich in Umfangsrichtung
betrachtet neben der Wehrkante (40) befindet.
4. Trommeldeckel nach eine der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzahl an dritten Trommeldeckelabschnitten (82, 86; 94) gleich der Anzahl an Auslassöffnungen
(38) ist.
5. Trommeldeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) in Axialrichtung (20)
betrachtet im Querschnitt im Wesentlichen dreieckig gestaltet ist.
6. Trommeldeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine dritte Trommeldeckelabschnitt (82; 86; 94) in Axialrichtung (20)
betrachtet im Querschnitt im Wesentlichen sechseckig gestaltet ist.
7. Trommeldeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wehrkante (40) an einer Wehrplatte (60) ausgebildet ist, die in Axialrichtung
(20) betrachtet vor der zugehörigen Auslassöffnung (38) an dem ersten Trommeldeckelabschnitt
(32) angebracht ist.
8. Trommeldeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Wehrkante (40) an einer Kanalrinne (62) ausgebildet ist, die in Axialrichtung
(20) betrachtet vor der zugehörigen Auslassöffnung (38) an dem ersten Trommeldeckelabschnitt
(32) angebracht ist.
1. A drum lid (30) of a drum (14), rotatable about a centrifuge axis (18) of a solid
bowl screw centrifuge, having
- a first drum lid section (32) in which outlet openings (38) are situated where a
clarified medium (56) from the inside the drum (14) may flow in each case over a weir
edge (40) to the outside of the drum (14),
- a second drum lid section (34) which, as seen in the axial direction (20), is situated
outside of the first drum lid section (32) and is configured to support the drum (14)
rotatably, and
- at least one third drum lid section, via which the first drum lid section (32) and
the second drum lid section (34) are statically connected,
wherein the at least one third drum lid section (82; 86; 94), as seen in the radial
direction (22), is situated radially outside with respect to the weir edges (40),
characterized in that
there, radially outside of the weir edges (40), free spaces are also left despite
of the third drum lid section (82; 86; 94), through which the clarified medium may
then flow out radially to the outside, wherein at least one fourth drum lid section
(84) is provided via which also the first drum lid section (32) is statically connected
to the second drum lid section (34), wherein the at least one fourth drum lid section
(84), as seen in the radial direction (22), is situated radially inside with respect
to the respective weir edge (40).
2. The drum lid according to claim 1,
characterized in that
the at least one third drum lid section (82; 86; 94) is positioned and dimensioned
such that at an operating speed of the a solid bowl screw centrifuge (10) when the
drum lid (30) is rotating, the clarified medium (56) may exit from the outlet openings
(38) in the circumferential direction and radially outward without impinging the at
least one third drum lid section (82; 86; 94).
3. The drum lid according to claim 1 or 2,
characterized in that
the at least one third drum lid section (82; 86; 94), as seen in the circumferential
direction, is situated next to the weir edge (40).
4. The drum lid according to any one of claims 1 to 3,
characterized in that
the number of third drum lid sections (82; 86; 94) is equal to the number of outlet
openings (38).
5. The drum lid according to any one of claims 1 to 4,
characterized in that
the at least one third drum lid section (82; 86; 94), as seen in the axial direction
(20), is configured to be substantially triangular in cross-section.
6. The drum lid according to any one of claims 1 to 4,
characterized in that
the at least one third drum lid section (82; 86; 94), as seen in the axial direction
(20), is configured to be substantially hexagonal in cross-section.
7. The drum lid according to any one of claims 1 to 6,
characterized in that
the weir edge (40) is formed on a weir plate (60) which, as seen in the axial direction
(20), is mounted on the first drum lid section (32) ahead of the associated outlet
opening (38).
8. The drum lid according to any one of claims 1 to 6,
characterized in that
the weir edge (40) is formed at a channel conduit (62) which, as seen in the axial
direction (20), is mounted on the first drum lid section (32) ahead of the associated
outlet opening (38).
1. Couvercle de tambour (30) d'un tambour (14) rotatif autour d'un axe de centrifugeuse
(18) d'une centrifugeuse à vis sans fin à paroi pleine (10), comportant
- une première portion (32) de couvercle de tambour, dans laquelle se situent des
ouvertures de sortie (38) sur lesquelles un milieu clarifié (56) peut s'écouler depuis
l'intérieur du tambour (14) vers l'extérieur (14) du tambour, par l'intermédiaire
de chaque fois une arête de barrage (40),
- une deuxième portion (34) de couvercle de tambour qui, considérée en direction axiale
(20), se trouve à l'extérieur de la première portion (32) de couvercle de tambour
et qui est conçue de manière à soutenir en rotation le tambour (14) et
- au moins une troisième portion de couvercle de tambour, par l'intermédiaire de laquelle
la première portion (32) de couvercle de tambour est reliée statiquement avec la deuxième
portion (34) de couvercle de tambour,
considérée en direction radiale (22), l'au moins une troisième portion (82 ; 86 ;
94) de couvercle de tambour se trouvant à l'extérieur en direction radiale par rapport
aux arêtes de barrage (40),
caractérisé en ce
qu'à cet endroit, à l'extérieur des arêtes de barrage (40) en direction radiale, subsistent
malgré la troisième portion de couvercle de tambour (82 ; 86 ; 94) des espaces libres,
à travers lesquels le milieu clarifié peut alors s'écouler en direction radiale vers
l'extérieur, étant prévue au moins une quatrième portion (84) de couvercle de tambour,
par l'intermédiaire de laquelle la première portion (32) de couvercle de tambour est
également reliée statiquement avec la deuxième portion (34) de couvercle de tambour,
considérée en direction radiale (22), l'au moins une quatrième portion (84) de couvercle
de tambour se situant à l'intérieur en direction radiale, par rapport à l'arête de
barrage respective (40).
2. Couvercle de tambour selon la revendication 2, caractérisé en ce que
l'au moins une troisième portion (82 ; 86 ; 94) de couvercle de tambour est positionnée
et dimensionnée de telle sorte, qu'à la vitesse de fonctionnement de la centrifugeuse
à vis sans fin à paroi pleine (10), lorsque le couvercle de tambour (30) est en rotation,
le milieu clarifié puisse sortir hors des ouvertures de sortie (38), dans la direction
périphérique et vers l'extérieur en direction radiale, sans être incident à cet effet
sur la troisième portion (82 ; 86 ; 94) de couvercle de tambour.
3. Couvercle de tambour selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que,
considérée dans la direction périphérique, l'au moins une troisième portion (82 ;
86 ; 94) de couvercle de tambour se trouve à côté de l'arête de barrage (40)
4. Couvercle de tambour selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
le nombre des troisièmes portions (82 ; 86 ; 94) de couvercle de tambour est égal
au nombre des ouvertures de sortie (38).
5. Couvercle de tambour selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que,
considérée dans la direction axiale (20), l'au moins une troisième portion (82 ; 86
; 94) de couvercle de tambour est conçue avec une section transversale sensiblement
triangulaire.
6. Couvercle de tambour selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que,
considérée dans la direction axiale (20), l'au moins une troisième portion (82 ; 86
; 94) de couvercle de tambour est conçue avec une section transversale sensiblement
hexagonale.
7. Couvercle de tambour selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
l'arête de barrage (40) est réalisée sur une plaque de barrage (60) qui, considérée
dans la direction axiale (20), est montée à l'avant de l'ouverture de sortie (38)
associée, sur la première portion (32) de couvercle de tambour.
8. Couvercle de tambour selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
l'arête de barrage (40) est réalisée sur une goulotte formant canal (62) qui, considérée
dans la direction axiale (20), est montée à l'avant de l'ouverture de sortie (38)
associée, sur la première portion (32) de couvercle de tambour.