[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuerwehrschlüsseldepot mit mindestens einem darin angeordneten
mechanischen Schlüssel.
[0002] Feuerwehrschlüsseldepots werden auch Feuerwehrschlüsselkästen genannt und dienen
der Aufbewahrung von mechanischen Objektschlüsseln an einem für Einsatzkräfte leicht
zugänglichem Ort. Sie ermöglichen daher Einsatzkräften im Brandfall einen zügigen
und gewaltfreien Zutritt zu dem Objekt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuerwehrschlüsseldepot zur Verfügung
zu stellen, das den Einsatzkräften im Brandfall einen besonders schnellen und zuverlässigen
Zugang zu Räumen des Objektes ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Feuerwehrschlüsseldepot mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Das erfindungsgemäße Feuerwehrschlüsseldepot besitzt mindestens einen darin angeordneten
mechanischen Schlüssel. Das Feuerwehrschlüsseldepot weist mindestens eine Schlüsselhalterung
zur lagestabilen Aufnahme des mechanischen Schlüssels auf und der mechanische Schlüssel
weist ein in den mechanischen Schlüssel integriertes elektronisches oder elektromagnetisches
Zugangsberechtigungselement auf.
[0006] Durch die Schlüsselhalterung wird der mechanische Schlüssel lagestabil aufgenommen.
Der Schlüssel befindet sich somit an einem definierten Ort innerhalb des Feuerwehrschlüsseldepots.
Die Einsatzkräfte können schnell den gewünschten Schlüssel entnehmen. Außerdem kann
schnell festgestellt werden, ob ein Schlüssel, welches eigentlich im Feuerwehrschlüsseldepot
aufbewahrt werden sollte, fehlt (d.h. nicht in der Schlüsselhalterung aufgenommen
ist).
[0007] Darüber hinaus ermöglicht das elektronische oder elektromagnetische Zugangsberechtigungselement
den Einsatzkräften ein schnelles Öffnen der Objekttüren, da kein klassisches Einführen
des mechanischen Schlüssels in den jeweiligen Schließzylinder nötig ist, sondern ein
einfaches Berühren einer Kontaktfläche und/oder ein berührungsloses Annähern an einen
Sensor das Öffnen der jeweiligen Türe auslöst bzw. ermöglicht.
[0008] Unter dem Begriff "integriertes elektronisches oder elektromagnetisches Zugangsberechtigungselement"
wird hierbei verstanden, dass das Zugangsberechtigungselement fest (unlösbar) mit
dem mechanischen Schlüssel verbunden ist und einstückig mit dem mechanischen Schlüssel
ausgebildet ist.
[0009] Durch die Integration des Zugangsberechtigungselements in den mechanischen Schlüssel
liegt eine zuverlässige Verbindung zwischen den beiden Elementen (mechanischer Schlüssel
und Zugangsberechtigungselement) vor. Ein versehentliches Vertauschen von nicht zueinander
passenden mechanischen Schlüssel und Zugangsberechtigungselement wird dadurch zuverlässig
ausgeschlossen. Außerdem führt die integrale Verbindung zwischen mechanischem Schlüssel
und Zugangsberechtigungselement dazu, dass den Einsatzkräften immer beide Elemente
zur Verfügung stehen. Sollte eines der Elemente (mechanischer Schlüssel oder Zugangsberechtigungselement)
aufgrund brandinduzierter Störungen nicht funktionieren, kann unverzüglich das jeweils
andere Element zur Öffnung der jeweiligen Türe eingesetzt werden. Auf diese Weise
ist eine zuverlässige Öffnung im Brandfall möglich.
[0010] Unter einem elektronischen oder elektromagnetischen Zugangsberechtigungselement wird
hierbei insbesondere ein berührungslos arbeitender Transponder verstanden, der eine
Öffnungsfunktionalität für zumindest eine Teilmenge der Objekttüren besitzt.
[0011] In vorteilhafter Weise ist das elektronische oder elektromagnetische Zugangsberechtigungselement
in den Schlüsselbart und/oder den Schlüsselgriff integriert.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Feuerwehrschlüsseldepot ferner eine
Warneinheit zur Ausgabe einer Warnung, falls das Zugangsberechtigungselement vom mechanischen
Schlüssel getrennt wird, auf. Diese Warnung kann insbesondere ein optisches und/oder
akustisches Warnsignal oder die Ausgabe eines elektronischen Warnsignals sein. Auf
diese Weise werden die zuständigen Personen (Einsatzkräfte, Gebäudemanager) darauf
aufmerksam gemacht, dass kein vollständiger Schlüssel bestehend aus zusammengehörigen
mechanischem Schlüssel und Zugangsberechtigungselement vorliegt und der zuverlässige
Zugang zu Räumen des Objekts im Brandfall u.U. nicht gewährleistet ist.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Warneinheit ferner derart
ausgebildet, dass diese einen Funktionsverlust des Zugangsberechtigungselements zu
erzeugen, falls das Zugangsberechtigungselement vom mechanischen Schlüssel getrennt
wird. Die Erzeugung des Funktionsverlustes kann insbesondere durch ein elektronisches
Löschen des Zugangsberechtigungselements und/oder durch eine mechanische Zerstörung
des Zugangsberechtigungselements erfolgen. Auf diese Weise kann ein Missbrauch des
Zugangsberechtigungselements durch Unberechtigte wirksam verhindert werden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Feuerwehrschlüsseldepot
eine Überprüfungseinheit zur Überprüfung der Übereinstimmung des Zugangsberechtigungselements
des mechanischen Schlüssels mit einer Referenz auf. Auf diese Weise kann überprüft
werden, ob das korrekte Zugangsberechtigungselement in den mechanischen Schlüssel
integriert ist. Die Integration eines falschen Zugangsberechtigungselements (z.B.
eines Elements, welches nicht die von den Einsatzkräften erwartete Öffnungsfunktion
besitzt) kann dadurch verhindert werden. Die Überprüfungseinheit kann hierbei derart
ausgebildet sein, dass die Überprüfungseinheit durch eine elektronische Überprüfung
von Merkmalen des Zugangsberechtigungselements überprüft, ob es sich um das passende
Zugangsberechtigungselement handelt.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Feuerwehrschlüsseldepot
ferner ein Anzeigeelement zur Anzeige, ob der mechanische Schlüssel in die Schlüsselhalterung
aufgenommen ist und/oder ob das Zugangsberechtigungselement mit der Referenz übereinstimmt.
Das Anzeigeelement kann insbesondere als Kontrollleuchte und/oder Warnleuchte ausgebildet
sein. Das Anzeigeelement ermöglicht somit die schnelle Wahrnehmung, ob überhaupt ein
mechanischer Schlüssel in der Schlüsselhalterung aufgenommen ist und/oder ob der richtige
mechanische Schlüssel mit dem richtigen Zugangsberechtigungselement in der Schlüsselhalterung
aufgenommen ist. In besonders vorteilhafter Weise ist das Anzeigeelement mit der oben
beschriebenen Überprüfungseinheit derart elektronisch verbunden, dass das Anzeigeelement
das Prüfergebnis der Überprüfungseinheit anzeigt (z.B. grüne Kontrollleuchte entspricht
"Der Schlüssel besitzt das korrekte Zugangsberechtigungselement" oder rote Kontrollleuchte
entspricht "Der Schlüssel besitzt ein falsches Zugangsberechtigungselement" / "Der
mechanische Schlüssel fehlt").
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Feuerwehrschlüsseldepot
ferner eine Schreib-/ Leseeinheit zum Beschreiben und/oder Auslesen eines Speichers
des Zugangsberechtigungselements auf. Auf diese Weise kann eine "intelligentes" Feuerwehrschlüsseldepot
erzeugt werden, welches Informationen der Zugangsberechtigungselemente empfangen (und
ggf. auswerten/weiterverarbeiten) kann und/oder Informationen auf den Zugangsberechtigungselementen
ablegen kann. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wäre es etwa möglich,
durch die Schreib-/ Leseeinheit die Öffnungsfunktionalität (Schließfunktion) des Zugangsberechtigungselements
an die Öffnungsfunktionalität des mechanischen Schlüssels anzupassen bzw. mit dieser
in Einstimmung zu bringen.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Schlüsselhalterung als ein
mit dem aufzunehmenden mechanischen Schlüssel korrespondierender Schließzylinder ausgebildet.
Auf diese Weise ist eine Überprüfung dahingehend möglich, dass auch der korrekte mechanische
Schlüssel im Feuerwehrschlüsseldepot gelagert wird.
[0018] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungsfiguren weiter
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines Feuerwehrschlüsseldepots;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Schlüsselhalterung mit mechanischem Schlüssel; und
- Fig. 3
- einen weiteren mechanischen Schlüssel.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Feuerwehrschlüsseldepot 1 weist einen Korpus 2 und eine
Fronttür 3 auf. Der Korpus 2 ist quaderförmig ausgebildet und bildet zusammen mit
der Fronttür 3 einen Behälter zur Aufbewahrung von Schlüsseln und Zugangsberechtigungselementen
eines Objektes. Die Fronttür 3 ist abschließbar und nur durch Berechtigte zu öffnen.
[0020] Innerhalb des aus dem Korpus 2 und der Fronttür 3 gebildeten Behälters sind insgesamt
zwei Schlüsselhalterungen 4 und 5 angebracht, in die jeweils ein mechanischer Schlüssel
6 bzw. 7 lagestabil aufgenommen ist. Die Schlüsselhalterung 4 ist hierbei als mit
dem aufzunehmenden mechanischen Schlüssel 6 korrespondierender Schließzylinder ausgebildet
und die Schlüsselhalterung 5 ist hierbei als mit dem aufzunehmenden mechanischen Schlüssel
7 korrespondierender Schließzylinder ausgebildet.
[0021] Der mechanische Schlüssel 6 weist einen in den Schlüsselgriff integrierten Transponder
8 (in Fig. 1 gestrichelt dargestellt) auf. Dieser Transponder 8 besitzt eine Öffnungsfunktionalität
für eine Untermenge der Objekttüren, die der Öffnungsfunktionalität des mechanischen
Schlüssels 6 entspricht. In ähnlicher Weise weist der mechanische Schlüssel 7 einen
in den Schlüsselgriff integrierten Transponder 9 (ebenfalls gestrichelt dargestellt)
auf. Dieser Transponder 9 besitzt ebenfalls eine Öffnungsfunktionalität für eine Untermenge
der Objekttüren, die der Öffnungsfunktionalität des mechanischen Schlüssels 7 entspricht.
[0022] Das Feuerwehrschlüsseldepot 1 mit den darin angeordneten mechanischen Schlüsseln
6, 7 bildet damit ein System, welches den Einsatzkräften im Brandfall einen besonders
schnellen und zuverlässigen Zugang zu Räumen des Objektes ermöglicht.
[0023] Fig. 2 zeigt eine weitere Schlüsselhalterung 104. Die Schlüsselhalterung 104 entspricht
der Schlüsselhalterung 4 und weist zusätzlich eine (in Fig. 2 schematisch und gestrichelt
dargestellt) Überprüfungseinheit 10, ein Anzeigeelement 11, eine (in Fig. 2 schematisch
und gestrichelt dargestellt) Schreib-/ Leseeinheit 12 und eine (in Fig. 2 schematisch
und gestrichelt dargestellt) Warneinheit 13 auf.
[0024] Die Überprüfungseinheit 10 ist als elektronische Kontrolleinrichtung ausgebildet
und überprüft die Übereinstimmung des Transponders 8 mit einer Referenz. Auf diese
Weise wird überprüft, ob das korrekte Zugangsberechtigungselement in den mechanischen
Schlüssel 6 integriert ist. Die Überprüfung erfolgt hierbei durch einen elektronischen
Vergleich von auf dem Transponder 8 gespeicherten Daten mit einer in der Überprüfungseinheit
10 hinterlegten Referenz.
[0025] Das Anzeigeelement 11 ist als Kontrollleuchte ausgebildet und signalisiert (durch
ein entsprechendes Lichtsignal), ob das das korrekte Zugangsberechtigungselement in
den mechanischen Schlüssel 6 integriert ist.
[0026] Die Schreib-/ Leseeinheit 12 dient zum Beschreiben und/oder Auslesen eines Speichers
des Transponders 8, d.h. zum Beschreiben des Transponders 8 mit Daten, die die Öffnungsfunktionalität
des Transponders 8 repräsentieren und/oder zum Auslesen von auf dem Transponder 8
gespeicherten Daten (insbesondere Auslesen von Daten, die die Öffnungsfunktionalität
des Transponders 8 repräsentieren).
[0027] Die Warneinheit 13 dient zur Ausgabe einer Warnung, falls der Transponder 8 vom mechanischen
Schlüssel 6 (insbesondere durch Gewalteinwirkung) getrennt wird. Ferner ist die Warneinheit
derart ausgebildet, dass diese einen Funktionsverlust des Zugangsberechtigungselements
dadurch erzeugt, dass, falls das Zugangsberechtigungselement vom mechanischen Schlüssel
getrennt wird, ein Löschen des Speichers des Transponders 8 erfolgt.
[0028] Fig. 3 zeigt einen weiteren mechanischen Schlüssel, der in dem Feuerwehrschlüsseldepot
1 angeordnet sein kann. Dieser Schlüssel unterscheidet sich von dem Schlüssel 6 durch
die Positionierung des elektronisches oder elektromagnetisches Zugangsberechtigungselements.
Dieses Zugangsberechtigungselement kann beispielsweise in dem gestrichelt dargestellten
halbkreisförmigen Bereich des Schlüsselgriffs 14 oder in dem gestrichelt dargestellten
Bereich des Schlüsselbarts 15 integriert sein.
[0029] In Fig. 1 sind zwei Schlüsselhalterungen 4, 5 mit jeweils einem Schlüssel 6 bzw.
7 dargestellt. Je nach Bedarf kann das Feuerwehrschlüsseldepot 1 jedoch auch mehrere
Schlüsselhalterungen und entsprechend mehrere darin angeordnete mechanische Schlüssel
aufweisen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- Feuerwehrschlüsseldepot
- 2
- Korpus
- 3
- Fronttür
- 4, 5
- Schlüsselhalterung
- 6, 7
- mechanischer Schlüssel
- 8, 9
- Transponder
- 10
- Überprüfungseinheit
- 11
- Anzeigeelement
- 12
- Schreib-/ Leseeinheit
- 13
- Warneinheit
- 14
- Schlüsselgriff
- 15
- Schlüsselbart
1. Feuerwehrschlüsseldepot (1) mit mindestens einem darin angeordneten mechanischen Schlüssel
(6, 7), wobei:
- das Feuerwehrschlüsseldepot (1) mindestens eine Schlüsselhalterung (4, 5) zur lagestabilen
Aufnahme des mechanischen Schlüssels (6, 7) aufweist, und
- der mechanische Schlüssel (6, 7) ein in den mechanischen Schlüssel (6, 7) integriertes
elektronisches oder elektromagnetisches Zugangsberechtigungselement aufweist.
2. Feuerwehrschlüsseldepot nach Anspruch 1, wobei das elektronische oder elektromagnetische
Zugangsberechtigungselement als Transponder (8, 9) ausgebildet ist.
3. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Zugangsberechtigungselement
in einen Schlüsselbart (15) oder einen Schlüsselgriff (14) des mechanischen Schlüssels
(6, 7) integriert ist.
4. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche ferner aufweisend
eine Warneinheit (13) zur Ausgabe einer Warnung, falls das Zugangsberechtigungselement
vom mechanischen Schlüssel (6, 7) getrennt wird.
5. Feuerwehrschlüsseldepot nach Anspruch 4, wobei die Warneinheit (13) ausgebildet ist,
einen Funktionsverlust des Zugangsberechtigungselements zu erzeugen, falls das Zugangsberechtigungselement
vom mechanischen Schlüssel (6, 7) getrennt wird.
6. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche ferner aufweisend
eine Überprüfungseinheit (10) zur Überprüfung der Übereinstimmung des Zugangsberechtigungselements
mit einer Referenz.
7. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche ferner aufweisend
ein Anzeigeelement (11) zur Anzeige, ob der mechanische Schlüssel (6, 7) in die Schlüsselhalterung
(4, 5) aufgenommen ist und/oder, falls rückbezogen auf Anspruch 6, ob das Zugangsberechtigungselement
mit der Referenz übereinstimmt.
8. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche ferner aufweisend
eine Schreib-/ Leseeinheit (12) zum Beschreiben und/oder Auslesen eines Speichers
des Zugangsberechtigungselements.
9. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Öffnungsfunktionalität
des Zugangsberechtigungselements der Öffnungsfunktionalität des mechanischen Schlüssels
(6, 7) entspricht.
10. Feuerwehrschlüsseldepot nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schlüsselhalterung
(4, 5) als ein mit dem aufzunehmenden mechanischen Schlüssel (6, 7) korrespondierender
Schließzylinder ausgebildet ist.