[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät, insbesondere mit einer Dampffunktion,
umfassend wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung
des Garraumes. Die Reinigungseinrichtung weist wenigstens eine Fördereinrichtung und
wenigstens eine Verteileinrichtung auf, wobei die Fördereinrichtung wenigstens eine
Pumpenanordnung mit wenigstens einer Pumpeneinrichtung umfasst und wobei die Verteileinrichtung
wenigstens ein rotierbares Verteilrad und wenigstens eine Motoreinrichtung umfasst.
[0002] Bei modernen Gargeräten mit einem Garraum wird einem Benutzer je nach Ausstattung
des Gargerätes öfters eine automatische Reinigungsfunktion zur Reinigung des Garraumes
zur Verfügung gestellt. Eine effektive Reinigung wird beispielsweise durch Pyrolyseverfahren
bereitgestellt, bei welchen die Reinigung über ein Aufheizen des Garraumes auf ca.
450 °C erreicht wird. Während eines Pyrolyseverfahrens werden an den Garraumwänden
anhaftende Verschmutzungen pyrolytisch zersetzt und können anschließend leicht aus
dem Garraum entfernt werden.
[0003] Pyrolytische Verfahren können jedoch nicht bei allen Gargeräten eingesetzt werden.
Beispielsweise sind bei Gargeräten mit einer Dampffunktion spezielle Türdichtungen
verbaut, welche eine im Wesentlichen fluiddichte Abdichtung des Garraumes bewirken.
Diese Dichtungen sind jedoch in der Regel nicht pyrolysebeständig. Dadurch werden
die bei der Pyrolyse auftretenden Temperaturen nicht effektiv genug von der Umgebung
abgeschirmt. Zudem leiden die für den Dampfbetrieb ausgelegten Dichtungen sehr unter
den hohen Temperaturen oder werden sogar zerstört.
[0004] Zudem sind die Garräume von Gargeräten mit Dampffunktion oft aus Edelstahl gefertigt.
Nachteilig hierbei ist, dass Edelstahl bei den während des Pyrolyseverfahrens auftretenden
Temperaturen optisch nachteilig anläuft. Dies gilt es zu vermeiden.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gargerät mit einer alternativen
automatischen Reinigung des Garraumes zur Verfügung zu stellen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile
und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen.
[0007] Das erfindungsgemäße Gargerät ist insbesondere mit einer Dampffunktion ausgestattet
und umfasst wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Reinigungseinrichtung zur
Reinigung des Garraumes. Dabei umfasst die Reinigungseinrichtung wenigstens eine Fördereinrichtung
und wenigstens eine Verteileinrichtung, wobei die Fördereinrichtung wenigstens eine
Pumpenanordnung mit wenigstens einer Pumpeneinrichtung umfasst und wobei die Verteileinrichtung
wenigstens ein rotierbares Verteilrad und wenigstens eine Motoreinrichtung umfasst.
Der Garraum des Gargerätes weist wenigstens einen Garraumboden und wenigstens eine
Garraumdecke auf, wobei in dem Garraumboden wenigstens ein Ablauf und wobei in der
Garraumdecke wenigstens ein Zulauf vorgesehen ist. Die Fördereinrichtung ist dazu
geeignet und ausgebildet, wenigstens ein Fluid von dem Ablauf zu dem Zulauf zu fördern.
Das Verteilrad der Verteileinrichtung ist im Wesentlichen unterhalb des Zulaufs angeordnet,
sodass das Verteilrad durch den Zulauf mit Fluid beaufschlagbar ist.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät umfasst insbesondere eine Dampffunktion. Und einer
Dampffunktion ist erfindungsgemäß zu verstehen, dass alle notwendigen Komponenten
zur Versorgung des Garraumes mit Dampf bei dem Gargerät vorhanden sind. So kann beispielsweise
das erfindungsgemäße Gargerät durch einen Dampfgarer, ein Dampfgarer-Kombigerät oder
auch beispielsweise durch einen Backofen oder eine Mikrowelle mit Dampffunktion bereitgestellt
werden.
[0009] Der Garraum ist insbesondere beheizbar ausgestaltet. Dabei ist unter beheizbar insbesondere
zu verstehen, dass in dem Garraum Lebensmittel bzw. Speisen gegart werden können.
Hierzu kann der Garraum beispielsweise thermisch beheizt werden. Hierbei eignet sich
unter anderem Oberhitze, Unterhitze, ein Umluftbetrieb, ein Heißluftbetrieb oder auch
eine Grillfunktion. Auch ein Mikrowellenbetrieb kann vorteilhaft zur Zubereiten von
Speisen benutzt werden. Weiterhin kann wie zuvor schon erwähnt auch Dampf in den Garraum
geleitet werden, um Lebensmittel mittels des Dampfes besonders schonend zu garen.
[0010] Der Garraum des erfindungsgemäßen Gargerätes besteht vorzugsweise wenigstens abschnittsweise
und insbesondere vollständig aus Edelstahl. Die Verwendung von Edelstahl für den Garraum
bietet den Vorteil, dass Edelstahl unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit ist, die bei
der Verwendung von Dampf durch den Dampf selber oder durch Kondensat vorliegt.
[0011] Zur Reinigung des Garraumes umfasst das Gargerät wenigstens eine Reinigungseinrichtung.
Dabei stellt die Fördereinrichtung der Reinigungseinrichtung vorzugsweise wenigstens
einen Umwälzkreislauf, wie er beispielsweise bei Spülmaschinen bekannt ist, bereit.
Dazu umfasst die Fördereinrichtung in zweckmäßigen Ausgestaltungen ein Schlauch- bzw.
Rohrsystem, über welches ein Fluid mittels der Pumpenanordnung bzw. mittels wenigstens
einer Pumpeneinrichtung von dem Ablauf zu dem Zulauf gefördert werden kann. Dabei
ist die Fördereinrichtung vorzugsweise außerhalb des Garraumes angeordnet.
[0012] Insgesamt sind bei der Fördereinrichtung und insbesondere auch bei dem Zulauf und/oder
dem Ablauf große Querschnitte bevorzugt, sodass eine geringe Verstopfungsgefahr besteht.
[0013] Die Fördereinrichtung der Reinigungseinrichtung befördert ein Fluid von dem Ablauf
im Garraumboden zum Zulauf in der Garraumdecke. Aus dem Zulauf wird das Fluid dem
rotierenden Verteilrad der Verteileinrichtung zugeführt. Das Verteilrad ist vorzugsweise
im Wesentlichen rotorähnlich ausgebildet und wird vorzugsweise über einen Motor angetrieben
bzw. in Rotation versetzt.
[0014] Wenn das Verteilrad über den Zulauf mit einem Fluid beaufschlagt wird, wird das Fluid
über das Verteilrad derart beschleunigt, dass es im gesamten Garraum im Wesentlichen
gleichmäßig verteilt wird. Dabei wird über das Verteilrad das Fluid insbesondere auch
bis in die Ecken bzw. in die Kantenabschnitte des Garraumes geschleudert. Hierdurch
wird eine zumindest annähernd drucklose Verteilung von Flüssigkeit bzw. Reinigungsfluid
im Garraum bereitgestellt.
[0015] Die Reinigungsflüssigkeit wird in den Rohren zwischen Pumpeneinrichtung und Verteileinrichtung
nahezu drucklos gefördert. Unter nahezu drucklos wird in diesem Zusammenhang verstanden,
dass der Druck der Reinigungsflüssigkeit an der Pumpeneinrichtung einer Wassersäule
von bis zu 70 Zentimeter, vorzugsweise ungefähr 30 bis 50 Zentimeter entspricht und
am Zulauf zum Verteilrad der Druck der Reinigungsflüssigkeit einer Wassersäule zwischen
5 Millimeter bis 100 Millimeter entspricht.
[0016] Bei der Erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Querschnitt des Zulaufes in einem Bereich
von 3 bis 15 Quadratmillimeter gewählt. Hierdurch ist es möglich, dass die Reinigungsflüssigkeit
nahezu drucklos transportiert wird. Vorzugsweise hat der Querschnitt des Zulaufes
einen Durchmesser größer 2 Millimeter. In einer besonderen Ausführungsform ist der
Durchmesser des Zulaufes kleiner 5 Millimeter. Als besonders Günstig erwiesen hat
sich dabei, dass der Zulauf ohne eine Verengung zu einer Düse ausgebildet ist. Die
erfindungsgemäße Querschnittsgröße des Zulaufs hat den Vorteil, dass das Risiko einer
Verstopfung durch Schmutzpartikel reduziert ist. Eine derartige Gestaltung ist auch
deshalb möglich, da das Verteilrad motorisch angetrieben ist.
[0017] Mit dem motorischen Antrieb wird das Verteilrad vorzugsweise bei einer Drehzahl zwischen
2000 Umdrehungen pro Minute und 3500 Umdrehungen pro Minute, insbesondere bei ungefähr
3000 Umdrehungen pro Minute betrieben. Hierdurch wird im Zusammenspiel mit der nahezu
drucklosen Förderung eine besonders gleichmäßige Verteilung der Reinigungsflüssigkeit
im Garraum erreicht. Für einen sicheren, verschleißarmen Betrieb des Verteilrades
ist es vorteilhaft, dass das Verteilrad wenig Unwucht aufweist. Eine geringe Unwucht
im Verteilrad ist durch die erfindungsmäße Gestaltung des Verteilrades möglich, bei
der Durchmesser des Verteilrades größer ist als die Höhe des Verteilrades.
[0018] Als besonders Vorteilhafte Ausführungsform ist eine Verteileinrichtung vorgesehen,
deren Höhe kleiner 20 Millimeter ist. Besonders bevorzugt beträgt die Höhe der Verteileinrichtung
15 Millimeter. Hierdurch ist es möglich den Garraum zum Garen von Speisen zu nutzen
ohne das die Verteileinrichtung entnommen werden muss. Dies erleichtert die Handhabung
der Verteileinrichtung und somit des gesamten Gargeräts.
[0019] Vorzugsweise sind - bis auf die Verteileinrichtung und/oder die wenigstens eine Pumpe
zur Förderung der Reinigungsflüssigkeit - alle im Garraum vorhandenen und/oder mit
dem Garraum in Verbindung stehenden Gebläse während der Reinigung bzw. während der
Beaufschlagung des Verteilrades mit Fluid ausgeschaltet. Beispielsweise ein für einen
Umluftbetrieb verwendetes Gebläse sollte vorzugsweise beim Betrieb der Reinigungseinrichtung
ausgeschaltet sein, sodass die gleichmäßige Verteilung des Reinigungsfluids durch
einen Gebläsestrom nicht gestört wird.
[0020] Das Verteilrad ist insbesondere rotationssymmetrisch und vorzugsweise im Wesentlichen
scheibenförmig ausgebildet.
[0021] Das erfindungsgemäße Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist,
dass eine effektive Reinigungsmethode als Alternative zu einer Pyrolysefunktion bereitgestellt
wird. Bei einem Gargerät mit einer Dampffunktion sind spezielle Dichtungen notwendig,
die den Garraum bei geschlossener Garraumtür im Wesentlichen fluiddicht verschließen.
Diese Dichtungen sind in der Regel nicht pyrolysefest und würden bei einem Pyrolysebetrieb
versagen. Weiterhin ist der Garraum von Gargeräten mit einer Dampffunktion vorzugsweise
aus Edelstahl gefertigt. Solche Garräume sind besonders beständig gegenüber Feuchtigkeit,
die beim Dampfbetrieb durch Dampf und Kondensat im Garraum entsteht. Edelstahl würde
jedoch bei einer Pyrolysereinigung anlaufen, was optisch nicht ansprechend ist und
somit zu vermeiden ist.
[0022] Durch das erfindungsgemäße Gargerät mit der zuvor beschriebenen Reinigungseinrichtung
wird es möglich, den Garraum effektiv über ein im Garraum drucklos arbeitendes Reinigungssystem
zu reinigen, ohne auf die bei Gargerät mit Dampffunktion nicht vorteilhaft einsetzbare
Pyrolyse zurückgreifen zu müssen.
[0023] Bei einem Reinigungsvorgang des Garraumes kann beispielsweise Reinigungsflüssigkeit
einfach in den Garraum bzw. auf den Garraumboden gegossen werden. Durch den Ablauf
gelangt die Reinigungsflüssigkeit dann über die Fördereinrichtung zum Zulauf in der
Garraumdecke, wo sie auf das Verteilrad der Verteileinrichtung geleitet wird. Die
Reinigungsflüssigkeit wird dann über das rotierende Verteilrad im Garraum im Wesentlichen
gleichmäßig verteilt und läuft an den Garraumwänden wieder zurück auf den Garraumboden.
Dort kann die Reinigungsflüssigkeit dann erneut durch Ablauf der Verteileinrichtung
zugeführt werden. So wird ein Umwälzkreislauf wie bei einer Spülmaschine zu Verfügung
gestellt, in welchem die gleiche Reinigungsflüssigkeit mehrfach bei Bedarf durch die
Reinigungseinrichtung geführt werden kann. So werden die Garraumwände effektiv durch
das Reinigungsfluid gereinigt.
[0024] Um die Reinigungsflüssigkeit wieder aus dem Garraum bzw. aus der Reinigungseinrichtung
zu entfernen, kann die Reinigungseinrichtung vorzugsweise wenigstens einen Auslass
aufweisen, über welchen die Reinigungsflüssigkeit oder auch später verwendete Spülflüssigkeit
aus dem Reinigungssystem entfernt werden kann.
[0025] Zur Reinigung werden vorzugsweise Volumen von ungefähr 2 I verwendet. Dabei kann
ein solches Gesamtvolumen beispielsweise auch auf mehrere Teilvolumen zum Reinigen
und Spülen aufgeteilt werden.
[0026] Bevorzugt ist das Verteilrad über wenigstens eine Drehachse mit der Motoreinrichtung
verbunden, wobei das Verteilrad im Wesentlichen parallel zur Garraumdecke angeordnet
ist und wobei die Drehachse im Wesentlichen vertikal vorgesehen ist. Bei einer solchen
Ausgestaltung wird ein durch die Fördereinrichtung transportiertes Fluid derart auf
das Verteilrad geführt, dass das Fluid besonders vorteilhaft im Garraum verteilt wird
bzw. besonders vorteilhaft in alle Bereiche des Garraumes geschleudert wird.
[0027] Besonders bevorzugt ist die Drehzahl des Verteilrades variabel einstellbar. Bevorzugte
Drehzahlbereiche des Verteilrades liegen insbesondere zwischen 600 und 3000 Umdrehungen
pro Minute. Jedoch können noch andere Drehgeschwindigkeiten für das Verteilrad Produkt
eingestellt werden.
[0028] Vorzugsweise ist das Verteilrad entnehmbar ausgeführt. Dabei ist insbesondere eine
lösbare Kupplung zwischen der Achse und dem Verteilrad bevorzugt. So kann das Verteilrad
aus dem Garraum entnommen werden, wenn kein Reinigungsvorgang durchgeführt werden
soll. Hierdurch kann das Platzangebot im Garraum beim normalen Garbetrieb optimiert
werden.
[0029] Der Garraum ist in besonders bevorzugten Ausgestaltungen fluiddicht bzw. wasserdicht
ausgeführt. Dabei sind der Garraum bzw. die Garraummuffel, die Tür und entsprechende
Dichtungen derart ausgestaltet und aufeinander abgestimmt, dass der Garraum bei geschlossener
Garraumtür insbesondere bei der Reinigung des Garraumes mit einem Reinigungsfluid
wasserdicht ausgeführt ist. Dabei kann der Garraum insbesondere auch verschließbar
ausgebildet sein. So kann beispielsweise ein Verschlussmechanismus an der Tür vorgesehen
sein, der verhindert, dass der Garraum insbesondere während des Reinigungsvorgangs
und/oder während des Betriebs der Pumpeneinrichtung nicht geöffnet werden kann.
[0030] Vorzugsweise ist wenigstens eine Pumpeneinrichtung als Kreiselpumpe ausgebildet.
Derartige Pumpen werden beispielsweise auch bei einer Laugenpumpe einer Waschmaschine
eingesetzt. Solche Pumpen weisen die Eigenschaft auf, dass sie eine hohe Förderleistung
bei einem niedrigen Druck haben.
[0031] Die Pumpenanordnung ist in zweckmäßigen Ausgestaltungen wenigstens abschnittsweise
unterhalb des Garraumbodens angeordnet. Bei einer derartigen Anordnung der Pumpenanordnung
läuft das in dem Garraum vorliegende Fluid automatisch über den Ablauf in die Pumpenanordnung
bzw. in wenigstens eine Pumpeneinrichtung der Pumpenanordnung. Dies ist insbesondere
bei der Verwendung von Kreiselpumpen vorteilhaft, da diese keine Luft ansaugen können.
Durch die spezielle Anordnung der Pumpenanordnung unterhalb des Garraumbodens wird
vermieden, dass die Pumpeneinrichtung trotz vorhandener Reinigungsflüssigkeit Luft
anzieht.
[0032] Bevorzugt ist wenigstens eine Steuereinrichtung vorgesehen. Die Steuereinrichtung
steuert vorzugsweise den Reinigungsprozess, wozu insbesondere die Pumpenanordnung
bzw. die Pumpeneinrichtungen und die Drehgeschwindigkeit des Verteilrads bzw. die
Motoreinrichtung der Verteileinrichtung gesteuert werden können.
[0033] Die Pumpenanordnung umfasst besonders bevorzugt wenigstens zwei Pumpeneinrichtungen,
die insbesondere in Reihe geschaltet sind. Durch die Verwendung mehrerer Pumpen kann
die Pumpenleistung bzw. bei Kreiselpumpen die Drehgeschwindigkeit reduziert werden,
sodass die Geräuschentwicklung der Pumpenanordnung minimiert wird.
[0034] In vorteilhaften Ausgestaltungen ist die Verteileinrichtung dazu geeignet und ausgebildet,
das Fluid dreidimensional im Garraum zu verteilen. Dies kann beispielsweise durch
eine Pendelbewegung des Verteilrades und/oder durch eine bestimmte Geometrie des Verteilrades
erreicht werden. Dadurch kann je nach Ausgestaltung eine besonders effektive und gleichmäßige
Verteilung des Reinigungsfluids im Garraum bewirkt werden.
[0035] In bevorzugten Ausführungen ist der Zulauf in der Garraumdecke in der Nähe der Drehachse
des Verteilrades angeordnet. Dabei ist der Zulauf insbesondere benachbart zu der Drehachse
bzw. unmittelbar neben der Drehachse vorgesehen. Dadurch wird erreicht, dass das Reinigungsfluid
bzw. ein von der Fördereinrichtung transportiertes Fluid über den Zulauf im Wesentlichen
zentral auf das Verteilrad geführt wird. So kann ein besonders effektives und vorteilhaftes
Beaufschlagen des Verteilrades mit Fluid erreicht werden.
[0036] Um das auf das Verteilrad geführte Fluid möglichst effektiv im gesamten Garraum zu
verteilen, umfasst das Verteilrad besonders bevorzugt an der der Garraumdecke zugewandten
Seite wenigstens eine im Wesentlichen radial verlaufende Rippe. Dabei sind insbesondere
mehrere Rippen vorgesehen, welche vorzugsweise alle an der Oberseite bzw. an der der
Garraumdecke zugewandten Seite des Verteilrades angeordnet sind. Die Unterseite des
Verteilrades, also die dem Garraum zugewandte Seite des Verteilrades ist vorzugsweise
im Wesentlichen glatt ausgebildet, um eine Verletzungsgefahr durch das sich drehende
Verteilrad zu minimieren.
[0037] Bevorzugt sind wenigstens die an der Garraumdecke vorgesehenen Heizeinrichtungen
entnehmbar und/oder abklappbar ausgebildet. So ist es unter anderem möglich, dass
beispielsweise ein an der Garraumdecke vorgesehener Grillheizkörper vor dem Start
eines Reinigungsvorgangs ab geklappt und/oder aus dem Garraum entnommen wird. So wird
einerseits verhindert, dass der Grillheizkörper das Verteilen der Reinigungs- bzw.
Spülflüssigkeit behindert. Weiterhin wird die Garraumdecke freigegeben, sodass ein
eventuell entnommenes Verteilrad der Verteileinrichtung an seine vorbestimmte Position
angesteckt werden kann.
[0038] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegende Figur erläutert wird.
[0039] Die Figur zeigt:
- Figur 1
- eine rein schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer Schnittansicht
von der Seite.
[0040] In Figur 1 ist rein schematisch ein erfindungsgemäßes Gargerät in einer seitlichen
Schnittansicht dargestellt. Das Gargerät 1 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Dampfgarer 100 ausgebildet. Dabei umfasst das Gargerät 1 einen Garraum 2, der
mittels einer Garraumtür 22 verschlossen werden kann. Zwischen der Garraumtür 22 und
der Garraummuffel 23 ist eine hier nicht näher dargestellte Dichtung vorgesehen, welche
eine im Wesentlichen wasserdichte Abdichtung des Garraumes 2 bewirkt.
[0041] Der Garraum 2 bzw. die Garraummuffel 23 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus Edelstahl 24 gefertigt. Edelstahl 24 ist bei Verwendung von Dampf zum Garen von
Speisen besonders unempfindlich und ist zudem optisch ansprechend. Zur Zufuhr von
Dampf in den Garraum 2 ist ein in der Figur nicht näher dargestellter Dampferzeuger
vorgesehen, mittels dessen Dampf erzeugt und in den Garraum 2 eingeführt wird.
[0042] Nachteilig bei Gargeräten 1 mit einer Dampffunktion ist, dass diese wie zuvor schon
beschrieben mit einer speziellen Türdichtung ausgestaltet sind und zudem einen Garraum
2 aus Edelstahl 24 aufweisen. Dies hat zur Folge, dass sonst zum Einsatz kommende
auf Hitze basierende Reinigungsverfahren wie zum Beispiel die Pyrolyse nicht zur automatischen
Reinigung des Garraumes 2 des erfindungsgemäßen Gargerätes 1 verwendet werden können.
[0043] Die bei Gargeräten 1 mit Dampfunktion eingesetzten Türdichtungen sind in der Regel
nicht pyrolysefest und würden bei einem Pyrolysevorgang beschädigt bzw. zerstört werden.
Zudem läuft der aus Edelstahl 24 gefertigte Garraum 2 bei denen während eines Pyrolyseverfahrens
herrschenden Temperaturen an, sodass eine unschöne Verfärbung entsteht, was es zu
vermeiden gilt.
[0044] Um dennoch bei dem erfindungsgemäßen Gargerät 1 eine alternative automatische Reinigungsfunktion
anbieten zu können, umfasst das erfindungsgemäße Gargerät 1 eine Reinigungseinrichtung
3. Diese Reinigungseinrichtung 3 umfasst eine Fördereinrichtung 4 eine Verteileinrichtung
5.
[0045] Die Fördereinrichtung 4 weist eine Pumpenanordnung 6 mit einer Pumpeneinrichtung
7 auf, welche über Schläuche bzw. Rohre 20 mit dem Garraum 2 verbunden ist. Die Fördereinrichtung
4 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel außerhalb des Garraumes vorgesehen, wobei
mittels der Verteileinrichtung 5 über einen Ablauf 12 im Garraumboden 10 und ein Zulauf
13 in der Garraumdecke 11 ein Umwälzkreislauf 25 für Reinigungsflüssigkeit bereitgestellt
wird.
[0046] So kann beispielsweise Reinigungsflüssigkeit in den Garraum 2 gegossen werden, von
wo aus die Reinigungsflüssigkeit über den Ablauf 12 in die Pumpenanordnung 6 bzw.
in die Pumpeneinrichtung 7 gelangt und von dort zum Zulauf 13 in der Garraumdecke
11 gefördert wird.
[0047] Benachbart zu dem Zulauf 13 ist an der Garraumdecke 11 die Verteileinrichtung 5 der
Reinigungseinrichtung 3 vorgesehen. Dabei umfasst die Verteileinrichtung 5 ein Verteilrad
8, welches über eine Motoreinrichtung 9 rotierbar an der Garraumdecke 11 aufgenommen
ist.
[0048] Über den Zulauf 13 wird Reinigungsfluid auf das Verteilrad 8 geführt, sodass das
Reinigungsfluid über die Rotation des Verteilrades 8 im Wesentlichen gleichmäßig in
den gesamten Garraum 2 verteilt wird.
[0049] Um eine besonders effektive Verteilung des Reinigungsfluids im Garraum 2 zu gewährleisten,
weist das Verteilrad 8 an der der Garraumdecke 11 zugewandten Seite 17 radial verlaufende
Rippen 18 auf. Somit wird eine Art Schaufelrad zu Verfügung gestellt, mittels welchem
das durch den Zulauf 13 geführte Reinigungsfluid besonders effektiv beschleunigt und
durch den Garraum verteilt bzw. in den Garraum 2 geschleudert wird.
[0050] Das Verteilrad 8 ist an der dem Garraum zugewandten Seite 26 im Wesentlichen glatt
ausgebildet, sodass bei der Rotation des Verteilrades die Verletzungsgefahr minimiert
wird.
[0051] Weiterhin ist das Verteilrad 8 in der gezeigten Ausführungsform entnehmbar ausgestaltet,
sodass es aus dem Garraum 2 entnommen werden kann, wenn kein Reinigungsvorgang durchgeführt
wird.
[0052] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Verteilrad 8 an der Drehachse 14 der
Motoreinrichtung 9 aufgenommen. Dabei ist das Verteilrad 8 im Wesentlichen parallel
zur Garraumdecke 11 angeordnet, wobei die Drehachse 14 der Motoreinrichtung 9 im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet ist. Um eine besonders effektive Verteilung des Reinigungsfluids
zu erreichen, kann das Verteilrad 8 auch derart ausgebildet sein, dass eine dreidimensionale
Verteilung des Reinigungsfluids bewirkt wird. Dazu kann das Verteilrad 8 beispielsweise
pendelnd gelagert sein oder eine entsprechende Geometrie aufweisen, sodass eine dreidimensionale
Verteilung des Reinigungsfluids im Garraum bewirkt wird.
[0053] Um eine effektive Verteilung des durch den Zulauf auf das Verteilrad 8 geführte Fluid
zu erreichen, ist dieses im Wesentlichen rotationssymmetrisch und im speziellen kreisrund
ausgebildet. In anderen Ausgestaltungen können auch andere Symmetrien und Formgebung
vorteilhaft eingesetzt werden.
[0054] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Pumpeneinrichtung 6 im Wesentlichen
unterhalb des Garraumes 2 angeordnet. Dabei sind bei der in dem Ausführungsbeispiel
gezeigten Pumpenanordnung 6 zwei Pumpeneinrichtungen 7 vorgesehen, welche jeweils
als Kreiselpumpe 15 ausgebildet und in Reihe geschaltet sind. Da Kreiselpumpen 15
keine Luft ansaugen können bzw. sollen, ist die Pumpenanordnung 6 bzw. ist wenigstens
die erste Pumpeneinrichtung 7 unterhalb des Garraumes 2 angeordnet, sodass beim Befüllen
des Garraumbodens 10 mit Reinigungsfluid dieses automatisch durch den Ablauf 12 über
den Schlauch 20 in die Pumpeneinrichtung 7 läuft. Dadurch wird verhindert, dass die
Kreiselpumpe 15 Luft saugt. Die beiden in der Pumpenanordnung 6 vorgesehenen Pumpeneinrichtungen
7 bzw. Kreiselpumpen 15 sind in Reihe geschaltet, sodass die beiden Pumpeneinrichtung
7 jeweils mit einer sehr geringen Leistung bzw. Drehzahl betrieben werden können.
Dadurch wird die Geräuschemission beim Reinigungsvorgang minimiert.
[0055] Das Verteilrad 8 kann für eine besonders effektive Verteilung des Fluids im Garraum
2 in der Drehzahl variiert werden. Dabei sind insbesondere Drehzahlen zwischen 600
bis 3000 Umdrehungen in der Minute bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einstellbar.
[0056] Es ist eine Steuereinrichtung 16 vorgesehen, über welche die Reinigungseinrichtung
gesteuert bzw. betrieben werden kann. Dabei kann über die Steuereinrichtung insbesondere
der Betrieb der Pumpenanordnung 6 Unterbetrieb der Verteileinrichtung 5 bzw. der Motoreinrichtung
9 gesteuert werden.
[0057] Um zur Reinigung verwendete Flüssigkeit wieder aus dem Garraum bzw. aus der Reinigungseinrichtung
3 zu entferne, ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Auslass 21 vorgesehen.
In der gezeigten Ausführung kann über den hier schaltbaren Auslass 21 Fluid aus der
Reinigungseinrichtung 3 entfernt bzw. gepumpt werden.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Reinigungseinrichtung
- 4
- Fördereinrichtung
- 5
- Verteileinrichtung
- 6
- Pumpenanordnung
- 7
- Pumpeneinrichtung
- 8
- Verteilrad
- 9
- Motoreinrichtung
- 10
- Garraumboden
- 11
- Garraumdecke
- 12
- Ablauf
- 13
- Zulauf
- 14
- Drehachse
- 15
- Kreiselpumpe
- 16
- Steuereinrichtung
- 17
- Seite
- 18
- Rippe
- 19
- Heizeinrichtung
- 20
- Schlauch/Rohr
- 21
- Auslass
- 22
- Garraumtür
- 23
- Garraummuffel
- 34
- Edelstahl
- 25
- Umwälzkreislauf
- 26
- Seite
- 100
- Dampfgarer
1. Gargerät (1), insbesondere mit Dampfunktion, umfassend wenigstens einen Garraum (2)
und wenigstens eine Reinigungseinrichtung (3) zur Reinigung des Garraumes (2), wobei
die Reinigungseinrichtung (3) wenigstens eine Fördereinrichtung (4) und wenigstens
eine Verteileinrichtung (5) umfasst, wobei die Fördereinrichtung (4) wenigstens eine
Pumpenanordnung (6) mit wenigstens einer Pumpeneinrichtung (7) umfasst und wobei die
Verteileinrichtung (5) wenigstens ein rotierbares Verteilrad (8) und wenigstens eine
Motoreinrichtung (9) umfasst und wobei der Garraum wenigstens einen Garraumboden (10)
und wenigstens eine Garraumdecke (11) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Garraumboden (10) wenigstens ein Ablauf (12) vorgesehen ist und dass in der
Garraumdecke (11) wenigstens ein Zulauf (13) vorgesehen ist und dass die Fördereinrichtung
(4) dazu geeignet und ausgebildet ist, wenigstens ein Fluid von dem Ablauf (12) zu
dem Zulauf (13) zu fördern und dass das Verteilrad (8) im Wesentlichen unterhalb des
Zulaufs (13) angeordnet ist, sodass das Verteilrad (8) durch den Zulauf (13) mit Fluid
beaufschlagbar ist.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilrad (8) über wenigstens eine Drehachse (14) mit der Motoreinrichtung (9)
verbunden ist, wobei das Verteilrad (8) im Wesentlichen parallel zur Garraumdecke
(11) angeordnet ist und wobei die Drehachse (14) im Wesentlichen vertikal vorgesehen
ist.
3. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des Verteilrades (8) variabel einstellbar ist.
4. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilrad (8) entnehmbar ausgeführt ist.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Garraum (2) wasserdicht ausgeführt ist.
6. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Pumpeneinrichtung (7) als Kreiselpumpe (15) ausgebildet ist.
7. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenanordnung (6) wenigstens abschnittsweise unterhalb des Garraumbodens (2)
angeordnet ist.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Steuereinrichtung (16) vorgesehen ist.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpenanordnung (6) wenigstens zwei Pumpeneinrichtungen (7) umfasst, die in Reihe
geschaltet sind.
10. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteileinrichtung (5) dazu geeignet und ausgebildet ist, das Fluid dreidimensional
im Garraum (2) zu verteilen.
11. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Zulauf (13) in der Garraumdecke (11) in der Nähe der Drehachse (14) des Verteilrades
(8) angeordnet ist.
12. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verteilrad (8) an der der Garraumdecke (11) zugewandten Seite (17) wenigstens
eine im Wesentlichen radial verlaufende Rippe (18) umfasst.
13. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Garraumdecke (11) vorgesehene Heizeinrichtungen (19) entnehmbar und/oder abklappbar
ausgebildet sind.