[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Faserbearbeitungsanlage zum Öffnen und Mischen
von Fasermaterial, z. B. Baumwolle u. dgl., mit einer Mehrzahl von Ballenöffnern zum
Öffnen von Faserballen und mit den Ballenöffnern nachgeschalteten Fördereinrichtungen
zum Mischen und Abfördern des geöffneten Fasermaterials zu einer nachgeschalteten
Bearbeitungseinrichtung, beispielsweise einer Mischkammer oder Krempelspeisung. Die
Erfindung betrifft gleichfalls ein Verfahren zum Öffnen und Mischen von Fasermaterial
in einer Faserbearbeitungsanlage.
[0002] Ballenöffner dienen zum groben voneinander Lösen von Fasern natürlichen oder synthetischen
Ursprungs aus Faserballen. Es gibt verschiedene Arten von Ballenöffnern, u.a. solche,
bei denen die Ballen dicht nebeneinander aufgestellt werden und ein Arm der Maschine
langsam darüber hinwegfährt, während er einzelne Faserklumpen löst und absaugt. Da
mehrere Ballen nebeneinander aufgestellt werden, erfolgt bereits hier eine Mischung
der Faserklumpen von verschiedenen Ballen. Dies verbessert die Mischung. Bei anderen
bekannten Ballenöffnern wiegt jeder Ballenöffner sein Fasermaterial und gibt dieses
auf die zugehörige Fördereinrichtung ab. Solche Ballenöffner sind beispielsweise als
Wiegekastenspeiser ausgebildet, bei denen jeweils nur eine bestimmte vorgegebene Menge
an Fasern abgegeben wird. Verarbeitete Materialien sind beispielsweise Chemiefasern
aus PP, PA, PES usw.
[0003] Das Abführen des geöffneten und gewogenen Fasermaterials geschieht entweder mittels
eines Förderbandes, auf welches das von der Ballenreihe abgezupfte Fasermaterial fällt
oder abgelegt wird. Alternativ wird das gelöste Fasermaterial mittels einer Saugförderung
abtransportiert. Das geöffnete und ggf. gemischte Fasermaterial wird im Allgemeinen
gesammelt oder einer nachfolgenden Verarbeitungsmaschine, z. B. einer Karde, Krempel
oder dgl. zugeführt, die mit einem Kastenspeiser oder einem Füllschacht als Speisegerät
ausgerüstet ist.
[0004] Häufig werden auch mehrere Ballenöffner nebeneinander platziert, um den Durchsatz
zu erhöhen und die Mischung durch gemeinsame Förderung auf dem Förderband noch effektiver
zu gestalten. Der Gesamtzahl von Ballenöffnern ist aber eine Obergrenze von in aller
Regel bis zu sechs Maschinen gesetzt, da - ohne Umkonstruktionen der beteiligten Einrichtungen
- das Faservolumen von den zur Verfügung stehenden Fördereinrichtungen, d.h. dem oder
den Förderbändern, nicht mehr bewältigt werden kann. Auch sind die auf dem Transportweg
platzierten Waagen nicht in der Lage, sehr große Fasermengen zu wiegen.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Fasermaterialdurchsatz einer Faserbearbeitungsanlage
entsprechend dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche zu erhöhen, ohne das erhebliche
Umkonstruktionen an bestehenden Maschinen vorgenommen werden müssten.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Faserbearbeitungsanlage nach Anspruch 1 gelöst, bei
der die Mehrzahl von Ballenöffnern in mindestens zwei Öffnergruppen unterteilt ist,
die jeweils eine Fasermischung erzeugen. Jeder Öffnergruppe ist hierbei eine Fördereinrichtung
zugeordnet, wobei die Fördereinrichtungen die Fasermischungen in Bezug auf die zugehörige
Öffnergruppe in unterschiedliche Richtungen abzutransportieren vermögen. Die Fördereinrichtungen
werden in ihrem weiteren Verlauf in Richtung der besagten Bearbeitungseinrichtung
geführt, vor oder in welcher die Fasermischungen zu einer Gesamtfasermischung zusammen
geführt werden.
[0007] Auch wird die Aufgabe durch ein entsprechendes Verfahren nach dem unabhängigen Verfahrensanspruch
gelöst.
[0008] Die Erfindung bietet insbesondere den Vorteil, dass mindestens zwei Fördereinrichtungen
derart ausgestaltet und angeordnet sind, dass sie die jeweils zugehörige Fasermischung
von jeweils einer Öffnergruppe - relativ zur der jeweiligen Öffnergruppe - in verschiedene
Richtungen abzutransportieren vermögen. Die Fördereinrichtungen werden vorzugsweise
unmittelbar vor (oder sogar in) der Bearbeitungseinrichtung wieder zusammen geführt,
so dass die Gesamtfasermischung in der Bearbeitungseinrichtung, vorzugsweise einer
Mischkammer oder einer Krempelspeisung, bearbeitet werden kann. Auf diese Weise lassen
sich insbesondere bekannte Fördereinrichtungen und bekannte Waagen einsetzen. Diese
werden dann vorzugsweise jeweils für einen der Fasermaterialteilströme bzw. Fasermischungen
eingesetzt.
[0009] Unter dem Begriff Fasermischung wird vorliegend eine Faseransammlung verstanden,
die von mehreren Ballenöffnern erhaltene und miteinander gemischte Fasern enthält,
die auf einem Förderband (oder auch mehreren nebeneinander laufenden Förderbändern)
gemischt und transportiert werden.
[0010] Öffnergruppen gemäß der Erfindung müssen nicht als räumlich zusammen stehende Gruppe
von Ballenöffnern auftreten. Dies ist zwar wohl in den meisten Anwendungsfällen der
Fall, aber generell ist unter dem Begriff "Öffnergruppe" die entsprechende funktionelle
Einheit gemeint, welche Fasermaterial auf eine Fördereinrichtung abwirft, welche die
Fasern dieser Ballenöffner in eine gemeinsame Richtung transportiert. Auch unter dem
Begriff "Fördereinrichtung" ist die Einrichtung hinsichtlich ihrer Funktion des Mischens
und Abtransportierens von Fasern zu verstehen, die von einer Öffnergruppe erhalten
wird.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Ballenöffner von mindestens
zwei Öffnergruppen in einer Reihe angeordnet. Bei insgesamt zwei Öffnergruppen mit
insgesamt beispielsweise zehn Ballenöffnern stehen also diese zehn Ballenöffner nebeneinander,
wobei jede
[0012] Öffnergruppe beispielsweise fünf Ballenöffner umfasst. Die Aufteilung kann beispielsweise
auch sechs zu vier Ballenöffner oder sieben zu drei Ballenöffner lauten. Bei diesen
zwei Öffnergruppen fördert die eine Fördereinrichtung die Fasermischung der einen
Öffnergruppe in eine Richtung und die andere Fördereinrichtung der anderen Öffnergruppe
in eine andere Richtung.
[0013] Alternativ oder zusätzlich sind die Ballenöffner von mindestens zwei Öffnergruppen
sich gegenüber stehend angeordnet (direkt gegenüber oder gegeneinander versetzt),
wobei die besagten Fördereinrichtungen die Fasermischungen relativ zur jeweiligen
Öffnergruppe in entgegen gesetzte Richtungen und absolut gesehen in eine gemeinsame
Richtung abfördern. Bei zwei sich gegenüberstehenden Öffnergruppen wird -jeweils von
der Rückseite eines Ballenöffners in Richtung von dessen Ausgang gesehen - die Fasermischung
der einen Öffnergruppe nach rechts und die Fasermischung der gegenüber angeordneten
Öffnergruppe nach links abtransportiert. Beide Richtungen laufen dann parallel und
sind gleich orientiert (haben die gleiche Ausrichtung). Insbesondere bei dieser Ausführungsform
bietet es sich an, wenn die beiden Fördereinrichtungen als eine gemeinsame Fördereinrichtung,
insbesondere ein Förderband, ausgebildet sind, auf dem die beiden Fasermischungen
in Transportrichtung gesehen im Wesentlichen nebeneinander gefördert werden. Die beiden
Fasermischungen können auch mechanisch gegeneinander geschoben werden, um deren Gesamtförderbreite
zu reduzieren.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst mindestens eine der
Fördereinrichtungen ein oder mehrere Förderbänder. Hierbei vermag ein Förderband die
Fasern von einem oder mehreren oder allen Ballenöffnern einer Öffnergruppe abzutransportieren.
Für eine Öffnergruppe kann beispielsweise ein einziges Förderband zuständig sein,
oder auch eine Mehrzahl von hintereinander geschalteten Förderbändern, um insbesondere
Richtungswechsel der Förderrichtung zu ermöglichen. Hierbei können dann mehrere Förderbänder
hintereinander winkelig zueinander angeordnet sein. Gemäß einer Ausführungsform laufen
mehrere Förderbänder dicht nebeneinander, um das Fasermaterial von den Ballenöffnern
einer Öffnergruppe abzufördern. Auf dem oder den Förderbändern wird das von einer
Öffnergruppe erhaltene Fasermaterial gemischt. Bei einem Richtungswechsel der Fördereinrichtung
schließt sich dann eine weitere, abgewinkelte Reihe von dicht nebeneinander laufenden
Förderbändern an.
[0015] Alternativ oder zusätzlich ist mindestens eine der Fördereinrichtungen als Förderrohr
ausgebildet, in welchem eine Fasermischung pneumatisch gefördert wird.
[0016] Besonders bevorzugt ist der Bearbeitungseinrichtung eine separate Sammeleinrichtung
vorgeschaltet, zu welcher die Fördereinrichtungen hinführen und in welcher die Fasermischungen
(M1, M2) zusammengeführt werden. Die Sammeleinrichtung ist demnach der Bearbeitungseinrichtung
vorgeschaltet und sorgt dafür, dass der Bearbeitungsmaschine die Gesamtfasermischung
zugeführt wird.
[0017] Die Sammeleinrichtung ist vorteilhafterweise als Faserspeicher oder als Faserlufttrenner
ausgebildet, in dem die Fasern zumindest teilweise von der sie umgebenden Luft getrennt
werden. Die Luft wird hierbei beispielsweise durch ein Sieb abgesaugt, das die Fasern
nicht passieren können.
[0018] Vorzugsweise ist der Bearbeitungseinrichtung ein Speisegerät, insbesondere ein Kastenspeiser
oder ein Füllschacht, vorgeschaltet, welchem die Sammeleinrichtung vorgeschaltet ist.
Die Förderfolge der Fasern ist demnach wie folgt: Faserballen - Ballenöffner - Fördereinrichtungen,
die in unterschiedliche Richtungen laufen - Sammeleinrichtung - ggf. Speisegerät -
Bearbeitungsmaschine.
[0019] Bei einer anderen Ausführungsform werden die Fasermischungen erst in der Bearbeitungsmaschine
zusammengeführt.
[0020] Auch ist es möglich, dass jede Fasermischung einen Faserlufttrenner durchläuft, bevor
die Fasermischungen zusammengeführt werden, beispielsweise in einem Trichter oder
einem weiteren Faserlufttrenner, um dann an die Bearbeitungsmaschine übergeben zu
werden.
[0021] Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Öffnen und Mischen von Fasermaterial
in einer Faserbearbeitungsanlage, insbesondere einer wie oben beschriebenen Faserbearbeitungsanlage,
wobei das Fasermaterial durch Öffnen von Faserballen mit Hilfe einer Mehrzahl von
Ballenöffnern erhalten wird. Hierbei ist die Mehrzahl von Ballenöffnern in mindestens
zwei Öffnergruppen unterteilt, wobei jeweils eine Öffnergruppe eine Fasermischung
erzeugt. Die mindestens zwei Fasermischungen werden auf jeweils einer Fördereinrichtung
abgelegt, und jede Fördereinrichtung transportiert die jeweilige Fasermischung - in
Bezug auf die jeweilige Öffnergruppe - in eine unterschiedliche Richtung. Diese Fasermischungen
werden vor oder in einer nachgeschalteten Bearbeitungseinrichtung wieder zusammengeführt.
[0022] Dieses Verfahren bietet u.a. den Vorteil, dass die Förder- und Wiegeprozesse prinzipiell
wie bisher, d.h. insbesondere ohne Umbauten hinsichtlich einer größeren Auslegung
der bekannten Maschinen, durchgeführt werden können. Es müssen beispielsweise keine
extra breiten Förderbänder konstruiert werden oder Waagen mit übergroßer Auflagefläche.
Der Transport des gelösten Fasermaterials wird vielmehr auf mindestens zwei in Bezug
auf die jeweilige Öffnergruppe verschiedene Transportwege aufgeteilt, die von jeweils
einer Fördereinrichtung zur Verfügung gestellt werden.
[0023] Wie oben ausgeführt, können bei sich gegenüberstehenden Öffnergruppen die beiden
Fördereinrichtungen auch in einer einzigen Fördereinrichtung zusammengefasst sein.
[0024] Vorzugsweise werden die mindestens zwei auf unterschiedlichen Transportwegen (mit
zumindest zum Teil unterschiedlichen Förderrichtungen) geführten Fasermischungen in
einer Sammeleinrichtung, vorzugsweise ausgebildet als Faserlufttrenner oder Fasermischer,
mechanisch und/oder pneumatisch zusammen geführt. Es ist beispielsweise möglich, dass
eine der mindestens zwei Fasermischungen mechanisch in die Sammeleinrichtung eingespeist
wird, während die andere Fasermischung pneumatisch angesaugt wird. Bei mehr als zwei
der Sammeleinrichtung zugeführten Fasermischungen wird vorzugsweise die Mehrzahl der
Fasermischungen mittels pneumatischer Ansaugung der Sammeleinrichtung zugeführt.
[0025] Die zusammen geführten Fasermischungen bilden eine Gesamtfasermischung, die vorzugsweise
zunächst einem Kastenspeiser oder einem Füllschacht zugeführt wird, der wiederum die
Bearbeitungsmaschine, beispielsweise eine Mischkammer oder eine Krempelspeisung, speist.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer schematisch dargestellten Faserbearbeitungsanlage,
und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer schematisch dargestellten Faserbearbeitungsanlage.
[0027] In Figur 1 ist schematisch eine Faserverarbeitungsanlage 1 mit zehn in einer Reihe
aufgestellten Ballenöffnern 2 in Draufsicht dargestellt, die beispielsweise als Wiegekastenspeiser
ausgebildet sind. Die Ballenöffner 2 sind in zwei Öffnergruppen 3a, 3b aufgeteilt,
die vorliegend jeweils fünf direkt nebeneinander angeordnete Ballenöffner 2 umfassen.
In einigen der Ballenöffnern 2 ist ein Faserballen FB angedeutet, aus dem eine nicht
gezeigte Abtrageinrichtung Fasern abreißt. Es können hierbei auch mehrere Faserballen
FB nebeneinander in einem Ballenöffner 2 vor dessen Abtrageinrichtung platziert werden
(nicht gezeigt). Jeder dieser Öffnergruppen 3a bzw. 3b ist eine Fördereinrichtung
4a bzw. 4b zugeordnet, auf welche die Ballenöffner 2 die voneinander gelösten bzw.
geöffneten Fasern abwerfen. Erfindungsgemäß laufen die Förderrichtungen der den Ballenöffnern
2 gegenüberliegenden Förderabschnitte der beiden Fördereinrichtungen 4a bzw. 4b in
unterschiedliche, hier entgegengesetzte, Richtungen R1 bzw. R2.
[0028] Die nicht mit Bezugszeichen versehenen Pfeile auf den Fördereinrichtungen 4a, 4b
geben die Laufrichtung der Fördereinrichtungen 4a, 4b an.
[0029] Die Fördereinrichtungen 4a, 4b umfassen Förderbänder, die auch als sog. Mischbänder
zur Mischung des auf ihnen abgelegten Fasermaterials einer jeweiligen Öffnergruppe
3a bzw. 3b von vorliegend jeweils fünf Ballenöffnern 2 dienen. Die Mischung entsteht
hierbei nicht durch ein aktives Durchmischen, sondern durch das auf- und/oder nebeneinander
Platzieren des Fasermaterials der Ballenöffner 2 einer jeweiligen Öffnergruppe 3a
bzw. 3b.
[0030] Eine Fördereinrichtung 4a bzw. 4b kann als ein einziges Förderband bzw. als eine
Aneinanderreihung von einzelnen Förderbändern oder als eine Mehrzahl von dicht nebeneinander
laufenden Förderbändern ausgebildet sein.
[0031] Die Fördereinrichtung 4a führt die von ihr transportierte Fasermischung M1, die durch
Ablegen von den Ballenöffnern 2 der Öffnergruppe 3a entsteht, direkt in Richtung R1
einer Faserbearbeitungseinrichtung 10, während die Fördereinrichtung 4b die Fasermischung
M2 in die entgegen gesetzte Richtung R2 abtransportiert. Die Fasermischungen M1, M2
sind lediglich auf einem kurzen Stück ihres jeweiligen Transportweges angedeutet.
[0032] Die Fördereinrichtung 4b ist in mehrere Förderabschnitte 5i, 5ii, 5iii, 5iv unterteilt,
die insgesamt einen näherungsweisen U-förmigen Verlauf bilden. Der Förderabschnitt
5i führt entlang der Öffnergruppe 3b (in entgegengesetzte Richtung R2 im Vergleich
zur Richtung R1 der Fördereinrichtung 4a). Nach Passieren des letzten Ballenöffners
2 schließt sich der Förderabschnitt 5ii an, der um 90° zum Förderabschnitt 5i verläuft.
Die Ausgestaltung der Förderabschnitte 5i, 5ii zur Übergabe der Fasermischung M2 vom
einen an den anderen Förderabschnitt 5i, 5ii (und der weiteren nachfolgenden Übergaben)
ist dem Fachmann bekannt und braucht hier nicht näher erläutert werden. Am Ende des
Förderabschnitts 5ii schließt sich der weitere Förderabschnitt 5iii an, wobei beide
Förderabschnitte ebenfalls um 90° zueinander versetzt sind und die beiden Förderabschnitte
5i, 5iii entgegengesetzt verlaufen. Die Fördereinrichtung 4b sorgt somit für eine
180°-Umlenkung der Fasermischung M2.
[0033] Angedeutet ist jeweils eine Wiegeeinrichtung bzw. Waage 6 im Transportweg der beiden
Fördereinrichtungen 4a, 4b, welche die Fasermischung M1 bzw. M2 wiegt und nachfolgende
Textilmaschinen (beispielsweise die Bearbeitungseinrichtung 10) steuert und/oder vorgeschaltete
Maschinen (beispielsweise die Ballenöffner 2 und/oder die Fördereinrichtungen 4a,
4b) regelt.
[0034] Die beiden nun schließlich parallel in Richtung R1 transportierten Fasermischungen
M1, M2 werden einer Sammeleinrichtung 7 zugeführt, in welche die beiden Fördereinrichtungen
4a, 4b münden. Vorliegend ist angedeutet, dass die beiden Fasermischungen M1, M2 nicht
nebeneinander in die Sammeleinrichtung 7 gespeist werden. Vielmehr ist auf dem letzten
Teilstück der Fördereinrichtung 4b ein weiterer Förderabschnitt 5iv vorgesehen, der
hier schräg zur Sammeleinrichtung 7 führt. Andere Transportmethoden und - richtungen
zum Zusammenführen der Fasermischungen M1, M2 sind ohne Weiteres möglich.
[0035] Die Sammeleinrichtung 7 ist vorliegend als Faserlufttrenner ausgebildet, in welchen
die Fasermischungen M1, M2 eingeführt werden. Hierbei kann die Fördereinrichtung 4a
die Fasermischung M1 beispielsweise direkt in die Sammeleinrichtung 7 speisen (mechanische
Speisung), während die Fasermischung M2 beispielsweise pneumatisch in die Sammeleinrichtung
7 gesaugt wird. In der Sammeleinrichtung 7 werden die Fasermischungen M1, M2 von Luft
getrennt und zu einer Gesamtfasermischung GM vereint. Gemäß einer Alternative kann
ein Faserspeicher statt eines Faserlufttrenners zum Einsatz kommen.
[0036] An die Sammeleinrichtung 7 schließt sich ein Speisegerät 9 an, in welchen die Gesamtfasermischung
GM beispielsweise mittels eines Bandförderers 8 transportiert wird. Vom Speisegerät
9, das vorzugsweise als Kastenspeiser oder Füllspeicher ausgebildet ist, wird die
Gesamtfasermischung GM letztendlich in die Bearbeitungseinrichtung 10, beispielsweise
eine Mischkammer oder eine Krempelspeisung oder eine Karde, gespeist. Von dieser wird
die resultierende Fasermischung RM mittels einer weiteren Fördereinrichtung 11 abtransportiert.
Der Transport der Fasermischungen von der Sammeleinrichtung 7 ist durch einen gestrichelten
Pfeil dargestellt.
[0037] Bei der nachfolgenden Beschreibung des in Figur 2 dargestellten alternativen Ausführungsbeispiels
werden für Merkmale, die im Vergleich zum in Figur 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
[0038] In der Figur 2 sind zwei Öffnergruppen 13a, 13b mit jeweils fünf Ballenöffnern 2
schematisch in der Draufsicht dargestellt. Bei der in der Fig. 2 oberen Öffnergruppe
13a wird deren Fasermischung M1 mittels der Fördereinrichtung 14a - gesehen in Bezug
auf den Ausgang der Ballenöffner 2 dieser Öffnergruppe 13a - nach rechts in Richtung
R1' abtransportiert, während bei der unteren Öffnergruppe 13b deren Fasermischung
M2 mittels der Fördereinrichtung 14b - gesehen in Bezug auf den Ausgang ihrer Ballenöffner
2 - nach links in Richtung R2' abtransportiert wird. In Bezug auf die jeweilige Öffnergruppe
13a, 13b werden die beiden Fasermischungen M1, M2 also in verschiedene, hier entgegen
gesetzte, Richtungen abgefördert. Diese Richtungen R1', R2' fallen absolut gesehen
(also nicht relativ in Bezug auf die Öffnergruppen 13a, 13b) zusammen und führen zur
Sammeleinrichtung 7.
[0039] Die beiden Fördereinrichtungen 14a, 14b sind in der Figur 2 als separate Fördereinrichtungen,
beispielsweise als separate Förderbänder, dargestellt. Es ist aber auch vorteilhaft,
dass die beiden Fördereinrichtungen 14a, 14b als eine einzige gemeinsame Fördereinrichtung
ausgebildet sind (nicht dargestellt), beispielsweise als ein relativ breites Förderband,
das z.B. 2 m breit sein kann. Auf die eine Hälfte dieses Förderbandes wird dann die
Fasermischung M1 von der einen Seite abgelegt, während die Fasermischung M2 von der
anderen Seite auf die andere Hälfte des Förderbandes abgeworfen wird. Durch mechanische
Schieber lässt sich die Gesamtförderbreite reduzieren, so dass diese beispielsweise
80 cm beträgt und somit eine Waage gemäß dem Stand der Technik durchlaufen kann.
[0040] Die Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Abwandlungen im Rahmen der Ansprüche sind aber ohne Weiteres möglich, ebenso wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind. Beispielsweise sind auch drei oder mehr Öffnergruppen
mit jeweils gleicher oder zumindest teilweise unterschiedlicher Anzahl an Ballenöffnern
mit jeweils angeschlossener Fördereinrichtung möglich. Auch ist die Anzahl der Ballenöffner
pro Öffnergruppe nicht auf eine bestimmte Anzahl festgelegt. Die mehreren Öffnergruppen
einer Faserbearbeitungsanlage können auch jeweils unterschiedlich viele Ballenöffner
aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Faserverarbeitungsanlage
- 2
- Ballenöffner
- 3a
- Öffnergruppe
- 3b
- Öffnergruppe
- 4a
- Fördereinrichtung
- 4b
- Fördereinrichtung
- 5i
- Förderabschnitt
- 5ii
- Förderabschnitt
- 5iii
- Förderabschnitt
- 5iv
- Förderabschnitt
- 6
- Waage
- 7
- Sammeleinrichtung
- 8
- Fördereinrichtung
- 9
- Speisegerät
- 10
- Bearbeitungseinrichtung
- 11
- Fördereinrichtung
- 13a
- Öffnergruppe
- 13b
- Öffnergruppe
- 14a
- Fördereinrichtung
- 14b
- Fördereinrichtung
- M1
- Fasermischung
- M2
- Fasermischung
- GM
- Gesamtfasermischung
- RM
- Resultierende Mischung
- R1
- Richtung
- R2
- Richtung
- R1'
- Richtung
- R2'
- Richtung
1. Faserbearbeitungsanlage zum Öffnen und Mischen von Fasermaterial, mit einer Mehrzahl
von Ballenöffnern (2) zum Öffnen von Faserballen (FB) und mit den Ballenöffnern (2)
nachgeschalteten Fördereinrichtungen (4a, 4b; 14a, 14b) zum Mischen und Abfördern
des geöffneten Fasermaterials zu einer nachgeschalteten Bearbeitungseinrichtung (10),
beispielsweise einer Mischkammer oder Krempelspeisung, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenöffner (2) in mindestens zwei Öffnergruppen (3a, 3b; 13a, 13b) unterteilt
sind, die jeweils eine Fasermischung (M1, M2) erzeugen, und dass jeder Öffnergruppe
(3a, 3b; 13a, 13b) eine Fördereinrichtung (4a, 4b; 14a, 14b) zugeordnet ist, wobei
die Fördereinrichtungen (4a, 4b; 14a, 14b) derart ausgestaltet und angeordnet sind,
dass die jeweilige Fasermischung (M1, M2) in Bezug auf die zugehörige Öffnergruppe
(3a, 3b; 13a, 13b) in unterschiedliche Richtungen (R1, R2; R1', R2') abtransportiert
und die Fasermischungen (M1, M2) vor oder in der Bearbeitungseinrichtung (10) zu einer
Gesamtfasermischung (GM) zusammengeführt werden.
2. Faserbearbeitungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenöffner (2) von mindestens zwei Öffnergruppen (3a, 3b) in einer Reihe angeordnet
sind.
3. Faserbearbeitungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenöffner (2) von mindestens zwei Öffnergruppen (13a, 13b) sich gegenüber
stehend angeordnet sind, wobei die besagten Fördereinrichtungen (14a, 14b) die Fasermischungen
(M1, M2) relativ zur jeweiligen Öffnergruppe (14a, 14b) in entgegen gesetzte Richtungen
und absolut gesehen in eine gemeinsame Richtung abfördern.
4. Faserbearbeitungsanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Fördereinrichtungen (14a, 14b) als eine gemeinsame Fördereinrichtung,
insbesondere ein Förderband, ausgebildet sind, auf dem die beiden Fasermischungen
(M1, M2) in Transportrichtung gesehen im Wesentlichen nebeneinander gefördert werden.
5. Faserbearbeitungsanlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Fördereinrichtungen (4a, 4b; 14a, 14b) ein oder mehrere Faserförderbänder
umfasst, wobei vorzugsweise ein Förderband die Fasern von einem oder mehreren oder
allen Ballenöffnern (2) einer Öffnergruppe (3a, 3b; 13a, 13b) abzutransportieren vermag.
6. Faserbearbeitungsanlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Fördereinrichtungen (4a, 4b; 14a, 14b) als Förderrohr ausgebildet
ist.
7. Faserbearbeitungsanlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungseinrichtung (10) eine Sammeleinrichtung (7) vorgeschaltet ist, zu
der die Fördereinrichtungen (4a, 4b; 14a, 14b) führen und in der die Fasermischungen
(M1, M2) zusammengeführt werden.
8. Faserbearbeitungsanlage nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammeleinrichtung (7) als Faserlufttrenner oder als Faserspeicher ausgebildet
ist.
9. Faserbearbeitungsanlage nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bearbeitungseinrichtung (10) ein Speisegerät (9), insbesondere ein Kastenspeiser
oder ein Füllschacht, vorgeschaltet ist, welchem wiederum die Sammeleinrichtung (7)
vorgeschaltet ist.
10. Verfahren zum Öffnen und Mischen von Fasermaterial in einer Faserbearbeitungsanlage,
insbesondere einer Faserbearbeitungsanlage (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei Faserballen (FB) mit Hilfe einer Mehrzahl von Ballenöffnern (2) geöffnet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenöffner (2) in mindestens zwei Öffnergruppen (3a, 3b) unterteilt sind, wobei
jeweils eine Öffnergruppe (3a, 3b) eine Fasermischung (M1, M2) erzeugt, dass die mindestens
zwei Fasermischungen (M1, M2) auf jeweils eine Fördereinrichtung (4a, 4b) abgelegt
werden, wobei die Fördereinrichtungen (4a, 4b) die jeweilige Fasermischungen (M1,
M2) in Bezug auf die zugehörige Öffnergruppe (3a, 3b; 13a, 13b) in unterschiedliche
Richtungen (R1, R2; R1', R2') abtransportieren, und dass diese Fasermischungen (M1,
M2) vor oder in einer nachgeschalteten Bearbeitungseinrichtung (10) zu einer Gesamtfasermischung
(GM) zusammengeführt werden.
11. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballenöffner (2) von mindestens zwei Öffnergruppen (3a, 3b; 13a, 13b) nebeneinander
in einer Reihe oder sich gegenüber stehend angeordnet sind.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Fasermischungen (M1, M2) in einer Sammeleinrichtung (7), vorzugsweise
ausgebildet als Faserlufttrenner oder als Faserspeicher, mechanisch und/oder pneumatisch
zusammen geführt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aus der Zusammenführung entstehende Gesamtfasermischung (GM) einem Speisegerät
(9), vorzugsweise ausgebildet als Kastenspeiser oder Füllschacht, zugeführt wird,
der wiederum die Bearbeitungsmaschine (10) speist.