[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Feinprägen von Verpackungsmaterial
mit mindestens zwei Prägewalzen, gemäss Oberbegriff von Patentanspruch 1.
[0002] Verpackungsfolien für die Tabakindustrie oder für die Lebensmittelindustrie werden
schon seit geraumer Zeit mit Prägewalzen-Vorrichtungen geprägt, wobei es sich z. B.
um sogenannte Innerliner, die um eine Anzahl Zigaretten gehüllt werden, oder um Verpackungsmaterial
für Schokolade, Butter oder ähnliche Lebensmittel, Elektronikbauteile, Schmuck oder
Uhren handeln kann.
[0003] Die sogenannten Innerliner bestanden zunächst aus reinen Aluminiumfolien, wie zum
Beispiel Haushaltsfolien, und diese wurden dadurch geprägt, dass sie zwischen zwei
Walzen durchgeführt wurden, wovon mindestens eine Walze ein Relief aufwies, die sogenannten
Logos. Bis etwa 1980 bestand ein solches Walzenpaar mehrheitlich aus einer Stahlwalze,
auf der ein Relief geformt war und aus einer Gegenwalze aus einem resilienten Material,
beispielsweise Gummi, Papier oder Plexiglas. Durch das Eindrücken des Reliefs der
Patrizenwalze in die Gegenwalze = Matrizenwalze wurde der spiegelbildliche Abdruck
hergestellt.
[0004] Für anspruchsvollere Logos wurde das Relief der Patrizenwalze auf eine Schicht auf
der Matrizenwalze übertragen und die den erhabenen Stellen entsprechenden Vertiefungen
wurden herausgeätzt oder anderweitig herausgearbeitet. In letzter Zeit wurde für diese
Gravur auch Laser verwendet.
[0005] Da diese Herstellung von Matrizenwalzen für anspruchsvolle Logos aufwendig ist, setzte
sich ab etwa 1980, nach dem Anmelden der
US 5 007 271 des gleichen Anmelders, ein sogenanntes Pin up-Pin up-System durch, wobei zwei identische
Stahlwalzen mit einer sehr grossen Anzahl von pyramidalen Zähnen in einer Seitenlänge
am unteren Rand von 0,1 bis 0,4 mm ineinandergreifen und einen zwischendurch laufenden
Innerliner prägen. Logos werden mit dieser Vorrichtung dadurch hergestellt, dass Zähne
auf einer Walze ganz oder teilweise entfernt werden.
[0006] Dadurch wurde es auch möglich, das sogenannte Satinieren zu erzeugen, wobei durch
die grosse Anzahl von kleinen Vertiefungen, die durch die Zähne hervorgerufen worden
sind, die vorher glänzende Oberfläche ein mattes und dadurch auch edleres Aussehen
erhält.
[0007] Parallel zu den Entwicklungen der Prägetechnik, bzw. der Herstellung der Prägewalzen,
vollzog sich auch ein Wandel in den Verpackungsmaterialien, wobei die ursprünglich
ganzmetallenen Aluminiumfolien durch Papierfolien ersetzt wurden, deren Oberflächen
aus Umweltüberlegungen mit immer dünneren Metallschichten beschichtet wurden, wobei
zuletzt die Metallschicht aufgesputtert wurde. In neuerer Zeit und auch in der Zukunft
wird die Metallisierung der Innerliner noch geringer werden oder ganz verschwinden.
[0008] Gleichzeitig dazu sind Bestrebungen im Gange, vom klassischen Verpackungssystem Zigaretten
in Innerlinern verpackt und diese Packung in einem Kartongehäuse gesteckt, wegzukommen,
zu sogenannten Weichpackungen, wobei nur noch eine Umhüllungsfolie vorgesehen ist,
die beide Funktionen, nämlich das Feuchthalten der Zigaretten und Schutz vor äusseren
Geruchseinflüssen einerseits und eine gewisse Steifigkeit zum mechanischen Schutz
der Zigaretten andererseits, zu übernehmen.
[0009] Die Entwicklungen in der Herstellung der Prägewalzen, insbesondere durch den gleichen
Anmelder bekannt, siehe beispielsweise
US 7 036 347, führten zu einem immer grösseren Umfang an dekorativen Effekten auf den Innerlinern
und zu einem grösseren technischen Angebot für Werbezwecke, was nicht nur in der Zigarettenindustrie
sondern auch in der Lebensmittel-Industrie angewandt wurde. Neuerdings sind jedoch
Bestrebungen im Gange, die Werbung für Rauchwaren stark zu reduzieren oder ganz zu
eliminieren, so dass eine Prägung der Innerliner mit werbewirksamen Designs nicht
mehr im bisherigen Umfang möglich sein wird. Es werden daher vermehrt Wege gesucht,
neue dekorative Effekte ohne Verwendung von auffälligen Prägungen, Goldrändern oder
dergleichen Verzierungen zu erzeugen.
[0010] Es werden auch neue Wege für die Produkteidentifizierung gesucht, die bis anhin vor
allem in weltweit gepflegten Markennamen sichergestellt worden ist. Heute kommen z.
B. sogenannte taktile Effekte zum Einsatz, die durch spezielle Oberflächenstrukturen
der Papiere oder durch Spezialgravuren erzeugt werden. Textilien wie Papiere werden
mit blähbaren für IR-Absorption optimierten Farben versehen, welche sogenannte Pseudoprägungen
erzeugen. Sinn dieser Technik kann eine spürbare Reliefbildung sein, um zum Beispiel
eine samtartige Oberfläche oder einen Matteffekt zu erzeugen. Beim Einsatz für lebensmittelechte
Zwecke sind benetzende Techniken jedoch fraglich.
[0011] Bei taktilen Oberflächen identifiziert der Konsument das Produkt durch seinen Tastsinn.
Ausserdem kann dies zum Einsatz für Blindenschriften oder zur Erzeugung von versteckten
Sicherheitsmerkmalen führen. Taktil erzeugte Informationen können zum Beispiel mittels
Laserstrahlen durch die Oberflächen abhängige Reflektivität ausgelesen werden. Es
gibt heute auch Entwicklungen, die zum Ziele haben, durch Bestreichen der Oberfläche
akustisch hörbare Effekte zu erzeugen.
[0012] Ein anderer Bereich der Tabakindustrie befasst sich mit der Zigarette selber, zum
Beispiel mit dessen Mundstück, auch Tipping genannt.
[0013] Die immer restriktiver wirkende Gesetzgebung bezüglich Raucherwaren, sowie das Bestreben,
weitere Merkmale wie taktile, akustische oder andere optische Merkmale zu erzeugen
einerseits und die immer grössere Vielfalt von verschiedenartigen Verpackungsmaterialien
wie Aluminiumfolien, metall-beschichtete Papiere, Tippingpapiere, Hybridfolien, Kunststofffolien,
Karton oder Halbkarton andererseits führen dazu, dass die herkömmlichen Pin up-Pin
up-Prägewalzen, bei denen sowohl die angetriebene Walze als auch die Gegenwalzen eine
grosse Anzahl von Zähnen aufweist, zwar für das Prägen von Innerlinern weiterhin voll
und erfolgreich einsetzbar sind, jedoch für die oben angegebenen Ziele an ihre Grenze
stossen.
[0014] Bekannte Walzensysteme mit einer Patrizenwalze mit Patrizenstrukturen und einer Matrizenwalze
mit dazu invers kongruenten Matrizenstrukturen können zwar den Bereich von dekorativen
Elementen erweitern, sind jedoch infolge des paarweisen Anfertigen und Sortieren in
der Herstellung sehr kostenintensiv und vor allem zeitaufwendig, so dass sich deren
Herstellung für eine industrielle Prägung von zum Beispiel metallisierten Innerlinern
für die Tabakindustrie nicht eignet.
[0015] Ausserdem kann eine Feinprägung nur mit einem sehr grossen Aufwand bei der Herstellung
solcher Walzen gewährleistet werden. Hinzu kommt, dass in diesem Fall bei der Verwendung
einer Patrizenwalze und einer invers kongruenten Matrizenwalze die dazwischen liegende
Folie beim Prägen derart gequetscht wird, dass in der Querrichtung Spannungen entstehen,
die für Tabakwarenpapiere inakzeptabel sind. Ausserdem ergibt sich eine schwer beherrschbare
Grenze zur Lochbildung und es sind sehr hohe Drücke für ein Highspeed-Online-Verfahren
notwendig, wobei die Prägezeiten im Millisekunden-Bereich liegen. Schliesslich besteht
eine Tendenz, dickere Papiere zu verwenden.
[0016] In der
WO 2013156256 A1 des gleichen Anmelders wird zur Lösung der allgemeinen Aufgabe, ein Verfahren zur
Herstellung von einem Satz Prägewalzen anzugeben mit dem es möglich ist, Feinprägungen
für die verschiedensten, beschriebenen Oberflächenstrukturen der angegebenen Materialien
verschiedenster Art im Online-Betrieb einer Verpackungsanlage durchzuführen, vorgeschlagen,
dass in einem Pater-Mater-Prägewalzensystem die Matrizen-Oberflächenstruktur unabhängig
von einer vorgängig erzeugten oder physikalisch bereits existierenden Patrizen-Oberflächenstruktur
hergestellt wird.
[0017] Bei feinen Strukturen genügt diese Aussage, denn diese Herstellungsart ermöglicht
eine sehr grosse Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.
[0018] Falls es sich jedoch um relativ grössere freie geformte Oberflächen von Logos handelt
ist deren Prägung mit befriedigender ästhetischer Qualität problematisch. Damit diese
Oberflächen beispielsweise bei Innerlinern überall die gleiche Reflektivität aufweisen,
muss überall der gleiche minimale spezifische Prägedruck aufgewendet werden. Dies
ist jedoch ohne geeignete Massnahmen nicht möglich, wenn kleinste lokale Abweichungen
der Geometrie zwischen Patrizen- und Matrizenwalzen bestehen, die den lokalen Prägedruck
stark variieren lassen. Bei zu engen Toleranzen und hohen Drücken erzeugt die Prägung
Löcher. Hohe Drücke können die Sandwichstruktur eines Innerliners beeinträchtigen,
was bei erhöhten Temperaturen zu dessen Degradation führt, indem auf der Rückseite
des Papiers eine Lack-Fleckenbildung entsteht.
[0019] Die in der
EP 2 842 730 A1 des gleichen Anmelders vorgeschlagene Lösung, die Oberflächen und/oder Seitenflächen
des Logos mit Facetten zu versehen, bringt für eine Anzahl Substrate eine wesentliche
Verbesserung der Druckqualität.
[0020] Bei gewissen Papierunterlagen, z. B. farbiges Papier, führen jedoch sowohl die Pater
- Mater - Strukturen als auch die Strukturelemente mit Facetten zu einer örtlich starken
Brillanz und damit zu ästhetisch störenden Effekten.
[0021] Es ist von diesem Stand der Technik ausgehend Aufgabe der vorliegenden Erfindung
eine Prägevorrichtung mit einem Prägewalzen-Satz mit mindestens je einer miteinander
kooperierenden Patrizen- und Matrizenwalzen anzugeben, die es nicht nur erlaubt, Feinprägungen
für die verschiedensten, beschriebenen Oberflächenstrukturen der angegebenen Materialien
verschiedenster Art im Online-Betrieb einer Verpackungsanlage durchzuführen, sondern
darüber hinaus die qualitativ hochstehende, ins Auge fallende Feinprägung von anspruchsvollen
Logos, wie z. B. Fabelwesen, Buchstaben und dergleichen mit visueller Hervorhebung
durch eine Abstufung der Brillanz von Brillant zu Matt dieser Logos oder Teile davon
durchzuführen, um insbesondere bei gefärbten Papieren eine Verbesserung des ästhetischen
Aspektes der Logos und damit des Gesamtbildes zu erzielen.
[0022] Im Allgemeinen wird unter Feinprägung mit dem Pater-Mater-System verstanden, dass
die Konturen der Feinprägestrukturen der Walzen einen linearen Gesamtfehler in axialer
und radialer Richtung von weniger als +/- 10 µm und/oder einen Winkelfehler von weniger
als 5° aufweisen.
[0023] Weitere Aufgaben und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung.
[0024] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine Prägevorrichtung mit einem Satz Prägewalzen mit einer Patrizenwalze
und einer Matrizenwalze, die je mit einfachen einander zugeordneten Strukturelemente
versehen sind,
- Fig. 1A
- zeigt in einer anschaulichen Darstellung von unten und oben eine Variante zum Patrizen-
und zugeordneten Matrizen-Strukturelement von Fig. 1,
- Fig. 1B
- zeigt einen Schnitt durch zwei einander zugeordnete Strukturelemente von Fig. 1,1A,
- Fig. 2
- zeigt in einer Draufsicht ein Patrizen- und ein zugeordnetes Matrizen-Strukturelement,
- Figs. 2A, 2B
- zeigen schematisch jeweils einen Schnitt durch das Patrizen- und Matrizen-Strukturelement,
das an ihrer Oberfläche, bzw. am Boden angeordnete Lichtstreuelemente aufweisen,
- Fig. 3A
- zeigt schematisch in einer Prinzipskizze einen vergrösserten Schnitt durch ein Patrizen-
und zugeordnetes Matrizen-Strukturelement mit am Boden des Matrizen-Strukturelements
angeordnete Lichtstreuelemente,
- Fig. 3B
- zeigt schematisch und in einem weiter vergrösserten Schnitt den Einfluss der Rauigkeit
und Fabrikationstoleranzen auf die in Figur 3A dargestellten Lichtstreu- und Strukturelemente,
- Fig. 4
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement, dessen Oberfläche mit Lichtstreuelemente versehen
ist,
- Fig. 4A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 4 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 5
- zeigt ein Matrizen-Strukturelement, dessen Boden mit Lichtstreuelemente versehen ist,
- Fig. 5A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 5 und einem zugeordneten Patrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 6
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement, dessen Umgebung mit Lichtstreuelemente versehen
ist,
- Fig. 6A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 6 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 7
- zeigt ein Matrizen-Strukturelement, dessen Umgebung mit Lichtstreuelemente versehen
ist,
- Fig. 7A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 7 und einem zugeordneten Patrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 8
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement mit Seitenflächen, die mit Lichtstreuelemente versehen
sind,
- Fig. 8A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 8 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 9
- zeigt ein Matrizen-Strukturelement mit Seitenflächen, die mit Lichtstreuelemente versehen
sind,
- Fig. 9A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 9 und einem zugeordneten Patrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 10
- zeigt ein zweistufiges Patrizen-Strukturelement, dessen Umgebung mit Lichtstreuelemente
versehen ist,
- Fig. 10A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 10 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 11
- zeigt ein mehrstufiges Patrizen-Strukturelement, dessen Umgebung mit Lichtstreuelemente
versehen ist,
- Fig. 11A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 11 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 12
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement, dessen Umgebung mit Lichtstreuelemente versehen
ist,
- Fig. 12A
- zeigt einen Schnitt durch das Strukturelement von Fig. 12 und einem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ohne Lichtstreuelemente,
- Fig. 13
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement in Ansicht, das stellenweise und dessen Umgebung
mit Lichtstreuelemente versehen ist,
- Fig. 14
- zeigt ein weiteres Patrizen-Strukturelement, das stellenweise mit Lichtstreuelemente
versehen ist,
- Fig. 15
- zeigt ein Patrizen-Strukturelement mit einem erhabenen Stern, der stellenweise mit
Lichtstreuelemente versehen ist, sowie eine Reihenanordnung von Lichtstreuelementen.
[0025] Figur 1 zeigt schematisch und vereinfacht einen Aufbau einer Prägevorrichtung mit
einer Patrizenwalze P1 und einer Matrizenwalze M1, wobei die Matrizenwalze durch einen
Antrieb 1 angetrieben ist. Die Antriebskraft von der Matrizenwalze auf die Patrizenwalze
erfolgt über ein feines Getriebe 2, 3. Die Patrizenwalze weist einige Strukturelemente
PL1 auf, die erhaben sind und die Matrizenwalze weist den Patrizen-Strukturelementen
zugeordnete vertiefte Strukturelemente ML1 auf. Die Strukturen der Matrizenwalze werden
unabhängig von den Strukturen der Patrizenwalze hergestellt, z. B. mittels einer Laseranlage
und sind daher nicht-invers kongruent, wodurch sie einen besseren Kontrast erhalten.
Beim aktuellen Stand der Technik sind jedoch auch andere Herstellungsarten wie Gravur,
Ätzen oder Fräsen möglich.
[0026] In vorliegendem Ausführungsbeispiel sind die Oberflächen S1 der Patrizen-Strukturelemente
PL1 der Patrizenwalze P1 und die Böden B1 der Matrizen-Strukturelemente ML1 mit Lichtstreuelemente
D1 und DM1 versehen.
[0027] Fig. 1A ist eine anschauliche Darstellung von unten und oben. Darin sind als Ausführungsvariante
die Strukturelemente PL1A und ML1A L-förmig ausgeführt und beide besitzen die Lichtstreuelemente
D1, DM1. Fig. 1 B zeigt einen Schnitt durch zwei einander zugeordnete Strukturelemente,
PL1, ML1 oder PL1A, ML1A. Der Einfachheit halber sind hier die Lichtstreuelemente
als quadratische Pyramiden ausgelegt.
[0028] Aus Figur 2 geht hervor, dass die Lichtstreuelemente D2 der Patrize in diesem Beispiel
abgeflachte Pyramiden mit quadratischer Basis sind und einen Spitzenabstand E1, eine
Fussbreite E2 und eine Höhe H1 aufweisen. Die Gesamthöhe des Patrizen-Strukturelements
ist H2. Die Masse für die Lichtstreuelemente DM2 des Matrizen-Strukturelementes ML2,
E3, E4, H3, H4 sind leicht verschieden von denjenigen des zugeordneten Patrizen-Strukturelementes.
[0029] Durch den Streueffekt der Lichtstreuelemente entsteht ein mattes Aussehen an diesen
Stellen. Der dadurch entstehende Kontrast zur Umgebung erhöht die Wahrnehmung des
Logos. Die genaue Form, bzw. Dimension der Lichtstreuelemente ist für die erzeugte
Lichtstreuung innerhalb gewisser Grenzen nicht wesentlich, da sie an der Wahrnehmungsgrenze
für das menschliche Auge liegen. Somit können die Lichtstreuelemente anstatt pyramidenförmig
mit quadratischem auch mit rechteckigem oder anderen Querschnitt ausgebildet sein
oder kegelförmig, halbrund oder halbmondförmig sein oder irgend eine andere Form aufweisen.
[0030] Wie aus den folgenden Figurenbeschreibungen hervorgeht, können sich die Lichtstreuelemente
entweder nur auf den Patrizen-Strukturelementen oder nur auf den Matrizen-Strukturelementen
oder auf beiden Strukturelementen befinden, oder an allen oder einzelnen Seitenflächen
der Strukturen, oder um Strukturen angeordnet sein.
[0031] In Abweichung von der idealisierten Darstellung der Lichtstreuelemente in Figur 2
sind in Figur 3A die Strukturelemente und Lichtstreuelemente zwar auch schematisch,
aber eher wie reell produziert dargestellt, d.h. unter Berücksichtigung der Fabrikationstoleranzen.
Dabei bezeichnet H1 die Gesamttiefe des Matrizen-Strukturelementes ML3, H2
mit die mittlere und H2
max die maximale Höhe der Lichtstreuelemente N1 - N5. Die Gesamttiefe H1 bewegt sich
in diesem Beispiel in einem Bereich von 250 µm und die mittlere Höhe der Lichtstreuelemente
um 50 µm. Die Gesamttiefe H1 des Matrizen-Strukturelementes kann zwischen 25 µm und
400 µm betragen. Das zugeordnete Patrizen-Strukturelement PL3 ist ebenfalls angedeutet,
dessen Höhe in der gleichen Grössenordnung wie die Tiefe des Matrizen-Strukturelementes
liegt.
[0032] In Figur 3B ist die Rauigkeit des Walzenstahls sowie die Fabrikationstoleranzen in
einem vergrösserten Massstab beispielhaft eingezeichnet. Dabei bedeuten RF1 und RF2
die maximalen Rauigkeitswerte der Matrizen- und Patrizenstrukturelemente in µm, die
hier angenommen zwischen 3 µm und 5 µm liegen. H ist die mittlere Höhe der Lichtstreuelemente
N1 bis N5, d.h. das arithmetische Mittel aller fünf hier angenommenen Elemente liegt
bei ca. 50 µm. N ist eine beispielhafte Anzahl Elemente, die in beiden Koordinatenrichtungen
gleich oder unterschiedlich sein kann.
[0033] Damit die Lichtstreuelemente den Anforderungen entsprechen, müssen folgende Bedingungen
erfüllt sein:
- a) Die Pressflächen an der obersten Fläche, siehe auch Fig. 2, müssen flach und genügend
gross aber nicht zu gross sein, um einen brauchbaren Abdruck zu gewährleisten,
- b) die Fussbreite = Querschnittsdurchmesser an der Basis der Lichtstreuelemente, bzw.
Seitenlänge der Lichtstreuelemente, muss mindestens 10 µm betragen,
- c) die Höhe Hk der Lichtstreuelemente soll zwischen 10 µm und 80 µm bei kleinen Schrittlängen
= Pitch, bzw. Periode der Rasterung der Lichtstreuelemente von 80 µm und 200 µm; und
- d) die Höhe Hg der Lichtstreuelemente zwischen 80 µm und 150 µm bei Schrittlängen
zwischen 200 µm und 450 µm betragen;
- e) die Anzahl der Lichtstreuelemente N in regelmässigen P/M-Strukturen muss mindestens
gleich 2 pro Strukturelement sein, N = [2, 3, 4, .....],
- f) die Höhen und Anzahl der Lichtstreuelemente in freien P/M Strukturen liegt je nach
Designbedarf wie c) oder d) sowie e).
[0034] Dabei bedeutet:

H ist die mittlere Höhe (= arithmetisches Mittel gebildet aus allen zu N1, N2, ...gehörigen
Höhen).
[0035] Figur 4 zeigt ein Patrizen-Strukturelement PL4 auf Patrizenwalze P4 mit Lichtstreuelemente
D4 auf der Oberseite S4 und Fig. 4A einen Schnitt zusammen mit dem zugeordneten Matrizen-Strukturelement
ML4 in Matrizenwalze M4 ohne Lichtstreuelemente.
[0036] Figur 5 zeigt ein Matrizen-Strukturelement ML5 in Matrizenwalze M5 mit Lichtstreuelemente
D5 am Boden B5 und im Schnitt der Fig. 5A mit dem zugeordneten Patrizen-Strukturelement
PL5 auf Patrizenwalze P5 ohne Lichtstreuelemente.
[0037] Figur 6 zeigt ein Patrizen-Strukturelement PL6 auf Patrizenwalze P6 ohne Lichtstreuelemente
mit um das Strukturelement angeordneten Lichtstreuelementen D6 und im Schnitt von
Fig. 6A zusammen mit dem zugeordneten Matrizen-Strukturelement ML6 in Matrizenwalze
M6 ohne Lichtstreuelemente.
[0038] Figur 7 zeigt ein Matrizen-Strukturelement ML7 in Matrizenwalze M7 ohne Lichtstreuelemente
mit um das Strukturelement angeordneten Lichtstreuelementen DM7 und im Schnitt der
Fig. 7A zusammen mit dem zugeordneten Patrizen-Strukturelement PL7 auf Patrizenwalze
P7 ohne Lichtstreuelemente.
[0039] Figur 8 zeigt ein Patrizen-Strukturelement PL8 auf Patrizenwalze P8 mit Lichtstreuelemente
D8 an einigen Seitenflächen und im Schnitt der Fig. 8A zusammen mit dem zugeordneten
Matrizen-Strukturelement ML8 in Matrizenwalze M8 ohne Lichtstreuelemente.
[0040] Figur 9 zeigt ein Matrizen-Strukturelement ML9 in Matrizenwalze M9 mit Lichtstreuelemente
DM9 an 3 Seiten und im Schnitt der Fig. 9A zusammen mit dem zugeordneten Patrizen-Strukturelement
PL9 auf Patrizenwalze P9 ohne Lichtstreuelemente.
[0041] Figur 10 zeigt ein komplexeres Patrizen-Strukturelement PL 8 auf Patrizenwalze P10.
Auf der obersten Fläche S5 sind keine Lichtstreuelemente vorhanden, jedoch auf einer
tieferen Ebene S6 sind um die Strukturen der oberen Ebene Lichtstreuelemente D10 angeordnet.
Das zugeordnete Matrizen-Strukturelement ML10 in Matrizenwalze M10 zeigt keine Lichtstreuelemente.
[0042] In Figur 11 weist das Patrizen-Strukturelement PL 11 auf Patrizenwalze P11 drei Ebenen
S7, S8, S9 auf, wobei die oberste Ebene S7 keine Lichtstreuelemente, die mittlere
[0043] Ebene S8 Lichtstreuelemente D11 und die unterste Ebene S9 wiederum keine Lichtstreuelemente
aufweist. Die Matrizen-Strukturelemente ML11 in Matrizenwalze M11 weisen keine Lichtstreuelemente
auf.
[0044] Gemäss Figur 12 weist das Patrizen-Strukturelement PL 12 verschiedene Logos auf,
wobei das innerste Logo L12 auch gefärbt sein kann. Die Lichtstreuelemente D12 sind
um das Strukturelement PL12 angeordnet.
[0045] Figur 13 zeigt ein weiteres komplexes Patrizen-Strukturelement PL13, das mehrere
Ebenen aufweist. Die Logos enthalten einen Kreis L13, darum herum mehrere beliebige
Logos und um das Patrizen-Strukturelement angeordnete Lichtstreuelemente D13.
[0046] Figur 14 zeigt ein weiteres komplexes Patrizen-Strukturelement PL14 das mehrere Logos
aufweist. In der Mittelfläche S10 befindet sich ein Quadrat L14, darum herum zunächst
eine Leerfläche, dann Lichtstreuelemente D14, gefolgt von einem leeren Rand. Um das
Strukturelement sind ebenfalls anschliessend Lichtstreuelemente D14 angeordnet.
[0047] Figur 15 zeigt ein weiteres Patrizen-Strukturelement PL 15 mit einem erhabenen Stern
LST, dessen Arme abwechlungsweise mit Lichtstreuelemente D15 versehen sind und neben
dem Stern Stege R15 mit dreieckigem Profil, auf welchen Lichtstreuelemente D16 angeordnet
sind. Diese Strukturen sind in den beigeordneten Vergrösserungen besser sichtbar.
[0048] Wie weiter oben erwähnt, sind der Einfachheit halber alle Lichtstreuelemente als
Pyramiden mit quadratischen Querschnitt gezeichnet, doch haben Versuche gezeigt, dass
eine Vielfalt von anderen Formen wie halbrund, halbmondförmig oder kegelförmig ähnliche
und unter Umständen auch bessere Ergebnisse erbringen.
[0049] Den in den Figuren 13 bis 15 gezeigten Patrizen-Strukturelemente entsprechen auf
der Matrizenwalze zugeordnete Matrizen-Strukturelemente.
1. Prägevorrichtung zum Feinprägen von Verpackungsmaterial mit einem Satz Prägewalzen
mit Matrizen- und Patrizenwalzen, wobei jeweils die Strukturelemente (ML1-15) der
Matrizenwalzen (M1 - M15) den Strukturelementen (PL1-15) der Patrizenwalzen (P1-P15)
einander zugeordnet sind und die Strukturelemente einer der Walzen unabhängig von
den Strukturelemente der anderen Walzen hergestellt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Strukturelement (ML1-15; PL1-15) mindestens einer Walze (M1-15, P1-15)
auf seiner Bodenfläche (B1, B1A, B2, B5) und/oder Oberfläche (S1-10) und/oder Seitenflächen
und/oder in seiner unmittelbaren Umgebung mit Lichtstreuelementen (DM1-15, N [2, 3,
4, .....]; D1-16) versehen ist, deren Höhe (H) 10 µm bis 150 µm und Fussbreite mindestens
10 µm beträgt.
2. Prägevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstreuelemente (DM1-15,N[2, 3, 4, ...]; D1-D16) Pyramiden mit quadratischer
Basis sind.
3. Prägevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstreuelemente Pyramiden mit rechteckiger Basis, oder kegelförmig, halbrund,
halbmondförmig ausgebildet sind, oder eine beliebige andere Form aufweisen.
4. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstreuelemente (D4, D10, D11, D12) auf der Oberfläche (S4, S6, S8) des Patrizen-Strukturelementes
(PL4, PL10, PL11, PL12) angeordnet sind und das zugeordnete Matrizen-Strukturelement
(ML4, ML10, ML11, ML12) keine Lichtstreuelemente aufweist.
5. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstreuelemente (N1-N5; DM5) auf dem Boden (B5) des Matrizen-Strukturelementes
(ML3, ML5)) angeordnet sind und das zugeordnete Patrizen-Strukturelement (PL3, PL5)
keine Lichtstreuelemente aufweist.
6. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtstreuelemente (D1, 1A, DM1,1A; D2, DM2) sowohl auf dem Boden (B1, B1A, B2)
des Matrizen-Strukturelementes (ML1, ML1A, ML2) als auch auf der Oberfläche (S1, S1A,
S2) des Patrizen-Strukturelementes (PL1, PL1A, PL2) angeordnet sind.
7. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umgebung der Strukturelemente (PL6, ML7, PL13, PL14, PL15) mit Lichtstreuelemente
(D6, DM7, D13, D14, D16) versehen ist.
8. Prägevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (H1), bzw. Höhe der Strukturelemente 25 µm bis 400 µm beträgt.