[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Drosselklappengehäuse für eine Drosselklappenanordnung
für einen Verbrennungsmotor, wobei das Drosselklappengehäuse zur Aufnahme einer schwenkbar
gelagerten Drosselklappe dient und den Bewegungsraum für die Drosselklappe bildet,
wobei das Drosselklappengehäuse an einer ersten Seite eine Einströmöffnung zur Aufnahme
eines Fluids aufweist und das Drosselklappengehäuse an einer zweiten Seite eine Ausströmöffnung
zur Abgabe eines Fluids aufweist und wobei im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses
wenigstens ein in den Strömungsquerschnitt hineinragender Dichtsteg angeordnet ist,
der der Drosselklappe in Schließposition als Anschlag dient. Darüber hinaus betrifft
die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Drosselklappengehäuses.
[0002] Drosselklappenanordnungen für Verbrennungsmotoren sind seit Langem bekannt. Im Zuluftstrang
eines Verbrennungsmotors werden derartige Drosselklappenanordnungen vorgesehen, um
die in den Motor einströmende Luftmenge gezielt steuern zu können, sodass durch Einstellung
des Kraftstoff-Luft-Verhältnisses Einfluss auf die Abgabeleistung bei Ottomotoren
genommen werden kann. Bei Dieselmotoren kommt Drosselklappenanordnungen im Zuluftstrang
eine andere Bedeutung zu, nämlich bezüglich der Einstellung der Rückführungsrate von
Abgasen. Im Abgasstrang von Verbrennungsmotoren werden Drosselklappenanordnungen häufig
angewendet zur Beeinflussung von Schallemissionen und zur Beeinflussung des Staudrucks
in dem Abgasstrang. Aufgrund der thermischen Belastung sind Drosselklappengehäuse
üblicherweise aus Metall hergestellt.
[0003] Gemeinsam ist den Drosselklappenanordnungen, dass durch Verschwenken der Drosselklappe
in dem Drosselklappengehäuse der Strömungsquerschnitt und damit der Strömungswiderstand
zwischen der Einströmöffnung und der Ausströmöffnung beeinflusst wird. Die Einströmöffnung
dient der Aufnahme eines Fluids - im Regelfall also von Frischluft, Abgas oder einem
Gemisch aus beidem - in das Drosselklappengehäuse. Entsprechend entweicht das Fluid
über die Ausströmöffnung aus dem Drosselklappengehäuse. Der Strömungsweg zwischen
der Einströmöffnung und der Ausströmöffnung wird durch die Drosselklappe beeinflusst.
[0004] Es ist ohne Weiteres ersichtlich, dass ein Qualitätsmerkmal für Drosselklappenanordnungen
der Dichtheitheitsgrad ist, der in der Schließstellung der Drosselklappe erzielt wird.
Bei der Produktion von Drosselklappenanordnungen muss dieser Dichtheitsgrad selbstverständlich
mit hoher Genauigkeit reproduziert werden können, um eine gleichbleibende Qualität
zu realisieren.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind vielfach Drosselklappenanordnungen bekannt, bei denen
das Drosselklappengehäuse auch im Bereich des Bewegungsraums der Drosselklappe vollkommen
unkonturiert, also glatt ist, sodass die Drosselklappe in Schließposition mit dem
Drosselklappengehäuse einen Dichtspalt bildet, der in Strömungsrichtung betrachtet,
also von der Einströmöffnung durch das Klappengehäuse zur Ausströmöffnung schauend,
erkennbar ist. Die Drosselklappe steht dann praktisch senkrecht auf der Wandung des
Drosselklappengehäuses. Es ist ferner bekannt, im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses
und zwar auf die Wandung des Drosselklappengehäuses zusätzliches Material - beispielsweise
in Form eines an die Wandung des Drosselklappengehäuses angeformtes Blech - anzubringen,
so dass ein Anschlag für die Drosselklappe in ihrer Schließposition entsteht. Dies
ist beispielsweise dann einfach, wenn das Drosselklappengehäuse ein kreisförmiges
Rohr ist, in das als Anschlag dann einfach ein geringfügig kleineres Rohr bzw. Halbrohre
oder Rohrsegmente eingebracht werden. Dies ist verhältnismäßig aufwendig, zum Einen
weil zusätzliche konstruktive Elemente in die beengten Abmessungen des Drosselklappengehäuses
eingebracht und dort präzise positioniert werden müssen, zum Anderen, weil ein weiterer
Verfahrensschritt zur Befestigung dieser Konstruktionselemente durchzuführen ist.
Auch stellt sich bei dem Zusammenfügen von Drosselklappengehäuse und den zusätzlichen
Dichtelementen wieder die Frage nach einer zuverlässig zu realisierenden Dichtheit
(Problematik der Spaltenbildung).
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Drosselklappengehäuse mit verbesserten
Dichtheitseigenschaften anzugeben, sowie ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Drosselklappengehäuses.
[0007] Die zuvor aufgezeigte und hergeleitete Aufgabe ist bei dem zuvor beschriebenen Drosselklappengehäuse
zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der Dichtsteg spanfrei in der Wandung
des Drosselklappengehäuses ausgebildet ist. Durch die spanfreie Ausbildung des Dichtsteges
in der Wandung des Drosselklappengehäuses ist klargestellt, dass der Dichtsteg mit
dem Material der Wandung hergestellt ist und keine zusätzlichen Elemente zur Realisierung
des Dichtsteges in das Drosselklappengehäuse eingebracht sind. Ein solches Drosselklappengehäuse
lässt sich durch Verfahren der spanfreien Umformung herstellen, also beispielsweise
durch Anwendung der Hochdruckumformung oder durch Pressen des Wandmaterials des Drosselklappengehäuses
in eine entsprechend konturierte Gegenform mit einem starren Stempel (MatrizePatrize-Umformung).
[0008] Ein solches Drosselklappengehäuse ist auch deshalb in besonderer Weise vorteilhaft,
weil nicht nur einfache Geometrien des Bewegungsraumes der Drosselklappe und einfache
Drosselklappengeometrien realisiert werden können, sondern praktisch beliebige Konturen
realisierbar sind.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Drosselklappengehäuse und der Dichtsteg des
Drosselklappengehäuses aus einem einstückigen Rohrteil durch spanfreie Umformung hergestellt
sind. Auch aus Rundrohren lassen sich unrunde Drosselklappengehäuse, speziell im Bereich
des Bewegungsraums der Drosselklappe, herstellen.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Drosselklappengehäuses ist vorgesehen,
dass der Dichtsteg in dem Bewegungsraum überall dort ausgebildet ist, wo die Drosselklappe
nur in Schließposition mit dem Drosselklappengehäuse abschließt. Bei dem Dichtsteg
muss es sich also nicht um eine vollständig und geschlossen umlaufende Dichtkontur
handeln, vielmehr wird der Dichtsteg nur dort ausgebildet, wo er gegenüber der Drosselklappe
auch eine entsprechende Dicht- und Anschlagwirkung entfalten kann. Es kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass die Drosselklappe an einer Welle befestigt ist, die mittig durch
den Strömungsquerschnitt des Bewegungsraumes des Drosselklappengehäuses verläuft.
Beim Verschwenken der Drosselklappe mit einer derartigen Welle bewegt sich zwangsläufig
ein Teil der Drosselklappe entgegen der Strömungsrichtung und der andere Teil der
Drosselklappe in Strömungsrichtung. Am Ort der Welle selbst wird die Drosselklappe
praktisch nicht bewegt, jedenfalls nicht bewegt im Sinne einer Freigabe und eines
Verschließens eines Strömungsquerschnittes. Im Bereich der Welle muss demzufolge auch
der Dichtsteg nicht ausgeführt sein. Anhand dieses Beispiels wird ersichtlich, dass
der Dichtsteg von mehreren Dichtsteg-Segmenten gebildet werden kann, die entlang der
Dichtkontur in und mit dem Drosselklappengehäuse ausgebildet sind.
[0011] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Dichtsteg
ein dreieckförmiges Profil aufweist mit einer Strömungsflanke, mit einer Dichtflanke
und mit einer Kuppe, wobei die Strömungsflanke und die Dichtflanke von jeweils einem
Grundniveau des Drosselklappengehäuses mit einem Fußpunkt entspringen und in der Kuppe
zusammenlaufen. Die Kuppe ragt dabei am weitesten in den Strömungsquerschnitt hinein.
Die Dichtflanke ist an der Seite des Dichtstegs ausgebildet, an der die Drosselklappe
in Schließposition anschlägt. Die Strömungsflanke ist folglich an der anderen Seite,
also gegenüberliegend der Dichtflanke, angeordnet. Eine solche Geometrie des Dichtsteges
ist besonders einfach herzustellen und auch materialschonend herzustellen. Durch das
spanlose Umformen der Wandung des Drosselklappengehäuses ist praktisch immer ein Materialfluss
zu bewirken, der das umgeformte Material ganz erheblich belasten kann. Die Beanspruchung
ist dort am größten, wo der größte innere Materialversatz bewirkt wird, da das Gefüge
des Materials dort am stärksten verändert wird. Mit einer dreieckförmigen Ausgestaltung
des Dichtsteges ist es möglich, mit vergleichsweise sanft verlaufenden Konturen eine
Dichtstruktur zu realisieren. Das dreieckförmige Profil hat zudem auch strömungstechnische
Vorteile, da der durch das Drosselklappengehäuse geführte Fluidstrom durch die Flanken
des Dichtsteges kontinuierlich und versatzfrei geführt wird, so dass der Einfluss
des Dichtsteges strömungstechnisch verhältnismäßig gering ist.
[0012] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass in der Dichtflanke zwischen ihrem Fußpunkt
und der Kuppe ein ebener Dichtbereich ausgebildet ist. Bei einem rohrförmigen Drosselklappengehäuse
wird damit praktisch eine umlaufende Dichtfläche realisiert, die - in oder entgegengesetzt
der Strömungsrichtung auf die Dichtflanke schauend - einen Dichtring bildet. Dies
ist deshalb vorteilhaft, weil es besonders einfach ist, die Teile der Drosselklappe
ebenfalls eben auszubilden, die in der Schließposition der Drosselklappe dem ebenen
Dichtbereich der Dichtflanke gegenüberstehen.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Drosselklappengehäuses zeichnet sich
dadurch aus, dass das dreieckförmige Profil des Dichtstegs asymmetrisch ausgebildet
ist, wobei die Dichtflanke steiler als die Strömungsflanke verläuft. Es hat sich als
vorteilhaft herausgestellt, die Dichtflanke verhältnismäßig steil verlaufen zu lassen,
also mit einer sehr großen Steigung in den Strömungsquerschnitt hinein. Ein Grund
dafür ist, dass die Dichtflanke dann nur sehr wenig geneigt ist gegenüber dem Strömungsquerschnitt
und damit gegenüber der in Schließposition befindlichen Drosselklappe, die dann üblicherweise
im Strömungsquerschnitt positioniert ist, also senkrecht zur Strömungsrichtung. Wenn
die Drosselklappe nicht nur mit einer schmalen Kante an ihrer äußeren Berandung an
der Dichtflanke des Dichtsteges umlaufend anliegen soll, sondern eine bessere Dichtwirkung
erzielt werden soll, dann sollte die Drosselklappe in Schließposition flächig an der
Dichtflanke des Dichtsteges anliegen, so dass eine umlaufende Dichtfläche realisiert
wird. In diesem Bereich muss die Drosselklappe also ein entsprechend angeformtes Gegenstück
zu der Dichtflanke bilden. Je steiler die Dichtflanke in den Strömungsquerschnitt
hineinragt, um so weniger muss die Drosselklappe in ihrem dichtenden Randbereich -
abweichend von der reinen Form einer ebenen Scheibe - angeschrägt werden. Nachteilig
an dem steilen Verlauf der Dichtflanke in den Strömungsquerschnitt ist, dass die Materialbelastung
durch spanloses Umformen, beispielsweise durch Innenhochdruckumformen, in diesem Bereich
sehr hoch ist, da mit wenig Material eine verhältnismäßig große Verformung realisiert
werden muss.
[0014] Aufgrund der angesprochenen asymmetrischen Ausbildung des Dichtsteges verläuft die
Strömungsflanke flacher als die Dichtflanke, sodass also im Vergleich zu der Dichtflanke
deutlich mehr Material der Wandung des Drosselklappengehäuses zur Verfügung steht,
um die Strömungsflanke von ihrem Fußpunkt bis zur Kuppe hin auszubilden.
[0015] Die asymmetrische Ausgestaltung des dreieckförmigen Dichtstegprofils führt insgesamt
dazu, dass ein verhältnismäßig großer Flächenanteil des Dichtsteges - nämlich der
im Bereich der Strömungsflanke - verhältnismäßig gering belastet ist und dass eine
bessere Steifigkeit als bei einer symmetrischen Ausführung erreicht wird. Die spanfreie
Ausbildung des Dichtsteges in der Wandung des Drosselklappengehäuses lässt eine präzise
Realisierung des Anstellwinkels der Dichtflanke zu und auch eine präzise Realisierung
eines ebenen Dichtbereiches, wobei hier eine etwas größere Materialbelastung in Kauf
genommen wird als bei der Strömungsflanke.
[0016] Die Realisierung einer am äußeren Umfang der Drosselklappe vorgesehenen Blende mit
einer der Neigung der Dichtflanke entsprechenden Neigung ist ebenfalls vorteilhaft,
da auf diesem Wege ebenfalls eine Versteifung der Drosselklappe an sich bewirkt wird.
Die Neigung der Dichtflanke führt zusätzlich dazu, dass die Dichtfläche vergrößert
wird, jedenfalls gegenüber einer senkrecht verlaufenden Dichtflanke, die also senkrecht
zur Strömungsrichtung verläuft.
[0017] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass der der ebene Dichtbereich der Dichtflanke mehr
als 70°, besonders bevorzugt mehr als 75° und ganz besonders bevorzugt etwa 80° gegenüber
der Strömungsachse des Drosselklappengehäuses geneigt ist.
[0018] Entsprechend ist bei der asymmetrischen Ausgestaltung des Dichtsteges vorgesehen,
dass die Strömungsflanke weniger als 50°, besonders bevorzugt weniger als 40° und
ganz besonders bevorzugt etwa 35° gegenüber der Strömungsachse des Drosselklappengehäuses
geneigt ist.
[0019] Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines Drosselklappengehäuses
für eine Drosselklappenanordnung für einen Verbrennungsmotor, wobei das Drosselklappengehäuse
zur Aufnahme einer schwenkbar gelagerten Drosselklappe dient und den Bewegungsraum
für die Drosselklappe bildet, wobei das Drosselklappengehäuse an einer ersten Seite
eine Einströmöffnung zur Aufnahme eines Fluids aufweist und das Drosselklappengehäuse
an einer zweiten Seite eine Ausströmöffnung zur Abgabe eines Fluids aufweist und wobei
im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses wenigstens ein in den Strömungsquerschnitt
hineinragender Dichtsteg angeordnet ist, der der Drosselklappe in Schließposition
als Anschlag dient.
[0020] Die eingangs hergeleitete Aufgabe wird bei diesem Verfahren dadurch gelöst, dass
ein einstückiges Rohrteil so umgeformt wird, dass der Dichtsteg im Drosselklappengehäuse
durch spanfreie Umformung hergestellt wird.
[0021] Vorzugsweise wird das Rohrteil durch Druckwirkung von Innen nach außen umgeformt,
sodass ein Materialfluss nach außen in ein formgebendes Außenwerkzeug bewirkt wird,
insbesondere durch Innenhochdruckumformen oder durch bewegen eines starren Innenwerkzeugs
in ein starres Außenwerkzeug.
[0022] Alternativ wird das Rohrteil durch Druckwirkung von außen nach innen umgeformt, so
dass ein Materialfluss nach innen in ein formgebendes Innenwerkzeug bewirkt wird,
insbesondere durch Außenhochdruckumformen oder durch Bewegen eines starren Außenwerkzeugs
in ein starres Innenwerkzeug.
[0023] Insbesondere wird das Verfahren so ausgeführt, dass die zuvor beschriebenen gegenständlichen
Merkmale des Drosselklappengehäuses realisiert werden.
[0024] Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Drosselklappenanordnung
und das Verfahren zur Herstellung einer solchen Drosselklappenanordnung auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die den unabhängigen Patentansprüchen
nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Drosselklappengehäuse in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Drosselklappengehäuse in Draufsicht mit Dichtstegprofil und
Ausnehmung für eine Antriebswelle,
- Fig. 3
- schematisch das Dichtstegprofil gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Detailansicht des Dichtsteges im Bereich der Ausnehmung für eine Antriebswelle,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht für eine erste Realisierung des Dichtstegs im Bereich
der Ausnehmung für eine Antriebswelle und
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht für eine zweite, alternative Realisierung des Dichtstegs
im Bereich der Ausnehmung für eine Antriebswelle.
[0025] In den Fig. 1 bis 5 sind in unterschiedlichem Detaillierungsgrad und mit unterschiedlichen
Schwerpunkten Drosselklappengehäuse 1 dargestellt. Drosselklappengehäuse bilden zusammen
mit den in Ihnen verbauten Drosselklappen Drosselklappenanordnungen; die Drosselklappen
sind hier selbst nicht dargestellt, von Interesse sind vornehmlich die Drosselklappengehäuse
1.
[0026] Drosselklappengehäuse 1 dienen zur Aufnahme einer schwenkbar gelagerten Drosselklappe
und bilden daher den Bewegungsraum für die Drosselklappe. Das Drosselklappengehäuse
1 weist an einer ersten Seite eine Einströmöffnung 2 zur Aufnahme eines Fluids auf,
und das Drosselklappengehäuse 1 weist an einer zweiten Seite eine Ausströmöffnung
3 zur Abgabe des das Drosselklappengehäuse 1 durchströmenden Fluids auf; dadurch wird
die Durchströmungsrichtung D definiert.
[0027] Im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses 1 ist ein in den Strömungsquerschnitt
hineinragender Dichtsteg 4 angeordnet, der der Drosselklappe in Schließposition als
Anschlag dient. Von Bedeutung ist hier, dass der Dichtsteg 4 spanfrei in der Wandung
des Drosselklappengehäuses 1 ausgebildet ist. Bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen
sind das Drosselklappengehäuse 1 und der Dichtsteg 4 des Drosselklappengehäuses 1
aus einem einstückigen Rohrteil durch spanfreie Umformung hergestellt sind. Die in
den Figuren dargestellten Drosselklappengehäuse 1 sind durch Innenhochdruckumformung
hergestellt worden, und zwar unter Verwendung eines soliden aber flexiblen Umformmediums.
Als Umformmedium ist ein Polyurethan-Elastomer verwendet worden. Das Medium wird in
den Rohling des Drosselklappengehäuses 1 eingeführt, axial, also in Durchströmungsrichtung
D zusammengestaucht, wodurch das Material radial entweicht und die Wandung des Rohlings
in ein nicht dargestelltes Außenwerkzeug drückt, wodurch das endgeformte Drosselklappengehäuse
1 entsteht, das in den Figuren gezeigt ist. Fluide Umformmedien sind ebenfalls einsetzbar.
[0028] In den Fig. 1, 2 und 4 bis 6 ist zu erkennen, dass der Dichtsteg 4 in dem Bewegungsraum
dort ausgebildet ist, wo die Drosselklappe nur in Schließposition mit dem Drosselklappengehäuse
1 abschließt; in dem Bereich der Wellenöffnung 5 oder um die Wellenöffnung 5 ist der
Dichtsteg 4 nicht ausgebildet. So entstehen zwei nahezu halbkreisförmige Dichtstegsegmente,
die unzusammenhängend sind und die gemeinsam den Dichtsteg 4 bilden.
[0029] In den Figuren 2 bis 4, insbesondere im Detail der Fig. 3 ist gut erkennbar, dass
der Dichtsteg 4 ein dreieckförmiges Profil aufweist mit einer Strömungsflanke 6, mit
einer Dichtflanke 7 und mit einer Kuppe 8, wobei die Strömungsflanke 6 und die Dichtflanke
7 von jeweils einem Grundniveau G des Drosselklappengehäuses 1 mit einem Fußpunkt
FP entspringen und in der Kuppe 8 zusammenlaufen. Das Grundniveau wird durch den geraden
Verlauf der Wandung des Drosselklappengehäuses gebildet, von dem ausgehend die Konturierung
des Wandung durch den Dichtsteg 4 beginnt. Die Kuppe 8 ist das Element, das am weitesten
in den Strömungsquerschnitt hineinragt. Die Dichtflanke 7 ist an der Seite des Dichtstegs
4 ausgebildet, an der die Drosselklappe in Schließposition anschlägt.
[0030] In der Dichtflanke 7 ist zwischen ihrem Fußpunkt FP und der Kuppe 8 ein ebener Dichtbereich
9 ausgebildet. Das ist besonders vorteilhaft, da ohne großen Aufwand an der Drosselklappe
eine entsprechend ebene Gegenfläche ausgebildet werden kann, beispielsweise in Form
einer aufgebrachten Blende. Dadurch wird eine deutlich bessere Dichtwirkung erzielt,
als wenn der Dichtsteg 4 und die Drosselklappe nur in einer linienförmigen Berührkontur
gegeneinander abdichten würden.
[0031] Das dreieckförmige Profil des Dichtstegs 4 ist asymmetrisch ausgebildet, wobei die
Dichtflanke 7 steiler als die Strömungsflanke 6 verläuft. Der ebene Dichtbereich 9
ist etwa 80° gegenüber der Strömungsachse bzw. der Durchflussrichtung D respektive
gegenüber dem Grundniveau G des Drosselklappengehäuses 1 geneigt.
[0032] In Fig. 3 ist gut zu erkennen, dass die Dichtflanke 7 fußpunktseitig unter das Grundniveau
des Drosselklappengehäuses 1 reicht, nämlich das Grundniveau um die Distanz h unterschreitet.
Die umgeformte Kontur läuft bogenförmig in das Grundniveau G des Drosselklappengehäuses
1 aus. Dieses "Unterschwingen" des Konturverlaufs bewirkt, dass größere Umformradien
realisiert werden können bei kleinerer Materialbelastung. Darüber hinaus lässt sich
so auch eine größerer ebener Dichtbereich 9 realisieren, da der Dichtbereich 9 weit
beabstandet ist von dem Auslaufbereich des bogenförmigen Abschnitts am Fußpunkt FP
der Dichtflanke 7.
[0033] Fig. 3 lässt erkennen, dass die Strömungsflanke 6 etwa 35° gegenüber der Strömungsachse
D des Drosselklappengehäuses 1 und damit gegenüber dem Grundniveau G des Drosselklappengehäuses
1 geneigt ist.
[0034] In den Fig. 1, 2 und 4 bis 6 ist jeweils mindestens ein kreisrunder Öffnungsbereich
5 als Durchtrittsstelle für eine Antriebswelle 10 dargestellt; die Welle 10 ist nur
in den Fig. 5 und 6 schematisch dargestellt. Wenn das Drosselklappengehäuse 1 durch
Innenhochdruckumformen ausgebildet wird, ist der lediglich definierte Öffnungsbereich
5 noch geschlossen; er wird erst im Nachhinein eröffnet, hier durch Lasertrennen.
[0035] In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel läuft der Dichtsteg 4 außermittig
auf den Öffnungsbereich 5 zu, wobei die Höhe des Dichtstegs 4 rampenförmig auf das
Niveau der Berandung des definierten Öffnungsbereichs 5 abfällt. Die Höhe des Dichtstegs
4 ist also bereits bei Erreichen der Umrandung des Öffnungsbereiches 5 auf Null abgesungen.
Die in Fig. 4 perspektivisch dargestellte Situation ist in Fig. 5 noch mal vereinfacht
dargestellt, wobei an die Stelle des definierten Öffnungsbereiches 5 die Welle 10
getreten ist. Dies ist erforderlich, um die Vorteilhaftigkeit der beschriebenen Konstruktion
erkennen zu können. Obwohl die Höhe des Dichtstegs 4 rampenförmig, also entlang der
Rampe 11, auf das Niveau der Berandung des definierten Öffnungsbereichs abfällt, ist
in Strömungsrichtung betrachtet (Fig. 5 unten) ein über den vollen Umfang nahezu geschlossener
Dichtring realisiert, auch direkt an der Welle 10.
[0036] Eine alternative Realisierung dazu ist in Fig. 6 dargestellt. Auch hier läuft der
Dichtsteg 4 außermittig auf den kreisrunden Öffnungsbereich 5 als Durchtrittsstelle
für die Antriebswelle 10, die in Fig. 6 an die Stelle des Öffnungsbereiches 5 getreten
ist. Die Höhe des Dichtstegs 4 bleibt hier bis zur Berandung des definierten Öffnungsbereichs
5 bzw. bis zur Welle 10 unverändert. In Fig. 6 oben ist angedeutet, dass die Rampe
11 erst im Bereich der potenziellen Öffnung 5, hier ersetzt durch die Welle 10, abfällt.
Auch so kann in Strömungsrichtung gesehen eine geschlossene Dichtkontur realisiert
werden, jedoch ist dann die Berandung der Öffnung 5 nicht mehr kreisrund.
Bezugszeichen
[0037]
- 1
- Drosselklappengehäuse
- 2
- Einströmöffnung
- 3
- Ausströmöffnung
- 4
- Dichtsteg
- 5
- Öffnungsbereich für Welle
- 6
- Strömungsflanke
- 7
- Dichtflanke
- 8
- Kuppe
- 9
- ebener Dichtbereich
- 10
- Welle
- 11
- Rampe
1. Drosselklappengehäuse (1) für eine Drosselklappenanordnung für einen Verbrennungsmotor,
wobei das Drosselklappengehäuse (1) zur Aufnahme einer schwenkbar gelagerten Drosselklappe
dient und den Bewegungsraum für die Drosselklappe bildet, wobei das Drosselklappengehäuse
(1) an einer ersten Seite eine Einströmöffnung (2) zur Aufnahme eines Fluids aufweist
und das Drosselklappengehäuse (1) an einer zweiten Seite eine Ausströmöffnung (3)
zur Abgabe eines Fluids aufweist und wobei im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses
(1) wenigstens ein in den Strömungsquerschnitt hineinragender Dichtsteg (4) angeordnet
ist, der der Drosselklappe in Schließposition als Anschlag dient,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtsteg (4) spanfrei in der Wandung des Drosselklappengehäuses (1) ausgebildet
ist.
2. Drosselklappengehäuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drosselklappengehäuse (1) und der Dichtsteg (4) des Drosselklappengehäuses (1)
aus einem einstückigen Rohrteil durch spanfreie Umformung hergestellt sind.
3. Drosselklappengehäuse (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtsteg (4) in dem Bewegungsraum überall dort ausgebildet ist, wo die Drosselklappe
nur in Schließposition mit dem Drosselklappengehäuse (1) abschließt.
4. Drosselklappengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtsteg (4) ein dreieckförmiges Profil aufweist mit einer Strömungsflanke (6),
mit einer Dichtflanke (7) und mit einer Kuppe (8), wobei die Strömungsflanke (6) und
die Dichtflanke (7) von jeweils einem Grundniveau G des Drosselklappengehäuses (1)
mit einem Fußpunkt FP entspringen und in der Kuppe (8) zusammenlaufen, wobei die Kuppe
(8) am weitesten in den Strömungsquerschnitt hineinragt und wobei die Dichtflanke
(7) an der Seite des Dichtstegs (4) ausgebildet ist, an der die Drosselklappe in Schließposition
anschlägt.
5. Drosselklappengehäuse (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dichtflanke (7) zwischen ihrem Fußpunkt FP und der Kuppe (8) ein ebener Dichtbereich
(9) ausgebildet ist.
6. Drosselklappengehäuse (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das dreieckförmige Profil des Dichtstegs (4) asymmetrisch ausgebildet ist, insbesondere
wobei die Dichtflanke (7) steiler als die Strömungsflanke (6) verläuft, wobei der
ebene Dichtbereich (9) vorzugsweise mehr als 70°, besonders bevorzugt mehr als 75°,
ganz besonders bevorzugt etwa 80° gegenüber der Strömungsachse D bzw. der Grundniveaulinie
G des Drosselklappengehäuses (1) geneigt ist.
7. Drosselklappengehäuse (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtflanke (7) fußpunktseitig unter das Grundniveau (8) des Drosselklappengehäuses
(1) reicht, insbesondere bogenförmig in die Grundniveaulinie G des Drosselklappengehäuses
(1) ausläuft.
8. Drosselklappengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsflanke (6) vorzugsweise weniger als 50°, besonders bevorzugt weniger
als 40°, ganz besonders bevorzugt etwa 35° gegenüber der Strömungsachse D bzw. der
Grundniveaulinie G des Drosselklappengehäuses (1) geneigt ist.
9. Drosselklappengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein kreisrunder Öffnungsbereich (5) als Durchtrittsstelle für eine Antriebswelle
(10) der Drosselklappe definiert ist, wobei der Dichtsteg (4) außermittig auf den
Öffnungsbereich (5) zuläuft, wobei die Höhe des Dichtstegs (4) rampenförmig auf das
Niveau der Berandung des definierten Öffnungsbereichs (5) abfällt.
10. Drosselklappengehäuse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein kreisrunder Öffnungsbereich als Durchtrittsstelle für eine Antriebswelle
(10) der Drosselklappe definiert ist, wobei der Dichtsteg (4) außermittig auf den
Öffnungsbereich (5) zuläuft, wobei die Höhe des Dichtstegs (4) bis zur Berandung des
definierten Öffnungsbereichs (5) unverändert beibehalten wird und die Höhe des Dichtstegs
(4) erst danach rampenförmig abfällt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Drosselklappengehäuses (1) für eine Drosselklappenanordnung
für einen Verbrennungsmotor, wobei das Drosselklappengehäuse (1) zur Aufnahme einer
schwenkbar gelagerten Drosselklappe dient und den Bewegungsraum für die Drosselklappe
bildet, wobei das Drosselklappengehäuse (1) an einer ersten Seite eine Einströmöffnung
(2) zur Aufnahme eines Fluids aufweist und das Drosselklappengehäuse (1) an einer
zweiten Seite eine Ausströmöffnung (3) zur Abgabe eines Fluids aufweist und wobei
im Bewegungsraum des Drosselklappengehäuses (1) wenigstens ein in den Strömungsquerschnitt
hineinragender Dichtsteg (4) angeordnet ist, der der Drosselklappe in Schließposition
als Anschlag dient,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein einstückiges Rohrteil so umgeformt wird, dass der Dichtsteg (4) im Drosselklappengehäuse
(1) durch spanfreie Umformung hergestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrteil durch Druckwirkung von Innen nach außen umgeformt wird, sodass ein Materialfluss
nach außen in ein formgebendes Außenwerkzeug bewirkt wird, insbesondere durch Innenhochdruckumformen
oder durch Bewegen eines starren Innenwerkzeugs in ein starres Außenwerkzeug.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrteil durch Druckwirkung von außen nach innen umgeformt wird, sodass ein Materialfluss
nach innen in ein formgebendes Innenwerkzeug bewirkt wird, insbesondere durch Außenhochdruckumformen
oder durch Bewegen eines starren Außenwerkzeugs in ein starres Innenwerkzeug.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrteil zu einem Drosselklappengehäuse (1) mit Dichtsteg (4) umgeformt wird
gemäß den Merkmalen wenigstens eines Kennzeichnungsteils eines der Ansprüche 3 bis
10.