Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein brennkraftbetriebenes Setzgerät zum Eintreiben von Befestigungselementen
in einen Untergrund, mit mindestens einer Hauptbrennkammer für einen Brennstoff, mit
einem Treibkolben, der über expandierbare Gase aus der Hauptbrennkammer in einer Setzrichtung
antreibbar ist, und mit einer Vorkammer, der eine Zündeinrichtung zugeordnet ist und
in der vor der Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemischs in der Hauptbrennkammer ein
auf die Hauptbrennkammer wirkender Druck aufbaubar ist.
Stand der Technik
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 42 43 36 17 A1 ist ein tragbares, brennkraftbetriebenes Arbeitsgerät, insbesondere ein Setzgerät
für Befestigungselemente bekannt, mit einer zylinderförmigen Brennkammer zur Verbrennung
eines Luft-Brennstoff-Gemischs, wodurch über einen durch den Brennkammerzylinder geführten
Kolben ein Stößel antreibbar ist, wobei eine mit der Brennkammer abgekehrten Unterfläche
des Kolbens in Verbindung stehende Vorkammer vorgesehen ist, in der zur im Wesentlichen
isentropen Kompression des Luft-Brennstoff-Gemischs in der Brennkammer ein zündungsinduzierter
Verbrennungsprozess eines Luft-Brennstoff-Gemischs auslösbar ist.
Darstellung der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, die Effektivität und/oder die Funktionalität beim Eintreiben
von Befestigungselementen mit einem brennkraftbetriebenen Setzgerät, mit mindestens
einer Hauptbrennkammer für einen Brennstoff, mit einem Treibkolben, der über expandierbare
Gase aus der Hauptbrennkammer in einer Setzrichtung antreibbar ist, und mit einer
Vorkammer, der eine Zündeinrichtung zugeordnet ist und in der vor der Zündung eines
Brennstoff-Luft-Gemischs in der Hauptbrennkammer ein auf die Hauptbrennkammer wirkender
Druck aufbaubar ist, zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem brennkraftbetriebenen Setzgerät zum Eintreiben von Befestigungselementen
in einen Untergrund, mit mindestens einer Hauptbrennkammer für einen Brennstoff, mit
einem Treibkolben, der über expandierbare Gase aus der Hauptbrennkammer in einer Setzrichtung
antreibbar ist, und mit einer Vorkammer, der eine Zündeinrichtung zugeordnet ist und
in der vor der Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemischs in der Hauptbrennkammer ein
auf die Hauptbrennkammer wirkender Druck aufbaubar ist, dadurch gelöst, dass dem Treibkolben
eine Detektionseinrichtung zugeordnet ist, die steuerungsmäßig mit einer elektronischen
Regelung verbunden ist, um eine Ausgangslage des Treibkolbens vor einer Setzung zu
erfassen. Mit Hilfe der Detektionseinrichtung kann auf einfache Art und Weise ein
Fehlstand des Treibkolbens erfasst werden, wenn sich der Treibkolben nicht genau in
definierter Ausgangslage befindet. Die steuerungsmäßige Verbindung zwischen der Detektionseinrichtung
und der elektronischen Regelung ermöglicht die Übertragung von Sensorsignalen und/oder
Steuersignalen. Die steuerungsmäßige Verbindung kann gegebenenfalls drahtlos ausgeführt
sein. Mit Hilfe der elektronischen Regelung kann eine Einspritzmenge im Betrieb des
brennkraftbetriebenen Setzgeräts entsprechend einer aktuellen Position oder einem
Kolbenstand beziehungsweise Kolbenfehlstand des Treibkolbens angepasst werden.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts ist dadurch
gekennzeichnet, dass die dem Treibkolben zugeordnete Detektionseinrichtung einen Kolbenendlagensensor
umfasst. Der Kolbenendlagensensor kann im Bereich eines Setzendes des Setzgeräts,
also an einer sogenannten Toolspitze, angeordnet sein. Der Kolbenendlagensensor kann
aber auch im Bereich einer Magneteinrichtung angeordnet sein, die zur Darstellung
einer Magnetrückhaltung für den Treibkolben dient. Die Detektionseinrichtung kann
auch einen Kolbenwegsensor am Setzende beziehungsweise in der Toolspitze des Setzgeräts
umfassen.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenendlagensensor einen Näherungsschalter,
einen Kontaktschalter und/oder einen induktiven Schalter umfasst. Je nach Ausführung
kann auch ein bereits vorhandener Kolbenendlagensensor in dem Setzgerät verwendet
werden, um zusammen mit Hilfe der elektronischen Regelung die Dosiermenge im Betrieb
des Setzgeräts anzupassen.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die dem Treibkolben zugeordnete Detektionseinrichtung
einen Kolbenpositionssensor umfasst. Der Kolbenpositionssensor liefert den Vorteil,
dass mit ihm die aktuelle Position des Treibkolbens unabhängig davon erfasst werden
kann, ob sich der Treibkolben in der Nähe einer seiner Endlagen oder weit weg davon
befindet. Dabei muss der Kolbenpositionssensor nicht zwingend den gesamten Kolbenverschiebeweg
detektieren können. Unter Umständen reicht es aus, wenn er kritische Positionen des
Kolbens detektiert.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenpositionssensor einen Hallsensor umfasst,
dem Rillen an dem Treibkolben zugeordnet sind. Die Rillen sind vorzugsweise an einer
Kolbenstange des Treibkolbens vorgesehen, die von einem Kolbenkopf oder Kolbenteller
des Treibkolbens ausgeht. Der Hallsensor ist vorzugsweise im Bereich des Setzendes
beziehungsweise in der Toolspitze des Setzendes angeordnet.
[0009] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät eine Steuereinrichtung umfasst, über
welche die Setzenergie aus einem Differenzdruck zwischen der Hauptbrennkammer und
einem Umgebungsdruck bestimmt wird. Die Vorkammer umfasst mindestens eine Durchtrittsöffnung,
die durch die Steuereinrichtung verschließbar ist. Über die geöffnete Durchtrittsöffnung
ist die Vorkammer mit der Umgebung verbindbar. Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung
steuerdruckmäßig mit der Hauptbrennkammer verbunden. Durch die steuerdruckmäßige Verbindung
wird die Steuereinrichtung im Betrieb des Setzgeräts mit dem Hauptbrennkammerdruck
angesteuert. Wenn der Druck in der Hauptbrennkammer ein gewisses Druckniveau erreicht,
dann wird die mindestens eine Durchtrittsöffnung der Vorkammer automatisch geöffnet.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des brennkraftbetriebenen Setzgeräts
ist dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Regelung steuerungsmäßig mit einer
Sensoreinrichtung zur Erfassung von Umgebungsbedingungen des Setzgeräts verbunden
ist. Die Sensoreinrichtung umfasst zum Beispiel einen Temperatursensor, einen Drucksensor,
einen Beschleunigungssensor, einen Geschwindigkeitssensor und/oder einen Sensor zur
Erfassung einer Höhe, in der sich das Bolzensetzgerät aktuell befindet.
[0011] Bei einem Verfahren zum Betreiben eines vorab beschriebenen brennkraftbetriebenen
Setzgeräts ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst,
dass eine Einspritzmenge von Brenngas in die Vorkammer und/oder in die Hauptbrennkammer
in Abhängigkeit von der Ausgangslage des Treibkolbens gesteuert wird. Wenn ein mit
Hilfe der Detektionseinrichtung erfasster Kolbenfehlstand des Treibkolbens klein genug
ist, das heißt, wenn der Kolbenfehlstand einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreitet,
um das Setzgerät in der üblichen Art und Weise zu bedienen, dann wird ganz normal
in die Vorkammer und in die Hauptbrennkammer eingespritzt. Wenn der mit der Detektionseinrichtung
erfasste Kolbenfehlstand des Treibkolbens zwar klein genug ist, um das Setzgerät in
der üblichen Art und Weise zu bedienen, aber einen kritischen Grenzwert überschreitet,
dann wird die Einspritzmenge in mindestens eine der Kammern, also die Vorkammer und/oder
die Hauptbrennkammer, angepasst.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass nur in die Hauptbrennkammer Brenngas eingespritzt und gezündet wird, falls ein
Kolbenfehlstand einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Wenn mit Hilfe der Detektionseinrichtung
erfasst wird, dass ein Kolbenfehlstand des Treibkolbens zu groß ist, dann wird eine
angemessene Menge Gas nur in die Hauptbrennkammer eingespritzt. Dann wird in die Vorkammer
nicht eingespritzt. Nach erfolgter Einspritzung wird das in der Hauptbrennkammer befindliche
Brennstoff-Luft-Gemisch gezündet, um eine Setzung mit geringer Energie durchzuführen.
Die Setzung mit der geringen Energie dient vorteilhaft dazu, den Treibkolben wieder
in eine definierte Ausgangslage zurückzuführen, beispielsweise mittels thermischer
Kolbenrückführung, bei der durch die Abkühlung des Brenngases nach der Setzung ein
Unterdruck entsteht, welcher den Kolben zurückzieht. Danach kann ein normaler Setzvorgang
ausgeführt werden.
[0013] Ein alternatives Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
nur in die Vorkammer Brenngas eingespritzt und gezündet wird, falls ein Kolbenfehlstand
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Wenn mit Hilfe der Detektionseinrichtung
erfasst wird, dass ein Kolbenfehlstand des Treibkolbens zu groß ist, dann wird eine
angemessene Menge Gas nur in die Vorkammer eingespritzt. Dann wird in die Hauptbrennkammer
nicht eingespritzt. Nach erfolgter Einspritzung wird das in der Vorkammer befindliche
Brennstoff-Luft-Gemisch gezündet, um den Treibkolben wieder in eine definierte Ausgangslage
zurückzuführen. Danach kann ein normaler Setzvorgang ausgeführt werden.
[0014] Ein alternatives Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
in die Vorkammer und in die Hauptbrennkammer Brenngas eingespritzt und mit einer Zeitdifferenz
gezündet wird, wobei die Zeitdifferenz aufgrund von Sensorsignalen berechnet wird.
Danach kann ein normaler Setzvorgang ausgeführt werden.
[0015] Die Erfindung betrifft auch ein Computerprogrammprodukt mit einem Programmcode zum
Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens, insbesondere wenn das Programm in
der Steuerung des Setzgeräts ausgeführt wird.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen.
Figur 1 ein brennkraftbetriebenes Bolzensetzgerät in einem nicht angepressten Ausgangszustand
bei einer Spülung einer Hauptbrennkammer in der Draufsicht;
Figur 2 das Bolzensetzgerät aus Figur 1 im Längsschnitt;
Figur 3 das Bolzensetzgerät aus den Figuren 1 und 2 in einem angepressten Zustand
mit geschlossener Hauptbrennkammer in der Draufsicht;
Figur 4 das Bolzensetzgerät aus Figur 3 im Längsschnitt;
Figur 5 das Bolzensetzgerät aus den Figuren 3 und 4 in einer perspektivischen Darstellung;
Figur 6 das Bolzensetzgerät aus den Figuren 1 bis 5 bei einer Zündung in der Hauptbrennkammer
im Längsschnitt mit geöffneten Entlüftungsverbindungen;
Figur 7 das Bolzensetzgerät aus den Figuren 1 bis 6 im Längsschnitt bei einer thermischen
Rückführung eines Treibkolbens mit geschlossenen Entlüftungsverbindungen;
Figur 8 eine perspektivische Darstellung einer Steuereinrichtung des Bolzensetzgeräts
aus den Figuren 1 bis 6;
Figur 9 die Steuereinrichtung aus Figur 8 in der Draufsicht;
Figur 10 eine perspektivische Darstellung einer Rückschlagventileinrichtung, welche
in die Steuereinrichtung der Figuren 8 und 9 integriert ist;
Figur 11 eine perspektivische Darstellung der Steuereinrichtung aus den Figuren 8
und 9 ohne die Rückschlagventileinrichtung, die in Figur 10 alleine dargestellt ist,
und
Figur 12 die gleiche Darstellung wie in Figur 2 mit einer dem Treibkolben zugeordneten
Detektionseinrichtung zur Dosiermengenanpassung.
Ausführungsbeispiele
[0017] In den Figuren 1 bis 7 ist ein Setzgerät 1 stark vereinfacht in einem Längsschnitt
in verschiedenen Betriebszuständen und Ansichten dargestellt. Das in den Figuren 1
bis 7 dargestellte Setzgerät 1 kann mit einem Brenngas oder mit einem verdampfbaren
Flüssigbrennstoff betrieben werden. Das Setzgeräts 1 umfasst ein Gehäuse 3 mit einem
Hauptzylinder 5, der eine Hauptbrennkammer 6 begrenzt. Der Hauptbrennkammer 6 kann
über eine Einlasseinrichtung 8 Gas und/oder Luft zugeführt werden. Darüber hinaus
ist der Hauptbrennkammer 6 eine Zündeinrichtung 9 zugeordnet.
[0018] In dem Gehäuse 3 des Setzgeräts 1 ist ein Treibkolben 10 in den Figuren 1 bis 7 hin
und her bewegbar geführt. Der Treibkolben 10 umfasst eine Kolbenstange 11, die von
einem Kolbenkopf 12 ausgeht. Ein dem Kolbenkopf oder Kolbenteller 12 abgewandtes Setzende
14 der Kolbenstange 11 ist in einer Bolzenführung angeordnet, die zum Führen von Befestigungselementen
dient, die auch als Bolzen bezeichnet werden. In Figur 7 ist das Setzende 14 der Kolbenstange
11 des Treibkolbens 10 abgeschnitten dargestellt.
[0019] Die Bolzenführung mit der darin angeordneten Kolbenstange 11 des Treibkolbens 10
wird auch als Setzwerk bezeichnet. Über das Setzwerk kann ein Befestigungselement,
wie ein Nagel, Bolzen oder dergleichen, in einen (nicht dargestellten) Untergrund
eingetrieben werden. Vor dem Setzen eines Befestigungselements wird das Setzgerät
1 mit seiner Bolzenführung an den Untergrund angepresst und ausgelöst. Zum Auslösen
eines Setzvorgangs dient zum Beispiel ein (nicht dargestellter) Schalter, der auch
als Triggerschalter bezeichnet wird. Der Schalter ist zum Beispiel an einem (ebenfalls
nicht dargestellten) Handgriff des Setzgeräts 1 vorgesehen.
[0020] Durch einen Pfeil 15 ist in den Figuren 1 bis 7 eine Setzrichtung angedeutet. Beim
Setzen eines Befestigungselements wird der Treibkolben 10 mit der Kolbenstange 11
in der Setzrichtung 15 stark beschleunigt, um das Befestigungselement in den Untergrund
einzutreiben. Beim Setzvorgang wird der Treibkolben 10 aus seiner in Figur 1 dargestellten
Ausgangsstellung, die einem oberen oder hinteren Totpunkt entspricht, in eine Endstellung
bewegt, die einem unteren oder vorderen Totpunkt entspricht.
[0021] Eine Bewegung des Treibkolbens 10 in den Figuren 1 bis 7 nach rechts wird durch einen
gehäusefesten Kolbenanschlag 16 begrenzt. Durch den Kolbenanschlag 16 wird der obere
Totpunkt des Treibkolbens 10 definiert. Der Kolbenanschlag 16 kann mit einer Magneteinrichtung
17 kombiniert sein. Die Magneteinrichtung 17 dient zum Beispiel dazu, den Treibkolben
10 mit einer vorbestimmten Haltekraft in seiner in Figur 1 dargestellten Ausgangsstellung
zu halten.
[0022] Eine Bewegung des Treibkolbens 10 nach links wird durch Anschlag- und/oder Dämpfungselemente
28, 29 begrenzt. Die Anschlag- und/oder Dämpfungselemente 28 stellen einen Puffer
110 dar.
[0023] Der Kolbenkopf 12 umfasst eine erste Kolbenfläche 21, die der Hauptbrennkammer 6
zugewandt ist. Eine zweite Kolbenfläche 22, die der Hauptbrennkammer 6 abgewandt ist,
begrenzt eine Vorkammer 25 in einem Vorkammerzylinder 24.
[0024] Die Vorkammer 25 stellt eine Vorbrennkammer dar, der eine Zündeinrichtung 26 und
eine Einlasseinrichtung 27 zugeordnet sind. Darüber hinaus sind die Anschlag- und/oder
Dämpfungselemente 28, 29 in der Vorkammer 25 angeordnet. Über die Einlasseinrichtung
27 wird der Vorkammer oder Vorbrennkammer 25 ein Brenngas-Luft-Gemisch zugeführt,
das mit Hilfe der Zündeinrichtung 26 in der Vorkammer 25 gezündet wird.
[0025] Der Vorkammerzylinder 24 umfasst Durchtrittsöffnungen 31, 32, die zum Beispiel den
Austritt von Abgasen aus der Vorkammer 25 ermöglichen. Die Durchtrittsöffnungen 31,
32 sind durch eine Steuereinrichtung 30 bedarfsabhängig verschließbar. Die Steuereinrichtung
30 umfasst eine Steuerhülse 34, die Durchtrittsöffnungen 37, 38 aufweist.
[0026] Wenn die Durchtrittsöffnungen 37, 38 der Steuerhülse 34 mit den Durchtrittsöffnungen
31, 32 in Überdeckung gebracht werden, dann sind die Durchtrittsöffnungen 31, 32,
wie man in Figur 6 sieht, geöffnet. In den Figuren 1 bis 5 und 7 sind die Durchtrittsöffnungen
31, 32 durch die Steuerhülse 34 verschlossen. Die Steuerhülse 34 hat im Wesentlichen
die Gestalt eines geraden Kreiszylindermantels und ist in Figur 11 detailliert dargestellt.
[0027] Zwischen der Vorkammer 25 und der Hauptbrennkammer 6 sind Überströmöffnungen 41,
42 vorgesehen. Den Überströmöffnungen 41, 42 ist jeweils eine Ventileinrichtung 43,
44 zugeordnet. Bei den Ventileinrichtungen 43, 44 handelt es sich zum Beispiel um
Ventilklappen, die einen Durchtritt eines gezündeten Luft-Brennstoff-Gemischs aus
der Vorkammer 25 in die Hauptbrennkammer 6 ermöglichen.
[0028] Die Steuereinrichtung 30 umfasst eine Steuerdruckfläche 45, die steuerdruckmäßig
mit der Hauptbrennkammer 6 verbunden ist. Die Steuerdruckfläche 45 ist als Ringfläche
46 ausgeführt, die radial außerhalb des Vorkammerzylinders 24 der Hauptbrennkammer
6 zugewandt ist. Die Steuerdruckfläche 45 ist über ein Kopplungselement 48 mechanisch
mit der Steuerhülse 34 gekoppelt.
[0029] Das Kopplungselement 48 ist als Schieber 50 ausgeführt, der in den Figuren 1 bis
7 in horizontaler Richtung hin und her bewegbar an dem Vorkammerzylinder 24 geführt
ist. An einem in den Figuren 1 bis 7 rechten Ende 51 des Schiebers 50 ist die als
Ringfläche 46 ausgeführte Steuerdruckfläche 45 vorgesehen. An einem in den Figuren
1 bis 7 linken Ende 52 des Schiebers 50 ist die Steuerhülse 34 befestigt.
[0030] Die Steuereinrichtung 30 umfasst des Weiteren Federeinrichtungen 54, 55, die zum
Beispiel als Schraubendruckfedern ausgeführt sind. Den in den Figuren 1 bis 7 linken
Enden der Federeinrichtungen 54, 55 ist jeweils ein gehäusefester Anschlag 56, 57
zugeordnet. Die gehäusefesten Anschläge 56, 57 sind an den Vorkammerzylinder 24 vorgesehen.
[0031] Die Federeinrichtungen 54, 55 sind zwischen den gehäusefesten Anschlägen 56, 57 und
dem rechten Ende 51 des Schiebers 50 mit der Steuerdruckfläche 45 eingespannt. Somit
ist der Schieber 50 über die Federeinrichtungen 54, 55 an den gehäusefesten Anschlägen
56, 57 abgestützt.
[0032] In den Figuren 1 und 2 ist das Bolzensetzgerät 1 in einem nicht angepressten Zustand
dargestellt. Nicht angepresster Zustand bedeutet, dass das Setzende 14 des Treibkolbens
10 nicht durch einen Bolzen oder ein Befestigungselement mit einer Druckkraft beaufschlagt
wird, der beziehungsweise das in einen Untergrund eingetrieben werden soll. Beim Anpressen
wird das Bolzensetzgerät 1 mit einer Toolspitze des Bolzensetzgeräts 1 gegen den Untergrund
gedrückt.
[0033] Die Hauptbrennkammer 6 wird von einer Brennraumhülse 84 begrenzt, die in axialer
Richtung begrenzt verlagerbar ist, um ein Spülen der Hauptbrennkammer 6 zu ermöglichen.
In der Hauptbrennkammer 6 ist ein Ventilator 80 angeordnet.
[0034] In Figur 2 ist die Lage der Brennraumhülse 84 so, dass der Ventilator 80 einen durch
Pfeile angedeuteten Luftstrom 81, 82 von der Geräterückseite, also der in Figur 2
rechten Seite, durch die Hauptbrennkammer 6 in die Umgebung erzeugt. Durch den Luftstrom
81, 82 werden nach einem Setzvorgang Abgase aus der Hauptbrennkammer 6 heraus transportiert.
Darüber hinaus sorgt der Luftstrom 81, 82 für eine Kühlung der Hauptbrennkammer 6.
[0035] In den Figuren 3 bis 6 ist das Bolzensetzgerät 1 im angepressten Zustand dargestellt.
Im angepressten Zustand wird das Setzende 14, das auch als Toolspitze bezeichnet wird,
gegen ein Befestigungselement angepresst. Durch die Anpressbewegung wird die Brennraumhülse
84 nach hinten, also in Figur 4 nach rechts, verschoben, wie in Figur 4 durch einen
Pfeil 83 angedeutet ist. Durch die Bewegung 83 der Brennraumhülse 84 nach hinten wird
die Hauptbrennkammer 6 von der Umgebung abgeschlossen.
[0036] Im Folgenden wird Brenngas über die Einlasseinrichtung 27 in die Vorkammer 25 und
über die Einlasseinrichtung 8 in die Hauptbrennkammer 6 eingespritzt. Beim Einspritzen
des Brenngases in die Vorkammer 25 und in die Hauptbrennkammer 6 dreht sich der Ventilator
80 in der Hauptbrennkammer 6.
[0037] Die Zündung des Gasgemischs wird durch die der Vorkammer 25 zugeordnete Zündeinrichtung
26 in der Nähe des Puffers 110 eingeleitet. Nach der Zündung des Gasgemischs in der
Vorkammer 25 breitet sich eine laminare Flammfront aus, die von der Seite des Puffers
110 in Richtung der Hauptbrennkammer 6 wandert, also in Figur 4 nach rechts. Dabei
schiebt die sich ausbreitende laminare Flammfront unverbranntes Luft-/Brennstoffgemisch
mit einem hohen Druck vor sich her in die Hauptbrennkammer 6.
[0038] Das Überströmen von der Vorkammer 25 in die Hauptbrennkammer 6 erfolgt über die Überströmöffnungen
41, 42 bei geöffneten Ventileinrichtungen 43, 44. Die Ventileinrichtungen 43, 44 sind
zum Beispiel als Rückschlagklappen ausgeführt, welche die Überströmöffnungen 41, 42,
die auch als Überzündöffnungen bezeichnet werden, beim Ausbreiten der laminaren Flammfront
freigeben.
[0039] Wenn die Flammfront die Rückschlagklappen der Ventileinrichtungen 43, 44 erreicht
hat, kann die Flamme über die Rückschlagklappen in die Hauptbrennkammer 6 überzünden,
wodurch die Hauptkammerverbrennung in der Hauptbrennkammer 6 eingeleitet wird. In
Figur 6 ist durch ein Symbol 86 die Hauptkammerzündung in der Hauptbrennkammer 6 angedeutet.
[0040] Bei der Hauptkammerzündung 86 steigt der Druck in der Hauptbrennkammer 6 und die
Steuerhülse 34 wird gegen die Kraft der Federeinrichtungen 54, 55, die sich an den
gehäusefesten Anschlägen 56, 57 abstützen, nach vorne verschoben, also in Figur 6
nach links, wie durch Pfeile 87, 88 angedeutet ist. Durch die Bewegung 87, 88 der
Steuerhülse 34 nach vorne werden zwei Druckentlastungsverbindungen 108, 109 der Vorkammer
25 geöffnet.
[0041] Der aus der Vorkammer 25 über die geöffneten Entlüftungsverbindungen 108, 109 entweichende
Vorkammerdruck ist in Figur 6 durch Pfeile 91 bis 94 angedeutet. Die Druckentlastungsverbindungen
108, 109 werden auch als Auspufföffnungen bezeichnet. Über die Druckentlastungsverbindungen
oder Auspufföffnungen 108, 109 kann der Vorkammerdruck bei der Hauptkammerzündung
86 entweichen. Der Treibkolben 10 setzt sich bei der Hauptkammerzündung 86 mit hoher
Geschwindigkeit in Bewegung und führt eine Setzung aus.
[0042] In Figur 7 ist das Bolzensetzgerät 1 bei einer thermischen Rückführung des Treibkolbens
10 im Längsschnitt dargestellt. Nachdem der Treibkolben 10 den unteren oder vorderen
Kolbenumkehrpunkt an dem Puffer 110 erreicht hatte, wurde ein Hauptkammerrestdruck
über die Druckentlastungsverbindung 109 abgeblasen. Das hat zur Folge, dass der Hauptbrennkammerdruck
in der Hauptbrennkammer 6 auf Umgebungsdruck absinkt und die Steuerhülse 34 druckgesteuert
die Auspufföffnungen oder Druckentlastungsverbindungen 108, 109 wieder verschließt.
[0043] Durch eine Auskühlung des Bolzensetzgeräts 1 nach der Setzung entsteht in der Hauptbrennkammer
6 ein Unterdruck. Dieser Unterdruck in der Hauptbrennkammer 6 führt dazu, dass der
Treibkolben 10 in seine Ausgangslage zurückgesogen oder zurückgesaugt wird. Hierbei
wird durch einen Vorkammereinlass 140 an dem in Figur 7 linken Ende des Vorkammerzylinders
24 Frischluft in die Vorkammer 25 des Bolzensetzgeräts 1 gesogen oder gesaugt. Das
Einsaugen der Frischluft ist in Figur 7 durch einen Pfeil 141 angedeutet.
[0044] Dem Vorkammereinlass 140 ist vorteilhaft ein einseitig wirkendes Rückschlagventil
zugeordnet. Das Rückschlagventil umfasst zum Beispiel ein relativ großes Federblättchen,
das zwar ein Einsaugen von Frischluft in die Vorkammer 25 ermöglicht, aber in umgekehrter
Richtung ein unerwünschtes Ausströmen von mit Druck beaufschlagtem Brennstoff-Luftgemisch
aus der Vorkammer 25 in die Umgebung verhindert.
[0045] Beim Abheben des Bolzensetzgeräts 1 mit dem Setzende 14, das in Figur 7 abgeschnitten
dargestellt ist, von dem Untergrund wird die Brennraumhülse 84 wieder so verschoben,
dass die Hauptbrennkammer 6 mit Umgebungsluft gespült werden kann, wie es in Figur
2 durch die Pfeile 81 und 82 angedeutet ist. Anschließend kann ein neuer Setzzyklus
begonnen werden.
[0046] In den Figuren 8 bis 11 ist die Steuereinrichtung 30 alleine in verschiedenen Ansichten
dargestellt. Die Steuereinrichtung 30 umfasst die Steuerhülse 34, die über das Kopplungselement
48 mit einer Kopplungshülse 100 verbunden ist. An einem freien Ende der Kopplungshülse
100, also dem in Figur 9 rechten Ende der Kopplungshülse 100, ist die als Ringfläche
46 ausgeführte Steuerdruckfläche 45 vorgesehen.
[0047] Die Kopplungshülse 100 ist über Schieberstangen 101, 102, 103, die teilweise den
Schieber 50 darstellen, fest mit einem Verbindungsflansch 105 verbunden. Der Verbindungsflansch
105 verbindet die Steuerhülse 34 mit den Schieberstangen 101 bis 103. Auf der anderen
Seite sind die Schieberstangen 101 bis 103 über einen Verbindungsflansch 98 mit der
Kopplungshülse 100 verbunden.
[0048] Jeder Schieberstange 101 bis 103 ist eine als Druckfeder ausgeführte Federeinrichtung
54, 55 zugeordnet. Die Federeinrichtungen 54, 55 werden im eingebauten Zustand der
Steuereinrichtung 30 zwischen dem Verbindungsflansch 98 und den gehäusefesten Anschlägen
56, 57 an dem Vorkammerzylinder 24 eingespannt.
[0049] Die Steuerhülse 34 dient dazu, die Durchtrittsöffnungen 31, 32; 117, 118 in dem Vorkammerzylinder
24 bedarfsabhängig freizugeben, wie in Figur 6 durch die Pfeile 91 bis 94 angedeutet
ist. Zu diesem Zweck weist die Steuerhülse 34 die Durchtrittsöffnungen 37, 38; 117,
118 auf, die zum Öffnen der Entlüftungsverbindungen 108, 109 mit den Durchtrittsöffnungen
31, 32; 111, 112 in dem Vorkammerzylinder 24 zur Deckung gebracht werden.
[0050] In Figur 10 sieht man, dass die Rückschlagventileinrichtung 120 Ventilelemente 121
bis 123 umfasst, die durch einen Verbindungsringkörper 124 miteinander verbunden sind.
Jedes der Ventilelemente 121 bis 123 umfasst zwei Schließelemente 127, 128, die Durchtrittsöffnungen
37; 118 der beiden Druckentlastungsverbindungen 108; 109 zugeordnet sind.
[0051] Die Ventilelemente 121 bis 123 mit den Schließelementen 127, 128 sind einstückig
aus Federstahl gebildet. Die Herstellung der Ventilelemente 121 bis 123 mit den Schließelementen
127, 128 erfolgt zum Beispiel durch Laserstrahlschneiden. Der Verbindungsringkörper
124 kann ebenfalls durch Laserstrahlschneiden aus einem Federstahlmaterial hergestellt
werden.
[0052] Das in Figur 12 dargestellte Bolzensetzgerät 1 ist zusätzlich mit einer Detektionseinrichtung
180 ausgestattet, die dazu dient, eine Position, eine Ausgangslage beziehungsweise
einen Kolbenfehlstand des Treibkolbens 10 vor einer Setzung zu erfassen. Die Detektionseinrichtung
180 ist nur durch ein Rechteck angedeutet und zum Beispiel zwischen einem Innengehäuse
und einem Außengehäuse des Setzgeräts 1 angeordnet.
[0053] Die Detektionseinrichtung 180 umfasst Kolbenendlagensensoren 181, 182 und ist steuerungsmäßig
mit einer elektronischen Regelung 184 verbunden. Die steuerungsmäßigen Verbindungen
sind durch gestrichelte Linien angedeutet.
[0054] Der Kolbenendlagensensor 181 ist an einem der Hauptbrennkammer 6 abgewandten Ende
des Vorkammerzylinders 24 angeordnet. Der Kolbenendlagensensor 182 ist mit einer Magneteinrichtung
17 kombiniert, die eine Magnetrückhaltung für den Treibkolben 10 in seiner in Figur
12 dargestellten Ausgangslage darstellt.
[0055] Das Setzgerät 1 ist darüber hinaus mit einer Sensoreinrichtung 185 ausgestattet.
Die Sensoreinrichtung 185 dient zur Erfassung von Umgebungseinflüssen, wie zum Beispiel
einer Umgebungstemperatur oder einem Umgebungsdruck. Die Sensoreinrichtung 185 ist
steuerungsmäßig ebenfalls mit der elektronischen Regelung 184 verbunden.
[0056] Die elektronische Regelung 184 ist über eine Steuerleitung 186 steuerungsmäßig auch
mit einer Einspritzeinrichtung 187 verbunden. Die Einspritzeinrichtung 187 ist Teil
der Einlasseinrichtung 27, über die Brenngas in die Vorkammer 25 eingespritzt wird.
Die elektronische Regelung 184 ist darüber hinaus über eine Steuerleitung 188 steuerungsmäßig
mit einer Einspritzeinrichtung 189 verbunden. Die Einspritzeinrichtung 189 ist Teil
der Einlasseinrichtung 8, über die Brenngas in die Hauptbrennkammer 6 eingespritzt
wird.
[0057] Der Kolbenendlagensensor 182 ist zum Beispiel als Näherungsschalter oder Kontaktschalter
ausgeführt. Mit dem Kolbenendlagensensor 182 kann auf einfache Art und Weise erfasst
werden, ob sich der Treibkolben 10 in seiner definierten Ausgangslage befindet, die
in Figur 12 dargestellt ist.
[0058] Der Kolbenendlagensensor 181 kann vorteilhaft auch als Kolbenpositionssensor oder
als Sensor zur Erfassung des Kolbenwegs des Treibkolbens 10 ausgeführt sein. Als Kolbenpositionssensor
kann der Sensor 181 detektieren, ob der Treibkolben 10 mehr oder weniger als einen
festgelegten Fehlstand aufweist. So kann mit dem Sensor 181 zum Beispiel erfasst werden,
ob der Treibkolben 10 einen Fehlstand von mehr oder weniger als zum Beispiel dreißig
Prozent aufweist.
[0059] Wenn der Sensor 181 als Sensor zur Erfassung des Kolbenwegs ausgeführt ist, dann
kann mit dem Sensor 181 die Ausgangslage des Kolbens detektiert werden. Zu diesem
Zweck ist der Sensor 181 zum Beispiel als Hallsensor ausgeführt und wirkt sensormäßig
mit Rillen zusammen, die an oder in der Kolbenstange 11 des Treibkolbens 10 vorgesehen
sind.
[0060] Mit Hilfe der elektronischen Regelung 184 wird unterschieden, wie groß ein von der
Detektionseinrichtung 180 erfasster Kolbenfehlstand ist. Wenn der Kolbenfehlstand
klein genug ist, um das Setzgerät 1 in der üblichen Art und Weise zu bedienen, dann
erfolgt eine Einspritzung in beide Kammern 25, 6 und die Zündung erfolgt zunächst
nur in der Vorkammer 25. Die Zündung in der Vorkammer 25 wird durch die Zündeinrichtung
26 ausgelöst, die der Vorkammer 25 zugeordnet ist.
[0061] Wenn der mit der Detektionseinrichtung 180 erfasste Kolbenfehlstand zwar klein genug
ist, um das Setzgerät 1 in der üblichen Weise zu bedienen, aber einen gewissen ersten
Grenzwert überschreitet, dann wird die Einspritzmenge in mindestens eine der Kammern
25, 6 angepasst. Beispielsweise kann bei einem eher geringen Kolbenfehlstand, bei
welchem der Treibkolben 10 in einem gewissen Abstand zum hinteren Kolbenanschlag stehen
geblieben ist, etwas mehr Brenngas in die Hauptbrennkammer 6 eingespritzt werden und
entsprechend etwas weniger Gas in die Vorkammer 25. Durch diese Maßnahme bleibt das
Brennstoff-Luft-Gemisch in beiden Kammern 25, 6 annähernd stöchiometrisch und lässt
sich gut entzünden.
[0062] Wenn der Kolbenfehlstand, der mit der Detektionseinrichtung 180 erfasst wird, zu
groß ist, also einen vorgegebenen zweiten Grenzwert überschreitet der größer als der
erste Grenzwert ist, dann wird das Setzgerät 1 nur in der Hauptbrennkammer 6 gezündet.
Vorher wird eine angemessene Menge Brenngas in die Hauptbrennkammer 6 eingespritzt.
In die Vorkammer 25 wird bei einem zu großen Kolbenfehlstand nicht eingespritzt.
[0063] Im Anschluss an die Einspritzung in die Hauptbrennkammer 6 wird nur die Hauptbrennkammer
6 gezündet, und zwar über die der Hauptbrennkammer 6 zugeordnete Zündeinrichtung 9.
Dann wird das Setzgerät 1 zwar mit einer geringeren Energie betrieben, aber der Treibkolben
10 kommt nach der Setzung mit geringerer Energie in seine definierte Ausgangslage
zurück, die in Figur 12 dargestellt ist. Danach kann ein normaler Setzzyklus mit einer
Einspritzung in beide Kammern 25, 6 erfolgen.
[0064] Das in Figur 12 dargestellte Setzgerät 1 liefert folgende Vorteile gegenüber dem
bekannten Stand der Technik: höhere Zuverlässigkeit, weil das in Figur 12 dargestellte
Setzgerät sicherstellt, dass die Vorkammer- und die Hauptkammerverbrennung durch die
stöchiometrische Gemischaufbereitung zuverlässig ist. Es kommt nicht zu Zündversagern
oder zu schwachen Verbrennungen, welche letztendlich zu geringerer Energie führen.
Bei dem Setzgerät 1 in Figur 12 wird sichergestellt, dass durch die Regelung der Einspritzmenge
die Geräteenergie konstant bleibt. Das gilt natürlich nicht für den Fall, wenn zur
Kolbenfehlstandsbeseitigung nur in der Hauptbrennkammer 6 gezündet wird.
[0065] Darüber hinaus liefert das in Figur 12 dargestellte Setzgerät 1 den Vorteil, dass
ein größerer Kolbenfehlstand automatisch detektiert wird. Dann kann automatisch eine
Setzung mit geringerer Energie und nur mit einer Hauptkammerzündung ausgelöst werden.
Dadurch kommt der Treibkolben 10 in seine definierte Ausgangslage und das Setzgerät
1 funktioniert beim nächsten Setzzyklus wieder normal.
1. Brennkraftbetriebenes Setzgerät (1) zum Eintreiben von Befestigungselementen in einen
Untergrund, mit mindestens einer Hauptbrennkammer (6) für einen Brennstoff, mit einem
Treibkolben (10), der über expandierbare Gase aus der Hauptbrennkammer (6) in einer
Setzrichtung (15) antreibbar ist, und mit einer Vorkammer (25), der eine Zündeinrichtung
(26) zugeordnet ist und in der vor der Zündung eines Brennstoff-Luft-Gemischs in der
Hauptbrennkammer (6) ein auf die Hauptbrennkammer (6) wirkender Druck aufbaubar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Treibkolben (10) eine Detektionseinrichtung (180) zugeordnet ist, die steuerungsmäßig
mit einer elektronischen Regelung (184) verbunden ist, um eine Ausgangslage des Treibkolbens
(10) vor einer Setzung zu erfassen.
2. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Treibkolben (10) zugeordnete Detektionseinrichtung (180) einen Kolbenendlagensensor
(182) umfasst.
3. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenendlagensensor (182) einen Näherungsschalter, einen Kontaktschalter und/oder
einen induktiven Schalter umfasst.
4. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Treibkolben (10) zugeordnete Detektionseinrichtung (180) einen Kolbenpositionssensor
(181) umfasst.
5. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenpositionssensor (181) einen Hallsensor umfasst, dem Rillen an dem Treibkolben
(10) zugeordnet sind.
6. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Setzgerät (1) eine Steuereinrichtung (30) umfasst, über welche die Setzenergie
aus einem Differenzdruck zwischen der Hauptbrennkammer (6) und einem Umgebungsdruck
bestimmt wird.
7. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Regelung (184) steuerungsmäßig mit einer Sensoreinrichtung (185)
zur Erfassung von Umgebungsbedingungen des Setzgeräts (1) verbunden ist.
8. Brennkraftbetriebenes Setzgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorkammer und/oder in der Hauptbrennkammer eine Zündeinrichtung angeordnet
ist.
9. Verfahren zum Betreiben eines brennkraftbetriebenen Setzgeräts (1) nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einspritzmenge von Brenngas in die Vorkammer (25) und/oder in die Hauptbrennkammer
(6) in Abhängigkeit von der Ausgangslage des Treibkolbens (10) gesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nur in die Hauptbrennkammer (6) Brenngas eingespritzt und gezündet wird, falls ein
Kolbenfehlstand einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nur in die Vorkammer (25) Brenngas eingespritzt und gezündet wird, falls ein Kolbenfehlstand
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in die Vorkammer (25) und in die Hauptbrennkammer (6) Brenngas eingespritzt und mit
einer Zeitdifferenz gezündet wird, wobei die Zeitdifferenz aufgrund von Sensorsignalen
berechnet wird.
13. Computerprogrammprodukt mit einem Programmcode zum Durchführen eines Verfahrens nach
einem der Ansprüche 9 bis 12, insbesondere wenn das Programm in der elektronischen
Regelung des Setzgeräts (1) ausgeführt wird.