[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Gewindehülse zur Verankerung von Bauelementen in
einem Betonbauwerk gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist weiter eine Positionier- und Ankerplatte für eine Gewindehülse
gemäss Oberbegriff des Patenanspruchs 9.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist weiter ein Distanzrohr zur Verlängerung des Basiskörpers
einer Gewindehülse und zur Befestigung einer Positionier- und Ankerplatte gemäss Patentanspruch
16.
[0004] Gewindehülsen der genannten Gattung werden bei der Erstellung von Bauwerken aus Beton
in letztere einbetoniert, um im Anschluss an die Erstellung des Bauwerks wie einer
Wand, einer Decke oder eines Bodens oder eines Elements (z.B. einer Treppe) an diesem
mit Spannstäben, an denen schraubenförmig umlaufende oder beabstandet ausgebildete
Gewindegänge angeordnet sind oder mit Ringschrauben, Bauelemente wie Konsolen, Gerüste,
Schutzgeländer, Hebewerkezuge oder Schalungen befestigen zu können oder diese Bauelemente
heben zu können.
[0005] Aus der
CH 684 648 ist eine solche Gewindehülse bekannt. Diese umfasst einen rohrförmigen Basiskörper,
in dessen Zentrum eine Gewindebohrung ausgebildet ist, in welche sich von einer Seite
Gewindebolzen, wie beispielsweise Spannstäbe, eindrehen lassen. Auf dem dem offenen
Ende gegenüber liegenden geschlossenen Ende ist eine Deckplatte ausgebildet, die einerseits
die Gewindebohrung verschliesst und die die Peripherie des Basiskörpers radial überragt.
Diese Deckplatte, die auch als Ankerelement dient, kann als Kreisscheibe ausgebildet
sein oder im Bereich radial ausserhalb der Peripherie des Basiskörpers aus Scheibenabschnitten
bestehen. Von diesen Scheibenabschnitten bzw. der Peripherie der Scheibe verlaufen
mehrere, beispielsweise drei Stege entlang des Aussenmantels. Zu Beginn sind die Stege
im Bereich zwischen Deckplatte und Aussenfläche des Basiskörpers konisch verlaufend,
anschliessend verlaufen die Kanten der Stege achsparallel. Der Basiskörper ist stufenförmig
ausgebildet, das heisst am offenen Ende des Basiskörpers ist dessen Wandstärke geringer
als in der Mitte und im Bereich der Deckplatte.
[0006] Solche Gewindehülsen werden millionenfach eingesetzt und können Lasten bis mehrere
Tonnen, das heisst Zugskräfte, die axial nach aussen wirken, aufnehmen.
[0007] Die Befestigung der bekannten Gewindehülsen erfolgt durch zapfenförmige Elemente
mit einem konisch verlaufenden Fuss, welche mit einem Nagel an der Schalung des Betonbauwerks
befestigt werden. Die zu befestigenden Betonhülsen werden dabei nach dem Einschlagen
des Nagels auf den konischen Teil des Zapfens aufgeschoben. Der Zapfen dient folglich
einerseits als Halteelement der Gewindehülse und andererseits verschliesst er gleichzeitig
die offene Seite der Gewindebohrung und verhindert damit das Eindringen von Zementwasser
in die Gewindebohrung. Nach der Erstellung des Bauwerks und Aushärtung des Betons
wird beim Ausschalen der Zapfen zusammen mit der Schalwand von der Gewindehülse abgezogen
oder, falls der Zapfen in der Gewindehülse zurückbleibt, kann dieser am Nagel aus
der Gewindehülse herausgezogen werden. Bei Schalungen aus Stahl müssen im Zapfen Magnete
eingesetzt sein, die an der Schalung haften. Solche Gewindehülsen sind sehr teuer.
[0008] Die Gewindehülse befindet sich folglich immer in einem oberflächlichen Bereich des
Bauwerks. Die von der Gewindehülse entnehmbaren Auszugskräfte sind daher allein schon
durch die oberflächennahe Lage der Gewindehülse im Bauwerk begrenzt, zum Beispiel
auf ca. 2800 kg. Dies bedeutet, dass nicht beliebige Bauelemente an solchen Gewindehülsen
befestigt werden können, weil deren Haltekraft, beispielsweise wenn begehbare Baugerüste
an Gewindehülsen befestigt werden müssen, zu klein und deren Sicherheit zu gering
ist. Um höhere Lasten an Gewindehülsen aufhängen zu können, werden wesentlich teurere
und längere Gewindehülsen aus anderen Materialien wie beispielsweise Stahl benötigt.
Eine weitere Alternative sind im Verhältnis zu den aus Kunststoff gefertigten relativ
kurzen Gewindehülsen solche mit einem längeren Gewindeabschnitt, was jedoch bedeutet,
dass das Eindrehen der Spannstäbe zeitaufwendiger ist und folglich zusätzliche (Arbeits-)Kosten
verursacht. Zudem können längere Gewindehülsen beim Hinterfüllen der Schalung vom
flüssigen Beton infolge des grossen Hebels von der Schalung abgerissen werden.
[0009] Neue zu erstellende Gebäude müssen zwangsläufig besser isoliert werden, was zur Folge
hat, dass oft auf der Aussenseite von Wänden aus Beton isolierende Platten aufgesetzt
werden, die von Natur aus porös oder wenig widerstandsfähig sind und daher eine wesentlich
geringere Festigkeit aufweisen als die betonierte Wand. Werden die Isolierplatten
bereits bei der Erstellung der Wand an den Schalplatten befestigt, so können die bisher
bekannten Gewindehülsen, die jeweils direkt an die Oberfläche des Bauwerks anschliessen,
nicht einfach in die Isolier- oder Leichtbauplatten eingefügt werden, sondern sie
müssen rückwärtig mit dem Betonbauwerk verbunden sein.
[0010] Zur Überbrückung des aus einem weichen und damit nicht als Verankerung benutzbaren
Teils des Bauwerks, nämlich der Isolation, könnten die bekannten Gewindehülsen mit
einer grösseren Länge des Basiskörpers versehen werden. Mit anderen Worten, statt
beispielsweise 60 mm Länge, könnten die Gewindehülsen eine Länge von 100 mm, 150 mm
oder mehr aufweisen. Dies würde aber bedeuten, dass je nach Dicke der Isolationsplatte
unterschiedlich ausgebildete Gewindehülsen herzustellen, an Lager zu halten und auf
der Baustelle bereitzustellen sind. Zudem ist die Befestigung derartiger "langer"
Gewindehülsen schwierig, weil beim Betonieren hohe Kräfte durch den flüssigen einfliessenden
Beton oder bei der Montage der Isolation quer zur Längsachse auf die Gewindehülsen
einwirken und diese von der Schalung losreissen können. Dies hat zur Folge, dass dann
an der gewünschten Stelle keine Gewindehülse vorliegt.
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Gewindehülse zu schaffen,
die sowohl in herkömmlicher Weise einsetzbar ist und die je nach Anforderung der sicherzustellenden
Auszugskraft und der Ausbildung des Betonbauwerks auf der Baustelle an die jeweiligen
Verhältnisse anpassbar ist.
[0012] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Gewindehülse, die sowohl
an Schalungen aus Holz als auch an solchen aus Stahl einsetzbar ist.
[0013] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Gewindehülse, die wesentlich
grössere Auszugskräfte aufnehmen kann, indem sie tiefer im Bauwerk angeordnet wird
und folglich an der entsprechend geeigneter Position im Bauwerk positioniert werden
kann.
[0014] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Gewindehülse gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weiter wird die Aufgabe durch eine Positionier- und Ankerplatte gemäss Anspruch
9 und eine Distanzhülse gemäss Anspruch 16 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind
in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0015] Mit der erfindungsgemässen Gewindehülse, der Distanzhülse und der Positionier- und
Ankerplatte gelingt es mit ein und derselben Ausführung der Gewindehülse, diese in
unterschiedlichen Abständen und Winkellagen zur Oberfläche des Bauwerks in der Betonmasse
zu positionieren und zu verankern und durch das Aufsetzen eines Distanzrohrs die Möglichkeit
zu schaffen, die Gewindehülse auch hinter einer Isolationsschicht anzuordnen und/oder
diese weiter ins Innere des Bauwerks zu verlegen, um eine vielfach höhere Auszugskraft
zu erreichen.
[0016] Durch die Möglichkeit, die Gewindehülse durch Aufsetzen eines Distanzrohrs an die
Dicke einer Isolation oder an eine grössere Überdeckung der Armierungen anzupassen,
kann ohne spezielle Lagerhaltung jede beliebige Anordnung mit ein- und derselben Gewindehülse
ausgeführt werden. Die Verbindung zwischen der kurzen Normgewindehülse mit einem Distanzrohr
erfolgt durch einfaches Aufstecken oder durch Verrasten an Einschnitten oder durch
Drehen in einem Gewinde. Durch das aufgesetzte Distanzrohr kann die Auszugskraft weiter
erhöht werden, wenn im Distanzrohr ebenfalls Gewinde ausgebildet sind. Das Distanzrohr
kann mit Sollbruchstellen versehen werden, so dass an der gewünschten Stelle das Distanzrohr
entweder abgeschnitten oder abgesägt und folglich gekürzt werden kann. Ein über eine
Oberfläche eines Bauwerks, zum Beispiel einer Bodenplatte, vorstehendes Distanzrohr
kann nach Abschluss bzw. Aushärtung des Bauwerks abgeschlagen werden, ohne dass dazu
Trennwerkzeuge notwendig sind.
[0017] Wird zusätzlich eine Positionier- bzw. Ankerplatte verwendet, so kann diese entweder
direkt an der Gewindehülse aufgesetzt oder an beliebiger Stelle am Distanzrohr befestigt
werden. Die Positionier- bzw. Ankerplatte ermöglicht es, die Gewindehülse mit oder
ohne Distanzrohr an beliebiger Stelle innerhalb des Bauwerks an den Armierungseisen
zu befestigen, wodurch auch die Auszugskraft weiter erhöht wird. Je nach Anforderung
bezüglich Auszugskraft, kann die Gewindehülse und/oder die Positionier- bzw. Ankerplatte
aus Kunststoff, faserverstärktem Kunststoff, aus Metall oder anderen Materialien hergestellt
sein.
[0018] Die Auszugkraft kann durch die Positionier- bzw. Ankerplatte zusätzlich erhöht werden,
weil der Ausreisskegel um ein Vielfaches vergrössert wird, und zusätzlich, wenn mit
Armierungseisen verbunden, noch viel grösser werden.
[0019] Die Positionierung von Gewindehülsen kann mit der Positionier- bzw. Ankerplatte im
Wesentlichen an jeder beliebigen Stelle erfolgen und die Lage der Gewindehülse kann
rechtwinklig zur Oberfläche des Bauwerks, aber auch in jedem anderen spitzen Winkel
eingelegt werden. Das Versetzen der Gewindehülsen mit einer Positionier- bzw. Ankerplatte
ist einfach und erfolgt durch Befestigen der Positionier- bzw. Ankerplatte mit Eisenbindern
an den Armierungselementen. Die Gewindehülse wird von der Positionier- bzw. Ankerplatte
sicher und positionsgetreu gehalten. Im Weiteren bietet die Positionier- bzw. Ankerplatte
die Möglichkeit, die Gewindehülsen mit Eisenbindern an der Armierung zu befestigen
und dadurch auch an Bauwerken mit Schalungen aus Stahl positionsgetreu anzuordnen,
ohne dass ein teurer und aufwendiger Magnetkonus verwendet werden muss.
[0020] Anhand von Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Distanzrohrs von oben,
- Figur 2
- das Distanzrohr in Figur 1 perspektivisch von unten,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Basiskörpers der Gewindehülse von oben,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung gemäss Figur 3 von unten,
- Figur 5
- ein Axialschnitt durch den Basiskörper, links Ansicht, rechts Schnitt mit sichtbaren
Gewindegängen,
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung eines Verschlusspfropfens,
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung einer Positionier- und Ankerplatte,
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung der Positionier- und Ankerplatte, aufgesetzt auf
den Basiskörper,
- Figur 9
- eine Aufsicht auf die Positionier- und Ankerplatte und den Basiskörper und
- Figur 10
- eine Seitenansicht der Positionier- und Ankerplatte und des Basiskörpers.
[0021] In den Figuren 3 und 4 ist mit Bezugszeichen 1 eine Gewindehülse bekannter Bauweise
und zusätzlich mit Befestigungsmitteln an den Stegen 9, die später beschrieben werden,
dargestellt. Die Gewindehülse 1 umfasst beispielsweise einen Basiskörper 3 aus drei
koaxial angeordneten zylindrischen Abschnitten 3a, 3b und 3c mit unterschiedlichen
Durchmessern. Die drei Abschnitte 3a, 3b und 3c werden von einer Gewindebohrung 5
axial durchdrungen. Die Gewindebohrung 5 kann ein einziges schraubenlinienförmiges
Gewinde umfassen oder durch mehrere unterbrochene Gewindeabschnitte 7 gebildet sein,
die sich über die gesamte axiale Länge oder nur über einen Teilbereich erstrecken.
[0022] Auf der Mantelfläche der zylindrischen Abschnitte 3a, 3b und 3c sind - im dargestellten
Beispiel - drei sternförmig angeordnete Stege 9 ausgebildet. Die Stege 9 ragen radial
vom Basiskörper 1 weg nach aussen. Der untere Bereich der Stege 9 verläuft vorzugsweise
konisch und endet an einer Deckplatte 11. Die Deckplatte 11 kann als Kreisscheibe
ausgebildet sein (keine Abbildung) oder im Bereich ausserhalb der Peripherie des untenliegenden
Abschnitts 3c aus Kreisringabschnitten bestehen. Die Deckplatte 11 verschliesst das
untere Ende der Gewindebohrung 5.
[0023] Im dargestellten Beispiel umfasst der Basiskörper 3 die drei Zylinderabschnitte 3a,
3b und 3c. Selbstverständlich könnten auch nur ein, zwei oder mehr als drei Zylinderabschnitte
vorhanden sein. Alternativ kann der Basiskörper 3 auch eine Mantelfläche aufweisen,
die der Mantelfläche eines Pyramidenstumpfs, Kreiskegelstumpfs oder Zylinders entspricht.
[0024] Im Unterschied zu der bekannten Ausführung der Gewindehülse sind auf der erfindungsgemässen
hier dargestellten Gewindehülse 1 an den Stegen 9 in Abständen Einschnitte 13 eingelassen.
Die Einschnitte 13 können einen rechteckigen oder V-förmigen Querschnitt aufweisen.
Bei rechteckigem Querschnitt weisen diese eine axiale Höhe h auf. Die Flanken der
Einschnitte 13 können parallel zueinander und im rechten Winkel zur Achse A der Gewindehülse
1 liegen oder alternativ in Richtung auf die Achse A in spitzem Winkel verlaufend
angeordnet sein. Die Flanken der Einschnitte 13 sind vorzugsweise nicht plan, sondern
bombiert oder in einem spitzen Winkel zur Achse A verlaufen, so dass die Höhe h in
der Mitte der Einschnitte 13 am kleinsten ist.
[0025] Vorzugsweise besteht die Gewindehülse 1 aus Kunststoff, welcher zusätzlich durch
Fasern verstärkt sein kann. Die Gewindehülse 1 kann aber auch als metallenes Spritzgussteil,
metallenes Tiefzieh- oder Abstreckteil oder einem anderen Material hergestellt sein.
Eine Kombination von Kunststoff und Metall ist ebenfalls möglich.
[0026] In den Figuren 1 und 2 ist ein Distanzrohr 15 dargestellt. Das Distanzrohr 15 umfasst
einen zentral angeordneten zylindrischen Rohrkörper 17, dessen Bohrung 19 einen Durchmesser
aufweist, der dem Durchmesser der Gewindebohrung 5 in der Gewindehülse 1 entspricht.
Auf dem Mantel des Rohrkörpers 17 sind im beschriebenen Beispiel Stege 9a und an den
Stegen 9a Einschnitte 13a angeformt. Die Stege 9 und Einschnitte 13 entsprechen den
Stegen 9 und 13 an der Gewindehülse 1. Sie sind also in gleicher Weise über der Manteloberfläche
des Rohrkörpers 17 verteilt angeordnet.
[0027] Das in den Figuren 1 und 2 untere Ende des Distanzrohrs 15 ist als kurzer Rohrzylinder
21 ausgebildet, dessen Aussendurchmesser grösser ist als der Aussendurchmesser des
Rohrkörpers 17 und dessen Innendurchmesser dem Aussendurchmesser des Abschnitts 3c
am Basiskörper 3 entspricht. Alternativ kann an der Gewindehülse 1 im Bereich der
Öffnung der Mantel des Basiskörpers 3 einen grösseren Durchmesser aufweisen, derart
dass in diesem Bereich ein Innengewinde zum Einschrauben des Distanzrohrs 15 ausgebildet
ist. Das Innengewinde an der Gewindehülse 1 und am Distanzrohr 15 sind nicht dargestellt.
Auch die entsprechende Ausbildung eines Innengewindes am Distanzrohr 15, sofern eines
vorgesehen ist, ist nicht dargestellt.
[0028] Auf dem Mantel des Rohrzylinders 21 sind L-förmige Haken 23 angeformt, wobei der
kürzere radial vom Rohrzylinder 21 wegragende Schenkel der Haken 23 kürzer ist als
der längere Schenkel. Der längere Schenkel verläuft im Wesentlichen tangential zum
Mantel des Rohrzylinders 21. Der radiale Abstand des längeren Schenkels des Hakens
23 von der Manteloberfläche des Rohrzylinders 21 entspricht dem Abstand b oder ist
etwas grösser als der Abstand b der Basis der Einschnitte 13 vom Mantel des Rohrkörpers
17 bzw. des Abschnitts 3c an der Gewindehülse 1 (vergl. Figur 2 und 3).
[0029] Wird das Distanzrohr 15 axial auf die Gewindehülse 1 aufgeschoben, wobei beim Aufsetzen
die Haken 23 zwischen den Stegen 9 liegen müssen, kann danach das Distanzrohr 15 oder
die Gewindehülse 1 im Uhrzeigersinn gedreht werden, wodurch die Haken 23 in die Einschnitte
13 an den Stegen 9 des Basiskörpers 1 eingreifen und dort einhaken bzw. einrasten
und so eine starre, dichte und zugfeste Verbindung der beiden Elemente erreicht wird.
Die Gewinde oder Gewindeabschnitte 7 in der Bohrung 19 am Distanzrohr 15, falls solche
am letzteren ausgebildet sind, sind derart angeordnet, dass sie, wenn das Distanzrohr
15 auf der Gewindehülse 1 aufgesetzt ist, mit den Gewindeabschnitten 7 in der Gewindehülse
1 ein ununterbrochenes Gewinde bilden. Diese beiden Teile - Gewindehülse 1 und Distanzrohr
5 - bilden nun eine verlängerte Gewindehülse, deren Deckplatte 11 entweder in grösserer
Distanz zur Oberfläche des Bauwerks, in dem die Gewindehülse 1 eingelegt ist, zu liegen
kommt oder die Gewindehülse 1 ist wie bisher im Bauwerk angeordnet und das Distanzrohr
15 durchdringt eine Isolationsschicht auf der Oberfläche des Bauwerks. In der Isolationsschicht
bildet das Distanzrohr 15 nun eine Führung zur Gewindehülse 1 für einen Spannstab,
an den ein Baugerüst, eine Abstützvorrichtung angebracht werden können.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Distanzrohrs 15 sind in dessen Mantelfläche
umlaufende oder teilweise umlaufende Rillen 25 ausgebildet, die als Sollbruchbereiche
dienen. Die Rillen 25 sind jeweils in gleicher axialer Lage wie die Einschnitte 13
angeordnet. Das Distanzrohr 15 kann auf diese Weise mit einem scharfen Messer oder
einer Säge leicht auf die gewünschte Länge reduziert werden. Bei einem bereits in
eine betonierte Decke eingelassenem Distanzrohr 15 kann der über die Oberfläche einer
Bodenplatte hinaus ragende Bereich abgeschlagen werden.
[0031] Selbstverständlich lässt sich das Distanzrohr 15 nicht nur auf die Gewindehülse 1
aufsetzen, sondern das Distanzrohr 15 kann auf einem bereits auf eine Gewindehülse
1 aufgesetzten ersten Distanzrohr 1 zur weiteren Verlängerung angeordnet werden. Zu
diesem Zwecke ist jedes Distanzrohr 1 an seinem oberen Ende, das heisst dem Rohrzylinder
21 gegenüberliegend mit einer axial verlaufenden Durchbrechung 27 der Stege 9 versehen,
wie dies auch der Fall ist an der Gewindehülse 1.
[0032] Alternativ zu Einschnitten 13 in axial verlaufenden Stegen 9 können am Mantel der
Gewindehülse 1 und am Distanzrohr 15 in axialer Richtung angeordnete Reihen von Noppen
oder Buckeln ausgebildet sein, zwischen denen dann die Einschnitte 13 entstehen (keine
Abbildung). Entsprechend greifen die Haken 23 nach dem Aufsetzen des Distanzrohrs
15 auf eine Gewindehülse 1 bzw. auf ein bereits auf der Gewindehülse 1 aufgesetztes
Distanzrohr 15 zwischen die Noppen oder Buckel und bilden so eine feste Verbindung
zwischen der Gewindehülse 1 und dem Distanzrohr 15. An den Noppen oder Buckeln bzw.
Einschnitten können auch andere weitere Elemente formschlüssig befestigt werden.
[0033] Weiter können anstelle von Einschnitten, Noppen oder buckeln Schrägzahnreihen ausgebildet
sein, welche beim Aufstecken eines Distanzrohrs 15 sich an diesem verhaken und eine
unlösbare Verbindung schaffen.
[0034] In Figur 6 ist ein an sich bekannter Verschlusszapfen 29 dargestellt, welcher in
das obere Ende der Gewindehülse 1 oder, falls auf dieser ein Distanzrohr 15 aufgesetzt
ist, in das obere Ende des aufgesetzten Distanzrohrs 15 eingeschoben wird. Mit dem
Verschlusszapfen 29 kann - in herkömmlicher Weise - die Gewindehülse 1 mit oder ohne
Distanzrohr 15 an einer Schalungswand vor dem Betonieren des Bauwerks befestigt und
die Gewindebohrung gegen eindringendes Betonwasser geschützt werden.
[0035] Die Figuren 7 bis 10 zeigen eine Positionier- bzw. Ankerplatte 31, welche direkt
auf eine Gewindehülse 1 und/oder auf ein Distanzrohr 15, welches an der Gewindehülse
1 befestigt ist, in vorgebbarem Abstand zur Deckplatte 11 aufgesetzt werden kann.
Die Positionier- und Ankerplatte 31 umfasst eine Ausnehmung 33, die vorzugsweise im
Zentrum der Positionier- und Ankerplatte 31 angeordnet ist. In der Ausnehmung 33,
die eine Fassung 34 bildet, sind Kreisringabschnitte 35 ausgebildet, deren Enden einen
gegenseitigen Abstand X aufweisen. Der Abstand X entspricht der Dicke s der Stege
9 bzw. 9a oder der Buckel oder Noppen. Die axiale Ausdehnung der Kreisringabschnitte
35 entspricht der axialen Ausdehnung h der Einschnitte 13. Die Anzahl der Kreisringabschnitte
35 entspricht der Anzahl der Stege 9, 9a bzw. der Anzahl der Reihen von Noppen. Zusammen
bilden diese eine Art von Bajonettverschluss.
[0036] Die Positionier- und Ankerplatte 31 umfasst einen Gitterkörper 37, der durch Sprossen
39 und einem Rahmen 41 gebildet wird. Die im Wesentlichen zentrale Ausnehmung 33 ist
von der Fassung 34 begrenzt, welche mit dem Rahmen 41 und/oder den Sprossen 39 verbunden
ist. Die Positionier- und Ankerplatte 31 kann aus Kunststoff mit oder ohne Faserverstärkung
oder aus Metall hergestellt sein.
[0037] Die Kanten, welche die Einschnitte 13 seitlich und am Grund begrenzen sowie die alternativ
angebrachten Noppen oder Buckel an der Gewindehülse 1 und am Distanzrohr 15 sind abgeschrägt,
und zwar derart, dass beim Aufschieben der Positionier- und Ankerplatte 31 sich diese
selbst zentriert und ohne Blickkontakt des Arbeiters von selbst in die Einschnitte
13 bzw. Buckel oder Noppen hinein gleitet und danach durch eine Drehverbindung verrastet
werden kann. Durch diese konischen Einführbereiche an den Einschnitten 13 bzw. Noppen
oder Buckeln gleitet die Positionier- und Ankerplatte 31 beim Auflegen selbstständig
in die zentrierte Position und muss folglich einzig noch an der vorgesehenen Stelle
bzw. in vorgeschriebenem Abstand zum Ende der Distanzhülse 1 bzw. des Distanzrohrs
15 gedreht werden. Durch geeignet angeordnete Widerhaken auf der Peripherie der Buckel
oder Noppen bzw. den zwischen den Einschnitten 13 befindlichen Teilen der Gewindehülse
1 bzw. des Distanzrohrs 15 erfolgt nach der Drehbewegung um einige Winkelgrade eine
Verrastung der Positionier- und Ankerplatte 31, so dass sich diese auch infolge Erschütterungen,
z.B. beim Einbringen und beim Vibrieren des flüssigen Betons, nicht mehr aus der Verrastung
lösen kann.
[0038] Zum Verbinden der Positionier- bzw. Ankerplatte 31 mit einer Gewindehülse 1 oder
einem Distanzrohr 15, wird die Positionier- bzw. Ankerplatte 31 axial von oben über
die Gewindehülse 1 bzw. das Distanzrohr 15 geschoben und danach auf der gewünschten
Höhe um einige Winkelgrade gedreht, so dass die Kreisringabschnitte 35 in die Einschnitte
13 bzw. 13a bzw. zwischen die Noppen oder Buckel an der Gewindehülse 1 bzw. dem Distanzrohr
15 eingreifen und dadurch axial gesichert sind. Durch hakenförmige Elemente (nicht
dargestellt) an den Enden der Kreisringabschnitte 35 kann sichergestellt werden, dass
der Drehung der Positionier- bzw. Ankerplatte 31 bezüglich der Gewindehülse 1 oder
dem Distanzrohr 15 eine gegenseitige unlösbare Verrastung eintritt.
[0039] Mit der Positionier- bzw. Ankerplatte 31 kann die Gewindehülse 1 ohne vorherige Befestigung
an einer Schalung aus Holz oder aus Stahl für das zu erstellende Bauwerk vor dem Giessen
des Betons an der gewünschten Stelle an den dort vorhandenen Armierungseisen (Armierungseisen
nicht dargestellt) mithilfe von Eisenbindern befestigt werden.
[0040] Mit der Positionier- und Ankerplatte 31 kann die Gewindehülse 1 in beliebiger Lage,
das heisst beliebigem Winkel oder Abstand zur Oberfläche des Bauwerks an den Armierungseisen
befestigt werden. Es ist folglich möglich, die Gewindehülse 1 in einem Winkel von
beispielsweise 45° anzuordnen, so dass Abstützungen für Schalungen direkt mit der
Gewindehülse 1 verbunden werden können. Gleichzeitig ist es auch möglich, die Gewindehülse
1 an beliebiger Stelle bzw. in beliebigem Abstand zur Oberfläche des Bauwerks in diesem
anzuordnen. Durch tieferes Versetzen der Gewindehülse 1 im Bauwerk wird die Auszugskraft,
das heisst die Belastbarkeit der Gewindehülse 1 und des Auszugskegels am Bauwerk wesentlich
erhöht und ein Ausbruch bei hoher Belastung aus der Oberfläche des Bauwerks verhindert.
Die Befestigung der Gewindehülse 1 an den Armierungseisen stellt zudem sicher, dass
beim Betonieren, das heisst beim Einfüllen des flüssigen Betons, die Gewindehülse
1 nicht von der Schalung losgelöst und dadurch verschoben oder sogar unbrauchbar ins
Innere des Bauwerks gerissen wird. Zudem lassen sich Gewindehülsen 1 auch bei Verwendung
von Schalungen aus Stahl ohne teure und aufwändige Konen sicher anordnen.
[0041] Die Positionier- bzw. Ankerplatte 31 vergrössert durch ihre geometrische Ausdehnung
und Anbindung in den Armierungseisen die Auszugskraft eines Spannstabes im Vergleich
zu der Auszugskraft einer Gewindehülse 1 ohne Positionier- bzw. Ankerplatte 31 um
ein Vielfaches.
[0042] Alternativ zu den beschriebenen Ausführungen der Verbindung von Gewindehülse 1 und
der Positionier- und Ankerplatte 31 bzw. der Gewindehülse 1 und dem Distanzrohr 15
kann auf dem Mantel des Rohrkörpers 17 der Gewindehülse 1 sowie auf dem Distanzrohr
15 ein durchgehendes Gewinde oder ein aus einer Vielzahl von Gewindeabschnitten bestehendes
Gewinde angeordnet sein, auf welchem dann die Positionier- und Ankerplatte 31 in deren
Fassung 34 ein Gewinde angeordnet ist, aufgeschraubt und auf diese Weise axial positioniert
werden kann (keine Abbildungen).
1. Gewindehülse (1) zur Verankerung von Bauelementen wie Schalungen, Konsolen, Gerüste,
Schutzgeländer und Hebewerkzeuge in einem Betonbauwerk mit Hilfe eines mit einem Gewinde
ausgebildeten Spannstab oder einer Schraube, wobei die Gewindehülse (1) einen rohrförmigen
Basiskörper (3) mit einer zylindrischen Gewindebohrung (5) und eine die Gewindebohrung
(5) einseitig verschliessende Deckplatte (11) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass
am Basiskörper (3) Mittel zum kraft- oder formschlüssigen Aufsetzen und Verbinden
eines Distanzrohrs (15) mit einer zentralen zylindrischen Bohrung (19) und/oder einer
Positionier- und Ankerplatte (31) ausgebildet sind.
2. Gewindehülse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zum Aufsetzen und Verbinden des Distanzrohrs (15) achsparallel zur Achse
A der Gewindehülse (1) und am Distanzrohr (15) an deren Mantel Stege (9) oder Reihen
von Noppen oder Buckeln oder dass am Mantel der Gewindehülse (1) ein Aussengewinde
als Mittel zum Aufsetzen und Verbinden eines Distanzrohrs (15) ausgebildet sind.
3. Gewindehülse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den peripheren Kanten der Stege (9) am Distanzrohr (15) und am Basiskörper (3)
der Gewindehülse (1) in Abständen Einschnitte (13) eingelassen sind oder dass zwischen
den Noppen oder Buckeln durch Abstände Einschnitte (13) ausgebildet sind, in welche
nach dem Aufschieben des Distanzrohrs (15) auf dem Basiskörper (3) und nach einer
Drehung des Distanzrohrs (15) am unteren Ende des Distanzrohrs (15) tangential ausgerichtete
Haken (23) ausgebildet sind, die in die Einschnitte (13) am Basiskörper (3) eingreifen
und dort einrastbar sind.
4. Gewindehülse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Distanzrohr (15) an dessen unterem Ende ein Innengewinde ausgebildet ist, welches
dazu bestimmt ist, mit dem Aussengewinde an der Gewindehülse (1) zu kämmen.
5. Gewindehülse nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnitte (13) konisch oder bombiert verlaufende Kantenbereiche oder die Noppen
und Buckel konisch verlaufende Flanken aufweisen und dass die Haken (23) am Distanzrohr
(15) konisch verlaufende Seitenflächen aufweisen und im Wesentlichen spielfrei in
die Einschnitte (13) am Basiskörper (3) eingreifen.
6. Gewindehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzrohr (15) eine Mehrzahl von ganz oder teilweise umlaufende Sollbruchrillen
(25) umfasst, welche im Bereich der Einschnitte (13) bzw. zwischen den Noppen oder
Buckeln angeordnet sind.
7. Gewindehülse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Bohrung (19) im Distanzrohr (15) ein oder mehrere Gewindegänge oder Gewindegangabschnitte
ausgebildet sind.
8. Gewindehülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Basiskörper (17) ein Gewinde mit einem Gewindegang oder mit einem aus Gewindeabschnitten
bestehenden Gewindegang ausgebildet ist.
9. Positionier- und Ankerplatte zum Aufsetzen und Befestigen am rohrförmigen Abschnitt
des Basiskörpers (3) einer Gewindehülse (1) oder einem Distanzrohr (15), gekennzeichnet durch einen Gitterkörper (37) mit einer zentralen Ausnehmung (33) zum Hindurchführen des
zylindrischen Abschnitts einer Gewindehülse (1) oder eines Distanzrohrs (15), wobei
in der Ausnehmung (33) Mittel zum form- oder kraftschlüssigen Befestigen des Gitterkörpers
(37) am zylindrischen Abschnitt ausgebildet sind.
10. Positionier- und Ankerplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine umlaufende Fassung (34) umfassen, die in der Ausnehmung (33) ausgebildet
ist und aus mehreren beabstandeten am Umfang der Ausnehmung (33) angeordneten tangential
beabstandeten Kreisringabschnitten (35) gebildet wird.
11. Positionier- und Ankerplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanken der Kreisringabschnitte (35) in axialer und radialer Richtung schrägliegende
Einlaufbereiche aufweisen.
12. Positionier- und Ankerplatte nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die beabstandeten Kreisringabschnitte (35) während des Aufschiebens zwischen axial
verlaufende Stege (9) an der Gewindehülse (1) zu liegen bestimmt sind.
13. Positionier- und Ankerplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge der Kreisringabschnitte (35) der axialen Länge der Einschnitte (13)
in den Stegen (9) entspricht.
14. Positionier- und Ankerplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufschieben und durch eine Drehung um die Symmetrieachse A der Gewindehülse
(1) oder dem Distanzrohr (15) mit an den Kreisringabschnitten (35) ausgebildeten Widerhaken
mit der Gewindehülse (1) oder dem Distanzrohr (15) verrastbar ist.
15. Positionier- und Ankerplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausnehmung (33) ein Innengewinde mit einem Gewindegang oder mit mehreren Gewindegangabschnitten
ausgebildet ist.
16. Distanzrohr (15) zur Verlängerung des Basiskörpers (3) einer Gewindehülse (1), umfassend
einen Rohrkörper (17) mit beidendig angeordneten Mitteln 7 um formschlüssigen Verbinden
des Distanzrohrs (15) mit einer Gewindehülse (1) und/oder einem weiteren Distanzrohr
(15) und mit im Rohrkörper (17) ausgebildeten Gewindegängen.
17. Distanzrohr nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass am Mantel des Rohrkörpers (17) Mittel zum Positionieren und Befestigen einer Positionier-
und Ankerplatte (31) ausgebildet sind.