[0001] Die Erfindung betrifft ein Diopter für eine Schusswaffe, insbesondere eine Sportschusswaffe,
mit einem an der Schusswaffe befestigbaren Rahmen, einer optischen Einheit mit einer
Durchblicköffnung und mit einer Stellvorrichtung zum horizontalen und vertikalen Bewegen
der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen.
[0002] Ein Diopter ist die rückwärtige, dem Schützen nähere Visiereinrichtung einer Waffe,
deren Durchblicköffnung den Blick auf die vordere Visiereinrichtung freigibt.
[0003] Ein Diopter ist zum Beispiel aus der Patentanmeldung
DE 3 132 387 A1 bekannt. Das horizontale und vertikale Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung
relativ zu dem Rahmen oder zu der Schusswaffe erfolgt bei bekannten Dioptern mit einem
Kreuzschlitten. Zum Betätigen des Kreuzschlittens sind zwei Betätigungselemente vorgesehen,
jeweils eines zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit.
[0004] Die beiden Betätigungselemente sind an zwei unterschiedlichen Seiten des Diopters
angeordnet. Das Bedienen der beiden Betätigungselemente durch den Schützen ist damit
wenig praktisch, insbesondere beim Liegendschießen besteht die Gefahr, dass der Schütze
seine eingenommene Stellung durch das Bedienen der beiden Betätigungselemente verliert.
[0005] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Diopter zu schaffen, bei
dem die Position der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung besser zu verstellen
ist, insbesondere beim Liegendschießen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Diopter gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0007] Das Diopter für eine Schusswaffe, insbesondere eine Sportschusswaffe, umfasst einen
an der Schusswaffe befestigbaren Rahmen, eine optische Einheit mit einer Durchblicköffnung
und eine Stellvorrichtung zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit
mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen. Die Stellvorrichtung weist einen
ersten Kulissenstein und einen zweiten Kulissenstein mit einem keilförmigen Fortsatz
auf, die entlang einer gemeinsamen Achse angeordnet sind, wobei der erste Kulissenstein
und der zweite Kulissenstein über eine Betätigungsvorrichtung wahlweise (i) relativ
zueinander entlang der gemeinsamen Achse bewegbar sind, so dass sich der Abstand zwischen
dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, wodurch die optische
Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe vertikal
bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse bewegbar sind, ohne
dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein
wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ
zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe horizontal bewegbar ist.
[0008] Dem entsprechend bewegen sich bei der im Vorstehenden beschriebenen Alternative (i)
der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein aufeinander zu oder voneinander
weg. Vorzugsweise ist das Diopter so ausgebildet, dass bei dieser Alternative (i)
nur einer der beiden Kulissensteine bewegt wird, zum Beispiel der zweite Kulissenstein.
Bei der im Vorstehenden beschriebenen Alternative (ii) ist das Diopter derart ausgebildet,
dass der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein (gemeinsam und / oder gleichzeitig)
in dieselbe Richtung bewegbar sind.
[0009] Die Termini "horizontales Bewegen" und "vertikales Bewegen" der optischen Einheit
mit der Durchblicköffnung beziehen sich in dem gesamten Schriftstück auf die vom Schützen
angelegte Schusswaffe. "Horizontales Bewegen" bedeutet somit insbesondere das Bewegen
der optischen Einheit nach Links oder Rechts in Bezug auf die Schusswaffe oder eine
Längsachse der Schusswaffe; "Vertikales Bewegen" bedeutet somit insbesondere das Bewegen
der optischen Einheit nach oben oder unten in Bezug auf die Schusswaffe oder deren
Längsachse.
[0010] Die optische Einheit des Diopters umfasst zum Beispiel eine Platte mit einer Durchblicköffnung
oder ein würfel- oder quaderförmiges Element mit einer Durchblicköffnung. Die optische
Einheit ist insbesondere lösbar oder austauschbar mit dem ersten Kulissenstein und
/ oder dem Rahmen und / oder einem anderen Bauteil des Diopters verbindbar.
[0011] Der Rahmen des Diopters ist ein- oder mehrteilig aufgebaut. Vorzugsweise umfasst
der Rahmen einen Grundkörper und einen Deckel. Vorzugsweise sind in dem Grundkörper
der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein gelagert oder aufgenommen. Vorzugsweise
sind in dem Grundkörper eine im Weiteren noch im Detail beschriebene erste Welle,
die mit dem ersten Kulissenstein operativ verbunden ist, und eine zweite Welle, die
mit dem zweiten Kulissenstein operativ verbunden ist, aufgenommen oder gelagert. Vorzugsweise
ist an dem Rahmen, insbesondere an dem Grundkörper, zumindest ein Teil einer Kupplungsvorrichtung
zur lösbaren Verbindung des Diopters mit der Schusswaffe vorgesehen. Vorzugsweise
weist der Rahmen eine im Wesentlichen viereckige, quadratische oder rechteckige, Außenform
auf.
[0012] Der Rahmen, insbesondere dessen Grundkörper, ist vorzugsweise als Führung oder Kulisse
für den ersten Kulissenstein und den zweiten Kulissenstein ausgebildet. Der Rahmen,
insbesondere dessen Grundkörper, ist vorzugsweise auch als Führung oder Halterung
für eine im Folgenden noch im Detail beschriebene schiefe Ebene oder ein Bauteil mit
dieser schiefen Ebene, die an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins
anliegt und daran gleiten kann, ausgebildet.
[0013] Vorzugsweise ist eine mit der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung verbindbare
oder verbundene schiefe Ebene vorgesehen, die an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten
Kulissensteins bzw. an einer schiefen Fläche des keilförmigen Fortsatzes anliegt oder
diese(n) kontaktiert. Wahlweise ist die schiefe Ebene als Teil der optischen Einheit
mit der Durchblicköffnung ausgebildet oder an einem separaten Bauteil vorgesehen,
das mit der optischen Einheit verbindbar oder verbunden ist. Der keilförmige Fortsatz
des zweiten Kulissensteins bzw. dessen schiefe Fläche sind insbesondere schräg oder
gewinkelt zur gemeinsamen Achse angeordnet.
[0014] Bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins und des zweiten Kulissensteins relativ
zueinander entlang der gemeinsamen Achse, bei der sich der Abstand zwischen dem ersten
Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, gleitet die schiefe Ebene (gleichzeitig)
an dem keilförmigen Fortsatz oder an der schiefen Fläche des keilförmigen Fortsatzes,
wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen vertikal
bewegbar ist.
[0015] Vorzugsweise bewegt sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung nach oben,
d.h. von der Schusswaffe weg, wenn der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein
sich einander nähern. Insbesondere gleitet die schiefe Ebene dabei an dem keilförmigen
Fortsatz des zweiten Kulissensteins nach oben oder von dem Grundkörper des Rahmens
oder von der Schusswaffe weg.
[0016] Vorzugsweise bewegt sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung nach unten,
d.h. in Richtung der Schusswaffe, wenn der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein
sich voneinander entfernen. Insbesondere gleitet die schiefe Ebene dabei an dem keilförmigen
Fortsatz des zweiten Kulissensteins nach unten oder in Richtung des Grundkörpers des
Rahmens oder in Richtung der Schusswaffe.
[0017] Werden der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein gemeinsam entlang der
gemeinsamen Achse bewegt, ohne dass sich der Abstand zwischen den beiden Kulissensteinen
im Wesentlichen ändert, so gleitet die schiefe Ebene nicht an dem keilförmigen Fortsatz
des zweiten Kulissensteins, so dass sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung
relativ zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe vertikal nicht bewegt.
[0018] Vorzugsweise ist die optische Einheit mit der Durchblicköffnung mit dem ersten Kulissenstein
derart verbunden, dass die optische Einheit mit der Durchblicköffnung und der erste
Kulissenstein vertikal relativ zueinander beweglich sind, so dass die optische Einheit
mit der Durchblicköffnung vertikal frei bewegbar ist, und horizontal, bei einer Bewegung
des ersten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse, gemeinsam ohne Relativbewegung
zueinander bewegbar sind. Der erste Kulissenstein nimmt die optische Einheit mit der
Durchblicköffnung somit bei einer horizontalen Bewegung entlang der gemeinsamen Achse
mit.
[0019] Vorzugsweise ist die optische Einheit mit der Durchblicköffnung mit dem ersten Kulissenstein
über zumindest einen, bevorzugt mehrere, zum Beispiel zwei, Führungsstift(e) verbunden,
der/die in einer mit der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung verbundenen Bohrung
aufgenommen ist/sind. Die Bohrung ist entweder an der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung
vorgesehen oder an einem mit der optischen Einheit verbindbaren Bauteil, das insbesondere
die optische Einheit mit dem ersten Kulissenstein verbindet.
[0020] Vorzugsweise sind eine erste Welle, die mit dem ersten Kulissenstein operativ verbunden
ist, um den ersten Kulissenstein entlang der gemeinsamen Achse zu bewegen, und eine
zweite Welle, die mit dem zweiten Kulissenstein mit dem keilförmigen Fortsatz operativ
verbunden ist, um den zweiten Kulissenstein entlang der gemeinsamen Achse zu bewegen,
vorgesehen.
[0021] Vorzugsweise umfasst der erste Kulissenstein eine Bohrung, in der die erste Welle
aufgenommen ist. Vorzugsweise ist auch die zweite Welle in der Bohrung des ersten
Kulissensteins aufgenommen und/oder durchsetzt den ersten Kulissenstein.
[0022] Vorzugsweise sind die erste Welle und die zweite Welle konzentrisch angeordnet, insbesondere
konzentrisch zur gemeinsamen Achse. Vorzugsweise ist die erste Welle als Hohlwelle
ausgebildet, in der die zweite Welle beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist.
Vorzugsweise ist die erste Welle kürzer als die zweite Welle. Vorzugsweise endet die
erste Welle in dem ersten Kulissenstein oder vordem zweiten Kulissenstein.
[0023] Vorzugsweise sind die erste Welle und die zweite Welle relativ zu dem Rahmen drehbar.
Vorzugsweise ist in dem Rahmen, insbesondere in dessen Grundkörper, zumindest ein
Lagerelement vorgesehen, das die erste und zweite Welle relativ zu dem Rahmen drehbar
lagert. Vorzugsweise sind zwei Lagerelement zur drehbaren Lagerung der beiden Wellen
an gegenüberliegenden Seiten des Rahmens vorgesehen. Vorzugsweise ist das zumindest
eine Lagerelement als Gleitlager oder als Wälzlager ausgebildet.
[0024] Vorzugsweise sind die erste Welle und der erste Kulissenstein über eine erste Gewindeverbindung
miteinander verbunden. Vorzugsweise weist die Bohrung des ersten Kulissensteins ein
(Innen-)Gewinde und die erste Welle ein (Außen-)Gewinde auf, die miteinander in Eingriff
stehen. Vorzugsweise ist die erste Gewindeverbindung derart ausgebildet, dass eine
Drehung der ersten Welle über die erste Gewindeverbindung bzw. über das (Innen-)Gewinde
und (Außen-)Gewinde eine, insbesondere lineare, Bewegung des ersten Kulissensteins
entlang der gemeinsamen Achse bewirkt.
[0025] Vorzugsweise umfasst der zweite Kulissenstein eine Bohrung, in der die zweite Welle
aufgenommen ist. Vorzugsweise ist in der Bohrung des zweiten Kulissensteins nur die
zweite Welle aufgenommen, nicht aber die erste Welle. Vorzugsweise haben die Bohrung
des ersten und des zweiten Kulissensteins denselben Innendurchmesser.
[0026] Vorzugsweise sind die zweite Welle und der zweite Kulissenstein über eine zweite
Gewindeverbindung miteinander verbunden. Vorzugsweise weist die Bohrung des zweiten
Kulissensteins ein (Innen-)Gewinde und die zweite Welle ein (Außen-)Gewinde auf, die
miteinander in Eingriff stehen. Vorzugsweise ist die zweite Gewindeverbindung derart
ausgebildet, dass eine Drehung der zweiten Welle über die zweite Gewindeverbindung
bzw. über das (Innen-)Gewinde und (Außen-)Gewinde eine, insbesondere lineare, Bewegung
des zweiten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse bewirkt.
[0027] Vorzugsweise sind der Außendurchmesser der ersten Welle im Bereich des Außengewindes
und der Außendurchmesser der zweiten Welle im Bereich des Außengewindes gleich. Vorzugsweise
sind die erste Gewindeverbindung und die zweite Gewindeverbindung ident ausgebildet
und/oder weisen idente Gewindeparameter auf, zum Beispiel eine idente Gewindesteigung.
Damit wird in vorteilhafter Weise eine gleichförmige oder gleichartige Bewegung der
beiden Kulissensteine erzielt.
[0028] Vorzugsweise umfasst das Diopter zumindest eine, vorzugsweise mehrere, zum Beispiel
zwei, Führungsstange(n) zum Führen des ersten Kulissensteins und des zweiten Kulissensteins
in dem Rahmen oder entlang der gemeinsamen Achse. Vorzugsweise durchsetzt die zumindest
eine Führungsstange den Rahmen und / oder ist unbeweglich mit dem Rahmen verbunden.
Vorzugsweise ist die zumindest eine Führungsstange parallel zu der gemeinsamen Achse
und / oder zu der ersten Welle und / oder zu der zweiten Welle angeordnet. Vorzugsweise
führt die zumindest eine Führungsstange den ersten Kulissenstein und den zweiten Kulissenstein.
[0029] Vorzugsweise weisen der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein jeweils
zumindest eine Bohrung auf, in welcher die zumindest eine Führungsstange aufgenommen
ist. Vorzugsweise weisen der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein jeweils
zwei Bohrungen auf, in welchen jeweils eine Führungsstange aufgenommen ist. Vorzugsweise
sind die erste Welle und die zweite Welle und / oder die gemeinsame Achse zwischen
den zwei Führungsstangen angeordnet.
[0030] Vorzugsweise bewirkte eine Bewegung des ersten Kulissensteins und / oder des zweiten
Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse eine entsprechende Bewegung des ersten
Kulissensteins und / oder des zweiten Kulissensteins entlang der zumindest eine Führungsstange.
[0031] Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein
zumindest ein Federelement vorgesehen, zum Beispiel zumindest eine Spiralfeder, das
die beiden Kulissensteine auseinander drückt, um damit das Spiel der ersten und zweiten
Gewindeverbindung auszugleichen. Vorzugsweise wirkt die Federkraft des zumindest einen
Federelements parallel zu der zumindest einen Führungsstange und / oder zu der ersten
Welle und / oder zu der zweiten Welle und / oder zu der gemeinsamen Achse. Vorzugsweise
ist das Federelement in einer Bohrung des ersten Kulissensteins und / oder des zweiten
Kulissensteins angeordnet.
[0032] Vorzugsweise weist die Betätigungsvorrichtung des Diopters ein erstes Betätigungselement,
das mit der ersten Welle verbunden ist, und ein zweites Betätigungselement, das mit
der zweiten Welle verbunden ist, auf. Das erste Betätigungselement und das zweite
Betätigungselement sind wahlweise betätigbar, um die optische Einheit mit der Durchblicköffnung
wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen. Das erste Betätigungselement und das
zweite Betätigungselement sind insbesondere hintereinander oder konzentrisch zu einer
Achse, insbesondere zu der gemeinsamen Achse, angeordnet.
[0033] Das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement sind zum Beispiel
als Drehknöpfe ausgebildet, insbesondere als zylindrische Drehknöpfe, vorzugsweise
mit einer Rändelung der Mantelfläche.
[0034] Vorzugsweise sind das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement
an einer Außenseite des Rahmens angeordnet, insbesondere an der gleichen Außenseite.
Vorzugsweise kontaktiert zumindest eines der beiden Betätigungselemente die Außenseite
des Rahmens.
[0035] Vorzugsweise ist an dem ersten Betätigungselement und an dem zweiten Betätigungselement
eine selektive Mitnahmevorrichtung vorgesehen, die derart ausgebildet ist, dass eine
Betätigung, zum Beispiel Drehung, des ersten Betätigungselements eine Mitnahme und
somit gleichzeitige Betätigung oder Drehung des zweiten Betätigungselements bewirkt,
jedoch eine Betätigung des zweiten Betätigungselements keine Mitnahme und keine Betätigung
des ersten Betätigungselements bewirkt.
[0036] Somit bewirkt eine Betätigung des ersten Betätigungselements aufgrund der Mitnahme
des zweiten Betätigungselements durch die selektive Mitnahmevorrichtung eine Drehung
der ersten Welle und der zweiten Welle und damit eine Bewegung beider Kulissensteine
entlang der gemeinsamen Achse, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein
und dem zweiten Kulissenstein wesentlich ändert, d.h. die beiden Kulissensteine bewegen
sich in die gleiche Richtung, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung
relativ zu dem Rahmen horizontal bewegbar ist. Die gleichförmige und gleichgerichtete
Bewegung der beiden Kulissensteine wird insbesondere auch durch die idente Bauweise
der ersten Gewindeverbindung und der zweiten Gewindeverbindung bewirkt, so wie dies
im Vorstehenden bereits beschrieben wurde.
[0037] Des Weiteren bewirkt eine Betätigung des zweiten Betätigungselements eine ausschließliche
Drehung der zweiten Welle (da aufgrund der selektiven Mitnahmevorrichtung das erste
Betätigungselement still steht) und damit eine ausschließliche Bewegung des zweiten
Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse, so dass sich der Abstand zwischen dem
ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, d.h. die beiden Kulissensteine
bewegen sich aufeinander zu oder voneinander weg, wodurch die optische Einheit mit
der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen vertikal bewegbar ist.
[0038] Vorzugsweise ist jeweils ein Teil der selektiven Mitnahmevorrichtung an dem ersten
Betätigungselement und an dem zweiten Betätigungselement angeordnet. Vorzugsweise
ist ein Teil der selektiven Mitnahmevorrichtung an dem Rahmen vorgesehen. Vorzugsweise
ist die selektive Mitnahmevorrichtung an jeweils einer Fläche des ersten Betätigungselements
und des zweiten Betätigungselements, die einander gegenüberstehen und / oder an denen
sich die beiden Betätigungselemente kontaktieren, vorgesehen. Vorzugsweise umfasst
die selektive Mitnahmevorrichtung zumindest eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung.
Vorzugsweise ist an einem der beiden Betätigungselemente, zum Beispiel dem ersten
Betätigungselement, zumindest ein Rastkörper und an dem anderen der beiden Betätigungselemente,
zum Beispiel dem zweiten Betätigungselement, zumindest eine Aufnahme für den zumindest
einen Rastkörper vorgesehen. Vorzugsweise ist der zumindest eine Rastkörper in einer
Bohrung des (ersten) Betätigungselements befestigt. Vorzugsweise ist die selektive
Mitnahmevorrichtung derart ausgebildet, dass sie bei einer Betätigung des zweiten
Betätigungselements eine schritt- oder stufenweise Bewegung des zweiten Betätigungselements
relativ zu dem ersten Betätigungselement bewirkt.
[0039] Vorzugsweise umfasst die selektive Mitnahmevorrichtung zumindest eine Kugelrastvorrichtung.
Demgemäß ist der zumindest eine Rastkörper als kugeliges, balliges, ovales oder halbkugeliges
Element ausgebildet.
[0040] Vorzugsweise durchsetzt die zweite Welle das erste Betätigungselement. Vorzugsweise
ist in dem ersten Betätigungselement ein Lagerelement vorgesehen, das die zweite Welle
(und insbesondere auch das damit verbundene zweite Betätigungselement) relativ zu
dem ersten Betätigungselement drehbar lagert. Das Lagerelement umfasst zum Beispiel
ein Gleitlager oder ein Wälzlager, das in einer Aufnahme des ersten Betätigungselements
angeordnet ist.
[0041] Vorzugsweise erstreckt sich die zweite Welle von dem zweiten Betätigungselement durch
den Rahmen und endet in einem Flansch, der an einer Außenseite des Rahmens lagert,
die der Außenseite des Rahmens, an welcher das erste Betätigungselement und das zweite
Betätigungselement angeordnet sind, gegenüber liegt. Vorzugsweise dient der Flansch
als Widerlager für die zweite Welle und / oder das zweite Betätigungselement. Vorzugsweise
ist in dem Rahmen, insbesondere in dessen Grundkörper, an zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Bohrung vorgesehen, durch welche sich die zweite Welle erstreckt.
Vorzugsweise ist in einer dieser beiden Bohrungen auch die erste Welle angeordnet.
[0042] Vorzugsweise sind zumindest der erste Kulissenstein und der zweiten Kulissenstein
in dem Rahmen angeordnet. Besonders bevorzugt ist jedoch zumindest eines der folgenden
Bauteile des Diopters zusätzlich in dem Rahmen angeordnet: die erste Welle, die zweite
Welle, die zumindest eine Führungsstange, das zumindest eine Federelement zwischen
dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein, zumindest ein Teil der optischen
Einheit mit der Durchblicköffnung, der zumindest eine Führungsstift, der den ersten
Kulissenstein mit der optischen Einheit verbindet.
[0043] Vorzugsweise ist eine zusätzliche vertikale Stellvorrichtung zum ausschließlich vertikalen
Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder
zu der Schusswaffe vorgesehen. Diese zusätzliche vertikale Stellvorrichtung umfasst
zum Beispiel eine Halterung, in der die optische Einheit des Diopters vertikal bewegbar
ist. Vorzugsweise umfasst die Halterung mehrere Arme, zwischen denen die optische
Einheit angeordnet und vertikal bewegbar ist. Vorzugsweise fixiert eine Befestigungsvorrichtung,
die an den Armen der Halterung, insbesondere an deren Innenseite, und an der optischen
Einheit, insbesondere an deren Außenseite, welche die Innenseite der Arme kontaktiert,
vorgesehen ist die optische Einheit in einer ausgewählten vertikalen Position. Die
Befestigungsvorrichtung ist zum Beispiel als formschlüssige Vorrichtung, zum Beispiel
als Rastvorrichtung, oder als kraft- oder reibschlüssige Vorrichtung, zum Beispiel
als Klemmvorrichtung, ausgebildet.
[0044] Die Halterung ist vorzugsweise mit dem ersten Kulissenstein so verbunden, wie dies
im Vorstehenden für die optische Einheit beschrieben ist. Die Halterung ist insbesondere
mit dem ersten Kulissenstein derart verbunden, dass sie vertikal relativ zueinander
beweglich sind und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins entlang
der gemeinsamen Achse, gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind.
[0045] Vorzugsweise ist zusätzlich eine horizontale Stellvorrichtung zum ausschließlich
horizontalen Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem
Rahmen oder zu der Schusswaffe vorgesehen. Vorzugsweise umfasst die zusätzliche horizontale
Stellvorrichtung die an dem Rahmen, insbesondere an dem Grundkörper, vorgesehene Kupplungsvorrichtung
zur lösbaren Verbindung des Diopters mit der Schusswaffe. Zum Beispiel weist die zusätzliche
horizontale Stellvorrichtung ein steckbares Klemmelement auf. Damit ist das gesamte
Diopter einschließlich der optischen Einheit relativ zur Schusswaffe horizontal bewegbar.
Alternativ ist es auch denkbar, dass die zusätzliche horizontale Stellvorrichtung
eine Halterung aufweist, in der die optische Einheit des Diopters horizontal (relativ
zu dem Rahmen) bewegbar ist. Die Halterung weist wiederum eine Befestigungsvorrichtung
auf, welche die optische Einheit in einer ausgewählten horizontalen Position fixiert.
[0046] Der erfindungsgemäße Diopter weist mehrere Vorteile auf:
Aufgrund der Anordnung und der Bewegbarkeit der beiden Kulissensteine entlang der
gemeinsamen Achse ist es möglich, das erste Betätigungselement und zweite Betätigungselement
an einer (gemeinsamen) Seite des Diopters anzuordnen, insbesondere an der für den
Schützen am besten zu erreichenden Seite des Diopters. Somit verringert sich die Gefahr,
dass der Schütze seine eingenommene Position durch das Bedienen der beiden Betätigungselemente
verliert, erheblich.
[0047] Der Aufbau des Diopters ist des Weiteren sehr kompakt und stabil. Insbesondere ist
die Höhe des Diopters sehr gering. Die Führung der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung
mittels der schiefen Ebene an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins
garantiert eine zuverlässige und stabile vertikale Bewegung und Stützung der optischen
Einheit. Die unterschiedlichen Größen oder Durchmesser der beiden Betätigungselemente
ermöglichen deren intuitives Bedienen ohne darauf blicken zu müssen.
[0048] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und Bezug
nehmend auf die beigefügten Zeichnungen erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Teil einer Schusswaffe, insbesondere einer Sportschusswaffe, mit
einem Diopter.
Fig. 2 zeigt einen horizontalen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Diopter.
Fig. 3 zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel eines
Diopters.
Fig. 4 zeigt einen weiteren, nach hinten in die Blattebene versetzten vertikalen Schnitt
durch den Diopter der Figur 3.
Fig. 5 zeigt eine Außenansicht des Diopters.
[0049] Die Figur 1 zeigt eine Sportschusswaffe 2 (nur ein Teil der Waffe ist dargestellt)
mit einem Schaft 2A, einem Lauf 2B, einem Griff 2C und einem Backenelement 2D. An
dem Schaft 2A ist mittels einer lösbaren Verbindungsvorrichtung 22 ein Diopter 1 mit
einer optischen Einheit 4 befestigt.
[0050] Im Folgenden wird der detaillierte Aufbau des Diopters 1 anhand der Figuren 2 - 5
beschrieben. Das Diopter 1 umfasst einen mittels der Verbindungsvorrichtung 22 an
der Schusswaffe 2 befestigbaren Rahmen 3, eine optische Einheit 4 mit einer Durchblicköffnung
5 und eine Stellvorrichtung 6 zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen
Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3.
[0051] Die Stellvorrichtung 6 weist einen ersten Kulissenstein 7 und einen zweiten Kulissenstein
8 mit einem keilförmigen Fortsatz 9 auf. Der keilförmige Fortsatz 9 umfasst eine schiefe
Fläche 9A, die gewinkelt oder schräg zur gemeinsamen Achse 10 angeordnet ist. Die
Kulissensteine 7, 8 sind entlang einer gemeinsamen Achse 10 angeordnet. Des Weiteren
sind der erste Kulissenstein 7 und der zweite Kulissenstein 8 über eine Betätigungsvorrichtung
11 wahlweise (i) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse 10 bewegbar, so
dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein
8 ändert, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem
Rahmen 3 vertikal bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse 10
bewegbar, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten
Kulissenstein 8 wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung
5 relativ zu dem Rahmen 3 horizontal bewegbar ist.
[0052] An der optischen Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 ist eine schiefe Ebene 12
angeordnet, die an dem keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an
dessen schiefer Fläche 9A anliegt. Die schiefe Ebene 12 ist schräg oder gewinkelt
zur gemeinsamen Achse 10 und parallel zur schiefen Fläche 9A angeordnet. Werden der
erste Kulissenstein 7 und der zweite Kulissenstein 8 relativ zueinander entlang der
gemeinsamen Achse 10 derart bewegt, dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein
7 und dem zweiten Kulissenstein 8 ändert, dann gleitet die schiefe Ebene 12 an dem
keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an dessen schiefer Fläche
9A, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen
3 vertikal bewegbar ist.
[0053] Die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 ist mit dem ersten Kulissenstein
7 über zumindest einen oder mehrere, zum Beispiel zwei, Führungsstift 13 verbunden,
wodurch die optische Einheit 4 und der erste Kulissenstein 7 vertikal relativ zueinander
beweglich sind und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins 7 entlang
der gemeinsamen Achse 10, gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind.
Der zumindest eine Führungsstift 13 bildet somit bei einer horizontalen Bewegung des
ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 ohne Änderung des Abstands
einen Mitnehmer für die optische Einheit 4 und bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins
7 und des zweiten Kulissensteins 8 relativ zueinander, wodurch eine Änderung des Abstands
zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 erfolgt, eine Führung entlang der sich die
optische Einheit 4 bewegt.
[0054] Um den ersten Kulissenstein 7 entlang der gemeinsamen Achse 10 zu bewegen, ist der
erste Kulissenstein 7 mit einer ersten Welle 15 operativ verbunden. Entsprechend ist
der zweite Kulissenstein 8 mit dem keilförmigen Fortsatz 9 operativ mit einer zweiten
Welle 16 verbunden, um den zweiten Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10
zu bewegen. Die zweite Welle 16 endet in einem Flansch 20, der an der Außenseite des
Rahmens 3 gelagert ist.
[0055] Die Verbindung der beiden Kulissensteine 7, 8 mit den jeweiligen Wellen 15, 16 ist
jeweils durch eine erste und zweite Gewindeverbindung 23, 24 gebildet. Wie insbesondere
in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, ist die erste Welle 15 als Hohlwelle ausgebildet,
in der die zweite Welle 16 beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist.
[0056] Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst ein erstes Betätigungselement 17, das mit der
ersten Welle 15 und über diese operativ mit dem ersten Kulissenstein 7 verbunden ist.
Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst des Weiteren ein zweites Betätigungselement
18, das mit der zweiten Welle 16 und über diese operativ mit dem zweiten Kulissenstein
8 verbunden ist. Das erste Betätigungselement 17 und das zweite Betätigungselement
18 sind wahlweise betätigbar, um die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung
5 wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen, so wie dies im Vorstehenden beschrieben
ist.
[0057] Durch Betätigung, d.h. insbesondere durch Drehen, des zweiten Betätigungselement
18, ist die mit dem zweiten Betätigungselement 18 verbundene zweite Welle 16 in Drehung
versetzbar, wodurch über die zweite Gewindeverbindung 24 der zweite Kulissenstein
8 entlang der gemeinsamen Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar ist. Da bei
einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 der erste Kulissenstein 7 still
steht, bewirkt die Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 somit eine Relativbewegung
zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 und eine Änderung des Abstands zwischen dem
ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8. Die über den zumindest einen
Führungsstift 13 mit dem still stehenden ersten Kulissenstein 7 verbundene optische
Einheit 4 steht somit bei Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 horizontal
(entlang der gemeinsamen Achse 10) ebenfalls still. Die optische Einheit 4 kann jedoch
bei der durch die Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 bewirkten horizontalen
Bewegung des zweiten Kulissensteins 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 mit ihrer schiefen
Ebene 12 an dem keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an dessen
schiefer Fläche 9A gleiten. Dadurch ist die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung
5 bei Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 relativ zu dem Rahmen 3 vertikal
entlang dem zumindest einen Führungsstift 13 bewegbar.
[0058] Eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 bewirkt, dass die mit dem ersten
Betätigungselement 17 verbundene erste Welle 15 in Drehung versetzbar ist, wodurch
über die erste Gewindeverbindung 23 der erste Kulissenstein 7 entlang der gemeinsamen
Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar ist. Eine Betätigung des ersten Betätigungselements
17 durch den Schützen bewirkt auch eine (gleichzeitige) Aktivierung (Drehung) des
zweiten Betätigungselements 18, wodurch, wie im vorstehenden Absatz beschrieben, der
zweite Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar
ist. Somit bewirkt eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 eine gleichzeitige
Bewegung des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 entlang der
gemeinsamen Achse 10, wobei aufgrund der identen Ausbildung der ersten und zweiten
Gewindeverbindung 23, 24 die Bewegung der beiden Kulissensteine 7, 8 gleichförmig
ist. Insbesondere bleibt bei Betätigung des ersten Betätigungselements 17 der Abstand
zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 im Wesentlichen konstant. Die über den zumindest
einen Führungsstift 13 mit dem ersten Kulissenstein 7 verbundene optische Einheit
4 bewegt sich somit gemeinsam mit dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein
8 entlang der gemeinsamen Achse 10, so dass die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung
5 relativ zu dem Rahmen 3 horizontal bewegbar ist.
[0059] Die Aktivierung oder Drehung des zweiten Betätigungselements 18 bei Betätigung des
ersten Betätigungselements 17 wird durch eine selektive Mitnahmevorrichtung 19 bewirkt.
Die selektive Mitnahmevorrichtung 19 ist derart ausgebildet, dass eine Betätigung
des ersten Betätigungselements 17 eine Mitnahme und somit gleichzeitige Betätigung
oder Drehung des zweiten Betätigungselements 18 (und der zweiten Welle 16 und des
zweiten Betätigungselements 18) bewirkt, jedoch eine Betätigung des zweiten Betätigungselements
18 keine Mitnahme und keine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 bewirkt.
[0060] Wie insbesondere aus der Figur 3 zu erkennen ist, weist die selektive Mitnahmevorrichtung
19 eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung in Form einer Kugelrastvorrichtung 19A
auf. Die Kugelrastvorrichtung 19A umfasst zumindest ein Rastelement 25, das eine kugelige
oder halbkugelige Form hat, und zumindest eine Rastaufnahme 26 zur Aufnahme des zumindest
einen Rastelements 25. Das zumindest eine Rastelement 25 ist an dem ersten oder zweiten
Betätigungselement 17, 18 vorgesehen und die zumindest eine Rastaufnahme 26 an dem
anderen der beiden Betätigungselemente 17, 18. Das zumindest eine Rastelement 25 ist
vorzugsweise in einer Bohrung 27 des Betätigungselements 17, 18 angeordnet und durch
eine Feder in Richtung der zumindest einen Rastaufnahme 26 vorgespannt.
[0061] Die Figur 4 zeigt, dass die selektive Mitnahmevorrichtung 19 vorzugsweise des Weiteren
eine Rastvorrichtung 32, insbesondere eine zweite Kugelrastvorrichtung, an dem ersten
Betätigungselement 17 und an dem Rahmen 3 aufweist. Die Rastvorrichtung 32 ist insbesondere
ausgebildet, ein schrittweises Stellen oder Betätigen des ersten Betätigungselements
17 zu ermöglichen. Die Rastvorrichtung 32 umfasst zumindest ein Rastelement, das eine
kugelige oder halbkugelige Form hat, und zumindest eine Rastaufnahme zur Aufnahme
des zumindest einen Rastelements. Das zumindest eine Rastelement ist an dem Betätigungselement
17 oder an dem Rahmen 3 und die zumindest eine Rastaufnahme an dem anderen der beiden
Elemente 17, 3 vorgesehen.
[0062] Vorzugsweise ist die durch die Rastvorrichtung 32 erzeugte oder ausgeübte Kraft größer
als die durch die selektive Mitnahmevorrichtung 19 erzeugte oder ausgeübte Kraft,
wodurch insbesondere, wie im Vorstehenden beschrieben, bei einer Betätigung des zweiten
Betätigungselements 18 das erste Betätigungselement 17 still steht oder nicht mitgenommen
wird.
[0063] Insbesondere die Figur 2 zeigt, dass das Diopter 1 zwei Führungsstangen 28 zum Führen
des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 entlang der gemeinsamen
Achse 10 aufweist. Jede Führungsstange 28 führt den ersten und den zweiten Kulissenstein
7, 8. Dazu weisen die beiden Kulissensteine 7, 8 jeweils zumindest eine Bohrung 29,
30 auf, in welchen die Führungsstangen 28 aufgenommen sind. Die erste Welle 7 und
die zweite Welle 8 sind zwischen den zwei Führungsstangen 28 angeordnet.
[0064] Insbesondere die Figur 4 zeigt zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten
Kulissenstein 8 zumindest ein Federelement 31 in Form einer Spiralfeder, das die beiden
Kulissensteine 7, 8 auseinander drückt, um damit das Spiel der ersten und zweiten
Gewindeverbindung 23, 24 auszugleichen. Die Enden des zumindest einen Federelements
31 sind in einer Bohrung des ersten und zweiten Kulissensteins 7, 8 aufgenommen.
[0065] Aus der Figur 5 ist zu erkennen, dass an dem ersten und zweiten Betätigungselement
17, 18 eine Skalierung und an dem Rahmen 3 eine Bezugsmarkierung vorgesehen ist. Die
Figur 5 zeigt auch eine vertikale Stellvorrichtung 21 zum ausschließlich vertikalen
Bewegen der optischen Einheit 4 relativ zu dem Rahmen 3 oder zu der Schusswaffe 2.
[0066] Die Figur 1 zeigt die Anordnung des Diopters 1 an der Schusswaffe 2, derart, dass
die Betätigungselemente 17, 18 seitlich von der Schusswaffe 2 weg ragen, um vom Schützen
optimal bedient werden zu können.
[0067] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfasst alle Ausführungsmöglichkeiten, die die wesentlichen Merkmale der Erfindung
umfassen. Es wird insbesondere darauf verwiesen, dass einzelne Merkmale unterschiedlicher
Ausführungsbeispiele miteinander kombinierbar sind.
1. Diopter (1) für eine Schusswaffe (2), insbesondere eine Sportschusswaffe, umfassend
einen an der Schusswaffe (2) befestigbaren Rahmen (3), eine optische Einheit (4) mit
einer Durchblicköffnung (5) und eine Stellvorrichtung (6) zum horizontalen und vertikalen
Bewegen der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen
(3), dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (6) einen ersten Kulissenstein (7) und einen zweiten Kulissenstein
(8) mit einem keilförmigen Fortsatz (9) aufweist, die entlang einer gemeinsamen Achse
(10) angeordnet sind, wobei der erste Kulissenstein (7) und der zweite Kulissenstein
(8) über eine Betätigungsvorrichtung (11) wahlweise (i) relativ zueinander entlang
der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten
Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8) ändert, wodurch die optische Einheit
(4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) vertikal bewegbar ist
oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, ohne dass sich
der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8)
wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5)
relativ zu dem Rahmen (3) horizontal bewegbar ist.
2. Diopter (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine mit der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) verbundene schiefe
Ebene (12), die an dem keilförmigen Fortsatz (9) des zweiten Kulissensteins (8) anliegt,
wobei, wenn der erste Kulissenstein (7) und der zweite Kulissenstein (8) relativ zueinander
entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegt werden, so dass sich der Abstand zwischen
dem ersten Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8) ändert, die schiefe
Ebene (12) an dem keilförmigen Fortsatz (9) des zweiten Kulissensteins (8) gleitet,
wodurch die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen
(3) vertikal bewegbar ist.
3. Diopter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) mit dem ersten Kulissenstein
(7) derart verbunden ist, dass die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung
(5) und der erste Kulissenstein (7) vertikal relativ zueinander beweglich sind und
horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins (7) entlang der gemeinsamen
Achse (10), gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind.
4. Diopter (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) mit dem ersten Kulissenstein
(7) über zumindest einen Führungsstift (13) verbunden ist, der insbesondere in einer
mit der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) verbundenen Bohrung (14)
aufgenommen ist.
5. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine erste Welle (15), die mit dem ersten Kulissenstein (7) operativ verbunden ist,
um den ersten Kulissenstein (7) entlang der gemeinsamen Achse (10) zu bewegen, und
eine zweite Welle (16), die mit dem zweiten Kulissenstein (8) mit dem keilförmigen
Fortsatz (9) operativ verbunden ist, um den zweiten Kulissenstein (8) entlang der
gemeinsamen Achse (10) zu bewegen.
6. Diopter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Welle (15) als Hohlwelle ausgebildet ist, in der die zweite Welle (16)
beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist.
7. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungsvorrichtung (11) ein erstes Betätigungselement (17), das mit der ersten
Welle (15) verbunden ist, und ein zweites Betätigungselement (18), das mit der zweiten
Welle (16) verbunden ist, aufweist, wobei das erste Betätigungselement (17) und das
zweite Betätigungselement (18) wahlweise betätigbar sind, um die optische Einheit
(4) mit der Durchblicköffnung (5) wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen.
8. Diopter (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Betätigungselement (17) und an dem zweiten Betätigungselement (18)
eine selektive Mitnahmevorrichtung (19) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist,
dass eine Betätigung des ersten Betätigungselements (17) eine Mitnahme und somit gleichzeitige
Betätigung des zweiten Betätigungselements (18) bewirkt, jedoch eine Betätigung des
zweiten Betätigungselements (18) keine Mitnahme und keine Betätigung des ersten Betätigungselements
(17) bewirkt.
9. Diopter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Mitnahmevorrichtung (19) zumindest eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung,
zum Beispiel eine Kugelrastvorrichtung (19A, 32), aufweist.
10. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Welle (16) das erste Betätigungselement (17) durchsetzt.
11. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Betätigungselement (17) und das zweite Betätigungselement (18) an einer
Außenseite des Rahmens (3) angeordnet sind.
12. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Welle (16) sich von dem zweiten Betätigungselement (18) durch den Rahmen
(3) erstreckt und in einem Flansch (20) endet, der an einer Außenseite des Rahmens
(3) lagert, die der Außenseite des Rahmens (3), an welcher das erste Betätigungselement
(17) und das zweite Betätigungselement (18) angeordnet sind, gegenüber liegt.
13. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine vertikale Stellvorrichtung (21) zum ausschließlich vertikalen Bewegen der optischen
Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) oder zu der Schusswaffe
(2).
14. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine horizontale Stellvorrichtung zum ausschließlich horizontalen Bewegen der optischen
Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) oder zu der Schusswaffe
(2).
15. Schusswaffe (2), insbesondere eine Sportschusswaffe, gekennzeichnet durch einen Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche.