[0001] Die Erfindung betrifft ein Unterseeboot mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Es ist bekannt, zur Minenbekämpfung und zu Aufklärungszwecken ferngesteuerte Unterwasserdrohnen
einzusetzen, welche von Wasserfahrzeugen zu Wasser gelassen werden und anschließend
nach dem Einsatz wieder eingeholt werden. Unterwasserdrohnen können auch von einem
getauchten Unterseeboot über ein Torpedorohr ausgesetzt und aus dem Druckkörper des
Unterseebootes heraus ferngelenkt gesteuert werden, allerdings ist es bislang gar
nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich, Unterwasserdrohnen von einem getauchten
Unterseeboot einzuholen.
[0003] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Unterseeboot zu schaffen, mit welchem Unterwasserdrohnen im getauchten Zustand des
Unterseeboots in einfacher Weise eingeholt und transportiert werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Unterseeboot mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
[0005] Die Erfindung basiert auf der Idee, ein Unterseeboot zu schaffen, bei dem eine aus
dem Schiffskörper, d.h. aus dem Druckkörper des Unterseebootes über ein Torpedorohr
ausgesetzte Unterwasserdrohne wieder einholbar ist, ohne die Unterwasserdrohne hierzu
wieder zurück in den Schiffskörper verbringen zu müssen. Hierzu sieht die Erfindung
vor, die Unterwasserdrohne außenseitig des Schiffskörpers aufzunehmen, zu lagern und
zu transportieren. Hierzu weist das erfindungsgemäße Unterseeboot an der Außenseite
des Schiffskörpers zumindest eine Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne
auf.
[0006] Die Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne ist derart ausgebildet,
dass sie eine Art Andockstation für eine Unterwasserdrohne bildet, in der diese Drohne
dann auch für den Transport festgelegt werden kann. Dabei ist die Vorrichtung so an
dem Unterseeboot angeordnet, dass sie möglichst einfach von einer ferngelenkten Unterwasserdrohne
angefahren werden kann.
[0007] Dies gewährleistet die Anordnung der Vorrichtung an einer Längsseite des Schiffskörpers.
Die Vorrichtung ist dabei so ausgerichtet, dass sie von einer einzuholenden Unterwasserdrohne
parallel zur Längsausdehnung des Schiffskörpers angefahren werden kann und in einer
Lagerungsposition parallel zur Längsseite des Schiffskörpers gelagert werden kann.
Diese Ausrichtung der Vorrichtung schließt eine frontale Kollision der Unterwasserdrohne
mit dem Unterseeboot beim Anfahren der Vorrichtung nahezu aus, da die Vorrichtung
von der Drohne im Wesentlichen parallel zu dem Schiffskörper angefahren wird.
[0008] Des Weiteren hat diese Ausrichtung der Vorrichtung strömungstechnische Vorteile ,
da die an dem Schiffskörper quer zu dessen Längsausdehnung auskragende Breite der
Vorrichtung im Wesentlichen von den verhältnismäßig geringen Querschnittsabmessungen
der Unterwasserdrohne bestimmt wird, so dass eine Ausgestaltung der Vorrichtung möglich
ist, bei der sich diese eng an den Schiffskörper anschmiegt. Zur weiteren Verbesserung
der hydrodynamischen Eigenschaften des Unterseebootes weist die Vorrichtung eine strömungsgünstige
Außenverkleidung auf. Hierdurch können auch die Signatureigenschaften verbessert werden.
[0009] Besonders bevorzugt ist bei dem erfindungsgemäßen Unterseeboot nicht nur eine Vorrichtung
zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne vorgesehen, sondern sowohl an der
Steuerbord- als auch an der Backbordseite des Schiffskörpers jeweils eine dieser Vorrichtungen
angeordnet, so dass von dem Unterseeboot zumindest zwei Unterwasserdrohnen eingeholt
und transportiert werden können.
[0010] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung Mittel zum Aussenden eines Leitsignals auf.
In vorteilhafter Weise wird hierdurch die Annäherung der Unterwasserdrohne an die
Vorrichtung unterstützt. Dabei ist es allerdings erforderlich, dass die Unterwasserdrohne
eine entsprechende Empfangseinrichtung für das Leitsignal aufweist. Ist dies der Fall,
kann mittels eines von der Vorrichtung ausgesandten Leitstrahls die Gefahr einer Kollision
der Unterwasserdrohne mit dem Unterseeboot weiter verringert werden. Darüber hinaus
ermöglicht diese Ausgestaltung auch ein Einholen einer Unterwasserdrohne bei schlechten
Sichtbedingungen, z.B. bei Dunkelheit.
[0011] Um die Vorrichtung von einer im Wesentlichen an dem Schiffskörper anliegenden Stellung
in eine von dem Schiffskörper beabstandete Aufnahmestellungbewegen zu können, ist
vorteilhaft zumindest ein Schwenkarm vorgesehen, der zum Aufnehmen einer Unterwasserdrohne
ausgebildet ist. Dieser Schwenkarm ist in der Vorrichtung so angelenkt, dass er in
einer Querschnittsebene des Schiffskörpers von einer Stellung, in welcher er im Wesentlichen
an der Außenhaut des Unterseeboots anliegt in eine Stellung verschwenkbar, in welcher
das freie, nicht angelenkte Ende des Schwenkarms einen größtmöglichen Abstand von
dem Schiffskörper aufweist. Die Anordnung ist zweckmäßigerweise so, dass die Drohne
mit Abstand neben dem Schiffskörper aufgenommen wird.
[0012] Im Einfahrbereich des Schwenkarms bzw. des Behälterdeckels kann ein Sender angeordnet
sein, welcher ein strahlenförmig gebündeltes Leitsignal ausstrahlt. Dieser Leitstrahl
gibt der Drohne den genauen Anfahrweg vor, was das Einfahren der Unterwasserdrohne
in die Vorrichtung erheblich vereinfacht, da die Drohne nur entlang des Leitstrahls
gesteuert werden muss.
[0013] Bevorzugt werden die Mittel zum Aussenden eines Leitsignals von einem Gleitpfadsender
gebildet. Dieser Gleitpfadsender entspricht in seiner Funktion den bei automatischen
Landesystemen an Flughäfen am Anfang der Landebahn angeordneten "Glide slopes" und
sendet in gebündeltes akustisches Signal aus. welches der Drohne den günstigsten Annäherungsweg
anzeigt.
[0014] Vorteilhafterweise ist die Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne
von einer im Wesentlichen an dem Schiffskörper anliegenden Stellung in eine von dem
Schiffskörper beabstandete Aufnahmestellung verfahrbar. Die Stellung der Vorrichtung,
in welcher sie an dem Schiffskörper anliegt, ist für den Fahrbetrieb des Unterseebootes
vorgesehen. wobei diese Stellung auch die Lagerungs- bzw. Transportstellung der Unterwasserdrohne
darstellt. In dieser Stellung bietet die Vorrichtung dem umgebenden Wasser einen vergleichsweise
geringen Fahrwiderstand. Zum Aufnehmen einer Unterwasserdrohne ist die Vorrichtung
in eine Stellung verfahrbar, die so weit von dem Schiffskörper beabstandet ist, dass
das Unterseeboot keine bzw. eine vernachlässigbare Ansaugwirkung auf eine parallel
zu dem Schiffskörper des Unterseebootes in die Vorrichtung einfahrende Unterwasserdrohne
ausüben kann.
[0015] In dem Bereich des freien ausschwenkbaren Endes des Schwenkarms ist entweder eine
Aufnahmeeinrichtung für eine Unterwasserdrohne angeordnet oder der Schwenkarm ist
in diesem Bereich so ausgebildet, dass er selbst eine Auflagerfläche für eine Unterwasserdrohne
bildet. Die Länge des Schwenkarms ist derart bemessen, dass die Aufnahmeeinrichtung
bzw. die Auflagerfläche in der ausgeschwenkten Stellung des Schwenkarms den oben beschriebenen
Abstand von dem Schiffskörper aufweist, der ein problemloses Einfahren einer Unterwasserdrohne
gewährleistet.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung als ein Behälter mit einem
Behälterdeckel ausgebildet. Behälterdeckel im Sinne der vorliegenden Erfindung kann
grundsätzlich jeder beliebige Behälterteil sein, der mit dem oder den anderen Behälterteilen
den Behälter verschließt. Wenn beispielsweise der Behälter durch eine Schiffskörperwand
einerseits und einen an diesen anlegbaren Behälterteil andererseits gebildet ist,
so bildet dieser anlegbare Behälterteil den Behälterdeckel. Vorteilhaft bildet der
Behälterdeckel den Schwenkarm. Auf diese Weise stellt der Behälter einerseits den
Lagerungsraum für eine Unterwasserdrohne zur Verfügung und bildet andererseits mittels
seines Deckels den oben beschriebenen Schwenkarm, der eine von dem Schiffskörper beabstandete
Aufnahme einer Unterwasserdrohne ermöglicht.
[0017] So kann beispielsweise die Öffnung des an dem Schiffskörper angebrachten Behälters
an dessen dem Schiffskörper abgewandten Seite vorgesehen sein. Im Bereich der Öffnung
ist der Behälterdeckel an dem Behälter angelenkt und kann von einer den Behälter verschließenden
Stellung in eine das Innere des Behälters freigebende Stellung verschwenkt werden.
An der dem Behälter zugewandten Innenseite des Behälterdeckels ist vorteilhaft eine
Aufnahmeeinrichtung für eine Unterwasserdrohne angeordnet. Alternativ kann die Innenseite
des Behälterdeckels aber auch so ausgebildet sein, dass sie eine Aufnahmemulde für
eine Unterwasserdrohne bildet. Vorzugsweise ist im Bereich des nicht angelenkten Endes
des Behälterdeckels und damit in ausreichendem Abstand zu dem Schiffskörper die Mulde
ausgebildet. deren Abmessungen den Abmessungen der aufzunehmenden Unterwasserdrohne
angepasst sind. Die Mulde bildet einen Einfahrkanal und eine Lagerungsstätte für die
Unterseedrohne.
[0018] Zum Verschließen des Behälters mit dem Behälterdeckel sowie zum Verschwenken des
Behälterdeckels in die Aufnahmestellung ist weiter vorteilhaft ein Kniehebel vorgesehen,
welcher einen ersten behälterseitig angelenkten Hebel und einen zweiten an dem Behälterdeckel
angelenkten Hebel aufweist. An dem diese Hebel verbindenden Kniegelenk des Kniehebels
ist ein Linearantrieb, bei dem es sich vorzugsweise um einen Hubzylinder handelt,
angelenkt.
[0019] Mittels der Kniehebelmechanik können vergleichsweise hohe Kräfte zum Verschwenken
des Behälterdeckels auf diesen übertragen werden, was es ermöglicht, den an dem Behälterdeckel
angreifenden Hebel der Kniehebelmechanik trotz der eigentlich ungünstigen Momentenwirkung
in verhältnismäßig geringem Abstand von der Gelenkverbindung zwischen Behälter und
Behälterdeckel anzulenken. Hierdurch kann aber eine besonders raumsparende Anordnung
der Kniehebelmechanik geschaffen werden, bei welcher die Kniehebelmechanik nicht in
den von dem Behälterdeckel gebildeten Aufnahmeraum für die Unterwasserdrohne ragt
und somit nicht die einfahrende Unterwasserdrohne behindert.
[0020] Die Betätigung der Kniehebelmechanik und damit das Verschwenken des Behälterdeckels
erfolgt über einen Linearantrieb. Dabei können grundsätzlich beliebige Linearantriebe
verwendet werden, bevorzugt wird der Linearantrieb aber von einem Hydraulikzylinder
gebildet, welcher an dem Kniegelenk der Kniehebelmechanik angelenkt ist und dieses
Kniegelenkt bewegt.
[0021] Der Hydraulikzylinder erlaubt es vorteilhaft, den Behälterdeckel aus dem Inneren
des Unterseebootes heraus zu betätigen. Bei dieser Ausgestaltung ist es nur erforderlich,
eine Hydraulikleitung bzw. eine Stromversorgungsleitung einer außerhalb des Druckkörpers
angeordneten Hydraulikpumpe durch den Druckkörper zu führen, um den Hydraulikzylinder
aus dem Druckkörper heraus bedienen zu können.
[0022] Um unbeabsichtigte Bewegungen oder einen Verlust der Unterwasserdrohne zu verhindern
weist die Vorrichtung zweckmäßigerweise Mittel zum Befestigen der Unterwasserdrohne
auf. Diese Mittel sind vorzugsweise an dem Schwenkarm bzw. dem Behälterdeckel der
Vorrichtung vorgesehen und sichern die Unterwasserdrohne sowohl beim Verschwenken
des Schwenkarms von der Aufnahmestellung in die Lagerungsstellung als auch während
des Transportes.
[0023] Die Mittel zum Befestigen der Unterwasserdrohne werden günstig von Haltebügeln gebildet.
So ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung vorgesehen, dass an
dem Behälterdeckel zumindest ein Haltebügel zum Verriegeln der darin aufgenommenen
Unterwasserdrohne angelenkt ist. Der Haltebügel ist an dem Behälterdeckel von einer
die Drohne freigebenden Stellung in eine die Drohne festlegende bzw. verriegelnde
Stellung verschwenkbar. Die Form des Haltebügels ist so ausgebildet, dass der Haltebügel
die Unterwasserdrohne in einer verriegelnden Stellung im Wesentlichen formschlüssig
umgreift und der Drohne auf diese Weise keine Bewegungsmöglichkeit verschafft.
[0024] Verschwenkt wird der Haltebügel vorzugsweise mit einer Kniehebelmechanik. Hierzu
ist in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass an dem Haltebügel ein erster
Hebel eines Kniehebels angelenkt ist und ein zweiter Hebel dieses Kniehebels an dem
Behälterdeckel angelenkt ist. An dem diese Hebel verbindenden Kniegelenk des Kniehebels
ist ein Linearantrieb, welcher vorzugsweise als Hubzylinder ausgebildet ist, angelenkt.
Die Kniehebelmechanik überträgt die zum Betätigen des Haltebügels erforderliche Kraft.
Mit dem Kniehebel kann der Haltebügel von einer nicht aktiven Stellung in eine verriegelnde
Stellung sowie umgekehrt bewegt werden.
[0025] Beim Einfahren einer Unterwasserdrohne in die Vorrichtung ist vorteilhaft vorgesehen,
deren Position in der Vorrichtung zu erfassen und zu überwachen. Hierzu weist die
Vorrichtung Sensoren zur Positionserfassung der Unterwasserdrohne auf. Diese Sensoren
sind bevorzugt an dem Schwenkarm angeordnet. So können beispielsweise an dem Schwenkarm
bzw. an dem den Schwenkarm bildenden Behälterdeckel über den Einfahrweg der Drohne
verteilt Endschalter angeordnet sein, die die Position der Drohne in der Vorrichtung
bzw. an der Aufnahmeeinrichtung des Schwenkarms bis zum Erreichen einer Endposition
erfassen und bei Erreichen der Endposition über eine entsprechend ausgebildete Steuerung
das Festlegen der Unterwasserdrohne über die Mittel zum Befestigen veranlassen.
[0026] In weiterer Ausgestaltung weist die Vorrichtung eine Trenneinrichtung zum Abtrennen
eines Steuerdrahtes der Unterwasserdrohne auf. Diese Trenneinrichtung ist insbesondere
dann erforderlich, wenn in der Vorrichtung drahtgelenkte Unterwasserdrohnen aufgenommen
und gelagert werden sollen.
[0027] Um die Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne nach Möglichkeit
nur bei Bedarf an einem Unterseeboot anbringen zu können, ist vorteilhaft vorgesehen,
die Vorrichtung lösbar an dem Schiffskörper zu befestigen. Hierzu weist das Unterseeboot
eine Befestigungseinrichtung auf, mit welcher die Vorrichtung vorzugsweise formschlüssig
an dem Schiffskörper festgelegt und in einfacher Weise von dem Schiffskörper gelöst
werden kann. So kann die Vorrichtung dann von dem Unterseeboot entfernt werden, wenn
nicht beabsichtigt ist, von dem Unterseeboot Unterwasserdrohnen einzuholen.
[0028] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
beschrieben. Darin zeigen:
- Figur 1
- in stark vereinfachter Darstellung und Draufsicht eine an einem Unterseeboot angeordnete
Vorrichtung zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne,
- Figur 2
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Schnittlinie II-II in Fig.1 und
- Figur 3
- in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Schnittlinie III-III in Fig. 1.
[0029] In den Fig. 2 und 3 ist nur ein Teil der Seitenwendung eines Schiffskörpers bzw.
Druckkörpers 2 eines Unterseebootes dargestellt, an dessen Außenseite eine Vorrichtung
4 zum Aufnehmen und Lagern einer Unterwasserdrohne 6 befestigt ist. Die Vorrichtung
4 ist in dem oberen, d.h. turmseitigen Bereich des Unterseebootes angeordnet. In diesem
Bereich ist eine Außenhaut des Unterseebootes, die den Druckkörper 2 außenseitig umgibt,
derart ausgebildet. dass sie an der Oberseite des Unterseebootes ein Oberdeck 8 bidet.
[0030] Die Vorrichtung 4 ist als ein Behälter 10 ausgebildet. Aus Fig.1 ist erkenntlich,
dass sich der Behälter 10 im Wesentlichen in Längsrichtung des Schiffskörpers 2 erstreckt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen deutlich, dass die dem Schiffskörper 2 zugewandte Außenkontur
des Behälters 10 mit der Kontur des Schiffskörpers 2 korrespondiert und der Behälter
10 auf diese Weise bündig an dem Schiffskörper 2 und der Seitenwendung des Oberdecks
8 anliegt.
[0031] An der von dem Schiffskörper 2 beabstandeten Seite des Behälters 10 weist dieser
eine Öffnung 12 auf. Diese Öffnung 12 wird von einem Behälterdeckel 14 verschlossen,
welcher über Gelenke 16 an dem Behälter 10 angelenkt ist. Auf diese Weise ist der
Behälterdeckel 14 sowohl in eine den Behälter 10 freigebende als in eine den Behälter
10 verschließende Stellung verschwenkbar.
[0032] Verschwenkt wird der Behälterdeckel 14 mittels eines Kniehebels 18 und eines an dem
Kniegelenk des Kniehebels 18 sowie dem Behälter 10 angelenkten Hydraulikzylinders
20. Hierzu ist ein Hebel 22 des Kniehebels 18 an dem Behälterdeckel 14 und ein zweiter
Hebel 24 an dem Behälter 10 angelenkt. Der Hydraulikzylinder 20 wird aus dem Druckkörper
2 des Unterseebootes heraus gesteuert. Die hierfür erforderlichen Hydraulik- bzw.
Stromversorgungsleitungen sind in den Figuren der Übersichtlichkeit wegen nicht dargestellt.
Der Kniehebel 18 und der Hydraulikzylinder 20 sind so dimensioniert und an dem Behälter
10 bzw. dem Behälterdeckel 14 angelenkt, dass der Behälterdeckel 14 von einer den
Behälter 10 verschließenden Stellung um einen Winkel von etwa 90° in eine in etwa
normal zur Turmachse des Unterseebootes ausgerichtete Ebene in eine Aufnahmestellung
verschwenkbar ist. Dabei weist der Kniehebel 18 in der Aufnahmestellung des Behälterdeckels
14 eine gestreckte Form auf, d.h., dass die Hebel 22 und 24 in etwa eine gemeinsame
Längsachse haben. In dieser Stellung des Kniehebels 18 wirkt dieser selbsthemmend.
[0033] Neben dem Verschließen des Behälters 10 dient der Behälterdeckel 14 auch zum Aufnehmen
einer Unterwasserdrohne 6. Zu diesem Zweck ist an einer der Öffnung 12 des Behälters
10 zugewandten Innenseite 26 des Behälterdeckels 14 eine einseitig offene längliche
Mulde 28 gebildet. Diese Mulde 28 bildet eine Auflagefläche für die Unterwasserdrohne
6. Sie erstreckt sich in Längsrichtung des Behälterdeckels 14 und weist eine Wölbung
auf, welche sich ausgehend von der dem Behälter 10 zugewandten Seite des Behälterdeckels
14 konkav in Richtung der Außenseite des Behälterdeckels 14 krümmt. Dabei entspricht
die Krümmung der Mulde 28 in deren unteren Abschnitt der Außenkontur der Unterwasserdrohne
6 in dem korrespondierenden Bereich. so dass diese in der Lagerungsposition im Wesentlichen
bündig in der Mulde 28 aufliegt.
[0034] Die Mulde 28 bildet einen Kanal, in welchen eine Unterwasserdrohne 6 in eine Aufnahmeposition
einfahren kann und anschließend in der Aufnahmeposition gelagert werden kann. Dabei
ist die Mulde 28 so tief und lang ausgebildet, dass sie die Unterwasserdrohne 6 vollständig
aufnehmen kann. Um das Einfahren der Unterwasserdrohne 6 in die kanalförmige Mulde
26 zu erleichtern, ist die Mulde 26 eingangsseitig, d.h. an der Seite an der sie von
der Unterwasserdrohne 6 angefahren wird, in einem an die offene Seite der Mulde 28
heckseitig angrenzenden Abschnitt 30, trichterförmig erweitert.
[0035] Zum Festlegen und Verriegeln einer in der Mulde 28 lagernden Unterwasserdrohne 6
sind in Längsrichtung des Behälterdeckels 14 seitlich der Mulde 28 zwei voneinander
beabstandete verschwenkbare Haltebügel 32 vorgesehen. Diese Haltebügel 32 weisen einen
mit der Unterwasserdrohne 6 zur Anlage kommenden Anlagebereich auf, welcher eine zu
dem Umfang der Unterwasserdrohne 6 komplementäre Krümmung aufweist. Die Haltebügel
32 sind auf der bei ausgeschwenktem Behälterdeckel 14 dem Schiffskörper 14 zugewandten
Seite der Mulde 28 an dem Behälterdeckel 14 angelenkt und so schwenkbar, dass sie
die in der Mulde 28 liegende Unterwasserdrohne 6 an deren freiliegenden Seite übergreifen.
[0036] Die Betätigung der Haltebügel 32 erfolgt jeweils über einen Kniehebel 34 und einem
an dem Kniegelenk des Kniehebels 34 angelenkten Hydraulikzylinder 36. Dabei ist ein
Hebel 38 des Kniehebels 34 an dem Haltebügel 32 und ein zweiter Hebel 40 an dem Behälterdeckel
14 angelenkt. Der Hydraulikzylinder 36 kann wie der Hydraulikzylinder 20 aus dem Inneren
des Druckkörpers 2 heraus gesteuert werden, Wie bei dem Hydraulikzylinder 20 sind
auch bei dem Hydraulikzylinder 36 die hierfür erforderlichen Hydraulik- bzw. Stromversorgungsleitungen
übersichtlichkeitshalber nicht dargestellt.
[0037] Mit Hilfe des Hydraulikzylinders 36 kann der Kniehebel 34 den Haltebügel 32 in die
eine Unterwasserdrohne 6 verriegelt festhaltende Stellung bzw. in die den Haltebügel
44 freigebende Stellung bewegen. Letztere Stellung wird in Fig. 3 aus dem strichpunktiert
dargestellten Haltebügel 32' deutlich. Der Kniehebel 34 ist derart an dem Haltebügel
32 und dem Behälterdeckel 14 angelenkt, dass er in der die Unterwasserdrohne 6 verriegelnden
Stellung des Haltebügels eine gestreckte Form aufweist. d.h., dass die Hebel 38 und
40 etwa eine gemeinsame Längsachse haben und der Kniehebel 34 selbsthemmend wirkt.
[0038] Zum Aufnehmen einer Unterwasserdrohne 6 wird der Behälterdeckel 14 des an dem Schiffskörper
2 angeordneten Behälters 10 mittels des Kniehebels 18 und des Hydraulikzylinders 20
von einer den Behälter 10 verschließenden Stellung in die Aufnahmestellung verschwenkt.
In dieser Aufnahmestellung bildet die in dem Behälterdeckel 14 ausgebildete Mulde
28 für die Unterwasserdrohne 6 einen Einfahrkanal, welcher sich in einer Ebene etwa
normal zur Turmachse parallel zur Längsausdehnung des Unterseebootes erstreckt. Die
Mulde 28 bzw. der von der Mulde 28 gebildete Einfahrkanal ist so weit von dem Schiffskörper
2 des Unterseebootes beabstandet, dass sich die Unterwasserdrohne 6 beim Anfahren
der Mulde 28 außerhalb eines Ansaugbereiches des Unterseebootes bewegt. Die Bewegung
der Unterwasserdrohne 6 in der Mulde 28 wird von dort angeordneten Sensoren, die in
den Figuren nicht dargestellt sind, überwacht. Bei Erreichen er Lagerungsposition
wird die Befestigung der Unterwasserdrohne 6 in der Mulde 28 veranlasst. Hierzu wird
jeweils über einen Hydraulikzylinder 36 ein Kniehebel 34 betätigt und so die beiden
Haltebügel 32 von einer nicht aktiven Stellung (dargestellt durch Halteelement 32')
in die Verriegelungsstellung verschwenkt, in welcher der Haltebügel 32 den Umfang
der Unterwasserdrohne 6 umgreift und die Unterwasserdrohne formschlüssig in der Mulde
28 befestigt. Abschließend wird der Behälterdeckel 14 mit der darin angeordneten Unterwasserdrohne
6 wieder in die den Behälter 10 verschließende Stellung zurück geschwenkt und die
Unterwasserdrohne 6 kann von dem Unterseeboot transportiert werden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 2
- Druckkörper bzw. Schiffskörper
- 4
- Vorrichtung
- 6
- Unterwasserdrohne
- 8
- Oberdeck
- 10
- Behälter
- 12
- Öffnung
- 14
- Behälterdeckel
- 16
- Gelenk
- 18
- Kniehebel
- 20
- Hydraulikzylinder
- 22
- Hebel
- 24
- Hebel
- 26
- Innenseite
- 28
- Mulde
- 30
- Abschnitt
- 32, 32'
- Haltebügel
- 34
- Kniehebel
- 36
- Hydraulikzylinder
- 38
- Hebel
- 40
- Hebel