[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Endbearbeitung
einer Umfangsfläche eines wellenförmigen Werkstückes. Ferner betrifft die Erfindung
eine Verwendung eines Werkzeuges zur Endbearbeitung einer Umfangsfläche eines wellenförmigen
Werkstückes. Die Vorrichtung umfasst eine Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer
Rotationsbewegung des Werkstückes und eine Andrückeinrichtung zum Andrücken eines
Werkzeuges an die Umfangsfläche des rotierenden Werkstückes, wobei das Werkzeug mit
einer Bearbeitungsfläche an der Umfangsfläche anliegt und die Umfangsfläche eine erste
Profilform aufweist.
[0002] Eine Vorrichtung mit den vorgenannten Merkmalen ist aus
EP 0 802 017 A1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird ein Finishband als Werkzeug mittels eines Andrückschuhes
an die Umfangsfläche des rotierenden Werkstückes angedrückt. Im einfachsten Bearbeitungsfall
weist die Umfangsfläche vor und nach der Endbearbeitung eine zylinderförmige Kontur
mit einer geradlinigen Profilform auf.
[0003] Für die Vermeidung von Kantenträger im Lager ist es jedoch wünschenswert, dass die
Umfangsfläche im Bereich von Lagerstellen eine ballige Form aufweist. Eine ballige
Form der Lagerstellen kann bereits durch eine entsprechende spanende Vorbearbeitung
erzielt werden, wobei während der Vorbearbeitung die ballige Form dadurch erzeugt
wird, dass eine Bearbeitungsfläche einer die Lagerstelle bearbeitenden Schleifscheibe
eine der Balligkeit entsprechende Querform aufweist. Diese Vorgehensweise ist mit
dem Nachteil verbunden, dass für unterschiedliche Grade der Balligkeit auch unterschiedliche
Schleifscheiben verwendet werden müssen. So muss für jedes spezifische Balligkeitsprofil
eine entsprechende Schleifscheibe vorgehalten werden und bei Änderung des Balligkeitsprofils
muss die Schleifscheibe ausgetauscht werden. Die entsprechenden Schleifscheiben müssen
zudem aufgrund von Verschleiß regelmäßig abgerichtet werden, wodurch zusätzliche Kosten
entstehen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik
geschilderten Probleme zu lösen und insbesondere eine Vorrichtung, ein Verfahren und
eine Verwendung anzugeben, mit denen auf kostengünstige Weise unter anderem bei bestehenden
Maschinen die Profilform der Umfangsflächen während der Endbearbeitung gezielt verändert
werden kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung, ein Verfahren und eine Verwendung
mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Vorrichtung, des Verfahrens beziehungsweise der Verwendung sind in den abhängigen
Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften
Weiterbildungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar
sind.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Vorrichtung mit den eingangs genannten
Merkmalen, wobei die Bearbeitungsfläche Bereiche unterschiedlicher Schnittigkeit aufweist
und eine räumliche Verteilung der Schnittigkeit eine nach der Endbearbeitung beabsichtigte
zweite, von der ersten Profilform unterschiedliche Profilform der Umfangsfläche vorgibt.
[0007] Die vorliegende Erfindung weicht in ihrem Grundgedanken also von der bisherigen technischen
Lehre ab, nach der eine Änderung der durch die Vorbearbeitung vorgegebenen Profilform
während der Endbearbeitung unter allen Umständen zu vermeiden ist. Die Erfindung sieht
vielmehr vor, dass eine Änderung der Profilform durch eine gezielte räumliche Verteilung
der Schnittigkeit des zur Endbearbeitung verwendeten Werkzeuges bewusst erreicht wird.
In den Bereichen, mit denen mehr Material von der Umfangsfläche des Werkstückes abgetragen
werden soll, weist das Werkzeug also eine höhere Schnittigkeit auf als in den Bereichen,
mit denen weniger Material abgetragen werden soll. Solche Werkzeuge können einfach
in herkömmlichen Finishbearbeitungsvorrichtungen eingesetzt werden. Die Erfindung
hat zudem den Vorteil, dass aufgrund der gewünschten Änderung der Profilform während
der Endbearbeitung eine Änderung der Profilform während der spanenden Vorbearbeitung
entfallen kann, so dass die Vorbearbeitung immer mit insbesondere derselben, eine
geradlinige Querform aufweisenden Schleifscheibe erfolgen kann.
[0008] Das Werkzeug ist bevorzugt ein Finishstein, welcher von einer Andrückeinrichtung
an die Umfangsfläche des Werkstückes angedrückt wird. Alternativ ist das Werkzeug
ein Finishband, welches mittels eines Andrückschuhes an die Umfangsfläche angedrückt
wird und welches als Verbrauchsmaterial bereits bisher regelmäßig ausgetauscht werden
muss. Da die nach der Finishbearbeitung zu erzielende Profilform von der Verteilung
der Schnittigkeit auf dem Finishstein oder dem Finishband abhängt, verläuft die Geometrie
der Bearbeitungsfläche des Finishsteines beziehungsweise die Andrückflächen des das
Finishband andrückenden Andruckschuhes bevorzugt in einer Richtung parallel zu der
Rotationsachse des Werkstückes geradlinig. Die sogenannte Querform des Finishsteins
oder des Andrückschuhs ist also insbesondere geradlinig. Ein herkömmlicher Andrückschuh
kann daher in der Kombination mit entsprechenden Finishbändern zur Herstellung unterschiedlicher
Profilformen verwendet werden.
[0009] Die lokale Schnittigkeit der Bearbeitungsfläche des Werkzeuges wird durch die Verteilung
der die Schnittigkeit vorgebenden Körner erreicht, wobei die Schnittigkeit insbesondere
durch zumindest einen der folgenden Parameter vorgegeben:
- Kornart,
- Kornwerkstoff,
- Korngröße,
- Korndichte und
- Kornausrichtung.
[0010] Die lokale Schnittigkeit insbesondere der Körner des Werkzeuges ist also so über
das Werkzeug verteilt, dass während der Endbearbeitung die erste (Ausgangs-)Profilform
in die zweite (End-)Profilform verändert wird. Insofern wird erfindungsgemäß während
der Rotation des Werkstückes an zumindest einer axialen Stelle des Werkstückes mehr
Material abgetragen als an einer parallel zu der Rotationsachse versetzten weiteren
axialen Stelle.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das Werkzeug während der Rotation des Werkstückes keine
Bewegung in axialer Richtung des Werkstückes ausführt. Es kann allerdings auch vorgesehen
sein, dass eine Oszillationsantriebseinrichtung zur Erzeugung einer quer zur Rotationsbewegung
der Umfangsfläche gerichteten oszillierenden Relativbewegung zwischen der Umfangsfläche
des Werkstückes und dem Werkzeug ausgebildet ist, wobei das Werkzeug mit der Bearbeitungsfläche
während der Relativbewegung an der Umfangsfläche des Werkstückes anliegt.
[0012] In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zur Erzeugung einer balligen
zweiten Profilform aus einer geradlinigen ersten Profilform der Umfangsfläche die
Schnittigkeit der Bearbeitungsfläche des Werkzeuges an Rändern der Bearbeitungsfläche
am größten ist und in der Mitte geringer ist.
[0013] Alternativ kann zur Erzeugung einer konkaven zweiten Profilform aus einer geradlinigen
ersten Profilform der Umfangsfläche vorgesehen sein, dass die Schnittigkeit der Bearbeitungsfläche
des Werkzeuges an Rändern der Bearbeitungsfläche am geringsten ist und in der Mitte
am größten ist. Die Ränder beziehen sich dabei auf die Ränder in axialer Richtung
des Werkstückes, während die Mitte zwischen den Rändern angeordnet ist.
[0014] Zur Erzeugung einer gotischen zweiten Profilform aus einer gleichmäßig runden ersten
Profilform der Umfangsfläche kann hingegen vorgesehen sein, dass die Schnittigkeit
der Bearbeitungsfläche des Werkzeuges quer zu der Richtung der Rotationsbewegung der
Umfangsfläche mindestens drei lokale Maxima oder Minima aufweist. An diesen drei lokalen
Maxima wird also am meisten Material von der Umfangsfläche des Werkstückes abgetragen.
[0015] Soweit also ein unterschiedlicher Materialabtrag entlang der Rotationsachse aufgrund
der unterschiedlichen Schnittigkeit erreicht werden soll, fällt darunter auch, dass
an einer Stelle des Werkzeuges eine Schnittigkeit vorliegt und an einer dazu benachbarten
Stelle gar keine Schnittigkeit vorliegt. In diesem Zusammenhang liegt insbesondere
keine Schnittigkeit des Werkzeuges in einem Bereich vor, der zwischen zwei Bereichen
liegt, an denen jeweils eine Schnittigkeit gegeben ist. Entscheidend ist, dass nach
der Endbearbeitung eine andere Profilform aufgrund der Schnittigkeitsverteilung auf
dem Werkzeug vorliegt als vor der Endbearbeitung.
[0016] Bevorzugt weist die an der Umfangsfläche des Werkstückes anliegende Bearbeitungsfläche
des Werkzeuges zumindest einen ersten Bereich mit einer ersten Schnittigkeit und mindestens
einen zweiten Bereich mit einer zweiten, sich von der ersten Schnittigkeit unterscheidenden
Schnittigkeit auf. Die Bearbeitungsfläche weist in diesem Fall in dem gesamten ersten
Bereich die gleiche lokale Schnittigkeit auf und in dem gesamten zweiten Bereich eine
davon abweichende zweite Schnittigkeit. Die zweite Schnittigkeit kann dabei aber auch
"0" sein. Insbesondere liegt dann der zweite Bereich der Bearbeitungsfläche zwischen
zwei ersten Bereichen der Bearbeitungsfläche. Die gewünschte Verteilung der Schnittigkeit
wird dann durch die lokale Anordnung des ersten Bereiches zu dem zweiten Bereich erzielt.
[0017] In diesem Zusammenhang ist insbesondere bevorzugt, dass eine Trennlinie zwischen
dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich entlang der Richtung der Rotationsbewegung
der Umfangsfläche zickzackförmig verläuft. Alternativ könnte diese Trennlinie auch
wellenförmig verlaufen.
[0018] Alternativ zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen kann sich die Schnittigkeit
aber auch mit einem konstanten Gradienten ändern. Es müssen also keine diskreten Bereiche
mit unterschiedlicher lokaler Schnittigkeit ausgebildet sein.
[0019] Gelöst wird die Aufgabe insbesondere auch durch ein Verfahren zur Endbearbeitung
einer Umfangsfläche eines wellenförmigen Werkstückes mittels eines eine Bearbeitungsfläche
aufweisenden Werkzeuges, welches zumindest die folgenden Schritte umfasst:
- Antreiben des Werkstückes zu einer Rotationsbewegung,
- Andrücken der Bearbeitungsfläche des Werkzeuges an die eine erste Profilform aufweisende
Umfangsfläche, wobei das Werkzeug in Abhängigkeit einer nach der Endbearbeitung beabsichtigten
zweiten, von der ersten Profilform unterschiedlichen Profilform der Umfangsfläche
ausgewählt wird, wobei eine räumliche Verteilung der Schnittigkeit der Bearbeitungsfläche
des Werkzeuges die beabsichtigte zweite Profilform vorgibt.
[0020] Das Werkzeug kann während der Endbearbeitung in axialer Richtung des Werkstückes
stationär gehalten werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass eine oszillierende
Relativbewegung zwischen dem rotierenden Werkstück und dem Werkzeug erzeugt wird.
[0021] Insbesondere kann zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eines der zuvor
beschriebenen Werkzeuge eingesetzt werden.
[0022] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch die Verwendung eines Werkzeuges zur
Endbearbeitung einer Umfangsfläche eines wellenförmigen Werkstückes gelöst, wobei
die Umfangsfläche eine erste Profilform aufweist und die Bearbeitungsfläche des Werkzeugs
Bereiche unterschiedlicher Schnittigkeit aufweist, wobei eine räumliche Verteilung
der Schnittigkeit eine nach der Endbearbeitung beabsichtigte zweite, von der ersten
Profilform unterschiedliche Profilform der Umfangsfläche vorgibt. Insbesondere ist
das Werkzeug ein Finishband, welches mittels eines Andrückschuhes an die Umfangsfläche
des Werkstückes angedrückt wird, oder ein Finishstein.
[0023] Insbesondere kann ein Werkzeug verwendet werden, das die oben beschriebenen Merkmale
aufweist.
[0024] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren
beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch
- Figur 1:
- ein Werkstück vor der Endbearbeitung,
- Figur 2:
- ein Werkstück während einer ersten Ausführungsform der Endbearbeitung,
- Figur 3:
- ein Werkstück während einer zweiten Ausführungsform der Endbearbeitung,
- Figur 4:
- ein Finishband mit einer räumlichen Verteilung der Schnittigkeit und ein damit endbearbeitetes
Werkstück,
- Figur 5:
- ein weiteres Finishband und ein damit bearbeitetes Werkstück,
- Figur 6:
- noch ein weiteres Finishband und
- Figur 7:
- eine weitere Ausführungsform eines Finishbandes.
[0025] Figur 1 zeigt einen Abschnitt eines Werkstückes 1 mit einer zylindrischen Umfangsfläche
2 vor der Endbearbeitung. Die Profilform der Umfangsfläche 2 verläuft geradlinig.
[0026] Bei der in Figur 2 dargestellten Endbearbeitung wird ein Werkzeug 4 mittels einer
Andrückeinrichtung 3 mit seiner Bearbeitungsfläche 5 auf die Umfangsfläche 2 des Werkstückes
1 aufgedrückt. Hierbei rotiert das Werkstück 1 um seine Rotationsachse und das Werkzeug
4 verbleibt ortsfest. Das Werkzeug 4 kann insbesondere durch einen Finishstein gebildet
sein, der mit seiner Bearbeitungsfläche unmittelbar auf die Umfangsfläche 2 aufgedrückt
wird. Alternativ kann das Werkzeug 4 durch ein Finishband gebildet sein, welches mittels
eines Andrückschuhs an die Umfangsfläche 2 angedrückt wird.
[0027] Bei der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform oszilliert das Werkzeug 4 mit der
Andrückeinrichtung in axialer Richtung parallel zu der Rotationsachse des Werkstückes
1, während das Werkstück 1 rotiert.
[0028] In Figur 4 oben ist nun eine Aufsicht auf ein Finishband 10 dargestellt, welches
mittels eines Andrückschuhes an die Umfangsfläche 2 des Werkstückes 1 gedrückt wird.
Das Finishband 10 weist erste Bereiche 6 mit einer hohen lokalen Schnittigkeit und
zweite Bereiche 7 mit einer relativ geringeren lokalen Schnittigkeit auf. Wird das
Finishband 10 während der Endbearbeitung an das rotierende Werkstück 1 angelegt, so
ist die resultierende, materialabtragende Schnittigkeit an Rändern 8 größer als in
der Mitte 9 des Finishbandes 10. Es kann somit auch mit einem das Finishband 10 andrückendem
Andrückschuh, dessen Andrückfläche einen geradlinigen Verlauf quer zur Rotationsrichtung
des Werkstückes 1 aufweist, eine Veränderung des Profils des Werkstückes 1 hergestellt
werden. Ein mit dem Finishband 10 endbearbeitetes Werkstück 1 ist in Figur 4 unten
dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Umfangsfläche 2 des Werkstückes 1 nach der
Endbearbeitung eine leicht ballige Profilform aufweist.
[0029] Im Vergleich zu der Ausführungsform gemäß Figur 4 ist bei der Ausführungsform der
Figur 5 eine andere Anordnung der lokalen Schnittigkeiten der ersten Bereiche 6 und
der zweiten Bereiche 7 gegeben. Durch eine solche Anordnung kann durch die Endbearbeitung
eine stärkere Balligkeit erreicht werden, wie es an dem Abschnitt des Werkstückes
1 in Figur 5 unten angedeutet ist.
[0030] Weitere Beispiele zur Anordnung des ersten Bereichs 6 und des zweiten Bereichs 7
sind in den Figuren 6 und 7 dargestellt. Soweit die Trennlinie zwischen den ersten
Bereichen 6 und den zweiten Bereichen 7 gemäß der Ausführungsformen nach den Figuren
4 und 5 zickzackförmig verläuft, verläuft die Trennlinie zwischen dem ersten Bereich
6 und dem zweiten Bereich 7 gemäß der Ausführungsform der Figur 7 wellenförmig. Bei
der Ausführungsform gemäß Figur 6 ist der erste Bereich 6 hingegen zusammenhängend
ausgebildet und in diesem ersten Bereich 6 sind eine Vielzahl von gleichförmigen zweiten
Bereichen 7 angeordnet.
[0031] Die Erfindung sieht also vor, dass die Schnittigkeit des Werkzeuges auf der Bearbeitungsfläche
so verteilt ist, dass durch die Schnittigkeit eine während der Endbearbeitung herzustellende,
von der ursprünglichen Profilform abweichende Profilform erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Werkstück
- 2
- Umfangsfläche
- 3
- Andrückeinrichtung
- 4
- Werkzeug
- 5
- Bearbeitungsfläche
- 6
- erster Bereich
- 7
- zweiter Bereich
- 8
- Rand
- 9
- Mitte
- 10
- Finishband
1. Vorrichtung zur Endbearbeitung einer Umfangsfläche (2) eines wellenförmigen Werkstückes
(1), umfassend eine Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer Rotationsbewegung des
Werkstückes (2) und eine Andrückeinrichtung (3) zum Andrücken eines Werkzeuges (4)
an die Umfangsfläche (2) des rotierenden Werkstückes (2), wobei das Werkzeug (4) mit
einer Bearbeitungsfläche (5) an der Umfangsfläche (2) anliegt und die Umfangsfläche
(2) eine erste Profilform aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsfläche (5) Bereiche (6, 7) unterschiedlicher Schnittigkeit aufweist,
wobei eine räumliche Verteilung der Schnittigkeit eine nach der Endbearbeitung beabsichtigte
zweite, von der ersten Profilform unterschiedliche Profilform der Umfangsfläche (2)
vorgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Erzeugung einer balligen zweiten Profilform
aus einer geradlinigen ersten Profilform der Umfangsfläche (2) die Schnittigkeit der
Bearbeitungsfläche des Werkzeuges (4) an Rändern (8) der Bearbeitungsfläche (5) am
größten ist und in der Mitte (9) geringer ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Erzeugung einer konkaven zweiten Profilform
aus einer geradlinigen ersten Profilform der Umfangsfläche (2) die Schnittigkeit der
Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) an Rändern (8) der Bearbeitungsfläche am
geringsten ist und in der Mitte (9) am größten ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zur Erzeugung einer gotischen zweiten Profilform
aus einer gleichmäßig runden ersten Profilform der Umfangsfläche (2) die Schnittigkeit
der Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) quer zu der Richtung der Rotationsbewegung
der Umfangsfläche (2) mindestens drei lokale Maxima oder Minima aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die an der Umfangsfläche
(2) des Werkstücks (1) anliegende Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) zumindest
einen ersten Bereich (6) mit einer ersten Schnittigkeit und mindestens einen zweiten
Bereich (7) mit einer zweiten, sich von der ersten Schnittigkeit unterscheidenden
Schnittigkeit aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei eine Trennlinie zwischen dem ersten Bereich (6)
und dem zweiten Bereich (7) entlang der Richtung der Rotationsbewegung der Umfangsfläche
zickzackförmig verläuft.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Werkzeug ein Finishstein
oder ein Finishband (10) ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die lokale Schnittigkeit
der Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) von zumindest einem der folgenden Parameter
vorgegeben wird:
- Kornart,
- Kornwerkstoff,
- Korngröße,
- Korndichte und
- Kornausrichtung.
9. Verfahren zur Endbearbeitung einer Umfangsfläche (2) eines wellenförmigen Werkstückes
(1) mittels eines eine Bearbeitungsfläche (5) aufweisenden Werkzeuges (4), umfassend
zumindest die folgenden Schritte:
- Antreiben des Werkstückes (1) zu einer Rotationsbewegung,
- Andrücken der Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) an die eine erste Profilform
aufweisende Umfangsfläche (7), dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (4) in Abhängigkeit einer nach der Endbearbeitung beabsichtigten zweiten,
von der ersten Profilform unterschiedlichen Profilform der Umfangsfläche (2) ausgewählt
wird, wobei eine räumliche Verteilung der Schnittigkeit der Bearbeitungsfläche (5)
des Werkzeuges (4) die beabsichtigte zweite Profilform vorgibt.
10. Verfahren nach Anspruch 9 mit einem Werkzeug mit Merkmalen einer der Ansprüche 2 bis
8.
11. Verwendung eines Werkzeuges (4) zur Endbearbeitung einer Umfangsfläche (2) eines wellenförmigen
Werkstückes (1), wobei die Umfangsfläche (2) eine erste Profilform aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bearbeitungsfläche (5) des Werkzeuges (4) Bereiche unterschiedlicher Schnittigkeit
aufweist, wobei eine räumliche Verteilung der Schnittigkeit eine nach der Endbearbeitung
beabsichtigte zweite, von der ersten Profilform unterschiedliche Profilform der Umfangsfläche
(2) vorgibt.
12. Verwendung nach Anspruch 11, wobei das Werkzeug (4) mit Merkmalen einer der Ansprüche
2 bis 8 ausgebildet ist.