[0001] Die Erfindung betrifft eine Kantenberandung eines Rotationselements einer Luftbewegungseinrichtung,
insbesondere eines Gebläserades, zur Reduzierung der Partikelanhaftung. Ferner betrifft
die Erfindung ein Gebläserad für Ventilatoren mit einer speziellen Gebläseradschaufelkontur
zur Reduzierung der Partikelanhaftung an dem Gebläserad und insbesondere den Gebläseradschaufeln
im Betrieb.
[0002] Gattungsbildende Gebläseräder sind aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise
in der Druckschrift
EP 2 366 907 A2 offenbart.
[0003] Derartige Gebläseräder wurden hinsichtlich ihrer Geometrie und insbesondere bezüglich
der Schaufelausbildung dahingehend optimiert, die Luftführung mit hoher Effizienz
bei geringer Geräuschbildung durchzuführen. Im Laufe des Betriebs kann es jedoch zur
Anhaftung von Partikeln, wie Staub oder Flusen kommen, die sich negativ auf diese
Parameter auswirken.
[0004] Die Erfindung bildet bekannte Luftbewegungseinrichtungen, insbesondere Laufräder
nun hinsichtlich ihrer Geometrie weiter. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
eine Kanteberandung eines Rotationselements bereit zu stellen, die eine Partikelanhaftung
im Betrieb minimiert. Zudem soll ein Gebläserad bereitgestellt werden, das eine Gebläseradschaufelgeometrie
aufweist, die eine Partikelanhaftung im Betrieb minimiert.
[0005] Diese Aufgaben werden durch die Merkmalskombinationen gemäß der Patentansprüche 1
und 4 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Kantenberandung eines Rotationselements einer Luftbewegungseinrichtung,
insbesondere eines Gebläserades, vorgeschlagen. Das Rotationselement weist eine axiale
Erstreckung parallel zur Rotationsachse auf und fördert im Betrieb ein Luftvolumen.
Die Kantenberandung ist derart geometrisch ausgebildet, dass sie durch die Formel

bestimmt ist, wobei n und x definiert sind als 3 ≥ n ≥ 1/3, d ≥ x ≥ d/50, d einem
Durchmesser der Luftbewegungseinrichtung bzw. des Gebläserades und c einer variablen
Zahl entsprechen.
[0007] Als Kantenberandung ist eine freistehende Kante der Luftbewegungseinrichtung definiert,
die im Betrieb mit dem bewegten Luftvolumen wechselwirkt.
[0008] Bestandteil der Erfindung ist die Verwendung der vorstehend beschriebenen Kantenberandung
an zumindest einer Kante der Gebläseradschaufeln des Gebläserades. Die Kante weist
vorzugsweise zu einer Einlassseite des Gebläserades und bestimmt die Schaufelkontur.
[0009] Ferner umfasst die Erfindung ein Gebläserad mit einer axialen Einlassseite sowie
mehreren in Umfangsrichtung beabstandet angeordneten und sich zumindest abschnittsweise
in radialer Richtung erstreckenden Gebläseradschaufeln, die im Radialschnitt gesehen
jeweils zumindest teilweise eine sich nach radial außen hin vergrößernde und zur Einlassseite
weisende Schaufelkontur aufweisen, deren Kantenberandung durch die Formel

bestimmt ist. Dabei definiert n einen Streuungskorridor und liegt in einem Wertebereich
3 ≥ n ≥ 1/3, d einen Durchmesser des Gebläserades und c eine variablen Zahl. x liegt
in einem Bereich d ≥ x ≥ d/50.
[0010] Die Variable c beeinflusst den Kurvenverlauf der Schaufelkontur nicht, sondern bestimmt
ausschließlich die Höhe der zur Einlassseite weisenden Schaufelkontur an der Ordinate
im Koordinatensystem. Der Wert für c ist deshalb beliebig wählbar.
[0011] Durch den Wertebereich für den Parameter n wird ein Korridor zweier Kurvenverläufe
aufgespannt, innerhalb dessen der Kurvenverlauf der Schaufelkontur liegt.
[0012] Die spezifische zur Einlassseite weisende Schaufelkontur der Gebläseradschaufeln
erzeugt eine Strömung, welche die Partikelanhaftung im Betrieb um 25-50% reduziert.
Ausschlaggebend hierfür ist unter anderem die geringe Axialerstreckung der Gebläseradschaufeln
im radial innen liegenden Abschnitt mit der spezifisch formelgemäß geschwungenen Vergrößerung
in Richtung nach radial außen.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Gebläseradschaufeln
die Schaufelkontur über zumindest 40% ihrer Gesamterstreckung in radialer Richtung
aufweisen. Durch den speziellen Konturverlauf über einen derart wesentlichen Teil
der Gebläseradschaufellänge wird die Partikelanhaftung wirkungsvoll reduziert. Zudem
ist eine Ausführung vorteilhaft, bei der die Gebläseradschaufeln die Schaufelkontur
zumindest in einem radial innen liegenden Abschnitt aufweisen, der sich ausgehend
von ihrem radial innen liegenden Ende aus radial auswärts erstreckt.
[0014] In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Gebläseradschaufeln in Umfangsrichtung
zumindest in eine Richtung gekrümmt, insbesondere bogenförmig ausgebildet sind. Soweit
vorliegend auf eine "radiale Erstreckung" der Gebläseradschaufeln Bezug genommen wird,
betrifft diese bei gekrümmten Gebläseradschaufeln die Erstreckung in radialer Richtung
und Umfangsrichtung von radial innen nach radial außen.
[0015] Bei einer Ausführungsform weist das Gebläserad eine in axialer Richtung konisch zur
Einlassseite verlaufende Nabe auf, an die sich die Gebläseradschaufeln radial beabstandet
anschließen. Die konisch zulaufende Nabe und die Gebläseradschaufeln stehen somit
in strömungstechnischer Wirkverbindung.
[0016] Zudem weist das Gebläserad vorzugsweise eine Bodenscheibe auf, auf der die Gebläseradschaufeln
einstückig ausgebildet sind. Die Bodenscheibe und die Nabe gehen in radialer Richtung
unmittelbar und bündig ineinander über. Zudem setzt die Bodenscheibe in einer Ausführungsform
die konische Erstreckung der Nabe fort und weist selbst eine Axialerhöhung im radial
innen an die Nabe angrenzenden Bereich auf. Die Gebläseradschaufeln werden in einem
Ausführungsbeispiel nur im Bereich der Bodenscheibe vorgesehen.
[0017] In einer Weiterbildung wird an dem Gebläserad eine der Bodenscheibe axial gegenüberliegende
Deckscheibe angeordnet, wobei sich zwischen Bodenscheibe und Deckscheibe die Gebläseradschaufeln
axial erstrecken und den entsprechenden Abstand bilden. Die Deckscheibe erstreckt
sich sowohl in radialer als auch in axialer Richtung und bildet in einer Ausführungsform
eine axiale Einlassöffnung mit einem inneren Öffnungsrand. Vorteilhaft ist dann eine
Ausführung, bei der sich die Gebläseradschaufeln in einer axialen Draufsicht in radialer
Richtung einwärts über den Öffnungsrand hinaus erstrecken. In anderen Worten ist der
Durchmesser der Einlassöffnung so groß, dass die Gebläseradschaufeln bei einem Blick
in die Einlassöffnung über den Öffnungsrand radial einwärts überstehen. Damit einhergehend
ist, dass der Durchmesser der Einlassöffnung größer ist als der Durchmesser der Nabe.
Die spezielle durch die Formel bestimmte Schaufelkontur ist insbesondere in dem Bereich
vorgesehen, der sich in radialer Richtung einwärts über den Öffnungsrand der Einlassöffnung
hinaus erstreckt.
[0018] Ferner ist eine Ausführungsvariante des Gebläserades günstig, bei der eine Axialerstreckung
der Gebläseradschaufeln an ihrem jeweiligen radialen inneren Ende fließend in eine
Oberfläche der Bodenscheibe übergeht. Die Gebläseradschaufeln werden dabei nach radial
innen axial immer kürzer, bis sie mit der Bodenscheibe abschließen. Dabei wird der
durch die Formel definierte Kurvenverlauf der Schaufelkontur der Gebläseradschaufeln
im Bereich der Einlassöffnung vorgesehen. Die Partikelanhaftung in radial innen liegenden
Bereich ist dadurch deutlich reduziert. Zudem ist der Materialaufwand und mithin die
gebotene Anhaftungsfläche durch die Gebläseradschaufeln minimal.
[0019] In einer weiteren Ausführungsvariante ist vorgesehen, dass die Gebläseradschaufeln
an ihrem jeweiligen radialen Außenrandabschnitt ihre maximale Axialerstreckung aufweisen
und mit Außenkanten der Bodenscheibe und/oder der Deckscheibe bündig abschließen.
[0020] In einer vorteilhaften Variante ist das Gebläserad einteilig und insbesondere aus
Kunststoff ausgebildet. Hierdurch sind sowohl die Teileanzahl und der Montageaufwand
reduziert.
[0021] Die Erfindung umfasst zudem einen Ventilator mit einem Gebläserad mit den vorstehend
beschriebenen technischen Merkmalen.
[0022] Alle offenbarten Merkmale sind beliebig kombinierbar soweit dies technisch möglich
ist.
[0023] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gebläserades;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Gebläserad aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine teilweise aufgebrochene seitliche Schnittansicht des Gebläserades aus Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Darstellung der Schaufelkontur in Projektion zum Gebläserad aus Fig. 1.
[0024] In den Figuren 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Gebläserades
1 mit einer erfindungsgemäßen Kantenberandung der Gebläseradschaufeln 2 in einer perspektivischen
Ansicht und einer Draufsicht dargestellt. Das Gebläserad 1 ist einteilig mit der Bodenscheibe
6 und der Deckscheibe 7 ausgebildet, die durch die sich in axialer Richtung erstreckende
und in Umfangsrichtung gekrümmte Gebläseradschaufeln 2 verbunden sind. Die Bodenscheibe
6 und die Deckscheibe 7 schließen bündig mit den radialen Außenkanten der Gebläseradschaufeln
2 ab und bilden den Durchmesser d des Gebläserades 1. Die Deckscheibe 7 weist einen
inneren Öffnungsrand 9 auf, der die Größe der axialen Einlassöffnung 8 des Gebläserades
1 bestimmt. Die Gebläseradschaufeln 2 erstrecken sich in der axialen Draufsicht aus
Figur 2 gesehen in radialer Richtung einwärts über den Öffnungsrand 9 hinaus.
[0025] Die Gebläseradschaufeln 2 weisen jeweils eine zur Einlassseite weisende Schaufelkontur
3 auf, die eine Kantenberandung geometrisch geformt nach der oben genannten Formel
mit Werten n=1, 11≤x≤33 und c=0 bestimmt. Die entsprechende Form der Gebläseradschaufeln
2 beginnt ausgehend von ihrem radial innen liegenden Ende 4 in Richtung radial auswärts.
An dem Gebläserad 1 ist zudem die in axialer Richtung konisch zulaufende Nabe 5 angeordnet,
die am Nabenrand 10 in die Bodenscheibe 6 übergeht. Die Gebläseradschaufeln 2 schließen
sich in radialer Richtung beabstandet an die Nabe 5 an.
[0026] Figur 3 zeigt einen teilweise aufgebrochenen Radialschnitt A-A des Gebläserades aus
Fig. 1 und Fig. 4, wobei die Deckscheibe 7 entfernt wurde, um die Schaufelkontur 3
mit der Kantenberandung der Gebläseradschaufeln 2 gemäß der vorstehend genannten Formel
im radial inneren Abschnitt zu verdeutlichen. In dem sich in radialer Richtung anschließenden
Bereich, der von der Deckscheibe 7 vollständig überdeckt wird, verläuft die Schaufelkontur
3 der Gebläseradschaufeln 2 bis zum radialen Außenrand im Wesentlichen stetig in axialer
Richtung fallend. Das Ende der Schaufelkontur 3 mit der Kantenberandung der Gebläseradschaufeln
2 gemäß der vorstehend genannten Formel in radialer Richtung gesehen bildet die Spitze
21, die gleichzeitig den Übergang zu der im Wesentlichen stetig axial fallenden Schaufelkontur
3 bildet. Die radial innen liegenden freien Enden 4 der Gebläseradschaufeln 2 gehen
fließend in die Oberfläche der Bodenscheibe 6 über.
[0027] Figur 4 ist eine Darstellung zur besseren Erfassbarkeit der Schaufelkontur 3 mit
der Kantenberandung der Gebläseradschaufeln 2 gemäß der vorstehend genannten Formel
in Projektion gesehen zum Gebläserad aus Fig. 1. Die durch die Formel bestimmte Kantenberandung
verläuft im gezeigten Ausführungsbeispiel entlang der Schaufelkontur 3 über eine projizierte
Länge R. Das gezeigte Gebläserad 1 erzielt bei Messungen gegenüber dem aus dem Stand
der Technik bekannten Gebläserad bei identischen Umgebungsbedingungen eine Reduzierung
der Partikelanhaftung von über 30%.
[0028] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Beispielsweise können auch in einer axialen Draufsicht gesehen S-förmige
Gebläseradschaufeln verwendet werden.
1. Kantenberandung eines Rotationselements einer Luftbewegungseinrichtung mit einem Durchmesser
d, insbesondere eines Gebläserades, wobei das Rotationselement eine Erstreckung in
einer axialen Richtung parallel zu einer Rotationsachse aufweist und die Kantenberandung
im Querschnitt gesehen eine geometrische Form aufweist, die durch die Formel

bestimmt ist, so dass eine Partikelanhaftung während einer Rotation des Rotationselements
reduziert ist, wobei n und x definiert sind als 3 ≥ n ≥ 1/3, d ≥ x ≥ d/50, und c einer
variablen Zahl entspricht.
2. Verwendung einer Kantenberandung nach Anspruch 1 an zumindest einer Kante einer Gebläseradschaufel
(2) eines Gebläserades.
3. Verwendung der Kantenberandung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante zu einer Einlassseite des Gebläserades weist und eine Schaufelkontur (3)
bestimmt.
4. Gebläserad mit einer axialen Einlassseite sowie mehreren in Umfangsrichtung beabstandet
angeordneten und sich zumindest abschnittsweise in radialer Richtung erstreckenden
Gebläseradschaufeln (2), die im Radialschnitt gesehen jeweils zumindest teilweise
eine sich nach radial außen hin vergrößernde und zur Einlassseite weisende Schaufelkontur
(3) aufweisen, die eine Kantenberandung mit der geometrischen Form nach Anspruch 1
aufweist.
5. Gebläserad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebläseradschaufeln die Schaufelkontur (3) über zumindest 40% ihrer Gesamterstreckung
in radialer Richtung aufweisen.
6. Gebläserad nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebläseradschaufeln (2) die Schaufelkontur (3) zumindest in einem radial innen
liegenden Abschnitt aufweisen, der sich ausgehend von ihrem radial innen liegenden
Ende (4) aus radial auswärts erstreckt.
7. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebläseradschaufeln (2) in Umfangsrichtung zumindest in eine Richtung gekrümmt
ausgebildet sind.
8. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine in axialer Richtung konisch verlaufende Nabe (5) aufweist, an die sich die
Gebläseradschaufeln (2) radial beabstandet anschließen.
9. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Bodenscheibe (6) aufweist, auf der die Gebläseradschaufeln (2) einstückig
ausgebildet sind.
10. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Deckscheibe (7) aufweist, welche die Gebläseradschaufeln (2) zumindest abschnittsweise
überdeckt.
11. Gebläserad nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckscheibe (7) eine axiale Einlassöffnung (8) mit einem inneren Öffnungsrand
(9) aufweist und sich die Gebläseradschaufeln (2) in einer axialen Draufsicht in radialer
Richtung einwärts über den Öffnungsrand (9) hinaus erstrecken.
12. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Axialerstreckung der Gebläseradschaufeln (2) an ihrem jeweiligen radialen inneren
Ende (4) fließend in eine Oberfläche der Bodenscheibe (6) übergeht.
13. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einteilig ausgebildet ist.
14. Gebläserad nach zumindest einem der vorigen Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gebläseradschaufeln (2) an ihrem jeweiligen radialen Außenrandabschnitt ihre
maximale Axialerstreckung aufweisen und mit radialen Außenkanten der Bodenscheibe
(6) und/oder der Deckscheibe (7) bündig abschließen.
15. Ventilator mit einem Gebläserad nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 14.