Stand der Technik
[0001] Aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise der
DE 196 18 573 C1, der
DE 196 27 857 A1 und/oder der
EP 2 667 097 A1, sind Gas- und/oder Ölbrennersysteme bekannt, welche eine Steuer- und/oder Regeleinheit
umfassen, welche dazu vorgesehen ist, zur Einstellung einer Luftzahl ein mittels eines
Ionisationssensors ermitteltes Ionisationssignal auf ein Soll-Ionisationssignal zu
regeln.
[0002] Zudem sind Gas- und/oder Ölbrennersysteme bekannt, welche eine Anpassungseinheit
zur Anpassung einer zur Regelung verwendeten Kennlinie aufweisen, wobei eine Anpassung
der Kennlinie bei einer bestimmten Heizleistung erfolgt und angenommen wird, dass
die Form der Kennlinie unabhängig von der Heizleistung ist.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht aus von einem Heizgerätesystem, insbesondere einem Gas- und/oder
Ölbrennersystem, mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit, welche dazu vorgesehen ist,
eine Luftzahlkenngröße einer Verbrennung, insbesondere eines Gemischs, insbesondere
aus einer Verbrennungsluft und einem Brennstoff, unter Verwendung zumindest einer
Kennlinie auf eine Soll-Luftzahlkenngröße einzustellen, und mit zumindest einer Anpassungseinheit,
welche dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand, vorteilhaft einem
Wartungsbetriebszustand und/oder einem Kalibrierungsbetriebszustand, die Kennlinie,
insbesondere eine aktuelle Kennlinie, anzupassen, insbesondere zu aktualisieren und
vorteilhaft zu korrigieren, insbesondere an sich ändernde und/oder geänderte Betriebs-
und/oder Randbedingungen und/oder anhand sich ändernder und/oder geänderter Betriebs-
und/oder Randbedingungen und vorzugsweise aufgrund von Alterungserscheinungen der
Bauteile des Heizgerätesystems.
[0004] Es wird vorgeschlagen, dass die Anpassungseinheit dazu vorgesehen ist, zur Anpassung
der Kennlinie zumindest zwei, vorteilhaft zumindest drei, vorzugsweise zumindest vier,
besonders vorteilhaft zumindest fünf und besonders bevorzugt zumindest sechs, unterschiedliche
Heizleistungen, insbesondere Heizleistungswerte, Modulationswerte und/oder Heizlasten,
insbesondere zumindest einer, vorteilhaft genau einer, Heizeinheit, zu berücksichtigen.
Vorteilhaft ist die Anpassungseinheit dazu vorgesehen, die Kennlinie in regelmäßigen
zeitlichen Abständen anzupassen. Besonders bevorzugt ist die Anpassungseinheit dazu
vorgesehen, zur Anpassung der Kennlinie eine Anzahl an unterschiedlichen Heizleistungen
zu berücksichtigen, welche an einen Modulationsbereich und/oder einen Modulationsgrad
des Heizgerätesystems angepasst ist. Insbesondere umfasst das Heizgerätesystem dabei
eine Speichereinheit, in welcher die Kennlinie, insbesondere die aktuelle Kennlinie,
hinterlegt ist. Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt
und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten
Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese
bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt
und/oder ausführt.
[0005] Insbesondere kann das Heizgerätesystem dabei eine Heizgerätevorrichtung umfassen,
welche vorteilhaft zumindest eine Heizeinheit, insbesondere die bereits zuvor genannte
Heizeinheit, zumindest eine Zufuhreinheit, zumindest einen Dosierer für Verbrennungsluft,
zumindest einen Dosierer für Brennstoff und/oder zumindest einen Sensor aufweist.
In diesem Zusammenhang soll unter einer "Heizeinheit" insbesondere eine Einheit verstanden
werden, welche insbesondere dazu vorgesehen ist, in zumindest einem Betriebszustand
das Gemisch, insbesondere aus der Verbrennungsluft und dem Brennstoff, zu verbrennen
und dabei insbesondere zumindest eine Heizflamme zu erzeugen. Vorteilhaft ist die
Heizeinheit dabei als Ölbrenner und/oder Gasbrenner ausgebildet. Unter einer "Zufuhreinheit"
soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, zumindest
ein Fluid und/oder zumindest einen Fluidstrom, insbesondere einen Verbrennungsluftstrom,
einen Brennstoffstrom und/oder einen Gemischstrom, insbesondere aus der Verbrennungsluft
und dem Brennstoff, der Heizeinheit zuzuführen. Ferner soll unter einem "Dosierer"
insbesondere eine, insbesondere elektrische und/oder elektronische, Einheit, insbesondere
Aktoreinheit, vorteilhaft Stelleinheit, verstanden werden, welche insbesondere dazu
vorgesehen ist, das Fluid und/oder den Fluidstrom, insbesondere den Verbrennungsluftstrom,
den Brennstoffstrom und/oder den Gemischstrom, insbesondere aus der Verbrennungsluft
und dem Brennstoff, zu beeinflussen und vorteilhaft einzustellen, zu regulieren und/oder
zu fördern. Insbesondere sind der Dosierer für Verbrennungsluft und/oder der Dosierer
für Brennstoff dazu vorgesehen, die Heizleistung der Heizgerätevorrichtung zu variieren
und/oder zu modulieren. Darunter, dass ein Objekt ein weiteres Objekt "beeinflusst"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass das weitere Objekt
bei einer Abwesenheit und/oder Inaktivität des Objekts einen anderen Zustand, einen
anderen Verlauf, und/oder eine andere Quantität aufweist und/oder annimmt als bei
einer Anwesenheit und/oder Aktivität des Objekts. Der Dosierer für Verbrennungsluft
kann dabei vorteilhaft als, insbesondere drehzahlvariabler, Ventilator und/oder als,
insbesondere drehzahlvariables, Gebläse ausgebildet sein. Der Dosierer für Brennstoff
kann vorteilhaft als, insbesondere durchsatzvariable, Brennstoffpumpe und/oder als,
insbesondere durchsatzvariables, Brennstoffventil ausgebildet sein. Unter einem "Sensor"
soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, wenigstens
ein mit der Verbrennung des Gemischs, insbesondere aus der Verbrennungsluft und dem
Brennstoff, korreliertes Verbrennungssignal, vorteilhaft die Luftzahlkenngröße, insbesondere
indirekt und/oder vorteilhaft direkt, zu erfassen und/oder bereitzustellen, insbesondere
der Steuer- und/oder Regeleinheit. Der Sensor kann dabei als beliebige, insbesondere
elektrische, optische und/oder chemische, Sensoreinheit, ausgebildet sein, wie beispielsweise
als Temperatursensor, thermoelektrischer Sensor, Lambdasonde, Gassensor, insbesondere
Kohlenmonoxidsensor und/oder Kohlendioxidsensor, Strahlungssensor, insbesondere Infrarotstrahlungssensor
und/oder Ultraviolettstrahlungssensor, und/oder vorzugsweise als Ionisationssensor,
insbesondere lonisationselektrode und vorteilhaft Flammenionisationselektrode. Vorzugsweise
ist der Sensor dabei in einem Nahbereich der Heizeinheit, insbesondere der Heizflamme
der Heizeinheit angeordnet. In diesem Zusammenhang soll unter einem "Nahbereich" insbesondere
ein räumlicher Bereich verstanden werden, welcher aus Punkten gebildet ist, die jeweils
einen Abstand von höchstens 50 cm, vorteilhaft von höchstens 30 cm, vorzugsweise von
höchstens 10 cm und besonders bevorzugt von höchstens 5 cm von einem Referenzpunkt
und/oder einem Referenzbauteil aufweisen.
[0006] Unter einer "Steuer- und/oder Regeleinheit" soll ferner insbesondere eine elektrische
und/oder elektronische Einheit mit zumindest einer Steuerelektronik verstanden werden.
Unter einer "Steuerelektronik" soll insbesondere eine Einheit mit einer Recheneinheit
und/oder mit einer weiteren Speichereinheit sowie vorteilhaft mit einem in der weiteren
Speichereinheit gespeicherten Betriebs-, Steuer- und/oder Regelprogramm, welches insbesondere
dazu vorgesehen ist, von der Recheneinheit ausgeführt zu werden, verstanden werden.
Vorteilhaft kann die weitere Speichereinheit dabei mit der Speichereinheit identisch
sein. Insbesondere ist die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen, zumindest
ein Steuersignal zu einer Einstellung und/oder Verstellung zumindest eines der Dosierer,
insbesondere des Dosierers für Verbrennungsluft und/oder des Dosierers für Brennstoff,
bereitzustellen. Ferner ist die Steuer- und/oder Regeleinheit insbesondere dazu vorgesehen,
die Heizleistung, insbesondere der Heizeinheit, einzustellen. Dabei ist die Steuer-
und/oder Regeleinheit insbesondere dazu vorgesehen, durch Einstellen und/oder Verstellen
zumindest eines der Dosierer die Heizleistung, insbesondere eine angeforderte Heizleistung
und/oder eine Soll-Heizleistung, bereitzustellen.
[0007] Des Weiteren soll unter einer "Luftzahlkenngröße" insbesondere eine Kenngröße verstanden
werden, welche insbesondere mit einer Luftzahl, insbesondere einer Luftzahl der Verbrennung
des Gemischs, insbesondere aus der Verbrennungsluft und dem Brennstoff, korreliert
ist und vorteilhaft unmittelbar die Luftzahl abbildet. Vorteilhaft kann die Steuer-
und/oder Regeleinheit wenigstens anhand der Luftzahlkenngröße auf die Luftzahl schließen
und/oder die Luftzahl ermitteln. Insbesondere ist denkbar, dass die Luftzahlkenngröße
mit der Luftzahl identisch ist und/oder proportional zu der Luftzahl ist. Vorteilhaft
entspricht die Luftzahlkenngröße jedoch einer die Luftzahl abbildenden Messgröße,
insbesondere dem Verbrennungssignal, insbesondere des Sensors. Insbesondere entspricht
die Luftzahlkenngröße dabei einer, insbesondere direkten, Steuer- und/oder Regelgröße.
Unter einer "Soll-Luftzahlkenngröße" soll insbesondere eine Luftzahlkenngröße verstanden
werden, auf welche die Luftzahlkenngröße eingestellt werden soll, insbesondere mittels
der Steuer- und/oder Regeleinheit, sodass die Luftzahl vorteilhaft einer Soll-Luftzahl
entspricht. Insbesondere kann dabei eine, insbesondere mittels der aktuellen Kennlinie
eingestellte, aktuelle Soll-Luftzahlkenngröße, insbesondere mit zunehmendem Alter
und/oder zunehmender Betriebsdauer des Heizgerätesystems und/oder zumindest der Heizgerätevorrichtung,
von einer tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße, bei welcher die Luftzahl der Soll-Luftzahl
entspricht, abweichen. Unter einem "aktuellen Objekt" soll dabei insbesondere ein
aktuell verwendetes und/oder eingestelltes Objekt verstanden werden. Ferner soll unter
einem "tatsächlichen Objekt" insbesondere ein Objekt verstanden werden, welches benötigt
wird, damit die Luftzahl der Soll-Luftzahl entspricht. Unter einer "Kennlinie" soll
ferner insbesondere zumindest eine Referenzkurve und/oder eine Referenztabelle mit
Kennlinienwerten, insbesondere Referenzwerten, verstanden werden. Insbesondere bildet
die Kennlinie einen Kennlinienwert gegen einen weiteren Kennlinienwert ab. Vorteilhaft
ist die Kennlinie als Wertetabelle in der Speichereinheit hinterlegt. Besonders bevorzugt
entspricht die Kennlinie dabei einer Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinie. Unter
einer "Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinie" soll dabei insbesondere eine Kennlinie
verstanden werden, welche eine Heizleistung gegen eine Luftzahlkenngröße, bevorzugt
die Soll-Luftzahlkenngröße, abbildet. Vorteilhaft ist dabei die Luftzahlkenngröße,
bevorzugt die Soll-Luftzahlkenngröße, über die Heizleistung abgebildet. Insbesondere
variiert die Luftzahlkenngröße, bevorzugt die Soll-Luftzahlkenngröße, mit der Heizleistung.
[0008] Darüber hinaus soll unter einer "Anpassungseinheit" insbesondere eine, vorteilhaft
zumindest teilweise elektrische und/oder elektronische, Einheit verstanden werden,
welche vorzugsweise eine Wirkverbindung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit aufweist,
insbesondere zumindest kommunizierend mit der Steuer- und/oder Regeleinheit verbunden
ist, und/oder zumindest teilweise in die Steuer- und/oder Regeleinheit integriert
ist. Darunter, dass die Anpassungseinheit dazu vorgesehen ist, "zumindest zwei unterschiedliche
Heizleistungen zu berücksichtigen" soll insbesondere verstanden werden, dass die Anpassungseinheit
dazu vorgesehen ist, insbesondere abhängig von einem Alter und/oder einer Betriebsdauer
des Heizgerätesystems und/oder zumindest der Heizgerätevorrichtung, zur Anpassung
der Kennlinie, insbesondere der aktuellen Kennlinie, zumindest zwei Betriebswerte
für unterschiedliche Heizleistungen zu ermitteln und/oder zu verwenden. Die Betriebswerte
entsprechen vorteilhaft Kennlinienwerten der Kennlinie und besonders vorteilhaft Soll-Luftzahlkenngrößen.
Insbesondere könnten die Betriebswerte dabei, insbesondere in der Speichereinheit
hinterlegten, Referenz-Betriebswerten entsprechen und experimentell, insbesondere
mittels umfassender Tests, insbesondere unter Verwendung von zu dem Heizsystem und/oder
zumindest der Heizgerätevorrichtung identisch ausgebildeten weiteren Heizsystemen
und/oder weiteren Heizgerätevorrichtungen, und/oder mittels einer Simulation ermittelt
werden. Vorteilhaft entsprechen die Betriebswerte jedoch tatsächlichen Betriebswerten,
bei welcher die Luftzahl der Soll-Luftzahl entspricht. Bevorzugt ist die Anpassungseinheit
dabei dazu vorgesehen, zur Anpassung der Kennlinie, insbesondere der aktuellen Kennlinie,
die tatsächlichen Betriebswerte, vorteilhaft zumindest zwei tatsächliche Soll-Luftzahlkenngrößen,
bei welchen insbesondere die Luftzahl der Soll-Luftzahl entspricht, für die zumindest
zwei unterschiedlichen Heizleistungen zu ermitteln und aktuelle Betriebswerte, insbesondere
aktuelle Soll-Luftzahlkenngrößen, der aktuellen Kennlinie unter Verwendung der tatsächlichen
Betriebswerte, insbesondere direkt und/oder mittels einer Interpolation und/oder Extrapolation
zwischen den tatsächlichen Betriebswerten, zu korrigieren und/oder die aktuellen Betriebswerte
der aktuellen Kennlinie durch die tatsächlichen Betriebswerte, insbesondere direkt
und/oder mittels einer Interpolation und/oder Extrapolation zwischen den tatsächlichen
Betriebswerten, zu ersetzen. Die tatsächlichen Betriebswerte können, insbesondere
mittels einer manuellen Eingabe, insbesondere durch einen Bediener und/oder vorteilhaft
einen Service-Mitarbeiter, an die Anpassungseinheit übertragen werden und/oder vorteilhaft
automatisch und/oder automatisiert von der Anpassungseinheit erfasst werden. Insbesondere
ist die Anpassungseinheit dazu vorgesehen, bei einer Anpassung der Kennlinie eine
Form und/oder einen Verlauf der Kennlinie zu verändern. Vorteilhaft erfolgt eine Anpassung
der Kennlinie bei einer Luftzahl von 1 und/oder einer stöchiometrischen Verbrennung.
Durch eine entsprechende Ausgestaltung des Heizgerätesystems kann insbesondere eine
Effizienz, insbesondere eine Heizleistungseffizienz, eine Umwelteffizienz, eine Betriebseffizienz
und/oder eine Kosteneffizienz, verbessert werden. Insbesondere kann dabei eine vorteilhaft
exakte Einstellung der Luftzahl auf eine Soll-Luftzahl über einen gesamten Heizleistungsbereich
des Heizgerätesystems erreicht werden. Ferner kann vorteilhaft eine Standzeit und/oder
eine Dauerfestigkeit verbessert werden, wobei vorteilhaft ein Betrieb in einem ungewollten
Luftzahlbereich vermieden werden kann. Zudem kann vorteilhaft eine optimierte Verbrennung
mit einer stabilen Heizflamme, einem minimalen Schadstoffausstoß und/oder einem maximalen
Wirkungsgrad, erreicht werden, wodurch insbesondere eine Betriebssicherheit erhöht
werden kann.
[0009] Entspricht die Luftzahlkenngröße einem, insbesondere mittels des Sensors erfassten,
Ionisationssignal der Verbrennung, können Kosten und/oder eine Komplexität vorteilhaft
gering gehalten werden. In diesem Fall ist der Sensor insbesondere als Ionisationssensor,
insbesondere Ionisationselektrode und vorteilhaft Flammenionisationselektrode, ausgebildet.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Anpassungseinheit dazu vorgesehen ist, in dem
Betriebszustand zur Anpassung der Kennlinie jeweils zumindest eine Verbrennungskenngröße
für die zumindest zwei unterschiedlichen Heizleistungen zu ermitteln und vorteilhaft
zu messen. Dazu umfasst die Anpassungseinheit insbesondere zumindest eine, vorteilhaft
separat von der Heizgerätevorrichtung und besonders bevorzugt als portables Wartungsgerät
ausgebildete, Kalibrierungseinheit, welche vorteilhaft dazu vorgesehen ist, zur Ermittlung
der Verbrennungskenngröße und/oder der Verbrennungskenngrößen in einen Bereich eines
Verbrennungsgases, insbesondere Abgases, der Heizflamme angeordnet zu werden, insbesondere
von einem Bediener und vorteilhaft von einem Service-Mitarbeiter. Unter einer "Verbrennungskenngröße"
soll insbesondere eine Kenngröße verstanden werden, welche insbesondere mit der Verbrennung,
insbesondere des Gemischs, insbesondere aus der Verbrennungsluft und dem Brennstoff,
korreliert ist. Vorteilhaft kann die Steuer- und/oder Regeleinheit wenigstens anhand
der Verbrennungskenngröße auf ein Vorhandensein und/oder eine Güte der Verbrennung
schließen und/oder das Vorhandensein und/oder die Güte der Verbrennung ermitteln.
Vorteilhaft entspricht die Verbrennungskenngröße dabei zumindest einem, vorteilhaft
genau einem, die Verbrennung abbildenden und/oder charakterisierenden Messwert. Hierdurch
kann insbesondere eine besonders einfache und/oder vorteilhaft exakte Rekalibrierung
erreicht werden.
[0011] Die Verbrennungskenngröße könnte dabei beispielsweise einem Schadstoffausstoß, wie
beispielsweise einem Ausstoß und/oder Austrag von Kohlenstoffmonoxid (CO), Schwefeldioxid
(SO
2), zumindest einem Stickoxid (NO
x), insbesondere Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO
2) und/oder Distickstoffoxid (N
2O), entsprechen. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird jedoch vorgeschlagen,
dass die Verbrennungskenngröße einem, insbesondere molekularen, Sauerstoff-Gehalt,
insbesondere O
2-Gehalt, und/oder einem Kohlenstoffdioxid-Gehalt, insbesondere CO
2-Gehalt, eines Verbrennungsgases, insbesondere Abgases, der Verbrennung entspricht.
Hierdurch kann insbesondere eine besonders einfache Anpassung der Kennlinie erreicht
werden.
[0012] Die Anpassungseinheit und/oder die Kalibrierungseinheit könnte beispielsweise eine
Betätigungseinheit aufweisen, mittels welcher die Verbrennungskenngröße manuell, insbesondere
von einem Bediener und/oder vorteilhaft von einem Service-Mitarbeiter, insbesondere
separat für die zumindest zwei Heizleistungen, auf eine Soll-Verbrennungskenngröße
eingestellt werden kann, um in einem eingestellten Zustand der Verbrennungskenngröße
manuell eine Anpassung der Kennlinie, insbesondere durch die Anpassungseinheit, zu
initiieren. Vorzugsweise ist die Anpassungseinheit jedoch dazu vorgesehen, die Verbrennungskenngröße
unter Verwendung einer weiteren Kennlinie, insbesondere automatisch und/oder automatisiert
und insbesondere separat für die zumindest zwei Heizleistungen, auf eine Soll-Verbrennungskenngröße
einzustellen und in einem eingestellten Zustand der Verbrennungskenngröße die Kennlinie,
insbesondere automatisch und/oder automatisiert, anzupassen, insbesondere durch Ermittlung
der tatsächlichen Betriebswerte und vorteilhaft tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngrößen.
Unter einer "Soll-Verbrennungskenngröße" soll insbesondere eine Verbrennungskenngröße
verstanden werden, auf welche die Verbrennungskenngröße eingestellt werden soll, sodass
die Luftzahl vorteilhaft der Soll-Luftzahl entspricht. Hierdurch kann ein, insbesondere
weitgehend autonom arbeitendes, Heizgerätesystem bereitgestellt werden, wodurch vorteilhaft
ein Wartungsaufwand reduziert werden kann. Zudem können vorteilhaft Kosten minimiert
werden. Insbesondere kann in diesem Fall vorteilhaft eine Feinanpassung der Kennlinie
erreicht werden.
[0013] Ein besonders einfacher Steueralgorithmus kann insbesondere erreicht werden, wenn
die weitere Kennlinie einer Heizleistung-Verbrennungskenngröße-Kennlinie entspricht.
Unter einer "Heizleistung-Verbrennungskenngröße-Kennlinie" soll dabei insbesondere
eine Kennlinie verstanden werden, welche eine Heizleistung gegen eine Verbrennungskenngröße,
bevorzugt die Soll-Verbrennungskenngröße, abbildet. Vorteilhaft ist dabei die Verbrennungskenngröße,
bevorzugt die Soll-Verbrennungskenngröße, über die Heizleistung abgebildet. Insbesondere
variiert die Verbrennungskenngröße, bevorzugt die Soll-Verbrennungskenngröße, mit
der Heizleistung.
[0014] Alternativ oder zusätzlich wird vorgeschlagen, dass das Heizgerätesystem zumindest
eine Speichereinheit, insbesondere die bereits zuvor genannte Speichereinheit, aufweist,
in welcher zumindest zwei, insbesondere voneinander abweichende, Referenz-Kennlinien,
vorteilhaft zumindest drei, zumindest vier, zumindest fünf und/oder zumindest sechs
Referenz-Kennlinien, für unterschiedliche Betriebsdauern hinterlegt sind, wobei die
Anpassungseinheit dazu vorgesehen ist, in dem Betriebszustand die Kennlinie unter
Verwendung der Referenz-Kennlinien, insbesondere direkt und/oder mittels einer Interpolation
und/oder Extrapolation zwischen den Referenz-Kennlinien, anzupassen. Vorteilhaft ist
eine Anzahl von, insbesondere in der Speichereinheit hinterlegten, Referenz-Kennlinien
dabei an eine erwartete und/oder zu erwartende Betriebsdauer des Heizgerätesystems
angepasst. Unter einer "Referenz-Kennlinie" soll insbesondere eine Kennlinie mit Referenz-Betriebswerten
verstanden werden, welche, insbesondere zumindest theoretisch, der Kennlinie zur Einstellung
der Luftzahlkenngröße auf die Soll-Luftzahlkenngröße nach einer festgelegten und/oder
festlegbaren Betriebsdauer entspricht und/oder entsprechen sollte. Vorteilhaft werden
die Referenz-Kennlinien dabei experimentell, insbesondere mittels umfassender Tests,
insbesondere unter Verwendung von zu dem Heizsystem und/oder zumindest der Heizgerätevorrichtung
identisch ausgebildeten weiteren Heizsystemen und/oder weiteren Heizgerätevorrichtungen,
und/oder mittels einer Simulation ermittelt und vorteilhaft bereits bei der Herstellung
des Heizgerätesystems und/oder zumindest der Heizgerätevorrichtung in der Speichereinheit
hinterlegt. Insbesondere entsprechen die Referenz-Kennlinien dabei Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinien.
Hierdurch kann insbesondere eine einfache, schnelle und/oder kostengünstige Anpassung
der Kennlinie erreicht werden. Insbesondere kann in diesem Fall vorteilhaft eine Grobanpassung
der Kennlinie erreicht werden.
[0015] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Heizgerätesystem zumindest eine Detektionseinheit
aufweist, welche dazu vorgesehen ist, zumindest eine Einstellkenngröße und vorteilhaft
zumindest zwei Einstellkenngrößen, insbesondere für zumindest zwei unterschiedliche
Heizleistungen, zu überwachen, insbesondere über eine Betriebsdauer des Heizgerätesystems,
und bei einer Abweichung der Einstellkenngröße von einer, insbesondere in der Speichereinheit
der Steuer- und/oder Regeleinheit und/oder der weiteren Speichereinheit, hinterlegten,
Referenz-Einstellkenngröße, welche größer ist als ein Grenzwert, eine Anpassung der
Kennlinie, insbesondere mittels der Anpassungseinheit, zu veranlassen. Insbesondere
weist die Detektionseinheit dabei eine Wirkverbindung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit
und/oder mit der Anpassungseinheit auf. Alternativ ist denkbar, dass die Detektionseinheit
dazu vorgesehen ist, bei einer Abweichung der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße,
welche größer ist als ein Grenzwert, eine Fehlermeldung und/oder einer Wartungsmeldung
auszugeben. Unter einer "Einstellkenngröße" soll insbesondere eine Kenngröße verstanden
werden, welche insbesondere mit der Luftzahlkenngröße, vorteilhaft der Soll-Luftzahlkenngröße,
und/oder der Luftzahl, vorteilhaft der Soll-Luftzahl, korreliert ist und/oder zumindest
auf die Luftzahlkenngröße, vorteilhaft die Soll-Luftzahlkenngröße, und/oder die Luftzahl,
vorteilhaft die Soll-Luftzahl, zurückschließen lässt. Zudem ist die Einstellkenngröße
insbesondere mit einer Einstellung und/oder Betriebsstellung zumindest eines der Dosierer,
insbesondere des Dosierers für Verbrennungsluft und/oder des Dosierers für Brennstoff,
korreliert. Hierdurch kann insbesondere ein Betrieb und/oder eine Abweichung einer
aktuellen Soll-Luftzahlkenngröße von einer tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße insbesondere
aufgrund von Alterungserscheinungen, insbesondere des Sensors, überwacht werden.
[0016] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Heizgerätesystem zumindest einen Dosierer für
Brennstoff, insbesondere den bereits zuvor genannten Dosierer für Brennstoff aufweist,
wobei die Einstellkenngröße einer Betriebsstellung des Dosierers für Brennstoff und
insbesondere einer zeitlichen Änderung der Betriebsstellung des Dosierers für Brennstoff,
insbesondere für eine festgelegte und/oder festlegbare Heizleistung und eine festgelegte
und/oder festlegbare Luftzahl, entspricht. Hierdurch können Abweichungen besonders
einfach ermittelt werden.
[0017] Zudem geht die Erfindung aus von einem Verfahren mit einem Heizgerätesystem, wobei
eine Luftzahlkenngröße einer Verbrennung, insbesondere eines Gemischs, insbesondere
aus einer Verbrennungsluft und einem Brennstoff, unter Verwendung zumindest einer
Kennlinie auf eine Soll-Luftzahlkenngröße eingestellt wird und die Kennlinie in zumindest
einem Betriebszustand, vorteilhaft einem Wartungsbetriebszustand und/oder einem Kalibrierungsbetriebszustand,
besonders bevorzugt in regelmäßigen zeitlichen Abständen, unter Berücksichtigung von
zumindest zwei unterschiedlichen Heizleistungen, insbesondere Heizleistungswerten,
Modulationswerten und/oder Heizlasten, insbesondere zumindest einer, vorteilhaft genau
einer, Heizeinheit, angepasst wird, insbesondere aktualisiert wird und vorteilhaft
korrigiert wird, insbesondere an sich ändernde und/oder geänderte Betriebs- und/oder
Randbedingungen und/oder anhand sich ändernder und/oder geänderter Betriebs- und/oder
Randbedingungen und vorzugsweise aufgrund von Alterungserscheinungen der Bauteile
des Heizgerätesystems. Hierdurch kann insbesondere eine Effizienz, insbesondere eine
Heizleistungseffizienz, eine Umwelteffizienz, eine Betriebseffizienz und/oder eine
Kosteneffizienz, verbessert, eine Standzeit und/oder eine Dauerfestigkeit erhöht und
damit insbesondere eine optimierte Verbrennung erreicht werden.
[0018] Das Heizgerätesystem und das Verfahren mit dem Heizgerätesystem sollen hierbei nicht
auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere
können das Heizgerätesystem und das Verfahren mit dem Heizgerätesystem zu einer Erfüllung
einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von
einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
Zeichnung
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
[0020]
- Fig. 1
- ein als Gasbrennersystem ausgebildetes Heizgerätesystem in einer schematischen Darstellung,
- Fig. 2
- ein Schaubild eines Verlaufs einer Soll-Luftzahl in Abhängigkeit von einer Heizleistung,
- Fig. 3
- ein Schaubild einer Kennlinie des Heizgerätesystems zur Einstellung einer Luftzahlkenngröße
auf eine Soll-Luftzahlkenngröße,
- Fig. 4
- ein Schaubild eines mittels einer Detektionseinheit detektierten Signals des Heizgerätesystems,
- Fig. 5
- ein Schaubild von Referenz-Kennlinien des Heizgerätesystems zur Grobanpassung der
Kennlinie,
- Fig. 6
- ein Schaubild einer weiteren Kennlinie des Heizgerätesystems zur Einstellung einer
Verbrennungskenngröße auf eine Soll-Verbrennungskenngröße,
- Fig. 7
- ein Schaubild eines Zusammenhangs zwischen der Soll-Verbrennungskenngröße und der
Soll-Luftzahl,
- Fig. 8
- ein weiteres Schaubild einer weiteren Kennlinie des Heizgerätesystems zur Einstellung
einer Verbrennungskenngröße auf eine Soll-Verbrennungskenngröße und
- Fig. 9
- ein weiteres Schaubild eines Zusammenhangs zwischen der Soll-Verbrennungskenngröße
und der Soll-Luftzahl aus Figur 8.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0021] Figur 1 zeigt ein Heizgerätesystem 10 in einer schematischen Darstellung. Im vorliegenden
Fall ist das Heizgerätesystem 10 als Gasbrennersystem ausgebildet. Alternativ ist
jedoch auch denkbar, ein Heizgerätesystem als einen Ölbrennersystem und/oder ein beliebiges
anderes Heizgerätsystem auszubilden.
[0022] Das Heizgerätesystem 10 weist eine Heizgerätevorrichtung 32 auf. Die Heizgerätevorrichtung
32 umfasst einen ersten Dosierer 28 für Verbrennungsluft. Der erste Dosierer 28 ist
als drehzahlvariables Gebläse ausgebildet. Der erste Dosierer 28 ist dazu vorgesehen,
einen ersten Fluidstrom 34, insbesondere zumindest einen Verbrennungsluftstrom, zu
fördern und zu regulieren. Dazu ist der erste Dosierer 28 mit einer ersten Zuleitung
für Verbrennungsluft verbunden.
[0023] Des Weiteren umfasst die Heizgerätevorrichtung 32 einen zweiten Dosierer 30 für Brennstoff.
Der zweite Dosierer 30 ist als durchsatzvariables und elektronisches Brennstoffventil
ausgebildet. Der zweite Dosierer 30 ist als Regelventil ausgebildet. Der zweite Dosierer
30 ist dazu vorgesehen, einen zweiten Fluidstrom 36, insbesondere einen Brennstoffstrom,
zu fördern und zu regulieren. Im vorliegenden Fall ist der zweite Dosierer 30 dazu
vorgesehen, einen Gasstrom zu fördern und zu regulieren. Dazu ist der zweite Dosierer
30 mit einer zweiten Zuleitung für Brennstoff verbunden. Der Brennstoff entspricht
im vorliegenden Fall Erdgas. Alternativ ist jedoch auch denkbar, dass ein Brennstoff
Flüssiggas entspricht.
[0024] Die Heizgerätevorrichtung 32 weist eine Zufuhreinheit 38 auf. Die Zufuhreinheit 38
umfasst mehrere Fluidwege. Die Zufuhreinheit 38 umfasst einen Verbrennungsluftweg.
Der Verbrennungsluftweg ist dazu vorgesehen, den ersten Fluidstrom 34 zu führen. Die
Zufuhreinheit 38 umfasst ferner einen Brennstoffweg. Der Brennstoffweg ist dazu vorgesehen,
den zweiten Fluidstrom 36 zu führen. Darüber hinaus umfasst die Zufuhreinheit 38 einen
Gemischstromweg. Der Gemischstromweg ist dazu vorgesehen, den ersten Fluidstrom 34
mit dem zweiten Fluidstrom 36 zu mischen. Demnach ist der Gemischstromweg dazu vorgesehen,
einen Gemischstrom 40 zu führen.
[0025] Darüber hinaus umfasst die Heizgerätevorrichtung 32 eine Heizeinheit 42. Die Heizeinheit
42 ist dazu vorgesehen, in zumindest einem Betriebszustand ein Gemisch aus der Verbrennungsluft
und dem Brennstoff zu verbrennen, insbesondere unter Erzeugung einer Heizflamme 44.
Dazu ist die Heizeinheit 42 mit der Zufuhreinheit 38, insbesondere dem Gemischstromweg,
verbunden. Im vorliegenden Fall ist die Heizeinheit 42 dazu vorgesehen, die Heizflamme
44 in einem Brennraum der Heizgerätevorrichtung 32 zu erzeugen. Dabei erzeugt die
Heizflamme 44 ein Verbrennungsgas, insbesondere Abgas. Zusätzlich umfasst die Heizgerätevorrichtung
32 eine Zündeinheit (nicht dargestellt), welche insbesondere dazu vorgesehen ist,
eine Zündflamme für die Heizeinheit 42 bereitzustellen. Alternativ ist jedoch auch
denkbar, auf eine Zündeinheit zu verzichten.
[0026] Die Heizgerätevorrichtung 32 weist ferner einen Sensor 46 auf. Der Sensor 46 ist
in dem Brennraum der Heizgerätevorrichtung 32 angeordnet. Im vorliegenden Fall ist
der Sensor 46 in einem Nahbereich der Heizflamme 44 der Heizeinheit 42 angeordnet.
Der Sensor 46 ist als Flammenionisationselektrode ausgebildet. Der Sensor 46 ist dazu
vorgesehen, eine Verbrennung, insbesondere des Gemischstroms 40, zu detektieren und
insbesondere ein mit der Verbrennung korreliertes Verbrennungssignal bereitzustellen.
Der Sensor 46 ist im vorliegenden Fall dazu vorgesehen, eine Luftzahlkenngröße der
Verbrennung zu erfassen. Die Luftzahlkenngröße entspricht einer Steuer- und/oder Regelgröße.
Im vorliegenden Fall entspricht die Luftzahlkenngröße einem Ionisationssignal der
Verbrennung. Der Sensor 46 macht sich dabei den Umstand zu Nutze, dass Flammen bei
Anlegen einer elektrischen Spannung Strom leiten. Alternativ ist denkbar, einen Sensor
mit mehreren Sensorelementen zu verwenden. Ferner ist denkbar, einen von einer Flammenionisationselektrode
verschieden ausgebildeten Sensor zu verwenden und/oder einen Sensor in einem anderen
Bereich einer Heizgerätevorrichtung anzuordnen.
[0027] Des Weiteren weist die Heizgerätevorrichtung 32 eine Steuer- und/oder Regeleinheit
12 auf. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 ist dazu vorgesehen, einen Betrieb der
Heizgerätevorrichtung 32 zu steuern. Dazu weist die Steuer- und/oder Regeleinheit
12 eine Speichereinheit 20 auf. Zudem weist die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 eine
Recheneinheit und ein in der Speichereinheit 20 hinterlegtes Betriebsprogramm auf,
das dazu vorgesehen ist, von der Recheneinheit ausgeführt zu werden. Die Steuer- und/oder
Regeleinheit 12 ist dazu vorgesehen, eine, insbesondere angeforderte, Heizleistung
P einzustellen und/oder bereitzustellen. Dazu weist die Steuer- und/oder Regeleinheit
12 eine elektrische Verbindung mit dem ersten Dosierer 28 und dem zweiten Dosierer
30 auf. Im vorliegenden Fall ist die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 dazu vorgesehen,
den ersten Fluidstrom 34 und den zweiten Fluidstrom 36 mittels des ersten Dosierers
28 und des zweiten Dosierers 30 unabhängig voneinander einzustellen. Ferner weist
die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 eine elektrische Verbindung mit dem Sensor 46
auf. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 ist dazu vorgesehen, Ansteuersignale zu
einer Einstellung des ersten Dosierers 28 und des zweiten Dosierers 30 bereitzustellen.
Zudem ist die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 dazu vorgesehen, eine Luftzahl auf
eine Soll-Luftzahl λ einzustellen. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 ist im vorliegenden
Fall dazu vorgesehen, die Luftzahlkenngröße des Sensors 46 auf eine Soll-Luftzahlkenngröße
I
λ einzustellen, insbesondere derart, dass die Luftzahl der Soll-Luftzahl λ entspricht.
Demnach ist die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 dazu vorgesehen die Luftzahlkenngröße
direkt zu steuern und/oder zu regeln und die Luftzahl indirekt. Im vorliegenden Fall
ist die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen,
die Heizleistung P der Heizeinheit 42 nach Art einer Regelung und unter Verwendung
der Luftzahlkenngröße des Sensors 46 einzustellen, insbesondere mittels einer Ansteuerung
des ersten Dosierers 28 und des zweiten Dosierers 30. Die Steuer- und/oder Regeleinheit
12 ist dazu vorgesehen, die Luftzahlkenngröße unter Verwendung einer Kennlinie 14
auf die Soll-Luftzahlkenngröße I
λ einzustellen (vgl. Figur 3). Die Kennlinie 14 ist dabei als Wertetabelle in der Speichereinheit
20 hinterlegt. Alternativ ist jedoch auch denkbar, eine Kennlinie in einer, von einer
Speichereinheit einer Steuer- und/oder Regeleinheit verschiedenen, weiteren Speichereinheit
der Heizgerätevorrichtung und/oder des Heizgerätesystems zu hinterlegen. Zudem könnte
eine Steuer- und/oder Regeleinheit mittels Funk und/oder auf eine andere an sich bekannte
Weise mit weiteren Bauteilen einer Heizgerätevorrichtung kommunizieren.
[0028] Figur 2 zeigt einen möglichen Verlauf der Soll-Luftzahl λ in Abhängigkeit von der
Heizleistung P. Auf einer Ordinatenachse 80 ist die Soll-Luftzahl λ dargestellt. Auf
einer Abszissenachse 82 ist die Heizleistung P in % dargestellt. Eine Kurve 84 zeigt
einen beispielhaften Verlauf der Soll-Luftzahl λ in Abhängigkeit von der Heizleistung
P. Für Heizleistungen P kleiner 70 % entspricht die Soll-Luftzahl λ im vorliegenden
Fall 1,3. Ferner nimmt die Soll-Luftzahl λ für Heizleistungen P größer 70 % ab, wodurch
die Verbrennung optimiert werden kann. Alternativ ist jedoch auch denkbar, eine Soll-Luftzahl
über eine gesamte Heizleistung konstant, vorteilhaft zwischen 1 und 1,35, zu halten.
[0029] Figur 3 zeigt die Kennlinie 14, insbesondere für den Einsatz von Erdgas. Die Kennlinie
14 ist als Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinie ausgebildet. Die Kennlinie 14
entspricht dabei einer Kennlinie für die Soll-Luftzahl λ von 1,3. Alternativ ist jedoch
auch denkbar, eine Kennlinie für eine andere Luftzahl, wie beispielsweise die Luftzahl
1,0 und/oder eine beliebige andere Luftzahl zu verwenden. Zudem ist denkbar, als Brennstoff
Flüssiggas zu verwenden, wodurch sich ein Verlauf der Kennlinie ändert. Auf einer
Ordinatenachse 48 ist die Soll-Luftzahlkenngröße I
λ in µA dargestellt. Die Soll-Luftzahlkenngröße I
λ entspricht dabei einem ersten Kennlinienwert der Kennlinie 14. Auf einer Abszissenachse
50 ist die Heizleistung P in % dargestellt. Die Heizleistung P entspricht dabei einem
zweiten Kennlinienwert der Kennlinie 14. Eine Kurve 52 zeigt einen beispielhaften
Verlauf der Kennlinie 14. Im vorliegenden Fall ist demnach die Soll-Luftzahlkenngröße
I
λ über die Heizleistung P abgebildet. Zudem variiert, wie insbesondere Figur 3 zeigt,
die Soll-Luftzahlkenngröße I
λ mit der Heizleistung P. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 ist dazu vorgesehen,
abhängig von einer angeforderten Heizleistung P eine zugehörige Soll-Luftzahlkenngröße
I
λ aus der Kennlinie 14 zu entnehmen und/oder abzulesen und die Luftzahlkenngröße auf
diese Soll-Luftzahlkenngröße I
λ einzustellen, insbesondere nach Art einer Regelung. Im vorliegenden Fall entspricht
die Kennlinie 14 und/oder die Kurve 52 einer ursprünglich und insbesondere bei einer
Herstellung der Heizgerätevorrichtung 32 in der Speichereinheit 20 hinterlegten Kennlinie.
Demnach bildet die Kennlinie 14, insbesondere die Soll-Luftzahlkenngröße I
λ für die entsprechende Heizleistung P, zumindest zu Beginn und/oder bei einer neuen
Heizgerätevorrichtung 32 die Soll-Luftzahl direkt ab. In diesem Fall entspricht eine
aktuelle Kennlinie einer tatsächlichen Kennlinie.
[0030] Mit zunehmendem Alter und/oder zunehmender Betriebsdauer T des Heizgerätesystems
10, weicht die Kennlinie 14, insbesondere die aktuelle Kennlinie, aufgrund von Alterungsprozessen,
insbesondere des Sensors 46, jedoch zunehmend von einer tatsächlichen Kennlinie ab.
In diesem Fall stimmt eine, insbesondere in Figur 3 gezeigte, Soll-Luftzahlkenngröße
I
λ, insbesondere aktuelle Soll-Luftzahlkenngröße, nicht mehr mit einer tatsächlichen
Soll-Luftzahlkenngröße, bei welcher die Luftzahl der Soll-Luftzahl entspricht, überein.
Ein Betrieb des Heizgerätesystems 10, insbesondere der Heizgerätevorrichtung 32, führt
in diesem Fall zu einem erhöhten Schadstoffausstoß, akustischen Störungen, Überhitzungsproblemen
und/oder einer verkürzten Lebendsauer.
[0031] Insbesondere da derartige Alterungsschwankungen durch das Heizgerätesystem 10 nicht
direkt gemessen werden können, umfasst das Heizgerätesystem 10 eine Detektionseinheit
26, insbesondere zur indirekten Erfassung derartiger Alterungsschwankungen. Die Detektionseinheit
26 weist eine Wirkverbindung mit dem zweiten Dosierer 30 auf. Im vorliegenden Fall
weist die Detektionseinheit 26 eine elektrische Verbindung mit dem zweiten Dosierer
30 auf. Ferner weist die Detektionseinheit 26 eine Wirkverbindung mit der Steuer-
und/oder Regeleinheit 12 auf. Im vorliegenden Fall weist die Detektionseinheit 26
eine elektrische Verbindung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit 12 auf. Die Detektionseinheit
26 ist dazu vorgesehen, mehrere Einstellkenngrößen für mehrere unterschiedliche Heizleistungen
P zu überwachen. Im vorliegenden Fall ist die Detektionseinheit 26 dazu vorgesehen,
eine Betriebsstellung des zweiten Dosierers 30, insbesondere eine Ventilöffnungsstellung,
zu überwachen. Demnach entspricht die Einstellkenngröße der Betriebsstellung des zweiten
Dosierers 30. Zudem ist die Einstellkenngröße mit der Soll-Luftzahlkenngröße I
λ korreliert. Die Detektionseinheit 26 ist ferner dazu vorgesehen, die Einstellkenngröße
mit einer Referenz-Einstellkenngröße zu vergleichen. Die Referenz-Einstellkenngröße
entspricht dabei einer anfänglichen, insbesondere anfänglich in der Speichereinheit
20 hinterlegten, Betriebsstellung des zweiten Dosierers 30. Die Detektionseinheit
26 ist somit dazu vorgesehen, eine aktuelle Betriebsstellung des zweiten Dosierers
30 bei einer bestimmten Heizleistung P zu detektieren und mit der anfänglichen Betriebsstellung
des zweiten Dosierers 30 für diese Heizleistung P zu vergleichen. Ferner ist die Detektionseinheit
26 dazu vorgesehen, bei einer Abweichung Δ der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße,
welche Größer ist als ein Grenzwert, eine Anpassung der Kennlinie 14 zu veranlassen.
Alternativ ist jedoch auch denkbar, auf eine Detektionseinheit vollständig zu verzichten.
Dabei könnte beispielsweise automatisch nach einer bestimmten und/oder bestimmbaren
Zeitdauer, insbesondere Betriebsdauer, eine Anpassung einer Kennlinie zur Einstellung
einer Luftzahlkenngröße auf eine Soll-Luftzahlkenngröße erfolgen und/oder eine Anpassung
der Kennlinie veranlasst werden. Zudem ist denkbar, dass eine Detektionseinheit dazu
vorgesehen ist, bei einer Abweichung einer Einstellkenngröße von einer Referenz-Einstellkenngröße,
welche Größer ist als ein Grenzwert, eine Fehlermeldung und/oder eine Wartungsmeldung
auszugeben.
[0032] Figur 4 zeigt eine Abweichung Δ der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße
und insbesondere der aktuellen Betriebsstellung zu der anfänglichen Betriebsstellung
für sechs unterschiedliche Heizleistungen P. Auf einer Ordinatenachse 54 ist die Abweichung
Δ der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße in % dargestellt. Auf einer
Abszissenachse 56 ist eine Betriebsdauer T der Heizgerätevorrichtung 32 in Stunden
dargestellt. Eine Kurve 58 zeigt beispielhaft einen zeitlichen Verlauf der Abweichung
Δ der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße für eine Heizleistung P
von zumindest 80 % und vorteilhaft eine maximale Heizleistung P. Figur 4 zeigt dabei,
dass die Abweichung Δ der Einstellkenngröße von der Referenz-Einstellkenngröße, insbesondere
zumindest für die Kurve 58, mit der Betriebsdauer T zunimmt. Dieser Trend ist mit
einer Änderung der tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße korreliert, im vorliegenden
Fall insbesondere einem abnehmenden Trend der tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße.
Übersteigt die Abweichung Δ dabei einen Grenzwert, wird im vorliegenden Fall eine
Anpassung der Kennlinie 14 veranlasst.
[0033] Zu einer Anpassung der Kennlinie 14 und insbesondere einer Anpassung der Soll-Luftzahlkenngröße
I
λ, insbesondere aktuellen Soll-Luftzahlkenngröße, an eine tatsächliche Soll-Luftzahlkenngröße
umfasst das Heizgerätesystem 10 eine Anpassungseinheit 16. Die Anpassungseinheit 16
ist zumindest teilweise in die Heizgerätevorrichtung 32 integriert. Die Anpassungseinheit
16 weist zumindest eine Wirkverbindung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit 12 auf.
Im vorliegenden Fall ist die Anpassungseinheit 16 zumindest teilweise in die Steuer-
und/oder Regeleinheit 12 integriert. Ein in die Steuer- und/oder Regeleinheit 12 integrierter
Teil der Anpassungseinheit 16 entspricht dabei einer Steuereinheit 60 der Anpassungseinheit
16. Die Anpassungseinheit 16 ist dazu vorgesehen, zur Anpassung der Kennlinie 14 zumindest
zwei unterschiedliche Heizleistungen P zu berücksichtigen. Im vorliegenden Fall ist
die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, zur Anpassung der Kennlinie 14 zumindest
sechs unterschiedliche Heizleistungen P zu berücksichtigen. Eine Anzahl der unterschiedlichen
Heizleistungen P ist dabei an einen Modulationsbereich der Heizgerätevorrichtung 32
angepasst. Die Anpassungseinheit 16 ist in zumindest einem Betriebszustand, insbesondere
während eines normalen Betriebs der Heizgerätevorrichtung 32, zu einer Grobanpassung
der Kennlinie 14, insbesondere unter Berücksichtigung von zumindest zwei unterschiedlichen
Heizleistungen P, vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll unter einer "Grobanpassung"
insbesondere eine Einstellung verstanden werden, wobei eine aktuelle Soll-Luftzahlkenngröße
und/oder eine angepasste Soll-Luftzahlkenngröße von einer tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße
abweichen kann, ein Trend und/oder eine Tendenz der Einstellung jedoch entsprechend
der tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße verläuft. Darüber hinaus ist die Anpassungseinheit
16 im vorliegenden Fall in zumindest einem weiteren Betriebszustand, insbesondere
einem Wartungsbetriebszustand, zu einer Feinanpassung der Kennlinie 14, insbesondere
unter Berücksichtigung von zumindest zwei unterschiedlichen Heizleistungen P, vorgesehen.
Unter einer "Feinanpassung" soll dabei insbesondere eine zumindest im Wesentlichen
exakte, insbesondere eine zumindest im Rahmen fertigungstechnischer Möglichkeiten
und/oder im Rahmen, insbesondere für einen ordnungsgemäßen Betrieb, zulässiger Toleranzen
exakte, Einstellung verstanden werden, wobei eine aktuelle Soll-Luftzahlkenngröße
einer tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße entspricht. Alternativ ist jedoch auch
denkbar, auf eine Feinanpassung oder eine Grobanpassung zu verzichten. Insbesondere
in letzterem Fall ist denkbar, eine Anpassungseinheit vollständig separat von einer
Heizgerätevorrichtung auszubilden, wie beispielsweise als externes Wartungsgerät oder
dergleichen.
[0034] Zur Grobanpassung der Kennlinie 14 sind in der Speichereinheit 20 der Steuer- und/oder
Regeleinheit 12 zumindest zwei Referenz-Kennlinien 22, 24 hinterlegt (vgl. Figur 5).
Die Referenz-Kennlinien 22, 24 entsprechen dabei jeweils einer Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinie
für unterschiedliche Betriebsdauern T der Heizgerätevorrichtung 32. Die Referenz-Kennlinien
22, 24 sind im vorliegenden Fall mittels einer Simulation ermittelt und bereits bei
der Herstellung des Heizgerätesystems 10 und/oder der Heizgerätevorrichtung 32 in
der Speichereinheit 20 hinterlegt. Die Referenz-Kennlinien 22, 24 definieren Referenz-Soll-Luftzahlkenngrößen
I
λR und entsprechen zumindest im Wesentlichen tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngrößen zumindest
für die jeweilige Betriebsdauer T. Die Anpassungseinheit 16, insbesondere die Steuereinheit
60 der Anpassungseinheit 16, ist dazu vorgesehen, insbesondere bei einer Veranlassung
durch die Detektionseinheit 26 und/oder in regelmäßigen zeitlichen Abständen, die
Kennlinie 14 unter Verwendung der Referenz-Kennlinien 22, 24 anzupassen. Dabei ist
die Anpassungseinheit 16, insbesondere die Steuereinheit 60 der Anpassungseinheit
16, dazu vorgesehen, die Kennlinie 14, insbesondere abhängig von einer Betriebsdauer
T und/oder den hinterlegten Referenz-Kennlinien 22, 24, direkt und/oder mittels einer
Interpolation und/oder Extrapolation zwischen den Referenz-Kennlinien 22, 24 anzupassen.
Alternativ ist auch denkbar, Referenz-Kennlinien in einer von einer Speichereinheit
einer Steuer- und/oder Regeleinheit abweichenden weiteren Speichereinheit zu hinterlegen.
Zudem ist denkbar, Referenz-Kennlinien in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren
und/oder nach einer gewissen Betriebsdauer und/oder bei einer Wartung in einer Speichereinheit
eines Heizgerätesystems zu hinterlegen. Auch könnte eine andere Anzahl an Referenz-Kennlinien
in einer Speichereinheit hinterlegt sein, wie beispielsweise zumindest drei, zumindest
vier und/oder zumindest sechs Referenz-Kennlinien.
[0035] Figur 5 zeigt beispielhaft die Referenz-Kennlinien 22, 24, insbesondere für den Einsatz
von Erdgas. Die Referenz-Kennlinien 22, 24 entsprechen dabei jeweils einer Kennlinie
für die Soll-Luftzahl λ von 1,3. Alternativ ist jedoch auch denkbar, eine Kennlinie
für eine andere Luftzahl, wie beispielsweise die Luftzahl 1,0 und/oder eine beliebige
andere Luftzahl zu verwenden. Zudem ist denkbar, als Brennstoff Flüssiggas zu verwenden,
wodurch sich ein Verlauf der Kennlinien ändert. Auf einer Ordinatenachse 62 ist Referenz-Soll-Luftzahlkenngröße
I
λR in µA dargestellt. Auf einer Abszissenachse 64 ist die Heizleistung P in % dargestellt.
Eine Kurve 66 zeigt einen beispielhaften Verlauf einer ersten Referenz-Kennlinie 22
der Referenz-Kennlinien 22, 24. Die erste Referenz-Kennlinie 22 und/oder die Kurve
66 entspricht einer ursprünglich und insbesondere bei einer Herstellung der Heizgerätevorrichtung
32 in der Speichereinheit 20 hinterlegten Kennlinie. Demnach entspricht die erste
Referenz-Kennlinie 22 im vorliegenden Fall der Kennlinie 14. Eine Kurve 68 zeigt einen
beispielhaften Verlauf einer zweiten Referenz-Kennlinie 24 der Referenz-Kennlinien
22, 24. Die zweite Referenz-Kennlinie 24 und/oder die Kurve 68 entspricht einer simulierten
Kennlinie für eine Betriebsdauer T der Heizgerätevorrichtung 32 von 1145 Stunden.
[0036] Darüber hinaus ist die Anpassungseinheit 16 in einem Wartungsbetriebszustand zu einer
Feinanpassung der Kennlinie 14 vorgesehen. Dabei ist die Anpassungseinheit 16 dazu
vorgesehen, für zumindest zwei unterschiedliche Heizleistungen P jeweils eine Verbrennungskenngröße
zu ermitteln. Im vorliegenden Fall ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, für
zumindest sechs unterschiedliche Heizleistungen P jeweils eine Verbrennungskenngröße
zu ermitteln. Die Verbrennungskenngröße entspricht im vorliegenden Fall einem Kohlenstoffdioxid-Gehalt,
insbesondere einem CO
2-Gehalt, des Verbrennungsgases, insbesondere des Abgases, der Heizflamme 44. Hierzu
umfasst die Anpassungseinheit 16 eine Kalibrierungseinheit 70. Die Kalibrierungseinheit
70 ist separat von der Heizgerätevorrichtung 32 ausgebildet. Die Kalibrierungseinheit
70 entspricht dabei einem externen und insbesondere portablen Wartungsgerät. Die Kalibrierungseinheit
70 weist eine Wirkverbindung mit der Steuereinheit 60 der Anpassungseinheit 16 auf.
Die Kalibrierungseinheit 70 weist eine Wirkverbindung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit
12 auf. Im vorliegenden Fall weisen die Kalibrierungseinheit 70 und die Steuer- und/oder
Regeleinheit 12 zur Kommunikation jeweils zumindest eine Verbindungsschnittstelle
auf. Eine Kommunikation zwischen der Kalibrierungseinheit 70 und der Steuer- und/oder
Regeleinheit 12 erfolgt insbesondere kabelgebunden und/oder vorteilhaft drahtlos.
Die Kalibrierungseinheit 70 ist zur Ermittlung der Verbrennungskenngröße vorgesehen.
Dazu wird die Kalibrierungseinheit 70 zumindest in dem Wartungsbetriebszustand und
insbesondere im vorliegenden Fall temporär, vorteilhaft von einem Service-Mitarbeiter,
in dem Verbrennungsgas angeordnet und/oder in das Verbrennungsgas eingebracht.
[0037] Die Anpassungseinheit 16 ist dabei dazu vorgesehen, die, insbesondere durch die Kalibrierungseinheit
70 ermittelte, Verbrennungskenngröße auf eine Soll-Verbrennungskenngröße E
C einzustellen. Im vorliegenden Fall ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen,
die Verbrennungskenngröße separat und insbesondere für mehrere, im vorliegenden Fall
insbesondere sechs, Heizleistungen P einzeln auf die Soll-Verbrennungskenngröße Ec
einzustellen. Zudem ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, die Verbrennungskenngröße
zumindest im Wesentlichen automatisch und/oder automatisiert auf die Soll-Verbrennungskenngröße
Ec einzustellen. Dazu umfasst die Kalibrierungseinheit 70 zumindest eine weitere Speichereinheit
72, in welcher eine weitere Kennlinie 18 hinterlegt ist (vgl. Figur 6). Die weitere
Kennlinie 18 entspricht einer Heizleistung-Verbrennungskenngröße-Kennlinie.
[0038] In einem eingestellten Betriebszustand, insbesondere in einem Betriebszustand in
welchem die Verbrennungskenngröße der Soll-Verbrennungskenngröße E
C entspricht, ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, eine tatsächliche Soll-Luftzahlkenngröße,
insbesondere mittels des Sensors 46, für die entsprechende Heizleistung P zu ermitteln.
Anschließend ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, die Kennlinie 14 mittels
der tatsächlichen Soll-Luftzahlkenngröße anzupassen. Daraufhin ist die Anpassungseinheit
16 dazu vorgesehen, den Vorgang für die weiteren Heizleistungen P zu wiederholen.
Die Anpassungseinheit 16 ist dabei dazu vorgesehen, die Soll-Luftzahlkenngrößen I
λ, insbesondere die aktuellen Soll-Luftzahlkenngrößen, der Kennlinie 14 direkt und/oder
mittels einer Interpolation und/oder Extrapolation zwischen den ermittelten tatsächlichen
Soll-Luftzahlkenngrößen zu ersetzen. Alternativ ist jedoch auch denkbar, eine Kalibrierungseinheit
in eine Heizgerätevorrichtung zu integrieren. Ferner könnte eine Verbrennungskenngröße
grundsätzlich auch einem Sauerstoff-Gehalt und/oder einem Schadstoffausstoß eines
Verbrennungsgases entsprechen. Auch ist denkbar, dass eine Anpassungseinheit und/oder
eine Kalibrierungseinheit eine Betätigungseinheit zur manuellen Einstellung von Verbrennungskenngrößen
auf Soll-Verbrennungskenngrößen aufweisen könnte. Ferner könnte eine weitere Kennlinie
auch in einer von einer weiteren Speichereinheit einer Kalibrierungseinheit abweichenden
Speichereinheit hinterlegt sein, wie beispielsweise einer Speichereinheit einer Steuer-
und/oder Regeleinheit.
[0039] Figur 6 zeigt beispielhaft einen Verlauf der weiteren Kennlinie 18. Auf einer Ordinatenachse
74 ist die Soll-Verbrennungskenngröße Ec in Vol % dargestellt. Die Soll-Verbrennungskenngröße
Ec entspricht dabei einem ersten weiteren Kennlinienwert der weiteren Kennlinie 18.
Auf einer Abszissenachse 76 ist die Heizleistung P in % dargestellt. Die Heizleistung
P entspricht dabei einem zweiten weiteren Kennlinienwert der weiteren Kennlinie 18.
Eine Kurve 78 zeigt einen beispielhaften Verlauf der weiteren Kennlinie 18. Im vorliegenden
Fall ist demnach die Soll-Verbrennungskenngröße Ec über die Heizleistung P abgebildet.
Wie Figur 6 zeigt, variiert die Soll-Verbrennungskenngröße Ec mit der Heizleistung
P, insbesondere für Heizleistungen P oberhalb von 70 %. Die Anpassungseinheit 16 ist
dazu vorgesehen, in dem Wartungsbetriebszustand abhängig von einer angeforderten Heizleistung
P eine zugehörige Soll-Verbrennungskenngröße Ec aus der weiteren Kennlinie 18 zu entnehmen
und/oder abzulesen und die Verbrennungskenngröße auf diese Soll-Verbrennungskenngröße
Ec einzustellen. Anschließend ist die Anpassungseinheit 16 dazu vorgesehen, die tatsächliche
Soll-Luftzahlkenngröße zu ermitteln und die aktuelle Soll-Luftzahlkenngröße der Kennlinie
14 durch die ermittelte tatsächliche Soll-Luftzahlkenngröße zu ersetzen.
[0040] Figur 7 zeigt ferner beispielhaft einen Zusammenhang zwischen der Soll-Verbrennungskenngröße
Ec und der Luftzahl und/oder der Soll-Luftzahl λ. Auf einer Ordinatenachse 86 ist
die Luftzahl und/oder die Soll-Luftzahl λ dargestellt. Auf einer Abszissenachse 88
ist die Soll-Verbrennungskenngröße Ec in Vol % dargestellt. Eine Kurve 90 zeigt einen
beispielhaften Verlauf der Soll-Verbrennungskenngröße E
C in Abhängigkeit von der Luftzahl und/oder der Soll-Luftzahl λ.
[0041] Alternativ oder zusätzlich könnte eine Verbrennungskenngröße auch einem Sauerstoff-Gehalt,
insbesondere einem O
2-Gehalt, des Verbrennungsgases, insbesondere des Abgases, der Heizflamme 44 entsprechen.
Die Figuren 8 und 9 zeigen, analog zu den Figuren 6 und 7, beispielhaft einen Verlauf
der Soll-Verbrennungskenngröße E
C für die Verwendung von einem Sauerstoff-Gehalt, insbesondere einem O
2-Gehalt, als Verbrennungskenngröße.
[0042] Figur 8 zeigt beispielhaft einen Verlauf einer zu der weiteren Kennlinie 18 alternativen
oder zusätzlichen Kennlinie. Auf einer Ordinatenachse 92 ist die Soll-Verbrennungskenngröße
Ec in Vol % dargestellt. Auf einer Abszissenachse 94 ist die Heizleistung P in % dargestellt.
Eine Kurve 96 zeigt einen beispielhaften Verlauf der zu der weiteren Kennlinie 18
alternativen oder zusätzlichen Kennlinie.
[0043] Figur 9 zeigt ferner beispielhaft einen Zusammenhang zwischen der Soll-Verbrennungskenngröße
Ec gemäß Figur 8 und der Luftzahl und/oder der Soll-Luftzahl λ. Auf einer Ordinatenachse
98 ist die Luftzahl und/oder die Soll-Luftzahl λ dargestellt. Auf einer Abszissenachse
100 ist die Soll-Verbrennungskenngröße Ec in Vol % dargestellt. Eine Kurve 102 zeigt
einen beispielhaften Verlauf der Soll-Verbrennungskenngröße Ec in Abhängigkeit von
der Luftzahl und/oder der Soll-Luftzahl λ.
1. Heizgerätesystem (10), insbesondere Gas- und/oder Ölbrennersystem, mit einer Steuer-
und/oder Regeleinheit (12), welche dazu vorgesehen ist, eine Luftzahlkenngröße einer
Verbrennung unter Verwendung zumindest einer Kennlinie (14) auf eine Soll-Luftzahlkenngröße
(Iλ) einzustellen, und mit zumindest einer Anpassungseinheit (16), welche dazu vorgesehen
ist, in zumindest einem Betriebszustand die Kennlinie (14) anzupassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassungseinheit (16) dazu vorgesehen ist, zur Anpassung der Kennlinie (14)
zumindest zwei unterschiedliche Heizleistungen (P) zu berücksichtigen.
2. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennlinie (14) einer Heizleistung-Luftzahlkenngröße-Kennlinie entspricht.
3. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzahlkenngröße einem Ionisationssignal der Verbrennung entspricht.
4. Heizgerätesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassungseinheit (16) dazu vorgesehen ist, in dem Betriebszustand zur Anpassung
der Kennlinie (14) jeweils zumindest eine Verbrennungskenngröße für die zumindest
zwei unterschiedlichen Heizleistungen (P) zu ermitteln.
5. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungskenngröße einem Sauerstoff-Gehalt und/oder einem Kohlenstoffdioxid-Gehalt
eines Verbrennungsgases der Verbrennung entspricht.
6. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassungseinheit (16) dazu vorgesehen ist, die Verbrennungskenngröße unter Verwendung
einer weiteren Kennlinie (18) auf eine Soll-Verbrennungskenngröße (Ec) einzustellen und in einem eingestellten Zustand der Verbrennungskenngröße die Kennlinie
(14) anzupassen.
7. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Kennlinie (18) einer Heizleistung-Verbrennungskenngröße-Kennlinie entspricht.
8. Heizgerätesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Speichereinheit (20), in welcher zumindest zwei Referenz-Kennlinien
(22, 24) für unterschiedliche Betriebsdauern (T) hinterlegt sind, wobei die Anpassungseinheit
(16) dazu vorgesehen ist, in dem Betriebszustand die Kennlinie (14) unter Verwendung
der Referenz-Kennlinien (22, 24) anzupassen.
9. Heizgerätesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Detektionseinheit (26), welche dazu vorgesehen ist, zumindest eine
Einstellkenngröße zu überwachen und bei einer Abweichung (Δ) der Einstellkenngröße
von einer Referenz-Einstellkenngröße, welche größer ist als ein Grenzwert, eine Anpassung
der Kennlinie (14) zu veranlassen.
10. Heizgerätesystem (10) nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch zumindest einen Dosierer (30) für Brennstoff, wobei die Einstellkenngröße einer Betriebsstellung
des Dosierers (30) für Brennstoff entspricht.
11. Verfahren mit einem Heizgerätesystem (10), nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei eine Luftzahlkenngröße einer Verbrennung unter Verwendung einer Kennlinie (14)
auf eine Soll-Luftzahlkenngröße (Iλ) eingestellt wird und die Kennlinie (14) in zumindest einem Betriebszustand unter
Berücksichtigung von zumindest zwei unterschiedlichen Heizleistungen (P) angepasst
wird.