[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hangschloss mit einem Schlosskörper und einem
Bügel, der an dem Schlosskörper versetzbar gehalten ist und wahlweise an dem Schlosskörper
verriegelt oder freigegeben werden kann, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein
solches Hangschloss wird auch in
EP 0 605 932 A2 beschrieben.
[0002] Der Bügel eines derartigen Hangschlosses ist typischerweise U-förmig mit zwei Bügelschenkeln
und kann zwischen einer Geschlossenstellung, in der beide Bügelschenkel in den Schlosskörper
eingeführt sind, und einer Offenstellung versetzt werden, in der einer der Bügelschenkel
weiterhin in dem Schlosskörper gehalten wird, während der andere aus dem Schlosskörper
austritt.
[0003] Um den Bügel in der Geschlossenstellung an dem Schlosskörper zu verriegeln, also
gegen ein Versetzen in die Offenstellung zu sperren, kann in dem Schlosskörper eine
Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, die mittels eines Schließzylinders betätigt
werden und auf diese Weise gegen ein unbefugtes Öffnen des Hangschlosses gesichert
sein kann. Lediglich mittels eines dem Schließzylinder zugeordneten Schlüssels kann
dann das Hangschloss regulär geöffnet werden.
[0004] Üblicherweise umfasst der Schließzylinder ein Zylindergehäuse mit einem hohlzylindrischen
Kernaufnahmeabschnitt, in dem ein Zylinderkern um eine Zylinderachse drehbar gelagert
ist, sowie mit einem an dem Kernaufnahmeabschnitt angeformten exzentrischen Stegabschnitt,
wobei in den beiden Abschnitten mehrere Stiftzuhaltungen vorgesehen sind. Diese Stiftzuhaltungen
umfassen jeweils einen zylinderkernseitigen Kernstift und einen zylindergehäuseseitigen
Gehäusestift, die bündig koaxial ausgerichtet sind, sowie eine Stiftfeder, welche
den Gehäusestift und den Kernstift in Richtung des Zylinderkerns vorspannt. Lediglich
wenn ein geeigneter Schlüssel in eine Schlüsselaufnahme des Zylinderkerns eingesetzt
ist, werden die Stiftzuhaltungen derart axial gegen die Vorspannung verschoben, dass
die jeweilige Trennfläche zwischen Kernstift und Gehäusestift im Übergang zwischen
Zylinderkern und Zylindergehäuse angeordnet wird, so dass der Zylinderkern in dem
Zylindergehäuse gedreht werden kann, um das Hangschloss zu öffnen. Andernfalls ist
der Zylinderkern durch die Stiftzuhaltungen gegen eine Drehung in dem Zylindergehäuse
gesperrt.
[0005] Derartige Hangschlösser sind beispielsweise aus den Dokumenten
DE 10 2009 023 561 A1 und der
DE 10 2011 009 591 A1 bekannt und sind aufgrund ihrer hohen Qualität und Sicherheit vergleichsweise hochpreisig.
[0006] Bei derartigen Hangschlössern kann der Schlosskörper vor dem Zusammenbau mit den
übrigen Teilen des Hangschlosses (insbesondere vor dem Einsetzen des Schließzylinders)
ohne großen Aufwand gefärbt oder auf sonstige Weise veredelt werden.
[0007] Farbige Hangschlösser dienen beispielsweise der Kennzeichnung und einfachen Identifizierung
verschiedener Hangschlösser. In den letzten Jahren hat zudem die Bedeutung farbiger
Hangschlösser infolge des sich verbreitenden Brauchs zugenommen, Hangschlösser als
sogenannte "Liebesschlösser" an Brückengeländern oder sonstigen besonderen Stellen
zu fixieren. Hierbei und auch in anderen Bereichen dient die Farbe einer Individualisierung
und einer Verschönerung des Erscheinungsbilds eines Hangschlosses.
[0008] Eine Veredelung des Schlosskörpers kann jedoch nicht nur der optischen, sondern auch
der qualitativen Aufwertung des Hangschlosses dienen, indem sie dem Hangschloss vorteilhafte
Eigenschaften verleiht. So kann eine Veredelung, wie beispielsweise ein Verzinken,
Chromatieren und/oder Phosphatieren des Schlosskörpers, etwa als Korrosionsschutz
dienen. Durch ein Veredeln können ferner die Härte und/oder die Haptik der Oberfläche
des Schlosskörpers gezielt modifiziert werden. Insbesondere kann der Schlosskörper
sowohl gefärbt als auch auf andere Weise veredelt werden, wobei das Färben und Veredeln
auch durch ein einziges Verfahren gleichzeitig erfolgen kann, beispielsweise mittels
Eloxieren, durch das eine Oberfläche zugleich eingefärbt und korrosionsbeständiger
gemacht werden kann. Sofern der Schlosskörper durch Anbringen eines Korrosionsschutzes
veredelt wird, können für die Herstellung des Schlosskörpers vergleichsweise kostengünstige
Materialien verwendet werden, die sich auch gut spanabhebend bearbeiten lassen.
[0009] Um Hangschlösser kostengünstiger herzustellen, kann aber alternativ zu der Bauweise
mit eingesetztem Schließzylinder auch vorgesehen sein, dass auf ein Zylindergehäuse
verzichtet wird und dass die Funktionen des Zylindergehäuses, nämlich den Zylinderkern
drehbar zu lagern und die Gehäusestifte aufzunehmen, unmittelbar in dem Schlosskörper
verwirklicht werden. Ein derartiges Hangschloss ist in
AU 2006230686 A1 und
CN 202 139 932 U offenbart. In Ermangelung eines Zylindergehäuses sind bei einem solchen Hangschloss
direkt im Schlosskörper selbst die als Bohrungen ausgeführten Stiftkanäle zum Einsetzen
der Gehäusestifte vorgesehen, während die entsprechenden Stiftkanäle für die Kernstifte
weiterhin im Zylinderkern vorgesehen sind. Dabei werden die Stiftkanäle von außen
in den Schlosskörper gebohrt, damit sie für die Stiftzuhaltungen von außen zugänglich
sind. Im Fall eines Schlosskörpers und eines Zylinderkerns aus einem gut zu bearbeitenden
Material wie Messing können die Stiftkanäle vorteilhafterweise von außen durch den
Schlosskörper hindurch auch bis in den Zylinderkern hinein gebohrt werden.
[0010] Messing hat zudem den Vorteil, dass es sehr gute Korrosionseigenschaften hat. Messing
ist jedoch relativ teuer. Wenn deshalb die vergleichsweise hohen Kosten für Messing
vermieden werden sollen, können auch alternative Materialien verwendet werden, die
wie Messing Bohrungen über lange Strecken ermöglichen. Aufgrund der höheren Korrosionsanfälligkeit
solcher Materialien ist dann allerdings das Aufbringen eines zusätzlichen Korrosionsschutzes
erforderlich.
[0011] Bei der erläuterten Bauweise ohne Zylindergehäuse, also wenn der drehbare Zylinderkern
direkt in dem Schlosskörper gelagert ist, müssen die genannten Stiftkanäle nach dem
Einsetzen der Stiftzuhaltungen zuverlässig nach außen hin verschlossen werden, damit
die Sicherheit des Schlosses nicht kompromittiert wird. Dazu können die Stiftkanäle
mit Verschlussmitteln, etwa mit Messingstopfen (beispielsweise bei Hangschlössern
mit einem Schlosskörper aus Messing oder anderem Metall) oder mit einem anderem Material,
verschlossen werden. Bei derartigen Ausführungen ist es nach dem Verschließen der
Stiftkanäle erforderlich, die Verschlussmittel gegen ein Lösen zu sichern und idealerweise
unkenntlich zu machen, um keine Angriffspunkte für Manipulationen an dem Hangschloss
zu bieten und insbesondere die Korrosionsbeständigkeit des Hangschlosses nicht zu
beeinträchtigen. Dabei werden die Übergänge zwischen dem Verschlussmittel und dem
Schlosskörper beispielsweise verschliffen und/oder auf andere Weise nachbearbeitet
(insbesondere nachveredelt).
[0012] Solche Nachbearbeitungen sind im Zusammenhang mit farbigen und/oder auf andere Weise
veredelten Hangschlössern jedoch problematisch, da es nicht oder nur mit unwirtschaftlichem
Aufwand möglich ist, die genannte, zum sicheren und optisch nahtlosen Verschluss der
Stiftkanäle vorzunehmende Nachbearbeitung derart auszuführen, dass eine vor dem Zusammensetzen
des Hangschlosses erfolgte Färbung und/oder Veredelung des Schlosskörpers nicht beeinträchtigt
wird. Eine solche Beeinträchtigung kann sich beispielsweise dadurch ergeben, dass
eine Oberflächenfärbung oder eine Korrosionsschutzschicht aufgrund eines Verschleifens
lokal entfernt wird oder dass eine Färbung optisch unterschiedlich auf dem Schlosskörper
und dem Verschlussmittel erscheint, etwa wenn der Schlosskörper und das Verschlussmittel
aus unterschiedlichem Material bestehen.
[0013] Eine kostengünstige Möglichkeit, erst nach dem Zusammenbau des Hangschlosses eine
Färbung oder sonstige Veredelung des Schlosskörpers vorzunehmen oder eine lokale vorhandene
Beeinträchtigung, wie sie vorstehend erläutert ist, auf optisch unauffällige Weise
zu beheben, ist nicht bekannt.
[0014] Ein Problem besteht somit darin, ein Hangschloss der genannten Art einerseits kostengünstig
herzustellen, indem kein vollständiger (d.h. separat funktionsfähiger) Schließzylinder
benötigt wird und für den Schlosskörper ein Material verwendet werden kann, das ausreichend
gut zu bearbeiten, jedoch billiger als Messing ist, und andererseits den Schlosskörper
vor dem Zusammenbau des Hangschlosses gleichwohl mit einer einheitlichen und beständigen
Färbung und/oder sonstigen Veredelung (insbesondere mit einer Korrosionsschutzschicht)
versehen zu können.
[0015] Es ist daher eine Aufgabe, ein Hangschloss zu schaffen, das einen farbigen und/oder
veredelten Schlosskörper aufweisen und auf einfache Weise kostengünstig gefertigt
werden kann.
[0016] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Hangschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0017] Das Hangschloss umfasst einen Zylinderkern, in den zumindest ein Kernstift eingesetzt
ist und der unmittelbar in einer Aufnahmeöffnung des Schlosskörpers um eine Zylinderachse
drehbar gelagert ist, um den Bügel wahlweise an dem Schlosskörper zu verriegeln oder
freizugeben. Das Hangschloss umfasst ferner ein Zuhaltungsgehäuse, in das zumindest
ein Gehäusestift eingesetzt ist und das in dem Schlosskörper positionsfest aufgenommen
ist.
[0018] Dabei ist es einerseits wesentlich, dass der Zylinderkern unmittelbar in einer Aufnahmeöffnung
des Schlosskörpers drehbar gelagert ist. Das Hangschloss ist folglich zylindergehäuselos.
Ein Kernaufnahmeabschnitt, wie er zum Stand der Technik erläutert ist, ist nicht vorhanden.
Die Lagerung des Zylinderkerns erfolgt direkt durch den Schlosskörper. Dabei kann
etwa eine äußere Mantelfläche des Zylinderkerns unmittelbar an einer inneren Mantelfläche
der Aufnahmeöffnung anliegen, wobei insbesondere bei einer Drehbewegung des Zylinderkerns
die Mantelfläche des Zylinderkerns an der Mantelfläche der Aufnahmeöffnung gleitend
geführt wird. Vorzugsweise liegt der Zylinderkern dabei zumindest im Wesentlichen
über seine gesamte Längserstreckung in Richtung der Zylinderachse hinweg an der Aufnahmeöffnung
an. Auf diese Weise kann der Zylinderkern zuverlässig um seine Zylinderachse relativ
zu dem Schlosskörper gedreht werden, ohne dass ein Zylindergehäuse vorgesehen wäre.
[0019] Andererseits ist für die Funktion, die zumindest eine Stiftzuhaltung aufzunehmen,
ein von dem Schlosskörper separates bzw. eigenes Zuhaltungsgehäuse vorgesehen, das
in dem insbesondere massiv ausgebildeten Schlosskörper positionsfest angeordnet ist.
Das Zuhaltungsgehäuse ist also relativ zum Schlosskörper insbesondere verdrehsicher
und axial gesichert angeordnet. Die Funktion, jeweilige Stiftzuhaltungen aufzunehmen,
wird bei dem erfindungsgemäßen Hangschloss also nicht ebenso wie die Lagerung des
Zylinderkerns von dem Schlosskörper übernommen. Insbesondere sind in dem Zuhaltungsgehäuse
ein oder mehrere Stiftzuhaltungskanäle, etwa in Form von Stiftzuhaltungsbohrungen,
vorgesehen, in die die Gehäusestifte eingesetzt sind. Zudem können sie die Stiftfeder
einer jeweiligen Stiftzuhaltung aufnehmen. Der Schlosskörper ist dagegen frei von
Stiftzuhaltungskanälen bzw. Stiftzuhaltungsbohrungen. Hierbei wie auch in der gesamten
Beschreibung ist der Begriff "Bohrung" jeweils in geometrischer Hinsicht und unabhängig
von einem jeweiligen Herstellungsverfahren zu verstehen. Eine Bohrung in einem Körper
besitzt demnach eine Geometrie, wie sich durch Bohren entstehen kann, und kann aber
etwa auch durch Gießen des Körpers oder auf andere Weise ausgebildet werden.
[0020] Insbesondere ist einem jeweiligen in den Zylinderkern eingesetzten Kernstift ein
jeweiliger in das Zuhaltungsgehäuse eingesetzter Gehäusestift zugeordnet, die dann
gemeinsam mit einer jeweiligen Stiftfeder eine Stiftzuhaltung des Hangschlosses bilden.
Damit das Zusammenwirken des Kernstifts und des Gehäusestifts zwischen dem Zylinderkern
und dem Zuhaltungsgehäuse ein Drehen des Zylinderkerns relativ zu dem Zuhaltungsgehäuse
(bzw. dem Schlosskörper) sperren oder freigeben kann, ist insbesondere vorgesehen,
dass der Zylinderkern und das Zuhaltungsgehäuse zueinander benachbart und/oder aneinander
anliegend angeordnet sind. Dabei umschließt das Zuhaltungsgehäuse den Zylinderkern
aber nicht nach Art eines Zylindergehäuses vollumfänglich. Vielmehr grenzt der Zylinderkern
mit einem Großteil seines Umfangs unmittelbar an den Schlosskörper an, während lediglich
ein geringerer Teil unmittelbar an das Zuhaltungsgehäuse angrenzt.
[0021] Typischerweise weist ein Hangschloss, dessen Schließmechanismus Stiftzuhaltungen
zum Sperren bzw. Freigeben des Zylinderkerns umfasst, mehrere Stiftzuhaltungen auf,
um eine Vielzahl verschiedener Kodierungen für unterschiedliche Schlüssel zu ermöglichen.
Es ist aber auch denkbar, einen Schließmechanismus vorzusehen, der lediglich eine
einzige Stiftzuhaltung aufweist, beispielsweise wenn der Schließmechanismus weitere
Zuhaltungen anderer Art, wie etwa Plättchen- und/oder Scheibenzuhaltungen, umfasst
und also verschiedene Zuhaltungsarten in einem Schloss kombiniert werden.
[0022] Im Vergleich zu einem üblichen Zylindergehäuse kann das Zuhaltungsgehäuse besonders
einfach und kostengünstig hergestellt werden. Dies liegt insbesondere daran, dass
das Zuhaltungsgehäuse vorteilhafterweise keine Aufnahmeöffnung zur drehbaren Lagerung
des Zylinderkerns aufzuweisen braucht. Die Entkopplung der beiden Funktionen, die
üblicherweise ein Zylindergehäuse ausübt, nämlich der Lagerung des Zylinderkerns und
der Aufnahme jeweiliger Stiftzuhaltungen, und die Aufteilung dieser Funktionen auf
den Schlosskörper einerseits und auf ein anstelle eines Zylindergehäuses vorgesehenes
Zuhaltungsgehäuse andererseits ermöglicht somit eine besonders wirtschaftliche Fertigung
des Hangschlosses, ohne dass dabei der Schlosskörper durch Stiftkanäle für jeweilige
Stiftzuhaltungen verletzt würde.
[0023] Da der Schlosskörper keine von außen in den Schlosskörper gebohrten Stiftkanäle für
jeweilige Stiftzuhaltungen aufweist, sind für das erfindungsgemäße Hangschloss auch
keine Verschlussstopfen, wie sie vorstehend zum Stand der Technik erläutert sind,
erforderlich. Dies gewährleistet, dass der Schlosskörper bereits vor dem Zusammenbau
des Hangschlosses eingefärbt und/oder veredelt werden kann. Eine Nachbearbeitung zur
Sicherung, zum Schutz und/oder zur Verschleierung von ursprünglich vorhandenen Öffnungen,
Verschlussstopfen und/oder Übergängen nach dem Zusammenbau ist nicht erforderlich,
so dass die Färbung bzw. Veredelung unbeeinträchtigt bleibt. Ferner kann das Material
für den Schlosskörper unabhängig davon gewählt werden, ob es sich gut nachbearbeiten
oder mit einem bestimmten Verschlussmittel gut verbinden lässt, oder ob es eine besonders
gute Korrosionsbeständigkeit aufweist. Vielmehr kann das Material des Schlosskörpers
beispielsweise unter den Gesichtspunkten hoher Sicherheit, guter Verarbeitbarkeit,
Färbbarkeit, Veredelbarkeit und/oder des Preises gewählt werden.
[0024] Zur Aufnahme des Zuhaltungsgehäuses weist der Schlosskörper eine weitere Aufnahmeöffnung
auf. Das Zuhaltungsgehäuse ist im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet und/oder
die weitere Aufnahmeöffnung ist als zylinderförmige Aufnahmebohrung ausgebildet.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform ist das Zuhaltungsgehäuse in dem Schlosskörper verpresst.
Das Zuhaltungsgehäuse und der Schlosskörper können also ohne gesonderte Verbindungsmittel
kraftschlüssig miteinander verbunden sein. Dazu kann das Zuhaltungsgehäuse in den
Schlosskörper eingepresst sein. Beispielsweise kann der Schlosskörper, wie unten noch
erläutert wird, eine Aufnahmeöffnung für das Zuhaltungsgehäuse aufweisen, in die das
Zuhaltungsgehäuse eingesetzt wird. Dabei können das Zuhaltungsgehäuse und die Aufnahmeöffnung
zueinander nach Art einer Übermaßpassung ausgebildet sein, um eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen dem Zuhaltungsgehäuse und dem Schlosskörper herzustellen. Es ist
auch denkbar, dass zumindest Teile der Oberfläche des Zuhaltungsgehäuses durch eine
Krafteinwirkung, wie etwa einen Schlag, mit Flächen des Schlosskörpers wechselwirken
und auf diese Weise an den Schlosskörper angepresst oder eingepresst werden. Allen
Arten des Verpressens (oder Kombinationen davon) ist dabei gemeinsam, dass sie konstruktiv
besonders einfach sind und daher besonders kostengünstig erfolgen können. Zudem wird
durch ein derartiges Verpressen der Schlosskörper nicht angegriffen, so dass auch
eine Färbung und/oder Veredelung des Schlosskörpers unbeeinträchtigt bleibt.
[0026] Alternativ oder zusätzlich zu einem Verpressen kann das Zuhaltungsgehäuse beispielsweise
auch formschlüssig positionsfest in dem Schlosskörper aufgenommen sein. Beispielsweise
kann eine axiale Festlegung des Zuhaltungsgehäuses in dem Schlosskörper mittels eines
Sprengrings erfolgen, der in eine zugeordnete Nut im Schlosskörper eingreift, während
eine Lagefixierung des Zuhaltungsgehäuses in Drehrichtung durch eine komplementäre
Formgebung des Zuhaltungsgehäuses einerseits und des Zylinderkerns andererseits erreicht
werden kann.
[0027] Bei einer weiteren Ausführungsform ist ein Sicherungsstift vorgesehen, um den Zylinderkern
axialfest in dem Schlosskörper zu halten. Dabei dient der Sicherungsstift dazu, den
Zylinderkern in axialer Richtung unverschiebbar festzulegen, so dass der Zylinderkern
nicht aus dem Schlosskörper gleiten oder gezogen werden kann. Dabei wird der Zylinderkern
mittels des Sicherungsstifts lediglich axial fixiert, während die Drehbarkeit des
Zylinderkerns um die Zylinderachse nicht blockiert wird. Allerdings kann im Zusammenwirken
mit dem Sicherungsstift die Drehbarkeit des Zylinderkerns auf einen Winkelbereich
eingeschränkt sein, wie noch erläutert wird.
[0028] Gemäß einer Weiterbildung ist der Sicherungsstift in einem parallel zu dem zumindest
einen Gehäusestift verlaufenden Sicherungsstiftkanal des Zuhaltungsgehäuses eingesetzt,
insbesondere in einer Bohrung. Dabei können sich der Sicherungsstift und jeweilige
Gehäusestifte des Hangschlosses parallel zueinander ausgerichtet von dem Zuhaltungsgehäuse
in Richtung des Zylinderkerns erstrecken. Insbesondere sind in dem Zuhaltungsgehäuse
ein oder mehrere dem Sicherungsstiftkanal ähnliche oder identische Stiftkanäle für
einen jeweiligen Gehäusestift, insbesondere eine oder mehrere Bohrungen, vorgesehen.
In diesem Fall weisen die Stiftkanäle für den Sicherungsstift und jeweilige Gehäusestifte
vorzugweise denselben Durchmesser auf, so dass sie z.B. kostengünstig mit demselben
Werkzeug gefertigt werden können. Entsprechend kann der Sicherungsstift im Wesentlichen
einem Gehäusestift ähnlich geformt sein und insbesondere denselben Durchmesser aufweisen.
Im Gegensatz zu einer Iängsverschiebbaren Stiftzuhaltung kann der Sicherungsstift
zumindest bezüglich seiner Längsausdehnung unbeweglich in dem Stiftkanal eingesetzt
sein.
[0029] Wenn der Sicherungsstift in dem Zuhaltungsgehäuse eingesetzt ist, erfolgt das axiale
Halten des Zylinderkerns in dem Schlosskörper folglich indirekt dadurch, dass der
Zylinderkern über den Sicherungsstift relativ zum Zuhaltungsgehäuse axial festgelegt
ist, während das Zuhaltungsgehäuse positionsfest in dem Schlosskörper aufgenommen
ist.
[0030] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Sicherungsstift in einem durchgehenden Stiftkanal
des Zuhaltungsgehäuses eingesetzt ist. Durchgehende Stiftkanäle lassen sich auf besonders
einfache Weise herstellen. Auch jeweilige Stiftkanäle für einen jeweiligen Gehäusestift
können in dem Zuhaltungsgehäuse als durchgehende Stiftkanäle ausgebildet sein. Der
Sicherungsstift und jeweilige Gehäusestifte mit jeweiligen Stiftfedern lassen sich
dann sehr einfach in die Stiftkanäle einsetzen. Dadurch, dass das Zuhaltungsgehäuse
in dem Schlosskörper aufgenommen ist, kann der bei durchgehenden Stiftkanälen fehlende
Endanschlag insbesondere durch den Schlosskörper selbst gebildet werden.
[0031] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Sicherungsstift in Schlüsseleinführrichtung
hinter dem zumindest einen Gehäusestift angeordnet. Die axiale Fixierung des Zylinderkerns
in dem Schlosskörper erfolgt dann besonders tief im Zylinderkern, also besonders weit
weg von der Schlüsseleinführöffnung eines in dem Zylinderkern ausgebildeten Schlüsselkanals.
Dadurch wird eine verbesserte Sicherheit der Fixierung des Zylinderkerns in dem Hangschloss
erreicht, da der Sicherungsstift von außen nicht erreichbar ist.
[0032] Vorzugsweise wird der Zylinderkern lediglich durch den Sicherungsstift in dem Schlosskörper
axialfest gehalten. Auf diese Weise kann der Zylinderkern über den Sicherungsstift
mit dem Zuhaltungsgehäuse gekoppelt und über das Zuhaltungsgehäuse axial in dem Schlosskörper
fixiert sein. Da der Zylinderkern also nicht unmittelbar mit dem Schlosskörper gekoppelt
wird, können der Zylinderkern und das Zuhaltungsgehäuse mit jeweiligen dazwischen
angeordneten Stiftzuhaltungen und dem Sicherungsstift gemeinsam in den Schlosskörper
eingesetzt werden. Etwa durch das oben erläuterte Verpressen kann das Zuhaltungsgehäuse
dann fest mit dem Schlosskörper verbunden werden, wodurch auch der Zylinderkern axialfest
in dem Schlosskörper gehalten wird. Dieser einfache und zuverlässige Zusammenbau ermöglicht
auf kostengünstige Weise eine hohe Flexibilität z.B. bei der Kombination verschiedener,
z.B. verschiedenfarbiger, Schlosskörper mit für unterschiedliche Schlüssel kodierten
Einheiten aus Zylinderkern und Zuhaltungsgehäuse.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform greift der Sicherungsstift in eine bezüglich der Zylinderachse
in Umfangsrichtung verlaufende Nut des Zylinderkerns ein. Aufgrund dieses Verlaufs
der Nut können der Zylinderkern und das Zuhaltungsgehäuse durch das Eingreifen des
Sicherungsstifts in die Nut derart miteinander gekoppelt sein, dass eine Drehbewegung
des Zylinderkerns um seine Zylinderachse ermöglicht wird, eine axiale Bewegung des
Zylinderkern relativ zum Zuhaltungsgehäuse hingegen nicht möglich ist.
[0034] Dabei kann die Kopplung des Zylinderkerns mit dem Zuhaltungsgehäuse mittels des in
die genannte Nut eingreifenden Sicherungsstifts nicht nur der axialen Fixierung des
Zylinderkerns bei gleichzeitiger Drehbeweglichkeit dienen, sondern auch diese Drehbeweglichkeit
durch die Länge der Nut gezielt einschränken. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
ist die Drehbarkeit des Zylinderkerns dadurch auf einen Winkelbereich von weniger
als 180°, insbesondere weniger als 120°, vorzugsweise etwa 110° begrenzt, dass sich
die Nut lediglich über einen entsprechenden Winkelbereich des Umfangs des Zylinderkerns
erstreckt. Für das Betätigen einer Verriegelungseinrichtung des Hangschlosses mittels
eines in den vorgenannten Schlüsselkanal des Zylinderkerns eingeführten Schlüssels
kann ein derartiger Winkelbereich ausreichend sein. Grundsätzlich kann der Winkelbereich
durch den Verlauf und die Form der Nut oder durch sonstige Elemente auch noch wesentlich
stärker, etwa auf 45° oder weniger, eingeschränkt sein.
[0035] Bevorzugt ist die Nut in Schlüsseleinführrichtung hinter dem zumindest einen Kernstift
angeordnet. So kann der in Schlüsseleinführrichtung vordere und überwiegende Teil
des Zylinderkerns Platz für einen axialen Schlüsselkanal und für jeweilige radiale
Kernstiftkanäle bieten, während in einem von der Öffnung des Schlüsselkanals distalen
Bereich, in den ein Schlüssel höchstens mit seiner Spitze ragt, Raum für die genannte
Nut verbleibt.
[0036] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind sowohl die Aufnahmeöffnung zur Aufnahme
des Zylinderkerns als auch die weitere Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Zuhaltungsgehäuses
jeweils als zylinderförmige Aufnahmebohrung ausgebildet. Dabei ist die jeweilige Aufnahmeöffnung
an die Form des Zylinderkerns bzw. des Zuhaltungsgehäuses vorzugsweise derart angepasst,
dass der Zylinderkern und/oder das Zuhaltungsgehäuse im Wesentlichen vollständig in
dem Schlosskörper aufgenommen sind und insbesondere bündig oder annähernd bündig mit
einer Außenfläche des Schlossgehäuses abschließen.
[0037] Gemäß einer Weiterbildung sind die beiden Aufnahmebohrungen nebeneinander und einander
überlappend angeordnet. Insbesondere sind die beiden Aufnahmeöffnungen zylinderförmig
ausgebildet und parallel zueinander ausgerichtet. Derartige Aufnahmeöffnungen können
auf einfache Weise in einen massiven Schlosskörper eingebohrt werden. Wenn die Aufnahmeöffnungen
denselben Durchmesser aufweisen, kann hierfür vorteilhafterweise dasselbe Werkzeug
verwendet werden. Dabei kann durch die Überlappung der beiden Aufnahmeöffnungen ein
Grenzbereich zwischen dem Zylinderkern und dem Zuhaltungsgehäuse gebildet werden,
in dem der Zylinderkern und das Zuhaltungsgehäuse insbesondere über jeweilige Stiftzuhaltungen
und/oder den Sicherungsstift miteinander zusammenwirken können.
[0038] Bei einer weiteren Ausführungsform ist das Zuhaltungsgehäuse im Wesentlichen zylinderförmig
ausgebildet und parallel zum Zylinderkern ausgerichtet. Dabei kann das Zuhaltungsgehäuse
ebenso wie auch der Zylinderkern einteilig ausgebildet sein. Vorzugsweise weisen der
Zylinderkern und das Zuhaltungsgehäuse denselben Durchmesser auf. Bei einem zylinderförmigen
Zuhaltungsgehäuse können Stiftkanäle, insbesondere Bohrungen, für jeweilige Gehäusestifte
bzw. für einen Sicherungsstift die Zylinderachse des Zuhaltungsgehäuses senkrecht
kreuzen und insbesondere als durchgehende Stiftkanäle ausgebildet sein.
[0039] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Zuhaltungsgehäuse eine in axialer
Richtung verlaufende, im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung auf, an der der
Zylinderkern anliegt. Hierdurch kann eine formschlüssige Verdrehsicherung des Zuhaltungsgehäuses
relativ zu dem Zylinderkern bewirkt werden. Die Aussparung kann dabei gerade der genannten
Überlappung der Aufnahmeöffnungen für den Zylinderkern bzw. für das Zuhaltungsgehäuse
entsprechen. In die durch die Aussparung gebildete konkave Oberfläche des Zuhaltungsgehäuses
können dann Stiftkanäle für jeweilige Gehäusestifte bzw. einen Sicherungsstift münden.
Auf diese Weise können jeweilige Stiftzuhaltungen bzw. der Sicherungsstift über diese
konkave Oberfläche hinweg, die eine Grenzfläche zwischen dem Zuhaltungsgehäuse und
dem Zylinderkern bildet, mit zugeordneten Stiftkanälen, insbesondere Bohrungen, für
jeweilige Kernstifte bzw. mit der Nut in dem Zylinderkern zusammenwirken.
[0040] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist zur wahlweisen Verriegelung und Freigabe
des Bügels eine Verriegelungseinrichtung vorgesehen, die einen mit dem Zylinderkern
antriebswirksam gekoppelten Drehriegel sowie zwei Blockierkugeln umfasst, die mittels
des Drehriegels in eine jeweilige Verriegelungsvertiefung der Bügelschenkel des Bügels
gedrängt werden können. Diese Verriegelungseinrichtung bildet dann zusammen mit dem
sie antreibenden Zylinderkern eine konstruktiv einfache und zuverlässige Schließmechanik
des Hangschlosses.
[0041] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Hangschlosses, wie
es vorstehend beschrieben ist, bei dem zunächst der Schlosskörper des Hangschlosses
veredelt, insbesondere gefärbt, und danach das Hangschloss zusammengesetzt wird. Das
Zusammensetzen des Hangschlosses umfasst insbesondere, dass das Zuhaltungsgehäuse
in dem Schlosskörper verpresst wird.
[0042] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hangschlosses in einer schematischen
Perspektivansicht.
- Fig. 2
- zeigt dieselbe Ausführungsform ohne Schlosskörper, so dass Elemente im Inneren des
Hangschlosses zu sehen sind.
- Fig. 3
- zeigt dieselbe Ausführungsform in senkrechter Aufsicht auf einen Querschnitt.
[0043] In Fig. 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hangschlosses
11 dargestellt. Das Hangschloss 11 umfasst einen massiven Schlosskörper 13, beispielsweise
aus Eisen oder einer Eisenlegierung wie etwa Stahl, der an seiner äußeren Oberfläche
veredelt (z.B. mit einem Korrosionsschutz versehen) und/oder eingefärbt ist. Dabei
kann der Schlosskörper 13 insbesondere durch Ablängen eines Strangmaterials gebildet
sein. Es ist aber auch denkbar, dass der Schlosskörper 13 durch Guss gefertigt ist.
In zwei Bügelaufnahmen (in den Fig. nicht zu erkennen) des Schlosskörpers 13 ist ein
Bügel 15 mit einem langen Bügelschenkel 17 und einem kurzen Bügelschenkel 19 (vgl.
Fig. 2 und 3) eingesetzt. Der Bügel 15 wird in den Bügelaufnahmen linear versetzbar
gehalten, so dass der kurze Bügelschenkel 19 in einer Offenstellung des Hangschlosses
11 aus der zugeordneten Bügelaufnahme austreten und so das Hangschloss öffnen kann.
[0044] An der den Bügelaufnahmen gegenüberliegenden Seite des Schlosskörpers 13 sind eine
Aufnahmeöffnung in Form einer Aufnahmebohrung 21 für einen darin eingesetzten Zylinderkern
23 und eine gleichartige weitere Aufnahmeöffnung in Form einer weiteren Aufnahmebohrung
25 für ein darin eingesetztes Zuhaltungsgehäuse 27 ausgebildet. Die im Querschnitt
kreisförmig ausgebildeten Aufnahmebohrungen 21, 25 sind nebeneinander und einander
überschneidend angeordnet. Der Zylinderkern 23 und das Zuhaltungsgehäuse 27 schließen
im Wesentlichen bündig mit dem Schlosskörper 13 ab, wobei bei dem Zylinderkern 23
eine umlaufende Abfasung zu der geringfügig aus dem Schlosskörper 13 herausragenden
äußeren Stirnfläche des Zylinderkerns 23 überleitet. In dieser Stirnfläche befindet
sich eine Schlüsseleinführöffnung 29, welche eine Öffnung zu einem in dem Zylinderkern
23 verlaufenden profilierten Schlüsselkanal 31 (vgl. Fig. 3) bildet.
[0045] Wie in den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, ist der Zylinderkern 23 einteilig zylinderförmig
ausgebildet und gemäß einer Zylinderachse Z ausgerichtet. Ebenso ist auch das Zuhaltungsgehäuse
27 einteilig zylinderförmig ausgebildet und weist denselben Durchmesser wie der Zylinderkern
23 auf, zu dem es parallel ausgerichtet ist. Dabei weist das Zuhaltungsgehäuse 27
eine in axialer Richtung verlaufende im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung auf,
die der Überlappung der im Querschnitt kreisförmigen Aufnahmebohrungen 21, 25 entspricht.
An dieser Überlappung liegt der Zylinderkern 23 an dem Zuhaltungsgehäuse 27 an.
[0046] Die übrige Mantelfläche 33 des Zylinderkerns 23 liegt unmittelbar an der inneren
Mantelfläche der Aufnahmebohrung 21 im Schlosskörper 13 an und wird bei Drehung des
Zylinderkerns 23 von der Mantelfläche der Aufnahmebohrung 21 gleitend geführt. Auf
diese Weise ist der Zylinderkern 23 drehbar um die Zylinderachse Z unmittelbar in
dem Schlosskörper 13 gelagert.
[0047] Das Zuhaltungsgehäuse 27 ist dagegen positionsfest in der weiteren Aufnahmebohrung
25 des Schlosskörpers 13 aufgenommen und hierfür kraftschlüssig durch Verpressen in
der Aufnahmebohrung 25 fixiert. Senkrecht auf die Zylinderachse Z zu erstreckt sich
ein Sicherungsstift 35 aus dem Zuhaltungsgehäuse 27 in eine Nut 37 des Zylinderkern
23, die in einem zur Schlüsseleinführöffnung 29 distalen Bereich des Zylinderkerns
23 in Umfangsrichtung verläuft. Durch das Eingreifen des Sicherungsstifts 35 in die
Nut 37 wird der Zylinderkern 23 relativ zu dem Zuhaltungsgehäuse 27 axial unverschiebbar
gehalten. Da das Zuhaltungsgehäuse 27 positionsfest in dem Schlosskörper 13 verpresst
ist, ist somit auch der Zylinderkern 23 relativ zu dem Schlosskörper 13 in seiner
axialen Lage festgelegt. Eine sonstige Fixierung des Zylinderkerns 23 in dem Schlosskörper
13 erfolgt nicht. Die Nut 37 erstreckt sich über einen Winkelbereich von etwa 110°
entlang des Umfangs des Zylinderkerns 23, so dass das Zusammenwirken von Sicherungsstift
35 und Nut 37 außerdem bewirkt, dass eine Drehbewegung des Zylinderkerns 23 in der
Aufnahmebohrung 21 auf höchstens diesen Winkelbereich eingeschränkt ist.
[0048] In den Fig. 2 und 3 ist ferner eine Verriegelungseinrichtung 39 zu erkennen, die
einen mit dem Zylinderkern 23 antriebwirksam gekoppelten Drehriegel 41 sowie zwei
Blockierkugeln 43 umfasst. Je nach seiner Drehstellung drängt der Drehriegel 41 die
Blockierkugeln 43 radial nach außen in jeweilige Verriegelungsvertiefungen 45 der
Bügelschenkel 17, 19 des Bügels 15 oder ermöglicht es, dass die Blockierkugeln 43
aus den Verriegelungsvertiefungen 45 austreten können. Auf diese Weise kann der Bügel
15 in seiner dargestellten Geschlossenstellung mittels der Verriegelungseinrichtung
39 wahlweise (wie dargestellt) verriegelt oder freigeben werden.
[0049] Die antriebswirksame Kopplung zwischen dem Zylinderkern 23 und dem Drehriegel 41
muss dabei nicht drehstarr sein, sondern kann ein definiertes Spiel aufweisen, um
auf bekannte Weise eine Automatikfunktion derart zu ermöglichen, dass der Bügel 15
auch in der in den Figuren dargestellten Stellung des Zylinderkerns 23 aus der Offenstellung
in die Geschlossenstellung einrastend versetzt werden kann. Hierzu ist ferner eine
Rückstellfeder 47 vorgesehen, die zwischen dem Zylinderkern 23 und dem Drehriegel
41 angeordnet ist. Eine weitere Feder 49 ist in der dem langen Bügelschenkel 17 zugeordneten
Bügelaufnahme angeordnet und spannt den Bügel 15 in seine Offenstellung vor, so dass,
wenn der Drehriegel 41 eine freigebende Stellung einnimmt, die Blockierkugeln 41 aus
den Verrieglungsvertiefungen 45 gedrängt werden und der Bügel 15 in seine Offenstellung
versetzt wird.
[0050] Wie vor allem in Fig. 3 zu erkennen ist, weist der Zylinderkern 23 eine parallel
zur Zylinderachse Z verlaufende Reihe von sechs äquidistanten Bohrungen 51, 51' gleichen
Durchmessers auf, die sich senkrecht zur Zylinderachse Z radial von außen zum Schlüsselkanal
31 hin erstrecken. In die von der Schlüsseleinführöffnung 29 am weitesten beabstandete
Bohrung 51' ragt teilweise der Sicherungsstift 35 hinein, wobei die Nut 37 in diese
Bohrung 51' mündet. In die übrigen Bohrungen 51 sind jeweilige Kernstifte 53 unterschiedlicher
Länge eingesetzt.
[0051] In der in den Figuren gezeigten Geschlossenstellung des Zylinderkerns 23 fluchten
die Bohrungen 51, 51' mit entsprechenden durchgehenden Bohrungen 55, 55' des Zuhaltungsgehäuses
27. In der von der Schlüsseleinführöffnung 29 am weitesten beabstandete Bohrung 55'
ist der Sicherungsstift 35 angeordnet. In den übrigen Bohrungen 55 sind zum Zylinderkern
23 hin jeweilige Gehäusestifte 57 und zur anderen Seite hin jeweilige Stiftfedern
59 eingesetzt. Wenn das Zuhaltungsgehäuse 27 wie dargestellt in die weitere Aufnahmebohrung
25 des Schlosskörpers 13 eingesetzt ist, stützen sich die Stiftfedern 59 unmittelbar
gegen den Schlosskörper 13 ab und spannen so die Gehäusestifte 57 sowie die Kernstifte
53 in Richtung des Schlüsselkanals 31 vor.
[0052] Der Kernstift 53, der Gehäusestift 57 und die Stiftfeder 59 zweier fluchtender Bohrungen
51, 55 bilden jeweils eine Stiftzuhaltung. In den Figuren ist gerade diejenige Stellung
der Stiftzuhaltungen dargestellt, die gegen die Vorspannung der Stiftfedern 59 in
der Regel nur dann eingenommen wird, wenn ein dem Hangschloss zugeordneter Schlüssel
(nicht gezeigt) in den Schlüsselkanal 31 eingeführt ist. Der zugeordnete Schlüssel
richtet die Stiftzuhaltungen 53, 57, 59 dann gerade derart aus, dass die Trennfläche
zwischen den Kernstiften 53 und den Gehäusestiften 57 mit der Trennfläche zwischen
dem Zylinderkern 23 und dem Zuhaltungsgehäuse 27 zusammenfällt, so dass der Zylinderkern
23 gedreht werden kann. In allen anderen Stellungen der Stiftzuhaltungen 53, 57, 59
ist der Zylinderkern 23 durch zumindest eine Stiftzuhaltung 53, 57, 59 gegen eine
Drehung gesperrt.
[0053] Die dargestellte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hangschlosses 11 kann aufgrund
des vereinfachten Aufbaus, bei dem anstelle eines vollständigen Schließzylinders lediglich
ein Zylinderkern 23 ohne Zylindergehäuse vorgesehen ist, besonders kostengünstig gefertigt
werden, ohne dass die Sicherheit des Hangschlosses 11 unverhältnismäßig beeinträchtigt
würde. Insbesondere bleibt aufgrund des vorgesehenen Zuhaltungsgehäuses 27, in dessen
Bohrungen 55 die Gehäusestifte 57 eingesetzt werden, der Schlosskörper 13 unverletzt
und muss auch nach dem Zusammenbau des Hangschlosses 11 nicht nachbearbeitet oder
nachveredelt werden. Dies ist nicht nur hinsichtlich der Sicherheit vorteilhaft, sondern
ermöglicht auch, den Schlosskörper 13 vor dem Zusammenbau einzufärben und/oder zu
veredeln, ohne dass die Färbung bzw. Veredelung durch die weitere Fertigung beeinträchtigt
würde. Auf diese Weise wird es möglich, auch im preislichen Einstiegssegment sichere
Hangschlösser 11 mit farbigem und/oder veredeltem Erscheinungsbild zu fertigen.
[0054] Vor dem Hintergrund der vorstehenden Erläuterungen bezieht die Erfindung sich auch
auf die folgenden Ausführungsformen:
Ausführungsform 1: Hangschloss (11) mit einem Schlosskörper (13) und einem Bügel (15),
der an dem Schlosskörper (13) versetzbar gehalten ist, ferner mit einem Zylinderkern
(23), in den zumindest ein Kernstift (53) eingesetzt ist und der unmittelbar in einer
Aufnahmeöffnung (21) des Schlosskörpers (13) um eine Zylinderachse (Z) drehbar gelagert
ist, um den Bügel (15) wahlweise an dem Schlosskörper (13) zu verriegeln oder freizugeben,
und mit einem Zuhaltungsgehäuse (27), in das zumindest ein Gehäusestift (57) eingesetzt
ist und das in dem Schlosskörper (13) positionsfest aufgenommen ist.
Ausführungsform 2: Hangschloss nach Ausführungsform 1, wobei das Zuhaltungsgehäuse
(27) in dem Schlosskörper (13) verpresst ist.
Ausführungsform 3: Hangschloss nach Ausführungsform 1 oder 2, wobei ein Sicherungsstift
(35) vorgesehen ist, um den Zylinderkern (23) axialfest in dem Schlosskörper (13)
zu halten.
Ausführungsform 4: Hangschloss nach Ausführungsform 3, wobei der Sicherungsstift (35)
in einem parallel zu dem zumindest einen Gehäusestift (57) verlaufenden Stiftkanal
(55') des Zuhaltungsgehäuses (27) eingesetzt ist.
Ausführungsform 5: Hangschloss nach Ausführungsform 3 oder 4, wobei der Sicherungsstift
(35) in einem durchgehenden Stiftkanal (55') des Zuhaltungsgehäuses (27) eingesetzt
ist.
Ausführungsform 6: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 3 bis 5, wobei der
Sicherungsstift (35) in Schlüsseleinführrichtung hinter dem zumindest einen Gehäusestift
(57) angeordnet ist.
Ausführungsform 7: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 3 bis 6, wobei der
Zylinderkern (23) lediglich durch den Sicherungsstift (35) in dem Schlosskörper (13)
axialfest gehalten ist.
Ausführungsform 8: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 3 bis 7, wobei der
Sicherungsstift (35) in eine bezüglich der Zylinderachse (Z) in Umfangsrichtung verlaufende
Nut (37) des Zylinderkerns (23) eingreift.
Ausführungsform 9: Hangschloss nach Ausführungsform 8, wobei die Drehbarkeit des Zylinderkerns
(23) dadurch auf einen Winkelbereich von weniger als 180°, insbesondere weniger als
120°, vorzugsweise etwa 110° begrenzt ist, dass sich die Nut (37) lediglich über einen
entsprechenden Winkelbereich des Umfangs des Zylinderkerns (23) erstreckt.
Ausführungsform 10: Hangschloss nach Ausführungsform 8 oder 9, wobei die Nut (37)
in Schlüsseleinführrichtung hinter dem zumindest einen Kernstift (53) angeordnet ist.
Ausführungsform 11: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 1 bis 10, wobei die
Aufnahmeöffnung (21) als Aufnahmebohrung ausgebildet ist und der Schlosskörper eine
weitere Aufnahmeöffnung (25), insbesondere weitere Aufnahmebohrung, zur Aufnahme des
Zuhaltungsgehäuses (27) aufweist.
Ausführungsform 12: Hangschloss nach Ausführungsform 11, wobei die beiden Aufnahmebohrungen
(21, 25) nebeneinander und einander überlappend angeordnet sind.
Ausführungsform 13: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 1 bis 12, wobei das
Zuhaltungsgehäuse (27) im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet und parallel zum
Zylinderkern ausgerichtet ist.
Ausführungsform 14: Hangschloss nach Ausführungsform 13, wobei das Zuhaltungsgehäuse
(27) eine in axialer Richtung verlaufende, im Querschnitt kreisbogenförmige Aussparung
aufweist, an der der Zylinderkern (23) anliegt.
Ausführungsform 15: Hangschloss nach einer der Ausführungsformen 1 bis 14, wobei zur
wahlweisen Verriegelung und Freigabe des Bügels (15) eine Verriegelungseinrichtung
(39) vorgesehen ist, die einen mit dem Zylinderkern (23) antriebswirksam gekoppelten
Drehriegel (41) sowie zwei Blockierkugeln (43) umfasst, die mittels des Drehriegels
(41) in eine jeweilige Verriegelungsvertiefung (45) der Bügelschenkel (17, 19) des
Bügels (15) gedrängt werden können.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 11
- Hangschloss
- 13
- Schlosskörper
- 15
- Bügel
- 17
- langer Bügelschenkel
- 19
- kurzer Bügelschenkel
- 21
- Aufnahmebohrung
- 23
- Zylinderkern
- 25
- weitere Aufnahmebohrung
- 27
- Zuhaltungsgehäuse
- 29
- Schlüsseleinführöffnung
- 31
- Schlüssel kanal
- 33
- Mantelfläche
- 35
- Sicherungsstift
- 37
- Nut
- 39
- Verriegelungseinrichtung
- 41
- Drehriegel
- 43
- Blockierkugel
- 45
- Verriegelungsvertiefung
- 47
- Rückstellfeder
- 49
- Feder
- 51, 51'
- Bohrung
- 53
- Kernstift
- 55, 55'
- Bohrung
- 57
- Gehäusestift
- 59
- Stiftfeder
- Z
- Zylinderachse
1. Hangschloss (11) mit einem Schlosskörper (13) und einem Bügel (15), der an dem Schlosskörper
(13) versetzbar gehalten ist,
ferner mit einem Zylinderkern (23), in den zumindest ein Kernstift (53) eingesetzt
ist und der unmittelbar in einer Aufnahmeöffnung (21) des Schlosskörpers (13) um eine
Zylinderachse (Z) drehbar gelagert ist, um den Bügel (15) wahlweise an dem Schlosskörper
(13) zu verriegeln oder freizugeben, und mit einem Zuhaltungsgehäuse (27), in das
zumindest ein Gehäusestift (57) eingesetzt ist und das in einer weiteren Aufnahmeöffnung
(25) des Schlosskörpers (13) positionsfest aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zuhaltungsgehäuse (27) im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist und/oder
die weitere Aufnahmeöffnung (25) als zylinderförmige Aufnahmebohrung ausgebildet ist.
2. Hangschloss nach Anspruch 1,
wobei das Zuhaltungsgehäuse (27) in dem Schlosskörper (13) verpresst ist.
3. Hangschloss nach Anspruch 1 oder 2,
wobei ein Sicherungsstift (35) vorgesehen ist, um den Zylinderkern (23) axialfest
in dem Schlosskörper (13) zu halten.
4. Hangschloss nach Anspruch 3,
wobei der Sicherungsstift (35) in einem parallel zu dem zumindest einen Gehäusestift
(57) verlaufenden Stiftkanal (55') des Zuhaltungsgehäuses (27) eingesetzt ist.
5. Hangschloss nach Anspruch 3 oder 4,
wobei der Sicherungsstift (35) in einem durchgehenden Stiftkanal (55') des Zuhaltungsgehäuses
(27) eingesetzt ist.
6. Hangschloss nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
wobei der Sicherungsstift (35) in Schlüsseleinführrichtung hinter dem zumindest einen
Gehäusestift (57) angeordnet ist.
7. Hangschloss nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
wobei der Zylinderkern (23) lediglich durch den Sicherungsstift (35) in dem Schlosskörper
(13) axialfest gehalten ist.
8. Hangschloss nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
wobei der Sicherungsstift (35) in eine bezüglich der Zylinderachse (Z) in Umfangsrichtung
verlaufende Nut (37) des Zylinderkerns (23) eingreift.
9. Hangschloss nach Anspruch 8,
wobei die Drehbarkeit des Zylinderkerns (23) dadurch auf einen Winkelbereich von weniger
als 180°, insbesondere weniger als 120°, vorzugsweise etwa 110° begrenzt ist, dass
sich die Nut (37) lediglich über einen entsprechenden Winkelbereich des Umfangs des
Zylinderkerns (23) erstreckt.
10. Hangschloss nach Anspruch 8 oder 9,
wobei die Nut (37) in Schlüsseleinführrichtung hinter dem zumindest einen Kernstift
(53) angeordnet ist.
11. Hangschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei sowohl die Aufnahmeöffnung (21) als auch die weitere Aufnahmeöffnung (25) jeweils
als zylinderförmige Aufnahmebohrung ausgebildet sind.
12. Hangschloss nach Anspruch 11,
wobei die beiden Aufnahmebohrungen (21, 25) nebeneinander und einander überlappend
angeordnet sind.
13. Hangschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Zuhaltungsgehäuse (27) im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet und parallel
zum Zylinderkern ausgerichtet ist.
14. Hangschloss nach Anspruch 13,
wobei das Zuhaltungsgehäuse (27) eine in axialer Richtung verlaufende, im Querschnitt
kreisbogenförmige Aussparung aufweist, an der der Zylinderkern (23) anliegt.
15. Hangschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei zur wahlweisen Verriegelung und Freigabe des Bügels (15) eine Verriegelungseinrichtung
(39) vorgesehen ist, die einen mit dem Zylinderkern (23) antriebswirksam gekoppelten
Drehriegel (41) sowie zwei Blockierkugeln (43) umfasst, die mittels des Drehriegels
(41) in eine jeweilige Verriegelungsvertiefung (45) der Bügelschenkel (17, 19) des
Bügels (15) gedrängt werden können.