[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, ein Betriebsmitteilungsauswertungssystem gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 11, ein Verfahren zum Betreiben einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14 und ein Verfahren zum Betreiben eines
Mautsystems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 15.
[0002] Für die Zwecke einer Mauterhebung werden heutzutage in Fahrzeugen, insbesondere in
LKWs, Mautgeräte, sogenannte OnBoard-Units (OBU), installiert. Ein im Fahrzeug installiertes
Mautgerät zeichnet während der Fahrt des Fahrzeugs Positionsdaten auf, die indikativ
für die vom Fahrzeug zurückgelegte Strecke sind. Entsprechend den aufgezeichneten
Positionsdaten, die im Folgenden auch als Trajektorie oder als Trajektoriendatei bezeichnet
werden, und in Abhängigkeit von vorprogrammierten Fahrzeugdaten, wie beispielsweise
die Emissionsklasse, das Fahrzeuggewicht, die Achsenanzahl etc., und in Abhängigkeit
von vorprogrammierten Tarifdaten und weiteren Fahrzeugdaten, die ein Fahrer in das
Mautgerät eingegeben hat, ermittelt bei vorbekannten Mautgeräten das Mautgerät selbst
den Betrag der zu zahlenden Maut und speichert diese Informationen in einem Speicher
des Mautgeräts ab.
[0003] Die Informationen über den zu entrichtenden Mautbetrag sendet das vorbekannte Mautgerät
mittels einer Kommunikationseinrichtung, beispielsweise über ein GSM (Global System
for Mobile Communications) Netz, an eine Mautzentrale, also an eine zentrale Mauterhebungsstelle.
Beispielsweise erfolgt das Versenden dieser Informationen nach Erreichen eines bestimmten
Mautbetrags oder nach Ablauf einer definierten Zeit. Sollte das Mautgerät zu diesem
Zeitpunkt ausgeschaltet sein, so werden die Informationen nach einem nächsten Einschalten
des Mautgeräts gesendet.
[0004] In der Mautzentrale werden die zu zahlenden Mautbeträge anhand eines Fahrzeugkennzeichnens
einem registrierten Nutzer zugeordnet. Je nachdem, ob dem Nutzer eine Bonität eingeräumt
wurde, werden dann Rechnungen versendet oder der Betrag von einem kreditorischen Konto
abgebucht.
[0005] An Orten, bei denen kein satellitengestützter Empfang von Satellitendaten, aus denen
die Positionsdaten generiert werden können, möglich ist, beispielsweise in Tunneln
oder anderen abgeschirmten Gegenden, können Positionsdaten direkt über Kontrolleinrichtungen,
beispielsweise sogenannte Stützbaken, auf Infrarot-Basis oder einem anderen Kommunikationsstandard
kurzreichweitiger Kommunikation an das Mautgerät übertragen werden. Eine derartige
Übertragung von Positionsdaten an das Mautgerät erfolgt beispielsweise mittels eines
Kurzreichweiten-Kommunikationsmoduls, beispielsweise mittels eines sogenannten DSRC-
(Dedicated Short Range Communication) Moduls, das beispielsweise in der Nähe oder
an der Windschutzscheibe des betreffenden Fahrzeugs installiert ist und in Wirkverbindung
mit dem Mautgerät steht. Über ein derartiges Modul können auch Daten von dem Mautgerät
an die Kontrolleinrichtung und damit an die Mautzentrale übertragen werden, falls
beispielsweise kein GSM-Netz oder anderes Drahtloskommunikationsnetzwerk (z.B. UMTS
o.ä. Mobilfunknetz) verfügbar ist.
[0006] Werden neue Mauttarife eingeführt, so erfolgt eine Aktualisierung der Daten auf den
Mautgeräten zentral über Mobilfunk und gesteuert von der Mautzentrale.
[0007] Problematisch bei dem oben vorgestellten vorbekannten Ansatz ist, dass das Mautgerät
selbst keine Trajektoriendateien an die Mautzentrale übermittelt, sondern nur Informationen
über die zu zahlenden Gebühren, sodass bei der Mautzentrale nicht überprüft werden
kann, ob die Trajektoriendatei, die bei dem Mautgerät der Berechnung der Gebühren
zugrunde lag, richtig aufgezeichnet worden ist, oder ob ein Manipulationsversuch stattgefunden
hat. Zum Detektieren derartiger Manipulationsversuche sind aus dem Stand der Technik
einige Ansätze bekannt.
[0008] So beschreibt beispielsweise die
EP 2 487 506 A1 eine Positionsbestimmungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Signalisierung einer
mangelnden Betriebsbereitschaft einer Positionsbestimmungsvorrichtung. Dabei ist zur
Signalisierung einer mangelnden Betriebsbereitschaft einer mit einem GNSS (Global
Navigation Satellite System) - Empfänger und einem Mobilfunkempfänger ausgerüsteten
Positionsbestimmungsvorrichtung eine Entscheidung vorgesehen, die sowohl auf der Positionsbestimmungsqualität
des GNSS-Empfangs des GNSS-Empfängers als auch auf mehreren Erfassungen der Mobilfunk-Empfangscharakteristik
des Mobilfunk-Empfangs des Mobilfunkempfängers beruht. Eine solche Entscheidung kann
durch die Registrierung eines unzureichenden GNSS-Empfangs des GNSS-Empfängers und
durch die Feststellung eines regulären Mobilfunk-Empfangs des Mobilfunkempfängers
bedingt werden und durch ein Signalisierungsmittel einer von der Positionsbestimmungsvorrichtung
umfassten Signalisierungsvorrichtung signalisiert werden.
Aus der
WO 2009/001303 A1 ist ein Mauterfassungssystem bekannt, bei dem die Mautgeräte die Mauterkennung und
die Berechnung der Mautgebühr nicht selbst durchführen, sondern diese Arbeiten an
eine externe Einheit weiterleiten, wobei diese Weiterleitung in anonymer Weise erfolgt,
womit Datenschutzzwecke verfolgt werden sollen.
[0009] Die
DE 694 09 880 T2 beschreibt ein sogenanntes Strukturierungsverfahren für Teletransaktionsobjekte einer
Bordanlage. Dort umfasst ein Mautgerät zum Speichern eines Mautdatensatzes einen physikalischen
Speicherraum, der in vier logische Speicherräume partitioniert ist; wobei die logischen
Räume unterschiedlichen Bereichen des physikalischen Raums entsprechen. Ein erster
logischer Raum entspricht beispielsweise einem physikalischen Raum einer Chipkarte
und dient zum Speichern von Objekten in der Chipkarte. Dabei benennt es die
DE 694 09 880 T2 als eine der hauptsächlichsten betrügerischen Anwendungen bei einem Mautgerät, dass
eine derartige Chipkarte vor dem Herstellen einer Transaktion zwischen einer festen
Mautstation und dem mitgeführten Mautgerät vertauscht werde. Um eine solche betrügerische
Anwendung zu erkennen, ist vorgesehen, in einem weiteren logischen Speicherraum im
Laufe einer Transaktion zwischen dem Mautgerät und der ortsfesten Mautstation modifizierten
Objekte aufzuzeichnen, wobei diese Objekte auch im ersten logischen Speicherraum zum
Zwecke ihres Vergleichs mit denen des weiteren logischen Speicherraums im Moment einer
nächsten Transaktion vorhanden sind. Die Hinzufügung dieses weiteren logischen Speicherraums
habe den Vorteil, dass eine Verknüpfung zwischen dem Fahrzeug und der Chipkarte hergestellt
werde und stelle damit eine Lösung für die Kontrolle der betrügerischen Verwendung
des Mautgeräts dar.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Mittel vorzuschlagen, mit denen bei einer
Manipulation oder einem Gerätedefekt im Zusammenhang mit der Erzeugung und/ oder der
Übersendung einer Trajektorie, insbesondere in Form einer Trajektoriendatei, ein solches
Mautgerät in einen Zustand der mangelnden Betriebsfähigkeit versetzt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen oder durch mehrere Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche. Merkmale vorteilhafter Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Einen ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1.
Einen zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das
BetriebsmitteilungsauswertungssystemBetriebsmitteilungsauswertungssystem des Anspruchs
11, das zum Verwalten wenigstens einer Positiorisdatenverarbeitungseinrichtung gemäß
dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist. Dritte und Vierte Aspekte
der vorliegenden Erfindung bilden Verfahren zum Betreiben einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
bzw. eines Mautsystems gemäß den Ansprüchen 14 und 15.
[0012] Zusammengefasst werden mit der Erfindung eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
und ein Verfahren für den Betrieb einer solchen Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
bereitgestellt, bei denen bezüglich aus Positionsdaten, die die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
erfasst hat, erzeugten Trajektorien trajektorienspezifische Transaktionen durchgeführt
werden, die in ihrer Anzahl beschränkt sind. Mit jeder trajektoriespezifischen Transaktion
wird die Anzahl noch zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen reduziert, wobei
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung aus einem Zustand der gegeben Betriebsbereitschaft,
in dem sie trajektoriespezifische Transaktionen durchführt, in einen Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft wechselt, in dem sie keine trajektoriespezifischen Transaktionen
durchführt, wenn die Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen Null
beträgt.
[0013] Bei der nachfolgenden Beschreibung wird auf sämtliche Aspekte der Erfindung Bezug
genommen.
[0014] Die erfindungsgemäße Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ist zur Mitführung in
oder an einem Fahrzeug geeignet und in einem Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ausgebildet, keine mangelnde Betriebsbereitschaft und/ oder eine gegebene Betriebsbereitschaft
zu signalisieren, Positionsdaten, die indikativ für Positionen des Fahrzeugs sind,
zu empfangen oder zu erzeugen, in Abhängigkeit von den empfangenen oder erzeugten
Positionsdaten wenigstens eine Trajektorie zu erzeugen, die indikativ für eine von
dem Fahrzeug zurückgelegte Strecke ist, bezüglich der wenigstens einen erzeugten Trajektorie
wenigstens eine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen, eine Anzahl von
zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen von größer als Null infolge der wenigstens
einen durchgeführten trajektoriespezifischen Transaktion zu reduzieren und in einen
Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft zu wechseln, falls die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen Null beträgt, und im Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft
ausgebildet, keine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen und eine mangelnde
Betriebsbereitschaft und/ oder keine gegebene Betriebsbereitschaft zu signalisieren.
[0015] Unter einer Trajektorie wird eine Folge von wenigstens zwei verschiedenen Ortsinformationen
angesehen, die zumindest näherungsweise zwei Orte repräsentieren, die das Fahrzeug
passiert hat. Im einfachsten Fall besteht damit eine Trajektorie aus den Positionsdaten
zweier aufeinander folgend erzeugter oder erfasster Positionen des Fahrzeugs mit jeweils
einem Longituden- und einem Latitudenwert. In der Praxis umfasst eine Trajektorie
wesentlich mehr als zwei Punkte, beispielsweise eintausend bis zehntausend Punkte,
die jeweils zumindest näherungsweise einen Ort repräsentieren, den das Fahrzeug passiert
hat. Die Daten dieser Punkte müssen nicht notwendigerweise mit den Positionsdaten
der erfassten oder erzeugten Positionen übereinstimmen. Beispielsweise können die
Punkte der Trajektorie das Ergebnis einer Auswahl von Positionen, einer Korrektur
von Positionen, einer Interpolation zwischen zwei Positionen oder einer Glättung mehrerer
Positionen sein.
Eine Trajektorie kann insbesondere zumindest zeitweise in Form einer Trajektoriendatei
in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gespeichert sein, die Trajektoriedaten
jeweils in Form von Longituden- und Latitudenwerten eines jeden Punktes der Trajektorie
umfasst. Wann immer im Laufe der vorliegenden Unterlagen die Rede von einer Trajektorie
ist, ist impliziert, dass diese in Form einer Trajektoriendatei gespeichert, verarbeitet
und übertragen werden kann. Wann immer im Laufe der vorliegenden Unterlagen die Rede
von einer Trajektoriendatei ist, steht die Trajektoriendatei synonym für die Trajektorie
und impliziert damit- bezogen auf Daten einer Trajektorie - auch jede andere dem Fachmann
bekannte Form des Vorliegens von Daten einer beliebiger Information, beispielsweise
beim Speichern, Verarbeiten oder Übertragen von Daten.
[0016] Unter einer Transaktion wird eine Folge von Programmschritten angesehen, die beispielsweise
von einem Prozessor der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (beispielsweise von
der weiter unten angeführten Aufzeichnungseinheit) ausgeführt werden, die als eine
logische Einheit betrachtet werden. In diesem Sinne ist der Datenbestand der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
nach der fehlerfreien und vollständigen Ausführung der Transaktion ein einem konsistenten
Zustand, der bedingt, dass die Transaktion als solche entweder vollständig und fehlerfrei
oder gar nicht ausgeführt wird. Beispiele für eine Transaktion sind die Speicherung
von Daten in einem Speicher der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, die Versendung
von Daten aus der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung an einen von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
beabstandeten Ort, die Verarbeitung eines Datensatzes aus einem definierten Ausgangszustand
in einen definierten Zielzustand - beispielsweise die Verschlüsselung eines Datensatzes.
Unter einer trajektoriespezifischen Transaktion wird eine Transaktion angesehen, die
in Abhängigkeit von Trajektoriedaten, Daten, aus denen die Trajektoriedaten abgleitet
wurden und/ oder Daten, die aus den Trajektoriedaten abgeleitet wurden, erfolgt, beispielsweise
in Abhängigkeit von Daten der erfindungsgemäß erzeugten Trajektorie oder in Abhängigkeit
von Positionsdaten, von denen abhängig die Trajektorie erzeugt wurde. In diesem Sinne
ist eine trajektoriespezifische Transaktion eine Transaktion, in der Daten, die im
Kontext mit einer erfindungsgemäß erzeugten Trajektorie stehen, verarbeitet werden
- beispielsweise von einem Prozessor der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung. Ist
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, mehrere verschiedene trajektoriespezifische
Transaktionen durchzuführen, so ist zumindest eine der verschiedenen trajektoriespezifischen
Transaktionen als diejenige erfindungsgemäße ausgezeichnet, in deren Folge erfindungsgemäß
die Anzahl von zulässigen erfindungsgemäßen trajektoriespezifischen Transaktionen
reduziert wird.
[0017] Mit der Erfindung wird es möglich, die Anzahl trajektoriespezifischer Transaktionen
in der
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung und somit die Auswirkungen von einem etwaigen
Defekt oder einer etwaigen Manipulationen an der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zu begrenzen.
[0018] Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft ausgebildet, bezüglich keiner erzeugten Trajektorie eine trajektoriespezifische
Transaktion durchzuführen.
Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft ausgebildet, keine Trajektorie in Abhängigkeit von den empfangenen
oder erzeugten Positionsdaten zu erzeugen.
[0019] Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft ausgebildet, keine Positionsdaten, die indikativ für Positionen
des Fahrzeugs sind, zu empfangen oder zu erzeugen.
[0020] Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand gegebener
Betriebsbereitschaft ausgebildet, keine mangelnde Betriebsbereitschaft zu signalisieren,
und im Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft ausgebildet, eine mangelnde Betriebsbereitschaft
zu signalisieren.
Alternativ oder optional ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand
gegebener Betriebsbereitschaft ausgebildet, eine gegebene Betriebsbereitschaft zu
signalisieren, und im Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft ausgebildet, keine gegebene
Betriebsbereitschaft zu signalisieren.
Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ausgebildet, durch Ausgabe eines optischen, akustischen und/ oder elektromagnetischen
Signals eine gegebene Betriebsbereitschaft zu signalisieren. Beispielsweise kann das
elektromagnetische Signal ein Funksignal sein, das von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
an eine, von dem Fahrzeug beabstandete zentrale Einrichtung (beispielsweise das u.a.
Betriebsmitteilungsauswertungssystem oder die u. a. Mautzentrale) infolge eines Einschaltens/
Versorgung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung mit einem Betriebsstrom einmalig
und/ oder wiederholt zu zufälligen Zeitpunkten oder bestimmten Anlässen gesendet wird.
Insbesondere ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft ausgebildet, eine mangelnde Betriebsbereitschaft durch Ausgabe
eines optischen, akustischen und/ oder elektromagnetischen Signals zu signalisieren.
Beispielsweise kann das elektromagnetische Signal ein Funksignal sein, das von der
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung an eine, von dem Fahrzeug beabstandete zentrale
Einrichtung (beispielsweise das u. a. Betriebsmitteilungsauswertungssystem oder die
u. a. Mautzentrale) infolge des Wechsels in den Zustand der mangelnden Betriebsbereitschaft
einmalig und/ oder wiederholt zu zufälligen Zeitpunkten oder bestimmten Anlässen gesendet
wird.
Die Signalisierung der mangelnden oder keiner gegebenen Betriebsbereitschaft kann
dem Fahrer oder einem Mitarbeiter des Betriebs der zentralen Einrichtung als Hinweis
dienen, dass seinerseits Maßnahmen erforderlich sind, um die Positiorisdatenverarbeitungseinrichtung
wieder in einen Zustand der gegebenen Betriebsbereitschaft zurück zu versetzen. Die
Signalisierung keiner mangelnden oder einer gegebenen Betriebsbereitschaft kann dem
Fahrer oder einem Mitarbeiter des Betriebs der zentralen Einrichtung als Hinweis dienen,
dass er sich auf den bestimmungsgemäßen Betrieb der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
verlassen kann und seinerseits keine Maßnahmen bezüglich der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
erforderlich sind.
[0021] Insbesondere kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand gegebener
Betriebsbereitschaft ferner ausgebildet sein, die wenigstens eine erzeugte Trajektorie
oder einen gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens aus der wenigstens
einen erzeugten Trajektorie bestimmten ersten Referenzwert im Rahmen einer Betriebsmitteilung
an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden.
In diesem Fall ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft vorzugsweise ausgebildet, keine erzeugte Trajektorie und keinen
gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens aus der wenigstens einen
erzeugten Trajektorie bestimmten ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) an ein außerhalb
und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu versenden.
[0022] Einer vorteilhaften Weiterbildung zufolge ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft ausgebildet, infolge oder im Rahmen der
Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion die wenigstens eine erzeugte
Trajektorie oder einen gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens aus
der wenigstens einen erzeugten Trajektorie bestimmten ersten Referenzwert im Rahmen
einer Betriebsmitteilung an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden, eine Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in Abhängigkeit von der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung versendet hat,
zu empfangen und in Abhängigkeit von der empfangenen Antwortnachricht die Anzahl von
zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen zu einer Anzahl von größer als Null
zu modifizieren, unverändert zu lassen oder gleich Null zu setzen.
[0023] Damit wird es einerseits möglich, die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung automatisiert
und ohne die Mitwirkung des Fahrers oder eines Mitarbeiter des Betriebs des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
in einem Zustand gegebener Betriebsbereitschaft zu halten, wenn die Auswertung der
gesendeten Betriebsmitteilung durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ergibt,
dass kein Defekt und keine Manipulation an der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
insbesondere an den Daten der Trajektoriendatei vorliegt (in diesem Fall enthält die
Antwortnachricht beispielsweise die Anweisung, die vorgegebene Anzahl von zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen zu einer Anzahl von größer als Null zu modifizieren)
und andererseits die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in einen Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft zu versetzen, wenn die Auswertung der gesendeten Betriebsmitteilung
durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ergibt, dass ein Defekt oder eine Manipulation
an der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere an den Daten der Trajektoriendatei
vorliegt (in diesem Fall enthält die Antwortnachricht beispielsweise die Anweisung,
die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen unverändert zu lassen
oder gleich Null zu setzen).
Insbesondere - und das ist das besondere Verdienst der Erfindung - erreicht die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
den Zustand der mangelnden Betriebsbereitschaft ganz automatisch, wenn der Defekt
oder die Manipulation an der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung derart ist, dass
die Versendung der Betriebsmitteilung von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausbleibt, weil die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist, mit jeder durchgeführten trajektoriespezifischen Transaktion die
Anzahl der (noch verbleibenden) zulässigen trajektoriespezifischen zu reduzieren,
bis die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen Null beträgt,
ohne dass sie (mangels versendeter Betriebsmitteilungen) eine die vorgegebene Anzahl
an zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen erhöhende Antwortnachricht von
dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem empfangen könnte.
[0024] Insbesondere ist dabei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Zustand gegebener
Betriebsbereitschaft ausgebildet, eine Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in Abhängigkeit von einer Auswertung der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung
versendet hat, zu empfangen.
Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung kann im Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft
ausgebildet sein, eine Wiederinbetriebssetzungsnachricht von den Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu empfangen und in Abhängigkeit von der empfangenen Wiederinbetriebssetzungsnachricht
die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen zu einer Anzahl von
größer als Null zu modifizieren und in den Zustand der gegebenen Betriebsbereitschaft
zurückzuwechseln.
Zum Versenden der Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem und
zum Empfang von Antwortnachrichten von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem umfasst
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung
oder ist an eine solche angeschlossen.
[0025] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ist beispielsweise als Mautgerät ausgebildet,
das beispielsweise für eine Anordnung in einem Fahrzeug ausgestaltet ist. Beispielsweise
handelt es sich bei dem Mautgerät um eine OnBoard-Unit (OBU). Alternativ kann das
Mautgerät als mobiles Endgerät, beispielsweise als Smartphone oder Tablet-PC, und
insoweit ebenfalls zum Mitführen in einem Fahrzeug ausgestaltet sein.
Vorzugsweise weist das Mautgerät einen Datenspeicher auf, in dem eine Nutzerkennung
gespeichert ist, Diese Nutzerkennung kann beispielsweise eine Kennung des Mautgerätes,
des Fahrzeugs oder des Fahrers/ Halters/ Eigentümers des Fahrzeugs sein und dient
zur Zuordnung von durch das Mautgerät empfangenen oder erzeugten Daten, die die Nutzung
einer mautpflichtigen Straße repräsentieren, zu einer Instanz anhand derer der Mautpflichtige
bestimmt werden kann.
[0026] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung wird beispielsweise von einem außerhalb
des Fahrzeugs befindlichen Betriebsmitteilungsauswertungssystem verwaltet. Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
verwaltet beispielsweise eine Vielzahl von Mautgeräten, die jeweils eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
umfassen. Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem weist für diese Zwecke beispielsweise
eine Mautzentrale und/oder eine oder mehrere straßenseitige Kontrolleinrichtungen
auf, wobei letztere mobil oder stationär (beispielsweise stationäre Mautstellen) sein
können. Alternativ ist das Betriebsmitteilungsauswertungssystem von einem Mautsystem
mit einer derartigen Mautzentrale und einen oder mehreren derartigen straßenseitigen
Kontrolleinrichtungen umfasst. Beispielsweise ist die Mautzentrale ausgebildet, basierend
auf Daten der empfangenen Trajektorie, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
von einer verwalteten Positionsdatenverarbeitungseinrichtung - insbesondere einem
Mautgerät - empfangenen hat, eine Mautgebühr zu berechnen, die beispielsweise der
Nutzerkennung zugeordnet wird, die in dem Mautgerät gespeichert ist und zusammen mit
oder unabhängig von der Trajektorie durch das Mautgerät an die Mautzentrale versendet
wird mit dem Zweck, die Mautgebühr dem Mautpflichtigen desjenigen Fahrzeugs zuzuordnen,
von welchem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung mitgeführt worden ist.
[0027] So kann eine als Mautgerät dienliche Positionsdatenverarbeitungseinrichtung eine
in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gespeicherte Nutzerkennung, insbesondere
eine Kennung des Fahrzeugs oder der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, aufweisen
und ausgebildet sein, die wenigstens eine erzeugte Trajektorie im Rahmen einer Betriebsmitteilung
an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden und die Nutzerkennung zusammen mit der Trajektorie im Rahmen der Betriebsmitteilung
oder ohne die Trajektorie in einer von der Betriebsmitteilung unabhängigen Identifikationsmitteilung
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu senden.
Dabei ist datentechnisch gesichert, dass die Identifikationsmitteilung in einem Kontext
zu der Betriebsmitteilung steht, so dass seitens des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
eine Zuordnung der Nutzerkennung zu der Trajektorie oder zu einem aus der Trajektorie
durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem erzeugten Ergebnis, beispielsweise
einer Maütgebühr, möglich ist.
Alternativ oder optional kann eine als Mautgerät dienliche Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
eine in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gespeicherte Nutzerkennung, insbesondere
eine Kennung des Fahrzeugs oder der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, aufweisen
und ausgebildet sein, aus der wenigstens einen Trajektorie einen durch das Fahrzeug
befahrenen mautpflichtigen Streckenabschnitt und/ oder wenigstens eine Mautgebühr
zu bestimmen und wenigstens einen gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens
aus der wenigstens einen erzeugten Trajektorie bestimmten ersten Referenzwert im Rahmen
einer Betriebsmitteilung zusammen mit der Nutzerkennung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu senden.
[0028] Vorzugsweise weist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung einen Empfänger auf,
der ausgebildet ist zum Empfangen und/oder zum Erzeugen von Positionsdaten, die indikativ
für die Position des Fahrzeugs sind. Bei dem Empfänger handelt es sich beispielsweise
um einen Global Navigation Satellite System (GNSS) Empfänger, der ausgebildet ist
zum Empfangen von Satellitensignalen und zum Erzeugen der Positionsdaten in Abhängigkeit
von den empfangenen Satellitensignalen. Beispielsweise handelt es sich bei den Satellitensignalen
um GPS-, GLONASS-, GALILEO- oder COMPASS-Signale. Die Positionsdaten können aber auch
von stationären straßenseitigen Einrichtungen, beispielsweise sogenannte Stützbaken,
die das Fahrzeug passiert, ausgesendet und vom Empfänger der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
empfangen werden, der in diesem Falle als DSRC-Empfänger ausgebildet sein kann.
[0029] An den Empfänger gekoppelt ist vorzugsweise eine von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
umfasste Aufzeichnungseinheit, die zum Erzeugen von Trajektorien, beispielsweise in
Form von Trajektoriendateien, in Abhängigkeit von den Positionsdaten ausgebildet ist.
Jede der Trajektoriendateien ist insofern indikativ für eine von dem Fahrzeug zurückgelegte
Strecke. Eine Trajektoriendatei umfasst also beispielsweise einen Satz von Positionsdaten,
die der Empfänger während eines Zeitraums erzeugt und/oder empfangen hat. Die Erzeugung
der Trajektoriendateien durch die Aufzeichnungseinheit erfolgt beispielsweise intervallmäßig,
beispielsweise in Zeitintervallen oder in Streckenintervallen. Beispielsweise ist
die Aufzeichnungseinheit also ausgebildet, für alle Positionsdaten, die während des
Passierens eines bestimmten Streckenintervalls einer bestimmten Länge von beispielsweise
100 km empfangen und/oder erzeugt worden sind, in einer Trajektoriendatei abzulegen,
insbesondere zu speichern. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Aufzeichnungseinheit
beispielsweise ausgebildet, die Positionsdaten, die während eines vergangenen Zeitintervalls
empfangen und/oder erzeugt worden sind, in einer Trajektoriendatei abzulegen, insbesondere
zu speichern. Beispielsweise erstellt die Aufzeichnungseinheit für alle Positionsdaten,
die in einem Zeitintervall von einigen Minuten oder Stunden empfangen und/oder erzeugt
worden sind, eine neue Trajektoriendatei.
[0030] Zum Speichern der Trajektoriendatei kann in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ein Speicher vorgesehen sein, der von der Aufzeichnungseinheit betrieben werden kann.
[0031] Die Aufzeichnungseinheit ist außerdem bevorzugt ausgebildet, einer Kommunikationseinrichtung
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung wenigstens eine der Trajektoriendateien
zur Übermittlung im Rahmen wenigstens einer Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
bereitzustellen, wobei die Kommunikationseinrichtung ferner ausgebildet ist zum Empfangen
einer Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in Abhängigkeit von einer Auswertung der wenigstens einen Betriebsmitteilung erstellt
hat. Insbesondere erstellt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem die Antwortnachricht
in Abhängigkeit von dem Auswertungsergebnis der Auswertung der Betriebsmitteilung.
Zunächst übermittelt die Kommunikationseinrichtung also die wenigstens eine Trajektoriendatei
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem und erhält beispielsweise in Antwort darauf
besagte Antwortnachricht.
[0032] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung kann ferner ein Sicherheitsmodul aufweisen.
Mit dem Sicherheitsmodul können bestimmte Verarbeitungsschritte der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
durchgeführt werden. Ein solches Sicherheitsmodul ist beispielsweise als Chipkarte
ausgestaltet. Ein Sicherheitsmodul ist beispielsweise eine "besonders geschützte"
eigenständige Einheit, beispielsweise eine Chipkarte, die wenigstens ein autonomes
Steuermodul und einen Speicherbereich aufweist, wobei das autonome Steuermodul bevorzugt
dazu konfiguriert ist, Anfragen nach einer Herausgabe von Daten aus dem Speicherbereich
und/oder der Änderung oder Aufnahme von Daten im Speicherbereich nur gegen eine Authentifizierung
auszuführen. Die Durchführung der Authentifizierungsprozedur kann die Analyse einer
digitalen Signatur mittels eines vom Signierenden im Sicherheitsmodul abgelegten öffentlichen
Schlüssels erfolgen.
[0033] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung weist bevorzugt wenigstens einen Prozessor
- beispielsweise in Form oder umfasst von der Aufzeichnungseinheit- auf, der zumindest
im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft ausgebildet ist, in Abhängigkeit von den
empfangenen oder erzeugten Positionsdaten die wenigstens eine Trajektorie zu erzeugen;
zusätzlich weist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung bevorzugt wenigstens ein
Sicherheitsmodul auf, welches zumindest im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ausgebildet ist, die wenigstens eine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen,
wobei der Prozessor zumindest im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft ausgebildet
ist, dem Sicherheitsmodul die erzeugte Trajektorie zur Durchführung der trajektoriespezifischen
Transaktion bereitzustellen. Die Bereitstellung kann dadurch erfolgen, dass der Prozessor
die Trajektorie in einem Datenspeicher der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ablegt, aus dem das Sicherheitsmodul die Trajektorie abrufen kann, beispielsweise
nachdem das Sicherheitsmodul von dem Prozessor eine Nachricht darüber empfangen hat,
dass diese Trajektorie für das Sicherheitsmodul in dem Datenspeicher abgelegt wurde.
Alternativ kann die Bereitstellung dadurch erfolgen, dass der Prozessor die Trajektorie
an das Sicherheitsmodul übermittelt.
[0034] Neben dem Erzeugen der Trajektoriendateien ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
beispielsweise die Aufzeichnungseinheit oder das Sicherheitsmodul, gemäß einer Ausführungsform
ferner ausgebildet zum Bestimmen eines ersten Referenzwerts aus der Daten der Trajektorie(-datei)
(Trajektoriedaten) gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren. Das Referenzwertbestimmungsverfahren
umfasst beispielsweise einen Hash-Algorithmus und bei dem ersten Referenzwert handelt
es sich beispielsweise um einen Hash-Wert. Beispielsweise führt die Aufzeichnungseinheit
bei der Implementierung des Referenzwertbestimmungsverfahrens eine zyklische Redundanzprüfung
(Cyclic Redundancy Check; CRC) durch. Demzufolge handelt es sich bei dem ersten Referenzwert
beispielsweise um einen CRC-Wert. Damit kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
gemäß dem Referenzwertbestimmungsverfahren in deterministischer Weise aus Daten der
Trajektorie einen Referenzwert bestimmen. Diese Referenzwertbestimmung kann von der
trajektoriespezifischen Transaktion umfasst sein, diese bilden, ihr vorangehen oder
ihr nachfolgen.
[0035] Die Vorgabe der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen kann
beispielsweise ausdrücklich mittels eines Zählers erfolgen, der beispielsweise eine
Anzahl von 10 oder 20 oder eine andere Zahl zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen
nennt. Die Anzahl kann aber auch indirekt vorgegeben sein, beispielsweise durch eine
Anzahl verfügbarer TANs oder eine Anzahl verfügbarer Speicherplätze in einem Speicherbereich
des Sicherheitsmoduls. Auf diese Varianten wird an späterer Stelle näher eingegangen
werden.
[0036] Mit jeder trajektoriespezifischen Transaktion, die das Sicherheitsmodul bezüglich
einer Trajektoriendatei durchführt, wird die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen automatisch, insbesondere unabhängig von einer Antwortnachricht des
Betriebsmitteilungsauswertungssystems, reduziert. Diese reduzierte Anzahl bildet dann
wiederum für die nächstfolgende trajektoriespezifische Transaktion die vorgegebene
Anzahl, es sei den die vorgegebene Anzahl wird zwischenzeitlich, beispielsweise in
Abhängigkeit von der empfangenen Antwortnachricht erneut bestimmt. Die Anzahl zulässiger
trajektoriespezifischer Transaktionen kann insbesondere auch Null betragen. In diesem
Fall führt die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das Sicherheitsmodul,
keine trajektoriespezifischen Transaktion durch. Sie ,verweigert dann ihren Dienst'.
Insbesondere erfolgt mangels einer Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion
keine Versendung einer die erzeugte Trajektorie umfassenden Betriebsmitteilung an
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem, weil die Versendung einer solchen Betriebsmitteilung
nur infolge oder im Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion
stattfindet.
[0037] Eine trajektoriespezifische Transaktion beinhaltet beispielsweise:
- die Entgegennahme wenigstens eines der ersten Referenzwerte und/ oder einer der Trajektoriendateien
von der Aufzeichnungseinheit durch das Sicherheitsmodul;
- fakultativ das Speichern wenigstens eines der ersten Referenzwerte und/oder wenigstens
einer der Trajektoriendateien in einem Speicherbereich des Sicherheitsmoduls;
- Berechnen eines ersten Prüfwerts für wenigstens einen der ersten Referenzwerte und/oder
für wenigstens eine der Trajektoriendateien;
- fakultativ das Speichern wenigstens eines der ersten Prüfwerte in dem Speicherbereich
des Sicherheitsmoduls; und/oder
- Bereitstellen wenigstens eines der ersten Referenzwerte und/oder eines der ersten
Prüfwerte für die Aufzeichnungseinheit, sodass der bereitgestellte wenigstens eine
erste Referenzwert und/oder der wenigstens eine erste Prüfwert im Rahmen der Betriebsmitteilung
von der Kommunikationseinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem übermittelt
werden kann/können.
[0038] Insbesondere kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet sein, im
Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion oder außerhalb davon
wenigstens einen der folgenden Schritte durchzuführen: (a) die zumindest zeitweilige
Speicherung von Trajektoriedaten in einem Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung;
(b) die Versendung der Trajektorie im Rahmen einer Betriebsmitteilung an ein außerhalb
und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem; (c) die
Bestimmung eines ersten Referenzwertes aus der Trajektorie gemäß wenigstens eines
Referenzwertbestimmungsverfahrens, (d) die zumindest zeitweilige Speicherung eines
ersten, aus Trajektoriedaten gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens
bestimmten, Referenzwertes in einem Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung.
[0039] Insbesondere kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das Sicherheitsmodul,
ausgebildet sein, im Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion
oder außerhalb davon gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens einen
ersten Referenzwert aus Trajektorie Daten (Daten der Trajektoriendatei) zu bestimmen,
und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet sein, (a) den ersten Referenzwert
im Rahmen einer Betriebsmitteilung zusammen mit der Trajektorie, aus deren Daten der
erste Referenzwert bestimmt wurde, oder (b) im Rahmen einer von einer ersten Betriebsmitteilung
zeitlich beabstandeten, gesonderten zweiten Betriebsmitteilung als Referenzwertnachricht
mittels einer Kommunikationseinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden, nachdem oder bevor die Trajektorie im Rahmen der ersten Betriebsmitteilung
als Trajektoriennachricht mittels einer Kommunikationseinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
versendet wurde oder wird. Insbesondere umfasst die Positionsdatenverarbeitüngseinrichtung
im Falle (a) eine Kommunikationseinrichtung zu einer langreichweitigen Kommunikation
mit Basisstationen eines an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem angeschlossenen
Mobilfunknetzes und einen Prozessor - beispielsweise in Form der Aufzeichnungseinheit
oder von der Aufzeichnungseinheit umfasst-der ausgebildet ist, der Kommunikationseinrichtung
die Trajektorie (in Form von Trajektoriedaten oder als Trajektoriendatei) und den
ersten Referenzwert bereitzustellen und die erste Kommunikationseinrichtung anzuweisen,
die erste Betriebsmitteilung mit der Trajektorie und dem ersten Referenzwert an das
Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu versenden. Insbesondere umfasst die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
im Falle (b) eine Kommunikationseinrichtung zu einer langreichweitigen Kommunikation
mit Basisstationen eines an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem angeschlossenen
Mobilfunknetzes, wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ferner einen Prozessor-beispielsweise
in Form der Aufzeichnungseinheit oder von der Aufzeichnungseinheit umfasst - aufweist,
der ausgebildet ist, der Kommunikationseinrichtung die Trajektorie (in Form von Trajektoriedaten
oder als Trajektoriendatei) bereitzustellen und die erste Kommunikationseinrichtung
anzuweisen, die erste Betriebsmitteilung mit der Trajektorie an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu senden, und der Kommunikationseinrichtung den ersten Referenzwert (z. B. in Form
von ersten Referenzwertdaten) bereitzustellen, wobei die Kommunikationseinrichtung
ausgebildet ist, den ersten Referenzwert in Antwort auf eine über das Mobilfunknetz
empfangene, von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem versendete, Anforderungsnachricht
im Rahmen der zweiten Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
über das Mobilfunknetz zu versenden.
Beispielsweise ist die besagte Kommunikationseinrichtung eine Mobilfunk-Kommunikationseinrichtung,
beispielsweise ein Mobilfunkmodul, beispielsweise ein GSM-Modul, ein UMTS und/ oder
ein LTE-Modul.
[0040] Alternativ kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Falle (b) eine erste
Kommunikationseinrichtung zu einer langreichweitigen Kommunikation mit Basisstationen
eines an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem angeschlossenen Mobilfunknetzes
und eine zweite Kommunikationseinrichtung zu einer kurzreichweitigen Kommunikation
mit an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem angeschlossenen oder vom Betriebsmitteilungsauswertungssystem
umfassten straßenseitigen Kontrolleinrichtungen umfassen, wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ferner einen Prozessor - beispielsweise in Form der Aufzeichnungseinheit oder von
der Aufzeichnungseinheit umfasst - aufweist, der ausgebildet ist, der ersten Kommunikationseinrichtung
die Trajektorie (in Form von Trajektoriedaten oder als Trajektoriendatei) bereitzustellen
und die erste Kommunikationseinrichtung anzuweisen, die erste Betriebsmitteilung mit
der Trajektorie an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu senden, und der zweiten
Kommunikationseinrichtung den ersten Referenzwert (z. B. in Form von ersten Referenzwertdaten)
bereitzustellen, wobei die zweite Kommunikationseinrichtung ausgebildet ist, den ersten
Referenzwert in Antwort auf eine von der straßenseitigen Kontrolleinrichtung empfangene
Anforderungsnachricht im Rahmen der zweiten Betriebsmitteilung an die straßenseitige
Kontrolleinrichtung zu versenden.
Beispielsweise ist die besagte erste Kommunikationseinrichtung eine Mobilfunk-Kommunikationseinrichtung,
beispielsweise ein Mobilfunkmodul, beispielsweise ein GSM-Modul, ein UMTS und/oder
ein LTE-Modul Beispielsweise ist die besagte zweite Kommunikationseinrichtung eine
DSRC-Kommunikationseinrichtung, beispielsweise ein DSRC-Kommunikationsmodul.
[0041] Insbesondere kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das Sicherheitsmodul,
ausgebildet sein, die Bestimmung eines Referenzwertes gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens
durch Anwendung einer den ersten Referenzwert erzeugenden kryptographischen Funktion,
insbesondere einer Hash-Funktion oder einer CRC-Funktion, auf Trajektoriedaten durchzuführen,
so dass der Referenzwert als kryptographischer.Wert, insbesondere als Hash-Wert oder
CRC-Wert, ausgebildet ist.
Insbesondere kann die Referenzwertbestimmung eine mögliche trajektoriespezifische
Transaktion sein.
[0042] Insbesondere kann die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das Sicherheitsmodul,
ausgebildet sein, die trajektoriespezifische Transaktion durch eine auf den ersten
Referenzwert, der aus Daten der Trajektorie abgeleitet wurde, bezogene Transaktion
durchzuführen. Diese auf den ersten Referenzwert bezogene trajektoriespezifische Transaktion
kann die Speicherung des Referenzwertes in dem Sicherheitsmodul, das Versenden des
ersten Referenzwertes im Rahmen einer Betriebsmitteilung zusammen mit der Trajektorie
oder im Rahmen einer Betriebsmitteilung als Referenzwertnachricht ohne die Trajektorie
umfassen.
[0043] Beispielsweise ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das Sicherheitsmodul,
ausgebildet, eine jeweilige trajektoriespezifische Transaktion erst dann durchzuführen,
wenn eine Antwortnachricht von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem erfolgreich
authentifiziert worden ist. Für diese Zwecke ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
bevorzugt ausgebildet, die Antwortnachricht unter Verwendung wenigstens eines Schlüssels
zu authentifizieren. Dabei wird beispielsweise ein öffentlicher Schlüssel verwendet,
der sowohl der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung als auch dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
vorliegt, und/oder ein privater Schlüssel, der nur der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
vorliegt. Der Schlüssel bzw. die Schlüssel sind gemäß einer Ausführungsform in dem
Sicherheitsmodul gespeichert. Auf den Aspekt der Authentifizierung wird an späterer
Stelle näher eingegangen werden.
[0044] Die Aufzeichnungseinheit ist beispielsweise ausgebildet, einer Kommunikationseinrichtung
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung wenigstens eine der Trajektoriendateien
und wenigstens einen der ersten Referenzwerte zur Übermittlung im Rahmen der wenigstens
einen Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem bereitzustellen.
Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem empfängt dann sowohl die wenigstens eine
Trajektoriendatei als auch den wenigstens einen ersten Referenzwert, der der wenigstens
einen Trajektoriendatei zugeordnet ist, den also beispielsweise die Aufzeichnungseinheit
oder das Sicherheitsmodul für die wenigstens eine Trajektoriendatei gemäß dem Referenzwertbestimmungsverfahren
bestimmt hat. Für diese Zwecke umfasst das Betriebsmitteilungsauswertungssystem einen
Nachrichtenempfänger, der zum Empfangen der Betriebsmitteilung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist. Dabei kann - wie weiter unten näher beschrieben ist - die Betriebsmitteilung
eine Trajektoriennachricht mit der wenigstens einen Trajektoriendatei und eine Referenzwertnachricht
mit dem wenigstens einen ersten Referenzwert umfassen. Der Nachrichtenempfänger umfasst
beispielsweise eine Anzahl von ersten Empfangsmodulen zum Empfangen der Trajektoriennachricht
und eine Anzahl von zweiten Empfangsmodulen zum Empfangen der Referenzwertnachricht.
Beispielsweise ist wenigstens eines der zweiten Empfangsmodule an einer straßenseitigen
Kontrolleinrichtung des Betriebsmitteilungsauswertungssystems angeordnet.
[0045] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem nimmt eine Auswertung der empfangenen Betriebsmitteilung
vor.
[0046] Anhand der Auswertung der Betriebsmitteilung soll zentralseitig überprüft werden,
ob ein Manipulationsversuch oder ein Defekt an der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
vorliegt. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
für jede empfangene Trajektoriendatei gemäß demselben Referenzwertbestimmungsverfahren,
das bei der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zur Anwendung kommt, einen zweiten
Referenzwert bestimmt.
[0047] Beispielsweise führt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem für eine jeweilige
Trajektoriendatei einen ersten Vergleich durch, und zwar zwischen dem zweiten Referenzwert
und dem zur jeweiligen Trajektoriendatei gehörigen ersten Referenzwert. Stimmen diese
beiden Werte nicht miteinander überein, so kann das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
darauf schließen, dass ein Manipulationsversuch vorliegt. Stimmen der erste Referenzwert
und der zweite Referenzwert miteinander überein, so kann das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
dies als Indiz dafür werten, dass kein Manipulationsversuch vorliegt.
[0048] Auch bereits die beispielsweise automatisiert erfolgende Auswertung der Trajektoriendatei
allein kann ausreichend sein, es dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu ermöglichen,
einen Mangel im Betrieb der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zu detektieren:
Beispielsweise deuten Abstände zwischen zwei in der Trajektorie unmittelbar aufeinander
folgenden Positionen, die hinsichtlich ihrer Größe nicht vereinbar sind mit einer
üblichen Fahrgeschwindigkeit (sogenannte Positionssprünge) auf ein Spoofing hin, mit
dem dem Empfänger falsche Satelliten- oder Positionsdaten zugeführt wurden oder auf
einen zeitweiligen Ausfall des Empfängers. Eine unüblich große Streuung innerhalb
einer Gruppe von mehreren, unmittelbar aufeinander folgenden Positionen deutet auf
einen Defekt am Empfänger oder ein Jamming hin, mit dem der Empfang von Satellitendaten
gestört wird.
[0049] Jedenfalls erstellt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem in Abhängigkeit von
der Auswertung der Betriebsmitteilung die Antwortnachricht und übermittelt diese zurück
an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise gemäß einem Drahtloskommunikationsstandard,
wie GSM, DSRC, UMTS etc.. Auf die Erstellung dieser Antwortnachricht wird an späterer
Stelle näher eingegangen werden.
[0050] Die Kommunikationseinrichtung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ist ausgebildet,
die von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem erstellte und versendete Antwortnachricht
zu empfangen und diese bzw. einen Nachrichteninhalt der Antwortnachricht der Aufzeichnungseinheit
und/oder dem Sicherheitsmodul mittels der Aufzeichnungseinheit zur Verfügung zu stellen.
[0051] Beispielsweise stellt Positionsdatenverarbeitungseinrichtung die mittels der Kommunikationseinrichtung
die empfangene Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems oder eine
sinngemäße Nachricht dem Sicherheitsmodul mittels der Aufzeichnungseinheit bereit.
Das Sicherheitsmodul ist diesem Fall ausgebildet zum Modifizieren der Anzahl der vorgegebenen
zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen in Abhängigkeit von der Antwortnachricht
zu einer Anzahl von größer als Null.
[0052] Wird beispielsweise keine Antwortnachricht empfangen, so erfolgt auch keine Modifikation
der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen. Die Antwortnachricht
kann auch anzeigen, dass die Anzahl nicht zu modifizieren ist. Ergibt die Betriebsmitteilungsauswertungssystemseitige
Auswertung der wenigstens einen Betriebsmitteilung indes, dass die Anzahl zu modifizieren
ist, so enthält die Antwortnachricht eine entsprechende Aufforderung und das Sicherheitsmodul
modifiziert die Anzahl.
[0053] Das Modifizieren der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen
kann insbesondere ein Erhöhen der Anzahl beinhalten.
[0054] Im Falle eines Zählerstands wird die durch den Zählerstand angegebene Anzahl entsprechend
erhöht, beispielsweise von 5 auf 8 oder von 9 auf 10, je nachdem, welchen Inhalt die
Antwortnachricht hat. Basiert die Vorgabe der Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer
Transaktionen auf der Anzahl verfügbarer TANs und enthält die Antwortnachricht einen
oder mehrerer neue TANs, so erfolgt eine Modifikation der Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer
Transaktionen durch eine Aufnahme der neuen TANs. Im Falle einer Vorgabe der Anzahl
zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen durch eine Anzahl verfügbarer Speicherplätze
werden in Abhängigkeit von der Antwortnachricht neue Speicherplätze freigegeben, beispielsweise
durch Löschen vormals belegter Speicherplätze. Vorstehende Varianten werden an späterer
Stelle näher erläutert werden.
[0055] Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass zentralseitig, also betriebsmitteilungsauswertungssystemseitig,
anhand der Auswertung der Betriebsmitteilung ermittelt werden kann, ob ein Manipulationsversuch
und/oder ein Defekt bei der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung vorliegt oder nicht.
Schließt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem auf einen Manipulationsversuch und/oder
einen Defekt, so versendet es beispielsweise keine Antwortnachricht oder eine Antwortnachricht,
die ein Modifizieren der Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen,
insbesondere ein Erhöhen der Anzahl, verbietet. Da die Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer
Transaktionen jedenfalls (unabhängig von der Antwortnachricht) mit jeder Trajektorie
spezifischen Transaktion reduziert wird, wird die trajektoriespezifische Transaktion
dann unterbunden, wenn diese Anzahl Null beträgt. Ist dies der Fall, so geht die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft über, was von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
anhand der Signalisierung der mangelnden Betriebsbereitschaft detektiert werden kann.
Sodann können entsprechende Maßnahmen zentralseitig eingeleitet werden. Die Antwortnachricht
kann auch unmittelbar anzeigen, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in
diesen Zustand zu versetzen ist, beispielsweise indem sie die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
auffordert, die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen gleich
Null zu setzen.
[0056] Beträgt die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen Null, wird
beispielsweise vom Sicherheitsmodul eine Fehlermeldung erzeugt und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
nutzt diese Fehlermeldung, um in den Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft überzugehen,
beispielsweise um den Betrieb der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zu sperren
und/oder dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem einen Manipulationsversuch mitzuteilen.
Diese Maßnahmen können auch dann ergriffen werden, wenn beispielsweise ein Benutzer
das Aussenden der Betriebsmitteilung durch die Kommunikationseinrichtung, verhindert,
beispielsweise durch Überdecken einer an die Kommunikationseinrichtung gekoppelten
Sendeantenne, da auf das Ausbleiben der Betriebsmitteilung von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
keine Antwortnachricht ausgesendet wird und nur die Antwortnachricht dazu führen kann,
dass die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen erhöht wird.
Unterbleibt der Empfang der Antwortnachricht und/oder zeigt die Antwortnachricht an,
dass die Anzahl nicht zu erhöhen ist, so führt dies aufgrund der stetigen Reduzierung
der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen mit jeder durchgeführten
trajektoriespezifischen Transaktion dazu, dass die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen den Wert Null erreicht und damit zur Produktion der Fehlermeldung, sodass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung und/oder das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
auf das Vorliegen eines Manipulationsversuchs schließen können.
[0057] Ein herausragender Vorteil einer Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
besteht somit darin, dass eine manipulativ oder durch Defekt an der Kommunikationseinrichtung
unterbundene Übermittlung von Trajektoriendateien, die oder deren Referenzwerte bereits
von dem Sicherheitsmodul im Rahmen einer trajektoriespezifischen Transaktion verarbeitet
wurden, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem in Ermangelung entsprechender
Antwortnachrichten ohne weiteres Zutun durch die mit jeder trajektoriespezifischen
Transaktion automatisch reduzierte Anzahl verbleibender trajektoriespezifischer Transaktionen
die Positionsbestimmungseinrichtung selbstständig in einen Zustand führt, in dem keine
trajektoriespezifischen Transaktionen mehr durch das Sicherheitsmodul durchgeführt
wird. Dasselbe gilt für den Fall einer Löschung der Trajektoriendatei vor ihrer vorgesehenen
Übermittlung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem.
[0058] Nachfolgend werden weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
erläutert. Die weiteren Merkmale dieser bevorzugten Ausführungsformen können miteinander
als auch mit den bereits oben beschriebenen optionalen Merkmalen zum Bilden weiterer
Ausführungsbeispiele kombiniert werden, sofern sie nicht ausdrücklich als alternativ
zueinander beschrieben sind.
[0059] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, in einen Zustand mangelnder
Betriebsbereitschaft überzugehen, falls die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen Null beträgt. Beispielsweise verweigert in einem solchen Fall das Sicherheitsmodul
der Aufzeichnungseinheit die angefragte Verarbeitung der Trajektoriendatei und/oder
des optional für die Trajektoriendatei bestimmten ersten Referenzwertes, worauf die
Aufzeichnungseinrichtung ein entsprechendes Fehler-Signal erzeugt.
[0060] Beispielsweise ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet und ausgestaltet,
einen derartigen Zustand optisch an einen Benutzer der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zu kommunizieren, beispielsweise mittels einer dafür vorgesehenen Signalisierungseinrichtung
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise mittels einer rotfarbigen
LED. Beispielsweise ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, auch
dann in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft überzugehen, falls die Antwortnachricht
anzeigt, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in diesen Zustand zu überführen
ist.
[0061] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung versetzt sich also beispielsweise automatisch
in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft, falls entweder die Anzahl zulässiger
trajektoriespezifischer Transaktionen Null beträgt oder weil die Antwortnachricht
unmittelbar anzeigt, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in diesen Zustand
zu überführen ist, beispielsweise dadurch, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer derartigen Antwortnachricht die Anzahl
der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen gleich Null zu setzen.
[0062] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sicherheitsmodul ausgebildet, den Übergang
in den Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft zu veranlassen, beispielsweise dann,
falls entweder die Anzahl zulässiger trajektoriespezifischer Transaktionen Null beträgt
oder weil die Antwortnachricht unmittelbar anzeigt, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
in diesen Zustand zu überführen ist.
[0063] Der Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft bedeutet beispielsweise, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
nicht mehr ihre bestimmungsgemäße Funktion, die beispielsweise für eine Mauterhebung
erforderlich sein kann, erfüllt. Beispielsweise unterlässt also die die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
das Erzeugen von Trajektoriendateien und/oder das Übermitteln der Betriebsmitteilung,
beispielsweise das Übermitteln der Trajektoriennachricht und/oder der Referenzwertnachricht.
[0064] Bevorzugt ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, automatisch
den Übergang in den Zustand der mangelnden Betriebsbereitschaft an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu kommunizieren, beispielsweise mittels einer eigens dafür vorgesehenen Nachricht.
Zentralseitig kann dann leichter erfasst werden, dass bei der betreffenden Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ein Manipulationsversuch vorgelegen hat und entsprechende Maßnahmen können sodann
zentralseitig verwaltet und eingeleitet werden.
[0065] Bei einer Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung umfasst die
die Aufzeichnungseinheit einen Prozessor, der zum Ausführen der Funktion der Aufzeichnungseinheit,
insbesondere zum Erzeugen von Trajektoriendateien in Abhängigkeit von den Positionsdaten,
ausgebildet ist.
[0066] Beispielsweise umfasst ein auf dem Prozessor der Aufzeichnungseinheit ausgeführtes
Computerprogramm Befehle, mittels denen die optional vorgesehene Signalisierungseinrichtung
aus einem Zustand, in dem sie die bestehende Betriebsbereitschaft signalisiert, beispielsweise
durch eine grün leuchtende LED, in einen Zustand überführt, in dem sie die mangelnde
Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere die
mangelnde Betriebsbereitschaft der Aufzeichnungseinheit, signalisiert, beispielsweise
durch eine rot leuchtende LED.
[0067] Beispielsweise wird der Zustand der mangelnden Betriebsbereitschaft in Form eines
diesen Zustand repräsentierenden Datenelementes erzeugt und abgespeichert. Bei einer
Ausführungsform ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, das Datenelement
mittels der Kommunikationseinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu übermitteln, beispielsweise auf Aufforderung durch eine straßenseitige Kontrolleinrichtung
hin an die betreffende straßenseitige Kontrolleinrichtung.
[0068] Bei einer weiteren Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung umfasst
die Betriebsmitteilung eine Trajektoriennachricht und eine Referenzwertnachricht.
Beispielsweise ist die Kommunikationseinrichtung ausgebildet, während einer ersten
Kommunikationsphase eine oder mehrere der von der Aufzeichnungseinheit erzeugten Trajektoriendateien
im Rahmen der Trajektoriennachricht an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu
übermitteln. Die Übermittlung der Trajektoriennachricht erfolgt beispielsweise über
ein Drahtloskommunikationsnetzwerk, wie beispielsweise dem GSM-Netzwerk. Es kommen
jedoch aber auch andere Übertragungswege in Betracht, beispielsweise ein UMTS-Netz
oder ein sonstiges Datenpaket vermittelndes Kommunikationsnetzwerk.
[0069] Beispielsweise übermittelt die Kommunikationseinrichtung während einer zweiten Kommunikationsphase
wenigstens einen der ersten Referenzwerte mittels der Referenzwertnachricht. Bevorzugt
übermittelt die Kommunikationseinrichtung demnach die Trajektoriendateien einerseits
und die ersten Referenzwerte andererseits in voneinander getrennten Nachrichten an
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem.
[0070] Die Übersendung von ersten Referenzwerten einerseits und Trajektoriendateien andererseits
in voneinander getrennten Nachrichten ist zweckmäßig, weil die jeweiligen Dateitypen
unterschiedlich geartet sein können: Üblicherweise dient eine Trajektoriendatei für
die Erhebung einer Maut, wohingegen mittels des ersten Referenzwerts insbesondere
überprüft werden soll, ob bei der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ein Manipulationsversuch
vorgelegen hat bzw. vorliegt oder nicht. Darüber hinaus sieht eine Ausführungsform
vor, dass die Kommunikationseinrichtung ausgebildet ist, die Trajektoriennachricht
gemäß einem ersten Nachrichtenübertragungsstandard, beispielsweise GSM, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu übermitteln, und ein von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung umfasstes Kurzreichweiten-Kommunikationsmodul
die Referenzwertnachricht über einen zweiten Nachrichtenübertragungsstand, beispielsweise
einem DSRC-Standard, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu übermitteln.
[0071] Um eine eindeutige Zuordnung zwischen den ersten Referenzwerten einerseits und den
Trajektoriendateien andererseits zu gewährleisten, ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
bei einer Ausführungsform zweckmäßigerweise ausgebildet, eine jeweilige Trajektoriendatei
und den für diese bestimmten ersten Referenzwert mit einer Identifikation, beispielsweise
mit einem Zeitstempel, zu versehen. Eine Trajektoriendatei und der für diesen bestimmten
ersten Referenzwert erhalten dann denselben Zeitstempel. An Stelle eines Zeitstempels
kann auch eine andere Identifikationsmöglichkeit bzw. eine andere Kennung vorgesehen
werden, die die Zuordnungsbarkeit zwischen ersten Referenzwerten einerseits und Trajektoriendateien
andererseits gewährleistet.
[0072] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, beispielsweise die Aufzeichnungseinheit,
ausgebildet, eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtungskennung innerhalb der Betriebsmitteilung,
beispielsweise innerhalb der Trajektoriennachricht und/oder innerhalb der Referenzwertnachricht
zu integrieren. Dies erleichtert die zentralseitige Verwaltung einer Vielzahl von
Positionsdatenverarbeitungseinrichtungen durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem.
[0073] Vorzugsweise ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere ein von
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung umfasstes Sicherheitsmodul, ausgebildet,
für die wenigstens eine Trajektorie und/ oder für wenigstens einen nach gemäß wenigstens
eines Referenzwertbestimmungsverfahrens durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
aus Trajektoriedaten bestimmten ersten Referenzwert einen oder mehrere erste Prüfwerte
gemäß einem Prüfwertbestimmungsverfahren zu bestimmen, und dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist, die wenigstens eine Trajektorie
und/ oder den wenigstens einen ersten Referenzwert gemeinsam mit dem dazugehörigen
ersten Prüfwert im Rahmen der Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu übermitteln
[0074] Beispielsweise ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ist das Sicherheitsmodul ausgebildet, für die jeweilige Trajektoriendatei und/oder
den jeweiligen ersten Referenzwert einen oder mehrere erste Prüfwerte gemäß einem
Prüfwertbestimmungsverfahren zu bestimmen. Beispielsweise speichert das Sicherheitsmodul
die ersten Prüfwerte in einem Speicherbereich des Sicherheitsmoduls.
[0075] Bevorzugt ist das Sicherheitsmodul ausgebildet, für jeden ersten Referenzwert je
einen ersten Prüfwert gemäß dem Prüfwertbestimmungsverfahren zu ermitteln und gemeinsam
mit dem ersten Referenzwert in dem Speicherbereich des Sicherheitsmoduls zu speichern.
Auch diese Prüfwertbestimmung kann als erfindungsgemäße trajektoriespezifische Transaktion
gelten, weil der erste Prüfwert aus einem ersten Referenzwert bestimmt wird, der seinerseits
in Abhängigkeit von Daten der erzeugten Trajektorie bestimmt wurde.
[0076] Wenn die ersten Referenzwerte bevorzugt von der Aufzeichnungseinheit der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
bestimmt werden, übernimmt die Bestimmung der Prüfwerte gemäß dem Prüfwertbestimmungsverfahren
nicht die Aufzeichnungseinheit, sondern das Sicherheitsmodul selbst. Auch die Bestimmung
der ersten Prüfwerte erfolgt bevorzugt in deterministischer Weise in Abhängigkeit
von dem ersten Referenzwert. Dennoch kann eine Zufallszahl an der Bestimmung der Prüfwerte
beteiligt sein, wie weiter unten erläutert wird.
[0077] Bevorzugt ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, den wenigstens
einen ersten Referenzwert gemeinsam mit dem dazugehörigen wenigstens einen ersten
Prüfwert im Rahmen der Betriebsmitteilung, beispielsweise im Rahmen der Referenzwertnachricht,
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu übermitteln. Dazu stellt beispielsweise
das Sicherheitsmodul mittels der Aufzeichnungseinheit der Kommunikationseinrichtung
sowohl den wenigstens einen ersten Referenzwert und den wenigstens einen dazugehörigen
ersten Prüfwert bereit, sodass die Kommunikationseinrichtung diese im Rahmen der Betriebsmitteilung,
beispielsweise im Rahmen der Referenzwertnachricht, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
übermitteln kann.
[0078] Bevorzugt speichert das Sicherheitsmodul in einem jeweiligen Speicherplatz des Speicherbereichs
genau jeweils einen ersten Referenzwert und einen dazu bestimmten ersten Prüfwert.
Ein Paar eines ersten Referenzwerts und eines ersten Prüfwerts bildet beispielsweise
ein Prüfdatensatz aus, den die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung im Rahmen der
Betriebsmitteilung, beispielsweise im Rahmen der Referenzwertnachricht, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
übermittelt.
[0079] Es ist möglich, dass das Sicherheitsmodul für jeden ersten Referenzwert einen separaten
ersten Prüfwert bestimmt. Alternativ oder kumulativ bestimmt das Sicherheitsmodul
für eine Vielzahl von ersten Referenzwerten einen ersten Prüfwert.
[0080] Das Prüfwertbestimmungsverfahren umfasst beispielsweise einen Nachrichtenauthentifizierungsalgorithmus
und der erste Prüfwert demnach beispielsweise einen Nachrichtenauthentifizierungscode.
Konkret wendet das Sicherheitsmodul beispielsweise ein Message Authentication Code
(MAC) Verfahren an, um die ersten Prüfwerte für die ersten Referenzwerte zu bestimmen.
[0081] Dementsprechend ist es bevorzugt, dass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausgebildet
ist zum Berechnen eines zweiten Prüfwerts für jeden ersten empfangenen Referenzwert
gemäß demselben Prüfwertbestimmungsverfahren, das in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zur Anwendung kommt, und zum Durchführen eines zweiten Vergleichs zwischen dem zweiten
Prüfwert und dem zum jeweiligen ersten Referenzwert gehörigen ersten Prüfwert und
zum Erzeugen der Antwortnachricht in der Abhängigkeit von dem zweiten Vergleichsergebnis.
[0082] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem berechnet beispielsweise für jeden übermittelten
ersten Referenzwert den Prüfwert nach und vergleicht die ersten Prüfwerte, also die
durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung übermittelten Prüfwerte, mit den
zweiten Prüfwerten, also mit den selbst berechneten Prüfwerten. Beispielsweise sendet
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem - im Rahmen der Antwortnachricht - erst dann
eine Aufforderung an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen zu erhöhen, wenn sowohl die ersten Referenzwerte
mit den zweiten Referenzwerten und die ersten Prüfwerte mit den zweiten Prüfwerten
übereinstimmen. Das Bestimmen des ersten Prüfwerts durch das Sicherheitsmodul und
das Bestimmen des zweiten Prüfwerts durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
stellt folglich einen weiteren Sicherheitsschritt dar, mit dem auffällige Manipulationen
an den Trajektoriendateien und/oder an den ersten Referenzwerten detektierbar werden.
[0083] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ein Kurzreichweiten-Kommunikationsmodul umfasst, das für eine Ankopplung an die Aufzeichnungseinheit
ausgestaltet ist und ausgebildet ist zum Austauschen von Daten mit einer vom Fahrzeug
passierten Kontrolleinrichtung des Betriebsmitteilungsauswertungssystems, wobei das
Kurzreichweiten-Kommunikationsmodul bevorzugt ausgebildet ist zum Speichern einer
Kopie der ersten Prüfwerte und/oder der ersten Referenzwerte, sodass die ersten Prüfwerte
und/oder die ersten Referenzwerte von der Kontrolleinrichtung ausgelesen und an eine
Zentrale des Betriebsmitteilungsauswertungssystems übertragen werden können. Bei dem
Kurzreichweiten-Kommunikationsmodul handelt es sich beispielsweise um ein DSRC-Modul
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung. Diese Variante erleichtert ebenfalls das
Überprüfen der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung auf Manipulationsversuche hin,
da durch die vom Fahrzeug passierten Kontrolleinrichtungen festgestellt werden kann,
ob die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung beispielsweise die ersten Prüfwerte
und/oder die ersten Referenzwerte ordnungsgemäß berechnet. Ist dies nicht der Fall,
so kann dies von der Kontrolleinrichtung an die Zentrale des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
kommuniziert werden, sodass zentralseitig Sanktionsmaßnahmen eingeleitet werden können.
[0084] Bei einer weiteren Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung enthält
die Antwortnachricht eine Verwaltungsaufforderung an das Sicherheitsmodul. Die Verwaltungsaufforderung
wird durch das Sicherheitsmodul vor der Durchführung der Verwaltungsmaßnahme beispielsweise
folgendermaßen verifiziert: Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung empfängt im
Rahmen der Antwortnachricht eine positive Quittung über die erfolgreiche Auswertung
der Betriebsmitteilung von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem zusammen mit einem
zentralseitig mittels eines zentralseitig verfügbaren Schlüssels erstellten zentralen
MAC dieser Quittung. Sodann empfängt das Sicherheitsmodul den zentralen MAC und zumindest
Teile der Quittung und versucht, durch Anwendung eines ihm zur Verfügung stehenden
Schlüssels auf die Quittung oder die übermittelten Teilen der Quittung den MAC nachzubilden.
Im Erfolgsfall wird die angeforderte Verwaltungsmaßnahme, beispielsweise ein Modifizieren
eines Zählerstandes, ein Hinzufügen neuer TANs, eine Freigabe von Speicherplätzen,
durchgeführt; im Misserfolgsfall wird die angeforderte Verwaltungsmaßnahme ignoriert
oder unter Abgabe einer Fehlermeldung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
verweigert.
[0085] Beispielsweise wird der verwendete Schlüssel aus einem Master-Schlüssel und einer
von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem generierten Zufallszahl gebildet, wobei
der Master-Schlüssel dem Sicherheitsmodul bekannt ist und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
die Zufallszahl mit der Quittung erhält, so dass das Sicherheitsmodul den verwendeten
Schlüssel nachbilden kann.
[0086] Bei einer weiteren Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung verläuft
ein Verarbeiten des ersten Referenzwertes durch das Sicherheitsmodul wie folgt: Das
Sicherheitsmodul empfängt den ersten Referenzwert, und erstellt mittels eines öffentlichen
Schlüssels des Betriebsmitteilungsauswertungssystems einen MAC dieses Referenzwertes.
Anschließend gibt es den ersten Referenzwert, den MAC und eine laufende Nummer und/oder
eine TAN an die Aufzeichnungseinheit zurück und versieht die verwendete laufende Nummer
und/oder TAN mit einem Vermerk, der eine Wiederverwendung der laufenden Nummer und/oder
TAN unterbindet, oder löscht sie ganz. Wird ein einmaliger Schlüssel (Session Key)
mittels einer Zufallszahl und einem Basisschlüssel (Master Key) gebildet, so wird
auch die Zufallszahl mit diesem Datensatz an die Aufzeichnungseinheit zurück übertragen.
In diesem Fall ist zweckmäßigerweise vorgesehen, mit dem ersten Referenzwert und dem
MAC auch die Zufallszahl an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu übermitteln,
damit dieses den Session Key zur Verifizierung des MAC mittels des Master Keys nachbilden
kann.
[0087] Bei einer Ausführungsform der Positionsbestimmungseinrichtung weist eine zumindest
das Sicherheitsmodul aufweisende Komponente der Positionsbestimmungseinrichtung ein
geräteseitiges Verbindungselement auf, das zur Verbindung mit einer korrespondierenden
fahrzeugseitigen Aufnahmeeinrichtung für die Komponente ausgebildet ist. Das Sicherheitsmodul
ist beispielsweise innerhalb eines Gehäuses der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
angeordnet und steht zur Erfüllung seiner Funktion in Wirkverbindung mit weiteren
Komponenten der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere mit der Aufzeichnungseinheit.
[0088] Insbesondere ist eine Information über die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere in einem
Speicherbereich (141) eines Sicherheitsmoduls (14) der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
gespeichert, und ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, insbesondere das
Sicherheitsmodul (14), ausgebildet, mit jeder trajektoriespezifischen Transaktion
die Information in der Weise zu verändern, dass die veränderte Information die reduzierte
Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen angibt.
[0089] Beispielsweise ist eine Information über die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen im Sicherheitsmodul, beispielsweise im besagten Speicherbereich des
Sicherheitsmodul, gespeichert, wobei das Sicherheitsmodul beispielsweise besagtes
autonome Steuermodul aufweist, das ausgebildet ist, mit jeder trajektoriespezifischen
Transaktion die Information in der Weise zu verändern, dass die veränderte Information
die reduzierte Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen angibt.
[0090] Nachfolgend sollen mehrere Varianten vorgestellt werden, wie die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen, die von dem Sicherheitsmodul durchgeführt werden
dürfen, vorgegeben und modifiziert werden kann. Die Varianten können auch ganz oder
teilweise miteinander kombiniert werden:
a) Zählerstand
[0091] Beispielsweise ist die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen
durch einen Zählerstand eines Zählers der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
insbesondere eines Sicherheitsmoduls der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, vorgegeben.
[0092] Bei einer Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung umfasst das
Sicherheitsmodul einen Zähler, der einen Zählerstand angibt. Der durch den Zähler
angegebene Zählerstand ist identisch mit der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen.
[0093] Beispielsweise wird der Zählerstand mit erstmaliger Inbetriebnahme der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
auf einen Default-Wert gesetzt, wie beispielsweise 10, 20, 50, 100 oder 200. Mit jeder
vom Sicherheitsmodul auf eine oder mehrere Trajektoriendateien und/oder einen oder
mehrere erste Referenzwerte angewendeten trajektoriespezifischen Transaktionen, beispielsweise
mit jeder Speicherung eines ersten Referenzwerts oder mit jeder Bestimmung eines ersten
Prüfwerts, und/oder mit jeder Bereitstellung eines ersten Referenzwerts bzw. eines
ersten Prüfwerts mittels der Aufzeichnungseinheit für die Kommunikationseinrichtung,
wird der Zähler um 1 reduziert.
[0094] Bei dieser Ausführungsform zeigt die Antwortnachricht an, ob der Zählerstand zu erhöhen
ist und in welchem Maße. Wird keine Antwortnachricht empfangen und/oder zeigt die
Antwortnachricht an, dass der Zählerstand nicht zu erhöhen ist, so erfolgt auch keine
entsprechende Modifikation des Zählerstands.
[0095] Sinkt der Zählerstand auf Null, so geht die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
in den Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft über, weil keine weitere trajektoriespezifische
Transaktion von dem Sicherheitsmodul mehr durchgeführt wird.
b) Transaktionsnummern (TAN)
[0096] Bei einer weiteren Ausführungsform der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ist
das die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung oder ein von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
umfasstes Sicherheitsmodul ausgebildet, auf eine Liste mit Transaktionsnummern zuzugreifen,
wobei die Anzahl der in der Liste enthaltenen Transaktionsnummern indikativ für die
Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen ist. Mit jeder trajektoriespezifischen
Transaktion wird beispielsweise eine TAN durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
oder das Sicherheitsmodul entwertet, beispielsweise gelöscht. Vorzugsweise ist die
Liste mit Transaktionsnummern zeitweise in einem Speicherbereich des Sicherheitsmoduls
gespeichert.
[0097] Bei dieser Ausführungsform benötigt beispielsweise das Sicherheitsmodul für jede
trajektoriespezifische Transaktion, beispielsweise für jedes Bestimmen oder Speichern
eines ersten Referenzwerts und/oder für jedes Berechnen eines ersten Prüfwerts, je
eine TAN, wobei jede TAN der Liste jeweils nur einmal verwendet werden kann.
[0098] Bei dieser Ausführungsform enthält die Antwortnachricht im Falle eines positiven
ersten Vergleichsergebnisses (und ggf. im Falle eines positiven zweiten Vergleichsergebnisses)
eine oder mehrere neue TANs und das Sicherheitsmodul ist bevorzugt ausgebildet, die
neue TAN bzw. die neuen TANs der Liste hinzuzufügen, womit die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen erhöht wird. Wird indes keine Antwortnachricht
empfangen oder enthält die Antwortnachricht keine neue TAN, so erfolgt auch kein Erhöhen
der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen.
[0099] Bei einer jeweiligen TAN handelt es sich beispielsweise um einen mehrstelligen Zahlencode.
Die Zahlencodes können fortlaufend oder nicht fortlaufend sein. Jede TAN der Liste
kann mit einer Laufnummer versehen sein.
[0100] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ist bevorzugt ausgebildet, die für einen
bestimmten ersten Referenzwert verwendete TAN und/oder die zur verwendeten TAN gehörige
Laufnummer in die Betriebsmitteilung zu integrieren. Dies erlaubt eine noch sichere
zeniralseitige Verwaltung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung.
[0101] Die Reihenfolge der zu verwendenden TANs kann durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem,
beispielsweise durch die Antwortnachricht, vorgegeben sein. Beispielsweise identifiziert
die Antwortnachricht die nächste zu verwendende TAN oder die nächsten zu verwendenden
TANs mittels der entsprechenden Laufnummern.
[0102] Bei einer anderen Ausführungsform handelt es sich bei den TANs um nicht fortlaufend
nummerierte Zeichenkombinationen, die im bestimmungsgemäßen Betrieb stets in einer
begrenzten Anzahl an zur Verfügung stehen und jeweils durch die Verarbeitung der ersten
Referehzwerte verbraucht werden, indem sie entsprechend markiert oder zusammen mit
den Referenzwerten gespeichert werden. Im Falle des bestimmungsgemäßen Betriebs gehen
dem Sicherheitsmodul in dem Maße neue TANs seitens des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
zu, wie Referenzwerte verbrauchter TANs zentralseitig verifiziert wurden. Eine mangelnde
Betriebsbereitschaft ist erreicht, wenn dem Sicherheitsmodul keine TANs mehr zur Verfügung
stehen.
c) Begrenzte Anzahl von Speicherplätzen
[0103] Bei einer weiteren Ausführungsform weist das Sicherheitsmodul einen Speicherbereich
auf, wobei der Speicherbereich eine begrenzte Anzahl von Speicherplätzen umfasst und
das Sicherheitsmodul ausgebildet ist zum Speichern einer jeweiligen Trajektoriendatei
und/oder eines jeweiligen ersten Referenzwerts in einem der Speicherplätze, und wobei
die Anzahl freier Speicherplätzen indikativ für die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen ist. Beispielsweise liegt die begrenzte Anzahl der Speicherplätze bei
100 Speicherplätzen. Es können in diesem Fall maximal 100 Trajektoriendateien und/oder
100 erste Referenzwerte in dem Speicherbereich des Sicherheitsmoduls gespeichert werden.
[0104] Das Sicherheitsmodul ist bevorzugt ausgebildet zum Verwalten des Speicherbereichs
in Abhängigkeit von der Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems.
[0105] Um die Trajektoriendateien und/oder die ersten Referenzwerte von der Aufzeichnungseinheit
zu empfangen, ist das Sicherheitsmodul beispielsweise an die Aufzeichnungseinheit
drahtlos und/oder drahtgebunden gekoppelt.
[0106] Das Sicherheitsmodul ist ausgebildet zum Verwalten des Speicherbereichs in Abhängigkeit
von der Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems. Das Verwalten
des Speicherbereichs durch das Sicherheitsmodul beinhaltet beispielsweise ein Löschen
eines oder mehrerer der gespeicherten Trajektoriendateien und/oder ersten Referenzwerte;
ein Freigeben eines oder mehrerer der Speicherplätze, sodass die freigegebenen Speicherplätze
mit einer neuen Trajektoriendatei und/oder einem neuen ersten Referenzwert beschrieben
werden können; und/oder ein Beauflagen eines oder/mehrere der Speicherplätze mit einem
Schreibschutz, sodass die die mit einem Schreibschutz beaufschlagten Speicherplätze
nicht mit einer neuen Trajektoriendatei und/oder einem neuen ersten Referenzwert beschrieben
werden können. Beispielsweise beinhaltet der Schreibschutz auch einen Löschschutz.
[0107] Zum Betreiben des Speicherbereichs umfasst das Sicherheitsmodul beispielsweise ein
autonomes Steuermodul, das zum Verwalten der einzelnen Speicherplätze des Speicherbereichs
ausgestaltet ist, also beispielsweise zum Speichern der Trajektoriendateien und/oder
der ersten Referenzwerte, zum Löschen von bestimmten Trajektoriendateien und/oder
ersten Referenzwerten, zum Freigeben von bestimmten Speicherplätzen des Speicherbereichs
und/oder zum Beaufschlagen von bestimmten Speicherplätzen mit einem Schreibschutz.
Dabei meint der Begriff "autonom", dass das Steuermodul des Sicherheitsmoduls ausgebildet
ist, mittels einer eigenständigen Betriebssoftware betrieben zu werden.
[0108] Die Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems instruiert bei dieser
Ausführungsform demnach das Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
eine Anzahl bestimmter Trajektoriendateien und/oder erster Referenzwerte, die durch
die Antwortnachricht identifiziert werden, aus dem Speicherbereich zu löschen, sodass
die so freigegebenen Speicherplätze zum Speichern neuer Trajektoriendateien und/oder
neuer erster Referenzwerte zur Verfügung stehen. Die Antwortnachricht kann jedoch
auch anzeigen, dass kein Speicherplatz freizugeben ist, sodass die Situation auftreten
kann, dass das Sicherheitsmodul keine weiteren Trajektoriendateien und/oder ersten
Referenzwerte in seinem Speicherbereich ablegen kann; in diesem Fall beträgt die Anzahl
der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen Null.
[0109] Der Speicherbereich des Sicherheitsmoduls der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
wird folglich durch die Antwortnachricht und damit zentralseitig durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
verwaltet.
[0110] Ein Vorteil dieser Variante zum Vorgeben und Modifizieren der Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen liegt insbesondere darin, dass die Anzahl verfügbarer
Speicherplätze im Speicherbereich des Sicherheitsmoduls mit jeder neu erzeugten Trajektoriendatei,
sprich mit jedem neu bestimmten ersten Referenzwert, um einen Platz verringert wird,
da jeder Speicherplatz des Speicherbereichs ausgebildet ist, jeweils nur eine einzige
Trajektoriendatei und/oder einen einzigen ersten Referenzwert zu speichern. Zeigt
die Antwortnachricht also über einen längeren Zeitraum nicht an, dass gespeicherte
Trajektoriendateien und/oder erste Referenzwerte zu löschen sind und damit neue freie
Speicherplätze für neue Trajektoriendateien und/oder erste Referenzwerte ausgebildet
werden können, kommt es zu einem Überschreiten der Speicherkapazität des Speicherbereichs
und damit zu einer Fehlermeldung.
[0111] Beispielsweise nutzt die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung diese Fehlermeldung,
um in den Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft überzugehen, beispielsweise um den
Betrieb der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zu sperren und/oder dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
einen Manipulationsversuch mitzuteilen. Diese Maßnahmen können auch dann ergriffen
werden, wenn beispielsweise ein Benutzer der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
das Empfangen und/oder das Erzeugen der Positionsdaten durch den Empfänger verhindert
oder das Aussenden der Betriebsmitteilung, beispielsweise der Trajektoriennachricht
und/oder der Referenzwertnachricht, verhindert, beispielsweise durch Überdecken einer
an die Kommunikationseinrichtung gekoppelten Sendeantenne, da dann von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
keine Antwortnachricht empfangen wird und nur die Antwortnachricht dazu führt, dass
das Sicherheitsmodul Speicherplätze in dem Speicherbereich freigibt. Unterbleibt der
Empfang der Antwortnachricht und/oder zeigt die Antwortnachricht an, dass kein neuer
Speichplatz freizugeben ist bzw. das keine Trajektoriendatei und/oder kein erster
Referenzwert zu löschen ist, so führt dies zu einem Überschreiten der durch die begrenzte
Anzahl von Speicherplätzen vorgegebenen Speicherkapazität des Speicherbereichs und
damit zur Produktion der Fehlermeldung, sodass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
und/oder das Betriebsmitteilungsauswertungssystem auf das Vorliegen eines Manipulationsversuchs
schließen können.
[0112] Die Speicherplätze des Speicherbereichs des Sicherheitsmoduls und/oder die gespeicherten
Trajektoriendateien und/oder die gespeicherten ersten Referenzwerte sind beispielsweise
jeweils mit einer fortlaufenden Seriennummer versehen, die im Sicherheitsmodul zusammen
mit dem ersten Referenzwert abgespeichert ist und welche im Rahmen der Betriebsmitteilung,
beispielsweise im Rahmen der Trajektoriennachricht und/oder im Rahmen der Referenzwertnachricht,
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem übermittelt wird. Damit kann das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
feststellen, ob es die erforderlichen Trajektoriendateien und/oder Referenzwerte lückenlos
empfangen hat. Detektiert das Betriebsmitteilungsauswertungssystem eine Lücke aufgrund
einer fehlenden Seriennummer, so wird die Übermittlung einer Antwortnachricht, gemäß
der einer oder mehrere der Speicherplätze freigegebenen werden, an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
unterlassen.
[0113] Beispielsweise ist das Sicherheitsmodul ferner ausgebildet, an die einzelnen Speicherplätze
des Speicherbereichs einmalig zu verwendende Transaktionsnummern zu vergeben, die
beispielsweise mit der Antwortnachricht, die zum Löschen von einzelnen Einträgen auffordert,
von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
übertragen und die beispielsweise in der Reihe ihres Eingangs mit den zur Versendung
anstehenden ersten Referenzwerten und optional ersten Prüfwerten verknüpft werden.
Beispielsweise bilden diese Transaktionsnummern eine unabhängige Identifikation für
die von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem durchgeführten Vergleiche zwischen
den ersten Referenzwerten und den zweiten Referenzwerten, wobei das Betriebsmitteilungsauswertungssystem,
das die vergebenen Transaktionsnummern kennt, jeden zweiten Referenzwert mit einer
solchen Transaktionsnummer verknüpft, in der Erwartung, dass die Transaktionsnummern,
die mit Übersendung der ersten Referenzwerte übermittelt worden sind, ein vergleichbares
Datenpaar liefert.
[0114] Einen zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet ein Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zum Verwalten wenigstens einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei dem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist, die wenigstens eine erzeugte Trajektorie im Rahmen einer Betriebsmitteilung
an das außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliche Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden und das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausgebildet ist, die von
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung versendete Betriebsmitteilung zu empfangen,
die empfangene Betriebsmitteilung auszuwerten und in Abhängigkeit von der Auswertung
der Betriebsmitteilung eine Antwortnachricht zu erzeugen.
[0115] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ist beispielsweise gekennzeichnet durch
einen Nachrichtenempfänger, der zum Empfangen der Betriebsmitteilung und zum Bereitstellen
der Betriebsmitteilung für eine Auswerteeinheit (22) des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
ausgebildet ist; wobei die Auswerteeinheit ausgebildet ist zum Auswerten der Betriebsmitteilung,
zum Erzeugen einer Antwortnachricht in Abhängigkeit von der Auswertung der Betriebsmitteilung
sowie zum Bereitstellen der Antwortnachricht für einen Nachrichtensender des Betriebsmitteilungsauswertungssystems.
[0116] Ist die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet, eine Antwortnachricht
von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem zu empfangen, so ist das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
vorzugsweise ausgebildet, die Antwortnachricht mittels des Nachrichtensenders vorzugsweise
an die wenigstens eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zu versenden. Dazu ist
die Auswerteeinheit vorzugsweise ausgebildet, den Nachrichtensender zur Versendung
der Antwortnachricht anzuweisen.
[0117] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem umfasst beispielsweise eine Zentrale in
Gestalt eines Servers, der in einem Netzwerk integriert ist oder an ein Netzwerk angeschlossen
ist, um mit der wenigstens einen Positionsdatenverarbeitungseinrichtung kommunizieren
zu können, beispielsweise über ein Drahtloskommunikationsnetzwerk. Auf die genaue
räumlich-körperliche Ausgestaltung des Betriebsmitteilungsauswertungssystems kommt
es indes weniger an.
[0118] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem empfängt wenigstens eine Trajektoriendatei
und optional auch wenigstens einen ersten Referenzwert, der der wenigstens einen Trajektoriendatei
zugeordnet ist, den beispielsweise die Aufzeichnungseinheit für die wenigstens eine
Trajektoriendatei gemäß dem Referenzwertbestimmungsverfahren bestimmt hat. Für diese
Zwecke umfasst das Betriebsmitteilungsauswertungssystem einen Nachrichtenempfänger,
der zum Empfangen der Betriebsmitteilung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist. Der Nachrichtenempfänger umfasst beispielsweise eine Anzahl von ersten
Empfangsmodulen zum Empfangen der Trajektoriennachricht und eine Anzahl von zweiten
Empfangsmodulen zum Empfangen der Referenzwertnachricht. Beispielsweise ist wenigstens
eines der zweiten Empfangsmodule an einer straßenseitigen Kontrolleinrichtung des
Betriebsmitteilungsauswertungssystems angeordnet.
[0119] Beispielsweise sortiert das Betriebsmitteilungsauswertungssystem die Trajektoriennachrichten
und Referenzwertnachrichten in Abhängigkeit einer darin jeweils enthaltenen Positionsdatenverarbeitungseinrichtungskennung.
Auf die genaue Ausgestaltung des Nachrichtenempfängers des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
kommt es weniger an, solange sichergestellt ist, dass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
die Trajektoriennachricht und die Referenzwertnachricht, die von der zu verwaltenden
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgesendet worden sind, empfangen kann.
[0120] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem umfasst außerdem eine Auswerteeinheit, die
die empfangene Betriebsmitteilung auswertet und in Abhängigkeit von der Auswertung
der Betriebsmitteilung die Antwortnachricht erzeugt. Beispielsweise ist die Auswerteeinheit
ausgebildet, für jede empfangene Trajektoriendatei einen zweiten Referenzwert zu bestimmen,
und zwar gemäß demselben Referenzwertbestimmungsverfahren, welches optional bei der
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung zum Einsatz kommt, die die Trajektoriendatei
im Rahmen der Betriebsmitteilung, beispielsweise im Rahmen der Trajektoriennachricht,
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem gesendet hat. Zu der übermittelten Trajektoriendatei
liegen bei diesem Beispiel also zwei Referenzwerte vor: ein (dezentralseitig gebildeter)
erster Referenzwert und ein (zentralseitig gebildeter) zweiter Referenzwert. Die Auswerteeinheit
ist beispielsweise ausgebildet zum Durchführen eines ersten Vergleichs zwischen dem
zweiten Referenzwert und dem zur jeweiligen Trajektoriendatei gehörigen ersten Referenzwert
und zum Erzeugen der Antwortnachricht in Abhängigkeit von dem ersten Vergleichsergebnis.
Erfolgt indes kein Bilden und Übersenden eines ersten Referenzwerts, sondern lediglich'
das Übersenden der jeweiligen Trajektoriendatei, so ist die Auswerteeinheit bevorzugt
ausgebildet, die empfangene Trajektoriendatei auszuwerten und in Abhängigkeit von
der Auswertung, insbesondere in Abhängigkeit von einem Auswerteergebnis, die Antwortnachricht
bereitzustellen.
[0121] Bevorzugt ist die Auswerteeinheit des Betriebsmitteilungsauswertungssystems ferner
ausgebildet, für jeden empfangenen ersten Referenzwert einen zweiten Prüfwert zu bestimmen
und zwar gemäß demselben Prüfwertbestimmungsverfahren, welches die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
angewendet hat, die die Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
geschickt hat. Bei dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem liegen dann für jeden
ersten Referenzwert sowohl ein (dezentralseitig gebildeter) erster Prüfwert vor als
auch ein (zentralseitig gebildeter) zweiter Prüfwert. Bevorzugt ist die Auswerteeinheit
ausgebildet, einen zweiten Vergleich zwischen dem zweiten Prüfwert und dem zum jeweiligen
ersten Referenzwert gehörigen ersten Prüfwert durchzuführen und zum Erzeugen der Antwortnachricht
auch in Abhängigkeit von dem zweiten Vergleichsergebnis.
[0122] Bevorzugt ist die Auswerteeinheit des Betriebsmitteilungsauswertungssystems ausgebildet,
die Antwortnachricht in Abhängigkeit des ersten Vergleichsergebnisses und/oder in
Abhängigkeit des zweiten Vergleichsergebnis derart zu erzeugen, dass die Antwortnachricht
der wenigstens einen Positionsdatenverarbeitungseinrichtung anzeigt, dass die Anzahl
der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen zu erhöhen ist, beispielsweise,
dass der dem ersten Vergleich zugrundeliegenden erste Referenzwert zu löschen ist
und der entsprechende Speicherplatz des Speicherbereichs freizugeben ist, oder, dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft
zu versetzen ist.
[0123] Das Sicherheitsmodul der verwalteten Positionsdatenverarbeitungseinrichtung modifiziert
die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen in Abhängigkeit von
der Antwortnachricht, beispielsweise durch Setzen eines Zählerstandes, durch Hinzufügen
neuer TANs auf eine Liste, und/oder durch entsprechendes Verwalten des Speicherbereichs,
wie es weiter oben ausführlich beschrieben worden ist: Zeigt die Antwortnachricht
beispielsweise an, dass bestimmte erste Referenzwerte aus dem Speicherbereich zu löschen
sind (und ggf. dazugehörige erste Prüfwerte), so löscht das Sicherheitsmodul die entsprechenden
Einträge aus den Speicherplätzen, wodurch die Speicherplätze für neue erste Referenzwerte
(und ggf. erste Prüfwerte) freigegeben werden.
[0124] Enthält die Antwortnachricht des Betriebsmitteilungsauswertungssystems keine solche
Aufforderung, nimmt das Sicherheitsmodul keine Modifikation der Anzahl vor, beispielweise
also keine Löschung der Einträge in den Speicherplätzen, und somit erfolgt auch keine
Schaffung von neu zu vergebenden Speicherplätzen für etwaige weitere erste Referenzwerte
und/oder Trajektoriendateien. Dies führt dazu, dass die Speicherkapazität Speicherbereich
des Sicherheitsmoduls irgendwann, nämlich nach Ausnutzung des letzten zur Verfügung
stehenden Speicherplatzes erschöpft ist, womit die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen Null beträgt und wodurch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft versetzt wird. Gleiches gilt sinngemäß
für die Varianten, bei der die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen
durch einen Zählerstand vorgegeben ist und/oder durch eine Anzahl verfügbarer TANs.
So kann in sicherer und zuverlässiger Weise zentralseitig überprüft werden, ob bei
den von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem verwalteten Positionsdatenverarbeitungseinrichtungen
ein Manipulationsversuch vorliegt oder nicht.
[0125] Erfindungsgemäß vorgeschlagen wird auch ein Mautsystem, das wenigstens eine als Mautgerät
ausgebildete Positionsdatenverarbeitungseinrichtung und ein erfindungsgemäßes Betriebsmitteilungsauswertungssystem
umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass das die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
und/ oder das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausgebildet sind/ ist, anhand der
wenigstens einen von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung erzeugten Trajektorie
wenigstens einen der Nutzerkennung zugeordneten durch das Fahrzeug befahrenen mautpflichtigen
Streckenabschnitt und/ oder eine der Nutzerkennung zugeordnete Mautgebühr zu bestimmen.
[0126] Insbesondere ist in einem solchen Mautsystem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet, gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren einen ersten Referenzwert
aus der erzeugten Trajektorie zu bestimmen und den ersten Referenzwert und die erzeugte
Trajektorie im Rahmen wenigstens einer Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
zu versenden und das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausgebildet, aus der von
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung empfangenen Trajektorie gemäß des Referenzwertbestimmungsverfahrens
einen zweiten Referenzwert aus der empfangenen Trajektorie zu bestimmen, den empfangenen
ersten Referenzwert mit dem erzeugten zweiten Referenzwert zu vergleichen, bei gegebener
Übereinstimmung des ersten Referenzwertes mit dem zweiten Referenzwert eine eine Anweisung
zur Erhöhung der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen umfassende
positive Antwortnachricht an die Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung zu versenden
und bei mangelnder Übereinstimmung des ersten Referenzwertes mit dem zweiten Referenzwert
eine keine Anweisung zur Erhöhung der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen umfassende neutrale Antwortnachricht an die Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung
oder eine eine Anweisung zum Setzen der Anzahl der trajektoriespezifischen Transaktionen
gleich Null umfassende negative Antwortnachricht zu versenden, wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist, die Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in Abhängigkeit von der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung versendet hat,
zu empfangen und bei Empfang der positiven Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen zu erhöhen, bei Empfang der neutralen Antwortnachricht
die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen unverändert zu lassen
und bei Empfang der negativen Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen gleich Null zu setzen.
[0127] Alternativ oder optional ist in einem solchen Mautsystem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet, gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren einen ersten Referenzwert
aus der erzeugten Trajektorie zu bestimmen und aus dem ersten Referenzwert gemäß einem
Prüfwertbestimmungsverfahren einen ersten Prüfwert zu bestimmen und den ersten Referenzwert
und den ersten Prüfwert im Rahmen wenigstens einer Betriebsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswetungssystem
zu versenden und das Betriebsmitteilungsauswertungssystem ausgebildet, aus der von
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung empfangenen Referenzwert gemäß des Prüfwertbestimmungsverfahrens
einen zweiten Prüfwert aus dem empfangenen ersten Referenzwert zu bestimmen, den empfangenen
ersten Prüfwert mit dem erzeugten zweiten Prüfwert zu vergleichen, bei gegebener Übereinstimmung
des ersten Prüfwertes mit dem zweiten Prüfwert eine eine Anweisung zur Erhöhung der
Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen umfassende positive Antwortnachricht
an die Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung zu versenden und bei mangelnder
Übereinstimmung des ersten Prüfwertes mit dem zweiten Prüfwert eine keine Anweisung
zur Erhöhung der Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen umfassende
neutrale Antwortnachricht an die Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung oder
eine eine Anweisung zum Setzen der Anzahl der trajektoriespezifischen Transaktionen
gleich Null umfassende negative Antwortnachricht zu versenden, wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
ausgebildet ist, die Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in.Abhängigkeit von der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung versendet hat,
zu empfangen und bei Empfang der positiven Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen zu erhöhen, bei Empfang der neutralen Antwortnachricht
die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen unverändert zu lassen
und bei Empfang der negativen Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen gleich Null zu setzen.
[0128] Einen dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Betreiben
einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung gemäß dem Patentanspruch 14. Einen vierten
Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Betreiben eines Mautsystems
gemäß dem Patentanspruch 15. Diese weiteren Aspekte der vorliegenden Erfindung teilen
die Vorteile des oben beschriebenen ersten Aspektes und des oben beschriebenen zweiten
Aspektes der vorliegenden Erfindung und weisen entsprechende bevorzugte Ausführungsformen
auf, insbesondere, wie sie in den abhängigen Ansprüchen definiert sind. Insoweit wird
auf das Vorstehende verwiesen.
[0129] Nachfolgend wird ein beispielhaftes Verfahren zum Übertragen von positionsrelevanten
Daten innerhalb eines derartigen Systems erläutert:
[0130] Ein von dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem verwaltetes Mautgerät sendet in
einer ersten Kommunikationsphase eine (oder mehrere) der erzeugten Trajektoriendateien
im Rahmen der Trajektoriennachricht an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem. Dieses
Versenden der Trajektoriennachricht durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
kann mit oder ohne vorherige Aufforderung durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
erfolgen. Die Übersendung der Trajektoriennachricht erfolgt beispielsweise auch zu
dem Zweck, eine Auswertung und Prüfung auf die Befahrung mautpflichtiger Streckenabschnitte
zentralseitig durch die Mautzentrale des Betriebsmitteilungsauswertungssystems erfolgen
zu lassen.
[0131] Die Aufzeichnungseinheit der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung bildet aus der
Trajektoriendatei den ersten Referenzwert gemäß dem Referenzwertbestimmungsverfahren,
beispielsweise einen Hash-Wert oder einen CRC-Wert. Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
bildet aus der empfangenen Trajektoriendatei einen zweiten Referenzwert gemäß demselben
Referenzwertbestimmungsverfahren.
[0132] Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zum bestimmten ersten Referenzwert den ersten Prüfwert bestimmt, und zwar gemäß dem
Prüfwertbestimmungsverfahren. Das Sicherheitsmodul speichert den ersten Referenzwert
und den ersten Prüfwert gemeinsam als Prüfdatensatz in einem der Speicherplätze des
Speicherbereichs des Sicherheitsmoduls.
[0133] In einer zweiten Kommunikationsphase sendet die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
einen oder mehrere dieser Prüfdatensätze an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem,
und zwar im Rahmen der Referen-zwertnachricht. Die Referenzwertnachricht enthält also
den bzw. die Prüfdatensätze. Auch dieses Versenden der Referenzwertnachricht kann
nach oder ohne vorherige Aufforderung durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
erfolgen.
[0134] Hat das Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung für die ersten
Referenzwerte auch erste Prüfwerte bestimmt, so bestimmt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
für die empfangenen ersten Referenzwerte gemäß demselben Prüfwertbestimmungsverfahren
zweite Prüfwerte. Bei den Prüfwerten handelt es sich beispielsweise um MAC-Werte.
[0135] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem vergleicht die übermittelten ersten Referenzwerte
mit den selbstbestimmten zweiten Referenzwerten und ggf. für jeden übermittelten ersten
Referenzwert den übermittelten ersten Prüfwert mit dem selbstbestimmten zweiten Prüfwert.
[0136] Im Falle einer festgestellten Übereinstimmung sendet das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
eine Aufforderung an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, und zwar im Rahmen
der Antwortnachricht, die übermittelten Prüfdatensätze aus dem Speicherbereich zu
löschen und damit die entsprechenden Speicherplätze für neue Prüfdatensätze freizugeben.
[0137] Im Falle mangelnder Übereinstimmung sendet das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
keine solche Aufforderung an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung oder es sendet
ein Signal an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung, im Rahmen der Antwortnachricht,
dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft
versetzt. Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung kann einen derartigen Zustand
optisch anzeigen, beispielsweise durch das Aufblinken oder Aufleuchten einer roten
LED.
[0138] Wenn die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung das Erreichen der Maximalanzahl von
in dem Speicherbereich speicherbaren Prüfdatensätzen detektiert, also das Erschöpfen
der Speicherkapazität des Speicherbereichs (in diesem Fall ist die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen gleich Null), versetzt die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
sich in den Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft, in dem sie die Durchführung weiterer
trajektoriespezifischer Transaktionen verweigert, und zeigt beispielsweise diesen
Zustand durch das Aufleuchten einer roten LED an.
[0139] Bevorzugt werden die ersten Referenzwerte durch die Aufzeichnungseinheit der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
gebildet und an das Sicherheitsmodul weitergeleitet, welches mittels des dort optional
vorgesehenen autonomen Steuermoduls, das durch eine eigenständige Betriebssoftware
betrieben wird, zu jedem ersten Referenzwert den ersten Prüfwert berechnet und in
die Prüfdatensätze aufnimmt.
[0140] Beispielsweise werden die ersten Prüfwerte jeweils mit Hilfe einer von dem Sicherheitsmodul
für jeden ersten Prüfwert neu ermittelten Zufallszahl gebildet, die beispielsweise
ebenfalls mit in den Prüfdatensatz aufgenommen wird und optional an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
übermittelt wird. Aus der Zufallszahl kann unter Verwendung eines Masterkeys, der
sowohl der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung als auch dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
bekannt ist, ein Sessionkey generiert werden, mit dem der erste Prüfwert aus dem ersten
Referenzwert kryptografisch erzeugt wird. Der erste Prüfwert wird zusammen mit der
Zufallszahl an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem übermittelt, damit das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
in der Lage ist, mit dem ihm ebenfalls vorliegenden Masterkey und der Zufallszahl
den Sessionkey nachzubilden.
[0141] Vorzugsweise löscht das Betriebsmitteilungsauswertungssystem die Trajektoriendateien
nach der Prüfung auf Mautrelevanz und Bestimmung der zweiten Referenzwerte, um Datenschutzvorschriften
zu berücksichtigen.
[0142] Die Kommunikation zwischen der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung und dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem
erfolgt bevorzugt verschlüsselt. Beispielsweise erfolgt die Verschlüsselung der Nachrichten,
die die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
sendet (Betriebsmitteilung; Trajektoriennachrichten und Referenzwertnachrichten),
gemäß einer asymmetrischen Verschlüsselung, und einer Verschlüsselung von Nachrichten,
die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
sendet (Antwortnachrichten), gemäß symmetrischer Verschlüsselung.
[0143] Die einzelnen Komponenten, insbesondere der Empfänger, die Aufzeichnungseinheit,
die Kommunikationseinrichtung und das Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
müssen nicht notwendigerweise in einem Gehäuse integriert sein, sondern können auch
verteilt voneinander angeordnet sein und beispielsweise drahtlos gemäß einem Kommunikationsstandard
der Kurzreichweitenkommunikation, beispielweise Bluetooth, miteinander kommunizieren.
Auf die genaue Anordnung der Komponenten und Ausgestaltung der Kopplung zwischen den
Komponenten der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung kommt es weniger an, sofern
sichergestellt ist, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ihre bestimmungsgemäße
Funktion ausführen kann und die dafür erforderlichen operativen Wirkverbindungen zwischen
den Komponenten der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung implementiert sind.
[0144] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand des in der Fig.
1 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
[0145] Fig. 1 zeigt eine schematische und exemplarische Darstellung einer bezüglich der
unabhängig beanspruchten Erfindung nicht als einschränkend auszulegenden Ausführungsform
einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 und einer bezüglich der unabhängig
beanspruchten Erfindung nicht als einschränkend auszulegenden Ausführungsform eines
Betriebsmitteilungsauswertungssystems 2 eines Mautsystems 3.
[0146] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 ist zum Mitführen in einem in der Fig.1
nicht dargestellten Fahrzeug ausgestaltet, welches mautpflichtige Streckenabschnitte
befährt, für dessen Nutzung ein Mautsystem 3 Mautgebühren mittels der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 und eines abseits und außerhalb des Fahrzeugs angeordneten Betriebsmitteilungsauswertungssystems
2 erhebt. Zu der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 gehört ein in der Fig.1
schematisch dargestelltes DSRC-Kommunikationsmodul 15, das beispielsweise an einer
Windschutzscheibe des Fahrzeugs befestigt ist und zum Austauschen von Daten mit einer
vom Fahrzeug passierten Kontrolleinrichtung 25 des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
2 ausgebildet ist. Bei der Kontrolleinrichtung 25 handelt es sich beispielsweise um
eine Kontrollbrücke, unter der das Fahrzeug hindurchfährt.
[0147] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 steht in Wirkverbindung mit dem im Wesentlichen
stationär angeordneten Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, das sich außerhalb
des Fahrzeugs befindet. Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 ist zum Verwalten
einer Vielzahl von Positionsdatenverarbeitungseinrichtungen 1 ausgestaltet.
[0148] Beispielsweise kommunizieren die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 einerseits
und das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 andererseits über ein Drahtloskommunikationsnetzwerk
miteinander, beispielsweise über ein GSM- und/oder UMTS-Netzwerk.
[0149] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 weist einen Empfänger 11 auf, der Satellitendaten
111 empfängt und daraus Positionsdaten 111-1 erzeugt, die indikativ für die Position
des Fahrzeugs sind, in welchem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 mitgeführt
wird. Der Empfänger 11 ist beispielsweise als GNSS-Empfänger ausgestaltet und empfängt
beispielsweise Satellitendaten 111 gemäß dem GPS-System oder einem anderen globalen
Satellitennavigationssystem.
[0150] Die Positionsdaten 111-1 können aber auch in besagten Daten 151 enthalten sein, falls
der Empfang von Satellitendaten 111 nicht möglich ist, beispielsweise in Tunneln oder
anderen abgeschirmten Gegenden. Jedenfalls sind die Positionsdaten 111-1 indikativ
für die Position des Fahrzeugs.
[0151] An den Empfänger 11 ist eine Aufzeichnungseinheit 12 gekoppelt, die die empfangene
oder erzeugten Positionsdaten 111-1 erhält und in Abhängigkeit davon Trajektoriendateien
TJ-1, ..., TJ-n erzeugt und in einer Speichereinheit 122 ablegt. Das Erzeugen der
Trajektoriendateien TJ-1 bis TJ-n erfolgt durch einen Prozessor 121 der Aufzeichnungseinheit
12 beispielsweise intervallmäßig, beispielsweise etwa alle 100 km oder zeitintervallmäßig.
Jede Trajektoriendatei TJ-1 bis TJn ist somit indikativ für eine vom Fahrzeug zurückgelegte
Strecke.
[0152] Die Aufzeichnungseinheit ist außerdem ausgebildet zum Bestimmen eines ersten Referenzwerts
RWA-1, ..., RWA-n für jede Trajektoriendatei TJ-1 bis TJ-n gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren
und zum Bereitstellen wenigstens einer der Trajektoriendateien TJ-1,...,TJ-n und wenigstens
eines der ersten Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n für eine Kommunikationseinrichtung
13 zur Übermittlung im Rahmen wenigstens einer Betriebsmitteilung 131, 132 an das
Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, wobei die Kommunikationseinrichtung 13 ferner
ausgebildet ist zum Empfangen einer Antwortnachricht 231 des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
2, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 in Abhängigkeit von einer Auswertung
der wenigstens einen Betriebsmitteilung 131, 132 erstellt hat.
[0153] Die Kommunikationseinrichtung 13 ist ausgebildet zum Kommunizieren mit dem außerhalb
des Fahrzeugs befindlichen Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, insbesondere zum
Übermitteln der Betriebsmitteilung 131, 132, die eine Trajektoriennachricht 131 und
eine davon gesonderte Referenzwertnachricht 132 umfassen kann. Die Kommunikationseinrichtung
13 übermittelt beispielsweise während einer ersten Kommunikationsphase wenigstens
eine der gespeicherten Trajektoriendateien TJ-1 bis TJ-n im Rahmen einer Trajektoriennachricht
131 an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2. In der Trajektoriennachricht 131
kann darüber hinaus eine Kennung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 enthalten
sein, sodass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 die empfangene Trajektoriendatei
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 zuordnen kann.
[0154] Zum Empfangen der Trajektoriennachricht 131 weist das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 einen Nachrichtenempfänger 21 auf. Anhand der in der Trajektoriennachricht 131 enthaltene
Trajektoriendatei kann das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 eine Mauterkennung
durchführen und für den Nutzer des Fahrzeugs, in welchem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 mitgeführt wird, eine Mautgebühr berechnen.
[0155] An die Aufzeichnungseinheit 12 der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 ist ferner
ein Sicherheitsmodul 14 gekoppelt. Das Sicherheitsmodul 14 ist beispielsweise als
Chipkarte ausgestaltet und verfügt insbesondere über einen Speicherbereich 141 und
ein Steuermodul 142 zum Betreiben dieses Speicherbereichs 141. Beim Steuermodul 142
handelt es sich um ein autonomes Steuermodul, das insbesondere über eine eigenständige
Betriebssoftware verfügt und jedenfalls nicht ausschließlich von einer (in der Fig.1
nicht dargestellten) Steuereinheit, insbesondere der Aufzeichnungseinheit 11, der
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 kontrolliert wird.
[0156] Das Sicherheitsmodul 14 ist ausgebildet zum Durchführen einer trajektoriespezifischen
Transaktion unter Verarbeiten eines jeweiligen der ersten Referenzwerte RWA-1, ...,
RWA-n im Rahmen eines Verarbeitungsvorgangs oder mehrerer Verarbeitungsvorgänge, wobei
die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen variabel und vorgegebenen
ist und mit jeder trajektoriespezifischen Transaktion bezüglich eines ersten Referenzwertes
RWA-1, ..., RWA-n reduziert wird. Eine jeweilige trajektoriespezifische Transaktion
beinhaltet beispielsweise:
- Entgegennehmen wenigstens eines der ersten Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n und/oder
einer der Trajektoriendateien TJ-1, ..., TJ-n von der Aufzeichnungseinheit (12);
- Speichern wenigstens eines der ersten Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n und/oder wenigstens
einer der Trajektoriendateien TJ-1, ..., TJ-n in dem Speicherbereich 141 des Sicherheitsmoduls
14;
- Berechnen eines ersten Prüfwerts PWA-1, ..., PWA-n für wenigstens einen der ersten
Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n und/oder für wenigstens eine der Trajektoriendateien
TJ-1, ...,TJ-n;
- Speichern wenigstens eines der ersten Prüfwerte PWA-1, ..., PWA-n in dem Speicherbereich
141 des Sicherheitsmoduls 14; und/ oder
- Bereitstellen wenigstens eines der ersten Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n und/oder
eines der ersten Prüfwerte PWA-1, ..., PWA-n für die Aufzeichnungseinheit (12), sodass
der bereitgestellte wenigstens eine erste Referenzwerte RWA-1, ..., RWA-n und/oder
der wenigstens eine erste Prüfwert PWA-1, ..., PWA-n im Rahmen der Betriebsmitteilung
131, 132 von der Kommunikationseinrichtung 13 an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 übermittelt werden können.
[0157] Wie im allgemeinen Teil der Beschreibung ausführlich ausgeführt worden ist, kann
die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen in verschiedenen Weisen
vorgegeben werden, nämlich insbesondere durch einen Zählerstand eines (in der Fig.
1 nicht dargestellten) Zählers des Sicherheitsmoduls 14, eine Anzahl von verfügbaren
TANs und/oder eine Anzahl von verfügbaren Speicherplätzen des Speicherbereichs 141
des Sicherheitsmoduls 14. Mit Bezug auf die Fig. 1 soll nun die letztere Variante
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
[0158] Der Speicherbereich 141 weist eine begrenzte Anzahl von Speicherplätzen 141-1 bis
141-n auf. Beispielsweise sind etwa 100 Speicherplätze (n = 100) dieser Art vorgesehen.
In jedem Speicherplatz 141-1 bis 141-n kann genau ein erster Referenzwert RWA-1; ...;
RWA-n und genau ein erster Prüfwert PWA-1; ...; PWA-n gespeichert werden. Im Folgenden
wird ein Paar aus einem ersten Referenzwert und einem ersten Prüfwert auch als Prüfdatensatz
bezeichnet. Damit ein neuer Prüfdatensatz in einem der Speicherplätze 141-1 bis 141-n
gespeichert werden kann, muss dieser für einen entsprechenden Schreibvorgang zur Verfügung
stehen. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Speicherplätze 141-1 bis 141-n ist
also indikativ für eine zulässige Anzahl von trajektoriespezifischen Transaktionen.
Dies soll nachstehend näher erläutert werden.
[0159] Zunächst bestimmt die Aufzeichnungseinheit 12 für jede erzeugte Trajektoriendatei
TJ-1 bis TJ-n einen ersten Referenzwert RWA-1, ..., RWA-n. Das Bestimmen eines derartigen
Referenzwerts erfolgt gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren. Beispielsweise
handelt es sich bei den ersten Referenzwerten RWA-1 bis RWA-n um Hash-Werte, beispielsweise
CRC-Werte. Die Aufzeichnungseinheit 12 legt die bestimmten ersten Referenzwerte RWA-1
bis RWA-n in den Speicherplätzen 141-1 bis 141-n ab, sofern diese für einen entsprechenden
Schreibvorgang zur Verfügung stehen.
[0160] Für jeden im Speicherbereich 141 abgelegten ersten Referenzwert RWA-1 bis RWA-n bestimmt
das Steuermodul 142 einen ersten Prüfwert PWA-1 bis PWA-n. Das Bestimmen dieser ersten
Prüfwerte PWA-1 bis PWA-n erfolgt gemäß einem Prüfwertbestimmungsverfahren, beispielsweise
gemäß einem MAC-Verfahren: Bei den ersten Prüfwerten PWA-1 bis PWA-n handelt es sich
also beispielsweise um MAC-Werte.
[0161] In einer zweiten Kommunikationsphase sendet die Kommunikationseinrichtung 13 der
Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 im Rahmen einer Referenzwertnachricht 132
eine oder mehrere der im Speicherbereich 141 abgelegten Prüfdatensätze, die jeweils
einen ersten Referenzwert RWA-1; ...; RWA-n und einen ersten Prüfwert PWA-1; ...;
PWA-n umfassen, an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2. Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 empfängt die Referenzwertnachricht 132 mittels des Nachrichtenempfängers 21. Eine
Zuordnung zwischen dem Prüfdatensatz einerseits und der Trajektoriendatei andererseits
erfolgt beispielsweise durch die Vergabe von Zeitstempeln oder ähnlichen Kennungen,
sodass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 auf Empfang der Trajektoriennachricht
131 und der Referenzwertnachricht 132 ermitteln kann, welcher Prüfdatensatz welcher
Trajektoriendatei zugeordnet ist.
[0162] Beide Nachrichten, also sowohl die Trajektoriennachricht 131 als auch die Referenzwertnachricht
132, empfängt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 mittels des Nachrichtenempfängers
21. Der Nachrichtenempfänger 21 kann dazu beispielsweise verteilt angeordnet sein
und eine Anzahl von ersten Empfangsmodulen zum Empfangen der Trajektoriennachricht
131 und eine Anzahl von zweiten Empfangsmodulen zum Empfangen der Referenzwertnachricht
132 umfassen. Beispielsweise ist wenigstens eines der zweiten Empfangsmodule an einer
straßenseitigen Kontrolleinrichtung des Betriebsmitteilungsauswertungssystems 2 angeordnet
[0163] Das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 umfasst eine Auswerteeinheit 22, die gemäß
demselben Referenzwertbestimmungsverfahren, welches auch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 anwendet, für jede empfangene Trajektoriendatei einen zweiten Referenzwert bestimmt,
und gemäß demselben Prüfwertbestimmungsverfahren, welches auch bei der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 zur Anwendung kommt, für jeden zweiten Referenzwert einen zweiten Prüfwert ermittelt.
[0164] Anhand eines Vergleichs der ersten Referenzwerte mit den zweiten Referenzwerten und
anhand eines Vergleichs der ersten Prüfwerte mit den zweiten Prüfwerten ermittelt
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, ob die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 ordnungsgemäß die Trajektoriendateien TJ-1 bis TJ-n aufgezeichnet hat. Dabei meint
ordnungsgemäßes Aufzeichnen von Trajektoriendateien insbesondere, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 zum einen die Trajektoriendateien vollständig an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 übermittelt und zum anderen in korrekter Weise aufzeichnet.
[0165] Jedenfalls in Abhängigkeit von den durchgeführten Vergleichen zwischen den ersten
Referenzwerten und den zweiten Referenzwerten und zwischen den ersten Prüfwerten und
den zweiten Prüfwerten erzeugt die Auswerteeinheit 22 des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
2 eine Antwortnachricht 231 und übermittelt diese mittels eines Nachrichtensenders
23 zurück an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1.
[0166] Falls die ersten Referenzwerte mit den zweiten Referenzwerten und die ersten Prüfwerte
mit den zweiten Prüfwerten übereinstimmen, erzeugt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 die Antwortnachricht 231 derart, dass diese das Steuermodul 142 dazu veranlasst,
den oder die entsprechenden Speicherplätze des Speicherbereichs 141 für einen neuen
Schreibvorgang freizugeben. Auf den Empfang einer derartigen Antwortnachricht 231
löscht das Steuermodul 142 beispielsweise die Prüfdatensätze aus dem Speicherbereich
141, die den zentralseitigen Vergleichen zugrunde lagen, sodass die entsprechenden
Speicherplätze für einen neuen Schreibvorgang, sprich zum Speichern von neuen ersten
Referenzwerten und neuen ersten Prüfwerten einer neuen Trajektoriendatei zur Verfügung
stehen. Auf diese Weise verwaltet das Sicherheitsmodul 14 den Speicherbereich 141
in Abhängigkeit von der Antwortnachricht 231 des Betriebsmitteilungsauswertungssystems
2, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 in Abhängigkeit von der Auswertung
der Trajektoriennachricht 131 und der Referenzwertnachricht 132 erstellt hat.
[0167] Kommt das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 bei der Auswertung jedoch zu dem
Ergebnis, dass entweder die ersten Prüfwerte nicht mit den zweiten Prüfwerten übereinstimmen
oder die ersten Referenzwerte nicht mit den zweiten Referenzwerten, so erzeugt sie
die Antwortnachricht 231 beispielsweise derart, dass diese die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 dazu veranlasst, in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft überzugehen, jedenfalls
aber derart, dass die Speicherplätzezdes Speicherbereichs 141, deren Prüfdatensätze
der Auswertung zugrunde lagen, nicht durch das Steuermodul 142 gelöscht und dadurch
freigegeben werden. Durch die Nichtfreigabe der Speicherplätze des Speicherbereichs
141 kommt es bei dem Versuch, einen neuen Referenzwert für eine neue Trajektoriendatei
im Speicherbereich 141 abzulegen, zu einem Fehler, weil eben kein Speicherplatz im
Speicherbereich 141 (mehr) zur Verfügung steht. Dies führt dazu, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft übergeht, in dem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) keine trajektoriespezifischen Transaktionen in Form der Speicherung erster Referenzwerte
im Speicherbereich 141 mehr durchführt. Einem Benutzer der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 wird dieser Zustand beispielsweise dadurch angezeigt, dass eine rote LED aufleuchtet.
Darüber hinaus registriert das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 in diesem Zustand operiert und leitet entsprechende Maßnahmen ein, beispielsweise,
indem das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 auf eine Beobachtungsliste setzt oder gleich das Einleiten bestimmter Sanktionsmaßnahmen
veranlasst.
[0168] Um das Detektieren von Manipulationsversuchen bei dem Mautgerät 1 noch sicherer zu
gestalten, sehen optionale Ausgestaltungen der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 vor, dass das DSRC-Kommunikationsmodul 15 ' ausgebildet ist zum Speichern einer
Kopie der ersten Prüfwerte PWA-1 bis PWA-n und der ersten Referenzwerte RWA-1 bis
RWA-n, so dass die ersten Prüfwerte PWA-1 bis PWA-n und die ersten Referenzwerte RWA-1
bis RWA-n auch von einer Kontrolleinrichtung 25 , die von dem Fahrzeug passiert wird,
im Rahmen von einer durch das DSRC-Kommunikationsmodul an die Kontrolleinrichtung
25 gesendeten Referenzwertnachricht 132 ausgelesen werden können. Üblicherweise steht
eine derartige Kontrolleinrichtung 25, beispielsweise eine Kontrollbrücke, ebenfalls
in Wirkverbindung mit dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2, sodass die ersten
Prüfwerte PWA1-1 bis PWA-n und die ersten Referenzwerte RWA-1 bis RWA-n mittels einer
derartigen Kontrolleinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 übertragen
werden können, sodass auch auf diesem Wege zentralseitig überprüft werden kann, ob
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 ordnungsgemäß operiert.
[0169] Es kann auch auf die Übertragung der ersten Prüfwerte PWA1-1 bis PWA-n und der ersten
Referenzwerte RWA-1 bis RWA-n von der Kontrolleinrichtung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 verzichtet werden, wenn die Kontrolleinrichtung 25 einen Versuch, einen jeweiligen
ersten Prüfwert PWA-k unter Bestimmung eines jeweiligen zweiten Prüfwertes aus dem
jeweiligen ersten Referenzwert RWA-k nachzubilden, vornimmt. Ist der Versuch nicht
erfolgreich, so sendet die Kontrolleinrichtung eine die entsprechende Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 betreffende Fehlernachricht an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2.
[0170] Anhand des oben dargestellten Einsatzes von ersten Referenzwerten RWA-1, ..., RWA-n
kann das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 demnach zentralseitig die Integrität
und die Authentizität der Trajektoriendateien TJ-1, ..., TJ-n und damit die ordnungsgemäße
Funktionsweise der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 überprüfen. Durch den
Einsatz der ersten Prüfwerte erfolgt eine Sicherung der ersten Referenzwerte, sodass
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 überprüfen kann, dass tatsächlich alle
Trajektoriendateien und unverändert bei dem Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2
angekommen sind.
[0171] In einer Trajektoriennachricht 131 können eine oder mehrere der Trajektoriendateien
TJ-1 bis TJ-n enthalten sein. Gleiches gilt sinngemäß für die Referenzwertnachricht
132, die je nach Ausgestaltung einen oder mehrere Prüfdatensätze umfassen kann. Eine
Kennung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 kann in der Trajektoriennachricht
131 und/oder in der Referenzwertnachricht 132 enthalten sein. Eine Zuordnung zwischen
den Trajektoriendateien TJ-1 bis TJn einerseits und den Prüfdatensätzen andererseits
erfolgt beispielsweise durch die mautgerätseitige Vergabe von Zeitstempeln oder ähnlichen
Kennungen, die eine Zuordnung zwischen den Prüfdatensätzen und den Trajektoriendateien
eindeutig liefert.
[0172] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 sendet die Trajektoriennachricht 131
und/oder die Referenzwertnachricht 132 beispielsweise auf Aufforderung durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 hin. Es ist auch möglich, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 die
Trajektoriennachricht 131 und/oder die Referenzwertnachricht 132 ohne Aufforderung
durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
2 übermittelt.
[0173] Wie bereits oben erläutert worden ist, ist das Sicherheitsmodul 14 beispielsweise
als eigenständige Chipkarte ausgestaltet, die an wenigstens eine bereits existierende
Komponente der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1, insbesondere an die Aufzeichnungseinheit
12, gekoppelt ist.
[0174] Die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung 1 ist beispielsweise als OnBoard-Unit
(OBU) ausgestaltet und weist ein Gehäuse auf. Das Sicherheitsmodul 14 ist bevorzugt
innerhalb dieses Gehäuses angeordnet.
[0175] Weiter oben ist erläutert worden, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
2 die Antwortnachricht 231 bei Nichtübereinstimmung zwischen den ersten Referenzwerten
und den zweiten Referenzwerten und/oder bei Nichtübereinstimmung zwischen den ersten
Prüfwerten und den zweiten Prüfwerten beispielsweise derart erzeugt, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 im Ergebnis in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft übergeht. Eine derartige
Nichtübereinstimmung zwischen den ersten und zweiten Referenzwerten bzw. zwischen
den ersten und zweiten Prüfwerten ist insbesondere auch dann gegeben, wenn zu einer
Trajektoriendatei ein erster Referenzwert und/oder ein erster Prüferwert nicht mit
an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem 2 übermittelt worden ist. Eine mangelnde
Übereinstimmung kann sich auch dadurch ergeben, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
1 zu einer Trajektoriendatei nicht nur einen ersten Referenzwert, sondern mehrere
erste Referenzwerte übermittelt.
Bezugszeichenliste
[0176]
- 1
- Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
- 11
- Empfänger
- 111
- Satellitendaten
- 111-1
- Positionsdaten
- 12
- Aufzeichnungseinheit
- 121
- Prozessor
- 122
- Speichereinheit
- 13
- Kommunikationseinrichtung
- 131
- Trajektoriennachricht
- 132
- Referenzwertnachricht
- 14
- Sicherheitsmodul
- 141
- Speicherbereich
- 141-1, ..., 141-n
- Speicherplätze
- 142
- Steuermodul
- 15
- DSRC-Kommunikationsmodul
- 151
- Daten
- 2
- Betriebsmitteilungsauswertungssystem
- 21
- Nachrichtenempfänger
- 22
- Auswerteeinheit
- 23
- Nachrichtensender
- 231
- Antwortnachricht
- 25
- Kontrolleinrichtung
- 3
- Mautsystem
- TJ-1, ...,TJ-n
- Trajektorien, Trajektoriendateien
- RWA-1, ...., RWA-n
- Erste Referenzwerte
- PWA-1, ..., PWA-n
- Erste Prüfwerte
1. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) zur Mitführung in oder an einem Fahrzeug,
wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) in einem Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ausgebildet ist,
- keine mangelnde Betriebsbereitschaft und/ oder eine gegebene Betriebsbereitschaft
zu signalisieren,
- Positionsdaten (111-1), die indikativ für Positionen des Fahrzeugs sind, zu empfangen
oder zu erzeugen und
- in Abhängigkeit von den empfangenen oder erzeugten Positionsdaten (111-1) wenigstens
eine Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) zu erzeugen, die indikativ für eine von dem Fahrzeug
zurückgelegte Strecke ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ferner ausgebildet ist,
- bezüglich der wenigstens einen erzeugten Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) wenigstens
eine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen,
- eine Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen von größer als
Null infolge der wenigstens einen durchgeführten trajektoriespezifischen Transaktion
zu reduzieren und
- in einen Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft zu wechseln, falls die Anzahl der
zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen Null beträgt,
und
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) im Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft
ausgebildet ist,
- keine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen und
- eine mangelnde Betriebsbereitschaft und/ oder keine gegebene Betriebsbereitschaft
zu signalisieren..
2. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
ausgebildet ist,
- infolge oder im Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion
die wenigstens eine erzeugte Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) oder einen gemäß wenigstens
eines Referenzwertbestimmungsverfahrens aus der wenigstens einen erzeugten Trajektorie
(TJ-1, ..., TJ-n) bestimmten ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) im Rahmen einer
Betriebsmitteilung (131,132) an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches
Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zu versenden,
- eine Antwortnachricht (231), die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) in
Abhängigkeit von der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung (131, 132) versendet
hat, zu empfangen und
- in Abhängigkeit von der empfangenen Antwortnachricht (231) die Anzahl von zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen zu einer Anzahl von größer als Null zu modifizieren,
unverändert zu lassen oder gleich Null zu setzen.
3. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1)
- wenigstens einen Prozessor (121) aufweist, der zumindest im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft
der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist, in Abhängigkeit von
den empfangenen oder erzeugten Positionsdaten (111-1) die wenigstens eine Trajektorie
(TJ-1, ..., TJ-n) zu erzeugen, und
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1)
- wenigstens ein Sicherheitsmodul (14) aufweist, welches zumindest im Zustand gegebener
Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist,
die wenigstens eine trajektoriespezifische Transaktion durchzuführen,
wobei
- der Prozessor (121) zumindest im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) ausgebildet ist, dem Sicherheitsmodul die erzeugte Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n)
oder Positionsdaten (111-1), von denen abhängig die Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n)
erzeugt wurde, zur Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion bereitzustellen.
4. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist, im Rahmen der Durchführung
der trajektoriespezifischen Transaktion oder außerhalb davon wenigstens einen der
folgenden Schritte durchzuführen:
- die zumindest zeitweilige Speicherung von Daten der Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n)
in einem Sicherheitsmodul der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung;
- die Versendung der Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) im Rahmen einer Betriebsmitteilung
an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2);
- die Bestimmung eines ersten Referenzwertes (RWA-1, ..., RWA-n) aus der Trajektorie
(TJ-1, ..., TJ-n) gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens;
- die zumindest zeitweilige Speicherung eines ersten, aus der Trajektorie (TJ-1, ...,
TJ-n) gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens bestimmten, Referenzwertes
(RWA-1, ..., RWA-n) in einem Sicherheitsmodul (14) der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1).
5. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere ein von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) umfasstes Sicherheitsmodul (14), ausgebildet ist,
- im Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion oder außerhalb
davon gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens einen ersten Referenzwert
(RWA-1, ,..., RWA-n) aus der Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) zu bestimmen,
und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist,
- den ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) im Rahmen der Betriebsmitteilung (131)
zusammen mit der Trajektorie (TJ-1,'..., TJ-n), aus deren Daten der erste Referenzwert
(RWA-1, ..., RWA-n) bestimmt wurde, an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches
Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zu versenden
oder
- die Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) im Rahmen einer ersten Betriebsmitteilung (131)
an ein außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2) zu versendenden und den ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) im Rahmen einer
von der ersten Betriebsmitteilung (131) zeitlich beabstandeten, gesonderten zweiten
Betriebsmitteilung (132) an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zu versenden.
6. Positionsdätenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere ein von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) umfasstes Sicherheitsmödul (14), ausgebildet ist, für die wenigstens eine Trajektorie
(TJ-1, ..., TJ-n) und/ oder für wenigstens einen nach gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens
durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung aus der Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n)
bestimmten ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) einen oder mehrere erste Prüfwerte
(PWA-1, ..., PWA-n) gemäß einem Prüfwertbestimmungsverfahren zu bestimmen, und dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist, die wenigstens eine
Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) und/ oder den wenigstens einen ersten Referenzwert (RWA-1,
..., RWA-n) gemeinsam mit dem dazugehörigen ersten Prüfwert (PWA-1, ..., PWA-n) im
Rahmen der Betriebsmitteilung (131, 132) an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2) zu übermitteln.
7. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass eine Information über die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen
in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere in einem Speicherbereich
(141) eines Sicherheitsmoduls (14) der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1)
gespeichert ist, und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere
das Sicherheitsmodul (14), ausgebildet ist, mit jeder trajektoriespezifischen Transaktion
die Information in der Weise zu verändern, dass die veränderte Information die reduzierte
Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen angibt.
8. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen durch einen Zählerstand
eines Zählers der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere eines Sicherheitsmoduls
(14) der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), vorgegeben ist.
9. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere ein von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) umfasstes Sicherheitsmodul (14), ausgebildet ist, auf eine Liste mit Transaktionsnummern
zuzugreifen, wobei die Anzahl der in der Liste enthaltenen Transaktionsnummern indikativ
für die Anzahl der zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen ist.
10. Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) eine Nutzerkennung, insbesondere
eine Kennung des Fahrzeugs oder der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), gespeichert
ist und die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist, die wenigstens
eine erzeugte Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) oder einen gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens
aus der wenigstens einen erzeugten Trajektorie (TJ- 1, ..., TJ-n) bestimmten ersten
Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) im Rahmen einer Betriebsmitteilung (131) an ein-außerhalb
und abseits des Fahrzeugs befindliches Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zu
versenden und die Nutzerkennung im Rahmen der Betriebsmitteilung (131, 132) oder außerhalb
der Betriebsmitteilung (131, 132) im Rahmen einer von der Betriebsmitteilung (131,
132) unabhängigen Identifikationsmitteilung an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2) zu senden.
11. Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zum Verwalten wenigstens einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die ausgebildet ist, die wenigstens eine
erzeugte Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) im Rahmen einer Betriebsmitteilung (131) an
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) zu versenden,
dadurch gekennzeichnet ist, dass das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) ausgebildet ist,
- die von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) versendete Betriebsmitteilung
(131) zu empfangen,
- die empfangene Betriebsmitteilung (131) auszuwerten und
- in Abhängigkeit von der Auswertung der Betriebsmitteilung (131) eine Antwortnachricht
(231) zu erzeugen.
12. Mautsystem (3) gekennzeichnet durch wenigstens eine Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) gemäß Anspruch 10 und
durch ein Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) und/ oder
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) ausgebildet sind/ ist, anhand der wenigstens
einen von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) erzeugten Trajektorie (TJ-1,
..., TJ-n) wenigstens einen der Nutzerkennung zugeordneten durch das Fahrzeug befahrenen mautpflichtigen Streckenabschnitt und/ oder eine der Nutzerkennung
zugeordnete Mautgebühr zu bestimmen.
13. Mautsystem nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung ausgebildet ist,
- gemäß einem Referenzwertbestimmungsverfahren einen ersten Referenzwert (RWA-1, ...,
RWA-n) aus der erzeugten Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) zu bestimmen und
- den ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) und die erzeugte Trajektorie (TJ-1,
..., TJ-n) im Rahmen wenigstens einer Betriebsmitteilung (131, 132) an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2) zu versenden
und das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2) ausgebildet ist,
- aus der von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung empfangenen Trajektorie gemäß
des Referenzwertbestimmungsverfahrens einen zweiten Referenzwert aus der empfangenen
Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) zu bestimmen,
- den empfangenen ersten Referenzwert (RWA-1, ..., RWA-n) mit dem erzeugten zweiten
Referenzwert zu vergleichen,
- bei gegebener Übereinstimmung des ersten Referenzwertes (RWA-1, ..., RWA-n) mit
dem zweiten Referenzwert eine eine Anweisung zur Erhöhung der Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen umfassende positive Antwortnachricht an die
Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung zu versenden und
- bei mangelnder Übereinstimmung des ersten Referenzwertes (RWA-1, ..., RWA-n) mit
dem zweiten Referenzwert eine keine Anweisung zur Erhöhung der Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen umfassende neutrale Antwortnachricht an die
Positionsdatendatenverarbeitungseinrichtung oder eine eine Anweisung zum Setzen der
Anzahl der trajektoriespezifischen Transaktionen gleich Null umfassende negative Antwortnachricht
zu versenden,
wobei die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) ausgebildet ist, die
- Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (1) in Abhängigkeit
von der wenigstens einen gesendeten Betriebsmitteilung (131, 132) versendet hat, zu
empfangen und
- bei Empfang der positiven Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen zu erhöhen, bei Empfang der neutralen Antwortnachricht die Anzahl von
zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen unverändert zu lassen und bei Empfang
der negativen Antwortnachricht die Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen
gleich Null zu setzen.
14. Verfahren zum Betreiben einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1), die zur
Mitführung in oder an einem Fahrzeug geeignet ist, mit den Schritten in einem Zustand
gegebener Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) des
- Signalisierens keiner mangelnden Betriebsbereitschaft und/ oder einer gegebenen
Betriebsbereitschaft durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1),
- Empfangens oder Erzeugens von Positionsdaten (111-1), die indikativ für Positionen
des Fahrzeugs sind, durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1),
- Erzeugens wenigstens einer Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n), die indikativ für eine
von dem Fahrzeug zurückgelegte Strecke ist, in Abhängigkeit von den empfangenen oder
erzeugten Positionsdaten (111-1) durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1),
gekennzeichnet durch
die weiteren Schritten im Zustand gegebener Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) des
- Durchführens wenigstens einer trajektoriespezifischen Transaktion bezüglich der
wenigstens einen erzeugten Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1);
- Reduzierens einer Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen von
größer als Null infolge der wenigstens einen durchgeführten trajektoriespezifischen
Transaktion und
- selbsttätigen Wechselns der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) in einen
Zustand mangelnder Betriebsbereitschaft, in dem die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) keine trajektoriespezifische Transaktion durchführt, falls die Anzahl der zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen Null beträgt,
und den Schritt im Zustand der mangelnden Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
(1) des
- Signalisierens einer mangelnden Betriebsbereitschaft und/ oder keiner gegebenen
Betriebsbereitschaft durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1).
15. Verfahren zum Betreiben eines Mautsystems mit wenigstens einer Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
und wenigstens eines außerhalb und abseits des Fahrzeugs befindlichen Betriebsmitteilungsauswertungssystems
umfassend ein Verfahren nach Anspruch 14 und die weiteren Schritte im Zustand gegebener
Betriebsbereitschaft der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung des
- Versendens der wenigstens einen erzeugten Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) oder eines
gemäß wenigstens eines Referenzwertbestimmungsverfahrens aus der wenigstens einen
erzeugten Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n) bestimmten ersten Referenzwertes (RWA-1, ...,
RWA-n) im Rahmen einer Betriebsmitteilung (131, 132) an das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
infolge oder im Rahmen der Durchführung der trajektoriespezifischen Transaktion durch
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung,
- Empfangens der von der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) versendeten Betriebsmitteilung
(131, 132) durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2);
- Bestimmens wenigstens eines einer Nutzerkennung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zugeordneten durch das Fahrzeug befahrenen mautpflichtigen Streckenabschnitts und/
oder wenigstens einer einer Nutzerkennung der Positionsdatenverarbeitungseinrichtung
zugeordneten Mautgebühr durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung und/ oder
das Betriebsmitteilungsauswertungssystem anhand der Trajektorie (TJ-1, ..., TJ-n);
- Auswertens der empfangenen Betriebsmitteilung (131, 132) durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2);
- Erzeugens einer Antwortnachricht (231) in Abhängigkeit von der Auswertung der Betriebsmitteilung
(131, 132) durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2);
- Versendens der Antwortnachricht (231) durch das Betriebsmitteilungsauswertungssystem
(2) an die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1);
- Empfangens der Antwortnachricht, die das Betriebsmitteilungsauswertungssystem (2)
versendet hat, durch die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung (1) und
- Modifizierens der Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen Transaktionen (TJ-1,
..., TJ-n) zu einer Anzahl von größer als Null, Beibehaltens der Anzahl von zulässigen
trajektoriespezifischen Transaktionen oder Setzens der Anzahl von zulässigen trajektoriespezifischen
Transaktionen gleich Null in Abhängigkeit von der, empfangenen Antwortnachricht durch
die Positionsdatenverarbeitungseinrichtung.