(19)
(11) EP 3 182 049 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.06.2017  Patentblatt  2017/25

(21) Anmeldenummer: 15199705.3

(22) Anmeldetag:  14.12.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41G 1/08(2006.01)
F41G 1/28(2006.01)
F41G 1/26(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: Schäfer, Karl
5110 Oberndorf (AT)

(72) Erfinder:
  • Schäfer, Karl
    5110 Oberndorf (AT)

(74) Vertreter: Benda, Ralf 
Haunspergstrasse 95/5
5020 Salzburg
5020 Salzburg (AT)

   


(54) DIOPTER FÜR EINE SCHUSSWAFFE


(57) Diopter (1) für eine Schusswaffe (2), umfassend: einen an der Schusswaffe (2) befestigbaren Rahmen (3), eine optische Einheit (4) mit einer Durchblicköffnung (5) und eine Stellvorrichtung (6) zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit (4) relativ zu dem Rahmen (3), wobei die Stellvorrichtung (6) einen ersten und zweiten Kulissenstein (7, 8) aufweist, die entlang einer gemeinsamen Achse (10) angeordnet sind, wobei der erste Kulissenstein (7) und der zweite Kulissenstein (8) über eine Betätigungsvorrichtung (11) wahlweise (i) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, so dass sich der Abstand zwischen den beiden Kulissensteinen (7, 8) ändert, wodurch die optische Einheit (4) relativ zu dem Rahmen (3) vertikal bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, ohne dass sich der Abstand zwischen den beiden Kulissensteinen (7, 8) wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit (4) relativ zu dem Rahmen (3) horizontal bewegbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Diopter für eine Schusswaffe, insbesondere eine Sportschusswaffe, mit einem an der Schusswaffe befestigbaren Rahmen, einer optischen Einheit mit einer Durchblicköffnung und mit einer Stellvorrichtung zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen.

[0002] Ein Diopter ist die rückwärtige, dem Schützen nähere Visiereinrichtung einer Waffe, deren Durchblicköffnung den Blick auf die vordere Visiereinrichtung freigibt.

[0003] Ein Diopter ist zum Beispiel aus der Patentanmeldung DE 3 132 387 A1 bekannt. Das horizontale und vertikale Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zu der Schusswaffe erfolgt bei bekannten Dioptern mit einem Kreuzschlitten. Zum Betätigen des Kreuzschlittens sind zwei Betätigungselemente vorgesehen, jeweils eines zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit.

[0004] Die beiden Betätigungselemente sind an zwei unterschiedlichen Seiten des Diopters angeordnet. Das Bedienen der beiden Betätigungselemente durch den Schützen ist damit wenig praktisch, insbesondere beim Liegendschießen besteht die Gefahr, dass der Schütze seine eingenommene Stellung durch das Bedienen der beiden Betätigungselemente verliert.

[0005] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Diopter zu schaffen, bei dem die Position der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung besser zu verstellen ist, insbesondere beim Liegendschießen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Diopter gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.

[0007] Das Diopter für eine Schusswaffe, insbesondere eine Sportschusswaffe, umfasst einen an der Schusswaffe befestigbaren Rahmen, eine optische Einheit mit einer Durchblicköffnung und eine Stellvorrichtung zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen. Die Stellvorrichtung weist einen ersten Kulissenstein und einen zweiten Kulissenstein mit einem keilförmigen Fortsatz auf, die entlang einer gemeinsamen Achse angeordnet sind, wobei der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein über eine Betätigungsvorrichtung wahlweise (i) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse bewegbar sind, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe vertikal bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse bewegbar sind, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe horizontal bewegbar ist.

[0008] Dem entsprechend bewegen sich bei der im Vorstehenden beschriebenen Alternative (i) der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein aufeinander zu oder voneinander weg. Vorzugsweise ist das Diopter so ausgebildet, dass bei dieser Alternative (i) nur einer der beiden Kulissensteine bewegt wird, zum Beispiel der zweite Kulissenstein. Bei der im Vorstehenden beschriebenen Alternative (ii) ist das Diopter derart ausgebildet, dass der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein (gemeinsam und / oder gleichzeitig) in dieselbe Richtung bewegbar sind.

[0009] Die Termini "horizontales Bewegen" und "vertikales Bewegen" der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung beziehen sich in dem gesamten Schriftstück auf die vom Schützen angelegte Schusswaffe. "Horizontales Bewegen" bedeutet somit insbesondere das Bewegen der optischen Einheit nach Links oder Rechts in Bezug auf die Schusswaffe oder eine Längsachse der Schusswaffe; "Vertikales Bewegen" bedeutet somit insbesondere das Bewegen der optischen Einheit nach oben oder unten in Bezug auf die Schusswaffe oder deren Längsachse.

[0010] Die optische Einheit des Diopters umfasst zum Beispiel eine Platte mit einer Durchblicköffnung oder ein würfel- oder quaderförmiges Element mit einer Durchblicköffnung. Die optische Einheit ist insbesondere lösbar oder austauschbar mit dem ersten Kulissenstein und / oder dem Rahmen und / oder einem anderen Bauteil des Diopters verbindbar.

[0011] Der Rahmen des Diopters ist ein- oder mehrteilig aufgebaut. Vorzugsweise umfasst der Rahmen einen Grundkörper und einen Deckel. Vorzugsweise sind in dem Grundkörper der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein gelagert oder aufgenommen. Vorzugsweise sind in dem Grundkörper eine im Weiteren noch im Detail beschriebene erste Welle, die mit dem ersten Kulissenstein operativ verbunden ist, und eine zweite Welle, die mit dem zweiten Kulissenstein operativ verbunden ist, aufgenommen oder gelagert. Vorzugsweise ist an dem Rahmen, insbesondere an dem Grundkörper, zumindest ein Teil einer Kupplungsvorrichtung zur lösbaren Verbindung des Diopters mit der Schusswaffe vorgesehen. Vorzugsweise weist der Rahmen eine im Wesentlichen viereckige, quadratische oder rechteckige, Außenform auf.

[0012] Der Rahmen, insbesondere dessen Grundkörper, ist vorzugsweise als Führung oder Kulisse für den ersten Kulissenstein und den zweiten Kulissenstein ausgebildet. Der Rahmen, insbesondere dessen Grundkörper, ist vorzugsweise auch als Führung oder Halterung für eine im Folgenden noch im Detail beschriebene schiefe Ebene oder ein Bauteil mit dieser schiefen Ebene, die an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins anliegt und daran gleiten kann, ausgebildet.

[0013] Vorzugsweise ist eine mit der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung verbindbare oder verbundene schiefe Ebene vorgesehen, die an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins bzw. an einer schiefen Fläche des keilförmigen Fortsatzes anliegt oder diese(n) kontaktiert. Wahlweise ist die schiefe Ebene als Teil der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung ausgebildet oder an einem separaten Bauteil vorgesehen, das mit der optischen Einheit verbindbar oder verbunden ist. Der keilförmige Fortsatz des zweiten Kulissensteins bzw. dessen schiefe Fläche sind insbesondere schräg oder gewinkelt zur gemeinsamen Achse angeordnet.

[0014] Bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins und des zweiten Kulissensteins relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse, bei der sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, gleitet die schiefe Ebene (gleichzeitig) an dem keilförmigen Fortsatz oder an der schiefen Fläche des keilförmigen Fortsatzes, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen vertikal bewegbar ist.

[0015] Vorzugsweise bewegt sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung nach oben, d.h. von der Schusswaffe weg, wenn der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein sich einander nähern. Insbesondere gleitet die schiefe Ebene dabei an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins nach oben oder von dem Grundkörper des Rahmens oder von der Schusswaffe weg.

[0016] Vorzugsweise bewegt sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung nach unten, d.h. in Richtung der Schusswaffe, wenn der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein sich voneinander entfernen. Insbesondere gleitet die schiefe Ebene dabei an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins nach unten oder in Richtung des Grundkörpers des Rahmens oder in Richtung der Schusswaffe.

[0017] Werden der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse bewegt, ohne dass sich der Abstand zwischen den beiden Kulissensteinen im Wesentlichen ändert, so gleitet die schiefe Ebene nicht an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins, so dass sich die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zur Schusswaffe vertikal nicht bewegt.

[0018] Vorzugsweise ist die optische Einheit mit der Durchblicköffnung mit dem ersten Kulissenstein derart verbunden, dass die optische Einheit mit der Durchblicköffnung und der erste Kulissenstein vertikal relativ zueinander beweglich sind, so dass die optische Einheit mit der Durchblicköffnung vertikal frei bewegbar ist, und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse, gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind. Der erste Kulissenstein nimmt die optische Einheit mit der Durchblicköffnung somit bei einer horizontalen Bewegung entlang der gemeinsamen Achse mit.

[0019] Vorzugsweise ist die optische Einheit mit der Durchblicköffnung mit dem ersten Kulissenstein über zumindest einen, bevorzugt mehrere, zum Beispiel zwei, Führungsstift(e) verbunden, der/die in einer mit der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung verbundenen Bohrung aufgenommen ist/sind. Die Bohrung ist entweder an der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung vorgesehen oder an einem mit der optischen Einheit verbindbaren Bauteil, das insbesondere die optische Einheit mit dem ersten Kulissenstein verbindet.

[0020] Vorzugsweise sind eine erste Welle, die mit dem ersten Kulissenstein operativ verbunden ist, um den ersten Kulissenstein entlang der gemeinsamen Achse zu bewegen, und eine zweite Welle, die mit dem zweiten Kulissenstein mit dem keilförmigen Fortsatz operativ verbunden ist, um den zweiten Kulissenstein entlang der gemeinsamen Achse zu bewegen, vorgesehen.

[0021] Vorzugsweise umfasst der erste Kulissenstein eine Bohrung, in der die erste Welle aufgenommen ist. Vorzugsweise ist auch die zweite Welle in der Bohrung des ersten Kulissensteins aufgenommen und/oder durchsetzt den ersten Kulissenstein.

[0022] Vorzugsweise sind die erste Welle und die zweite Welle konzentrisch angeordnet, insbesondere konzentrisch zur gemeinsamen Achse. Vorzugsweise ist die erste Welle als Hohlwelle ausgebildet, in der die zweite Welle beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist. Vorzugsweise ist die erste Welle kürzer als die zweite Welle. Vorzugsweise endet die erste Welle in dem ersten Kulissenstein oder vordem zweiten Kulissenstein.

[0023] Vorzugsweise sind die erste Welle und die zweite Welle relativ zu dem Rahmen drehbar. Vorzugsweise ist in dem Rahmen, insbesondere in dessen Grundkörper, zumindest ein Lagerelement vorgesehen, das die erste und zweite Welle relativ zu dem Rahmen drehbar lagert. Vorzugsweise sind zwei Lagerelement zur drehbaren Lagerung der beiden Wellen an gegenüberliegenden Seiten des Rahmens vorgesehen. Vorzugsweise ist das zumindest eine Lagerelement als Gleitlager oder als Wälzlager ausgebildet.

[0024] Vorzugsweise sind die erste Welle und der erste Kulissenstein über eine erste Gewindeverbindung miteinander verbunden. Vorzugsweise weist die Bohrung des ersten Kulissensteins ein (Innen-)Gewinde und die erste Welle ein (Außen-)Gewinde auf, die miteinander in Eingriff stehen. Vorzugsweise ist die erste Gewindeverbindung derart ausgebildet, dass eine Drehung der ersten Welle über die erste Gewindeverbindung bzw. über das (Innen-)Gewinde und (Außen-)Gewinde eine, insbesondere lineare, Bewegung des ersten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse bewirkt.

[0025] Vorzugsweise umfasst der zweite Kulissenstein eine Bohrung, in der die zweite Welle aufgenommen ist. Vorzugsweise ist in der Bohrung des zweiten Kulissensteins nur die zweite Welle aufgenommen, nicht aber die erste Welle. Vorzugsweise haben die Bohrung des ersten und des zweiten Kulissensteins denselben Innendurchmesser.

[0026] Vorzugsweise sind die zweite Welle und der zweite Kulissenstein über eine zweite Gewindeverbindung miteinander verbunden. Vorzugsweise weist die Bohrung des zweiten Kulissensteins ein (Innen-)Gewinde und die zweite Welle ein (Außen-)Gewinde auf, die miteinander in Eingriff stehen. Vorzugsweise ist die zweite Gewindeverbindung derart ausgebildet, dass eine Drehung der zweiten Welle über die zweite Gewindeverbindung bzw. über das (Innen-)Gewinde und (Außen-)Gewinde eine, insbesondere lineare, Bewegung des zweiten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse bewirkt.

[0027] Vorzugsweise sind der Außendurchmesser der ersten Welle im Bereich des Außengewindes und der Außendurchmesser der zweiten Welle im Bereich des Außengewindes gleich. Vorzugsweise sind die erste Gewindeverbindung und die zweite Gewindeverbindung ident ausgebildet und/oder weisen idente Gewindeparameter auf, zum Beispiel eine idente Gewindesteigung. Damit wird in vorteilhafter Weise eine gleichförmige oder gleichartige Bewegung der beiden Kulissensteine erzielt.

[0028] Vorzugsweise umfasst das Diopter zumindest eine, vorzugsweise mehrere, zum Beispiel zwei, Führungsstange(n) zum Führen des ersten Kulissensteins und des zweiten Kulissensteins in dem Rahmen oder entlang der gemeinsamen Achse. Vorzugsweise durchsetzt die zumindest eine Führungsstange den Rahmen und / oder ist unbeweglich mit dem Rahmen verbunden. Vorzugsweise ist die zumindest eine Führungsstange parallel zu der gemeinsamen Achse und / oder zu der ersten Welle und / oder zu der zweiten Welle angeordnet. Vorzugsweise führt die zumindest eine Führungsstange den ersten Kulissenstein und den zweiten Kulissenstein.

[0029] Vorzugsweise weisen der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein jeweils zumindest eine Bohrung auf, in welcher die zumindest eine Führungsstange aufgenommen ist. Vorzugsweise weisen der erste Kulissenstein und der zweite Kulissenstein jeweils zwei Bohrungen auf, in welchen jeweils eine Führungsstange aufgenommen ist. Vorzugsweise sind die erste Welle und die zweite Welle und / oder die gemeinsame Achse zwischen den zwei Führungsstangen angeordnet.

[0030] Vorzugsweise bewirkte eine Bewegung des ersten Kulissensteins und / oder des zweiten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse eine entsprechende Bewegung des ersten Kulissensteins und / oder des zweiten Kulissensteins entlang der zumindest eine Führungsstange.

[0031] Vorzugsweise ist zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein zumindest ein Federelement vorgesehen, zum Beispiel zumindest eine Spiralfeder, das die beiden Kulissensteine auseinander drückt, um damit das Spiel der ersten und zweiten Gewindeverbindung auszugleichen. Vorzugsweise wirkt die Federkraft des zumindest einen Federelements parallel zu der zumindest einen Führungsstange und / oder zu der ersten Welle und / oder zu der zweiten Welle und / oder zu der gemeinsamen Achse. Vorzugsweise ist das Federelement in einer Bohrung des ersten Kulissensteins und / oder des zweiten Kulissensteins angeordnet.

[0032] Vorzugsweise weist die Betätigungsvorrichtung des Diopters ein erstes Betätigungselement, das mit der ersten Welle verbunden ist, und ein zweites Betätigungselement, das mit der zweiten Welle verbunden ist, auf. Das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement sind wahlweise betätigbar, um die optische Einheit mit der Durchblicköffnung wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen. Das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement sind insbesondere hintereinander oder konzentrisch zu einer Achse, insbesondere zu der gemeinsamen Achse, angeordnet.

[0033] Das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement sind zum Beispiel als Drehknöpfe ausgebildet, insbesondere als zylindrische Drehknöpfe, vorzugsweise mit einer Rändelung der Mantelfläche.

[0034] Vorzugsweise sind das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement an einer Außenseite des Rahmens angeordnet, insbesondere an der gleichen Außenseite. Vorzugsweise kontaktiert zumindest eines der beiden Betätigungselemente die Außenseite des Rahmens.

[0035] Vorzugsweise ist an dem ersten Betätigungselement und an dem zweiten Betätigungselement eine selektive Mitnahmevorrichtung vorgesehen, die derart ausgebildet ist, dass eine Betätigung, zum Beispiel Drehung, des ersten Betätigungselements eine Mitnahme und somit gleichzeitige Betätigung oder Drehung des zweiten Betätigungselements bewirkt, jedoch eine Betätigung des zweiten Betätigungselements keine Mitnahme und keine Betätigung des ersten Betätigungselements bewirkt.

[0036] Somit bewirkt eine Betätigung des ersten Betätigungselements aufgrund der Mitnahme des zweiten Betätigungselements durch die selektive Mitnahmevorrichtung eine Drehung der ersten Welle und der zweiten Welle und damit eine Bewegung beider Kulissensteine entlang der gemeinsamen Achse, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein wesentlich ändert, d.h. die beiden Kulissensteine bewegen sich in die gleiche Richtung, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen horizontal bewegbar ist. Die gleichförmige und gleichgerichtete Bewegung der beiden Kulissensteine wird insbesondere auch durch die idente Bauweise der ersten Gewindeverbindung und der zweiten Gewindeverbindung bewirkt, so wie dies im Vorstehenden bereits beschrieben wurde.

[0037] Des Weiteren bewirkt eine Betätigung des zweiten Betätigungselements eine ausschließliche Drehung der zweiten Welle (da aufgrund der selektiven Mitnahmevorrichtung das erste Betätigungselement still steht) und damit eine ausschließliche Bewegung des zweiten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein ändert, d.h. die beiden Kulissensteine bewegen sich aufeinander zu oder voneinander weg, wodurch die optische Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen vertikal bewegbar ist.

[0038] Vorzugsweise ist jeweils ein Teil der selektiven Mitnahmevorrichtung an dem ersten Betätigungselement und an dem zweiten Betätigungselement angeordnet. Vorzugsweise ist ein Teil der selektiven Mitnahmevorrichtung an dem Rahmen vorgesehen. Vorzugsweise ist die selektive Mitnahmevorrichtung an jeweils einer Fläche des ersten Betätigungselements und des zweiten Betätigungselements, die einander gegenüberstehen und / oder an denen sich die beiden Betätigungselemente kontaktieren, vorgesehen. Vorzugsweise umfasst die selektive Mitnahmevorrichtung zumindest eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung. Vorzugsweise ist an einem der beiden Betätigungselemente, zum Beispiel dem ersten Betätigungselement, zumindest ein Rastkörper und an dem anderen der beiden Betätigungselemente, zum Beispiel dem zweiten Betätigungselement, zumindest eine Aufnahme für den zumindest einen Rastkörper vorgesehen. Vorzugsweise ist der zumindest eine Rastkörper in einer Bohrung des (ersten) Betätigungselements befestigt. Vorzugsweise ist die selektive Mitnahmevorrichtung derart ausgebildet, dass sie bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements eine schritt- oder stufenweise Bewegung des zweiten Betätigungselements relativ zu dem ersten Betätigungselement bewirkt.

[0039] Vorzugsweise umfasst die selektive Mitnahmevorrichtung zumindest eine Kugelrastvorrichtung. Demgemäß ist der zumindest eine Rastkörper als kugeliges, balliges, ovales oder halbkugeliges Element ausgebildet.

[0040] Vorzugsweise durchsetzt die zweite Welle das erste Betätigungselement. Vorzugsweise ist in dem ersten Betätigungselement ein Lagerelement vorgesehen, das die zweite Welle (und insbesondere auch das damit verbundene zweite Betätigungselement) relativ zu dem ersten Betätigungselement drehbar lagert. Das Lagerelement umfasst zum Beispiel ein Gleitlager oder ein Wälzlager, das in einer Aufnahme des ersten Betätigungselements angeordnet ist.

[0041] Vorzugsweise erstreckt sich die zweite Welle von dem zweiten Betätigungselement durch den Rahmen und endet in einem Flansch, der an einer Außenseite des Rahmens lagert, die der Außenseite des Rahmens, an welcher das erste Betätigungselement und das zweite Betätigungselement angeordnet sind, gegenüber liegt. Vorzugsweise dient der Flansch als Widerlager für die zweite Welle und / oder das zweite Betätigungselement. Vorzugsweise ist in dem Rahmen, insbesondere in dessen Grundkörper, an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils eine Bohrung vorgesehen, durch welche sich die zweite Welle erstreckt. Vorzugsweise ist in einer dieser beiden Bohrungen auch die erste Welle angeordnet.

[0042] Vorzugsweise sind zumindest der erste Kulissenstein und der zweiten Kulissenstein in dem Rahmen angeordnet. Besonders bevorzugt ist jedoch zumindest eines der folgenden Bauteile des Diopters zusätzlich in dem Rahmen angeordnet: die erste Welle, die zweite Welle, die zumindest eine Führungsstange, das zumindest eine Federelement zwischen dem ersten Kulissenstein und dem zweiten Kulissenstein, zumindest ein Teil der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung, der zumindest eine Führungsstift, der den ersten Kulissenstein mit der optischen Einheit verbindet.

[0043] Vorzugsweise ist eine zusätzliche vertikale Stellvorrichtung zum ausschließlich vertikalen Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zu der Schusswaffe vorgesehen. Diese zusätzliche vertikale Stellvorrichtung umfasst zum Beispiel eine Halterung, in der die optische Einheit des Diopters vertikal bewegbar ist. Vorzugsweise umfasst die Halterung mehrere Arme, zwischen denen die optische Einheit angeordnet und vertikal bewegbar ist. Vorzugsweise fixiert eine Befestigungsvorrichtung, die an den Armen der Halterung, insbesondere an deren Innenseite, und an der optischen Einheit, insbesondere an deren Außenseite, welche die Innenseite der Arme kontaktiert, vorgesehen ist die optische Einheit in einer ausgewählten vertikalen Position. Die Befestigungsvorrichtung ist zum Beispiel als formschlüssige Vorrichtung, zum Beispiel als Rastvorrichtung, oder als kraft- oder reibschlüssige Vorrichtung, zum Beispiel als Klemmvorrichtung, ausgebildet.

[0044] Die Halterung ist vorzugsweise mit dem ersten Kulissenstein so verbunden, wie dies im Vorstehenden für die optische Einheit beschrieben ist. Die Halterung ist insbesondere mit dem ersten Kulissenstein derart verbunden, dass sie vertikal relativ zueinander beweglich sind und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins entlang der gemeinsamen Achse, gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind.

[0045] Vorzugsweise ist zusätzlich eine horizontale Stellvorrichtung zum ausschließlich horizontalen Bewegen der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung relativ zu dem Rahmen oder zu der Schusswaffe vorgesehen. Vorzugsweise umfasst die zusätzliche horizontale Stellvorrichtung die an dem Rahmen, insbesondere an dem Grundkörper, vorgesehene Kupplungsvorrichtung zur lösbaren Verbindung des Diopters mit der Schusswaffe. Zum Beispiel weist die zusätzliche horizontale Stellvorrichtung ein steckbares Klemmelement auf. Damit ist das gesamte Diopter einschließlich der optischen Einheit relativ zur Schusswaffe horizontal bewegbar. Alternativ ist es auch denkbar, dass die zusätzliche horizontale Stellvorrichtung eine Halterung aufweist, in der die optische Einheit des Diopters horizontal (relativ zu dem Rahmen) bewegbar ist. Die Halterung weist wiederum eine Befestigungsvorrichtung auf, welche die optische Einheit in einer ausgewählten horizontalen Position fixiert.

[0046] Der erfindungsgemäße Diopter weist mehrere Vorteile auf:

Aufgrund der Anordnung und der Bewegbarkeit der beiden Kulissensteine entlang der gemeinsamen Achse ist es möglich, das erste Betätigungselement und zweite Betätigungselement an einer (gemeinsamen) Seite des Diopters anzuordnen, insbesondere an der für den Schützen am besten zu erreichenden Seite des Diopters. Somit verringert sich die Gefahr, dass der Schütze seine eingenommene Position durch das Bedienen der beiden Betätigungselemente verliert, erheblich.



[0047] Der Aufbau des Diopters ist des Weiteren sehr kompakt und stabil. Insbesondere ist die Höhe des Diopters sehr gering. Die Führung der optischen Einheit mit der Durchblicköffnung mittels der schiefen Ebene an dem keilförmigen Fortsatz des zweiten Kulissensteins garantiert eine zuverlässige und stabile vertikale Bewegung und Stützung der optischen Einheit. Die unterschiedlichen Größen oder Durchmesser der beiden Betätigungselemente ermöglichen deren intuitives Bedienen ohne darauf blicken zu müssen.

[0048] Die Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und Bezug nehmend auf die beigefügten Zeichnungen erläutert:

Fig. 1 zeigt einen Teil einer Schusswaffe, insbesondere einer Sportschusswaffe, mit einem Diopter.

Fig. 2 zeigt einen horizontalen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Diopter.

Fig. 3 zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel eines Diopters.

Fig. 4 zeigt einen weiteren, nach hinten in die Blattebene versetzten vertikalen Schnitt durch den Diopter der Figur 3.

Fig. 5 zeigt eine Außenansicht des Diopters.



[0049] Die Figur 1 zeigt eine Sportschusswaffe 2 (nur ein Teil der Waffe ist dargestellt) mit einem Schaft 2A, einem Lauf 2B, einem Griff 2C und einem Backenelement 2D. An dem Schaft 2A ist mittels einer lösbaren Verbindungsvorrichtung 22 ein Diopter 1 mit einer optischen Einheit 4 befestigt.

[0050] Im Folgenden wird der detaillierte Aufbau des Diopters 1 anhand der Figuren 2 - 5 beschrieben. Das Diopter 1 umfasst einen mittels der Verbindungsvorrichtung 22 an der Schusswaffe 2 befestigbaren Rahmen 3, eine optische Einheit 4 mit einer Durchblicköffnung 5 und eine Stellvorrichtung 6 zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3.

[0051] Die Stellvorrichtung 6 weist einen ersten Kulissenstein 7 und einen zweiten Kulissenstein 8 mit einem keilförmigen Fortsatz 9 auf. Der keilförmige Fortsatz 9 umfasst eine schiefe Fläche 9A, die gewinkelt oder schräg zur gemeinsamen Achse 10 angeordnet ist. Die Kulissensteine 7, 8 sind entlang einer gemeinsamen Achse 10 angeordnet. Des Weiteren sind der erste Kulissenstein 7 und der zweite Kulissenstein 8 über eine Betätigungsvorrichtung 11 wahlweise (i) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse 10 bewegbar, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8 ändert, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3 vertikal bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse 10 bewegbar, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8 wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3 horizontal bewegbar ist.

[0052] An der optischen Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 ist eine schiefe Ebene 12 angeordnet, die an dem keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an dessen schiefer Fläche 9A anliegt. Die schiefe Ebene 12 ist schräg oder gewinkelt zur gemeinsamen Achse 10 und parallel zur schiefen Fläche 9A angeordnet. Werden der erste Kulissenstein 7 und der zweite Kulissenstein 8 relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse 10 derart bewegt, dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8 ändert, dann gleitet die schiefe Ebene 12 an dem keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an dessen schiefer Fläche 9A, wodurch die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3 vertikal bewegbar ist.

[0053] Die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 ist mit dem ersten Kulissenstein 7 über zumindest einen oder mehrere, zum Beispiel zwei, Führungsstift 13 verbunden, wodurch die optische Einheit 4 und der erste Kulissenstein 7 vertikal relativ zueinander beweglich sind und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins 7 entlang der gemeinsamen Achse 10, gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind. Der zumindest eine Führungsstift 13 bildet somit bei einer horizontalen Bewegung des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 ohne Änderung des Abstands einen Mitnehmer für die optische Einheit 4 und bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 relativ zueinander, wodurch eine Änderung des Abstands zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 erfolgt, eine Führung entlang der sich die optische Einheit 4 bewegt.

[0054] Um den ersten Kulissenstein 7 entlang der gemeinsamen Achse 10 zu bewegen, ist der erste Kulissenstein 7 mit einer ersten Welle 15 operativ verbunden. Entsprechend ist der zweite Kulissenstein 8 mit dem keilförmigen Fortsatz 9 operativ mit einer zweiten Welle 16 verbunden, um den zweiten Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 zu bewegen. Die zweite Welle 16 endet in einem Flansch 20, der an der Außenseite des Rahmens 3 gelagert ist.

[0055] Die Verbindung der beiden Kulissensteine 7, 8 mit den jeweiligen Wellen 15, 16 ist jeweils durch eine erste und zweite Gewindeverbindung 23, 24 gebildet. Wie insbesondere in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, ist die erste Welle 15 als Hohlwelle ausgebildet, in der die zweite Welle 16 beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist.

[0056] Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst ein erstes Betätigungselement 17, das mit der ersten Welle 15 und über diese operativ mit dem ersten Kulissenstein 7 verbunden ist. Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst des Weiteren ein zweites Betätigungselement 18, das mit der zweiten Welle 16 und über diese operativ mit dem zweiten Kulissenstein 8 verbunden ist. Das erste Betätigungselement 17 und das zweite Betätigungselement 18 sind wahlweise betätigbar, um die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen, so wie dies im Vorstehenden beschrieben ist.

[0057] Durch Betätigung, d.h. insbesondere durch Drehen, des zweiten Betätigungselement 18, ist die mit dem zweiten Betätigungselement 18 verbundene zweite Welle 16 in Drehung versetzbar, wodurch über die zweite Gewindeverbindung 24 der zweite Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar ist. Da bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 der erste Kulissenstein 7 still steht, bewirkt die Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 somit eine Relativbewegung zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 und eine Änderung des Abstands zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8. Die über den zumindest einen Führungsstift 13 mit dem still stehenden ersten Kulissenstein 7 verbundene optische Einheit 4 steht somit bei Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 horizontal (entlang der gemeinsamen Achse 10) ebenfalls still. Die optische Einheit 4 kann jedoch bei der durch die Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 bewirkten horizontalen Bewegung des zweiten Kulissensteins 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 mit ihrer schiefen Ebene 12 an dem keilförmigen Fortsatz 9 des zweiten Kulissensteins 8 bzw. an dessen schiefer Fläche 9A gleiten. Dadurch ist die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 bei Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 relativ zu dem Rahmen 3 vertikal entlang dem zumindest einen Führungsstift 13 bewegbar.

[0058] Eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 bewirkt, dass die mit dem ersten Betätigungselement 17 verbundene erste Welle 15 in Drehung versetzbar ist, wodurch über die erste Gewindeverbindung 23 der erste Kulissenstein 7 entlang der gemeinsamen Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar ist. Eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 durch den Schützen bewirkt auch eine (gleichzeitige) Aktivierung (Drehung) des zweiten Betätigungselements 18, wodurch, wie im vorstehenden Absatz beschrieben, der zweite Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 (horizontal) in Bewegung versetzbar ist. Somit bewirkt eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 eine gleichzeitige Bewegung des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 entlang der gemeinsamen Achse 10, wobei aufgrund der identen Ausbildung der ersten und zweiten Gewindeverbindung 23, 24 die Bewegung der beiden Kulissensteine 7, 8 gleichförmig ist. Insbesondere bleibt bei Betätigung des ersten Betätigungselements 17 der Abstand zwischen den beiden Kulissensteinen 7, 8 im Wesentlichen konstant. Die über den zumindest einen Führungsstift 13 mit dem ersten Kulissenstein 7 verbundene optische Einheit 4 bewegt sich somit gemeinsam mit dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8 entlang der gemeinsamen Achse 10, so dass die optische Einheit 4 mit der Durchblicköffnung 5 relativ zu dem Rahmen 3 horizontal bewegbar ist.

[0059] Die Aktivierung oder Drehung des zweiten Betätigungselements 18 bei Betätigung des ersten Betätigungselements 17 wird durch eine selektive Mitnahmevorrichtung 19 bewirkt. Die selektive Mitnahmevorrichtung 19 ist derart ausgebildet, dass eine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 eine Mitnahme und somit gleichzeitige Betätigung oder Drehung des zweiten Betätigungselements 18 (und der zweiten Welle 16 und des zweiten Betätigungselements 18) bewirkt, jedoch eine Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 keine Mitnahme und keine Betätigung des ersten Betätigungselements 17 bewirkt.

[0060] Wie insbesondere aus der Figur 3 zu erkennen ist, weist die selektive Mitnahmevorrichtung 19 eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung in Form einer Kugelrastvorrichtung 19A auf. Die Kugelrastvorrichtung 19A umfasst zumindest ein Rastelement 25, das eine kugelige oder halbkugelige Form hat, und zumindest eine Rastaufnahme 26 zur Aufnahme des zumindest einen Rastelements 25. Das zumindest eine Rastelement 25 ist an dem ersten oder zweiten Betätigungselement 17, 18 vorgesehen und die zumindest eine Rastaufnahme 26 an dem anderen der beiden Betätigungselemente 17, 18. Das zumindest eine Rastelement 25 ist vorzugsweise in einer Bohrung 27 des Betätigungselements 17, 18 angeordnet und durch eine Feder in Richtung der zumindest einen Rastaufnahme 26 vorgespannt.

[0061] Die Figur 4 zeigt, dass die selektive Mitnahmevorrichtung 19 vorzugsweise des Weiteren eine Rastvorrichtung 32, insbesondere eine zweite Kugelrastvorrichtung, an dem ersten Betätigungselement 17 und an dem Rahmen 3 aufweist. Die Rastvorrichtung 32 ist insbesondere ausgebildet, ein schrittweises Stellen oder Betätigen des ersten Betätigungselements 17 zu ermöglichen. Die Rastvorrichtung 32 umfasst zumindest ein Rastelement, das eine kugelige oder halbkugelige Form hat, und zumindest eine Rastaufnahme zur Aufnahme des zumindest einen Rastelements. Das zumindest eine Rastelement ist an dem Betätigungselement 17 oder an dem Rahmen 3 und die zumindest eine Rastaufnahme an dem anderen der beiden Elemente 17, 3 vorgesehen.

[0062] Vorzugsweise ist die durch die Rastvorrichtung 32 erzeugte oder ausgeübte Kraft größer als die durch die selektive Mitnahmevorrichtung 19 erzeugte oder ausgeübte Kraft, wodurch insbesondere, wie im Vorstehenden beschrieben, bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 18 das erste Betätigungselement 17 still steht oder nicht mitgenommen wird.

[0063] Insbesondere die Figur 2 zeigt, dass das Diopter 1 zwei Führungsstangen 28 zum Führen des ersten Kulissensteins 7 und des zweiten Kulissensteins 8 entlang der gemeinsamen Achse 10 aufweist. Jede Führungsstange 28 führt den ersten und den zweiten Kulissenstein 7, 8. Dazu weisen die beiden Kulissensteine 7, 8 jeweils zumindest eine Bohrung 29, 30 auf, in welchen die Führungsstangen 28 aufgenommen sind. Die erste Welle 7 und die zweite Welle 8 sind zwischen den zwei Führungsstangen 28 angeordnet.

[0064] Insbesondere die Figur 4 zeigt zwischen dem ersten Kulissenstein 7 und dem zweiten Kulissenstein 8 zumindest ein Federelement 31 in Form einer Spiralfeder, das die beiden Kulissensteine 7, 8 auseinander drückt, um damit das Spiel der ersten und zweiten Gewindeverbindung 23, 24 auszugleichen. Die Enden des zumindest einen Federelements 31 sind in einer Bohrung des ersten und zweiten Kulissensteins 7, 8 aufgenommen.

[0065] Aus der Figur 5 ist zu erkennen, dass an dem ersten und zweiten Betätigungselement 17, 18 eine Skalierung und an dem Rahmen 3 eine Bezugsmarkierung vorgesehen ist. Die Figur 5 zeigt auch eine vertikale Stellvorrichtung 21 zum ausschließlich vertikalen Bewegen der optischen Einheit 4 relativ zu dem Rahmen 3 oder zu der Schusswaffe 2.

[0066] Die Figur 1 zeigt die Anordnung des Diopters 1 an der Schusswaffe 2, derart, dass die Betätigungselemente 17, 18 seitlich von der Schusswaffe 2 weg ragen, um vom Schützen optimal bedient werden zu können.

[0067] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle Ausführungsmöglichkeiten, die die wesentlichen Merkmale der Erfindung umfassen. Es wird insbesondere darauf verwiesen, dass einzelne Merkmale unterschiedlicher Ausführungsbeispiele miteinander kombinierbar sind.


Ansprüche

1. Diopter (1) für eine Schusswaffe (2), insbesondere eine Sportschusswaffe, umfassend einen an der Schusswaffe (2) befestigbaren Rahmen (3), eine optische Einheit (4) mit einer Durchblicköffnung (5) und eine Stellvorrichtung (6) zum horizontalen und vertikalen Bewegen der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3), dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellvorrichtung (6) einen ersten Kulissenstein (7) und einen zweiten Kulissenstein (8) mit einem keilförmigen Fortsatz (9) aufweist, die entlang einer gemeinsamen Achse (10) angeordnet sind, wobei der erste Kulissenstein (7) und der zweite Kulissenstein (8) über eine Betätigungsvorrichtung (11) wahlweise (i) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8) ändert, wodurch die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) vertikal bewegbar ist oder (ii) gemeinsam entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegbar sind, ohne dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8) wesentlich ändert, wodurch die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) horizontal bewegbar ist.
 
2. Diopter (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine mit der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) verbundene schiefe Ebene (12), die an dem keilförmigen Fortsatz (9) des zweiten Kulissensteins (8) anliegt, wobei, wenn der erste Kulissenstein (7) und der zweite Kulissenstein (8) relativ zueinander entlang der gemeinsamen Achse (10) bewegt werden, so dass sich der Abstand zwischen dem ersten Kulissenstein (7) und dem zweiten Kulissenstein (8) ändert, die schiefe Ebene (12) an dem keilförmigen Fortsatz (9) des zweiten Kulissensteins (8) gleitet, wodurch die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) vertikal bewegbar ist.
 
3. Diopter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) mit dem ersten Kulissenstein (7) derart verbunden ist, dass die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) und der erste Kulissenstein (7) vertikal relativ zueinander beweglich sind und horizontal, bei einer Bewegung des ersten Kulissensteins (7) entlang der gemeinsamen Achse (10), gemeinsam ohne Relativbewegung zueinander bewegbar sind.
 
4. Diopter (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) mit dem ersten Kulissenstein (7) über zumindest einen Führungsstift (13) verbunden ist, der insbesondere in einer mit der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) verbundenen Bohrung (14) aufgenommen ist.
 
5. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine erste Welle (15), die mit dem ersten Kulissenstein (7) operativ verbunden ist, um den ersten Kulissenstein (7) entlang der gemeinsamen Achse (10) zu bewegen, und eine zweite Welle (16), die mit dem zweiten Kulissenstein (8) mit dem keilförmigen Fortsatz (9) operativ verbunden ist, um den zweiten Kulissenstein (8) entlang der gemeinsamen Achse (10) zu bewegen.
 
6. Diopter (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Welle (15) als Hohlwelle ausgebildet ist, in der die zweite Welle (16) beweglich, insbesondere drehbar, gelagert ist.
 
7. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungsvorrichtung (11) ein erstes Betätigungselement (17), das mit der ersten Welle (15) verbunden ist, und ein zweites Betätigungselement (18), das mit der zweiten Welle (16) verbunden ist, aufweist, wobei das erste Betätigungselement (17) und das zweite Betätigungselement (18) wahlweise betätigbar sind, um die optische Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) wahlweise horizontal oder vertikal zu bewegen.
 
8. Diopter (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Betätigungselement (17) und an dem zweiten Betätigungselement (18) eine selektive Mitnahmevorrichtung (19) vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass eine Betätigung des ersten Betätigungselements (17) eine Mitnahme und somit gleichzeitige Betätigung des zweiten Betätigungselements (18) bewirkt, jedoch eine Betätigung des zweiten Betätigungselements (18) keine Mitnahme und keine Betätigung des ersten Betätigungselements (17) bewirkt.
 
9. Diopter (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Mitnahmevorrichtung (19) zumindest eine formschlüssige Mitnahmevorrichtung, zum Beispiel eine Kugelrastvorrichtung (19A, 32), aufweist.
 
10. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Welle (16) das erste Betätigungselement (17) durchsetzt.
 
11. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Betätigungselement (17) und das zweite Betätigungselement (18) an einer Außenseite des Rahmens (3) angeordnet sind.
 
12. Diopter (1) nach einem der Ansprüche 7 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Welle (16) sich von dem zweiten Betätigungselement (18) durch den Rahmen (3) erstreckt und in einem Flansch (20) endet, der an einer Außenseite des Rahmens (3) lagert, die der Außenseite des Rahmens (3), an welcher das erste Betätigungselement (17) und das zweite Betätigungselement (18) angeordnet sind, gegenüber liegt.
 
13. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine vertikale Stellvorrichtung (21) zum ausschließlich vertikalen Bewegen der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) oder zu der Schusswaffe (2).
 
14. Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine horizontale Stellvorrichtung zum ausschließlich horizontalen Bewegen der optischen Einheit (4) mit der Durchblicköffnung (5) relativ zu dem Rahmen (3) oder zu der Schusswaffe (2).
 
15. Schusswaffe (2), insbesondere eine Sportschusswaffe, gekennzeichnet durch einen Diopter (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente