[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entnehmen von Flächengebilden, insbesondere
Ventilsäcken, von einem Stapel, mit einem Magazin zum Aufnehmen eines Stapels von
Flächengebilden, das zwei gegenüberliegende Seitenwände, einen Magazinboden und eine
Rückwand aufweist, wobei in dem Magazinboden eine sich zwischen den Seitenwänden erstreckende
Entnahmeöffnung mit einer Vorderkante und einer Hinterkante gebildet ist, mit einer
drehbaren Transportwalze, deren Drehachse senkrecht zu den Seitenwänden des Magazins
verläuft, mit einer oberhalb der Transportwalze angeordneten, mit einer vertikalen
Bewegungskomponente gegen die Transportwalze bewegbaren und um eine parallel zu der
Drehachse der Transportwalze verlaufende Drehachse drehbaren Andruckwalze, wobei mindestens
eine der Transportwalze und der Andruckwalze drehantreibbar ist, und mit einem unter
der Entnahmeöffnung mit einer vertikalen Bewegungskomponente bewegbaren Sauggreifer
zum Erfassen und Herausbewegen eines vorderen Teilabschnitts eines untersten Flächengebildes
des Stapels aus der Entnahmeöffnung unter Abknicken des vorderen Teilabschnitts an
der Hinterkante, wobei der vordere Teilabschnitt zwischen die Transportwalze und die
Abdruckwalze bringbar ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der
DE 1 944 715 A bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist ein Saugkasten als Sauggreifer vorgesehen, der
ein vorderes Ende eines jeweils zuunterst liegenden flächigen Werkstücks eines Stapels
ergreift. Dabei ergreift der Saugkasten das Werkstück so, dass ein Teil des Werkstücks
nach vorn über den Saugkasten übersteht, wobei der überstehende Teil des Werkstücks
zwischen Transport- und Andruckwalze gelangten und reibschlüssig erfasst werden soll,
so dass das gesamte Werkstück aus dem Magazin herausgezogen werden kann.
[0003] Bei dieser Vorrichtung setzt eine sichere Erfassung des vorderen Teilabschnitts des
Werkstücks durch die Transport- und Andruckwalzen voraus, dass der über den Saugkasten
nach vorn überstehende Teil des Werkstücks, während der vordere Teilabschnitt aus
dem Magazin herausgezogen wird, eine im Wesentlichen gerade, horizontale Ausrichtung
beibehält, da er ansonsten nicht in den Bereich zwischen Transport- und Aufnahmewalze
eingebracht werden könnte. Mit anderen Worten besteht die Gefahr, dass der vordere
Teilabschnitt eines Werkstücks verformt ist oder sich beim Herausziehen unbeabsichtigt
verformt, was dann eine Fehlfunktion zur Folge hätte.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Übergabe des von dem Sauggreifer erfassten
vorderen Teilabschnitts des jeweils herauszuziehenden Flächengebildes an die Transportwalze
fehlerfrei sicherzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahmen gelöst, dass die Transportwalze
mindestens zwei in axialer Richtung voneinander beabstandete, zum Zusammenwirken mit
der Andruckwalze bestimmte, insbesondere zylindrische Auflagebereiche mit einem Auflagedurchmesser
aufweist, zwischen denen mindestens ein Aufnahmebereich mit kleinerem Durchmesser
gebildet ist, wobei der Sauggreifer zumindest teilweise in den mindestens einen Aufnahmebereich
bewegbar ist.
[0006] Durch diese Ausgestaltung von Transportwalze und Sauggreifer, die auch als "gabelförmig"
bezeichnet werden kann, kann der von dem Sauggreifer erfasste vordere Teilabschnitt
eines untersten Flächengebildes zwangsweise und damit stets zuverlässig in den Bereich
zwischen Transportwalze und Andruckwalze gebracht werden, so dass auch bei einer unbeabsichtigten
Verformung des vorderen Teilabschnitts stets eine sichere Übergabe des Flächengebildes
vom Sauggreifer an die Transportwalze erfolgt.
[0007] Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine axiale Breite der Transportwalze einer Breite
der Entnahmeöffnung zwischen den Seitenwänden des Magazins entspricht. Insbesondere
kann die Breite der Transportwalze gleich dem gegenseitigen Abstand der Seitenwände
des Magazins sein.
[0008] Zweckmäßigerweise ist der mindestens eine Aufnahmebereich zylindrisch und weist einen
Durchmesser auf, der zwischen 10% und 90% des Auflagedurchmessers beträgt.
[0009] Es kann vorgesehen sein, dass die Transportwalze drei Auflagebereiche und zwei zwischen
jeweils zwei Auflagebereichen angeordnete Aufnahmebereiche aufweist.
[0010] Der Sauggreifer kann um eine Schwenkachse verschwenkbar sein, die parallel zur Drehachse
der Transportwalze verläuft.
[0011] Es kann vorgesehen sein, dass das Magazin eine Vorderwand aufweist.
[0012] Ein Abstand der Vorderkante der Entnahmeöffnung von einer Vorderkante oder Vorderwand
des Magazinbodens kann geringer sein als ein Abstand der Hinterkante der Entnahmeöffnung
von der Rückwand.
[0013] Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine quer zu Erstreckungsebenen der gestapelten Flächengebilde
verlaufende Stapelrichtung des Magazins schräg zur Vertikalen und insbesondere unter
einem Winkel von bis zu 45° zur Vertikalen angeordnet ist.
[0014] Der Magazinboden, die Rückwand, die Vorderwand, soweit vorhanden, und/oder die Seitenwände
können aus parallelen zylindrischen Stäben gebildet sein.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, wobei
auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entnehmen
von Flächengebilden von einem Stapel zeigt, und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1 zeigt.
[0016] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Magazin 2, das der Aufnahme
eines Stapels 4 von Flächengebilden dient, die in diesem Beispiel durch Ventilsäcke
6 gebildet werden. Das Magazin 2 weist einen Magazinboden 8, zwei Seitenwände (parallel
zur Darstellungsebene), eine Vorderwand 10 und eine Rückwand 12 auf. In dem Magazinboden
8 ist eine Entnahmeöffnung 14 ausgebildet, die sich in Querrichtung zwischen den Seitenwänden
erstreckt und nach vorn durch eine querverlaufende Vorderkante 16 des Magazinbodens
8 und nach hinten durch eine querverlaufende Hinterkante 18 des Magazinbodens 8 begrenzt
ist. Ein Abstand a der Vorderkante 16 von der Vorderwand 10 bzw. einer Vorderkante
des Magazinbodens 8 ist kleiner als ein Abstand b der Hinterkante 18 von der Rückwand
12.
[0017] Das Magazin 2 ist bevorzugt nicht vertikal orientiert, sondern unter einem Winkel
20 von ca. 30° bezüglich der Vertikalen 24, oder anders gesagt so, dass eine Stapelrichtung
22, die senkrecht zu den Erstreckungsebenen der einzelnen Ventilsäcke 6 und zum Magazinboden
8 verläuft, um den Winkel 20, hier etwa 30°, zur Vertikalen 24 geneigt ist.
[0018] Etwa mittig unterhalb der Entnahmeöffnung 14 ist ein Sauggreifer 30 angeordnet, der
mit einer vertikalen Bewegungskomponente bewegbar ist, wobei der Sauggreifer 30 hier
um eine horizontal angeordnete Schwenkachse 32 verschwenkbar ist, zwischen einer Greifstellung,
in der der Sauggreifer 30 einen vorderen Teilabschnitt 6a eines untersten Ventilsacks
6.1 des Stapels 4, der sich noch vollständig innerhalb des Magazins 2 befindet, erfasst,
und einer in Fig. 1 dargestellten Übergabestellung, in der der Sauggreifer 30, nachdem
er den vorderen Teilabschnitt 6a aus der Entnahmeöffnung 14 herausgezogen und an der
Hinterkante 18 des Magazinbodens 8 abgeknickt hat, den vorderen Teilabschnitt 2a zwischen
eine Transportwalze 34 und eine Andruckwalze 36 bringt.
[0019] Die Transportwalze 34 ist um eine horizontale, quer zu den Seitenwänden des Magazins
2 angeordnete Drehachse 34a drehantreibbar. Die Transportwalze 34 weist drei jeweils
in axialer Richtung voneinander beabstandete zylindrische Auflagebereiche 38 auf,
die jeweils einen übereinstimmenden Auflagedurchmesser D besitzen. Zwischen jeweils
zwei der drei Auflagebereiche 38 sind zwei Aufnahmebereiche 40 durch zylindrische
Abschnitte der Transportwalze 34 mit kleinerem Durchmesser d gebildet. Der Sauggreifer
30 wiederum ist so ausgebildet, dass er im Zuge einer vertikalen Bewegung, in diesem
Falle bei einer Schwenkbewegung um die Schwenkachse 32, zumindest teilweise in die
Aufnahmebereiche 40 bewegbar ist und gewissermaßen in diese eintauchen kann, wie dies
in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt ist. Insbesondere befinden sich keinerlei
Saugelemente oder sonstige Teile des Sauggreifers innerhalb der Auflagebereiche 38
der Transportwalze 34, die ansonsten mit diesen kollidieren würden.
[0020] Dadurch, dass der Sauggreifer 30 zumindest teilweise gewissermaßen in die Transportwalze
34 eintaucht oder in die Aufnahmebereiche 40 bewegt werden kann, besteht eine verbesserte
Übergabesituation des von dem Sauggreifer 30 erfassten vorderen Teilabschnitts eines
Ventilsacks 6 an die Transportwalze 34 bzw. in den Bereich zwischen Transport- und
Andruckwalze.
[0021] In der dargestellten Ausführungsform ist die Transportwalze 34 Teil eines Gurtförderers
50, wobei ein Fördergurt 52 zwischen einem seitlichen Auflagebereich 38 der Transportwalze
34 und einer Umlenkrolle 54 geführt ist. Eine Rollenleiste 56 steht einem Obertrum
des Fördergurts 52 mit geringem Abstand gegenüber und ist von oben gegen den Fördergurt
52 bewegbar, um einen seitlichen Randbereich eines Ventilsacks 6 reibschlüssig zu
erfassen, der von der Transportwalze 34 in Zusammenwirken mit der Andruckwalze 36
in einer Förderrichtung 58 transportiert wird.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 2
- Magazin
- 4
- Stapel
- 6
- Ventilsack (Flächengebilde)
- 6a
- vorderer Teilabschnitt
- 6.1
- unterstes Flächengebilde des Stapels
- 8
- Magazinboden
- 10
- Vorderwand
- 12
- Rückwand
- 14
- Entnahmeöffnung
- 16
- Vorderkante
- 18
- Hinterkante
- 20
- Winkel
- 22
- Stapelrichtung
- 24
- Vertikale
- 30
- Sauggreifer
- 32
- Schwenkachse
- 34
- Transportwalze
- 34a
- Drehachse
- 36
- Andruckwalze
- 38
- Auflagebereich
- 40
- Aufnahmebereich
- 50
- Gurtförderer
- 52
- Fördergurt
- 54
- Umlenkrolle
- 56
- Rollenleiste
- 58
- Förderrichtung
- a
- Abstand (16 von 10)
- b
- Abstand (18 von 12)
- D
- Durchmesser (von 38)
- d
- Durchmesser (von 40)
1. Vorrichtung zum Entnehmen von Flächengebilden (6) von einem Stapel (4), mit einem
Magazin (2) zum Aufnehmen eines Stapels (4) von Flächengebilden (6), das zwei gegenüberliegende
Seitenwände, einen Magazinboden (8) und eine Rückwand (12) aufweist, wobei in dem
Magazinboden (8) eine sich zwischen den Seitenwänden erstreckende Entnahmeöffnung
(14) mit einer Vorderkante (16) und einer Hinterkante (18) gebildet ist, mit einer
drehbaren Transportwalze (34), deren Drehachse (34a) senkrecht zu den Seitenwänden
des Magazins (2) verläuft, mit einer oberhalb der Transportwalze (34) angeordneten,
mit einer vertikalen Bewegungskomponente gegen die Transportwalze (34) bewegbaren
und um eine parallel zu der Drehachse (34a) der Transportwalze (34) verlaufenden Drehachse
drehbaren Andruckwalze (36), wobei mindestens eine der Transportwalze (34) und der
Andruckwalze (36) drehantreibbar ist, und mit einem unter der Entnahmeöffnung (14)
mit einer vertikalen Bewegungskomponente bewegbaren Sauggreifer (30) zum Erfassen
und Herausbewegen eines vorderen Teilabschnitts (6a) eines untersten Flächengebildes
(6.1) des Stapels (4) aus der Entnahmeöffnung (14) unter Abknicken des vorderen Teilabschnitts
(6a) an der Hinterkante (18), wobei der vordere Teilabschnitt (6a) zwischen die Transportwalze
(34) und die Andruckwalze (36) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportwalze (34) mindestens zwei in axialer Richtung voneinander beabstandete,
zum Zusammenwirken mit der Andruckwalze (36) bestimmte Auflagebereiche (38) mit einem
Auflagedurchmesser (D) aufweist, zwischen denen mindestens ein Aufnahmebereich (40)
mit kleinerem Durchmesser (d) gebildet ist, wobei der Sauggreifer (30) zumindest teilweise
in den mindestens einen Aufnahmebereich (40) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Breite der Transportwalze (34) einer Breite der Entnahmeöffnung (14)
zwischen den Seitenwänden des Magazins (2) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Aufnahmebereich (40) zylindrisch ist und einen Durchmesser (d)
aufweist, der zwischen 10% und 90% des Auflagedurchmessers (D) beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportwalze (34) drei Auflagebereiche (38) und zwei zwischen jeweils zwei
Auflagebereichen (38) angeordnete Aufnahmebereiche (40) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauggreifer (30) um eine Schwenkachse (32) verschwenkbar ist, die parallel zur
Drehachse (34a) der Transportwalze (34) verläuft.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin (2) eine Vorderwand (10) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (a) der Vorderkante (16) der Entnahmeöffnung (14) von einer Vorderkante
(16) oder Vorderwand (10) des Magazinbodens (8) geringer ist als ein Abstand (b) der
Hinterkante (18) der Entnahmeöffnung (14) von der Rückwand (12).
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine quer zu Erstreckungsebenen der gestapelten Flächengebilde (6) verlaufende Stapelrichtung
(22) des Magazins (2) schräg zur Vertikalen und insbesondere unter einem Winkel von
bis zu 45° zur Vertikalen angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Magazinboden (8), die Rückwand (12), die Vorderwand (10), soweit vorhanden, und/oder
die Seitenwände aus parallelen zylindrischen Stäben gebildet sind.