[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine beheizbare Schicht zum Beheizen der Aussenschicht
von Verkehrsmitteln, Verfahren zur Herstellung der beheizbaren Schicht, Verkehrsmittel
umfassend die beheizbare Schicht sowie die Verwendung der beheizbaren Schicht in Verkehrsmitteln.
[0002] In Ländern und Regionen wo im Winter eisige Temperaturen vorkommen und Schnee fallen
kann, kann es problematisch sein, wenn beispielsweise bei oder nach Schneefall grössere
Mengen Schnee auf den Dächern von Verkehrsmitteln, wie beispielsweise von Strassenfahrzeugen,
liegen. Denn wenn der Schnee nicht vor der Fahrt weggeräumt wird, kann er während
der Fahrt plötzlich weggeblasen werden und/oder wegrutschen. Dadurch kann die Sicht
von nachfolgenden Fahrzeugen plötzlich und unerwartet stark eingeschränkt werden,
was zu Unfällen führen kann. Deshalb schreibt in diesen Ländern in der Regel das Gesetz
vor, dass Schnee und Eis - insbesondere bei Strassenfahrzeugen - vor der Fahrt entfernt
werden müssen.
[0003] Das Entfernen von Schnee und Eis ist jedoch insbesondere bei grösseren Fahrzeugen
wie beispielsweise LKW, LKW-Anhänger, Sattelauflieger, Bus und Car ohne entsprechende
Einrichtung äusserst aufwendig. So kann es vorkommen, dass beispielsweise bei Firmenstandorten
spezielle Gerüste aufgebaut sind, von welchen vor der Fahrt oft mehrere Personen die
Fahrzeuge vom Schnee befreien. Dies kostet entsprechend wertvolle Zeit und führt zu
Verspätungen.
[0004] Aus diesem Grund werden verschiedenste Heizsysteme vorgeschlagen, mit welchen insbesondere
die Dächer solcher Fahrzeuge geheizt werden können. Dies ermöglicht eine wesentlich
schnellere Entfernung von Schnee und Eis.
[0005] Solche Heizsysteme basieren auf einer elektrischen Heizung, wobei typischerweise
eine oder mehrere Heizschlangen im Dach integriert werden. Solche Heizsysteme weisen
jedoch gewichtige Nachteile auf. So besteht keine vollflächige Heizung, sondern immer
nur entlang des Heizdrahtes. Dies erfordert nicht nur mehr Energie, sondern ist entsprechend
auch störungsanfällig. Denn wenn beispielsweise aufgrund eines Defekts, Schlags und/oder
Schnitts ein Heizdraht durchtrennt wird, wird dadurch die Heizung nachhaltig und in
aller Regel grossflächig gestört.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Heizsystems
zum Beheizen der Aussenschicht von Verkehrsmitteln, insbesondere von grösseren Fahrzeugen
wie beispielsweise LKW, LKW-Anhänger, Sattelauflieger, Bus und/oder Car mit welchem
die gewünschten Flächen vollflächig und möglichst gleichmässig geheizt werden können.
Zudem soll es möglichst wenig störungsanfällig sein, d.h. auch beispielsweise bei
einer starken örtlichen Beschädigung der beheizbaren Schicht soll die Heizfähigkeit
nicht oder nur ganz unwesentlich benachteiligt werden. Zudem soll es möglich sein,
das Heizsystem auf einfache Art und Weise in bestehende Fahrzeuge einzubauen.
[0007] Diese Aufgabe konnte überraschenderweise gelöst werden mit einer beheizbaren Schicht
(1) zum Beheizen der Aussenschicht von Verkehrsmitteln, umfassend
- a) eine erste Schicht (2), die bevorzugt ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat, ein
Blech, eine Plane, Glas, und/oder ein Isolationsmaterial, insbesondere ein thermisches
Isolationsmaterial, umfasst,
- b) eine weitere Schicht (3), die bevorzugt ein Faserverbundwerkstoffe, ein Laminat,
ein Blech, eine Plane, Glas, und/oder eine polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung
umfasst, und
- c) zwischen der ersten (2) und der weiteren (3) Schicht mindestens zwei elektrisch
leitende Leiter (4), wobei die Leiter (4), gegebenenfalls über eine Steuereinheit
(5), an einer Stromversorgung angeschlossen und bevorzugt im Wesentlichen zueinander
parallel angeordnet sind,
wobei die mindestens zwei Leiter (4) durch eine elektrisch leitende Beschichtung (6)
miteinander in Kontakt sind, wobei der spezifische Widerstand p der Beschichtung (6)
zwischen 0,1 µΩm und 10
9 µΩm beträgt, gemessen in getrocknetem Zustand bei 20°C.
[0008] Mit der vorliegenden Erfindung wird - für den Fachmann überraschend und nicht vorhersehbar
- gefunden, dass der elektrische Strom über einen Leiter (4) effizient entlang der
ganzen Ausdehnung des Leiters (4) transportiert wird und der Strom auch beispielsweise
vertikal zum Leiter (4) über die elektrisch leitende Beschichtung (6) vom einen Leiter
(4) zum anderen Leiter (4) transportiert wird. Indem die Beschichtung (6) typischerweise
einen erhöhten spezifischen Widerstand p aufweist, erwärmt sich die Beschichtung (6)
auf einfache Art und Weise sowie kontrollier- und gefahrlos vollflächig, wodurch darüber
liegendes Eis und/oder Schnee geschmolzen wird. Dadurch wird die ganze Fläche umfassend
die Beschichtung (6) geheizt und vollflächig und äusserst gleichmässig vom Schnee
und Eis befreit.
[0009] Die erfindungsgemässe beheizbare Schicht (1) besitzt zudem überraschenderweise viele
weitere Vorteile. Sie ist erstaunlich resistent gegen Störungen, denn bei einer starken
Beschädigung wird nicht der ganze Stromkreis durchbrochen, sondern der Strom fliesst
problemlos um die zerstörte Region herum und die Heizfähigkeit der beheizbaren Schicht
wird nicht beeinträchtigt. Zudem ist es erstaunlich einfach, die erfindungsgemässe
Schicht - d.h. das erfindungsgemässe Heizsystem - auf einfache Art und Weise in bestehende
Fahrzeuge einzubauen. Die beheizbare Schicht (1) zeichnet sich auch - im Vergleich
zu bekannten Systemen - durch ein sehr geringes Gewicht und einen geringen Stromverbrauch
aus.
[0010] Beansprucht wird auch Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen beheizbaren
Schicht (1), wobei
- a) die Beschichtung (6) auf die erste und/oder weitere Schicht (2, 3) aufgetragen
und gegebenenfalls getrocknet wird,
- b) mindestens zwei Leiter (4, 4a, 4b) auf die erste und/oder weitere Schicht (2, 3)
und/oder auf die aufgetragene und gegebenenfalls getrocknete Beschichtung (6) gelegt
und gegebenenfalls befestigt werden,
- c) gegebenenfalls mindestens eine Zeitschaltuhr und/oder mindestens einen Sensor (7)
über die Steuereinheit (5) mit mindestens einem Leiter (4) verbunden,
- d) die erste und die weitere Schicht (2, 3) miteinander in Kontakt gebracht und gegebenenfalls
mit einem Klebstoff (8) zusammengeklebt werden, dass die aufgetragene Beschichtung
(6) und die Leiter (4) zwischen der ersten Schicht (2) und der weiteren Schicht (3)
zu liegen kommen und die Beschichtung (6) und die Leiter (4) miteinander in Kontakt
sind, und
- e) die Leiter (4) vorher, während und/oder anschliessend, gegebenenfalls über eine
Steuereinheit (5), an die Stromversorgung angeschlossen werden.
[0011] Überraschenderweise wurde gefunden, dass das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen
beheizbaren Schicht (1) trotz der vielseitigen Vorteile erstaunlich einfach und effizient
ist. Zudem ist die Fehleranfälligkeit in der Herstellung äusserst gering.
[0012] Beansprucht wird auch ein Verkehrsmittel umfassend die erfindungsgemässe beheizbare
Schicht (1) oder die hergestellt nach dem erfindungsgemässen Verfahren sowie die Verwendung
der beheizbaren Schicht (1) in Verkehrsmitteln, wobei die Verkehrsmittel Schiff, Flugzeug,
Seilbahn und/oder Fahrzeug, insbesondere Strassenfahrzeug und Schienenfahrzeug, umfassen.
[0013] Die erfindungsgemässe beheizbare Schicht (1) und die nach dem erfindungsgemässen
Verfahren hergestellte beheizbare Schicht (1) kann überraschenderweise im Wesentlichen
in allen Verkehrsmitteln eingesetzt werden, was nicht erwartet werden konnte. So ist
die erfindungsgemässe Schicht (1) und die erfindungsgemäss hergestellte Schicht (1)
nicht auf ebene Flächen begrenzt, sondern sie kann beispielsweise auch auf flexiblen
Untergründen wie Planen und/oder Blachen sowie auf Flächen mit geformten Oberflächen,
was beispielsweise bei Flugzeugen oft der Fall ist, eingesetzt werden. Zudem kann
sie auf einfache Art und Weise so ausgestaltet werden, dass die Oberfläche begehbar
ist, was insbesondere für den Aussenbereich von Schiffen von Vorteil ist, welche in
frostigen Regionen unterwegs sind.
Die erste Schicht (2) und die weitere Schicht (3)
[0014] Die erste Schicht (2) und die weitere Schicht (3) der erfindungsgemässen beheizbaren
Schicht (1) und der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten beheizbaren
Schicht (1) können aus jeglichen geeigneten Materialien bestehen, welche bei der Verkleidung
von Verkehrsmitteln eingesetzt werden. Bevorzugte, nicht limitierende Beispiele umfassen
Faserverbundwerkstoffe, Laminat, Blech, Plane, Glas, Isolationsmaterial und/oder eine
polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung. Dabei wird das Isolationsmaterial
bevorzugt als innere Schicht, d.h. als Schicht, die zur Innenseite des Verkehrsmittels
hin angeordnet ist, eingesetzt und die polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung
wird bevorzugt als äussere Schicht, d.h. als Schicht, die zur Aussenseite des Verkehrsmittels
hin angeordnet ist, eingesetzt.
[0015] Unter Faserverbundwerkstoff wird erfindungsgemäss ein Mehrphasen- oder Mischwerkstoff
verstanden, welcher im Allgemeinen zwei Hauptkomponenten - eine bettende Matrix sowie
verstärkende Fasern - umfasst. Als Matrix werden typischerweise Polymere, insbesondere
Duromere, Duroplaste, Kunstharze, Polyesterharze, Epoxidharze, Elastomere und Thermoplaste
wie beispielsweise Polyamid, eingesetzt. Nicht-limitierende Beispiele geeigneter Fasern
umfassen Glasfasern, Kohlenstofffasern, Carbonfasern, Keramikfasern, Aramidfasern,
Borfasern, Basaltfasern, Metallfasern, Stahlfasern, Naturfasern und/oder Nylonfasern.
Geeignete Faserverbundwerkstoffe sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
Eine besonders bevorzugte Klasse von Faserverbundwerkstoffen sind Glasfaserverstärkte
Kunststoffe (GFK).
[0016] Unter Laminat wird im Sinne der Erfindung ein Werkstoff oder ein Produkt verstanden,
welches aus zwei oder mehreren flächig miteinander verklebten Schichten besteht. Die
Schichten können aus gleichen oder unterschiedlichen Materialien sein. Nicht-limitierende
Beispiele geeigneter Laminate umfassen Holzlaminat, Hochdrucklaminat (HPL), Kontinuierliches
Drucklaminat (CPL), Laminatsegel aus hochfesten Fasern, die von beidseitigen Folien
oder Gewebelagen fixiert und geschützt werden, Textillaminat, Stahllaminat, Laminat
aus faserverstärktem Kunststoff wie Carbonfaser verstärkter Kunststoff und/oder Glasfaser
verstärktes Kunststoff-Laminat. Geeignete Laminate sind dem Fachmann bekannt und im
Handel erhältlich. Bevorzugt wird beispielsweise faserverstärktes Kunststoff-Laminat,
wobei Glasfaser verstärkte Kunststoff-Laminate, d.h. sogenannte GFK Laminate, ganz
besonders bevorzugt werden.
[0017] Unter Blech wird in Sinne der Erfindung ein flaches Walzwerkfertigprodukt aus Metall
bezeichnet. Geeignete Metalle sind Aluminium, Stahl, Eisen, und/oder Messing sowie
Metalllegierungen. Geeignete Bleche sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
[0018] Unter Plane, auch Blache, Blahe oder Plache genannt, wird im Sinne der Erfindung
eine Abdeckung, insbesondere eine textile und/oder Kunststoff-Abdeckung, dessen Rand
durch einen sogenannten Keder verstärkt wird. Geeignete Planen sind dem Fachmann bekannt
und im Handel erhältlich. Geeignete Planen sind beispielsweise sogenannte LKW-Planen.
[0019] Als geeignete Isolationsmaterialien werden insbesondere thermische Isolationsmaterialien
eingesetzt wie beispielsweise Holz, Steinwolle, Kunststoffwaben und/oder geschäumte
Polymere wie Polyurethan (PU, PUR), Polyisocyanurat (PIR), Expandiertes Polystyrol
(EPS) und/oder Extrudiertes Polystyrol (XPS). Solche werden fachmännisch auch "Schaumkern"
benannt und können auf einer Seite, insbesondere auf derjenigen Seite, welche der
Beschichtung (6) und den Leitern (4) gegenüberliegt, beispielsweise mit einem Faserverbundwerkstoff,
Glasfaserverbundwerkstoff, Laminat und/oder Blech beschichtet sein. Geeignete Isolationsmaterialien
sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich. Bevorzugt werden geschäumte Polymere,
wobei beispielsweise Polyurethan (PU, PUR), Polyisocyanurat (PIR), und/oder Extrudiertes
Polystyrol (XPS) ganz besonders bevorzugt sind.
[0020] Unter polymerer, elektrisch nicht-leitender Beschichtung werden im Sinne der Erfindung
insbesondere Beschichtungen auf Basis einer polymeren Matrix wie beispielsweise Coatings,
Beschichtungen, Klebstoffe und/oder Plastisole verstanden. Elektrisch nicht-leitende
Beschichtungen weisen erfindungsgemäss einen spezifischen Widerstand p der Beschichtung
von grösser als 10
9 µΩm, insbesondere von grösser als 10
10 µΩm, auf, gemessen in getrocknetem Zustand bei 20°C. Solche Beschichtungen werden
typischerweise als nieder-, mittel- oder hochviskose Masse aufgetragen und ausgehärtet.
Sie sind dem Fachmann bekannt und im Fachhandel erhältlich.
[0021] Umfasst die weitere Schicht (3) eine solche polymere, elektrisch nichtleitende Beschichtung,
können die Beschichtung (6), die Leiter (4) und gegebenenfalls die Sensoren (7) und/oder
die Zeitschaltuhr direkt mit dieser Schicht (3) bedeckt werden, wobei kein zusätzlicher
Klebstoff (8) notwendig ist.
[0022] Umfasst die weitere Schicht (3) eine eher rigide Schicht wie ein Faserverbundwerkstoff,
ein Laminat und/oder ein Blech oder eine nicht-adhäsive Schicht wie eine Plane, ist
es oft vorteilhaft, wenn die Schicht (3) typischerweise mit einem handelsüblichen
Klebstoff (8) mit der Beschichtung (6), den Leitern (4), gegebenenfalls den Sensoren
(7), der Zeitschaltuhr respektive der Schicht (2) verbunden wird.
[0023] Die erste Schicht (2) und die weitere Schicht (3) der erfindungsgemässen beheizbaren
Schicht (1) und der nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten beheizbaren
Schicht (1) werden typischerweise mit einem Klebstoff (8) so zusammengeklebt, dass
die aufgetragene Beschichtung (6) und die Leiter (4) zwischen der ersten Schicht (2)
und der weiteren Schicht (3) zu liegen kommen und die Beschichtung (6) und die Leiter
(4) miteinander in Kontakt sind. Dadurch wird die beheizbare Schicht (1) zu einer
Sandwichplatte mit der Beschichtung (6) und den Leitern (4) zwischen den Schichten
(2) und (3). Dabei ist es oft hilfreich, wenn die Schichten (2, 3) mit Druck und/oder
Vakuum aneinander gedrückt werden. Zudem werden die Leiter (4) vorher, während und/oder
anschliessend, gegebenenfalls über eine Steuereinheit (5), an die Stromversorgung
angeschlossen.
Die elektrisch leitenden Leiter (4, 4a, 4b)
[0024] Mit elektrisch leitendem Leiter (4), kurz auch Leiter (4) genannt, werden alle Leiter
(4, 4a, 4b) umfasst, unabhängig von der genauen Stelle wo sie angeordnet sind.
[0025] Geeignete elektrische Leiter (4) leiten den elektrischen Strom sehr gut. Solche Leiter
(4) sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich. Sie besitzen typischerweise
einen spezifischen Widerstand p von 10 µΩm oder weniger, bevorzugt 1 µΩm oder weniger,
insbesondere 0,1 µΩm oder weniger, gemessen bei 20°C. Nicht-limitierende Beispiele
von geeigneten Leitern (4) umfassen Kupfer, Silber, Kohle, Aluminium, Gold, Zink,
Nickel, Messing, Eisen, Platin, Zinn, Blei, Wolfram, Edelstahl sowie Legierungen auf
Basis von mindestens einem der genannten Metalle wie beispielsweise Nickel-Chrom-Legierung.
Ein sehr bevorzugter Leiter ist Kupfer.
[0026] Die elektrischen Leiter (4) liegen vorteilhafterweise in Form eines Bandes und/oder
Drahtes vor, wobei der Draht insbesondere ein Volldraht oder ein Litzendraht ist und
das Band ein Metallband, beispielsweise ein Kupferband, und/oder ein sogenanntes Stromband
darstellt, welches beispielsweise auch aus verschiedenen Drähten zusammengesetzt sein
kann.
[0027] Die Breite des elektrischen Leiters (4) ist vorteilhafterweise zwischen 0.005 mm
und 20 cm, bevorzugt zwischen 0.01 mm und 15 cm und insbesondere zwischen 0.02 mm
und 10 cm. Die Höhe beträgt vorteilhafterweise zwischen 0.005 mm und 1 cm, bevorzugt
zwischen 0.01 mm und 7 mm und insbesondere zwischen 0.02 mm und 4 mm. Geeignete elektrische
Leiter (4) sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
[0028] In einer vorteilhaften Ausführungsform verläuft ein erster Leiter (4a) bevorzugt
entlang eines Randes der Schicht (1) und somit auch entlang eines Randes der ersten
Schicht (2) und der weiteren Schicht (3). Der zweite Leiter (4b) verläuft bevorzugt
entlang desjenigen Randes, welcher gegenüber, d.h. vis-ä-vis, des Randes mit dem ersten
Leiter (4a) angeordnet ist, wobei gegebenenfalls weitere Leiter zwischen den beiden
Leitern (4a, 4b), bevorzugt im Wesentlichen parallel zu den Leitern (4a, 4b), angeordnet
sein können. Oft ist es dabei vorteilhaft, wenn die Leiter (4) in Fahrtrichtung des
Verkehrsmittels, oder senkrecht dazu, beispielsweise wenn als erste Schicht (2) und/oder
als weitere Schicht (3) Planen eingesetzt werden, angeordnet sind.
[0029] Werden mehr als zwei Leiter (4) eingesetzt, entstehen zwischen den einzelnen Leiter
Zonen, welche bei geeigneter Steuerung voneinander unterschiedlich angesteuert werden
können. Der Abstand zwischen den Leitern (4) kann im Wesentlichen beliebig gewählt
werden. So kann er bei einer Vielzahl von Leitern (4) nur wenige Millimeter betragen.
Werden hingegen beispielsweise nur zwei Leiter (4) eingesetzt, so kann er auch mehrere
Meter aufweisen.
[0030] In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die Leiter (4) a) direkt in die
elektrisch leitende Beschichtung (6) eingebettet, b) mit einem elektrisch leitenden
Klebstoff auf die Beschichtung (6) geklebt, und/oder c) mit einer Folie (9), insbesondere
mit einer elektrisch leitenden Folie (9), mit der Beschichtung (6) in Kontakt gebracht.
Elektrisch leitende Klebstoffe und elektrisch leitende Folien (9), wie beispielsweise
Kupferfolie, Aluminiumfolie, Silikonfolie, elektrisch leitende Polymerfolie und/oder
elektrisch leitendes Klebeband, sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
[0031] Die Leiter (4, 4a, 4b) der erfindungsgemässen beheizbaren Schicht (1) und der erfindungsgemäss
hergestellten beheizbaren Schicht (1) sind bevorzugt über die Steuereinheit (5) mit
mindestens einer Zeitschaltuhr und/oder einem Sensor (7) verbunden. Dadurch ist es
möglich die Schicht (1) autonom, d.h. unabhängig von einer menschlichen Eingabe, ein-
und auszuschalten. Natürlich ist es auch möglich, das Ein- und Ausschalten manuell
- beispielsweise durch Betätigen eines Schalters - vorzunehmen.
Die Steuereinheit (5)
[0032] Die Steuereinheit wird zum Steuern der beheizbaren Schicht (1) verwendet.
[0033] Die Steuereinheit (5) ist optional und verbindet vorteilhafterweise die Stromversorgung
mit den Leitern (4), wobei gegebenenfalls ein Transformator dazwischen geschaltet
sein kann. Ein solcher Transformator kann auch Teil der Steuereinheit (5) sein. Zudem
können an der Steuereinheit (5) auch die Zeitschaltuhr und/oder der mindestens eine
Sensor (7) angeschlossen sein. Die Zeitschaltuhr kann ebenfalls Teil der Steuereinheit
(5) sein.
[0034] Die Steuereinheit (5) umfasst einen Mikroprozessor und einen Schalter, wobei der
Schalter insbesondere ein Leistungsschalter und/oder ein Relais darstellt. Zudem kann
die Steuereinheit (5) auch einen Transformator, d.h. ein Trafo, eine Speicherkarte,
eine Uhr wie beispielsweise eine Echtzeit Uhr (RTC), insbesondere eine Hardware- und/oder
Software Uhr, eine Zeitschaltuhr ein Mobilfunksystem wie beispielsweise ein GSM Modul,
ein Positionsbestimmungssystem wie beispielsweise GPS und/oder ein oder mehrere Sensoren
umfassen, wobei als Sensoren insbesondere auch die genannten Sensoren (7) eingesetzt
werden können. Geeignete Steuereinheiten (5) und aufgeführte Komponenten sind dem
Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
Die Stromversorgung
[0035] Als Stromversorgung kann jede geeignete Stromversorgung eingesetzt werden, unabhängig
ob Wechselstrom oder Gleichstrom. Sie kann auch je nach Situation gewechselt werden.
So kann beispielsweise eine externe Stromversorgung verwendet werden, was insbesondere
bei Strassen- und Schienenfahrzeugen vorteilhaft sein kann, wenn sie beispielsweise
über Nacht an einem Standplatz oder in einem Depot abgestellt sind. Weiter geeignete
Stromversorgungen umfassen beispielsweise Motoren und Generatoren von Zugfahrzeugen,
in Verkehrsmitteln eingebaute Heiz- und Kühlgeräten sowie Batterien und/oder Akkumulatoren.
Die Beschichtung (6)
[0036] Die elektrisch leitende Beschichtung (6) verbindet, gegebenenfalls über einen elektrisch
leitenden Klebstoff und/oder eine Folie (9), wie vorteilhafterweise eine elektrisch
leitende Folie (9), die mindestens zwei Leiter (4) miteinander. Die Beschichtung (6)
wird typischerweise auf die erste Schicht (2) und/oder auf die weitere Schicht (3)
aufgebracht. Aufgrund der Zusammensetzung haftet typischerweise die Beschichtung (6)
auf der Schicht (2, 3), auf welcher sie aufgetragen wird. Ist dies nicht der Fall
- oder zusätzlich - kann die Beschichtung (6) mit einem Klebstoff (8) auf den Untergrund,
beispielsweise auf die erste Schicht (2) und/oder auf die weitere Schicht (3), geklebt
werden.
[0037] Die elektrisch leitende Beschichtung (6) umfasst bevorzugt eine polymere Matrix und
elektrisch leitfähige Partikel. Als polymere Matrix eignen sich insbesondere Coatings,
Beschichtungen, Klebstoffe und/oder Plastisole. Die polymere Matrix kann auf Basis
einer 1-Komponenten, 2-Komponenten oder Mehr-Komponenten Formulierung und/oder auf
Wasserbasis, Lösungsmittelbasis oder in Form eines Schmelzklebers sein. So kann die
Matrix in Form einer Emulsion, Dispersion, Suspension, eines Lösungspolymers oder
Schmelzklebers appliziert werden und beispielsweise auf Basis von Acrylaten, Polyacrylaten,
Polyurethan, Epoxy/Härter System und/oder Polyester sein. Geeignete, nicht-limitierende
elektrisch leitfähige Partikel umfassen Metalle, insbesondere Metalle auf Basis von
Metallen wie Silber, Gold, Aluminium, Kupfer, Zink, Messing, Eisen, Platin, Zinn und/oder
Blei, Metalllegierungen auf Basis dieser Metalle, und/oder Kohlenstoff wie Kohle,
Graphit und/oder Carbon Nanotubes. Geeignete elektrisch leitende Beschichtungen (6)
sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich.
[0038] Der spezifische Widerstand p der Beschichtung (6) beträgt zwischen 0,1 µΩm und 10
9 µΩm, bevorzugt zwischen 1 µΩm und 10
8 µΩm, insbesondere zwischen 10 µΩm und 10
7 µΩm, gemessen in getrocknetem Zustand bei 20°C.
[0039] Der spezifische Widerstand p ist eine temperaturabhängige Materialkonstante und wird
anhand des elektrischen Widerstands R, dem Leiterquerschnitt q und der Leiterlänge
I gemäss Formel (I) berechnet:

[0040] Die Einheit des spezifischen Widerstands p beträgt Ω*mm
2/ m, wobei

[0041] Um eine optimale Heizleistung zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn der spezifische
Flächenwiderstand R der Beschichtung (6) optimal eingestellt ist. Dabei ist der spezifische
Flächenwiderstand R, in Ω angegeben, vom spezifischen Widerstand p sowie von der Schichtdicke
d der Beschichtung gemäss Formel (III) abhängig:

[0042] Somit ist bei konstantem spezifischem Widerstand p der Flächenwiderstand R umso grösser,
je dünner die Schichtdicke d der Beschichtung ist.
[0043] Der spezifische Flächenwiderstand R der aufgetragenen und getrockneten Beschichtung
(6) beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,1 und 500 Ω, bevorzugt zwischen 0,5 und
100 Ω, insbesondere zwischen 1 und 50 Ω, und ganz besonders bevorzugt zwischen 2 und
40 Ω.
[0044] Besitzt die getrocknete Beschichtung (6) beispielsweise einen spezifischen Widerstand
p von 200 bis 300 µΩm, so beträgt der spezifische Flächenwiderstand R bei einer Schichtdicke
d der getrockneten Beschichtung von beispielsweise 100 µm etwa 2-3 Ω. Bei einer Schichtdicke
d der getrockneten Beschichtung von beispielsweise 25 µm beträgt der spezifische Flächenwiderstand
R etwa 8-12 Ω.
Der Sensor (7)
[0045] Als Sensor (7) kann jeder geeignete Sensor eingesetzt werden. Es können ein oder
mehrere unterschiedliche Sensoren (7) verwendet werden. Von einer Art Sensor (7) kann
lediglich ein Sensor (7) oder verschiedene Sensoren (7) - bevorzugt an unterschiedlichen
Orten platziert - eingesetzt werden. Geeignete Sensoren (7) sind dem Fachmann bekannt
und im Handel erhältlich.
[0046] Nicht-limitierte, bevorzugte Sensoren (7) umfassen Flächentemperatursensoren, Umgebungstemperatursensoren,
Regensensoren, Feuchtigkeitssensoren, Schneesensoren, Nebelsensoren, Drucksensoren,
Taupunktsensoren, Wettersensoren, Neigungssensoren, Niederschlagssensoren und/oder
Lichtsensoren.
[0047] Die Sensoren (7) können prinzipiell an jedem beliebigen Ort der beheizbaren Schicht
(1) und/oder an einem anderen Ort des Verkehrsmittels angeordnet sein. Bei gewissen
Sensoren ist es jedoch hilfreich, wenn sie gemäss der Funktion des Sensors (7) an
einem spezifischen Ort angeordnet sind. Beispielsweise werden Flächentemperatursensoren
und/oder Schneesensoren in der beiheizbaren Schicht (1) und/oder in deren Nähe angeordnet.
[0048] Als Zeitschaltuhr kann jede geeignete marktübliche Zeitschaltuhr eingesetzt werden.
Solche Zeitschaltuhren sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich. Durch den
Einsatz einer Zeitschaltuhr kann die erfindungsgemässe Schicht (1) und die erfindungsgemäss
hergestellte Schicht (1) schon vor Fahrtbeginn geheizt werden, sodass beispielsweise
die beheizbare Schicht (1) des Verkehrsmittels schon bei Arbeitsbeginn des Fahrers
eis- und schneefrei ist. Dadurch muss das Verkehrsmittel vor der Inbetriebsetzung
nicht zuerst zeitraubend vom Schnee und/oder Eis befreit werden. Die Zeitschaltuhr
kann an einem beliebigen Ort der beheizbaren Schicht (1), innerhalb der Steuereinheit
(5) und/oder an einem anderen Ort des Verkehrsmittels angeordnet sein.
Der Klebstoff (8)
[0049] Mit dem Klebstoff (8) können die erste Schicht (2) und die weitere Schicht (3) miteinander
verbunden werden, wobei die Leiter (4), die Beschichtung (6) und gegebenenfalls die
Sensoren (7), die Zeitschaltuhr sowie allfällige weitere Komponenten zwischen den
Schichten (2) und (3) angeordnet sind.
[0050] Zudem kann der Klebstoff (8) zum Befestigen der Beschichtung (6) auf der Schicht
(2) und/oder (3) eingesetzt werden. Der dazu verwendete Klebstoff (8) kann der gleiche
Klebstoff (8) sein wie derjenige zum Verkleben der Schichten (2) und (3). Es kann
jedoch auch ein anderer Klebstoff (8) eingesetzt werden.
[0051] Geeignete Klebstoffe (8) sind dem Fachmann bekannt und im Handel erhältlich. Sie
können beispielsweise auf Basis einer 1-Komponenten, 2-Komponenten oder Mehr-Komponenten
Formulierung sein und/oder wasserbasiert, lösungsmittelbasiert oder in Form eines
Schmelzklebers sein. Die Klebstoffe (8) können in Form einer Emulsion, Dispersion,
Suspension, eines Lösungspolymers oder Schmelzklebers appliziert werden. Geeignete
Klebstoffe (8) sind typischerweise auf Basis von Acrylaten, Polyacrylaten, Polyurethan,
Epoxy/Härter System und/oder Polyester. Die Klebstoffe (8) zum zusammenkleben der
Schichten (2, 3) können elektrisch leitend oder elektrisch nicht-leitend sein.
Das Verfahren
[0052] Die erfindungsgemässe beheizbare Schicht (1) kann - insbesondere mit dem erfindungsgemässen
Verfahren - auf verschiedene Arten hergestellt werden.
[0053] So kann die Beschichtung (6) auf die erste Schicht (2) und/oder auf die weitere Schicht
(3) aufgetragen werden. Der Auftrag der Beschichtung (6) kann vollflächig erfolgen
oder nur zwischen den Leitern (4) - respektive zwischen den für die Leiter (4) vorgesehenen
Bahnen.
[0054] Die mindestens zwei Leiter (4, 4a, 4b) können beispielsweise vor und/oder nach dem
Auftrag der Beschichtung (6) direkt auf die erste und/oder weitere Schicht (2, 3)
gelegt und gegebenenfalls befestigt werden. Alternativ - oder zusätzlich - können
die mindestens zwei Leiter (4, 4a, 4b) auf die aufgetragene und gegebenenfalls getrocknete
Beschichtung (6) gelegt und gegebenenfalls befestigt werden. Die Beschichtung (6)
und die Leiter (4) können auf die gleiche Schicht (2, 3) angebracht werden. Alternativ
kann die Beschichtung (6) beispielsweise auf die Schicht (2) oder (3) und die Leiter
(4) auf die andere Schicht, d.h. auf die Schicht (3) oder (2), angebracht werden.
Die Leiter (4) können auch so angebracht werden, dass beispielsweise der erste Leiter
(4a) auf der ersten Schicht (2), der zweite Leiter (4b) auf der weiteren Schicht (3)
und optionale weitere Leiter (4) auf der ersten Schicht (2) und/oder der weiteren
Schicht (3), angebracht werden.
[0055] Beim erfindungsgemässen Verfahren werden die Leiter (4) mit der Beschichtung (6)
in Kontakt gebracht. So können die Leiter (4) bevorzugt a) direkt in die elektrisch
leitende Beschichtung (6) eingebettet, b) mit einem elektrisch leitenden Klebstoff
auf die Beschichtung (6) geklebt, und/oder c) mit einer Folie (9), insbesondere mit
einer elektrisch leitenden Folie (9), mit der Beschichtung (6) in Kontakt gebracht
werden.
[0056] Wird als weitere Schicht (3) eine polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung
eingesetzt, so können die Beschichtung (6), die Leiter (4) und gegebenenfalls die
Sensoren (7) und/oder die Zeitschaltuhr ohne Klebstoff (8) direkt mit der Schicht
(3) bedeckt werden.
[0057] Umfasst die weitere Schicht (3) beispielsweise ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat,
ein Blech und/oder eine Plane, wird die Schicht (3) vorteilhafterweise mit einem handelsüblichen
Klebstoff (8) mit der Beschichtung (6), den Leitern (4), gegebenenfalls den Sensoren
(7) und/oder der Zeitschaltuhr, sowie der Schicht (2) so verklebt, dass die aufgetragene
Beschichtung (6) und die Leiter (4) zwischen der ersten Schicht (2) und der weiteren
Schicht (3) zu liegen kommen und die Beschichtung (6) und die Leiter (4) miteinander
in Kontakt sind. Dabei ist es oft hilfreich, wenn die Schichten (2, 3) mit Druck und/oder
Vakuum aneinander gepresst werden. Zudem werden die Leiter (4) vorher, während und/oder
anschliessend, gegebenenfalls über eine Steuereinheit (5), an die Stromversorgung
angeschlossen.
Die Verkehrsmittel
[0058] Die erfindungsgemässe beheizbare Schicht (1) und die erfindungsgemäss hergestellte
beheizbare Schicht (1) eignen sich hervorragend zum Beheizen von Schichten, insbesondere
von Aussenschichten, von Verkehrsmitteln.
[0059] Der Begriff Verkehrsmittel ist im Sinne der vorliegenden Erfindung sehr breit gefasst
und umfasst insbesondere Schiffe, Flugzeuge, Seilbahnen und/oder Fahrzeuge, insbesondere
Strassenfahrzeuge und Schienenfahrzeuge. Nicht-limitierende Beispiele geeigneter Strassenfahrzeuge
umfassen LKW, LKW-Anhänger, Zugmaschine und/oder Sattelauflieger, gemeinsam Sattelzug
genannt, Fahrzeug mit Kofferaufbau, Lieferwagen, Lastwagen, Bus, Car, Personenwagen
und/oder landwirtschaftliche Fahrzeuge wie beispielsweise Traktoren und jegliche Art
von Anhänger. Nicht-limitierende Beispiele geeigneter Schienenfahrzeuge umfassen Züge,
Lokomotiven, Waggons, Bergbahnen und/oder Strassenbahnen.
[0060] In den Verkehrsmitteln umfasst die erfindungsgemässe, beheizbare Schicht (1) vorteilhafterweise
das Dach, oder ein Teil davon, und/oder den Fussboden, insbesondere den Fussboden
im Innen- und/oder Aussenbereich des Verkehrsmittels, oder ein Teil davon. Insbesondere
bei Seilbahnen, Fahrzeuge, Strassenfahrzeuge und Schienenfahrzeuge wird bevorzugt
mindestens ein Teil des Dachs mit der Schicht (1) ausgerüstet. Bei Schienenfahrzeugen
und Schiffen wird bevorzugt zudem auch der Fussboden mit der Schicht (1) ausgerüstet.
So kann beispielsweise die Schicht (1) in Zügen, insbesondere in Lokomotiven und/oder
Personenwaggons, auch als Heizung für Fussböden eingesetzt werden. Und wird die Schicht
(1) beispielsweise als Fussböden im Aussenbereich von Schiffen eingesetzt - insbesondere
in Schiffen die in frostigen Regionen verkehren - kann die Eisbildung am Boden effizient
reduziert oder sogar ganz vermieden werden.
[0061] Bei Flugzeugen kann die beheizbare Schicht (1) beispielsweise die vordere Eintrittskante
bei Flügeln, das Flügelprofil, oder ein Teil davon, Propeller, Seitenruder und/oder
den Flugzeugrumpf umfassen.
[0062] Im Folgenden werden nicht-limitierende, bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben, die nicht einschränkend auszulegen
sind und als Bestandteil der Beschreibung verstanden werden:
- Fig. 1
- zeigt schematisch den Aufbau eines Kofferaufbaus eines LKW's resp. eines Sattelaufliegers.
Der obere Bereich, d.h. die Diele, ist mit der erfindungsgemässen beheizbaren Schicht
(1) ausgerüstet, wobei die weitere Schicht (3) nicht dargestellt ist. Die Beschichtung
(6) überdeckt die erste Schicht (2, nicht gezeigt). Auf der Beschichtung (6) sind
die Leiter (4) praktisch entlang der ganzen Länge des Kofferaufbaus angeordnet. Ein
erster Leiter (4a) verläuft im Wesentlichen parallel entlang eines Randes der Schicht
(1), d.h. typischerweise entlang eines Randes des oberen Bereichs des Kofferaufbaus.
Der zweite Leiter (4b) verläuft entlang des Randes, welcher sich gegenüber, d.h. vis-ä-vis,
des ersten Randes befindet. Dazwischen ist beispielhaft ein weiterer Leiter (4) gezeigt.
Dadurch wird die Schicht (1) in zwei Bereiche unterteilt, die gegebenenfalls unterschiedlich
erwärmt werden können. Zwischen den Leitern (4) sind in Fig. 1 zwei Sensoren (7) angebracht,
wobei mindestens einer der Sensoren (7) ein Temperatursensor, insbesondere in Flächentemperatursensor
ist. An der Frontseite des Kofferaufbaus ist ein weiterer Sensor (7), beispielsweise
ein Regensensor, dargestellt. Zudem befindet sich in Fig. 1 ebenfalls auf der Frontseite
des Kofferaufbaus die optionale Steuereinheit (5), welche an eine Stromversorgung
angeschlossen ist (nicht dargestellt). Die Leiter (4) sowie die Sensoren (7) sind
typischerweise auch mit der Steuereinheit (5) verbunden. Die entsprechenden Verkabelungen
sind in Fig. 1 nicht dargestellt.
- Fig. 2
- zeigt schematisch die beheizbare Schicht (1) eines Kofferaufbaus eines LKW's resp.
eines Sattelaufliegers von oben, wobei die weitere Schicht (3) nicht dargestellt ist.
Analog Fig. 1 überdeckt die Beschichtung (6) die erste Schicht (2, nicht gezeigt),
wobei auf der Beschichtung (6) verschiedene Leiter (4, 4a, 4b) angebracht sind. Bei
dieser Anordnung werden beispielhaft zwei kürzere Leiter (4) hintereinander gelegt,
um die ganze Länge des Kofferaufbaus abzudecken. Zudem sind insgesamt zwei mal vier
parallele Leiter (4) angebracht. Durch diese Anordnung entstehen insgesamt sechs unterschiedliche
Bereiche, welche mit einer geeigneten Steuereinheit - gegebenenfalls autonom - unterschiedlich
erwärmt werden können. Dies ist beispielsweise insbesondere dann vorteilhaft, wenn
beispielsweise während Schneefall ein Teil des Verkehrsmittels überdacht ist, während
ein anderer Teil beschneit wird. Zwischen den Leitern (4) sind mehrere Sensoren (7)
angebracht, wobei mindestens einer der Sensoren (7) ein Temperatursensor, insbesondere
in Flächentemperatursensor ist. Bei einer Anordnung mit verschiedenen Bereichen, wie
in Fig. 2 gezeigt, ist es vorteilhaft, wenn jeder Bereich mit einem Temperatursensor
ausgerüstet ist, um anzuzeigen, welcher Bereich geheizt werden muss. Die Verkabelungen
der Leiter (4) und Sensoren (7) sind nicht dargestellt.
- Fig. 3
- zeigt schematisch ein Querschnitt einer Ausführungsform der beheizbaren Schicht (1).
Die erste Schicht (2) umfasst in dieser Anordnung ein thermisches Isolationsmaterial
(dickere, gepunktete Schicht) und eine dünnere Schicht, beispielsweise ein Faserverbundwerkstoff,
ein Laminat und/oder ein Blech. Bei dieser Anordnung wurde die Beschichtung (6, dicke
gepunktete Linie) auf die weitere Schicht (3) aufgetragen, auf welcher wiederum verschiedene
Leiter (4, 4a, 4b) und Sensoren (7) angebracht sind. Diese sind beispielhaft mit einem
Klebstoff (8, kontinuierliches Rautenmuster) mit der Schicht (2) verbunden.
- Fig. 4
- zeigt schematisch einen Ausschnitt eines Querschnitts der beheizbaren Schicht (1).
Die erste Schicht (2) umfasst in dieser Anordnung beispielsweise ein thermisches Isolationsmaterial,
ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat und/oder ein Blech. Auf der Schicht (2) ist
die Beschichtung (6) angebracht. Auf dieser wiederum befindet sich ein Leiter (4),
wobei der Leiter (4) in direktem Kontakt mit der Beschichtung (6) ist. Als weitere
Schicht (3) wurde anstelle einer rigiden Schicht aus Faserverbundwerkstoff, Laminat
oder Blech eine polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung (6) gewählt. In der
Regel wird sie als nieder-, mittel- oder hochviskose Masse aufgetragen und anschliessend
ausgehärtet. Dies erspart den Einsatz eines zusätzlichen Klebstoffs (8) und umgibt
zudem alle aus der Fläche hervorstehenden Materialien wie beispielsweise Leiter (4)
und/oder Sensor (7) optimal. Durch das Aushärten der Masse erhält sie dann eine grosse
Festigkeit und Härte, behält jedoch eine gewisse Flexibilität.
- Fig. 5
- zeigt schematisch analog Fig. 4 einen Ausschnitt eines Querschnitts der beheizbaren
Schicht (1). Die erste Schicht (2) umfasst in dieser Anordnung beispielsweise ein
thermisches Isolationsmaterial, ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat und/oder ein
Blech. Auf der Schicht (2) ist die Beschichtung (6, dicke gepunktete Linie) angebracht.
Im Gegensatz zur Fig. 4 bedeckt die Beschichtung (6) die Schicht (2) nicht vollflächig,
sondern nur zwischen den Leitern (4), welche direkt auf der Schicht (2) liegen. Um
den Kontakt zwischen den Leitern (4) und der Beschichtung (6) zu gewährleisten sind
in dieser Darstellung die Leiter (4) mit einer elektrisch leitenden Folie (9) mit
der Beschichtung (6) in Kontakt. Ist die Beschichtung (6) durchgehend und der Kontakt
zwischen den Leitern (4) und der Beschichtung (6) dadurch gewährleistet, muss die
Folie (9) nicht zwingend elektrisch leitende Eigenschaften aufweisen. Eine weitere
Schicht (3) - hier als rigide Schicht (3) dargestellt - überdeckt die Beschichtung
(6), den Leiter (4) und die Folie (9), wobei sie durch den Klebstoff (8, kontinuierliches
Rautenmuster) zusammen geklebt sind. Anstelle einer Folie (9) kann auch ein elektrisch
leitender Klebstoff eingesetzt werden.
1. Beheizbare Schicht (1) zum Beheizen der Aussenschicht von Verkehrsmitteln, umfassend
a) eine erste Schicht (2), die bevorzugt ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat, ein
Blech, eine Plane, Glas, und/oder ein Isolationsmaterial, insbesondere ein thermisches
Isolationsmaterial, umfasst,
b) eine weitere Schicht (3), die bevorzugt ein Faserverbundwerkstoff, ein Laminat,
ein Blech, eine Plane, Glas, und/oder eine polymere, elektrisch nicht-leitende Beschichtung
umfasst, und
c) zwischen der ersten (2) und der weiteren (3) Schicht mindestens zwei elektrisch
leitende Leiter (4), wobei die Leiter (4), gegebenenfalls über eine Steuereinheit
(5), an einer Stromversorgung angeschlossen und bevorzugt im Wesentlichen zueinander
parallel angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Leiter (4) durch eine elektrisch leitende Beschichtung (6) miteinander
in Kontakt sind, wobei der spezifische Widerstand p der Beschichtung (6) zwischen
0,1 µΩm und 10
9 µΩm beträgt, gemessen in getrocknetem Zustand bei 20°C.
2. Schicht (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der spezifische Widerstand p der Beschichtung (6) zwischen 1 µΩm und 108 µΩm, bevorzugt zwischen 10 µΩm und 107 µΩm, beträgt, gemessen in getrocknetem Zustand bei 20°C.
3. Schicht (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Beschichtung (6) in einer solchen Schichtdicke aufgetragen
wird, dass der spezifische Flächenwiderstand R der aufgetragenen und getrockneten
Beschichtung zwischen 0,1 und 500 Ω, bevorzugt zwischen 0,5 und 100 Ω, insbesondere
zwischen 1 und 50 Ω, beträgt.
4. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Beschichtung (6) eine polymere Matrix, insbesondere ein Klebstoff,
Plastisol und/oder Lack, und elektrisch leitfähige Partikel, insbesondere Partikel
auf Basis von Metallen wie Silber, Gold, Aluminium, Kupfer, Zink, Messing, Eisen,
Platin, Zinn und/oder Blei, Metalllegierungen auf Basis dieser Metalle, und/oder Kohlenstoff
wie Kohle, Graphit und/oder Carbon Nanotubes umfasst.
5. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Leiter (4a) bevorzugt entlang eines Randes der Schicht (1) verläuft und
der zweite Leiter (4b) bevorzugt entlang desjenigen Randes verläuft, welcher gegenüber
des Randes mit dem ersten Leiter (4a) angeordnet ist, wobei gegebenenfalls weitere
Leiter zwischen den beiden Leitern (4a, 4b), im Wesentlichen bevorzugt parallel zu
den Leitern (4a, 4b), angeordnet sind.
6. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (4) in Form eines Bandes und/oder Drahtes vorliegen, wobei der Draht insbesondere
ein Volldraht oder ein Litzendraht ist.
7. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (4)
a) direkt in die elektrisch leitende Beschichtung (6) eingebettet sind,
b) mit einem elektrisch leitenden Klebstoff auf die Beschichtung (6) geklebt sind,
und/oder
c) mit einer Folie (9), insbesondere mit einer elektrisch leitenden Folie (9), mit
der Beschichtung (6) in Kontakt gebracht werden.
8. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (4, 4a, 4b) der beheizbaren Schicht (1) über die Steuereinheit (5) mit
mindestens einer Zeitschaltuhr und/oder einem Sensor (7) verbunden sind, wobei der
Sensor (7) ein Flächentemperatursensor, ein Umgebungstemperatursensor, ein Regensensor,
ein Schneesensor, ein Nebelsensor, ein Drucksensor, Feuchtigkeitssensor, ein Taupunktsensor,
ein Wettersensor, ein Neigungssensor, ein Niederschlagssensor und/oder ein Lichtsensor
ist.
9. Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (5) einen Mikroprozessor, einen Schalter, insbesondere einen Leistungsschalter
und/oder ein Relais, und gegebenenfalls einen Transformator, eine Speicherkarte, eine
Uhr wie beispielsweise eine Echtzeit Uhr (RTC), ein Mobilfunksystem wie beispielsweise
ein GSM Modul, ein Positionsbestimmungssystem wie beispielsweise GPS und/oder ein
oder mehrere Sensoren umfasst.
10. Verfahren zur Herstellung der beheizbaren Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Beschichtung (6) auf die erste und/oder weitere Schicht (2, 3) aufgetragen
und gegebenenfalls getrocknet wird,
b) mindestens zwei Leiter (4, 4a, 4b) auf die erste und/oder weitere Schicht (2, 3)
und/oder auf die aufgetragene und gegebenenfalls getrocknete Beschichtung (6) gelegt
und gegebenenfalls befestigt werden,
c) gegebenenfalls mindestens eine Zeitschaltuhr und/oder mindestens einen Sensor (7)
über die Steuereinheit (5) mit mindestens einem Leiter (4) verbunden,
d) die erste und die weitere Schicht (2, 3) miteinander in Kontakt gebracht und gegebenenfalls
mit einem Klebstoff (8) so zusammengeklebt werden, dass die aufgetragene Beschichtung
(6) und die Leiter (4) zwischen der ersten Schicht (2) und der weiteren Schicht (3)
zu liegen kommen und die Beschichtung (6) und die Leiter (4) miteinander in Kontakt
sind, und
e) die Leiter (4) vorher, während und/oder anschliessend, gegebenenfalls über eine
Steuereinheit (5), an die Stromversorgung angeschlossen werden.
11. Verkehrsmittel umfassend die beheizbare Schicht (1) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 9 oder erhalten nach Anspruch 10.
12. Verkehrsmittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verkehrsmittel ein Schiff, Flugzeug, Seilbahn und/oder Fahrzeug darstellt, wobei
das Fahrzeug bevorzugt ein Strassenfahrzeug wie LKW, LKW-Anhänger, Zugmaschine und/oder
Sattelauflieger, Fahrzeug mit Kofferaufbau, Lieferwagen, Lastwagen, Bus, Car, Personenwagen
und/oder landwirtschaftliches Fahrzeug, und/oder ein Schienenfahrzeug wie Zug, Waggon,
Bergbahn und/oder Strassenbahn darstellt.
13. Verkehrsmittel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die beheizbare Schicht (1) das Dach, oder ein Teil davon, und/oder den Fussboden
oder ein Teil davon, umfasst.
14. Verkehrsmittel nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beheizbare Schicht (1) bei Flugzeugen die vorderer Eintrittskante bei Flügeln,
das Flügelprofil, oder ein Teil davon, Propeller, Seitenruder und/oder den Flugzeugrumpf
umfasst.
15. Verwendung der beheizbaren Schicht (1) in Verkehrsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsmittel Schiff, Flugzeug, Seilbahn und/oder Fahrzeug, insbesondere Strassenfahrzeug
und Schienenfahrzeug, umfassen.